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vresclen Die Bevölkerungsentwicklung in -en sächsischen Städten Zn den Zähren 1925-i-ZZ In dem Zeitraum zwischen den beiden Volkszählungen am 16. Juni 1828 und am 16. Juni 1933 hat in der Reihe der säch sischen Städte mit über 10 600 Einwohnern die Stadt Leipzig die stärkste Bevölkerungsvermehrung erfahren. Nach der im Statistischen Landesamt vorgenommenen vorläufigen Bearbeitung des Volkszählungsmaterials hat sich die Bevöike- rungszahl der Stadt Leipzig in diesem Zeitraum um 27747 Personen vergrößert. An zweiter Stelle steht die Stadt Dresden mit einem Bevölkerungszuwachs von 24232. Ein Rückgang der Bevölkerungszahl findet sich in der Reihe der Städte mit über 10 000 Einwohner» nur für die Städte Mitt weida und Oelsnitz i. V. vor. Die Bevölkerungszahl der Stadt Mittweida ist um 186 und die der Stadt Oelsnitz i. V. um 697 Einwohner zurückgegangon. Bestimmt man die Vevölkerungszunahme getrennt sür die männlichen und weiblichen Personen, so stellt man fest, das; bei der Mehrzahl der sächsischen Städte die Bevöl- kcrungszunahme an weiblichen Personen größer war als an männlichen Personen. In den Städten mit über 10 000 Ein wohnern insgesamt beträgt die Zunahme an männlichen Per sonen 82 363 und die Zunahme an weiblichen Personen 85 988. Unter den größeren Städten bildet die Stadt Plauen eine bemerkenswerte Ausnahme. Hier stellt sich die Zunahme an männlichen Personen auf 1679 und die Zunahme an weiblichen Personen auf 744. Vermutlich hängt dies mit dem Darniedcr- iiegen der Wirtschaftszweige der Gardinenherstellung und Spitzcnwebcret zusammen. Bezieht man die Bevölkerungszunahme auf den Bcvöl- kcrungsstand am 16. Juni 1928, so weist in der Reihe der säch sischen Städte mit über 10 000 Einwohnern die Stadt Borna den höchsten prozentualen Bevölkerungszuwachs aus. Die Bevölkerungszahl der Stadt Borna ist in dem Zeit raum von 1928 bis 1933 um 10,43 v. H. gestiegen. Diese Spitzen stellung verdankt die Stadt Borna sicher ihrer Lage im nord- wcstsächsischen Vraunkohlengebiet. Unter den vier sächsischen Großstädten weist die Stadt Chemnitz die stärkste prozentuale Äevölkerungszunahme auf. Die Bevölkerungszahl ist hier um 4,37 v. H. gewachsen. Es sei bemerkt, daß bei der Vergleichung der Einwohnerzahlen nach den beiden Polkszählungen 1925 und 1933 der Gcbictsstand vom 16. Juni 1933 zugrunde gelegt morden ist. Faßt man die vier sächsischen Großstädte zusammen, so ergibt sich sür sie eine pro zentuale Vevölkerungszunahme von 3,93 v. H. Für die säch sischen Mittelstädte von 20 000 bis 100 000 Einwohner berechnet sich die prozentuale Bevölkcrungszunahine aus 4,18 v. H. und für die Städte mit 10 000 bis 20 000 Einwohnern auf 4,06 v. H. Die Mittelstädte weisen somit eine etwas stärkere pro zentuale Vevölkerungszunahme aus als die Großstädte einerseits und die Kleinstädte mit 10000 bis 20000 Ein wohnern andererseits. Mtelallerllkhes und neuzeitliches Denken Vortrag von Dr. Sptttbeck-Lhemnitz vor den Dresdner katholischen Akademikern. Dresden. Am Mittwochabend sprach, wie kurz mitgeteilt, Kaplan Dr. S p ü l b e ck - Chemnitz vor der Vereinigung kath. Akademiker Dresden über das Thema „Mittelalterliches und neuzeitliches Den ken". Einige Vorbemerkungen umgrenzten das Thema und zeigten, daß Denken nicht nur ein intellektueller Prozeß ist, sondern von mannigfachen Kräften getragen wird und in verschiedensten Gebieten zum Ausdruck kommt. Die Grundeigenschaft mittelalterlichen Denkens ist, daß der Mensch überzeugt ist von einer Weltordnung. Golt als der höchste Lenker und Leiter hat die verschie denen Seinsstusen geschaffen nach klarem, vorgefaßtem Plan. Stark beeinflußt von Platos Ideenlehre hatte Augustinus mit ein Hauptfundament für diese Anschau ungen des göttlichen Weltplanes und der -Ordnung ge legt. Diese Anschauungen beherrschten das Denken der damaligen Menschen und wurden auf allen Gebieten sicht bar. Naturbetrachtung, Politik, Plastik, Musik und re ligiöses Denken boten Beispiele für diese Denkart. Die erste Lockerung erhielt diese Weltschau durch Ecotus und durch die Nominalisten, besonders durch Occam. Man bezweifelte, daß es Ideen, Allgemeinbegriffe von Dingen gäbe und glaubte, nur der leere Name und Schale 5a sei, um ein Ding zu bezeichnen. Das lockerte die Verbindung von Mensch und Ding und Mensch und Gott. Die bloße Erfahrungswissenschaft bereitete sich vor; mif religiösem Gebiete machte die Vorstellung von Plan und der Ordnung Gottes bei diesen Denkern einer Vorstellung von der göttlichen Willkür Platz, die sicht bare Kirche wurde zur unsichtbaren Kirche. Vorboten lutherischer Ideen, deren innere Dnnamik sich über Kont bis in die jüngste Zeit fortentwickelte. In einer Fülle von Beispielen und interessanten Parallelen, Vergleichen und Linienführungen erläuterte der Vortragende den Stoff und schloß, daß es unsere Aufgabe sei, nicht in das Mittelalter zurückzukehren, sondern mit dem Ord nungsprinzip des mittelalterlichen Den kens unsere Zeit zu gestalten. : St. Benno-Gymnasium Dresden. Am Dienstag, den 21. November hielt aus Einladung des Direktors Prälat Franz Müller ans Schirgiswalde einen sehr interessanten Licht- bildcrvorlrag über seine Reise nach Ceylon vor den Schülern. Der Vortrag löste so viel Begeisterung aus, daß Herr Prälat herzlich gebeten wurde, am 6. Dezember die Fortsetzung des Vortrags zu halten. : Bewußtlos ausgesunden. Donnerstag morgen ge gen 7 Uhr wurde auf der Altstädter Seite der Morien brücke ein 15 Jahre alter Tapeziererlehrling bewußtlos neben seinem Iahrrade aufgefunden. Er mußte mit schwerer Gehirnerschütterung und Kopfverletzungen dem Krankenhause zugeführt werden. Die Ursache seiner Verletzungen konnte bisher nicht ermittelt werden. Möglicherweise wurde er das Opfer eines Verkehroun- falles. — Alle Personen, die hierzu Angaben machen können, werden nach Zimmer 80 des Kriminalamtes ge beten. : Unfast auf einem Neubau. Auf einem Neubau am Riesaer Platz fiel am Donnerstag nachmittag einem Zimmermann ein herabstürzendes Brett auf den Kopf. Der Verunglückte erlitt einen Schädelbruch und mußte dem Friedrichstadter Krankenhause zugcführt werden. Aus der Sitzung des GesamlraleS Die Städt. Nachrichtenstelle verbreitet über die Ratssitzung vom 21. November folgenden Bericht: Als Vertreter des Rates im Kreisausschuß wird Oberbürgermeister Zörner als dessen Stellvertreter Dr. Bührer gewählt. Die im Stadtteile Leubnih-Neuostra gelegene bau- plonmüßige Straße 1 wird „Tietrich-Eckart-Straße" be nannt, um einem der ältesten Vorkämpfer des National sozialismus den Dank auch der Stadt Dresden abzustat ten Einem Anträge der Stadtverordneten vom 21. Juni 1933 entsprechend wird die Bestimmung in 8 1 des Orts gesetzes vom 13. Oktober 1922, wonach innerhalb des Stadtgebietes die Ueberführung von Leichen nach der städt. Feuerbestattungsanstalt durch private Beerdigungs institute untersagt ist, probeweise vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1934 außer Kraft gesetzt. Der Rat hatte am 20. Juni d. I. beschlossen, aus dem zu gemeinnützigen Zwecken verfügbaren Teile der Nein überschüsse der Sparkasse zwcitstellige Hypotheken in Höl)e von insgesamt 100 000 NM zu gewähren, damit an Stelle der in Verfall geratenen Häuser Solzgasse 8—10 und 12—14 gesunde, dem dortigen reizvollen Stadtbild entsprechende Wohnbauten errichtet werden können, und zwar unter Bedingungen, die dem Nate die ordnungs mäßige Finanzierung der Bauvorhaben, befriedigende Gestaltung der Schauseiten, angemessene Miete und ent sprechende Auswahl der Mieter gewährleisten. Der Rat stimmt dem jetzt vorliegenden endgültigen Finanzie- rungsplane zu und wird beschleunigt die Zustimmung der Stadtverordneten einholen, damit die Neubauten mit 4 7 Wohnungen mit größter Beschleunigung in An griff genommen werden können. : Ertrunken. Ein dreijähriges Mädchen, das sich in Begleitung der Mutter befand, siel in einem unbewach ten Augenblick in einen Teich des Marienbades bei Weißig. Das Kind konnte nur noch als Leiü)e geborgen werden. : Der Reichspräsident als Pate, der Reichskanzler und der Reichsarbeitsminister als Gratulanten. Reichs präsident von Hindenburg hat für den als 8. Kind ge borenen Sohn des Handlungsgehilfen Reinhold Schuster, in der Prohliser Siedlung Am Anger wohnhaft, die Ehrenpatenschaft übernommen. Gleichzeitig hat Reichs kanzler Adolf Hitler dem Elternpaar seine Glückwünsche aussprechen und eine Spende übermitteln lassen und der Reichsarbeitsminister Stahlhelmführer Seldte hat dem Vater, der dem Stahlhelm angehört, herzlich gratuliert. : Die Anbetungsstunde findet am 1. Freitag im De zember bei den Grauen Schwestern, Käufserstr. 2, statt. d Kein Oberbürgermeister von Pirna. Der Rat be schloß in seiner letzten Sitzung auf Vorschlag des Kreis leiters Sterzing, die Stelle des Oberbürgermeisters in Pirna dauernd einzuziehen und diesen Posten nicht wie der zu besetzen. Mit der Leitung der Geschäfte der Stadt wurde Bürgermeister Scheuster beauftragt. d. Meißen. Wechsel in der Leitung des Ar beitsamtes. Zum kommissarischen Vorsitzenden des Arbeitsamtes Meißen ist Dr. Richter ernannt morden. Er wurde dieser Tage in sein neues Amt eingewiesen. d. Neustadt (Sachsen). In Langburkersdorf ging Donnerstag morgen eine große Scheune mit reichen Vorräten an Getreide und landwirtschaftlichen Maschinen in Flammen auf. Man vermutet Brandstiftung. d. Königstein. Infolge Kurzschlusses an der elektci- . sehen Starkstromleitung und dadurch verursachter Stich- flamme entstand bei Halbestadt ein Waldbrand, der sich schnell ausbreitete. Das Feuer wurde durch Gräben ein gedämmt und gelöscht. Stolpen. Zwei Verletzte. In Rcnnersdorf wurde der Vorsitzende des Turnvereins, als er sich zu einem Ver- einsvergnügen begeben wollte, von einem Radfahrer ange fahren. Der Radfahrer und der Angefahrene stürzten und zogen sich schwere Verletzungen zu. Gastspiel der Mailänder Opernstagione in der Staatsoper Ein mustergültiges Ensemble unter der musikalischen Leitung des Maestro Lucon von der Scala lernten wir am Dienstag kennen. Es sind nicht etwa unerhört schöne, bei uns nicht übliche Stimmen, die sich da vereinigt haben, auch nicht Sänger von den seltenen Gaben eines Battistini etwa, aber die Künstler verdienen alle das Prädikat gut. Und aus vielen „gut" wird immer ein „sehr gut". Alle Sänger verfügen über ein klangvolles, alle über ein umfangreiches Organ. Alle lassen die Italienische Belcanto-Schule erkennen. Unter ihnen be finden sich klangvolle Namen wle Mariano Stabile, Fernando Autori, Tina Paggi. Immerhin, das wäre noch nichts Welt erschütterndes, wenn nicht diese unerhörte, gefeilte und in kleinsten Wendungen „sitzende" Ensemblekunst dazu käme, die hier zu einem großen Erlebnis wurde. Man gab am ersten Abend Rossinis „Varbier von Sevilla". Wie ein Sommernachtstraum zog das vorüber: unglaubliche Leichtigkeit des Spiels und eine so große Musika lität in den Ensembles, die in ihrer Gleichmäßigkeit jede Er innerung an die „Technik", die hinter solchen Leistungen steckt, unterbinden. Kein Star machte sich breit, alle Darsteller ver einigten sich zu einem Werk, dcls darum wie „aus einem Guß" sein mußte. Lucon waltet am Pult darüber, daß Extra vaganzen unterbleiben. Ihm gehorchen die Sänger mit dienen der Treue und es kommt nicht vor, daß der Dirigent „aus gleichen" mutz, er allein interpretiert die temperamentvolle Partitur. Ein Meisterstück! schon die Ouvertüre, lebhaft be klatscht. Nirgends verspürt man „Drill", die gleiche Freudig keit am Gelingen beseelt jeden einzelnen, selbst den nur gesti kulierenden Choristen. Ucbcrhaupt die Geste! Sie ist dem Süd länder nnd seiner lebhaften Ansdruckswcise ohnehin angeboren, wird aber so gepflegt, daß sie dem der Sprache unkundigen Zuschauer sicher schon die Hälfte davon sagt, was er zum Verständnis der Handlung wissen muß. Mariano Stabile, ein schmiegsamer Bariton von großem Umfang, sang den Figaro. Er ist eine Celebrität der Scaia. Man kann das verstehen, wenn män erlebt, wie er seine stimmlichen Qualitäten mit einem äußerst eindringlichen, be weglichen und immer sympathischen Spiel verbindet. Ein Baß von fülliger Tiefe und ein komischer Darsteller von bei uns kaum erreichtem Rang ist Fernando Autori. Er gibt dem Basilio eine nicht nur sehr wirksame Charakterzeichnung, son- dcrn man hat den Eindruck, nur so könne diese schmierige Ge stalt überhaupt erfaßt werden. Dabei verzichtet Autori aus alle jene Mätzchen, die beim Basilio in Deutschland üblich sind. Neben dem Figaro die herrlichste Leistung des Abends. Die Nachtigall dieses Ensembles ist Tina Paggi, eine hübsche, be gabte Koloratursängerin mit müheloser Höhe. Spigalon, der erste Tenor der Stagione, hatte abgesagt. Statt seiner sang Enzo de Muro Lommanto den Almäviva. Leider flackert sein Organ mitunter. Famos ist auch der Baßbufso Pittorio Bal do, dessen Doktor Vartolo wie eine Hoffmannsck)e Ge stalt auf der Bühne herumgeistcrt. Haben die Mailänder sich auf dem Gebiet der Spieloper als unserem Durchschnitt übcricgcn erwiesen, so wird sich nun im „Nigoletto" am Sonnabend noch zeigen müssen, wie sie sich zu dramatischen Aufgäben verhalten. Ein — ohne Freikarten und Ermäßigungen! — volles Haus jubelte den Italienern begeistert zu und spendete jeder Nummer spontanen Szenen- btifall. Zck. Komödienhaus. Freitag, Sonnabend und Montag finden die drei letzten Aufführungen des Militärlustspiels „Krieg im Frieden" statt. MLHlna-Ausstellung im Kunstsalon Kühl an der Augufiusbrücke Man erinnert sich noch der interessanten China-Ausstel lung, die vor etwa Jahresfrist bei Kühl gezeigt wurde. Aus jener gleichen schlesischen Sammlung ist jetzt ein neuer Teil ausgestellt, diesmal unter besonderer Betonung der Plastik. Vuddhä reiht sich an Buddha und aus hohem Postament stehen ernst und feierlich die Tempclfiguren. Da und dort zeigen sich noch Reste der alten Bemalung, und lasten die farbenschim- merndc Pracht von einst ahnen. — Die lebensgroße Buddha statue stammt aus dem 16, Jahrhundert. Sie ist noch völlig un versehrt erhalten und ein Stück von großer Kostbarkeit. Sti listisch kann sie als in hohem Grade erschöpfend für die Ent wicklung der Buddhafigurcn ängesehen werden. Ihre Heimat ist die Provinz Shansi. Unter den Grabbeigaben ragt eine Knieende weibliche Figur hervor (6. Jahrhundert), deren Lippen jenes geheimnisvolle Lächeln umspielt, das von so eigenartigem Reiz Ist. Grabbeigaben sind auch jene entzückenden kleinen T'ang-Figuren aus dem 6—8. Jahrhundert n. Chr. und die charakteristischen Tiere. Ergreifend in Ihrer völligen Hingabe wirkt die zusammengesunkene betende Gestält. Aste diese Stücke finden wir in einer Vitrine, die auch auserlesene Por zellane aus der Sung-Zeit birgt, in weiß sowie in Seladon- färben. — Eine ganze Reihe schöner Schalen sind da, zum Teil glatt, zum Teil mit eingeschnittenen Ornamenten. Hier finden wir auch eine Anzahl jener slinsfarbigen Porzellane, Figuren des 18. Jahrhunderts, Emaille äus Biscuit. Sehr reiz voll sind die kleinen Spiegel aus dem 6.-8. Jahrhundert n. Chr., mit ihrer schönen Ornamenticrung. Ein übermalter Stucco- Kops fällt durch die reiche Zier des Kopsschmuckes aus. — Na türlich fehlt nicht eine Vitrine mit Ziergegenständen und aller hand Schmuck. Ringe, Ohrcnringe, Ketten, Figürchen aus El fenbein, Bronze, Jade und Roscnquarz, vielerlei Getier, kurzum kleine Kostbarkeiten jeglicher Art. Durch besonders geschmack volle Arbeit sällt ein Halsband auf äus Karneolen und kleinen Perlschniiren. — Aus Japan stammen die Schablonen, die den Wandschmuck der Ausstellung bilden. Sie dienen zur Schablo- nicrung von Stoffen und sie zu betrachten ist eine reine Freude. Es ist da eine Lust am Ornament, eine Biclscitigkcit der For men, die entzückt. Meist sind es stilisierte Pflanzenmotioe, von einem bezaubernden Rhythmus beschwingt. Sie stellen geradezu ideale Tränsparente dar. Viele schöne und seltene Dinge sind in dieser Ausstellung ostasiatischer Kunst vereint, deren Besuch glcichlohnend ist für den Kenner, den Sammler, den Kunst freund. M. R. W. Gemälde-Ausstellung Hanns Herzlng. Am Buß- und Bet tag wurde die Herbstausstellung des Malers Hanns Herzlng (Breite Straße 17) in einem kurzen Eröfsnungsakt der Oeffent- lichkeit übergeben. Bet dieser Gelegenheit sprach Walther F l a i g - Klosters Uber das Thema „Bergräum — Le bensraum", in dem er die Parallelität der Gesetzmäßigkeit des Erfassens der Berge und des Lebens geistvoll anfzeigte. Flaig Ist ein leidenschaftlicher Bergsteiger, der die Berge nicht nur gefühlsmäßig erlebt, sondern anch nach der Gesetzmäßigkeit der einzigartigen Schönheit der Berge spürt. Dabei wurde ihm deutlich, daß die Schönheit der Berge beruht auf den drei Be griffen der Höhe, die uns inmitten der Bergwelt überragt, der Tiefe, in die wir hineinblicken und der Weite, in die der Blick schweift. Diese drei Begriffe kehren im Leben wieder: Jeder Mensch kennt etwas Großes, zu dem er äus sch aut. Wir fassen es zusammen unter dem Begriff Gott. Das Ge fühl des Erdrücktwerdens in den Bergen hat leine Aehnlich- keit im Leben in dem Gefühl der Gottesfurcht. Weiter hat der Mensch — wie der Bergsteiger und Flieger im besonderen — ganz allgemein ein (männliches) K r a f t g e s ü h l, das ihn an treibt, das Leben zu meistern. Die Weite des Blickes in der Vcrgwelt schließlich bringt Flaig zusammen mit dem fernen Un bekannten, dem jeder Mensch zustrebt, und das sich im Ge danken des Jenseits verkörpert. Flaig betonte nun, daß er den älso erlebten und verstandesmäßig erfaßten Bergraum ganz besonders wiedcrfand bei der Begegnung mit den Werken Hanns Herzings, dessen Berggemälde in der Breit« Straße 17 z. Z. ausgestellt sind.