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: Die Sächsische Volkszeitung am Freitag von 13 bis 14 Uhr geschlossen. Anläßlich der großen Rede des Kanz lers am Freitag ist der Betrieb der Sächsischen Volks zeitung (Verlag und Redaktion), Polierstraße 17, von 13 bis 1t Uhr geschloffen. : Beginn der Arbeiten am Königsuser. Der Ver band zur Förderung der Neustadt hat aus Anlaß des Be ginns der Arbeiten Dankschreiben an den Oberbürger meister, an Bürgermeister Dr. Bührer und an die Stadt- bauräte Wolf und Leske gerichtet. Er bringt darin die Befriedigung der Neustädter Bevölkerung darüber zum Ausdruck, daß das Hauptziel der Arbeit des Verbandes während der vergangenen Jahre dank der Tatkraft der Stadtverwaltung nun der Verwirklichung entgegengeht. In der letzten November-Woche veranstaltet der Ver band zur Förderung der Neustadt eine große öffentliche Versammlung, in der voraussichtlich Stadtbaurat Wolf den Bericht über das Königsuser geben wird. : 80. Geburtstag. Am 10. November feiert der frühere Direktor der Dresdner Taubstummenschule Herr Schulrat i. N. Louis Gläser In seltener körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag. Schulrat Gläser, der vom 1. September 1877 bis 81. Dezember 1914 als Lehrer und vom 1. Januar 1915 bis 1. April 1929 als Direktor an der Dresdner Täubstummenschule wirkte, hat sich neben seiner Schularbeit mit unermüdlichem Eifer in der Taubstummensürsorge betätigt. Jahrelang hat er den Fürsovgeverein für Taubstumme, Ostsachsen, geleitet. Aus -er Sitzung -es Gesamtrates am 7. Aov. 1. Der Rat konnte in seiner Dienstag-Sitzung aus den diesjährigen Erträgnissen verschiedener gemeinnütziger Stiftungen eine Reihe kulturell wichtiger Einrichtungen mit Zuwendungen bedenken. Die Verteilung ist nach einem einheitlichen Plan für alle Stiftungen erfolgt, dem sich auch die selbständig entscheidenden Stistungskuratoricn angeschlossen haben. Bei der früher gemeinnützigen Zwecken in weitem Um fang dienstbaren Gllntzstiftung mutzte inan sich aus die Erfüllung noch laufender Verpflichtungen aus dem großen Hilfswerk für die Erneuerung der Frauenkirche, dcts neue Altersheim sGüntz- heim> in Trachau, den Terrassenbau an der Devricntstratze, das Erwciterungsgelände für das Luftbad Lockwitz u. a. beschränken. Dagegen konnlen nahmhaflc Beträge aus der Arnstaedt-, Hepke-, Schlüter-, Schill- und Munz-Stistung ausgeschiittct werden, u"d zwär für die Altersspende, die Deutsche Volkshochschule, Orchesterschule, das Altertumsmuseum im Grohen Garten, zur Instandsetzung des Körner-Museums, das Mitteleuropa-Institut und den Sächsischen Kunstverein, zur Verschönerung der städti schen Anlagen, zum Besuche fleißiger Schulkinder im Zoologi schen Garten, zur Sicherung des Richard-Wagner-Hauses in Groß-Graupa, zur Fortsetzung der Konzerte im Lingner-Schloß u. o. Ferner bewilligte der Rat aus den für gemeinnützige Zwecke bestimmten Ueberschüssen der Sparkasse und der Grundrenten- und Hypothekcnänslalt, nachdem hieraus be reits für die diesjährige Kinderspeisung, die Stadtrandsiedlung und zur Gewährung einer Hypothek siir die Wohnungsneu bauten an der Salzgasse insgesamt 251 000 RM. verwendet worden sind, zum sofortigen Beginne der weiter mit Reichs mitteln zur Arbeitsbeschaffung durchführbaren Umgcstal- tung des Ncustädter Elb users lKönigsuscr) 1 00 000 RM. und für Kunstankäufc. künstlerische Aufträge und Wett bewerbe 11 000 RM. Zur Verwendung dieser Ucberschüsse ist noch Beschluß der Stadtverordneten erforderlich. 2. Zu weiterer Arbeitsbeschaffung mit Mitteln des Reiches faßte der Rat Beschlüsse, die sich auf die mit dem Umzuge verschiedener städtischer Dienststellen (Uber die bereits berichtet! verbundenen Instandsetzungsarbeitcn beziehen srund 70 000 RM.). Weitere 873 000 NM. sollen verwendet werden zur Herstellung elektrischer Verteilungs- und Zähler anlagen und zur Instandsetzung und Erneuerung von Bsleuch- tungs-, Heizungs- und Entliistüngsanlagen in städtischen Amts gebäuden, Schulen und Wohnhäuser». 3. Zum Vorsitzenden der P r ü s u n g s b e h ö r d e für Hochbau wird Stadtbaural Dr.-Ing.c.h.Wolf, zu seinem Stell vertreter ab 1. Januar 1934 Baudircktor Dr. Conert, zum Etell- vertrcier des Ralsvcrtrctcrs Stadtbaurät Dr.-Ing. Leske in der Prüfungsbehörde für Tiefbau Baudirektor Gleibs bestimmt. Dresdner Polizeibericht Zwei minderjährige Räuber seslgenommen. Am 1. No vember in den Abendstunden verübten zwei junge Burschen in der Iohanncsflraßc einen dreisten Ueberfall aus einen Rechtsanwalt und cnlwcdcten ihm die Briestasche mit 350 NM. Die von der Kriminalpolizei cingeleiteten Ermittlungen führ ten bald aus die Spur der zunächst unbekannten Täter. Ein 18 Jahre alter Kellner und ein 17 Jahre alter Maschinen bauer wurden festgcnommen und der Täterschaft überführt. Die Heinrich Zerkauten Der Dichter der „Jugend von Langemarck". Anläßlich der Uraufführung des Dramas „Ju gend von Langemarck" im Staatlichen Schau spielhaus sei daran erinnert, daß der Dichter Heinrich Zerkauten den Dresdnern besonders nahesteht. Der Rhein länder, dessen Wiege in der Beethovenstadt Bonn stand, kam vor etwa neun Jahren nach Dresden, er sagt selbst davon, daß dies ein „himmlischer Cinsall" gewesen und daß Dresden seine zweite Heimat geworden sei. Damals waren seine in zwischen zu großen Erfolgen gewordenen epischen Werke noch nicht geschrieben. Ganz folgerichtig machte er seinen Weg. Als Lyriker begann er und seine Verse um 1914 hatten schon den starken musikalischen Rhythmus, der ein gut Teil seines We sens clusmacht. Als junger Kriegsfreiwilliger schrieb er ein Kriegsbuch „Wandlung", später die Gedichte „Mit dem Fiedel bogen" und in der Folge mehrere Novellen mit romantisch lyrischem Einschlag, unter denen auch eine „Spitzwcggasse" nicht fehlte. Die Rednktionsstube, in die Zerkauten nach dem Kriege eingezogen war. vertauschte er bald mit dem damals schwer zu behauptenden Beruf des freien Schriftstellers. Sie war ihm nur Intermezzo und bedrückte den wachsenden Dichter in ihm. Trotzdem hat sich Zerkaulen aber der Kunst- und Musikbericht erstattung heute noch nicht gcknz entwöhnt: auch für die Säch sische Volkszeitung schrieb er längere Zeit die Kritiken über bildende Kunst, die ihm, dem sinnessreudigen Optimisten, im besten Sinne ebenso nahelicgt wie die Musik. In Dresden entstanden seine ersten grohen Romane, die Ihn rasch den be liebtesten Erzählern zugesellten. Man erinnere sich seiner vielen. Immer als Vorstudien und Skizzen zu wertenden No vellen nus der Kunst und dem Leben des sächsischen Barock, an Oer letzte Ansturm Sel-te ln Vre--en Im vollbesetzten Zelt der 30000 sprach am Mittwoch abend in Dresden der Bundesführer des Stahlhelm, Neichs- arbeitsnünister Franz Seldte. Im Jahre 1918. nach einem großen tapfer geführten Kriege, habe dem deutlchen Volk der große Führer, der Voltsherzog, gefehlt, der aufrusen, begei sternd, mitreißend seinem Heer und Volk vorangeschritten wäre, um die Nation auch in den verzweifelten November tagen 1918 zu einem Nein gegen die Erniedrigung und zu einem glühenden Ja für ein Durchbalten und ein Erzwingen des ehrenvollen Friedens aufzurufen. Heute nach fünfzehn Jahren stehe die Nation wieder vor einer solchen großen Frage. Aber die heutige Stunde finde eine erwachte Nation und eine wirkliche Führung, die aus der härtesten Probe des Frontsoldatentums und des Kamvses stamme. Brausender, immer wieder ernemer Beifall zeigte dem Minister, daß das deutsche Volt die Frage der Reichsregie rung verstanden hat, und daß der 12. November Zeugnis dafür ablegen wird, daß Volk und Regierung zusammensiehen und gemeinsam für Ehre, Frieden und Gleichberechtigung der Nation kämpfen werden. Wahlaufrufe Der Präsident des Sächsischen Landesvereins vom Roten Kreuz hat an sämtliche Kolonnen mit rund 15 000 Mitgliedern und an sämtliche Zweigvereine mit rund 8000 Mitgliedern einen Erlaß gerichtet, in dem die Mitglieder des Roten Kreuzes auf die vaterländische Pflicht, bei der Volksabstimmung am 12. Nooemb-r mit Ja zu stimmen und bei der Reichstagswahl die Stimme für die einzige aufgestellte Liste abzugeben, hingewiesen werden. Der Führer des Landesverbandes Sachsen des Deutschen O s f i z i e r b u n d e s, Generalmajor a. D. v. Eulitz, hat an die Mitglieder des Bundes einen gleich artigen Aufruf gerichtet. Die Landcssührung Sachsen der Technischen Nothilfe er läßt einen Ausruf zur Wahl am 12. November, in dein cs heißt: Der Reichsführer der Technischen Nothilfe erwartet von einem Jeden von euch, daß er seine Pslicht recht erfüllt und daß jeder Nothelfer sich freudigen Herzens hinter den Führer stellt und seine Jastimme abgibt. Wahlumzug und Langemarckfeier der Studentenschaft Dresden. Am Freitag veranstaltet die Dresdner Studen tenschaft nachmittags einen Wähl umzug mit Transparenten u. a. durch die Stadt bis nach dem Alaunplatz in der Neustadt. Am Sonnabendoormiltag wird die Studentenschaft die Wieder kehr des Tages von Langemarck und die Weihe ihres Kame- radschaftshauscs festlich begehen. Bei der Langem ar ck- feier in der Alten Hochschule wird außer dem Rektor und dem Führer der Studentenschaft auch Ministerpräsident von Kittinger das Wort ergreifen. Zur Weihe des Kamerad schaf tshau sc s hat Neichsstatthalter Mutschmann sein Er scheinen zugcsagt. : Staatssekretär Reinhardt spricht in Dresden. Am Freitag, den 10. November, abends 8 Uhr, wird Staats sekretär Reinhardt-Berlin auf Einladung der Kreisleitung Dresden der NSDAP, im Eewerbehaus 2ber das Thema „Das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung" sprechen. (Ueber Staatssekretär Reinhardt vgl. die heu tigen „Notizen".) : Schließung der Postschalter während der Relchs- kanzlerrede. Wahren- der Rede des Herrn Reichskanz lers am Freitag werden die Schalter beim Postamt 1 (Postplatz 2) und den Zweigpostämtern 3 (Walpurgis- stvaße 2), 4 (Freiberger Str. 28), 5 (Schäferstratze 28), 9 (Neumarkt 9) in der Zeit von 12.50—14 Uhr geschlossen gehalten. Die zweite Briefzustellung wird nach Beendi gung der Rede des Herrn Reichskanzlers angetreten. Am Wahltag Haustüren bis 18 Uhr offen lassen! Alle Hausbesitzer werden hierdurch gebeten, dafür Sorge zu tragen, daß am kommenden Sonntag alle Haus türen bis 18 Uhr geöffnet bleiben. Im anderen Falle wird es für die am Schleppdienst für die Mahl beteiligten Helfer und Helferinnen nicht möglich sein, ihre Arbeit durchzuführen. Es darf erwartet werden, daß alle Haus besitzer dieser Aufforderung — eingedenk der Bedeutung der Wahl — nachkommen werden. Polizeistunde am 12. November Wie uns das Presseamt des Polizeipräsidiums Dresden mitteilt, wird die Polizeistunde sür den Stadtbezirk Dresden in der Nacht vom 12. zum 13. November ans 6 Uhr morgens festgesetzt. Die Lautsprecher ln Schankstättcn dürfen zur Be kanntgabe der Wahlergebnisse die ganze Nacht Uber in Be trieb genommen werden. Instrumentalmusik, Singen und Ka- barettvorträge sowie Tanzvergnügen sind dagegen spätestens 1 Uhr zu beenden, soweit nicht im einzelnen Falle eine frühere oder spätere Schlußstnndc ausdrücklich bestimmt worden ist. LübLev. will kein« ML rrücksn? voäi-mLr Xaüirvüier sckineckr sie Lm/ Beute haben sic fast restlos in Gastwirtschaften durchgebracht. Sie wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Wem gehört die Pelzboa? Eine Handtaschendiebin, die am 27. Oktober aus dem Allmarkte einer Frau die Handtasche entriß, hierbei aber ertappt wurde und die Flucht ergriff, ver lor eine dunkclgraue Pelzboa (Fuchssorm ohne Schweis). Der Pelz wird im Zimmer 71a des Kriminalamtes verwahrt und kann dort werktags von 11 bis 14 Uhr besichtigt werden. Amtliche Bekanntmachungen Anmeldung für die höheren Abteilungen lha-Klasscn) der Volksschulen für Ostern 1934. Kinder, die Ostern 1934 vier Grundschuljahrc vollendet haben und in die höhere Abteilung einer Volksschule ausgenommen werden sotten, sind von ihren Erziehungspslichtigen bis spätestens 1. Dezember 1933 bei der Leitung derjenigen Schule anzumelden, die sie gegenwärtig be suchen. Die angemeldeten Kinder haben eine Aufnahmeprüfung abzulegen. Eine Ansangsklasse der höheren Abteilung wird Ostern 1934 voraussichtlich eingerichtet bei der 7. kath Volks schule, Echießgasse 20. Bllrgersteuer 1933. Die November-Rate der Bürgersteuer ist a) von Steuerpflichtigen mit S t e u e r b e s ch e i d dis 19. No vember 1933 an die auf dem Steuerbescheid angegebene Kasse zu bezahlen und b) sür Arbeitnehmer mit Steuer Karte nach Maßgabe der daraus ersichtlichen Vorschriften durch den Ar beitgeber vom Arbeitslohn einzubehalten und bis 5. Dezember 1933 an die aus der Steuerkarte bezeichnete Gemcindekasse ab zuführen. Die Inhaber der S7L Schahanweisungen der Stadt Dres den von 1928 werden hiermit aufgesorderl, die Mäntel zwecks Ausgabe der neuen Zinsschcinbogcn möglichst bis 17. Novenrbcr dieses Jahres bei den aus deu Schuldverschreibungen ersicht lichen Einiösungsstellen einzureichcn. Wegen Ausgabe der Gutscheine über die Stundungszinscn erfolgt besondere Be kanntmachung. Die Kassen der Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitäts werke werden am Freitag, den 10. November dieses Jahres sür de» Publikumsverkehr bereits um 12 Uhr geschlossen. Wieder ein großer Anstrag sür die Sebnitzer Kunftblumen- Jndustrie. Sebnitz, S. Nov. Der Reichsansfchutz für das Wintcrhilfswerk hat 10 Millionen Stück Ansteckblnnien (Weihnachtsrose mit Tannenzweig) in Auftrag gegeben. Dadurch erhält die Arbeiterschaft von Sebnitz wiederum einige Woche» Lohn und Brot. Haussrauen-Organisation des Kath. Deutschen Frauen bundes. Dicnstäg, den 14. November: 3. Führung durch die Gemäldegalerie: Neuere Meister aus der Terrasse. Treffpunkt ZH2 Uhr am Rictscheldenkmal. Für Mitglieder 30 Ps., Nichtinit- gltedcr 1 RM. Mitgliedskarte mitbringcn. den Roman „Rautenkranz und Schwerter" u. a. Der Roman des jungen Beethoven, der zugleich sein Heimatroinan ist, „Musik aus dem Rhein" und der schöne, reife Philip- pine-Weiser-Roman „Die heimliche Fürstin", den wir erst kürzlich ausführlich besprochen l-aben jbcidc erschienen bei Herder in Freiburg i. Br. zum Preise von 4,60 bzw. 4.20 RM.) sind ebenso hoch einzuschätzen wie der gelungene Versuch ethi scher Probleme im „Ehenothason". Nur im Drama ist Zernaulen bisher nach nicht hcrvorgetreten. Er wagt sich mit dem Lange- marck-Thcma aus ein schwieriges Gebiet, und man wird sehr gespannt sein dürfen aus diesen dramatischen Erstling. Zck. Mitteilung des KomSdlenhauseo. In Vorbereitung be findet sich das bekannte Kindermärchen „Das tapfere Schneider lein" von Robert BUrkncr, dessen Erstausführung noch in diesem Monat stattsindet. Vom Vüchettisch Der Helm-Verlag Radolfzell sDodcnsee) fördert die Her ausgabe von Werken in Poesie und Prosa weniger bekannter heimischer Talente. Die schlichte Erzählung „Wald ruf" von Bruno Gudrien (M. 2,50) erhebt nicht Anspruch auf spannend« Unterhaltung, sondern macht mit Menscl>en bekannt, die mit der Natur aufs Innigste vcrbmrüen sind. De» Höhepunkt bildet die Schilderung vom Wüten der Elemente während «Ines Herbst gewitters und die Anstrengungen einer ganzen Gemeinde zur Verhütung größeren Schadens. Hineinverwoben ist das Schick sal eines jungen Menschen, der im Krieg sein Leben lassen mußte und bis zum letzten Atemzug an die Wälder seiner Hei mat denkt. — Eduard Tilch, «ln sprachgewandter Hantnverksr, betitelt eine Sammlung von Novellen „Hinter Amboß und Schraub st o ck" lM. 3,—). Die einfachen Erzählungen schöpfen aus dem Alltag, führen zum Teil aber darüber hinaus in die Gefilde frol>er Lebensbejahung. Auch sie weisen als besonderes Merkmal tiefste Verbundcnl>eit mit der Natur auf. — Das Märck-en „Die Quelle Trügerisch" von Wolfgang Gilgen (M. 1,80) wird nicht nur Kindern gefallen. Es vereint Anmut mit erzieherisckiem Wert und ist überdies recht unterhaltend. Einige Illustrationen hätten sicl>cr den Reiz dieses Bändcknms erhöht. — Von Richard und Anna Zedlich liegen zwei Gedicht bände vor. „Lieder und Balladen" und „Neue Di ch- tungen" sie M. 2,—). Echtes menschlick-es Verstehen und reines Fühlen spiegeln die Verse wieder. Sie streifen Alltag und Feste, zeugen von Liebe zu Volk und Vaterland, preisen Natur und Gott. Nicht iiberschn'enqlich. aber doch tief emp funden. — Drei weitere Gedichtbände „Die Dor lese" von Karl Joseph Keller: „Gedichte" von Wladimir Borissow und „Die Scheuer", ein« dichterische Blumenlese von Hans Eich enthalten eine bunte Füll« schöner und beachtenswerter Poesie, freilich setzen st« «in empfängliches Gemüt voraus. Friedrich Schnack: Klick aus dem Splelzeugladen. Insel-Drr» lag. Ein Büchlein sür große und kleine Leute, denen da« Staunenkönncn noch nicht abgegangen ist. Aiizuerkennen sin der gesunde Optimismus und die kindliche Gläubigkeit, die auch den Erwachsenen noch anhaften. Ein frischer gesunder Geist durchweht das Büchlein. Die Handlung selbst ist knapp ange legt und ohne jedes lyrische Beiwerk. Im Mittelpunkt der Er zählung sieht der Junge Klick, der ein Lottcrielos verloren hat und die Leser durch seine Erlebnisse mit dem Hnstenonkel, der Tante Mittwoch und dem Kapitän Sassafraß In Spannung hält. Viele Anstrengungen kostct's, bis er schließlich doch noch sein Loo, dcts mit einem großen Gewinn herauogekommcn ist, wledersindct. Die köstliche Erzählung ist das Werk eines Dich ters von tiefer Volksverbundenheit. H. R.