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Dresclvn Kath. Arauenverein Sresden-Zschachwih Dresden-Zschachwitz. Das; die nun schon seit Jahren durchgeführten Wohltätigkeitsveranstaltungen des Kath. Frauenvereins zugunsten der Winterhilfe auch in diesem Notwinter ihre Anziehungskraft nicht verfehlen würden, war vorauszusehen. Auch am gestrigen Abend konnte Pfarrer Horstkötter ein zahlreiches Publikum in der „Goldenen Krone" in Dresden-Zschachwitz begrüben. In feiner, kunstverständiger Form führte er in die Vortrags- solge ein. — Ein von Frl. Else Müller vorgetragener, felbstverfaßter Prolog würdigte in schlichten Worten das uneigennützige Wirken der Frauen für die Armen der Ge meinde. — Unter der schwungvollen Leitung von Wer ner Schlick hörte man von der Orchestervereinigung „Cres- cendo"-Dresden-Löbtau Werke von Richard Wagner, Of fenbach, Strauß, Nicolai, Urbach und Blankenburg, die sämtlich großen Beifall hervorriefen. Frl. Erika Rüger erntete mit zwei Sopransoli reichen Applaus. Staunen mußte man wiederum Uber die wirklich großartigen Vor träge des kleinen Kirchenchors „Cacilia", der vornehmlich Volksweisen zu Gehör brachte. Nach den zahlreichen mu sikalischen Darbietungen bot ein kleines Lustspiel mit Ge sang „Im Riesengebirge" angenehme Entspannung. Die Laienspielschar „Teutonia", Abteilung des KCV. Dres den-Zentral hatte sich mit der Aufführung dieses Stückes in den Dienst der guten Sache gestellt. In später Stunde trennten sich die Besucher der Veranstaltung, die sich wür dig an die der Vorjahre anschloß. Hoffentlich wirkt sich die viele Mühe der am Programm Beteiligten durch einen ansehnlichen Ueberschuß aus, damit auch in diesem Winter bewiesen wer-en kann, daß die Katholiken in vorderster Front stehen, wenn es gilt, notleidenden Volksgenossen -u helfen. gh. Der Vater der Gewerbehygkene Das Deutsche Hygiene-Museum gedenkt des 30V. Ge burtstages Ramazzinis. Dresden, 6. Nov. Das Deutsche Hr-giene-Museum hielt heute vormittag 11 Uhr in der Wandelhalle des Museums eine Gedenkfeier anläßlich des 300. Geburts tages des Begründers der Gewerbe-Hygiene, des italie nischen Arztes Ramazzini. Professor Dr. Sudhoff (Leipzig) würdigte in sei ner Festrede die Bedeutung dieses großen Arztes und Menschenfreundes. Bernardi Ramazzini ist am 5. No vember 1633 zu Cnrpi nördlich Modena in Oberitalien geboren und am gleichen Tage 1714 als Professor zu Pa dua verstorben. 20 Jahre lang hat er an der Universität Modena gewirkt, wo er auch seine eindringenden Stu dien über die Berufskrankheiten der Handwerker ausar beitete, die er als Angebinde mit nach Padua brachte, wo er im Jahre des Erscheinens dieses wichtigen Buches „De morbis artifirum" seine Lehrtätigkeit begann. Gestiftet von der Universität Modena und seiner Geburtsstadt Carpi ziert sein Relief die Chrenhalle des Deutsclzen Hygiene-Museums, wo Ramazzini im Bilde neben seinem großen Borgänger Theophrast von Hohen heim, genannt Paracelsus, zu stehen kommt, der einen Teil der GcwerbehWiene zum Gegenstand seines For schens machte. In dem industriellen Hochbetrieb, wie er Musik und Theater DI« Missa solemnls (G-Dur) von K. M. Pembaur gab dem I1-Uhr-Sonntags-Hochämt in der Kath. Hof- und Propstei kirche Dresden «inen feierlichen Nahmen. Dieses große Meß- werlr wuchs heran aus innerem Drang eines rastlos nach Voll endung strebenden, mit der Kirchenmusik Dresdens auss engste verbundenen Künstlers. Als tief Gläubiger, dem das Wesen und die Macht Gottes außer Zweifel steht, trat er seiner Ausgabe gegenüber. Und diese sichere, zuversichtliche Frömmigkeit kenn zeichnet das ganze von feierlich-harmonischer Klangschönheit überstrahlte Werk. Tönt aus dem „Kyric" der unmittelbare Eindruck des Anblicks der thronenden göttlichen Majestät, so bringt das „Gloria" die machtvolle Schilderung der Herrlich keit eines in ewigem Glanz dahinfiiehendcn Lebens. Im „Cre do" kommt das feste Bekenntnis zur Heiligkeit uud Wahrheit der Gottcsmacht durch Chor, Solostimmen und eine alles um fassende Orchcstcrbeglcitung ergreifend zum Ausdruck. Ein In strumentalkolorit von wunderbarer Feierlichkeit ist dem „Sanc tus" und „Bcnedictus" gegeben. Die Wirkung des Benedictus wird durch das einleitende Bahsolo noch erhöht. Sehr innig und voll tiefer Empfindung das „Agnus Dei"; in sphären- haster Schönheit, angcdcutct durch das Hervortreten der Vio linen, verklingt cs. In dieses zur Andacht zwingende Mehwerk eingcslochlen erklang das „Iustorum animae" von Kretsch mer fa-capclla) und das weihevolle „O Deus" von CHeru bln i für Altsolo mit Instrumentalbegleitung. Charlotte Kal - l a b sang es mit seelcnvoller Vertiefung. Karl Maria Pembaur führte sein Werk mit groher Hingabe; in Kurt Böhme hatte er sich für die Baßsolis den geeigneten Interpreten gewählt. Das verstärkte Orchester, aus Mitgliedern der Staatskapelle (Violinsolo I. Dahmcn), der aus Mitgliedern des Opernchores und den Kapcllknaben zusammengestellte Chor, waren an der erhebenden Wiedergabe der, der religiösen Vertiefung dienende, Werke hervorragend beteiligt. Heinrich Schlusnus, der Begnadete, sah an seinem Liedcr- und Arienabend am Sonntag im Vereinshaus wiederum einen ausverkausten Saal. Man ist sich im ersten Augenblick nie klar, worin das Geheimnis dieses prominenten Liedmeisters eigent lich besteht. Auch andere „Prominente" sind mit schonen Stimmen begabt, können sicher so geschmackvoll singen wie er und sind vielleicht auf der Bühne gleich erfolgreich. Und den noch erscheinen sie aus dem Podium nicht unersetzlich. Schon im Augenblick, da man sich eines vollendet schönen Orgäns erfreut, scheint einem etwas zu fehlen. Nicht etwa Beseeltheit oder Wort behandlung, die man von einem hervorragenden Liedsängcr vor- aussetzt, nein, es scheint ein Fluidum zu sein, das zu erfassen wie gesagt nicht leicht ist. Auch ein Vorgänger des Kammer sängers Schlusnus aus dem Podium, der leider zu früh ver storbene Brodersen, hatte dieses . . . Fluidum, das sowohl in der auf Atome genauen Ausgeglichenheit zwischen stimmlicher Schön heit, Gesangskunst und seelischer Ausdruckskrast besteht. Schlusnus ist einer der wenigen Auscrwählten, die ein Publi kum sofort fesseln und von d«r ersten bi» zur letzten Not» Kreistag der NSDAP, in Dresden Dresden. Der Kreistag der NSDAP, wird am Sonntag im Hinblick auf die Volksabstimmung und Neichstagswahl in zivei gewaltigen Kundgebungen im Riesenzelt der 30 000 abgehalten. Am Sonntagvormittag fand eine Massenkund gebung des Opferrings der NSDAP. Kreis Dresden statt, bei der Kreisleiter Mangler über die Grundsätze der nationalsozialistischen Weltanschauung sprach. Gaugeschäftsführer Harb au er wies auf den Sinn der bevorstehenden Volksabstimmung hin. Jeder Volksgenosse müsse sich als Garant für das Leben Deutschlands und deutschen Volkstums fühlen. Seinen Höhepunkt erreichte der Kreistag mit einer Generalmitgliederversammlung am Nach mittag. Kreisleiter Mangler dankte dem amvesenden Gauleiter, Rcichsstatthalter Mutschmann, für seine treue und entschlossene Führung im harten Ringen um Deutsch lands Wiedererstehen. In der kommenden Woche sei es Aufgabe für jeden Nationalsozialisten, für einen Sieg am 12. November zu Kämpfen. Darauf trat, von stürmischem Beifall begrüßt, Reichs statthalter Martin Mutschmann vor das Mikrophon. Vor uns liegt, so führte er u. a. aus, der Kamps um Deutschlands Ehre und Gleichberechtigung. Durch das Genfer „Nein" hat der Führer das deutsche Volk vor eine weittragende Entscheidung gestellt. Den Lügen, die im Ausland über uns verbreitet werden, muß am 12. November die Wahrheit entgegengesetzt werden. Wir müssen nach außen hin dokumentieren, daß das ganze Deutscl;e Volk hinter seinem Kanzler steht. Anschließend formierten sich die Teilnehmer zu ei nem Marsch durch die Hauptstraßen Dresdens. Am Rat- l)aus nahm Reichsstatthalter Mutschmann den Vorbei marsch der Parteigenossen ab, die ihn mit dem Ruf „Heil Reichsstatthalter" begrüßten. Der Aufmarsch der Vrlgade 33 Der Aufmarsch der Brigade 33 wurde am Sonnabend eingeleitet mit einem Zapfenstreich auf dem Altmarkt, an dem sämtliche Führer der Brigade teilnahmen. Die Mufikzüge der Standarten 100, 101, 108, 177, 178, I 13, M 33, der 46. SS-Standarte und des Stahlhelm, voran der neue Schellenbaum des MZ 100, schlugen den Zapfenstreich vor einer ungeheuren Menschenmenge, die am Schluß das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied fang. Auf dem Alaunplatz traten am Sonntagvormittag die 85 000 Mitglieder der Brigade an. Obergruppenführer von Killinger ritt im Beisein sämtlicher Führer, Regierungs- Mitglieder usw. die weiten Fronten ab. Reichsstatthalter Mu 1 schmann richtete eine kurze Ansprache an die Brigade, worauf Pfarrer Kubitz den Feldgottesdienst abhielt. Haupt mann a. D. Hauffs übergab dann an Stelle des durch Krankheit verhinderten Landesführer Oberst a. D. Brückner die aus dem Stahlhelmverband in die SA übergehenden Stahlhelmer mit einer Ansprache an Obergruppenführer von Killinger. Brigadeführer Schroedter verpflichtete darauf die Stahlhelmer, die In der Standarte I 13 zufammengefaßt sind. Obergruppenführer von Killinger nahm zum Schluß die Weihe von 47 neuen Sturmfahnen vor. vor der Mitte des 16. Jahrhunderts im mittleren Inn- tal zwischen Hall und Ienbach, namentlich um Schwaz, Vomp und Nattenberg vorhanden war, hat Hohenheim seine Studien über die Krankheiten der Berg- und Me tallarbeiter gemacht, mit denen er schon in Kärnten und Karin begonnen hatte, und sie dort am Inn auch zu ei nem wichtigen Werke zusammengefaßt (Sudhoffs Aus gabe von Theophrast von Hohenheims sämtl. Werken, 1. Abteil. Band 9, Seite 461—544. München 1925). Namaz- zini hat sich auch damit beschäftigt, aber seine gelehrte Arbeit Uber alle Berufskrankheiten ausgebreitet und ist so der Vater der Gewerbehygiene geworden, der in Ita lien eine Zeitschrift gewidmet ist, die sich ihm zu Ehren „II Ramazzini" benennt. : Schirgisrvalder-Landsmannschaft. Dienstag, den 7. November, 20 Uhr, Monatsverfammlung, verbunden mit Oberlausitzer-Abend im Zwingerschlößchen. Recht zahl reicher Besuch wird erwartet. Mr Latkreiner triickt /park viel 6e1ä/ faszinieren! Er versteht sich auch auf die Programmwahl wie nur wenige. Diesmal hörte man Schubert, Beethoven, I. H. Wetzel, Psitzner und Schillings und Alien aus Borodins „Fürst Igor" uud Massenets „König von Lahore". Beachtlich, wie er die Schönheiten bei den neueren Komponisten betont, genußreich, wie er losgelösten Arien dramatisches Leben einhaucht, einzig aber, wie er die Klassiker erleben läßt, wie aus der bekannten Adelaide, aus Schumanns Hidalgo und aus -en Wolf-Liedern — diese außerhalb des Programms — förmliche Ncudichtungen ent stehen. Man war dem großen Künstler dankbar für diese herr lichen Gaben und feierte ihn nach Gebühr. Zck. Residenz-Theater, Dresden. Am Sonnabend gab es in der Zirkusstraße ein freudiges Wiedersehen mit Grete Brill, die schon seit Jahren der Bühne entsagt hat, um als Gattin des Schauspielers Wolf Kersten Hausfrauenpslichten zu erfüllen. Diese Tätigkeit hat der Künstlerin aber, das stellen wir be sonders gern fest, in Gesang und Spiel bestimmt keinen Ab bruch getan, man ivar im Gegenteil erstaunt über ihr jugend- srisches Aussehen und die graziösen Tanzbewegungen, die einst mals das Publikum begeistert haben. Grete Brills erstes Auf treten als Neunzehnjährige gehörte freilich einer Zeit an, in der man in gesanglicher und darstellerischer Hinsicht an die Opereltenkünstler erhebliche Anspriick)« stellte. Zu ihrem dies maligen Gastspiel brachte Grete Brill die Operette „Mariet- t a" von Kollo mit, deren eine Titelpartie sie gibt. Sie spielt, singt und tanzt „wie einst im Mai". Und sicher war sie früher, als sie diese Partie bei uns sang, nicht bühnenwirksamer als heute. Auch ihr Partner Poldi Har Ian ns als lustiger Ctraßcnmusikant Nicolo paßt zur Quecksilbrigkeit der Brill, als ständen sie beide jahrelang zusammen auf -er Szene. Dao lnrische Paar in dieser Verwrchslungsgeschichte die schöne Ma rietta von Lavarna und der Herrenreiter Torelli sind bet Jo hanna Schubert und Otto Marl§ In den besten Händen. Die Schubert mit ihrer vornehmen Darstellung und kultivierten Art zu singen und der repräsentable Marlö mit seiner mühelosen Höhe waren sehr sympathisch. Ricco Langer bewährte sich als alter Lebegreis Zambisi. Neben diesen Hauptdarstellern wirken noch Wildersinn, Kleber, Ponzel und Luderer in Episoden sehr erfreulich. — Die Musik mit ihren hübschen Ein fällen, so den Duetten „Was eine Frau im Frühling träumt", „Warte nur ein Weilchen" und Nicolos famosem Entrüe „So treu wie Gold" untermalte Kapellmeister Willy Karl schmissig. Suksiill führte die Regie und hatte in Gassert, dem schneidigen Tänzleiter und Schott, dem Erfinder des schönen Bühnenbilds im 3. Akt, bewährte Helfer. Daß das Publikum eine „treulose Kanaille" sei, wie man oft hören kann, das ließ sich im Falle Grete Brill nicht erweisen. Man feierte die be liebte Künstlerin (und auch>die iibrigen Hauptdarsteller) durch unzählige Hervorrufe, durch Blumen- und andere Geschenke, unter denen auch ein Kegclspiel glänzte. Komödlenhaus Dresden. Am 15. November beginnt die Kindervorstellung mit „Kasperles dumme Streiche" nclch den Märchenspielen von Franz Pocci. : Die vorderen Triebwagentiiren der Straßenbahn werden vom 7. November an während der nälieren Jah reszeit auch am Tage geschlossen gehalten Die Türen der Anhängewagcn erhalten Anschläge, durch die die Fahrgäste gebeten werden, die vordere Tür erst bei Stillstand des Wagens zu öffnen und sie sofort wie der zu schließen. : Die Schauräume des Deutschen Hygiene-Muse ums sind ab 1. November Werktags von 10—16 Uhr und Sonntags 10—14 Uhr geöffnet. Vom 1. Dezember bis 15. Dezember bleibt nur die Sammlung „Der Mensch" geöffnet. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar bleiben die Schauräume voraussichtlich geschlossen. : Sterbefälle in Dresden vom 27. 10. bis 2. 11. 33. 27. 10. Frau Maria Heimberger geb. Naumann, Nent- nersehefrau, 78 Jahre, Rückertstraße 21. — 27. 10. Frau Emilie Just geb. Wächter, Lokomotivführerswitwe, 76 Jahre, Bienertstraße 20. — 28. 10. H. Ioljannes Kloe- pel, Arbeiter, 72 Jahre, Fürsorgeheim Leuben. — 29. 10. Frau Rosalia Exler geb. Nzeurzek, Schmiedsehefrau, 45 Jahre, Görlitzcr Straße 7. — 29. 10. H. Georg Brühl, Fleischermeister, 66 Jahre, Querallee 23. — 29. 10. Frau Johanna Thieme geb. Schmutermayer. Schleifersehefrau, 66 Jahre, Vehrischstraße 37. — 30. 10. Frl. Maria No wotny, Stepperin, 22 Jahre, Alaunstraße 100. — 30. 10. H. Paul Hampel, Straßenkehrer, 67 Jahre, Flemming- slraße 16. — 28. 10. Fr. Ottilie Hofmann geb. Procek, Arbeiters-Witwe, 63 Jahre, Friedrichstraße 48. — 31. 10. H. Josef Kluß, Werkmeister, 70 Jahre, Waldemarstraße 9. — 1. 11. H. Paul Elsner, Schneidermeister, 70 Jahre, Cottaerstraße 17. — 2. 11. H. Bernhard Eimann, Tisch lermeister, 76 Jahre, Pfotenhauerstraße 86. 2. 11. H. Josef Przyklcnk, Blumenhändler, 74 Jahre, Hopfgar tenstraße 21. — 2. 11. Frl. Anna Heine, Dienstmädchen, 45 Jahre, Elisenstraße 78. Treuekundgebungen der sächsischen Industrie Die Gau eituna Sachsen der NSDAP hatte die Vertre ter der sächsi chen Industrie aus der Kreishauplmannsck-ast Drcsden-Bautzen zu einer Kundgebung nach Dresdenzu sammengerufen, um den Industriellen Gelegenheit zu geben, ihre Verbundenheit mit Adolf Hitler und der nationalen Regierung öffentlich zu betonen. Zu Beginn der Kundgebung begrüßte Gaugefchiifts- führer Harvauerdie Versammelten. Der Leiter der Kom mission für Wirtschaftspolitik der Reichsleitung der NSDAP, Pg. Bernhard Köhler-München, führte aus: Bei der Machtübernahme durch Adolf Hitler befand sich die Wirtschaft in der größten Unsicherheit. Eine volksfremde Sitten- und Gesellschaftsordnung hatte die Wirtschaft untergraben. Diese volksfremoe Auffassung kannte nicht mehr das Wort vpn Treu und Glauben. Treue, Pflicht, Ehre und Liebe zum Vaterland waren eben nur Worte, die aber keine Geltung hatten. Unter solchen Verhältnissen konnte kein Wirtschaft ler zu Erfolgen kommen. Im neuen Deutschland setzte sich nun eine volkseigene Auffassung durch. Drei Grundsätze wurden aufgestellt: Erhaltung des Lebens, Wachstum des Volkes und Ehre. Das Grundgesetz lautet: Ehrlich währt am längsten; es ist heute Wirklichkeit geworden, daß es Ehri und Ehrlichkeit aibt.' ' Reichsstatthalter Mutschmann bezeichnete es als die Hauptaufgabe, die Moral wiederherzustellen. Jeder müsse ein Bekenntnis ablegen, daß für ihn oie Ehre an erster Stelle stehe. Nicht die Wirtschaft sei das Primäre, sondern das Volk. Heute müsse unter dem nationalsozialistischen Grundsatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" das Reich neu aufgebaut werden. Die Führung des Staates müfse ln die Hände des Mannes gelegt werden, zu dem das ganze Volt Vertrauen habe. Die Vertreter der Wirtschaft hätten di» Pflicht, in ihren Kreisen dahin zu wirken, daß der 12. Novem ber so ausgebe, wie es für das deutsche Volk notwendig sei. Gaugefchiiftsführer Harbauer schloß die Kundgebung mit dem Treuegelöbnis der Industriellen für Adolf Hitler und einem dreifachen Sieg-Heil. In Chemnitz kamen etwa 2000 Industriell« aus den Kreishauptmannschaften Leipzig, Chemnitz und Zwickau, Vertreter der Industrie- und Handelskammern usw. zusam men. Der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik bet der NSDAP, Kühler, ging auch hier eingehend auf dtß Aukaaben der Wirtschaft im Dritten Reick. «In,