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Ausgabe» und S Sach Wie o olrsseiluna Nummer 288 — 32. Jahrgang Lr,ch«I»t S mal wSchentllch mit ver Ulustrleeien Trail»» bellag« »Der FeuerreUer" und mehreren TerlbeUanen vlonatl. Betug»pi«l»; Ausg. B mit 8t. Bennoblalt M. 2 7S Ausg. B ohne Lt Binnoblatt M L LS Slnjelnummer l0P!st., Sonnabend-u. Sonnlag-Ne. ro Pl«. Dienstag» den 14. November 1833 verlageoet Dreede» Unzelgenprelle: dl« llpalt <0 mm drelle PelH-elle <N Psg, — Illi FamtUenanzetgen und Ltellengeluch« U) Psg. — Alle Platzoorlchrllten linnen «lr leln, EewLhr leiste» NedalUon: Dresden»«., Polierstr. 17, Fernr. 2V711 u. 21012 Eelchältsstelle, Druck und Verlag: Termanla Vuchdruckcrel u Verlag Th. u. 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Der Reichspräsident sprach dem Herrn Reichskanz ler in sehr herzlichen Worten seinen tief empfundenen Dank und seine aufrichtige Anerkennung fiir die nun durchgesiihrte politische Einigung des deutschen Volkes aus und gab der sicheren Hoffnung Ausdruck, das; auf der nunmehr geschaffenen Grundlage die Ar beiten im Innern und nach Auhen mit Erfolg fortgesetzt werden können zum Segen des Vaterlandes und des deutschen Volkes. Das vorläufige amtliche Endergebnis Berlin, 13. Nov. Im Reichsanzciger wird heute Nachmittag das vor läufige amtliche Endergebnis der gestrigen Reichstags wähl und der Volksabstimmung veröffentlicht. Es enthält die folgenden Zahlen: 1. Zahl der abgegebenen Umschläge (einschl. der völlig leer abgegebenen Umschläge) 13 519 662. 2. Zahl der Stimmberechtigten nach der Stimmliste 13 928 663. Das Wettecho aus Die Ausnahme ln Snaland London, 1.3. Nov. Die Nachricht von der ungeheuren, die Erwartungen bei weitem noch übertreffenden Grütze des Sieges des Reichskanzlers bei der gestrigen Abstimmung ist hier zu spät eingctroffeu, um der Presse redaktionelle Aeutzerungcn zu ermöglichen. Vorläufig liegen die meist sehr ausführ lichen Berichte der in Deutschland lebenden englischen Kor respondenten vor. In einer Berliner Neutermeldung heitzt es: Kaum jemals hat der Führer einer Nation eine derartige Unterstützung in seiner inneren wie auswärtigen Politik erhalten wie Hitler. Jeder Mensch wutzte im voraus, datz ein überwälti gendes „Ja" bei der Volksabstimmung erfolgen würde. Aber wenige hielten es für möglich, datz die Nationalsozia listische Partei bei den Ncichstagswahlen 92 Prozent der Stimmen erhalten würde und datz die Zahl der Sozialisten und Kommunisten in 8 Monaten von 39 Prozent auf 6 Prozent der Wahlberechtigten herabsinkeu würde. Der Berliner Korrespondent der News Chro- niclc sagt: Die gestrige Abstimmung wird Adolf Hitler für unbegrenzte Zeit zum unanfechtbaren und zum unan gefochtenen Herrscher Deutschlands machen. Das Ergebnis des Volksentscheides spiegelt unzweifelhaft die wohlerwo gene Ueberzcugung des deutschen Volkes wieder. Im Daily Herald, der sich sonst in Angriffen gegen den Nationalsozialismus nicht genug tun kann, heitzt cs, Adolf Hiller habe die autzenpolitische Lage zu einem Erfolg im Innern benutzt. Jetzt könne er sich als ein Staatsmann betrachten, der. wenn wir seinen Worten glauben dürfen, Frieden und Abrüstung erhoffe. Der Berliner Bcrichterstatten der Times schreibt, ans dieser Kundgebung der Einigkeit gehe hervor, datz 3. Zahl der abgegebenen Stimmscheine 1213 291. I. Gesamtzahl der Stimmberechtigten 15 111 951. N e i ch s t a g s w a h l. 5. Zahl der für den N e i ch s w a h l v o r s ch l a g der NSDAP, abgegebenen gültigen Stimmen 39 638 789 gleich 92,2 Prozent. 6. Zahl der ungültigen Stimmen 3 319 363 gleich 7,8 Prozent. 7. Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen 12 988 152 gleich 95,2 Prozent. B o l k o a b st i m m n n g. 8. Ja-Stimmen 10 691 577 gleich 95,1 Prozent. 9. Nein-Stimmen 2100 765 gleich 1,9 Prozent. 10. Zahl der gültigen Stimmen 12 702 312. II. Zahl der ungültigen Stimmen 750271. 12. G e s a m t z a h l der abgegebenen Stirn- m en 13152 613 gleich 96,3 Prozent. lDie Einzelergcbnisse der Volksabstimmung und Neichstagswahl haben wir im Beiblatt zusammeugefatzt.) Desgleichen enthält die Beilage die Namen der 660 ersten Kandidaten des Wahlvorschlages der NSDAP. -en ^2. November Adolf Hitler und seine Unterführer heute unbestrittene Herrscher Deutschlands seien. In einem Leitaufsatz sagt das Blatt: die anderen Nationen werden künftig mit einem nationalsozialistischen Deutschland zu tun haben. Es ist deshalb wichtig, den Versuch zu machen, Verständnis dafür zu erlangen, was die nationalsozialistischen Männer wirklich im Sinne haben. Französische Urteile über den deutschen Wahlgang Paris, 13. Nov. Die Prcssekommentare znm deutschen Wahlgang wie derholen fast sämtlich die Frage: Was wird jetzt autzcnpo- litisch geschehen? Selbst ans den wenigen Kommentaren erkennt man, welchen ungeheuren Eindruck die Einmütig keit des abstimmenden deutschen Volkes gemacht hat. Bc- sondcrs werden die Disziplin, die Begeisterung, die „religiöse Sammlung" anerkannt, die nach den Schilderungen der in Berlin weilenden Berichterstatter dem Wahlgang fein Gepräge gegeben haben. Stimmabgabe aus reiner Vegelsterung Eine amerikanische Pressestimme. Newyork, 13. Nov. Die Morgcnblättcr bringen die deutschen Ergebnisse der Volksabstimmung und Neichstagswahl in grotzer Aus machung. Herald Tribüne erklärt im Leitartikel: Die Ein reise zahlloser Reichsdeutscher aus den Nachbarstaaten, die ans reiner Begeisterung zur Stimmabgabe hcrbcigceilt seien, beweise, datz das Wahlergebnis durchaus die Stim mung der Bevölkerung wicdergebe. Noch niemals hat in Deutschland eine Wahl stattge- fundcn, bei der die Beteiligung der Wahlberechtigten so grotz gewesen ist, wie am vergangenen Sonntag. Gewitz hat die gewaltige Propaganda der letzten Wochen einen bedeutenden Anteil an diesem Ergebnis: man darf aber doch sagen, datz dieser gewaltige Aufmarsch von rund 95 Prozent der Wahlberechtigten in erster Linie znrückzusüh- ren ist auf die starke Ueberzeugung der Wähler, datz dieser Abstimmungstag zu einer für alle Welt sicht bar e n W i l l e n s k u n d g e b n n g des deutschen Volkes werden mutzte. Das Ziel der Neichsregierung, dem Ausland zu zeigen, datz das deutsche Volk die Autzen- politik der Negierung einmütig unterstützt, ist voll erreicht worden. Selbst wenn man im Ausland die Methoden der Verkleinerung des Wahlergebnisses, die lange vor dem 12. November eingesetzt haben, weiterführen sollte, werden alle vernünftig Denkenden sich dem Eindruck dieser über wältigenden Zahl von 10,5 Millionen Ja-Stimmen nicht, entziehen können. Gleichzeitig hat die Negierung Hitler in dem neue n Reichstag den Führerrat erhalten, den sie sich zur Durchführung der schwierigen Aufgaben der nächsten Jahre selbst wünschte. Entsprechend der grotzen Wahlbeteiligung ist es der grötzte Reichstag, den Deutschland jemals be sessen hat: er zählt fast doppelt soviel Abgeordnete, wie der Deutsche Reichstag der Vorkriegszeit. Es ist der Negierung damit ein sehr reichhaltiges Arsenal von KrästeWur Ver fügung gestellt, die sie bei der gewaltigen Arbeit des grotzen Vierjahres-Planes beratend heranziehcn kann. Sehr bemerkenswert ist, datz die Zahl der Stimmen für die NSDAP, bei der Reichstagswahl noch nicht ein mal um eine Million hinter der Anzahl der Ja-Stimmen zurückbleibt. Daraus geht hervor, datz die Mehrzahl der Wähler sich die Gedanken, die wir in unserer letzten Num mer noch einmal dargelegt hatten, zu eigen gemacht ha ben: Beide Abstimmungen bildeten einen Willensakt, dessen beide Teile man nicht gnt trennen konnte. Die katholischen Gebiete haben sich bei bei den Abstimmungen in gleichem Ausmatze wie die anderen Bezirke des Reichs für die Parole der Regierung ansgesprochen. Wenn der Reichskanzler vor der Wahl erklärt hat: „Auch unseren früheren innenpolitischen Gegnern würden wir im Zeichen des Ringens der ganzen Nation cntgegenkommen und ihnen die Hand reichen, wenn sie beweisen, das; sie Bekenner der deutschen Ehre und Friedensliebe sind!" — so ist in den katholischen Gebieten jedenfalls die Bedingung, die der Kanzler stellte, voll erfüllt worden. Wenn in den Hirtenschreiben, die die Bischöfe vor der Wahl veröffent lichten, von der Bereinigung noch schwebender Fragen gesprochen wurde, so darf man nach dem starken Be kenntnis der katholischen Deutschen zu der Reichsregie rung hoffen, datz die Klärung dieser Fragen nun wesent lich leichter lind schneller erfolgen kann. Die Meinung, das; hinsichtlich der Geschlossenheit des autzenpolitischen Willens irgendwelche Unterschiede zwischen den über wiegend katholischen und den anderen Gebieten des Reiches bestünden, ist jedenfalls gründlich widerlegt worden. Die Ermächtigung, die die Regierung im März von dem alten Reichstag erhalten hatte, hat nun das Volk in einer Urabstimmung eindeutig bestätigt. Mögen die Matznahmcn, die die Regierung mit einer ganz unerhör ten Machtfiille, aber auch in einer Zeit ganz unerhörter Schwierigkeiten trifft, vom Segen Gottes zum Wohle des > deutschen Bolkes begleitet sein! Dyk.