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Men-»Ausgabe Gr r»tp,la nn- Vorort« »orch uns«« re»a« VkHUASPk»!^a » UN» Sp»»tt»ur» rmaltLg»» In, Na«»s«dn,cht, monatNch 1.W M., vlertellührUch ,.7, M. Sri »er <Ve>chüft»st»U», «os»r» -tUaleo oa»N«»sad»st»U»n abgrhoUi monatlich >M.,vl»rt«UahrUch»M. vurch -topostr »nnerhald deutschlan»» na» »er »»«»schon llolonlo» monatlich 1.S» M., »lortollührll» ».so m.. an»fchU»«ltch postdostoUgol». da» L»lpzlg»rragedlott »rscholnt «»rttag» rmal. Sonn- u.Z»><rta>»lmal. In Lrlpzig, »oa Nachbarort»» un» »«n chrtrn mit »Ia»n»n Zlllaloa wir» -t» Nd»n»au»sad« noch am Nd»n» »«« erscheinen» In» yau» s«Urs»rt. V»rUnor N«»ak1ioa,Sn»»nz»lt»ni7.;»rnsprrch»flnschlnS: MoadttNr.4»7. ^cmdelsFeituns /trntsblLtt desRate» und des pokreüuntes der Stadt LeivzÜZ NoSaktlon an» ch»schast»st»u«, 1»-a«al»,ass, Nr.», a Z»r«spr«ch.NnschluS N». l«»»r. »4»», un» 14»»«. WS. Jahrgang na» Um,»bnaa-t« !-p».. »>» n»Nam„«ll,l«., > Na4»>a«n »»«potltroll« NN» Im omkNchrntrll öl« pottr« Ist >m prois» »rb-ht. Nadott aus««» a—schl Postgebühr. s«a)»ig»n.stnuabm»! -obannlogassr». b», lamtltch«» E'ip»»»« ragrblatt»» an» aUon stnn»ac»n-«rp»»ltlon»a -»» Zn» un» ^uolan«»». S»schatt»st»U» für S.rlw u. Sie pr. 0ran»»ndura d>r«tt>°nwa'terrU«S»l. »erltn S. I«. vr«e»en«r Slra-e »7. Z»rnspr»ch>stnsthlu-> Morltzplah tü« Inloral» au» » /rUAelgonpretsa. I spott»,» pentreiiet von ou»<otrt« >0 Pf-, Neklainen l iS M., «leine « ps.b.w»,»«h»l.«a»..Inseral, oon dobör»»n »oll, ro ps. chosch»st»an,»»,»n m» playvors<br na» -artL Vrllagrn - Srlamtausl. r M »a» a Nr. 38S. /reilüg, »en S>. Juli. 1914. (los ller deutschen Mobilmachung. Berlin, 31. Juli, nachm. 1 Uhr. Das Wolffsche Telegraphen-Bureau meldet: Aus Petersburg ist heute die Nachricht des deutschen Botschafters eingetroffen, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und Flotte be fohlen-worden ist. Darauf hat Seine Majestät der Kaiser den Instand der drohenden Kriegsgefahr befohlen. Seine Majestät wird heute nach Berlin übersiedeln. Berlin, 31. Juli. Seine Majestät der Kaiser haben auf Grund des Ar tikels 68 der Reichsversaffung das Reichsgebiet ohne Bayern in Kriegs zustand erklärt. Für Bayern ergeht die gleiche Anordnung. Artikel 68 der Reichsverfassnng lautet: Der Kaiser kann, wenn die öffentliche Sicherheit in dem Bundesgebiete bedroht ist, einen jeden Teil desselben in Kriegszustand erklären. Die deutsche Antwort ist da. Der Kaiser hat heute oie Mobilmachung aubefohl-n wegen drohender Kriegge sa h r. Noch heute morgen kamen Melonngen ans Berlin, die ans eine gewisse tLnispannnng schlie ßen ließen. Wie cs hieß, sei die Auskunft des russischen Ministers Ssasonow ans die Frage des deutschen Botschafters zwar nicht befriedi gend gewesen, aber eine Berhandlung sei nicht abgelehnt worden. Ssasvnow habe erklärt, eine Zurücknahme der teilweisen ilmaclnmg sei zurzeit unmöglich. Bei dieser Antwort konnte es natürlich nicht jein Bewenden haben. War das, wie es heißt, das lebte Wort, so mußte die (Hegenmaßregel Deutschlands erfolgen. (5s wurde aber gleichzeitig ) mit Bestimmtheit berichtet, daß die deutsche Regierung seht selbst den Mäch ten einen Bor sch lag unterbreiten werde, der dem Borschlag Gregs n ih rkoinme. Auf (Hrnnd dieser Mitteilungen glaubte man in den am.tichen Kreisen in Berlin von einer ge wissen Entspannung zwischen Dreibund und Dreiverband sprechen zu können. Wie wir mit gutem (Hrunde vermuten, wird Rußland die Mobilisierung damit rechtfertigen, daß ans Wien noch keine bindende Erklärung über oie Serbien nach seiner Niederwerfung zugcdachte Behand lung vorliege, weshalb man sich genötigt fühle, ein militärisches Eingreifen für einen Ausgang des Krieges, der nicht mit den Interessen Ruß- lands verträglich sei, vorzubereiten. Aber auch diese Auffassung rechtfertigt noch nicht die Mo bilmachung im Westen, die von Deutschland als eine Bedrohung angesehen werden muß. Es ging nicht an, den augenblicklichen Zu stand allein von den» Befinden Rußlands ab- hängig zu machen. Rußland muß wissen, daß Deutschland nicht gewillt ist, sich überraschen zu lassen. Besteht auf russischer Seite der Wunsch, das Aeußerste zu vermeiden, so muß es jetzt das entscheidende Wort sprechen. Krieg oder Frieden? Diese Zuspitzung lM Rußland ver- schuldet. Noch ist cs Zeit, durch eine ehrliche Bekundung zum Frieden ein namenloses Unheil zu verhüten. Alle Mächte, auch Rußland, haben erklären lassen, daß die örtliche Beschränkung des österreichisch s oischen Krieges ihr Wunsch und Wille sei. Nun ist es bitterer Ernst ge worden. Wo ist die rettende Tat? Das deutsche Bolk harrt gefaßt der Ent scheidung. Wird es hineingezwnngen in einen Kamps ohnegleichen, so wird es ihn führen mit dein Opfermut und der Kraft, die es seiner Sache und seiner Zukunft schuldet. Es wird feststehen zu Kaiser und Reich. Wir lassen hier die heute morgen eingclaufcnen Droht meld ungen und Berichte folgen. Ein Teil ist selbstverständlich durch die mittags aus gegebene Berliner Meldung von der Anordnung des Kriegszustandes überholt. Mussuhrverbot. Berlin, 31. Juli. Der Bundesrat stimmte heute dem Erlast von drei kaiser lichen Verordnungen betr. das Ver- dot derAusfuhr von Bcrpflegungs-, Liren- und Futtermitteln, von Tieren und tierischen Erzeug, nissen, von Kraftfahrzeugen, das heistt Motorwagen und Motorfahr rädern und Teilen davon, sowie Minera lien, Rohölen, Lteinkohlcnteer und daraus hergestellten Oelen zu. Die Verordnungen treten sofort in Kraft.. Lperrung des Kieler KriegshasenS. Das Kommando der M a r i n e st a t i o n der Ostsee macht folgendes bekannt: Auf dem Kieler Hafen findet oon heute an bis auf weiteres eine Sperrübung statt, bei Tag und Nacht. Dqs Sperrgebiet liegt innerhalb de» Fahrwassers und darf nur mit Hilfe besonderer Sperr lotsen passiert werden. Alle einlaufenden unv auolauscndcn Schisse müssen das Andordkommen des Lotsen abwarten. Das Befahren des Sperrgebietes bei Nebel ist auch mit Lotsenhilfe nicht gestattet. Den Anord nungen der im Sperrgebiet befindlichen Torpedoboote und mit Marineperjonal besetzten Dampfer und Lotsen ist sofort und unbedingt Folge zu leisten. Allgemeines Verbot sozialdemokratischer Versammlungen. Berlin, 31. Juli. (Eig. Drahtmcldung.) Die Sozialdemokratie hat für das ganze Reich die Fortsetzung der Friedensdemonstrationen für di« kommenden Sonntage beschlossen. Es soll weiterhin in Massenversammlungen gegen de Er füllung von Deutschlands B ü n d n i s p s l i ch t gegenüber Oesterreich protestiert werden. Da in den letzten Berliner Versammlungen Aeußcrungcn dec Redner gefallen sind, die als Aufforderung zum Un gehorsam bei einer Mobilisierung gedeutet werden können, sind, bestem Vernehmen zufolge, zwischen den Bundesregierungen dringliche Verhandlungen eingeleitet, die auf ein generelles Verbot der nunmehr als a n t i m i l i t a r i st i s ch angesehenen Kundgebungen abzielen. Der „Fmperator" bleibt iu.Hamburg. Hamburg, 3V. Juli. Mit Rücksicht auf die poli tische Lage ist dre morgige A u s f a h r t des Dampfers „Imperator" verschoben worden. Hamburg, 31. Juli. lEig. Drahtmeldung.1 Zu der Meldung, daß der Dampfer „Imperator" seine für heure festgesetzte Ausrede nicht antritt, er fahre ich noch, daß die Hamburg—Amerika-Linie auch Order gegeben hat, daß der Dampfer „Vater- l a n d", der morgen von New Port abgehen sollte, vorläufig dort verbleibt. Ebenso ist die Expe dition des Dampfers „Königin Luis e", der eine Nordlandfahrt machen wollte, verschoben worden. Die anderen Dampfer bleiben vorläufig noch im Verkehr. Die Hamburg—Südamerikanische Dampfjchiffabrts - Gesellschaft läßt vorläufig ihre Dampfer noch fahrplanmäßig verkehren. Der Schiffs verkehr nach der Ostsee ist bereits vollständig ein gestellt. Graf Witte in Frantsurt a. M. Frankfurt a. M., 31. Juli. «Eig Trahtmeltung.) Der ehemalige russische Minister, Graf Witte, hat sich gestern nach Beendigung der Kur in Bad Salzschlirf hier in Frankfurt aufgehalten, er fuhr abends nach Pqris weiter. Wie die „Franks. Ztg." meldet, soll er sich angeblich in unver bindlichem Gespräch dahin geäußert haben, daß di.' Bemühungen um die Erhaltung des Frie dens noch nicht gänzlich aussichtslos seien. Rußland wolle keinen Krieg gegen Deutsch land. Pressevertretern gegenüber lehnte er indessen eine Aeußerung ab. Fu-ienz beim Kaiser von Oesterreich. Wien, 31. Juli. Der Kaiser empfing den Grafen Bcrchtold, Kriegsmiuister v. Krodatin und Generalstabc.tlies Freiherrn v. Hötzendorf in zwei stündiger gemeinsamer Audienz. Erneute kun-gebungen in Wien. Wien, 31. Juli. Gestern abend erneuerten sich die patriotischen Kundgebungen in gleicher Stärke. Eine begeisterte Volksmenge durchzog die Straßen und brachte Hochrufe auf die Dreibundmächte aus. Aus allen Teilen des Reiches, insbesondere Dalmatien. Bosnien und der Herze gowina, treffen Nachrichten von Loyalitätskund- gedungen und begeisterten Kundgebungen aller Schichten der Bevölkerung ein. Semen-ria von -en Gesterreichern ge nommen! Paris, 31. Juli. Die hiesige serbische Gesandt schaft läßt eine Depesche veröffentlichen, wonach «in großer Artillerie lamps augenblicklich drei Kilometer östlich von Belgrad entfernt stattfindet. Die Serben sollen danach die Oesterreicher am Ueberschreitcn der Donau zu verhin dern suchen. Nach einer weiteren Depesche soll es in Kirznice und bei Semendria zu «eiteren Artilleriekämpfen gekommen sein. Die Serben hätten dem übermächtigen Gegner den lebhaftesten Wider stand entgegengesetzt: aus beiden Seite« seien einige hundert Tote zu verzeichnen. Wenn die Serben auch Semendria preisgeben mußten, so würden doch Posonka, Jagodin und Po» rotin drei schwere Etappen für das Vordringen der österreichischen Truppen nach dem Süden bedeuten. Ausweisung -er Journalisten aus -em österreichischen Hauptquartier. Semlin, 31. Juli. fEig. Drahtnach richt.) Dir unwahre Berichterstattung von Buda pester und Berliner Journalisten hat das österreichi sch« Oberkommando dazu veranlaßt, sämtlich, iin Semliner Hauptquartier befindliche« Journalisten auszuweifen. Die Zaurna. listen sind einstweilen nach Budapest zurückgekehrt. Es steht zu erwarten, daß das Oberkommando unter de« Journalisten «ine Anzahl »«»wähl«, wird, dia im Hauptquartier verbleiben könne».