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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140723020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914072302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914072302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-23
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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rU 1914. 1. In T»en« /wen- - Ausgabe ISS. Jahrgang /IrrrtsblLtt des Rockes und despoUreurrnckes ««Saktion unü S,fchüftsg«ll«! Zohannisgast, Nr.». 4 Zrrnsprrch.flnschlulZ Nr. 14-42, I4S4» un- >«»4«. Nr. 370 1Sl4 vonnerswg, Len 23. 3nU Das wichtigste estsllnug intteoderx i korrI1ok»ter MV. r-^sg en! i von von tosrlo. T »drt. T ckeu leleden. xv 6n1»äl(n, Vvn 7-1» Uln ctlooiir- uoä l«» «.— ir Lkn«l«r »8017 h V,li Uhr. Gültigkeit L«r »üdr IV2U8. Uhr: die ja in vielerlei Beziehung für ein Monopol reif zu sein scheint. Natürlich wird niemand daran denken, der Privatindnstrie und dein privaten Betätigungs drang ipre Gebiete noch mehr einzuengen, wenn die Not es nicht gebietet. Die Dinge liegen aber bei uns (und nicht nur bei uns) so, das; diese Ltnnde der Not einmat doch an uns her antreten kann. Es ist nun einmal ein imma nentes Entwicklungsgesetz alter öffentlichen Kör per, das; ihre Nusgaben fortdauernd wachsen, und auch ohne den „milos pei-potumc", der ja heute eine erheblich gewichtigere und kostspieligere Form angenommen hat, als in den Zeiten des alten Fürstenstaates, werden wir kaum dem Zwang entgehen, in nicht atlzn tanger Frist von neuem Geld in die staatlichen Beutel zu tu». Irgendwoher mus; es aber dann doch genommen werden, und da die direkten Steuern sich nicht gut mehr erhöhen, neue indirekte kaum in deut schen Landen »och anfzustöbern sind, so wird man wohl oder übel doch einmal auf das Mono pol zurürkgreifen, das zwar, wie die Theoretiker versichern, nur eine besondere Form der Er hebung einer Verbrauchssteuer ist, vor den ge wöhnlichen indirekten Steuern aber allerhand Vorzüge voraus hat. Dem heftigen grnndsütz- lichen Widerstand von ehedem werden jedenfalls die Monopole nicht mehr begegnen. , . 8ve. >IW emslltt. orte ödester OUntber ehester. Glücklich? — Wer ist denn glücklich? O, blicke nicht nach dem, was jedem fehlt; betrachte, was noch jedem bleibt. Goethe. * Die .Pläne für die Neugestaltung des Bahnhofs Friedrichstraße in Berlin wur den genehmigt. (S. Nachr. v. Tage.) :t Kraatz. liliitir; als. MSsllt * Die Zahl der Streikenden betrug in Petersburg am Mittwoch 120000. (S. sivn Uhr: Oesterreich un- Serbien. Eine Erklärung des Grafen Stuergkh. Gegenüber einer Deputation der serbischen Natronalpartei in Bosnien und der Herzegowina, die die loyalen Gefühle der serbischen Nationalpartei des bosnisch-herzegowinischen Land tags ausoriickte, erklärte Graf S t u e r g k h, es sei gerade jetzt erfreulich, das; insbesondere die Land» wirtschaft, der treibende Teil der serbischen Be völkerung, vcn schädlichen Einflüssen unberührt sei und eine korrekte und loyale Gesinnung und Hal tung betätige. Es wäre nicht Sache ruhig erwä gender Staatsmänner, für die Freveltaten einzelner eine ganze Nation verantwortlich zu machen. Andererseits könne nicht geleugnet werden, das; der fluchwürdige Anschlag der Ausfluß einer unter mannigfachen Einflüssen stehenden äußerst st a a ts- gefährlichen Bewegung sei, die einen für die Entwickelung Bosniens im Rahmen der Gesamt monarchie bedrohlichen Charakter aufweise. Wenn in Bosnien die kulturelle Arbeit unter dem Zu sammenwirken der Nationen und Konfessionen auf genommen werden solle, so müßten die vor handenen Schäden ans Tageslicht gebracht und un- nach sichtlich getilgt werden. Daran hätten in erster Linie die Vertreter jener Richtung innerhalb des serbischen Volkes von Bosnien und der Herze gowina ein Interesse, welche mit der Verwaltung Bosniens die Ileberzeugunq teilen, daß Bosnien und die Herzegowina der Oesterreichisch - Ungarischen Monarchie nicht minder endgültig einverleibt Händen Calmettcs, und es waren keine Fälschung en. Herr Caillaux irre sich, wenn er glaube, da» eine von zwei Ministern den Ge schworenen zugesandte Erklärung ihn rein waschen könnte; er irre sich, wenn er denkt, daß drei Zeilen des Iustizministers und zwei Zeilen des Ministers des Innern ein hinreichendes Zeugnis bilden. Herrn Caillaux steht nur eine einzige Jurisdiktion offen, wenn er sich in loyaler Weise auseinandersetzen w lle: Das ist nicht das Schwur gericht, das ist der S t a a t s g e r i ch t s h o f. Im „L'Homme libre" erklärt Cl<-menccau, er habe die ihm von einem Zeugen, dem „Figaro- Redakteur Latzarus, zugeschriebene Aeußerung, daß Caillaux vor den Staatsgerichtshof gehöre, in dieser Form nicht getan. Der Sachverhalt sei folgender: Man habe zu ihm von Papieren gesprochen, aus denen beroorgehen sollte, daß Caillaux als Minister präsident seine Befugnisse überschritten und mißbraucht habe. Bei dieser Gelegenheit habe er bemerkt, falls dies sestgestellt würde, müßte man den Staatsgerichtshof cinberufen. Er müsse, schloß Cllmenceau, diese 'Nuance hervorheben, da ihm ine- mand dieses Schriftstück gezeigt habe. Der „Radikal" schreibt: Die amtliche Erklärung des Generalstaatsanwalts bilde einen neuen Beweis dafür, wie ungerecht und verleumderisch die gegen Caillaux geführte Fehde war. Die „Aurore" sagt: In diesem politischen, voll ständig politischen Prozesse stürzen alle Argumente der Ankläger Caillaux' kläglich zusammen. Der Laillaux-Prozeß. Das grüne Dokument. Hoch sluten in Paris die Wogen der Erregung, da der Kampf zwischen Caillaux und dem „Figaro" immer schärfere Formen annimint. Niemand denkt mehr an die Schuld der Frau Caillaux, sondern alles Interesse ist jetzt dem „Grünen Dokument" zu gewandt, das cie Schuld Caillaux' klar beweijcn soll. Die Erklärung des Generalstaatsanwalts Herbaux, „daß das Dokument nicht existiert habe und daß demzufolge die Ehrenhaftigkeit und der Patriotismus Caillaux' in keiner Weise an getastet erscheine", Mt nicht genügt.. Diese amtliche Ehrenerklärung für Caillaux hat vielmehr nur Oel ins Feuer gegossen und seine Gegner um jo heftiger gereizt, wie aus ter folgenden Meldung hervorgeht: Paris, 2ll. Juli. Trotz der im Auftrage der Negierung vom Generalstaatsanwalt gestern ab gegebenen feierlichen Erklärung, daß das sogenannte „grüne Dokument" nicht existiere, halten die Caillaux feindlichen Blätter daran fest, das; dieses Schriftstück, das auf das Vorgehen Caillaux' während der deutsch-französischen Marotko- verhandlungen ein so bedenkliches Licht werfe, wirklich vorhanden und keineswegs apo kryph sei. Der „Figaro" schreibt: Zwei dieser Schriftstücke, die den Beweis für die unerlaubten Hand lungen Caillaux' bilden, befanden sich in den üviuaanrettv» kür Lrlpzl» unü voro^, »ur» unf,r, UN- SpeStteur« »mal tügllch In« Hou, ««bracht« monatlich I.LS M., vlertryiihrlich 3.7» M. V«l S«r -«schSftostrll«, «ns«rn Malin un»fluo,ad<st«U«n ado«h»U: monattlch > M.. vlrrtrhährUch » M. vurch -i« Post! tnnerhald vrutschlan-, un- -er -«utschrn Koloniin monatlich 1.S0 M., vl«rt«ljührUch 4-S- M., au«schlt«KUch postdostiUget». r>a»L«lp,lg«rrao,dlatt erscheint Werktag« »mal. Sonn-u.Zeierlagstmol. dn Leipzig, Sen Nachbarorten un- -en chrten mit eigenen Molen wir- -i« stben-auogab« noch am stben- -e» «rschrinen» in« hau» geliefert. Serllner Neöaktlonr dn -enZelten 17, Zernsprech-stnschluh: Moabit Nr.447. die gelegentlichen Steuerbitteil an die Herren Stände und die „Schatzungen" die Staatssäckel füllen halsen. Auch hier legt inan zunächst die Hand auf das Salz, bald aber nimmt man auch den Tabak hinzu und schließlich Lotterien und Briefpost. Die französische Nevotution und die phhsiotralische Doktrin fegen alte Monopole fort. Aber es ist merkwürdig: un Geburtslande der großen Revolutionen kehrt man doch bald wieder zu ihnen, soll heißen, als dem wichtigsten darunter, zum Tabaksmouopol, zurück. Eder vielleicht ist es auch gar nicht merkwürdig. Gegen die Staatslotterie und die Staats- Post sind ja auch bei uns nie ernstliche Einwände erhoben worden. Das Tabaksmonopol aber, dessen sich heute noch (außer Frankreichs Sester reich, Italien, Rumänien, Serbien und in an deren formen auch Spanien, Portugal und die Türkei erfreuen, blieb, nachdem es einmal zu Beginn der Regierungszeit Friedrich Wil helm III. ausgegeben worden war, beseitigt, und so tief hatte die den Monopoten abgünstige Ideenrichtung in den deutschen Köpfen Wurzeln geschlagen, daß alles, was irgendwie freiheitlich zu empfinden glaubte, in lodernde Entrüstung geriet, wann immer man mit dem Gedanken sich trug, auch noch in Deutschland Tabakbau und -handel zu verstaatlichen. Man wird sich erinnern, welchen Unwillen in den siebziger und achtziger Jahren die Bis- marckschen Monopvlptäne anfrührten. Und nun, wo die Monopole ernsthaft näher rücken, ivo sie über kurz oder lang in der einen oder anderen Form doch deutsche Wirtlichkeit zu werden ver heißen, regt sich kaum wesentlicher Widerspruch! Es ist nun einmal nicht anders (und alles noch so kunstvolle .Haarspalten nationalökonomischer Nichtsalstheorenkcr wird uns darr» nicht be irren): die Theorie folgt der Praxis. kann in einer so durchaus auf die Erfahrung gestellten Wissenschaft überhaupt nicht viel mehr tun, als die Wahrnehmungen der Praxis in Lehrsätze nmzugießen. Die Erfahrung aber hat — das muß mau jetzt doch auch in liberalen Schichten bekennen — ein gut Teil der Befürchtungen, mit denen man euist die Monopole bekämpfte, umgestvßeu. Gewiß kann die politische Macht des Staa tes durch die große Anzahl der von ihm ab hängigen Personen bedenklich vermehrt werden. Aber unsere moderne wirtschaftliche Welt steckt überhaupt mehr voller Abhängigkeiten, als ehe dem unsere Schulweisheit sich das träumen ließ. Sicher ist jedenfalls das eine, daß die früher vielgehörie Behauptung, die Monopolverwaltung liefere schlechtere Waren, durch die Tatsachen nicht erwiesen worden ist. An ein Tabaksmono- pol ist ja heute, wo sich auf diesem Gebiet bei uns eine stolze Weltindustrie gebildet hat, nicht mehr zu denken. ES käme höchstens eine Ver staatlichung der Zigarettensabrikation in Frage, « I-n» gen'. i Miz stillem. Vas Staatsmonopol. S Berlin, 22. Juli. Man kann getrost annehmeu — so haben auch wir uns bisher zu diesen Dingen gestellt —, daß die Steuerplaudcreien dieses Sommers einst weilen pro nilülo sind. Man streckt Fühler ans; aber wir möchten nicht glauben, daß auch nur eines von den Monopolen, die jetzt von Leuten, die sich als informiert ausgeben, der Oeffent- ucbkeit unterbreitet werden, schon in diesem butter den Reichstag beschäftigen wird. Den noch sind die Auseinandersetzungen nicht ohne Interesse: sie zeigen an einem ungemein instruk- nveu Beispiel, wie sehr sich bei uns die allge meine Auffassung über die Monopole und ihre S elOlng in cee Struerausrüßung eines Volkes geändert hat. Die Monopole sind, an sich eine alte Er- jwdung. Die Griechen haben sie bereits ge launt, die Römer in der Gestalt des Satz monopols sogar schon in den ersten Jahren der Republik. Im Mittelalter sind es die Städte, die ja überhaupt ats die erstell eine einiger maßen gcoronete Finanzgebarung kennen, die suh des Salzregals, hier und da wohl auch der Verstaatlicyung des Weinausschaukes für ihre öffentliche Wirtschaft bedienen. Die große Zeit der Monopole bricht aber dann erst in der Epoche der aufstrebenden Fürstcnstaaten an. Der milo.-c ; u-petuus, zu deutsch: die Notwendigkeit, ein stehendes Heer zu halten, ist im Verein mit der auskommenden Merknntilistenlehre in diesen Stücken der große Lehrmeister. Frankreich geht voran, England folgt, nnd bald haben wir auch iu den großen Territvrialstaaten, zuvörderst in ursachsen, hernach auch in Brandenburg-Preu ßen, mehr oder minder ausgebildete StaatS- monopote, die ganz anders als die „Beden", * Graf Stürgkh empfing am Mittwoch eine Abordnung der serbischen Natio nal p a r t e i in Bosnien und Herzegowina, des. Art.) * Die albanische Regierung plant eine den Großmächten garantierte Anleihe m Millionen. (S. bes. Art.) Die Stadtverwaltungen würden sich dieser Aufgabe, die in ihrem eigenen Interesse liegt, gern unter ziehen; wie unserer Dresdner Mitarbeiter erfährt, ist vor allein die Stadtverwaltung der sächsischen Residenz gern dazu bereit. Man wird hoffen dürfen, das; die maßgebenden Behörden diesen Vorschlägen Gcnzmers zur Fortentwicklung des Städtebaues, der ja im Vordergrund des allgemeinen Interesses steht, zustimmen werden. * Eine deutsche akademische Grabungsexpedition in Aegypten. Prof. C. Bezold, der bekannte Orien talist der Heidelberger Universität, hat im Auftrage der Heidelberger Akademie und der Freiburger 'Wissenschaftlichen Gesellschaft eine Grabung in Quarara in Aegypten unternommen. Die reichen Ergebnisse der Expedition sind vor kurzem in Heidelberg eingetroffen. * Hochschulnachrichten. Prof. Dr. Wilhelm Schlenk, der Dozent für Spezialfächer der organi- sck^en Chemie in Jena, hat einen Ruf als Extra ordinarius nach Würzburg erhalten. — Zum Rektor der Freiberger Bergakademie ist Oberbergrat Prof. Dr. Kolbeck für das kommende Jahr wieder- gewählt worden. — Zum Vorstand der Maschincn- prüfungsanstalt in Hohenheim mit einem gleich zeitigen Lehrantrag für landwirtschaftliche Ma schinenkunde an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim und an der in Stuttgart ist der Ingenieur Dr. phil. Georg Kühne, Assistent am Institut für landwirtschaftliche Maschinenkunde der Berliner Landwirtschaftlichen Hochschule, berufen worden; gleichzeitig wurde ihm der Titel und Rang eines außerordentlichen Professors verliehen. — Professor Dr. Johannes Mueller, Vorsteher des biochemischen Instituts an der Düsseldorfer Aka- demie für praktische Medizin, erhielt die Berufung als Professor für experimentelle Physiologie an das Mcdico Chirurgical College in Philadelphia. — Als Privatdozent für Hygiene habilitierte sich in der Gießener medizinischen Fakultät der Assistent am hygienischen Institut Dr. med. Otto Huntemüller mit einer Probevorlesung über moderne Seuchenbekämpfung. — Für das Fach der Kinderheilkunde habilitierte sich in Göttingen Dr. med. Kurt Blühdorn, Assistent bei Prof. Göppert an der Kinderklinik. — Dr. Fr. Rusca habilitierte sich für Chirurgie an der Universität zu Bern. — An der deutschen Universität in Prag wurden als Prioatdozent zugclasscn: Dr. med. Rich. Imhoser für Laryngologie in der medizinischen Fakultät und Realschulprofcssor Dr. Otto Funke sür englische Philologie in der philosophischen Fakultät klix. »s. * Weiterer Ausbau der Dresdner Technischen Hochschule? Wie unser Dresdner Mitarbeiter er fährt sind Bestrebungen im Gange, das seit vier Jahren an der D r e s d n e r Technischen Hoch schule bestehende S t ä d t e b a u j e m i n a r weiter auszubauen. So ausgezeichnete Leistungen in vielen Fällen auch auf dem Gebiete des modernen deutschen Städtebaus zu verzeichnen sind, hat es sich doch als ein allseitig empfundener Uebelstand erwiesen, daß dem Städtebauer die eigentliche besondre Vorbil- bildung fehlt. Hier will nun Geheimrat Ewald Eenzmer, Professor an der Dresdner Technischen ein Vetter des Berliner Hof- Eenzmer, reformierend eingreifcn. im Technischen Gemeindeblatt einen Kunst UN- Wissenschaft. * Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig. Am Sonnabend, den 2ä. Juli, mittags 12 Uhr, wird ni der Aula der Universität der neuberusene etats mäßige außerordentliche Professor der Photochemie und wissenschaftlichen Photographie Dr. phil Fritz Weigert, Oberassistent des Physikalisch-chemischen Instituts, jeine Antrittsvorlesung über das Thema „Ideale und reale photochemische Pro zesse" halten — Der etatsmäßige außerordentliche Professor der Mathematik Dr. phil. Paul Koebe, '.Nitdirektor des mathematischen Seminars und des mathematischen Instituts, hat den an ihn ergangenen Nus an die Universität Jena angenommen. * Weitere llniversitätsnachrichten. Vom Allge meinen Studentenausschuß, Kommission für Studien reisen, wird am Freitag, abends 8 Uhr, der vierte Portrag veranstaltet Univ.-Prof. Dr. H e r r e spricht über „Die Entstehung des politischen Dualismus inOejterreich-llngarn". In ter Abteilung für Musik spricht Herr Prof. Dr. Prüfer über Richard Wagner. Näheres an den Schwarzen Brettern. * Theaterchronik. „Der guteBürger", ein vieraktiges Schauspiel von Henri Nathansen, das kurz vor dem jüdischen Milieustück „Hinter Mauern" beschrieben worden ist, gelangt auf Veranlassung des Verfassers erst jetzt zum Versand an die deutschen Viihnen. Das Werk ist bereits von mehreren großen cheatern im Manuskript erworben. — Wie uns aus Dresden geschrieben wird, hat das dortige Atbert- >deuter Fritz Stavenhagens sünfaktiges Drama M udderMews" zur Aufführung in der nächsten rpielzeit erworben. Einem Verband zur Förderungdeutscher Theater- ivstur, der sich unlängst mit dem Sitz in Hildesheim gebildet hat, sind von Theaterleuten Ludwig Bornay und der Direktor des Kleinen Theaters 'n Berlin, Dr. Alt man, beigetreten. Von sonst bekannten Persönlichkeiten ist der literarische Sach verständige des Berliner Polizeipräsidiums, Professor 2r. Bruner zu nennen, ferner der Zentrums- «dgcordnete Dr. Pfeiffer, Dr. Ernst Wächter- Weimar, und der Pater Dr.Expeditus Schmidt. Die cnesje ist durch konservative und Zentrumsredakteure vertreten. Obschon auch von dem „interkonfessionellen" Genzme Hochschule, baurats Er hat ... Vorschlag zur Ausbildung der Städtebauer veröffent- licbt, der sehr erwägenswert ist. Er geht von dem gekennzeichneten Uebelstande aus und weist darauf hin, daß die jetzigen Städtebauer alle den Um weg über das Bauingenieur- oder das Architekten fach machen müssen, also viel Krasr und Zeit ver geuden müssen. Genzmer fordert auf Grund einer zwanzigjährigen Tätigkeit in der Stadtverwaltung und einer zehnjährigen Wirksamkeit als Hochschulpro- sessor eine zielbewusste Ausbildung von Städtebauern. Genzmer hält aber den Weg, Studenten als Städte bauer auszubilden, für unpraktisch, da nur außer gewöhnlich begabte junge Leute die dann auf sie ein dringende Stofflllle bewältigen könnten. Genzmer schlägt daher vor, in den Städtebauscminaren, wie sie außer in Dresden auch schon in andern Städten (Danzig, Charlottenburgs bestehen, fertige Diplom ingenieure des Hochbaufaches und der Bauingenieur- Wissenschaften weiterzubilden und ihnen nach einem Jahre Gelegenheit zu geben, eine Prüfung ab zulegen. Die Diplomingenieure des Hochbaufaches müssten in Vorlesungen und Hebungen mit den für den Städtebauer unentbehrlichen Zweigen der Bauingenieur-Wissenschaften bekanntgemacht werden, die ihnen während des Architektur studiums serngelegen haben, also mit der Stäbtereinigung, der Wasserversorgung, den Ver kehrseinrichtungen, dem Straßenbau, dem städtischen Vermessungswesen usw. Umgekehrt müßten die Diplomingenieure des Bauingemeurwesens mit den Fragen bes Wohnungswesens und der ästhetischen Durchbildung von Straßen- und Platzanordnungen vertraut gemacht werden. Für beide zusammen wäre dann noch die rechtliche, oerwaltungswissenschastliche, wirtichaftliche, sozialpolitische und hygienische Seite de» Städtebaues zu erörtern sein. Nach Ablegung der Prüfung könnte der junge Städtebauer entweder eine mehrjährige Ausbildung unter staatlicher Aufsicht erfahren und sich dann der grossen Staatsprüfung unterziehen oder er könnte sofort in eine städtische Verwaltung eintreten und sich dort weiter ausbilden. kü, Pas,rot, oa» L,«p,Ig an» Ume«bu»e »I« /»"AklAkNpkkkfk. ispaln,,p«tn»«>l«rsps..-t«n«kiom,,,tt,tm., von ouoivärt« »0 pf„ N«klam«n >.2S M.. Nlrla« Na,,!,«» »I,p,tttzrtt< nur r»pf.d.wt,-,rhol.Nad..pns,rat« von 0«HSrS«n tm amtlich«»!«» p«ttt» z«U« S»ps. S«schast»anz«tg*n in» platzoorfchrtst Im pr«N« «rb»ht. Nadatt nach!arls. V,tta»,a«Srsamtausl.» M. -o» Lausen- ouoschl. post»«dühr. 1taz«>grn-ftnnabm«r )obannl«»ayr>, drl sSmtllch«» Mairn -«» Leipziger ragrdlatie» un- allen sinnoncen-rxpe-tiionen -«» dn» un- Nuoian-e». cheschSstogell, sllr SerUn u.ti, pr.SraaSenburg: virektionwaiterZlie,««, SerUa S-14. vreo-enerSiraS»47. Zeensprech-NnschiuS- Moritzpiav l-521. Charakter des Unternehmens gesprochen wird, wird doch zugleich betont, dass sich Unterausschüsse, „auch solche konfessionellen Charakters", bilden sollen. Das Programm ist vorern mehr negativer als positiver Natur. Alan will „das Gemeine und Niedrige" be kämpfen. Ein besonderer Programmpuntt ist auch „gegen die Aufführung von Stücken, in denen die Rechte einer anerkannten Religionsgemeinschaft oder sonstwie das religiös-sittliche Empfinden verletzt wird oder ein Mindestmass künsterischer Qualitäten nicht erreicht ist. Einspruch zu erheben". Um alle diese Dinge ins Werk zu setzen, sollen Ortsausschüsse, Prü flings- und Begutachtungsausschüsje. ein Pressaus- schutz und ein Ausschuss für Volksvorstellungen ins Leben gerufen werden. Alan will auch die Stadt verwaltungen, als die Mäzene der Sladttheater, ge winnen. Es bleibt abzuwarten. wie und in welcher Richtung diese Bestrebungen praktisch sich auswirken werden. * Kunstchronil. Für die Ausstellung „Das Kind" Breslau IlNö will der Verkehrsausschuß der Ausstellung ein Plakat durch eine Ausschreibung gewinnen. Alle in der Provinz Schlesien tätigen oder geborenen Künstler werden zur Beteiligung am Wettbewerbe durch eine Bekanntmachung des Ver- kehrsausschusscs eingelcrdcn. — In der Sommer ausstellung der Münchener Sezession im König!. Kunstausstclluirgsgebäudc am Königsplatz wurden vom Bayrischen Staat angekauft: Professor Josef Dambcrger, München, „Bäuerin mit Mädchen"; Professor Hans von Hayek, Dachau, „Aus Santa Margherita"; Carl Piepho, München, „Stilleben"; Professor Franz von Stuck, München, „Das Diner"; Professor Fritz von Uhde f, „Lesendes Mädchen". * Die Bismarck-Erinnerungs-Ausstellung in Düsseldorf. Die in Verbindung mit der nächst jährigen großen Düsseldorfer Kunstaus stellung geplante Bismarck-Erinne rung s - A u s st e l l u n g ist, wie uns aus Düssel dorf gemelt'et wird, nunmehr im weitesten Umfange gesichert. Der Abgeordnete Dr. Wilhelm Beumer, der den Vorsitz im Arbeitsausschuß übernommen hat, ist in Friedrichsruh von der Fürstin Bismarck emp fangen und herzlich ausgenommen worden. Die Fürstin war über den Plan sehr erfreut und über- nahm bereitwillig das Protektorat über die Erinne rungsausstellung. Sie wird aus Schönhausen, Friedrichsruh und Varzin hochbedeutsame Denk würdigkeiten im Original zur Verfügung stellen. Ferner Möbelstücke, Bilder usw., darunter die Wiege Bismarcks, die Kürassieruniform Bismarcks aus der Jugendzeit und vieles andere.
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