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Nummer 178 — 32. Jahrgang *'Ichet»i ü »al »öchenlltch »I» da« Illuftrle,««» Grall- b«tlag« »Der Feuerleiter* und mehreren leztbeilage» ManaU. v«,»g»pr«i,! Auog. A m>l St. Bennoblalt M. r.7I) «u,g. v ahn« L«. «ennoblatt M ,r ro »U^lnummtr 10 Ps,., Sonnabend.». S«»»ta,.N,. » Ps^ Äüchstsche voMsettuns Sonnlag» den 13. August 1833 Verla,»ort Dr«»0e» vneelgenpeell«: »I« Upall. <0 mm beeile PelttzeU« <i> PIg. — lilr gamtltenanzeigen und Etellengeluch« N Ps«. — gilk Platzvoilchrllten können wir keine Dewähr leist«» Dreoden-«., Polterst«, l?. gern«, «NU u. rwU »«lchiiltostell«, Drick und Verla,: Lermania Vuchdruckerei ». Verla, Ih. u. <8. Winkel, Polterst«. 11, gernr. rioir, Postscheck: Nr. 102S, Bank: Ltadtbank Dresden Nr. V17V7 Unskkängigs Rung Rün vknisRIivkv ^vliRik n. KuIRnn Im FaNe von höherer tüervalt, verbot, Streit «de« Betriebsstörungen hat der Bezieher oder Inserent lein« Ansprüche, sall, die Zeitung in beschrünltem Umsang«, verspätet oder nicht erscheint. — Srsüllungsort Dresden Rom erwarlel Balbo-Geschwa-er Batbogeschwader aus -er Flugstrecke Lissabon—Ostia — Richllinien -es Reichsarbeils minisleriums siir »ie Durchführung -er Krankenversicherung — Die kubanische Armee sielst Priisi-ent Macha-o ein Ullimalum — Be-euisame Re-e Dr. Leys über -en stän-ischen Ausbau Nach glücklicher Rückkehr Oie Empfangsfeierlichkeiten am Sonnabend und Sonntag in Rom — Empfang der Fahrtteilnehmer durch den italienischen König Rom, 12. August. In -en Nachmittagsstunden wir- Balbo mit seinen Transatlantikfliegern in Nom eintreffen. Die Stadt hat sich über Nacht in einen groben Festplatz verwandelt. Ganze Stratzenziige sind in der Nacht mit Festplalraten auc-geschmückt wor-en. Besonders feierlich un- festlich schon am frühen Morgen die Piazza Benezia, wo die heimkehrenden Transatlantilrflieger heute abend vor dem Grab des Unbekannten Soldaten Haltmachen wer den, Piazza Colonna, wo sie im Zeichen der antiken Häule Mark Aurels in der grotzen Loggia des Haupt gebäudes die Huldigung von Zehntausenden erfahren ^werden, der Platz des Capitols, wo am Sonntagabend die r^Stadt Nom sie ehren wird. An beiden Abenden wird ^Hanz Rom festlich illuminiert werden. Der eigentliche amtliche Ehrentag der Trans- atlantiksliegor wird der Sonntag sein. Morgens 0 Uhr Empfang im Quirinal durch den König von Italien, der zu ihrer Begrüssung nach Nom kommt. Um 10 Uhr wird das moderne Nom an einem der best erhaltenen Wahrzeichen seiner antiken Grütze, am Con- slantinbogen, die Bezwinger der Luft ehren. Als erste werden sie im neuen Rom durch die wiederhergestellte Wa Triumphalis unter dem Constantinbogen in Rom einziehen, um von hier aus sich sofort auf den Palatin zum grotzen Appell vor Mussolini zu begeben. Oer Start nach Ostia Lissabon. 12. August. Das Balbo-Geschwader ist in der 7. Morgenstunde nach Ostia gestartet. Gibraltar, 12. August. Das Balbo-Geschwader ist um 0.20 Uhr auf der Höhe von Tanger gesichtet worden. Italienisches Wasserflugzeug abgestürzt Die Besatzung gerettet. Paris, 12. August. Havas meldet aus Valencia: Das italienische Was serflugzeug „Rata" stürzte gestern abend bei dem Bade ort 'Nazareth ab. Die siebenköpfige Besatzung, darunter der italienisä)e Generalstabschef Balle ist verletzt worden. Das Flugzeug kam von Lissabon, wohin es dem Balbo- Geschwader entgegengeflogen war. Sämtliche Mitglieder der Besatzung des Apparates konnten an Land gebracht werden. Pläne für -ie Krankenkassen Zusammenlegung von Kasten zur Verbilligung der Verwaltung — Herbeiführung von Beitragsverbilligungen Berlin, 12. August. Die Berichte der Reichskommissare für Kranken kassen geben, wie das BDZ.-Büro meldet, dem Reichs-* arbeitsminister Beranlassung, in einem Rundschreiben an die Länder auf einige Gesichtspunkte hinzuweisen, und zwar zunächst als Weisung für die weitere Tätig keit der Kommissare, darüber hinaus aber auch als Richtlinien für die Durchführung der Kran kenversicherung. Zunächst ermähnt der Minister, dass nctch geltendem Recht eine Verminderung der Zahl der Vermaltungsmitglicder durch Satzungsänderung erst mit dem Beginn der nächsten Wahlperiode wirksam werden kann. Er teilt dazu mit, das; eine Verordnung in Vorbereitung ist, die entsprechende Satzungsänderungen be reits mit der Genehmigung durch das Obcrversicherungsamt wirksam werden lützt. Von verschiedenen Seiten ist darüber Klage geführt mor den, datz selbst die Stellen leitender Krankenkassenangestellter mit nichtfachl ch vorgebildetem Personal beseht worden seien. Der Minister weist daher aus die einschlägigen Vorschläge aus drücklich hin; eine Besetzung gerade der leitenden Stellen mit Personen, die nicht die erforderliche Eignung besitzen, könne die reibungslose und sparsame Verwaltungssührung stark be einträchtigen. Da die Verhandlungen über den Abschlutz der Gesamtver träge mit den Kassenärzten vielfach ins Stocken geraten sind, so erklärt der Reichsarbeitsminister, das) die Aussichtsiustanzen ebenso wie die Vorsitzenden der Schiedsämter zum baldmögiich- sten Abschlutz der Gesamtverträge Sorge zu tragen hätten. Zur Verbilligung der Verwaltung empsiehit das Rundschreiben eine Zusammenlegung von Kassen, beson ders wenn im gleichen Bezirk mehrere allgemeine Ortskranken kassen bestehen. Solange indessen die endgültige Neuordnung der Versicherungsträger noch nicht seststehe, werde eine Zusam menlegung von nicht artgleichen Kassen zu vermeiden sein. Da gegen werde cs sich empsehien, im Einzelsalle zu prüfen, ob sich etwa durch Bildung von Verwaltungsgemeinschasten eine Verbilligung erzielen lasse. Als vornehmstes Ziel der Tätigkeit der Kommissare ivird es bezeichnet, jede nur mögliche Bei tragsverbilligung w a h r z n n e h m e n, sosern sie sür die Dauer tragbar sei. Wo die Senkung um volle oder halbe Veitragsprozente unmöglich sei, werde schon die Senkung um Teilprozente von den Versicherten und ihren Arbeitgebern be grübt werden. Beschäftigung für ilOOOOO Bauarbeiter Berlin, 12. August. Der Neichsverband Deutscher Bausparkassen hielt unter der Leitung seines Beröandsratsvorsihenden Iu- stiznlinister Kerrl am Freitag eine gemeinsame Vorstands- und Berbandsratstaguug ab, in der Minister Kerrl be kannt gab, datz es seinen Bemühungen gelungen sei, siir die Bausparkassen zusätzliche Berteilungsmittel in Höhe von zirka 100 Millionen NM. zu sofortiger Begebung bereit gestellt zn erhallen. Hierdurch werden über 10000 Eigenheime noch in diesem Jahr fertiggestellt werden können und etwa 100000 Bauhandwerker Beschäftigung finden. „Betrieb" oder Geist? Bon L. K. In diesen Wochen, da aus Grund des Neichskon- kordates weittragende Entscheidungen über die zukünf tigen Formen des katholischen Bereinslebens bevor- stehen, liegt es nal)e, angesichts des Umbruchs der Zeit einmal Gewissensersorschung zu halten über so manche Methoden der Bergangenheit, deren Mängel in der obigen Fragestellung angedeutet sind. Wir Deutschen gelten allgemein als das am meisten o'ganisatorisch veranlagte Bolk der Welt, und auch unser katholisches O rga n i s a 1 i o n s,v e 1 e n diente oftmals ausländischen Glaubensgenossen als Bor bild. Zweifellos: wir hatten und haben für jede Sparte irgendeine tadellos (vielleicht auch manchmal nicht) funk tionierende Organisation, von einer Berbandszentrale her bis zur letzten Ortsgruppe wohlgeordnet, mit Ber- bandszeitschrist, Berbandslxntrügen (der Schmerz aller Ortskassierer!), Verbandssekretären u. s. f. Wir freuten uns an St a t i st i k e n, mit denen wir uns und anderen stolz zeigten, wie weit wir es gebracht hatten. Die Tele phone rasselten, die Schreibmaschinen klapperten, die Kartotheken standen stramm wie Soldaten jedein Befehl bereit, die Negistrandennummern stiegen ins Fabel hafte . . . B i t t e, m a n m i tz v e r ste h e n i ch t! Dies alles war und ist nötig, kann nicht entbehrt werden, wenn man mit der Zeit Schritt halten will. Unsere kirchlichen Organisationen sollen nun nicht etwa aus dem breiten Strome der Gemeinsamkeit und inneren Verbundenheit silier das Reich hin herausgefischt und örtlicher ^reinze- lung überlassen werden; wir sollen nicht zur Postkutsche zurückkehren wollen, indes über uns die Luftschiffe und Flugzeuge dahinbrausen. Aber all das Aeutzere ist und bleibt Gerippe, tragendes Gerüst, wenn nicht alle davon erfassten Menschen innerlich ganz von derIdee durchdrungen sind und so erst dem toten Rüstwerk Leben einhauci)en und positive Taten ermög lichen helfen. Jede grotze oder kleine katho - lische O rg a n i s a t i on hat nur soviel wahren Wert, als sie irgendwie mithilft, unsterb - liche Seelen zu retten, die der eigenen Mitglie der oder mittelbar die anderer Menschen. Das best gelungene Stiftungsfest, der mit reichstem Reingewinn abgeschlossene Wohltätigkeitsbazar, die weisheitsvollste Tagung, der lebendigste Aussprachekreis — dies alles erhält seine wirkliche Bedeutung erst aus diesem in der ersten K a t e ch is m us a n t w o r t gegebenen End zweck. Wer wollte leugnen, datz in vielen, sehr vielen Fäl len zuviel Wert aus das Aeutzere, ost, sehr oft auch auf die eigene Ehre und Eitelkeit gelegt worden ist, von Einzelpersonen, gelegentlich wohl auch von ganzen Verbänden? Der Fluch der Klassen ausspaltung, des S t a n d e s d ü n k e l hat nicht allerorten vor den katholiscljen Toren haltgcmacht! Die Sucht, sich selbst in den Vordergrund zu drängen, statt Gott und den Seelen seinem eigenen armseligen Ich zu dienen, hat manches liebe Mal statt Segen Schaden ge stiftet! Wer von all den Vielen, die un Vereinsleben standen und stehen, wüsste nicht zu erzählen von den ewig Empfindlichen, von den Ehrentasel- sanalikern (oft genug waren es gerade die. die sonst in der Gemeinde am wenigsten leisteten!), von den R e n o m in i e r in e n s ch e n , denen die Teilnahme an der Fahnenweihe ui Zs Stadt wichtiger war als die zahl reiche demütige Beteiligung an der monatlichen Bere ns-