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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.06.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140618016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-18
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Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Leiprig unü Umgebung Leipzig, 17. Juni. Kurze Zusammenstellung -er Neuerungen im poststheckverkehr. Vom 1. Juli 1914 ab treten durch das neue Post- scheckgcsctz folgende Neuerungen ein: Die Stamm einlage ermäßigt sich von 100 auf 50 ^k. Die Zuschlaggebühr von 7 Pf. fällt weg. Die Briefe der Kontoinhaber an das Postscheckamt unter liegen nur noch dem Lrtsporto. Es empfiehlt sich daher für jedermann, der einen irgendwie nennenswerten Zahlungsverkehr hat, sich ein Postscheckkonto eröffnen zu lassen, zumal La dies vor allem noch folgende Vorteile und Be quemlichkeiten bietet: 1. Ersparnis an Zeit. Der Inhaber eines Postscheckkontos weist von seinem Schreibtisch aus seine Zahlungen durch Ueberweisungen und Schecks an, die er durch gewöhnlichen Brief an das Postscheck amt zur Erledigung sendet. Er spart somit den Weg zur Post und andere Gänge. Auch braucht er nicht auf den Gcldbrieftrüger zu ivarten, da das Postscheck amt die Zahlungen kür ihn rntgegcnnimmt und seinem Konto gutschrerbt. 2. Der Kontoinhaber braucht für größere Zah lungen kein bares Geld in derWohnung oder im Geschäft zu verwahren; infolgedessen kein Verlust durch Diebstahl oder Feuer. 3. Der Kontoinhaber darfi wie die Erfahrung lehrt, damit rechnen, daß sein Schuldner bei Be nutzung der nichts kostenden Zählkarte schneller zahlt. 4. Ersparnis an Porto und Ge bühre n. Je mehr Teilnehmer am Postscheckverkehr, desto größer die Vorteile für die Kontoinhaber, weil mit der wachsenden Tcilnchmcrzahl die ohne Rücksicht auf die Entfernung und die Höhe des Betrags geltende Ueberweisungsgcbuhr von 3 Pf. dann immer weiter Platz greifen kann. Anmeldungen zum Beitritt werden an jedem Postschalter entgegen genommen. vom völkerschlacht-enkmal. Ernst Moritz Arndt sagte 1813, gleich nach der Völkerschlacht, auf der Statte, wo so viel Blut für Deutschlands Freiheit geflossen sei, müßte eine Jrminsul des deutschen Volkes erstehen, nach der, ein gedenk der Leiden und Schrecken, alle Deutschen wall fahrten müßten. Seine Vorhersage erfüllt sich jetzt. Im Jahre 1910 besuchten 103 034 Personen das Völkerschlachtdcnkmal, 1911 bereits 163 755. Je näher die Jahrhundertfeier kam, desto größer wurde der Besuch. 1912 kamen 239 560 Besucher und 1913 58K 782. Ebenso groß wird der Besuch 1914 sein. Auch die Eesangsaufführungen, die zu allen Sonn- und Festtagen im Denkmale stattsindcn, erfreuen sich eines lebhaften Besuches und un geteilter Anerkennung. Bisher haben 43 Auf führungen stattgcfunden, die insgesamt 43 000 Zu hörer hatten, auf eine Aufführung kommen also rund 1000 Zuhörer. Die akustische Wirkung ist eine wunderbare, und um die weihevolle Stimmung auf das höchste zu steigern, wird augenblicklich in das Denkmal eine Orgel eingebaut. Der Deutsche Patriotcnbund, dem die Verwaltung des Völkcrschlachtdenkmals untersteht, schrieb zur Ge winnung geeigneter Tondichtungen unter den Musikern deutscher Zunge einen Wettbewerb aus, dessen Ergebnis mit Spannung entgcgcngesehen wird. Der Termin zur Einreichung der Arbeiten läuft am 1. Oktober d. I. ab. Am 18. Oktober v. I. wird am Denkmal eine große Erinnerungsfeicr abgehalten werden. Natsbejchlüste. Dankschreiben — Einladungen. In der heutigen Sitzung des Gesamtrats nahm man Kenntnis von einem Dankschreiben des Landesverbandes „Gabels berger", ferner von Einladungen zur V. Hauptver sammlung des Landesverbandes der Buchbinder innungen und selbständigen Buchbinder im König reiche Sachsen am 2l. Juni, zum VIII. Kongreß des Deutschen Verbandes sür das kaufmännische Unter richtswesen, zum Fcstkommers anläßlich des 75. Stif tungsfestes der Landsmannschaft Afrania am 27. Juni, zum 3. Deutschen Photographentage am 23.-26. Juni, zur Feier des 75jührigen Begehens des Landwirtschaftlichen Vereins zu Eutritzsch am l4. Juli und zum 100-lcw-Rennen des Vereins Sport platz am 5. Juli. Vermächtnis. Ein Vermächtnis des pri». Kauf manns August Otto Schwickert sür die Thomcis- schule in Höbe von 2000 ./X wurde mit wärmstem Danke gegen den Heimgegangenen angenommen. Genehmigt wurde — soweit nötrg unter Vor behalt der Zustimmung der Stadtverordneten — die Gebührenordnung für die vom Krankenhause zu St. Georg aus stattfindenden Begräbnisse, der Erwerb von Vorgartenland in der Weststrabe in Mockau, der Verkauf zweier Baustellen an der Brand- ilraße, Straße VII und Windscheidstraße und der Baustelle II Ecke Dieskaustraße und Straße 4 in Leipzig-Kleinzschocher, der Bau einer Feldscheune auf dem Rittergute Kleindölzig, die Neubefestigung der Promenadenstraße zwischen Westplatz und Elster straße mit vollgetränktem Weichholzpflafter und die Regelung der Fußwege daselbst. Antragsgemäß vergeben wurde die Lieferung von Packlagersteinen für den Unterbau der Pflasterdahnen der Frankfurter Straße westlich der neuen Brücke und der künftigen Leutzscher Allee, des Vorsatzbeton materials für die Brücke im Zuge der Leutzscher Allee und von Granitplatten zur Herstellung von Fußwegen» ferner die Pflasterung der Nostitz- stratze zwischen der Brettkopf- und Heinrichstraße mit Schlackensteinen, der Karl-Heine-Straße zwischen der Plagwitzer Brücke und der Forststraße einschließlich des Kreuzes der letzteren mit durch und durch getränktem Wetchholz, der Ludwigstraße zwischen der Hedwig- und Kirchstraße mit Schlackensteinen, von Flüchen des Roßplatzes in Verlängerung der Seeburg- und Sternwartenstraße mit durch und durch getränktem Weichholze und der Auenstraße zwischen der alten Elster und der Erundstücksgrenze Auen- straße 27/29 mit Schlackensteinen sowie die Regelung der Fußwege in der Auenstraße zwischen der alten Elster und der Erundstücksgrenze Auenstraße 27/2!« und die Herstellung des Zementplattenbelags und Verlegen der Granttbordschwellen auf den beiden Fußwegen der Zeppelinbrücke. * Jubiläum. Das Hausmädchen Wilhelmine Anna Böhme in Leipzig-Gohlis begeht heute das Ju biläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit in dem Haushalte des Kaufmanns Werner Keferstein in Leipzig-Gohlis, Aeußere Höllische Straße 21. * Ordensverleihungen. Der König hat dem Fa brikanten Georg William Kreyß in Leipzig das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrcchtsordens und auf Vorschlag der Prinzessin Johann Georg dem Fräulein Clara Reichenbach in Leipzig die Carola-Medaille in Silber verliehen. * Königin - Carola« Gedächtnis-Stiftung. lieber die letzte Sitzung des Stistungsrates der Königin» Carola-Gedächtnis-Stistung erfahren wir, daß es in folge des günstigen Ergebnisses der Lotterie, die auch im vergangenen Jahre in allen Gegenden des Landes erfreuliches und lebhaftes Interesse gefunden bat. möglich war, nach Erfüllung der satzungsmäßtgen Aufgaben auch in diesem Jahre Mittel für weitere christliche Licbeswerke zu bewilligen. Insbesondere konnten wiederum namhafte Mittel der Krüppel hilfe in Dresden und dem Krüppelheim in Zwickau sowie der T u b e r k u l o s e b e k ä m p f u n g, darunter auch einem zu errichtenden Heime für tuber kulös gefährdete Kinder in Zinnwald, überwiesen werden. * B. C. Auf dem o. V. C., der Tagung der farbentragenden, schlagenden Turnerschaften auf deutschen Hochschulen, der vom 2. bis 5. Juni in Akarburg getagt hat. wurden die Turnerschaften „Armino-Hercynia" in Hannover und „Zaringia" in Karlsruhe endgültig in den V. C. ausgenommen. Der V. C. hat ferner beschlossen, sich an dem IV. Deutsch-akademischen Olympia zu Hannover 1915 und an dem Feste der gesamten deutschen Studenten schaft am 21. Juni 1915 hervorragend zu be teiligen. Auf die Zeitschrift „Das Bismarck jahr", die vom Hamburger akademischen Bismarck- ausjchuß herausgegeben wird, zu abonnieren und sich sür die Verbreitung dieser Zeitschrift in den weiteren akademischen Kreisen angelegentlich zu verwenden, hat der V. C. seinen Mitgliedern dringend empfohlen. Das V. C.-Turnfest, das satzungsgemäß Pfingsten 1915 in Gotha stattzuflnden hatte, wurde aus 1916 verschoben, die Tagungen des V. C. und V. A. T. finden aber 1915 in Gotha statt, verbunden mit einem Fest des V. A. T. Thüringen. Die Einrichtung des Vcrwaltungsrates, der der vor- sitzenden Turnerschaft als beratende Instanz zur Seite steht, wurde in zweiter Lesung genehmigt. Mit der Fassung des Uebereinkommens der vier alten, schlagenden Verbünde auf deutschen Universitüten hat sich der V. C. einstimmig einverstanden erklärt und ebenso grundsätzlich dem Abschluß eines ähn lichen Uebereinkommens mit dem W. S. C. und dem Rüdesheimer Verband deutscher Burschenjchasten auf der Grundlage der Verhandlungen mit beiden Ver bänden in Frankfurt a. M. zugestimmt. Ferner hat der V. C. beschlossen, bei der Eröffnung der Univer sität in Frankfurt eine Turnerschaft auf zutun, für deren Gründung beträchtliche Geldmittel zur Verfügung gestellt sind. Weiter wurde folgende Entschließung angenommen: Der V. C. steht der Beseitigung schädlicher Trinksitten im studentischen Leben sympathisch gegenüber. Er begrüßt die Fort schritte, die auf diesem Gebiete bereits im V. C. ge macht sind, und bittet die Turnerschaften, diese Ent wicklung in jeder Hinsicht zu fördern. * Motette in der Thomaskirche. Sonnabend, nachmittags Uhr, I. S. Vach: Phantasie (L-äm), vorgetragen von Herrn Hermann Mayer. E. d. Pa- lestrina: 8icut eervus clekiciornt. PH. Wolfrum: Der barmherzige Samariter. — Freitag, nachmittags 6'/« Uhr, öffentliche Hauptprobe. * Konzert des Leipziger Lehrergesangvereins im Völkerschlachtdenkmal. Das am vergangenen Sonn tag, den 14. Juni, abends 6 Uhr, vom Leipziger Lehrergcsangverein ausgefllhrte Konzert war von einer andächtig lauschenden Zuhörermenge besucht, die die weiten Räume des hehren Bauwerkes dicht füllte. Der wirkungsvolle Weihcchor aus der Zauber flöte von Mozart: „O Isis und Osiris", eröffnete die Vorträge. Fräulein Lotte Sitt spielte danach das „Arioso" für Violine, von ihrem Vater Professor Sitt komponiert und begleitet, mit großem Ton höchst stimmungsvoll und fügte später das „Andante" für Violine von Nardini hinzu. Die Künstlerin bot durch ihre Vorträge eine wertvolle Bereicherung der Vortragsordnung und erwarb sich durch ihre Mit- wirkuna den Dank der Zuhörerschaft. Von gewal tiger Wirkung war wieder wie bei der Urauffüh rung der „Kryptagesang" von Sitt mit seinen weihe vollen Akkorden und seiner grandiosen Steigerung. Volkmanns ewig schönes „Abendlied" beschloß die Reihe der Vorträge. Goldiges Sonnenlicht verklärte die herrliche Spätnachmittagsstunde, als man tief ergriffen heimwärts pilgerte. * Die Große Deutsche Bäckerei-Fachausstellung, die vom 1.-9. August 1914 in sämtlichen Räumen des Leipziger Kristallpalastes stattfindet, wird durch ihre Vielseitigkeit und künstlerische Aus gestaltung eine Sehenswürdigkeit werden, welche in den Fachkreisen und unter dem Laienpublikum große Anerkennung finden wird. Die künstlerische Aus gestaltung aller Räume und Ausstellungsstände ist den bewährten Händen der Leipziger Architekten G. Staufert und Br. Thon anvertraut worden. Mit der Herstellung der Urkunde zu den Auszeichnungen wurde Professor Bruno Heroux betraut. * Der Eefamtoorstand des Verbandes der Rabatt-Sparvereine Deutschlands hielt kürzlich in Leipzig unter Leitung seines Vorsitzenden Kauf mann Nicolaus aus Bremen eine mehrstündige Beratung ab, deren Inhalt vornehmlich den bevor stehenden deutschen Rabattsparoereinskongreß in Straßburg betraf. Es sollen in Straßburg u. a. ver schiedene fortschrittliche Organisationsreformen durch geführt werden. So soll angesichts der Tatsache, daß die Rabattsparvereine sich infolge ihrer Stärke zur maßgebenden Vertretung der Detaillisteninteressen entwickelt haben, der Verband in Zukunft den Namen „Verband der Handclsschutz- und Rabatt- Spar-Vereine Deutschlands" heißen und ferner sollen die Gauverbände, die sich in den einzelnen Bundes staaten bzw. Landesteilen innerhalb des Reichsver bandes zur Vertretung der Lokalinteressen gebildet und bewährt haben, endlich auch offiziell anerkannt werden. Weiter beschäftigte man sich in der frag lichen Sitzung auch mit den Vereinbarungen des Rabattsparvereinsvcrbandcs mit dem Reichsoer- lmnde der Markenartikelsabrikanten, der den Rabatt sparvereinen infolge ihrer Macht auf dem Gebiete der itvarenverteilung an die Konsumenten vorteil haft entgegengekommen ist. Für den Deutschen Ra- battlparveretnstag im Jahve 1915 sind di« Städte Görlitz und Dresden in Anregung gebracht wor- den. Dresden wird wohl gewählt werden weil in Sachsen die Wiege der Rabattsparvereine stand und diese wirtschaftliche Bewegung sich hier großer Sym pathien und Erfolge erfreut. Hat doch sogar König Friedrich August den Rabattsparvereinen kürzlich den Wunsch ausgesorochen, daß deren Wirken „den selbständigen Kaufleuten und Gewerbetreibenden zum Segen gereichen" möchte. * Neue Sicherheit-Vorrichtungen im Eisenbahn verkehr. Eine ebenso sinnreich konstruierte wie zweck mäßige Einrichtung zur Sicherung der ausfah renden Personenzüge ist auf dem der Voll endung entgegen gehenden Hauptbahnhofe in Leip zig in Betrieb genommen worden. D/k auf jeder Station der Sächsischen Staatseisenbahnen befind lichen Ausfahrtssignale optischer Art — am Tage Signalarme bzw. Scheiben, bei Dunkelheit grüne bzw. rote Lichter — haben eine Ergänzung dadurch erfahren, daß, sobald das Ausfahrtssignal freie Strecke angibt, an der Stirnwand des Bahnhofes über dem in Betracht kommenden Gleise ein großes grünes Licht erscheint. Der Zug führer müßte also bei der Ausfahrt zwei Signale übersehen, ehe er seinen Zug in Gefahr bringen könnte. Da sich die Neuerung bei dem komplizier ten Betrieb des Leipziger Hauptbahnhofes gut be währt hat, ist sie auch auf dem Hauptbahnhofe Dres den eingefüyrt worden. Das reisende Publikum kann diese Einführung nur lobend anerkennen, denn sie beweist, daß unsere Staatseisenbahnverwaltung bei der Sicherung des Verkehrs über die reichsgesetz lichen Vorschriften hinaus das menschenmöglichste leistet. * Konzert des Leipziger Männerchors im Völker schlachtdenkmal. Heute Donnerstag abends ^8 Uhr wird aus Anlaß der Genoffenschaftsversammlung der Brauerei- und Mälzerei-Berufsgenossenschaft im Denkmale vom Leipziger Männerchor, unter Leitung des König!. Musikdirektors Gustav Wohlgemut h, eine Eesangsaufführung stattfinden, zu der die Chöre: „Forschen nach Gott" von Kreutzer, „Im tiefsten Wald" von Speidel, das Wohlgcmuthsche „Flammenlied" und das bekannte „Graduale" von Grell, außerdem noch das Baritonsolo „Herr, Gott Abrahams" aus dem „Elias" von F. Mendelssohn- Bartholdy, vorgetragen von Herrn Joh. Jan kowsky, zu Gehör kommen. Die Veranstaltung ist öffentlich. Karten zu 1 .4t sind im Vorverkauf in der Hofmusikalienhandlung C. A. Klemm, Neumarkt 28, in der Geschäftsstelle des Deutschen Patriotenbundes, Blücherstraße 11, und an der Tageskasse am Völker schlachtdenkmal und vor Beginn der Aufführung zu 2 am Eingänge zum Denkmal zu haben. * Großzschocher-Windorf, 17. Juni. An der Bahn linie der Sächs. Staatsbahn sind in der Nähe des hiesigen Bahnhofs mehrere Diebstähle von Leitungskupferdraht ausgeführt worden. Auf die Ermittelung der Diebe sind 50 Belohnung aus gesetzt. — 2m hiesigen Elsterbade wurden in letzter Zeit mehrere Taschendieb stähle ausgeführt. Als Täter wurden nunmehr drei in Leipzig-Klein zschocher wohnhafte Schulknaben ermittelt, die sich durch vieles Eeldausgeben verdächtig gemacht hatten. Ein größerer Geldbetrag, der von den Diebstählen herrührt, wurde den Burschen abgenommen. — Die Wehrsteuer erbrachte hierorts 58944 ./6 — Bei der Kirschenverpachtung der Eemeindealleen wurde ein Höchstgebot von 460 .6 abgegeben. Kristall-Palast-Varietß. Das „Püppchen", das in der ersten Hälfte des Juni die Bühne des Leipziger Kristall-Palastes mit seinen übermütigen Streichen erfüllte, hat in der zweiten Hälfte einen Nachfolger in einem würdigen Herrn gesetzten Alters bekommen, der August Pickenbach heißt, Bäckermeister und Stadtver ordneter rn Berlin ist, aber größeren Wert auf den schmeichelnden Beinamen „Der Liebesonkel" legt. Und als diesen Onkel in Frau Venus' Reich haben ihn die Herren Pordes Milo und Fred der literarischen Nachwelt zu überliefern beschlossen. Ob es ihnen gelingen wird? Es würde sicherlich ein verfehltes Experiment sein, wenn sich zu ihnen nicht Walter Kollo als Dritter gesellte. Als Tertius gaudens im wahrsten Sinne des Wortes. Denn, wo den modernen Operettenvätern der dichterisch-schöpferische Atem auszugehen droht, da stellt sich der Komvonist mit einem heileren „Schlager" ein und das Werk ist gerettet. Wir wollen es allerdings den Verfassern des „Liebes onkels" zur Ehre anrechnen, daß sie diese Hilfe des musikalischen Partners nicht ost in Anspruch nehmen müssen, daß sie im Gegen teil dafür besorgt waren, die Handlung im nötigen Fluß zu halten. Vielleicht gab ihnen in diesem Falle des Meeres urewige Bewegung die nötige In spiration. Der „Liebesonkel" hält sich nämlich zur Zeit, da wir die Ehre und das Vergnügen seiner Bekanntschaft haben, in Ostende auf. Solo natürlich, denn Gattin und Tochter sitzen in Ahlbeck. (Die „Helden" find Berliner!) Nun will es aber der Zufall, daß Edith Pickenbach ihre Mutter bewegt, gleichfalls nach Ostende zu reisen, weil sie dort ihren Geliebten, den Maler Hans Wegemann antreffen wird, und daß der weibliche Familienanhang August Pickenbachs justament in dem Augenblick den Badestrand von Ostende betritt, da er aus dem Familienbade von der Seite der schönen Variete- künstlerin Colly Mirabella fortgeriffen wird, weil er hinreichend verdächtig ist, mit einem steckbrieflich verfolgten Eisenbahnräuber identisch zu sein. Und dann nimmt natürlich das Unheil seinen Lauf. Es führt durch Pensionszimmer und Maler ateliers, es läßt August Pickenbach vor dem Dolch eines eifersüchtigen Impresarios im Jndianerkostüm auf der Bühne erscheine», und als es schließlich er schöpft im Laufe innebält, da hat die schöne Dolly chren Leutnant „gekriegt", liegen sich Hans und Edith als Braut und Bräutigam in den Armen, winkt auch dem „Liebesonkel" der stille Frieden im ehelichen Hafen. Walter Kollo hat einige hübsche musikalische Szenen dazu geschrieben, von denen namentlich die „Barcarole" und der „Wackeltanz" gefielen. Die Darsteller, allen voran Max Thobt en, Marga Ober re ich, Julius Herold, Maria Forescu, Carlos Zizold, Erich Weeden und Martha Walther, waren mit Lust und Liebe bei der Sache. Da auch die Kostüme und die Dekorationen gut waren und das Curthsche Orchester Tüchtiges leistete, wurde das Stück vom Publikum sehr beifällig ausgenommen. —e. fükDuchgewerbe Graphik * Literarische Veranstaltungen der Bugra. Heute Donnerstag nachmittag 5—6 Uhr werden im Vor tragssaal der Halle „Deutsches Buchgewerbe" (Kon- zcrtsaal) aus dem Autorenkreis der Berliner Litera turzeitschrift „Die Aktion" Max Oppenheimer, Carl Einstein, Ferdinand Hardekopf, Wilhelm Klemm und Franz Pfemfert vorlesen. Pro gramme, die zum Eintritt berechtigen, sind zum Preise von 20 Pf., als Garderobegebühr, in der Ver kaufsausstellung des Buchhandels und der Verkaufs stelle der Musikalienhändler (gegenüber dem Saal eingang) zu haben. * Programmwechsel im Tanagratheater. Im Tanagratheater der Ausstellung, dieser kleinsten Bühne der Welt, die sich fortgesetzt der größten Be liebtheit beim Publikum und eines regen Besuches zu erfreuen hat, ist jetzt wieder ein Programmwechsel eingetreten, der ^anz dazu angetan ist, diesem reiz vollen Kunsttempel lebender Miniaturen neue Freunde zu gewinnen. Eingeleitet wird das Pro gramm durch ein Menuett von W. A. Mozart, an das sich das bekannte Lied der Mignon „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?" aus der Oper von Thomas anschlietzt. Weiter bringt das Programm eine Szene mit Gesang „Die Maienkönigin" nach Motiven des Frllhlingsstimmenwalzers von Johann Strauß und zwei Tänze, einen holländischen Tanz in Nationalkostümen und einen Original-Rumäni schen Tanz. Den Schluß bildet die wehmütige „Bal lade vom Königskind" von Ludwig Hartmann. " Musikaufführung im Haus der Frau. Im Tee salon des Hauses der Frau finden Donnerstag abend i/>7 Uhr Gesangsvorträge statt. Die Damen Elisa beth Ohlhofs, Marietta Amstad (Gesang) und Käthe Engländer, Eugenia Caloffo (Klavier) werden Lieder von Wilh. Verger, Eugenia Caloffo, Chopin-Viardot, Ed. Erieg, Anna Teichmüller, Luise Prinzessin zu Wied und Emma Wooge zum Vortrag bringen. Der, Eintrittspreis beträgt 1 Sächsische Nachrichten * Riesa, 17. Juni. Die Stadtverordneten genehmigten die Neufestsetzung der Grundsätze für die Gehälter des Direktors und der Lehrer am hiesigen Realprogymnasium und Realschule. Maßgebend hierfür waren die vom Landtage in der letzten Session beschlossenen Grundsätze für Gehalte an An stalten, für welche Staatsunterstützung gewährt wird. Die Neufestsetzung tritt am 1. Juli 1914 in Kraft. * Röderau bei Riesa, 17. Juni. Das Gemeinde st euerwesen wurde wie folgt neu geregelt: für die politische, Schul- und Kirchengemeinde sollen 85 Proz. nach der staatlichen Einkommensteuer, 7'/, Prozent durch Grundsteuer und 7'/, Proz. durch Biersteuer, Wertzuwachssteuer und Besitzwechselab gabe usw. erhoben werden. * Lommatzsch, 17. Juni. Der Ausschuß für ein Volkmann-Denkmal beauftragte Professor Lehnert in Leipzig mit der Ausarbeitung eines Denkmals-Entwurfes. Das Denkmal soll in einer Nische am Hauptportal der Kirche zu stehen kommen. m. Mittweida, 17. Juni. Auf Grund einer Ein gabe aus der Bürgerschaft hat der Ctadtrat ein neues Stadtverordneten - Wahlrecht ausgearbeitet, das an die Stelle des seit 1875 hier gültigen allgemeinen gleichen Wahlrechts treten soll. Der neue Entwurf sieht folgende Klasseneinteilung vor: 1. Klasse 2200 Mark Einkommen und darunter, 2. Klasse über 2200- 4000 Mark, 3. Klasse über 4000 bis 5800 Mark, 4. Klasse über 5800-10000 Mark, 5. Klasse über 10000 Mark Einkommen. Die Wan- datsdauer wird von 3 auf 6 Jahre erhöht. Mgen diese Wahlrechtsänderung protestierte gestern abend vor der Stadtverordnetensitzung die So zialdemokratie in einer öffentlichen Versamm lung, die von etwa 400 Personen besucht war. Nach einem Referate des Stadtverordneten Endler forderten mehrere Redner auf, die bevorstehende Wahlrechtsoerschlechterung mit dem Austritt aus der Landeskirche (?) zu beantworten. Während im Stadtverordnetensaale die Wahlrechtsvorlage be raten wurde, hatten sich vor dem Stadt hause etwa 100 Personen eingefunden, die sich aber nach kurzer Zeit ruhig entfernten. Bei der Beratung der Vorlage im Stadtoerordneten kollegium bekämpften sämtliche sozialdemokratischen Vertreter die geplante Wahlrechtsänderung. Bei der Abstimmung wurde zunächst ein Vertagungsantrag mit 6 Stimmen abgelehnt und hierauf ein Antrag auf schriftliche Abstimmung angenommen. Dabei stimmten dann f ü r das neue Wahlgesetz 14 Stadt verordnete, dagegen? (5 sozialdemokratische und 2 bürgerliche Vertreter) und 2 Stadtverordnete gaben leere Zettel ab. Damit ist die oorgeschlagene Aen- derung des Stadtverordnetenwahlrechts ange nommen und tritt bereits dieses Jahr in Kraft. * Oberwiesenthal, 17. Juni. Während im Tief lande die Rosen in vollster Blüte stehen, ist bei uns eben erst am oberen Ausgange des Zechengrundes der letzte Schnee zusammengeschmolzen. Literarische Anzeigen. MM«t,BnOtM„PrM»rMzel" Für 1914 sind von Prof. Kinzels Reise führern erschienen: Oberbayern und Tirol, XI. oerb. Aufl., 1914,3^4; Schweiz, VII. stark vermehrte Aufl., 1913, geb. 3^L; Sommerfrischen und Standquartiere in Oberbayern und Tirol, IV. Aufl., 1913, kafch. 1,75./«; Italien, IV. neubearb. Aufl., 1913, geb. 3,60 ./« Ihr besonderer Vorzug ist auch die Rücksichtnahme auf den schmalen Geldbeutel. Jetzt schon 28Anflagen mit mehr als 85000Exemplaren im Verlag Le» Hofbnchkiindlers Friedrich Bahn, Schwerin i. 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