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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.06.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140617024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-17
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Abend-Ausgabe ISS. Jahrgang »>T r«r» al Nr. 303 1Sl4 Mittwoch, len 17. Juni Neue Hoffnungen in Durazzo odix. r«i ij - 214.7» 147- 141.U >di« ruu 1417» 171.11 > r»!» ri.47» ii«» »4 711 i »LU > 1N.U I.711U .147.- . I1.U >111- u144,- »illiu inrs kll» Leipzig und Vorort, durch unser» Tra-er »»s» . und Spediteur» Lmal täglich in» yau»g»drachtr monatlich 1.2» M., vierteljährlich ,.7Z M. Set Ser «efchäst»st«ll», unfern Filialen und f1u»gab»st«Urn adgehoit: monatlich im.,oi«rtrljährlich IM. Durch di« Post: lnnerhald Deutschland» und ter deutschen Kolonien monatlich 1.« M., vierteljährlich e.rs M., au»schll»tzUch postbestrUgeld. Da» Leipziger Tageblatt «rschrint Werktag» Lmal, Sonn- u. Zeiertagolmal. Sn Leipzig, -en Nachbarorten und Sen Grten mit eigenen Zlltalen wird die slben-ausgab« noch am stdend de» Erscheinen» In» yaus geliefert. Ser»nrr N»Saktlon:In»enZelten i7,5ernlprech-ftnschluft: Moabit Nr. »»7. '.jlU- >.141.- ,. 171. IN. !t IN, kdr Inserat» au» Leipzig und Umgebung Sir . ispaltigep«titirilr2»ps..Sie Neklom«,eilet M., von au,wärt» IS Pf., Neklomen 1.2» M., klein« Anzeigen Sieprtltzeil» nur S0pfd.wlederdol.Nad., Inserate von SckvrSen im amtlichenTe'l Sie Petit zeil» SS ps. S«schäst»anz»lg«n mit planvorschrist im Preise erhöht. Nodatt nach Taris. Setlagen: Selamtausl.r M. Sa» TousenS ausschl. Postgebühr. ftnzeigen-Nnnahme: JokannisgosseS, bei sämtlichen »Malen de» Leipziger Tageblatt«» un- allen slnnoncen-LxpeSitionen -r» In- und Nue lande». Geschäftsstelle für Serlin u. Sie pr. Srandcnburg: virektionwalterZliegel, Serlin w. iS, Marsarethenltrahe S. Zernsprech» sinschlul): Lühow o»7i. /lrntsblaü des Rate» und des polrzeüuntes der Etndt Leipzig NeLaktion un» Geschäftostelle: 1»hannl»gass» Nr.«. d Zernsprech-stnschlutz Ur. 14»»r, 14»«r und 14»»». i tiu.rr ! 1174 1! INI 71 j rs> ) Karl Lutz Rauhgras zu Pfalz. seiner gutes >11 «i so 11 ktüii» 4 z L, 8iser 1.117,1« ii117,U r. 74.1» r «.11 i! 11.71 »117.11 212,U 3^/n, 1er Ro ¬ ll-I 1U.-I. 111,- s NU 21-s 4ZU irr Wenn man menschliche Natur zu ergründen Heist gestrebt hat, ganz versteht man immer nur, was man selbst einmal erlebt hat. Fulda. Iiini kencl 1 U 1- «,ir d.»i l- » E. 1 41 »ZI . r.ir in »u ri r» », Ui, 1.17 >uH »11 t,i. 1,17 117 1.S7 1.11 I», »iU vo -> 2»i> »4 " st! 11 «u,4 > i>.»7 . 11 rü »4 es.u 1 t» 21,414 r.»7 >:.7ii> 14 > 21 »n »1 41 rnl 4 Die Kriegslage hat sich am Dienstag für den Mrsten bedeutend günstiger gestaltet, da die Kraft der Aufständischen sich anscheinend mit dem ab geschlagenen Sturm auf Durazzo am Montag, von dem die beigefügte Karte ein Bild gibt, erschöpft hat, und da auf ihrer Seite eine gewisse Entmutigung nicht zu verkennen ist. Ausserhalb Durazzos haben sürstentreue albanische Führer, insbesondere Achmed Bei Muti, Erfolge gegen dis Ausständ.schen erzielt, und Tiranna, eine ihrer Hochburgen, ist gefallen. Besonders willkommen werden in Deutschland die Nachrichten über das tapfere Verhalten des Fürsten sein. Wir verzeichnen folgende Meldungen: Siegesstimmung in Durazzo. Durazzo, 17. Juni. Hier ist vollkommene Ruhe eingetreten. Die Bevölkerung befindet sich in ge hobener Stimmung. Die Aufständischen, die be fürchten muhten, von den hier eingetroffenen 1500 Miriditen und im Rücken von Prenk Bibdoda, der bereits Croja besetzt hat, ins Feuer genommen zu werden, haben sich fluchtartig zurückgezogen und dürften schwerlich einen weiteren Angriff unternehmen. Gegenwärtig ist man damit beschäftigt, die Toten der Aufständischen, deren Zahl mehrere Hundert beträgt, zu bestatten, und die Verwundeten in die zu Hospitälern umgewandclten Privathäuser uuterzubringen, wo sie von den Aerzten der Kriegs schiffe behandelt und von den Damen der österreichi schen Gesandtschaft und anderen hier befindlichen aus ländischen Damen gepflegt werden. Bei der Be dienung der Geschütze, durch deren präzises Funk tionieren hauptsächlich der Sieg der Regierungs truppen herbeigeführt wurde, haben sich insbesondere die beiden deutschen Freiwilligen Mertens und Hartmann sowie der österreichische Oberleutnant Hast! er ausgezeichnet. Das mutige Auftreten des Fürsten Wilhelm während des Kampfes hat bei der albanischen Bevölkerung einen tiefen Ein druck gemacht und dessen Position und Ansehen wesent lich befestigt. Man erwartet nunmehr ein rasches Abflauen der Ausständischenbewegung. Zahlreiche Dörfer, die bisher zu den Rebellen hielten, haben sich Prenk Bibdoda unterworfen; ebenso das ganze Ge biet des Stammes Curbeni sowie die Städte Tirana und Kawaja. Diese wurden von den regierungs treuen Albanern besetzt. m. 5icZ 1 iwinr» karllutz, ein deutscher historischer Noman.*) Schicksale eines deutschen Jünglings aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege. Roman von Margarete Siebert in Leipzig. (München bei Georg Müller, 1911.) Ein großer Reichtum ist in diesem Buche. Es ist, als habe jemand eine verborgene Tür aufgetan, und aus der drängt es sich heraus: Gestalten in unüber sehbarem Zuge, geschaffene, lebende Menschen in säst verwirrend bunter Fülle. Das Pfälzer Volk in seiner Not und in der schnell erwachten Heiterkeit, wenn der Himmel sich einmal zu lichten scheint, der Kurfürst mit dem brennend-en Willen, seine beiden Gemahlin nen, die verstoßene Kurfürstin und Luise von Degen feld, die ihres Glückes nie recht froh werden kann — der Hof Ludwigs XIV. und Paris, das wie in ewig unruhiger Huldigung um den König zu kreisen scheint. Dann Hannover in seiner wie selbstverständ lich anmutendcn Verderbnis mit seiner feinen, klugen Herzogin inmitten — London mit c«em Kreise der schwärmerischen Stuartfreunde —, die Wiener, denen das Aufatmen nach der Belagerung zu einem ein zigen langen Festtag wird, das Volk t«rs Südens und schließlich das Heer der Deutschen im mörderischen Kampfe gegen d«ie Türken und die Pest. Das ist der Hintergrund für den Karllutz, den ältesten Sohn des Kurfürsten aus seiner wilden Ehe. Als Kind ein absonderlich schönes und reizendes Bübchen, schmeichelnd und ohne Scheu, als Jüngling der, dem die Liebe der Frauen und die Achtung der Männer vor anderen galt. Nach des Vaters Tode vom Bruder verbannt, arm und heimatlos, wird Karllutz hannoverscher Oberst, zieht hierhin und dorthin, und überall verfolgt ihn die Sehnsucht nach den heimatlichen Wält-ern, der Gram um das, was fast sein eigen hätte sein können. Und nun wirbt es um ihn, als französiser Vasall soll er an Stelle des schwäch'ichen Bruders Anspruch auf die Pfalz er beben. Seine Freunde, die ihn vergöttern, träumen, ibn als Nachkommen des Stuarts auf dem englischen Thron zu sehen. Karllutz ist kein Abenteurer, Karl lutz ist auch nicht unbedingt ein Fürst. Wäre er als einfacher Edelmann geboren und säße mit Anne auf ererbtem Boden, stolz auf sein 111-188 «ldeien. 7»^ 141« »'. 27^ 11 >«! ri-i. 12 'S 74-/,. r»»t. l 14»,LI 71.71 444 - I 71« 217 122^ .171», ^1. n ,21.1»'- 477,1» k>-t 1. »u<- 4.1-2 .. 21. '. >211 M IN» U'i »7-,. II 11IU 71j 2211 II 7»I» uu 141», 115» 111- 72» > 17U MS 14 SU-l ü 1V2U . a» 1ISIS LI 1K2, LI LSI LIN 2221 II 1121 I» kill II 17II4 i21 II II II -1 II II »I! .. U2UU Das tapfere Verhalten Les Fürsten. Rom, 16. Juni. „Giornale d Italia" veröffent licht eine Zuschrift aus Durazzo über die gestrigen Ereignisse, in der dietapfere und kaltblütige Haltung des Fürsten hervorgehoben wird. Dieser bewahre als guter deutscher Soldat immer seine ge lassene Haltung und betrachte die Lage mit größter Kaltblütigkeit. Die Fürstin Sophie pflege die Verwundeten an dem Verbandsplätze in der Nähe des Palastes. Die kleinen Prinzen sowie das gesamte Zivil- und Militärpersonal des Hofes seien immer im Palaste, wo vollkommene Ruhe herrsche. Gegen Mittag besichtigte der Fürst die Verteidigungslinie. Er sei dort einige Zeit geblieben und habe sich leb haft für alle Vorgänge des Kampfes interessiert. vorgehen gegen die Aufständischen. Wien, 17. Juni. Wie die albanische Korrespondenz aus Valona meldet, unternahmen die Regierungs truppen in der Muzakija am Unterlauf des Semeni- flusses, nördlich von Fieri, in drei Gruppen einen Angriff gegen die nördlich des Flusses stehenden Aufständischen. Diese zogen sich nach dem Kloster Ardeniza zurück, das eine ausgezeichnete stra tegische Position bildet. Drei Gruppen der Regie rungstruppen sollen nunmehr die Aufständischen dort konzentrisch angreifen. Unter den Regierungs truppen herrscht Mangel an Verpflegung i nd an Sanitätsmaterial. Keine serbische Unterstützung der Aufständischen. Belgrad, 17. Juni. Das „Serbische Preßbuceau" erklärt, daß die Nachrichten aus Durazzo, wonach die Aufständischen Zuzug aus Serbien erhalten haben sollen, von Grund aus falsch sind. Ankunft des deutschen Geschäftsträgers. Durazzo, 17. Juni. Der deutsche Geschäftsträger v. Lucius ist hier eingetroffen. Ein niederländischer Kreuzer für Durazzo. Nieuwediep, 16. Juni. Der Panzerkreuzer „ N o o r d br a b a n t" hat Befehl erhalten, sich zur Abfahrt nach Durazzo bereit zu halten. Italienische „Hoffnungen". Rom, 17. Juni. Die „Tribuna" bespricht in einem längeren Artikel die Lage in Albanien und gibt der Ansicht Ausdruck, daß der Fall von Durazzo früher oder später nicht zu vermeiden sein wird. Dann kommt das Blatt auf die zu künftige Gestaltung Albaniens zu sprechen und führt u. a. aus: Es ist schwer, vorauszusagen, welche Haltung die Großmächte einnehmen werden, wenn die Aufständischen in Durazzo eingedrungen sind und die albanische Flagge vom Fllrstenpalast herunter geholt haben. Bei der unvermeidlich entstehenden Verwirrung müssen die italienischen und österreichi schen Marinetruppen den Gegnern des Mbret den äußersten Widerstand entgegensetzen, bis der Fürst außer Gefahr sein wird. Wir hoffen aber, daß Fürst Wilhelm durch einen aussichtslosen Kampf gegen die Aufständischen die Kräfte der ihm zur Ver fügung gestellten Seeleute nicht übermäßig in Anspruch nehmen wird. Daß die Mächte einfache Zuschauer des Bürgerkrieges in Albanien bleiben werden, kann als ausgeschlossen gelten. Sobald sich der Rücktritt des Fürsten zu Wied als notwendig er weist, muß in Albanien eine provisorische Re, glerung eingesetzt werden, die der Inter nationalen Kontrollkommission unterstellt werden könnte. Diese Kommission vertritt von jetzt ab die Internationalisierung des albanischen Problems, die allein dieses unglückliche Land retten kann. Essad Pascha verschwunden. Rom, 17. Juni. Essad Pascha hat seit Sonntag seinen Wohnsitz an der Passeggiata Margherita verlassen. Sein jetziger Aufenthalt ist unbekannt. Die Familie Essad Paschas bestreitet, daß er sich entgegen seinem Wort nach Albanien zurückbegeben habe, wie in römischen Zei tungen behauptet worden war. Schwert, so wäre das wohl seinem geraden Sinn ge nug. Nun aber ist es sein Verhängnis — und das ist meisterhaft dargcstellt —, daß er Absonderliches und Grausiges wagen müßte, wo er nur Einfaches und wie Selbstverständliches sucht: Befreiung von der Scham, ein Fahrender zu sein, Heimatrecht und eine klare Geltung seiner selbst. Daß er ein Fremdling bleiben muß an anderer Leute Tisch, oder sich den Weg zu seines Vaters Stube im Heidelberger Schloß er kämpfen durch den Bürgerkrieg der Pfälzer. So zerreibt sich sein Leben in Qual; die Schwere, die sich in seiner Keburtsstunde der Mutter ins Herz senkte, liegt über dem Schicksal dieses Menschen, dessen Sinn so frei dem Lichte zugewendet ist. Die Geliebte sucht ihn, der vor dem Zwiespalt und der Sinnlosig keit seines Lebens in den Tiirkcnkrieg geflohen ist und stirbt, ohne ihn zu finden. Freunde und Brüder fallen und sterben an der Pest vor seinen Augen. Schließlich endet auch sein Leben, sinnlos und unnötig vergeudet durch einen kurzsichtigen Oberbefehlshaber. Ueber diesem Schluß und über der Schilderung all dieser ziellosen Irrfahrten liegt es wie Staunen über das, was das Leben mit dem Menschen macht. Das haben Margarete Sieberts Dichtungen alle mit einander gemein, daß in ihnen Menschen und Schick sale an uns vorbeiziehen, so, als wären sie das un verständliche Leben selbst, daß wir gezwungen sind, mit der Dichterin stillzustehcn und zuzusehen in hilf losem und doch bewunderndem Staunen über Ver worrenheit und Größe. Was aber an diesem Buch am stärksten auffällt, das ist die große Kunst, zu schaffen, Gestalten so hin- zustcllen, daß Seele und Sinne sie wahrnehmen. Jede der Nebenfiguren steht so fest, daß sie wieder einen Mittelpunkt bilden könnte. Da ist der schwächliche, dumpfe Kurprinz mit ein paar Worten beschrieben: „Vor ihnen stieg den Weg am Schloßberg hinauf der Kurprinz Karl, der jetzt zwölf Jahre alt war, und der heute einen Stock spazieren führte, fast großer als er selbst, während er langsam seine Sohlen über den steinigen Weg zog, mit sorgenvollen Mienen in eine leere Welt starrte und von Zeit zu Zeit schwere Seufzer aus tiefstem Herzensgrund heraufwand." Und: „Als die Herzogin abreiste, sah sie die Kinder zuletzt im Garten, Karllutz mit seinem Schwesterchen, die in einem kleinen Hundcwagen jauchzend auf und ab fuhren. Der Kurprinz Karl schlürfte neben ihnen her, ein schmächtiger, gelber Knabe, mit einer alt ausgebildeten Naje, die in ihrer Größe an einer außerordentlich niedrigen, ganz zurückliegenden Stirn die Hauptsache erschien. Armer Hase, dachte die Her zogin und betrachtete seine enge Brust. Warum wohl gerade der so wenig geglückt war? Seine Schwester Liselotte funkelte vor Gesundheit. Kurprinz Karl aber hielt seinen« kleinen Bruder mit einer Miene verlegenen Glückes die Zügel." Solche Schilderungen sind nicht zu vergessen. Der Karllutz ist ein historischer Roman, und den historisch interessierten Leser wird es freuen, daß hier eine entschwundene Zeit ihm nahe gebracht wird, so, wie sie sehr wohl hat sein können. Aber die Künst lerin hat das Leben des Karllutz erzählt, nicht weil ihr in erster Linie daran lag, einen historischen Ro man zu schreiben, sondern weil die bunte Fülle des Stoffes, den sie vorfand, sie zu eigenem Schaffen leckte. So scheint mir das Problem des historischen Romans aufs glücklichste gelöst: historische Wahr scheinlichkeit, künstlerische Wirklichkeit. Die Gestalten des Buches sind historisch wahrscheinlich, — ihre eigenste Wirklichkeit, ihre eigentliche Daseinsberech tigung aber erhalten sie aus der Kunst. Wir wünschen dem Buch einen guten Weg; — es gibt in unserer Zeit nicht viel, was sich als kräftige Schöpfung dem „Karllutz" an die Seite stellen kann. I rnuc o^ vuu Unu8eu. Kunst UN- Wissenschaft. * Das Goethe-Museum in Frankfurt a. M. Ein Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die Erweiterung des Goethe-Museums in Frankfurt am Main wird zurzeit dort er örtert. Vorentwürfe für die Erweiterung sind vom städtischen Hochbauamt aufgestellt worden. Ihnen gegenüber machte die Stadtverordnetenverfamm- lung den Vorschlag, einen anderen Wettbewerb unter vier genannten Franksurter Architekten zu erlassen. Der Magistrat glaubte jedoch durch die Entwürfe des Hochbauamtes die Bauangelegenheit genügend geklärt. Sollte die Stadtverordnetenversammlung jedoch einen Wettbe werb wünschen, so könne der Magistrat nur zustim men, wenn der Wettbewerb nicht auf die in Frank furt a. M. ansässigen Architekten beschränkt bleibt, sondern auf den Regierungsbezirk und das Groß herzogtum Hessen erstreckt würde. Die Kosten des Wettbewerbes sind für diesen Fall mit rund 12 000 berechnet. Die Stadtverordnetenversammlung wird sich hierüber demnächst schlüssig machen. * Professor Dr. Kehrer, früher Ordinarius an der Universität Heidelberg, ist am Dienstag im 78 Le bensjahr gestorben. Er war von 1881-listlI D i- rektor der Universitätsklinik für Ge burtshilfe und Frauenkrankheiten. Sein Hauptver dienst liegt in der Mitbegründung des berühmten klassischkonservativen Kaiserschnitts in der heute allgemein üblichen Form und Technik. * Klein« literarische Mitteilungen Unter dem Namen „Zeitschrift für W a h r h e i t s for sch u n g" wird demnächst in Wien eine von Otto Lang herausgegebene neue Monatsschrift zu er scheinen beginnen, die laut der uns vorliegenden Ankündigung unabhänaia von den herkömmlichen Denkrichtunqen und ihrem Zwiespalte teils eine Klärung, teils eine Lösung jener Streitfragen anstreben wird, die gegenwärtig alle mensch lichen Beziehungen verwirrend beeinflussen. In welcher Weise die Zeitschrift ihre Ausgabe er füllen wird, soll schon das erste Heft deutlich zeigen und nach verschiedenen Richtungen kennzeichnen, und zwar durch folgenden Inhalt: Einleitung: Wahrheitsforschung statt Philosophie. Die „Zeitschrift für Wahrheitsforschung." Wahrheitsforschung und Lebensgestaltung. Wahrheitsforschung. Religion, Staat. Einklang von Gefühl und Vernunft. — Auf gaben der Wahrheitsforschung: I. Das (neue) Sittengesetz — Wesen der Wahrheits forschung: 1. Möglichkeit dauernder und gemein gültiger Ergebnisse der Erkenntnis. — Mitarbeit. — Maxim Gorki schreibt gegenwärtig an einem neuen Drama, dessen Stoff dem Arbeiter- leben entnommen ist und das den Titel „Neue Mensche n" führen wird. * Hochschulnachrichten. Der Berliner Historiker, Geheimer Regierungsrat Professor Dr. O. Hintze hat den Ruf an die Universicär Freiburg i. Br. ubgelehnt. — Der Vertreter der mittleren und neueren Geschichte an der Universität Heidelberg Dr. Karl Hampe hat eine Berufung nach Frank furt a. M. erhalten. — Aus der Engelmann- Stiftung hat die philosophische Fakultät der Straßburger Universität Dr. Götz in Rom einen weiteren Betrag von 500 .>8 zuteil werden lassen. Dr. L Z ö p f in Tübingen er hielt für seine Untersuchungen zur Geistesgeschichte des 13. Jahrhunderts 1000 ./L — Der National ökonom Geheimrat Professor Conrad an der Uni versität Halle a. S. tritt bekanntlich zum Herbst dieses Jahres vom Lehramt zurück: als sein Nach folger wird der Geheime Hofrat Professor Dr. Karl Diehl in Freiburg i. Br. genannt. — Der ordentliche Professor des römischen und bürger lichen Rechts an der Universität Jena Dr. jur. Wilhelm Hede mann hat einen Ruf an die Franksurter Universität erhalten. — Der Kustos an den Königlichen Atuseen und Privatdozent an der Universität Berlin, Professor Dr. OskarWulff feierte seinen fünfzigsten Geburtstag. Professor Wulff ist der Leiter der altchristlichen Kunftabteilung der Museen und einer der bedeutendsten Kenner der altchnstlichcn dpzantinischen Kunst — Die juristische Fakultät der Universität Tübingen hat den Direktor des Zuchthauses in Ludwigslust, Schwand- ner, zum Ehrendoktor ernannt. — Dem ordentlichen Professor an der Universität Halle, Dr. med et scient. natur. Rudolf Disselhorft, ist vom König der Charakter als Geheimer Re- aierungsrat verliehen worden — Geheimrat Dr. Heinrich Wöl fflin, jetzt Ordinarius der Kunstgejchichte an der Münchener Univer sität, feiert am 21. Juni seinen fünfzigsten Geburtstag.
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