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Ausgabe kund 8 Sonnlag, den 28. Mai »833 vertnosor > I L,,^ven -Uncelgenprets«! D><- laeipaticne pelttzeNe !t" z. Familien nnze^kii ii.SieNengelllche'L» Z Die Pcltlrek-amezeile. M mm. breit. I .V. Am Aiizcioc» aicherhalb des VerbrettiinnSstebikleS 1t> . die peiitreltamezeile I.IiN.V, Prieiael'.itO^. Im Aalte höherer Gewalt l Streik, Verbot ulw.) erlischt iede Ver Psltchtimg an- isieterana -owic ikrliitlutia von Viize oea - Aus- — trögea and Leistung von Schade,lersah, u al^SAeUuug Nummer 122 — 32. Jahrgang brichrnu cma, n i ck.v. mv iltiisv.0 iatit-t-cttancv.Scimai and Well' n»d der Vi>,derbe,lnae ,Aür untre »einen heute'. iowic den Lcgbeilanen .Uuterhattuvg und Wissen' .TievrattitcheHauS- iran'. »Das oute Vuch'. Monatlicher ^ezuadpreiS Ausgabe /V inlt SI.-Venno-Vlatl 2,7v SinSnabc I> ohne SI.-Benno-Blalt » S,2a «uizelnnnnner 1V Sonnabend- n. Soniilagninnmer »0 z ISelckiSflSstelle, Druck und Verlan, Gcnnania, Pnchdnickerei und Verlag oreSdeu-V.I, polierslr. 17. Zernrut 21012. Postscheckkonto Dresden l(X>s. Bank- konto Ltadtbauk Dresden Vr. V1767. Für christliche Politik und Kultur öiedattion der Sä htischcu Dollsreitnna Dresden-.,lttstadi 1 Polierltraho >7. Aernrm 2O7N und 21 012. Roosevelt warnt Europa Bei einem Scheikern der Tlbrüftuu^slwnserenz wiir den sich die Vereinigten Slaalen an Europa desmlere sieren — Zuspitzung des SSreitS um den prorssranUschen Aeichsdischos Die Sehlageler-Ged^nkse.ern in Dn,ieid9lj Gin WsZipsZiiisches T-MsOMeWrsA Paris, 27. Mal. Havas nicldct ans Washington: Im Lause des gcstri- gen Abends hat sich Präsident Roosevelt direkt m i t Sir John 2 iinon in London in telephonische Verbindung gesetzt und, über die aus Gens kommenden Nachrichten immer siärlrcr beunruhigt, den englischen Aussenminister daran erinnert, das; iin Falle des Schei terns der Abrüstungskonferenz die Vereinigten Staaten sich an sämtlichen 'Angelegenheiten kontinental-europä ischer Art vollständig desinteressieren, den Ereignissen ihren Laus lassen würden und höchstens cingreifen wür den. um gegebenenfalls ihre besonderen Interessen zu schützen. Präsident Roosevelt habe ferner darauf hinge- wiesen, das; eine von der englischen Regierung abgegebene gleichlautende Erklärung wie die Roosevelts einen sehr starken Denk Herstellen würde, der zur Förderung der (genfer Verhandlungen bei!» ege. Auch der (genier Perichtcrslatt r des Journal spricht von di. sc-.n Schritt Roosevelts, den er als ein austerordent- lickcs (5re>a"-s darst-l't. Ter persöv'i-ke Schritt Roose velts bei Sir John Simon bezwecke n-chts weniger als zu versuchen, eine Einheitsfront Eno'ands und Amerikas her- zustcllcn, um einen Druck! auf Frankreich auszuüben. Die Neugestaltung -es Protestantismus Nie künftige evangelische Kirchenversaffung — „Bund gleichberechtigter Bekenntnisse" Streit «in den Reichsbischvs Berlin, 27. Mai. <E. M.) Die Bevollmächtigten des Dent- schen Evangelischen Kirchenbundes erlassen eine Kundgebung, die das Ergebnis der Beratungen über die kirchliche Neu gestaltung des Protestantismus zusammensaht und in der es u. a. heisst: „Die Deutsche evangelische Kirche, vereinigt in einem feier lichen Bunde gleichberechtigter Bekenntnisse, ist berufen, das im Deutschen evangelischen Kirchenbund erst begon nene Werk der Verfassung des deutschen Gesaintprotestautisinus zu Ende zu führen. Das Bekenntnis ist ihre unantastbare Grnnd- lage. Die räumliche Zersplitterung des deutschen Protestantis mus wird sie beseitigen, aber lebenskräftige Landeskirchen sind ihr willkommene Heiser. Ein Reichsbischvs lutherischen Bekennt nisses steht an ihrer Spitze. Ihm tritt ein geistliches Ministerium zur Seite. Dessen Mitglieder haben in Ge meinschaft mit dem Reichsbischos und, wo die Wahrung und Pflege eines anderen als des von ihm vertretenen Bekennt nisses es erfordert, an seiner Stelle die Kirche zu leiten. Einer deutschen N ck 1 i o n a l s y n o d e liegt ob die Mitwirkung bei der Gesetzgebung und der Bestellung der Kir- ekeuleituug. Die Synode ivird durch Wahl und Berufung eines Kreises von Persönlichkeiten gebildet, die sich im kirchlichen Leben hervorragend bewährt haben. Beratende Kammern ver bürgen den im deutschen evangelischen Volk lebendigen Kräften die freie schöpferische Mitarbeit im Dienste der Kirche am Volk und Reich." Die Grundzüge der geplanten neuen protestantischen Kir cheuversassung sind aus dieser Mitteilung zu erkennen. Hinsicht lich der Durchführung der Verfassung scheinen aber noch wesent liche Meinungsverschiedenheiten zu bestehen. Der K a m p s u m den künftigen Reichsbischof droht das ganze Eini gungswerk in Frage zu stellen. Während die Bevollmächtigten der Kirchen sich für Friedrich von Bodelschwingh als Reichs bischof ausaesprochen haben, fordert die Glaubensbewegung „Deutsche Ehristen" Bestellung des Wehrkreispfarrers Müller zum Reichsbischvs. Die Reichsleitung der „Deutschen Ehristen" teilt darüber mit: „Die Kircheusührer sämtlicher deustcheu evange lischen Kirchen waren Freitag nachmittag versammelt und körten einen Vortrag des Schirmherrn der deutschen Ehristen, Vehr- kreispsarrer Müller, welcher-mit ganzem Ernst zu der Frage des Neichsbischvfs Stellung nahm. Für uns gibt es nur eine Lösung: Wehrkreispfarrer Müller wird Reichsbischos. Die Zier antworlung für das, was kommt, fällt von jetzt ab auf den Kreis jener Männer. Entweder sie gehen mit uns und finden die für den weit überwiegenden Teil des Kirchenvvlkes einzig tragbare Lösung, oder dieses Kirchenvolk steht bereit zu einem unerbittlichen Kampf." Am Sonnabend, den 27. Mal. von 2t lö bis 22 Uhr, will Wehrkreispsarrer Müller im Deutschen Sender zn der Frage des Reichsbischoss Stellung nehmen. Eine freudige Nachricht Können wlr Henle unseren Lesern bringen. Vom heutigen Sonntoge an liegt der „F e u e r r c i t e r", die bckannte katholische Illustrierte Wochenschrift der Sonn tagsausgabe der Sächsischen Volkszeitung bei. Ter Feuer leiter hat das Verlagsrecht von „H eimat und W e l t" übernommen und ist daher die direkte Fortsetzung unserer bisherigen illustrierten Sonntagsbeilage. — Unsere Leser werden, soweit sie den Feucrreiter noch nicht Kennon, schon bei Betrachtung der ersten Rümmer feststellen, datz diese Illustrierte hinsichtlich der Wiedergabe der Bilder, des Inhalts und des Umfanges einen beträchtlichen Fortschritt gegenüber Heimat und Welt bedeutet. Der Feuer reiter darf als die beste Illustrierte gelten, die gegenwärtig überhaupt auf katholischer Seite existiert. Die heutige Rümmer bringt u. a. Artikel über den Altenberger Dom, über Deutsche Gartenbaukunst, über die Arbeitsdienst- pslikht, ferner humoristische Bilder über die Geheimnisse des Filmzaubers, Modelle neuer Sommerkleider, sowie aktu elle Bilder vom Tage und aus dem Sportleben. Der R o m n n , „Es geht auch so herum", den der FeuerrcUor ent hält, hat soeben erst begonnen. Eine Angabe des bisherigen Inhalts ist der heutigen Fortsetzung vorangestclit. In teressenten, die die bisherigen Fortsetzungen zu beziehen wünschen, wollen sich an uns wenden. Mit der Einfügung des Feuerreiters in die S. B. ist ein neuer guter Fortschritt siir die 'Ausgestal tung unserer Zeitung erzielt. Wlr geben uns der Hoffnung hin, das; unsere Leser diesen Fortschritt anerkennen und durch verstärkte Werbung für die S. B. dafür sorgen werden, das; die stärkere finanzielle Belastung, die die Herein nahme dieser Beilage bedeutet, durch Erhöhung des Abonnentenbeslandes wieder ausgeglichen wird. Redaktion undVerlag der S. V. Die neue Krise in Gens Pari s, 27. Mai. Die Verhandlungen über die Flolleuabrüslunq haben den Pessimismus, der in s ra u zöf i scheu Telegalionskrei- sen an den Tag gelegt wird, noch erhöht. Die Genfer Bericht- crstatker glauben, dis; man vor dem Zusammentritts- der W e t 1 w i e t s ch a f t s k o n s e r e n z zu keinem E gcbnis gelangen werde. Echo de Paris behivplet, Norman^., Davis Kade bereits gestern c.krnd Paul Vcnceuc den Vor-chll.g"' gemacht, die Abrüstungskonferenz vom li>. bis zum 2 ä. Juni zu vertagen, ol-.dann bis Ende Juli weitcrzub raten und vor . in . .i Zes He.bstcs enognil ;e Eejchtüste i.cer die Abrüstung Z.i fassen. Wir sichen in Eens wieder einmal vor grössten Ge fahren. Entweder wird die Konferenz aus Moiw'e hw.ws vertagt oder sie ivird überhaupt ergebnislos abg-ebroeben. Durch die Schuld Frankreichs. Die Rede des sranzösstchen Austenministers Paul Boneour und die Haltung der sran- zö fischen Delegation in der Marinedebalte brachten die Sturmsignale. Frankreichs Maske ist gefallen. Hailer ihr verbirgt sich ein brutaler Machtivstle, der lieber alles aufs Spiel setzt, als initzuarbeiten an der Befriedung Europas und der Welt. Die Franzosen nehmen vpn dem Abrmtungsplan und dem Viermächte-Pakl nur das an, was ihnen günstig sein konnte und nur in dem Maste, als dadurch ihre weltpolitische Machtstellung erhalten werden könnte. In Gens versuchen sie den teilnvise willigen '.Rächten die Notwendigkeit erhöhter Sicherungen euizu reden. malen eine bald mehr als lächerliche deutsche Ge fahr an die Wand, alles aber nur, um die eigene militäri sche Vormachtstellung in Europa zu sichern So hörten wir es aus der Rede Paul Boncours. Wir lesen es so zwischen den, Zeilen in dem Pariser Gegen-uiwurs zum Vier-Mächte Abkommen Mussolinis. Tag für Tag hören wir es aus der chauvmislischen Presse. Eine schwere und tiefe Enttäuschung geht wieder durch die Welt. Soll denn wirklich alles Muken wieder verloren sein? Wenn auch nur ein Bruchteil von dem, was Frankreich will und mit zäher Energie v. folgt, er füllt würde, dann wäre cs aus mit der Rechtssicherheit in Europa, wären der Willkür erneut Tür und Tor geanuet, würden Hast und Vergeltungssucht triumphieren. 'stoch Kämpfen wir aber mutig lind zieltest, weil wir an das Recht glauben und an die Vernunft de- übrigen Mächte. Diesen Glauben verlieren wir nicht, wir ver trauen im Gegenteil darauf, das; wenigstens die anderen Grostmächte auster Frankreich sich der furchtbaren Ver antwortung gewist sind die sie aus sich laden würden mit einem Scheitern der Abrüstungskonferenz, ja selbst mit einer die Unfähigkeit und Schwächlichkeit genau io demou- stner-mden Konferenzvertagung. Schliestlich mögen sich olle '.Rächte darüber im Klaren sein, das; wenn schon die Aluüstungskonscnenz in die Brücke geben würde '.uck die Welt w irts ch a s l s k o n s e r e n z noch vor ihrem Zu sammentritt als zwecklos anzusehen wäre. Die Akti o n . die der a m e r i k a n i s eh e P r ä - sident gestern abend in Gens begonnen bat. gibt uns eine neue Hoffnung, das; trotz der französischen 'Dstruktion noch nicht alles verloren ist Frankreich wird sich trotz des schlechten Willens seiner militärischen Kreise sagen müssen, das; es allzu viel aus wirtschastlichem Gebiete zu verlieren hat. »nenn sich Amerika an den europäischen An- i-elcgcnheiten desinteressiert und die Weltwirtschasts- Konferenz überhaupt nicht zustandckommt. Deutsch land h a t seine n g u l e n W illen bewiesen und gezeigt, das; es entschlossen ist. der Friedenssehnsucht der Völker gemäs; zu handeln. Die Entscheidung, ob in Gens ein Ergebnis erzielt wird c'der nicht, liegt einzig und allein bei F r a n krei ch.