Volltext Seite (XML)
Unsere Beamten im Rechtsstaat Aus Deamtenkrcisen wird uns geschrieben: Reicl-skanzler Adolf Hitler hat in seiner grossen aussenpolitischen Rede im Reichstag am 17. Mai d. I. mit vollem Recht und unter einmütiger Zustimung des Parla ments für Deutschland Recht und Gerechtigkeit vom Ausland gefordert. Er hat ferner eine faire Behand lung seines Landes durch die fremden Nationen verlangt. Wir vom Zentrum, insbesondere wir Beamte, die wir uns weltanschaulich und politisch zur Zentrumsfahne beken nen, mochten — gewiss im Einklang mit den Absichten und Zielen des Reichskanzlers — dem Wunsche Ausdruck geben, das; die für die deutsche Aussenpolitik verkündeten Grundsätze und Forderungen der Reichsregierung auch für die deutsche Innenpolitik zur vollen Geltung kommen möchten^ Die sehr berechtigte Forderung nach Recht und Gerechtigkeit, nach Gesetzlichkeit und fairer Be handlung, die wir gegenüber unsere» einstigen Kriegs gegnern erheben, diesellxm Aussprüche und Forderungen müssen logischerwcise auch bei der Behandlung der eigenen Volksgenosse» geltend gemacht und geübt werden, ivenn sich nur diese Menschen vorbehaltlos und loyal der allge meinen Volksfront cingliedern und sich von jeder Störung der nationalen Arbeit der verantwortlichen Regierungs gewalt fernhaltcn. Offene oder geheime Saboteure schei den obne weiteres aus. Wir sind der Meinung und wollen sic in diesem Ar tikel öffentlich zum Ausdruck bringen, das; die Reichs regierung nur gewinnen und vor dem Auslande nur eine moralische Rückenstärkung erfahren kann, wenn sie die! von ihr '» der Aussenpolitik aufgestellten Grundsätze auch innerhalb der eigenen Reichsgrenzen verkündet und prak tisch übt. Diese politisch-ethische Haltung der höchsten Reichs stellen muss sich aber auch aus die Londesbehördeu und alle Nachgeordneten Instanzen übertragen. Was von dem Kanzler des deutschen Reiches mit Billigung des Herrn Reichspräsidenten, was vom Neichskabinett im Rahmen seiner Zuständigkeit beschlossen und angeordnet wird, das muss auch bis in die untersten Regierungsstellen beachtet und ansgesührt werden. Die praktische Durchführung des Reichsgcsetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1938 scheint in den einzelnen Reichsgebieten nicht einheit lich zu sein. Kenner der Verhältnisse haben den Eindruck, dass manche Landesregieruengen zu früh, ja übereilt, an die Ausführung des Berussbcamtengcsetzes herangegangen sind, ohne die Durchsührungsverordnnngen der Reichs- Minister des Innern und der Finanzen abzuwarten, ins besondere die wichtige und einschneidendste Dritte Verord nung vom 6. Mai d. I. In dem Uebereifer liegt es viel leicht auch begründet, dass die eine oder andere Landes zentralbehörde den einen oder anderen Paragraphen des Neichsbeamtenaesetzes in unrichtiger, juristisch unl>altl>arer Weise angewandt hat, ein Zustand, der die betreffenden Beamten um so härter trisst. als bekanntlich die Entschei dung eine endgültige und der Rechtsweg ausgeschlossen ist. Man sollte deshalb seitens der Reichsregierung allge mein eine Nachprüfung aller Massregelungsfälle durch die Landeszentra'l>ehördcn. das sind wohl jetzt vor allem die Reichsstatthalter, anordnen, die vor dem In krafttreten der Dritten Durchführungsverordnung vom 6 Mai 1933 verfügt worden sind. Auch die aewassreaellen Beamten die unter der Wir kung des Vernisbeaintengesehes mit ihren Familien z i n Teil ausserordentlich schwer leiden, müssen das Gefühl haben können, dass sie olüektiv nack Recht und Gesetz be handelt werden, und dass Aimebereicn und Denunziationen besonders strebsamer Menschen bei ihnen keine Wir kung tun. ^Sünf Almuten Kopfzerbrechen Kreis-Problem. Für jeden Kreis sind zwei Buchstaben zu suche», um je ein Mort zu bilden. Die in der Ncitzensolge von 1 bis 18 ge fundenen 36 Buchstaben ergeben, hintereinander gelesen, eine Epruchweisheit tüocthes. Bedeutung der Wörter: 1. Stadt in Oldenburg, nahe der Nordsee. 2. Weiblicher Vorname. t>. Weib licher Vorname. 4. Die eingeborene Bevölkerung Vorder indiens, 5. Pelztier in der Nahe des Wassers lebend. 6. Mühlcnfabritat. 7. Mannlicher Vorname. 8. Musikalisches Zeitmass. 9. Teil des Fisches. 10. Erdteil. 11. Verwaltungs kollegium der Hansestadt. 12. Nadclbaum. 13. Hannoverjchc Negierungsbezirtsbanplstadt. 1t. Raubvogel. 15. Männlicher Vorname^ 16. Kinderbett. 17. Runde Figur. 18. Schreib- aaaabbeeeeeeeeeeeeeegggggghhh i i i i l l l l l l l l m m n n n n n o r r r r j t t Wagercchte und Senkrechte sind gleichlautend und be deuten: Larve des Maikäfers. — Stadt in Palästina. — Bild liche Darstellung eines Begriffs. — Mädchenname. tk. Magisches Quadrat. Was duftet mehr wohl noch als Wein? Als Schmink im Ning ist cs ein Stein; Führt sie dich nicht ins Märchenland? Ost wird der Elch auch so genannt. Die gefundenen Wörter lauten wage- und senkrecht gleich. re. Die obere Wagercchte nennt ein deutsches Gebirge. Die Senkrechten bedeuten: 1. Stadt im Freistaat Sachsen. 2. Ehe mals deutsche, seht belgische Stadt. 3. Stadt in Hannover. A ,d/adt in Thüringen. 6. Denychcr Freistaat. 6. Deutsche Insel. 7. Teil des linksrheinischen Schiesergebirgcs. tki.^ Silbenrätsel. an bel ber bo chc de de de den dra e e e ei- er sie ga gie grie gus hi irr licht lieg ma mir ne ne ne nie niss re ree rik ro ror ru sa schach tan Ihik van weiss win. Bildet man aus diesen Silben 20 Wörter und liest deren dritten Buchstaben von oben nach unten und den ersten Buch staben von unten nach oben, so ergibt sich ein Sprichwort. Bedeutung der Wörter: 1. Hasenplass am Bodensee. 2. Herr scher von Syralus. 3. Gebirge in Südamerika. -1. Krankbeit. k>. Männlicher Vorname. 6. Teil des Gebäudes. 7. Nadel baum. 8. Europäer. 9, König von Abessinien. 10. Natur erscheinung. 11. Ankerplatz. 12. Weinstube. 13. Köroerorgan. 11. Teil des Eis. 15». Büstnendichtung. 16. Moral. >7. Grün der des russischen Reiches. 18. Glasfläche (a. Mississippi). 19. Türkischer Titel. 20. Stadt a. Katzbach. X. Zahlenrätscl. 12 3 15 6 7 8 6 9 7 10 2 3 11 10 6 12 13 11 6 15 12 7 16 4 14 16 3 17 9 4 3 18 18 19 2 10 12 20 20 14 20 3 2 10 6 21 Dcnlscher Komponist Keinuötcndes Mittel Planet Teil der bl. Mcsse Amerikanische Stadt Oldenbrurgisches Seebad. Ital. Hochruf Fliegende Kohlcnreste Die Anfangsbuchstaben Vesreiungslriegen. nennen einen Hersührer aus den Ur. Silbenrätsel. Bildet man aus den Silben: aar an be be bo cra de del del der di di do dun e ei ek en ex gan gelb ba i in ka kal le li lo lus lut ma mu nach nau ne no nu pbi reuz ro ro ro sa sar se sil tah te u mal 22 Wärter und liest den Anfangs- und Endbuchstaben eines jeden Wortes von 1—22, so erhält man einen Spruch von v. Leixncr. Bedeutung der Wörter: 1. Weiblicher Vorname (Kurz form). 2. Ort, Räumlichkeit. 3. Ebrcngruss. 4. Europäischer Strom. 5. Zierpflanze. 6. Deutscher Maler (16. Iahrh.). 7. Rö mischer Lustspieldichter. 8. Stadt in Nordamerika. 9. Schweizer Kanton. 10. Heringsart. 11. Wortteil. 12. Nordische Göttin. 13. Geschütz. 14. Zank, Streit. 15. Teil des Eis. 16. Name eines Sontags. 17. Berühmte Stadt Altgriechenlands. 18. Gründer Noms. 19. Männlicher Vorname. 20. Fluss im Harz. 21. Amts kleidung. 22. Land in Asien. X. Kttuzworträll«!. Wapcikchl: 1 Hark«, 4 laub, 8 Orla. v Venn«, 10 NI, 11 Iva». Ul Bolnie. I.', cu-l. 17 no. 18 Nuio. 2! Lo.n. 21 Elcl, 2« Amm«r, 2!> Pi, AI Tula, m <c,o. 12 Rc,ia>. ne, Da»!', Ng'n, :»> zöge. — Senk, recht: I Sorb, 2 21. :i Fauu. I Tenor, ö on. 6 Unke, 7 Bcr». s la, 12 Nela, II s,ose. N> Kamm, IS Ural, 20 Uepra, 22 Altan, 22 Rcgus, 22 Kies, 27 Made, 28 Note, .11 Ar. Belanntlchasl. Dekoraiionsmaler — Weilmeisler — Klavierlehrer. Morllell«. Ne,ienhaul, hauiilünler, Uerchenseld, geldmarlchall, Schall trichter, Terpentin, Tintentisch, gychreiher, Hermelin, Lindendaum, Baumwolle, Lemura. Silbenrütlel. 1. Import. 2 Maiblume. 2. Einbel, I. Warthe, L. Mer gentheim, ü. Regensburg, 7. tSenliane, 8. Begas. !t. Deulaiion, w Teilchen, II. Früchte, 12. Tetua». UI. Lclene, II. Sienierich. — Am Mat ei» warmer Regen l Bedeutet Früchteiegen. tBauerniprichwort.I Magisches Quadrat. Rose — Qpal — Sage — Elen. Rösselsprung. Wenn ein Kindlein sollet sromm die Hände und die Mutter lehrt es ein Siebet, durch die Echöpsung dis zum lernstcn Ende «in gar heilig lüges Schauern geht. lSilberslein.I Nätselhaste Ans-Heist. Regiment — Lachs — Dublin. kEin liebend Aug« ist «in milder Richter.) Aber um das zu können, müsste man wohl nach einmal zehn Jahre alt sein." „Wenn ich schon van Speise-Eis lese", sagte Kilian und schluchzte, „dann dreht sich wir alles um. Was glaubst du denn eigentlich, meinem Magen heute alles zumute» zu können?" Aber er blätterte dach weiter und fand: „Die Gans als Schwan. Auf drei Seite» van Wasser umgeben ist das Schloss Schönfeld. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert, aber mit seinem Wachtturm, seiner Brücke und seinen verwitterten Mauern sieht es ganz wie eine mittelalterliche Burg aus. Sehr viel moderner wirkt das Echwanenhaus, das auf dem Wasser vor dein Schlosse schwimmt. Es gleicht ganz dem Schwanenhaus auf dem Palaisteich in Dresden. Nur in einem nicht: In diesem Schivanenhaus sind keine Schwäne drin, sondern Gänse. Das sind ja auch ganz hübsche Tiere, aber ganz ' so repräsentativ wie Schwäne wirken sie eben doä) nicht. Dieses Gefühl scheinen die Schwäne, die in dieser seudalen Behausung untergebracht sind, auch zu haben. Oder wenigstens eine non den Gänsen, die vor dem Hause fass. Denn wahrhaftig, diese (Kans war vor dem Srhwa- nenhaus merkwürdig tätig. Sie plusterte ihre Flügel auf. krümmte nach Kräften ihren Hals und hielt den Kopf — ganz entgegen dem Gänsebrauch — anmutig gesenkt. Kein Zweifel, diese Gans bemühte sich, so auszusehen, als wäre sie ein Schwan. Nicht nur Adel im allgemeinen, sondern auch Adel der Wohnung verpflichtet." „Wenn also eine Gans, die in einem Schwanenhaus wohnt, sich als Schwan gebürdet, was müsste dann ein Mensch tun", fragte Kilian, „der wohnen muh, wie ein Schwein?" „Ja", sagte ich, „hier ist einer der Punkte, wo der Mensch sich vom Federvieh unterscheidet. Aber nicht immer." Kilian grunzte vergnügt und las weiter: „Kinder mitbringen verboten! Wenn man die Schwächen und Fehler der Menschen studieren will, dann muss man die Todesanzeigen in den Zeitungen lesen. Oder man muss aus den Friedhof gehen, das ist noch besser. Gibt es vielleicht einen anderen Ort, wo die Unkul tur, die Geschmacklosigkeit in solcher Weise Triumphe feiert ? Gehen Sie über einen Dorf-Friedhof: Wie selten ist selbst da die alte Schlichtheit und Natürlichkeit gewor den. Die Grabdenkmäler sind die Produkte einer In dustrie, in der der gute Geschmack offenbar nichts zu sagen hat. Die Sünden, die die Kunst zu irgendeiner Zeit be gangen hat, hier sind sic wie in einem Katalog neben einander gestellt. Wenn man wirklich einmal einen ge schmackvollen Grabstein findet, dann wundert man sich darüber, wie über einen weissen Naben. Die Grabinschriften sind ein Kapitel für sich. Wenn Sie ein recht verfallenes Grab sehen, das offenbar jeder Pflege entbehrt, so können Sie unbesehen als sicher an nehmen, dass auf dem Grabstein stehen wird: „Geliebt und unvergessen!". Wenn aber einer doch nicht vergessen wird, wenn etwa frische Blumen vor di^ Gräber gestellt werden, wie das jetzt der Jahreszeit entspricht, dann werden sicher als Vasen alte Konservenbüchsen benutzt. Auf einer mar mornen Grabumfassnng macht sich eine solche Konserven büchse besonders gut. Auf irgendeinem Friedhof las ich neuich ln der De- suchsorünung den Absatz: „Das Mitbringen von Kindern ist verboten. Ueberhaupt haben Kinder, soweit sie nicht zum Trauergefolge gehören, keinen Zutritt zum Kirch hofe." Tas nenne ich einmal preussische Ordnung in Sachsen! Im übrigen finde ich diese Vorschrift sehr an gebracht. Die Kinder werden auf diese Weise davor be wahrt, dass sie zu früh eine schlechte Meinung von den Menschen bekommen," ^Dann dürfte man aber auch dich mit deinem Kind liehen Gemüt nicht auf den Friedhof lassen", bemerkte Kilian. „Seit wann gest denn du im Mai auf Kirchhöfen spazieren?" „Weil ich ein Mann von Geist bin", sagte ich. „Gei ster lieben es, an solchen Orten zu spuken. Im übrigen muss man alles Erdenklicl)e tun, um sich das Leben als etwas schmackl)after erscheinen zu lassen. Man kann auf den Kirchhof gehen oder man kann auch darüber nacl)den- ken, was die Grillen mit ihrem Gezirpe sagen wollen." „Schon wieder die Grillen", jammerte Kilian. „Wahrscheinlich reden sie über Politik. Es klingt, als ob sie in lauter I-Lautcn redeten. Da fällt mir der alte Karl May ein, den ich in meinen jungen Jahren gelesen habe. Wenn da die Apachen und Comanchen aufeinander stossen, dann brechen sie in ihr Fcldgeschrei aus, und zwar rufen die einen „Ohihihihihi" und die andern „Iwiwiwi". Das könnte ungefähr auch das Feldgeschrei der Grillen sein. Also verlass dich darauf, die sprechen über Politik. Und selbstverständlich streiten sie sich dabei, wie vormals im Wilden Westen Apachen und Comanchen. „Tas ist bestimmt ein Irrtum", protestierte ich. „Die Grillen sind friedliche Tiere. Wir sind doch hier auf einer blühenden Wiese und nicht auf der Abrüstungskonferenz in Genf. Sicher singen die Grillen ein Loblied auf die Schönlzeit der Welt, auf die blühende Natur. Und ivenn sie schon in lauter I-Lautcn zirpen, dann meinen sie sicher: „Süss Ist die Liebe!" „Sonnenstich schon im Mai ist eigentlich selten", sagte Kilian. „Herzliches Beileid. Du als Junggeselle kannst natürlich auf so blöde Gedanken kommen. Hab du erst mal Familie, dann brauchst du nicht mehr ins Grüne zu gehen, um die Grillen singen zu hören. Dann sängst du von allein genug Grillen, und sie zirpen so, dass dir Hören und Sehen vergeht. Besonders jetzt, wo die Butterpreise in die Höhe gehen. Das Feldgefchrei dieser Grillen, mein Lieber, das ist die wahre Würze des Lebens ..."