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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140520023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914052002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914052002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-20
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Seile S. Ne. LS4. Menü-Ausgabe. n« Leipzig «n<l Umgebung Leipzig, 20. Mai. Zamllkeanachrichten. G«t»re«: Seer» Wilhelm Meißner und Fran Elisabeth geb. Lindner in L.^dohliü rin Knabe. Geperbr«: Herr Wilhelm Robert Heller in Leipzig. Wind« mühlcnwcg 29, 66 Jahre alt. Einäscherung Freitag vormittag »,l0 Uhr. — Herr Louis Oskar <8raiche» in Leipzig. Brand- vonverkslr. 3l, 55 Jahre alt, Einäscherung Freilag nachmittag ',4 Uhr. — Herr steorg Bäuerle in Leipzig. Hauptzollamlstr. 11, 65 Jahre all, Beerdigung Donucrslag mittag >/,12 Ilhr Nord- friedlzos. — Herr Äug. Robert Äraul in Leipzig, ikarolinenslr. IS, öä Jahre alt, Beerdigung Freitag nachmittag 3 llhr Südsricdlws. — Fra» Marie verw. rlranz geb. Richter. 76 Jahre alt, Ein äscherung Freitag vormittag >»lu llhr «üdsriebhof. — Frau Anna vertv. Lvrömip geb. 6)vtls<t>alk in L-Blagivip. Weiden- selscr Ltr. 25, 59 Jahre alt, Beerdigung Freitag mittag Vrl Uhr Blagwitzer Friedhof. — Frau iilara Adam geb. Cramer in L.^kutripsch, Anhalter Ltr. 25, Einäscherung Freitag vormittag ll) Uhr. — Frau Marie Linon» geb. Lieder in L-Bolkmarsdors, Ratalirnsir. 3, Beerdigung Freitag Uhr vom Tranerdanse ans. Wetterbericht der König!. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Boraussage für den 21. Mai. Nördliche Winde, meist heiter, Temperatur wenig geändert, vorwiegend trocken. Sonnenaufgang 4 Uhr 10 Minuten, -untergang 7 Uhr 53 Minuten. Mondausgang 2 Uhr 24 Minuten, -Untergang 4 Uhr 20 Minuten. * Wetternachrichten vom 1S./29. Mai. vom Pöhlberg: Schwacher, rasch verschwindender Tau, glänzender Sonnenuntergang, Himmelsfärbung orange, glänzender Sonnenaufgang, Himmelsfärbung gelb. * Pilotaufstieg. Erdboden: Westnordwest 2: 500 Meter: Nord 3: 1000 Meter: "Nord 4; 1500 Meter: Nordnordwest 8; 2000 Meter: Nord 10: 2700 Meter: Nord 8 und Dunst. Abena-Zpielplan Her crlprigrr cbeatrr Erklärung: O. --- Oper, Up. --- Lverelie. .^«ii. — Lchauspiel, L> --» Limspiel, Tr. — rraurrlpisl — —— ÄiUwoch Ans. Ende I>onner»taa Ans. Ende R«u«» Th. Parstsal. U II Tiefland. 0. 7 10 «lie, Ih. Geschlosst». — — Geschlossen. — — Lp«rett.-Th. Polcnblut. Op. - ll Polenblut. Op. 1,8 'l,1t 2ch-ulpi«lh. Ai» ich noch im Flllgelklelde. 8'!. - Als ich > och im Jliigellleide. 8'k — * Teilnahme des neuen Kriegsministcrs an der Königsparade in Leipzig. Exzellenz Generalleutnant v. Carlowitz wird am 23. Mai - bereits in seiner neuen Eigenschaft als Kriegsminister auf Befehl des Königs an der Parade in Leipzig teilnehmen. Er wird in Begleitung des Oberstleutnants v.Koppen- sels, Abt.-Cbef im Kriegsministerium und seines persönlichen Adjutanten, des Majors Bram sch lfriiher im Leipziger Ulanenrcatment) erscheinen. Der König wird zur Parade die Uniform seines Grohenhainer Husarenregiments Nr. 18 tragen. * Die deutschen Turner und der 88. Geburtstag ihre» „alten Goetz". Eine eigenartige Ehrung be reiten die Turner ihrem nach langer, schwerer Er krankung wieder helgestellten greisen Vorsitzenden DrEoetz zu seinem 88. Geburtstage am 24. Mat d. I. Aus Antrag des Kreisvcrtreters tllO (Provinz Sachsen und Anhalt) Gymnasial-Direktors Professor Dr. Berger in Aschersleben, der im Vorjahre schon als Huldigung zum Jubiläum des Kaisers einen Kreiswandertag dieses Kreises mit 20 000 Teilnehmern anregen und durchführen konnte, haben fast alle Kreise der Deutschen Turner schaft beschlossen, innerhalb der Kreise am Htmmel- fahrtstage Wandersahrten durch; uiühren. Alt und iuna, Männer und Frauen, Knaben und Mädchen der Deutschen Turncrschaft werden an diesem Tage unterweas sein, Kriegs- und Geländespiele, volkstümliche Hebungen und dergleichen mit diesen Wanderungen verbinden und daoei Postkarten grütz e mit Angabe der Zahl der Teilnehmer für ihren getreuen Eckard zunächst ihren Kreisvertretern zustellen, die sie dann geordnet als Grutz der Turner am 24. Mai zum Geburtstage dem verdienstvollen Führer der Deutschen Turnerschaft überreichen. Es wird eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein, wenn man annimmt, datz mehr als 300 000 Mitglieder der Deutschen Turnerschaft an diesem Tage Deutschlands Gaue Überall durchwandern. Bei dieser Gelegenheit wird auch zum ersten Male die von dem Kunstaus- schütz der D. T. herausgegebene Werbemarke der Deutschen Turncrschaft. die ein von Eichenlaub um rahmtes Goetz-Bild zeigt, Verwendung finden. * Für Treue in der Arbeit. Vom Königlichen Ministerium des Innern ist dem seit 25. April 1870 ununterbrochen in der Kammgarnspinnerei zu Leipzig, Pfaifendorfer Stratze oesck-aftigten Vor arbeiter Moritz Tammenhayn in L.-Neuschönr- seid und dem seit 8. Oktober 1883 ununterbrochen bei derselben Firma beschäftigten Sortierer Franz Nietsch in L.-Möckern je das tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Weiter hat die König!. Kreishauptmannsäzaft Leipzig den nachgenannten, seit über 25 Jahren ununterbrochen in einer Stelle beschäftigten Per sonen je eine Belobiaungeurkunde ausgestellt, und zwar der Anlegerin MarieDöring in Mockau und dem Maurer Hermann Gröber in L.-Möckern, beide bei der Kammgarnspinnerei zu Leipzig be schäftigt dem Eisenhobler Wilhelm Walther in L.-Gohlis und dem Vorarbeiter Berthold Opitz in L.-Gohlis, beide in der Svezialfabrik für den Bau von Drahtseilbahnen von Adolf Bleichert L Co. in L.-Gohlis, Kaiscr-Frtedrich-Stratze 34 beschäftigt, sowie dem feit 20. Mai 1889 ununterbrochen in der Buch- und Steindruckerei von T. G. Naumann in Leipzig, Seeburgstratze 57, beschäftigten Faktor Her mann Feldmann in L.-Stötteritz. Die Aus zeichnungen wurden den Genannten heute in Gegen wart von Vertretern ihrer Arbeitgeber an Ratsstelle ausgehängt. * Die militärisch« Platzmufik am Freitag, den 22. Mai, findet im Musikpavillon des König-Albert- Park» durch das Trompeterkorps der Train-Abtei lung Nr. 19 statt. Musikfolge: 1. Eeburtstagsmarsch von Kühne; 2. Ouvertüre z. Optte. „Die schöne Helena" von Offenbach; 8. Traumwalzer a. d. Optte. „Der Feldprediaer" von Millöcker; 4. Einzug der Gäste auf der Wartburg aus „Tannhäuser" von Wagner; 5. Fackeltanz in B-Dur von Meyerbeer; 0. a) Revuemarsch von Reckling; b) „Grutz in die Ferne", Marsch von Döring. * Schankaftenrinbrnch. In der Tauchaer Stratze wurde in der Nacht zum Mittwoch der Schaukasten eine» Ztgarrenaeschäft» aufgebrochen. Gestohlen wurden daraus 8 Kisten kleine Zigarren, sogen. Ziga rillo». Di« Dieb« scheinen gestört worden zu fein, denn einig« andere Kisten Netzen st« unberührt. kelpMcr Saaedla««. Mittwoch, 50. Mai lSI4 seidene schwarze des Kasfezusatzcs jedoch keinerlei eins der beiden Koch aus Erotz- Ueberzieher dem Koch gehört hat, konnte Jühnichen Nachweisen, datz der damals mit Hut sein Eigentum gewesen ist. Beide Be- leugneten jedoch beharrlich, Diebstähle an - ' - - - Um Tatiakeit in Leipzig, die ih, gegeben habe, zu beobachten, wie es Mutter und nicht genügend lange durchgefühtte Stillung dieser Kinder und in der Folge die Gefahren, die dem ^laschenkinde drohen, bedeuten insgesamt so schwere Einrichtung und dem Betrieb bei aller Sparsamkeit darauf Bedacht genommen werden mutz. An den mit allgemeinem Beifall aufgcnommenen Vortrag schloß sich eine sehr angeregte Aus sprache, worauf man in eine kurze Mittagspause etntrat. Deutschlanos jüngster Jugend kräftig zu fördern. Namens des Deutschen Krippenverbanbcs Hofrat Meier-München, Vorsitzender." Das erste Referat über „Die Bedeutung der Krippen für die Versorgung und das Schicksal der Kinder autzerhäuslich erwerbs tätiger Mütter" hielt alsdann Oberarzt Dr. Rott-Berlin, Dirigent des Organisationsamtes für Säuglingsschutz des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Hauses zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reiche. Die autzerhäusliche Erwerbstätigkeit der Mütter, so führte der Redner aus, ist eine Erscheinung, die das 19. Jahrhundert gebracht hat, di« aufgetreten ist mit der Industrie und an Ausbreitung gewinnt mit der zunehmenden Industrialisierung des Landes. Wie aus den Berufszählungen hervorgeyt, waren im Jahre 1882 18,5 Prozent, 1895 19,9 Prozent und 1907 26,4 Prozent aller Weiblichen hauptberuflich er werbstätig. (Die bei der Herrschaft lebenden Dienst mädchen find nicht mitgezählt.) Die Landwirt schaft hat immer den Hauptanteil an den weib lichen Erwerbstätigen; immerhin betrugen die in der Industrie beschäftigten Weiblichen 1907 über zwei Millionen. Fast die Hälfte derselben sind verheiratet oder haben wenigstens einen Familienhaushalt und auch Kinder zu versorgen. Rund 1,5 Millionen der erwerbstätigen Ehefrauen mit Säuglingen und Kleinkindern entfallen auf die Altersklassen 16—40. Die Zahl der Säuglinge dieser Frauen ist für das Jahr 1907 auf 500—600 000 zu schätzen. Die Umgestaltung der Verhältnisse hat auch auf die Familie umgestaltend gewirkt. Die Zunahme der Industrie hat nicht nur eine Vermehrung der Aamiliengründungen, sondern auch «ine Umgestal tung der Familienerziehung gebracht. Die ganze Arbeit der Kinderaufzucht liegt heute in der Fa milie des Industriearbeiters auf den Schultern der Frau. Aber nicht nur die wirtschaftlichen Be dingungen für di« Kindoraufzucht sind schlechter ge worden, sondern auch die moralischen; denn die Arbeiterfrau ist ihrem Berufe als Mutter nicht ge wachsen. Es fehlt dem Mädchen die Vorbereitung auf den Mutterberuf. ' Bei d«n erwerbstätigen Weiblichen ist zwischen Heimarbeiterinnen und autzerhäuslich erwerbstätigen Ein Vurftöieb -urch -le hinterlassenen Zingerab-rücke ermittelt. Wie in Erfahrung gebracht worden war, hatten in letzter Zeit in einer Kaffeestube des Südens fünf Personen häufig grötzere Portionen Fleisch waren verzehrt. Da in letzter Zeit viele Wurst diebstähle in der hiesigen Stadt vorgekommen sind, bei denen die Täter die Wurstwaren durch die offen gelassenen Oberlichtfenster der Laden türen herausgelangt haben, so schöpfte man Verdacht, datz diese Personen mit den Wurstdiebstählen irgend- ,wie im Zusammenhangs stehen könnten. Di« Vigilanzbeamten der Kriminalabteilung nahmen deshalb dieser Tage zwei von diesen Personen mit nach dem Polizeiamt, um sie hier einer eingehenden Befragung über die Herkunft der Wurstwaren zu unterziehen. Auf dem Wege zum Polizeiamte leiste ten beide heftigsten Widerstand, sie wurden aber trotzdem nach der Kriminalabteilung gebracht. Bei einer Durchsuchung sano man bei den Festgenom- mencn wohl Dietriche und andere Einbrecherwerk zeuge sowie eine Anzahl neue Schnürsenkel und Neklamcmarken Ha-wa-ka uns Kaiser-Otto vor, Wurst- oder Fleischwaren. Der Männer war der Klempner Karl Schicrstedt, der andere der Zimmermann Wilhelm Jähn ich en aus Dommitzsch. Während man durch «inen. Zeugen ermitteln konnte, datz der vor einigen Tagen von einem mutmatzlichen Wurstdiebe auf der Flucht vor einem Schutzmann am Schwanentciche verlorene man dem verlorene schuldigte Fleisch und Wurstwaren begangen zu haben. Beweismaterial gegen sie zu erhalten, forschte man deshalb nochmals durch Beamte des Erkennungs dienstes sorgfältig nach Fingerabdrücken, die von den Dieben beim Stehlen der Fleischwaren in letzter Zeit etwa zurllckgelassen worden sein konnten und fand solche auch an einer Glasscheibe in der Nähe des Oterlichtfensters eines Fleischerladens in der Leutzscher Stratze. Die Abdrücke rührten von einem linken Mittel-, Ring- und kleinen Finger her und sind wahrscheinlich beim Emporklettern an der Ladentür zurückgelassen worden. Eine Vergleichung dieser Fingerabdrücke mit denen des festgenommencn Jähnichen ergab eine vollständige Ilebereinstimmung, so datz er ohne allen Zweifel einer der Wurstdiebe ist, wenngleich er es noch immer leugnet. Er wird übrigens von den hiesigen Gerichtsbehörden schon wegen Diebstahls gesucht. Dem Koch ist wegen seiner vielen Vorstrafen schon seit langer Zeit der Aufenthalt in Leipzig verboten. Beid« find heute an die hiesige Staatsanwaltschaft abgeliescrt worden. Sauvtschnstleiter: Lr. ver»tz. »z«1te»»<r«er. verantwortlich« Schristleiler: für Politik Lr. Ar» Giinther: für die Handel-zeitung Walt der Ochitwler; sltr Leipziger und sächsisch« Angelesenheiten Ar»l» Jiimle: für punlt und Wissen schaft i. v. Dr. Va»l s«r Musik G»«e» G«»»ttz: Sport und «viel Alfred Verl»; Ä«richt I. ch»rs«ld; für die Reise-, Bäder- und Verkehr«,eitung Ludwig Metzer. — Für den Anzeigenteil chei». Volker. Verlag: Lauser r»e»l«tt. GcsellschastmitbcschrLnkterHaftung. Druck: Fischer ä Pürsten. Sämtlich t» Leipzig. nerstratze, unweit des Bismarckdcnkmals ein in der Weststratzr wohnhafter älterer Bankbeamter. Er erlitt leichte Verletzungen im Gesicht und an der rechten Hand und wurde auf feinen Wunsch nach seiner Wohnung gebracht. ?. Einbruch in das Schaufenster eine» Gold, »arenhändler». Ein dreister Einbruchsdiebstahl ist in vergangener Nacht bet einem Goldwarenhändler in der Wurzner Stratze verübt worden. Dort hat früh gegen 2 Uhr ein noch nicht ermittelter Ein brecher mit einer Dauklammcr das vor dem.er leuchteten Schaufenster angebrachte Schutzgitter ab gewuchtet, die Schaufensterscheibe cingeschlagen und aus dem Fenster 36 goldene, mit dem Stempel 333 versehene Herrenringe mit Steinen, 72 goldene, 333 und 585 gestempelte Damenrinae mit Steinen, und eine silberne Rcm.-Uhr gestohlen. Die zuin Ent fernen des Schutzgitters benutzte Bauklammer lag mit einem Taschentuch umwickelt auf dem Futzweg vor dem Schaufenster. Von dem Täter fehlt bis jetzt noch jede Spur. Wer sachdienliche Mitteilungen machen kann, wird ersucht, dies der Kriminal abteilung anzuzeigcn. I». Fruerbericht. In einem Keller der Dufour- stratze geriet gestern abend ein Posten Holzwolle in Brand. Die Feuerwehr sorgte dafür, datz kein weiterer Schaden entstand. — In einem Hause des Matthäikirchhofs sah gestern vormittag ein dort wohnhafter Kellner mit der brennenden Tabakspfeife zum Fenster hinaus. Vermutlich fielen hierbei einige Funken auf die Gardinen, wodurch diese Feuer fingen. Die Feuerwehr wurde zwar herbeigerufen, brauchte aber nicht in Tätigkeit zu treten. Von einem Straßenbahnwagen umarrissen I schätze die Zahl dieser Säuglinge auf 500 bis 800 000. wukde «estcril abend in der verlängerten Marsch- s In einer sächsischen Fabrilstadt ist von 1600 vorhan denen Säuglingen beinahe der dritte Teil ohne Aufsicht tagsüber. Er erinnerte dann an seine Tätigkeit in Leipzig, die ihm reichlich Gelegenheit gegeben habe, zu beobachten, wie es mit diesrn Kindern aussehe. Es gäbe nun zwar ein Mittel, um Abhilfe zu schaffen, nämlich der Frau die Mög lichkeit zu schaffen, datz sie nicht mehr in der Fabrik zu arbeiten brauche. Sollte dieses goldene Zeitalter eintreten, so könnte man auf die Krippen verzichten. Solange wir aber noch im eisernen Zeitalter leben, müsse man auf jede Abhilfe bedacht bleiben. Die Herrschaften, die die Krippen perhorreszieren, sollten in Zukunft Liese segensreichen Einrichtungen lieber tatkräftig unterstützen. Er müsse es offen aus sprechen, datz er die Krippen für bedeutend wichtiger halte für die Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit, als die Säuglingsheime. Man könne jetzt um so mehr die Krippen empfehlen, als deren sanitäre Einrichtungen keinen Vergleich mehr zu dulden brauchen, als zu jener Zeit, da Pfeifer sein Ana- th«ma gegen die Krippen schleuderte. Nachdem der Vorsitzende allen Rednern seinen Dank für die liebenswürdigen Worte und Anregun gen ausgesprochen hatte, wurde beschlossen, vor Ein tritt in die Verhandlungen das nachstehende Hulbigungstelegramm an die Kaiserin abzusenden: „Ihrer Majestät der Kaiserin, Potsdam, Neues Palais. Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät, der hohen Förderin und Schützerin der Säuglings- und Kleinkindersürsorgc, bittet der heute in Leipzig zum ersten Male zusammengetretene Krippenver band ehrfurchtsvollen Huldigungsgrutz senden zu —- I dürfen. Der Verband wird eifrig bemüht sein, die I Not der Kinder, dienen die Mutter ganz oder I teilweise fehlt, zu lindern, und hofft, mit solcher Ar- vköDLUlfHbll I beit das grosse Liebcswerk Ew. Majestät zugunsten Leipzig, 20. Mai. In richtiger Erkenntnis der bedauerlichen Tat sache, datz die Krippcnarbeit als ein Teil der Säug lings- und Kleinkindcrfürsorge noch nicht überall dia gebührende Anerkennung gesunden hat, datz aber durch engste Zusammenarbeit zu ihrer Ausdehnung und Verbesserung beigetragen werden kann, wurde der „Deutsche K r i p p e n o c r b a n d" gegründet. Dieser hielt gestern und heute in Leipzig seine zweite Konferenz ab, zu der aus allen Teilen des Reiches Behörden, Gemeinden, Organisationen und Vereine Vertreter entsendet hatten, so u. a. das sächsische Ministerium des Innern, die Kreishauptmannschaft Leipzig, das Grotzhcrzoglich Hessische Staatsministe rium, eine Reihe Stadtgcmeinden, Zentralstellen für Säuglingsschutz, Acrzteoerbände und grotze Hütten- vcrbände. Ferner waren erschienen: Professor Dr. R t e t s che l - Dresden, Professor Dr. Thiemich vom städtischen Kinderkrankenhaus zu Leipzig, Frau Obcrbürgermister Dr. Dittrich, Stadtbezirksarzt Medizinalrat Dr. Poetter und Stadtverordneter Dufour-Feronce- Leipzig. Ihnen allen entbot der Vorsitzende des Deutschen Krippenverbandes Königlicher Hofrat Meier- München herzlichen Willkommensgrutz. Die zahl reiche Teilnahme aus allen Gegenden Deutschlands beweise, dass die Idee des Krippenv«rbandes auf einen guten Boden gefallen sei. Mit besonderer Freude begrützte er unter den zahlreichen Ehrengästen ri. a. den durch seine langjährige erfolgreiche Tätig keit in Leipzig allbekannten Kinderarzt Geheimrat Heubner - Dresden. Im Auftrag des Königlich Sächsischen Mini steriums des Innern und gleichzeitig für die Kreis hauptmannschaft Leipzig wünschte Geheimrat Ayrer der Verhandlung besten Erfolg. Es sei wohl nicht zu verkennen, Latz die Krippen einen Notbehelf darstellen, aber sie seien ein Notbehelf, den man nicht entbehren könne, wenn man nicht daraus verzichten wolle, schlitzend und pflegend an die jungen Weltbürger heranzutreten. Durch di« Krippen werde die Säuglingssterblichkeit erheblich gemindert. So werde die Krippe zu einem wesentlichen Faktor auf dem Gebiete der hilf reichen Menschenliebe. Möchte di« Krtppenkonferenz dazu beitragen, die Interessen des Verbandes weiter zu fördern und die gemeinsamen Aufgaben zu lösen. I H, Stadt Leipzig richtete Stadtrat Dr. I Frauen zu unterscheiden. Am ungünstigsten für die rrnent des Säuglingswesens, Herz- j Kinderaufzucht ist die autzerhäusliche Erwerbstätig keit. Leider ist eine amtliche Statistik darüber nicht vorhanden. Bei einer privaten Umfrage sind in 589 Gemeinden mit 6 Millionen Einwohnern 86 000 autzerhäuslich erwerbstätige Di« Einrichtung der Zieh- I Frauen (— 14,2 auf 1000 Einwohner) mit 80 000 werde als mustergültig an- I Säuglingen und Kleinkindern gezählt worden. Unter Zugrundelegung der Zahlen der Reichsstatistik über die erwerbstätigen Weiblichen kann man berechnen, dass von den erwerbstätigen Weiblichen 7,1 Prozent autzerhäuslich erwerbstätige Frauen sind. Von allen weiblichen Einwohnern der 589 Gemeinden sind durchschnittlich 2,8 Prozent autzerhäuslich erwerbs tätige Frauen. Unter der Voraussetzung, dass die runde Prozentzahl von 3 für alle Frauen des Reiches Gültigkeit hat, kann die Gesamtzahl der autzerhäus lich erwerbstätigen Frauen im Deutschen Reiche auf 900 000 geschätzt werden. Für die autzerhäuslich erwerbstätigen Ehefrauen kommen vornehmlich drei Berufsarten in Betracht: 1. Die ländliche Arbeit, 2. di« Arbeit als Aufwärterin und 3. die F a b r i k a r b e i t. Die ungünstigste Art der Arbeit, die es für eine Frau und Mutter geben kann, ist die Beschäftigung in der Fabrik; die Gegenden mit umfangreicher weiblicher ^abrikarbeit weisen daher auch die höchste Kinder sterblichkeit auf. Erwerbstätigkeit der Mütter in absehbarer Zeit keine Aussicht vorhanden zu sein scheint, so bleibt zu- nächst nichts weiter übrig, als den Schutz für Mutter und Kind zu fördern. Heute haben wir die Bestim mungen der Reichsversicherungsordnung und damit tatsächlich schon viel gewonnen. Weiterhin haben wir ein anderes gewaltiges Mittel: die Grün dung jener Anstalten zu fördern, die der Mutter die Pflege des Kinde» während der Arbeitszeit ab nimmt. Solche Anstalten sind die Tagkrippen. Wir haben heute in Deutschland 249 Krippen in 150 Gemeinden Die Gesamtzahl ist keineswegs groß, wenn man die Zahl mit der grossen Reihe der Neu gründungen von Läuglinasschutzeinrichungen, die der offenen und geschlossenen Fürsorge dienen, vergleicht. Die Tagkrippen sind als geeignete Einrichtungen zum SchiHe des Kindes der autzerhäuslich erwerbs tätigen Mütter zu bezeichnen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass, die Krippe neben ihrer sozialen Aufgabe eine hygienisch« hat und dass det der SSevsische Nachrichten * Dresden, 20. Mai. Sächsisch - Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft Sonntag, den 24. d. M.» tritt der Sommerfahrplan der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft in Kraft, der bis mit 23. August d. I. Gültigkeit bat und dessen Fahrzeiten aus den überall zum Aus hang gebrachten Fahrplänen sowie aus den Tage büchern der Zeitungen leicht zu ersehen sind. An Sonn- und Festtagen werden die feststehenden Fahrten je nach Bedarf ergänzt. Insbesondere auf der Strecke Dresden-Pillnitz wird bei günstiger Witte rung an Nachmittagen einviertelstündlicher Verkehr unterhalten. Die Schiffsverbindungen sind wieder so gelegt worden, datz die Eisenbahnanschlüsse auf den Hauptstationen nach Möglichkeit erreicht werden können. Monats- und Saisonkarten sowie Anschluß karten hieran für Familienmitglieder gelangen auch weiterhin zur Ausgabe und werden von den Elb- anwohnern und Sommerfrischlern, die längeren Auf enthalt zum Zwecke der Erholung im Elbtale nehmen, infolge ihrer Billigkeit gern benützt. -o- Pirna, 20. Mai. Das am Futze des „Sonnen stein" gelegene und in Staatsbesitz befindliche bis herige „Genesungshaus" ist zu einer Nervenheil- anstalt für minderbemittelte nervenleidende Frauen und Mädchen umgewandelt worden. Die neue Heil stätte hat mit Genehmigung des Königs den Namen „Maria-Anna-Heim" erhalten. si»<«oäkei»«k» oo<i «io«o url», biouäoaä ««da»,« Triot. XU«, äi« Ui, «eUt« von X O» , Noä», d—I, k>r«j, t 5,. b0 t.n»« . -u-ckt . c«,«» 5? „vaäa" e»t« «. »prSU« Hont L -t-«e diuebt », i» u»cl « r Tud« b0 ?t. Namens der < Köhler, Dezernent liche Begrützungsworte an die Kongreßteilnehmer. Die Stadtverwaltung Leipzig habe von jeher ihre Aufmerksamkeit solchen Kindern zugewend«t, die von der eigenen Mutter nicht in genügender Weise ver pflegt werden können. l" . _ 7'7 kinderaufsicht in Leipzig werde als mustergültig an gesehen. Vielleicht sei gerade dies ein wesentlicher Grund mit dafür gewesen, dass das Bedürfnis nach Errichtung von Krippen in Leipzig später zutage ge- retcn ist als in anderen Städten. Der Rämer ging , „ „ dann Näber auf die im Jdabre 1912 aeschaffenen I weiblichen Einwohnern der 589 Gemeinden sind I * Döbeln, 19. Mai. Im Steinbruche des Ritter- Leipziger drei Krippen und^re Einrichttingen ein. durchschnittlich 2,8 Prozent autzerhäuslich erwcrbs- gutes Mockritz gerieten zwei Handarbeiter wegen Al/ De„rn«nt des städtischen Säualinasweiens und l tätige Frauen. Unter der Voraussetzung, datz die einer eisernen Gabel in streit. Einer suchte dem überbtiuut vom Standvunkte der ^uaendrürkorae und I runde Prozentzahl von 3 für all« Frauen des Reiches anderen die Gabel aus der Hand zu winden. Dabei Gültigkeit hat, kann die Gesamtzahl der autzerhäus- drang dem Arbeiter Schurig ein Zinken in die l'ch erwerbstätigen Frauen im Deutschen Reiche auf rechte Kopfseite, so datz er stark blutend zu- Leipzig sich gut eingerichtet haben und zu einer ge- I ggg gOO aeschäkt werden I sammenbrach. Der Verwundete wurde bestnnnungs- schatzten und wertvollen Ergänzung der Be- I autzerhäuslich erwerbstätigen Ehefrauen los in seine Wohnung gebracht, doch soll Lebens ¬ strebungen auf dem Gebiete der Sauglingsfürsorge I kommen vornekmlick drtt Verufsarten in Betracht' ! gefahr nicht bestehen. geworden sind. Er verknüpfte damit den Wunsch, i^el ändl i-be Arb e it 2d?e Arbeit als i- Oberlungwitz b. Hohenft.-E., 19. Mai. Aus datz die Entwicklung der Krippenbewogung wie in Ä u f w 8 r t e r i n und 3. die F a b'r i k a r b e i t. Die Leipzig, so in ganz Deutschland weiter vorangehen ungünstigste Art der Arbeit, die es für eine Frau und 2«hre alte SchmleoE m Hierauf versicherte der Vorsitzende der Deutschen ! ?Keaendenmit^um^nare^r"w<'iblicker ! Warenfabrik geriet ein 15jähriger Lehrling aus Ver'einiguna und der Preußischen Landeszentrale für Jabrikärbeit weisen daher auch die höchste Kinder- Male^ÄrumgM *und" ?ebens°- Sauglingsschutz Kabinettsrat Kammerherr v B e h r- Erblichkeit auf. ^a'e herumgE-^ und lebens- Pmnow, der Versammlung, datz die Deutsche Ver- I ^ie Versorgung der Kinder autzerhäuslich I »Schöneck i. B., 20§ Mai. Beim Abbruch I erwerbstätiger Mütter ergibt sich ein überaus trübes einer Scheune stürzte in Tirschendorf der arbeiten wolle. Die ^"cinigung se, keines- Bild. Die Schädigungen, die aus der Trennung von i 36jährige Zimmermann Wunderlich aus Raasdorf Mutter und Kind entstehen, der Ausfall bzw. die I so unglücklich, datz er sich einen schweren Schädelbruch °n ,SMun«. d,.k- I ,u,°, und bald dn-ou, ""bm d«,^°chS-nd° d--°-Mch-n Mch,End- d-oh-n, b-d-ukn In-^-mt> Ichw-r- der LelpJg^Aerzteschafr I Schädigungen dieser ehelichen Kinder, datz das b-tant- dak I Schicksal derselben dem der unehelichen Kinder nicht gegcnübcrstthen. Längst sei erwiesen, dass die Haupt quelle der Kinderleiven und der grossen Mortalität unter den Kindern zu suchen sei, in der mangelhaften Fürsorge im Kindesalter. Die Mutter möchte zwar oft jedes Opfer für ihr Kind bringen, könne es aber nicht. Für manche Mutter sei es deshalb ein Trost, wenn sie wisse, dass ihr Kind tagsüber in einer Krippe gut verpflegt werde. In der Neuzeit lege man grossen Wert auf die Hygiene und Prophylaxe der Kinder krankheiten. Die Krippen könne man nur als Stätten grossen Segens bezeichnen. Schliesslich nahm noch der Altmeister der Kinder- Heilkunde. Geheimrat Heubner, da» Wort. Er meinte einleitend, dass, wie e» scheine, vielerorts in Stadt und Land die Verwaltungsbehörden sich noch nicht recht für da» Krippenwesen erwärmen könnten. Den Gegnern und Lauen müsse eine Tatsache ent» qegengehalten werden, nämlicd eine grnaue Sta tistik darüber, wieviel Säuglinge in Deutschland vorhanden find, di« der Mutter entbehren. Man L m R v: m v< Ves öle * r beit' Zig a: * I sen n * L land verban He r ch Essai * 1 daß d« wechs * I mit de Vo Nl geht t an de: vorgeli und H> seine s inan i weiger hat. Litzun mer m Aussch Sitzung dem d sch liehe Neichsl liegt r Gründ Ir alle U ist nur laturpc der 9 l . Apr Notgesi eine b« malige zur tz ?riuoipii einem I materil Selbstb treten. Etatsbi — spät cntwür von R Reichst bar. ? 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