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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.06.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140615018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-15
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Morgen »fiusgabe für Leipzig un» Vororte durch unser, krSger vkAUAVP»»!^». uudchpediteurermoltdgllchiasyausgebrocht: monatlich i rr M., vlerteljdhrlich r.7r M. Sei der chrschdstosteU«, unfern Ziiiaiea und tzu»god»st«U»n ndgeholt: monatlich i m.,»i»rt»itührlich r m. Durch dl» Post: innrrdald veutfchlond» und der deutschen Kolonien monatlich 1.50 M., viertelldhrlich 4.54 M., auoschltestlich postdestellgeid. Voo Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» rmal.Sonn.u.Zelertags t mal. 3n Leipzig, -en Nachbarorten und Sen chrten mit eigenen Filialen wird die stdenüauogab« noch am stbend de» Trs»einen» in» hau» geliefert, o-riin»' Nedoktionr^a den Selten »7. Zernspreck-stnschlust: Moadl» Nr. 447. harrdelsFeiturrg /trntsblatt des Verles und despolireiorrrrtes der Stadt Lcrpzrg Nedaktion und cheschüftosteUe: Zohanniogast» Nr. <- » Zernsprech.stnschiust Nr. »4042, >4»4Z und >4644. ISS. Jahrgang stazeigeapreisk: L »oa ou»wSrt»Z» Pf., Neklamen >.2SM., Klein» stn,eigen di»p«tir;»tl»»M ro pf.b.wiederhol.Nad., Inserate oon vebürden im amtlichen Teil die Petit, zell» 54 Pf. ch»fchdst»anzeig»n mit ployvorschrift im prelsr «rh-bt. Nabatt nach Tarif. Seitagrn: Seiamtoufl.rM.da»Tous«nd au»schl.p»stg«btibr. stnzeigenrstnaohme: ^ohanni»ga>si». bet sämtlich«« Moi»n d»» L«tpzig« Tageblatt», und allen stnnoncen>Txprdition»n d<» In« und stueland«». cheschüsr»sl«Ue fiir Srrlin u. die pr. Srandendurg: virrktionwalterZlirgr!, Srrlin lv. l». Morgar-tbenstroste 6. Zernsprech» ftnichiuKr Lübow »47i. Nr. 2S8. Mllnlsy, Len iS. Juni. lSt-t. Vas wichtigste. * In Leipzig fanden gestern die Haupt versammlung des Deutschen Buch- druckertagcs und die 35. Generalver sammlung des Vereins Deutscher Fischhändler statt. (S. bes. Art.) * Der Landesverein der Fortschritt lichen Volkspartci im Königreich Lach sen trat am Sonntag in Dresden zusammen und billigte das Landtagswahlab kommen mit den Nationalliberalcn in der Kommissionsfassung. (S. bes. Art.) * Ter türkische Minister des Innern hat in Aivaly 100 griechische Häuser ihren Eigentümern z ur ü ck geg c b c n/ (L. bes. Art.) * Das französische Derby gewann Kar. Rothschilds Sardanapale unter G. Stern. — Das Hannibal-Rennen in Leip zig gewann von Großmanns Hasdrubal unter M. Ientzsch. — Im Iubilaumspreis zu Hannover siegte v. Oppenheims Dolomit unter Archibald. (S. Sp. u. Sp.) * Bei dem Leipziger Tennistur nier am Sonntag gewann Heller den Ehrenpreis der Stadt Leipzig. (S. Sp. u. Spiel). * Die Stehermeisterschaft von Deutschland über 100 Kilometer wurde in Dresden von Saldow gewonnen. (S. Sp. u. Spiel.) * Bei dem Internationalen Wettschwim men in Berlin gewann Fritz Wiesel (Leip ziger S.-V.) die Berliner Meisterschaft im Springen. (S. Sp. u. Sp.) Istusslanas Mahnung an Frankreich. Als vor acht Tagen Herr Viviani sein erstes Kabinen zu bilden suchte, war da- Prin zip der dreifährigen Dienstzeit bereits aufs äußerste gefährdet. Man befürchtete, daß die ministerielle Erklärung Vivianis eine Abschwä chung des MilitärgesctzeS enthalten würde. Um dies zu verhindern, ließ man gegen ihn einige Minen springen. Botschafter P a l o l o g u e kam aus Petersburg herüber und drohte mit der Auflösung des Zwcibundes, falls am Dreijahrs- gejetze nur gerüttelt werde. Viviani gab nach. In der Erklärung, die er der Kammer vorlesen wollte, war nur der Satz enthalten, daß erst bei Veränderung der auswärtigen Verhältnisse eine Erleichterung der Militärlastcn vorgeschla gen werden könne. Tie Radikalen Godärt und Ponsot bekämpften diese Formel, weil sie im Widerspruch zu dem Programm von Pau stand. Deutsche Annjchau in Leipzig. Gegen Ende der gotischen Periode vollzog sich bezüglich des Gebrauches von Zinngcrät ein völliger Umschwung. Bis dahin war es nur äußerst spärlich verwendet worden. Tas ändert sich, als die sächsisch böhmischen Zinngruben im Erzgebirge, so bei Grau pen, Ehrenfriedersdorf, Geyer, Thum und Alten berg, die allerdings bereits im 13. Iayrhundert erschlossen waren, aber erst im 15. Jahrhundert zur '-..Blüte kamen, und nutzbar gemacht, große Zinn lager in Ostindien und auf Lianka wieder anfgefun- den wurden. Dadurch wurde da-s Material billig und in großen Massen zu Markt gebracht. Dazu kam, daß der sich mehr und mehr steigernde Lebensgenuß die Nachfrage nach Zinngcfäßcn außerordentlich hob. Es war dies die Zeit, in der die Städte unter der Herrschaft der Zünfte zu Macht, Ansehen und vor allem zu Reichtum gekommen waren, die Zeit, in die wir die Blüte des deutschen Handwerker standes zu setzen haben. Zinn ist nun aber dasjenige Material, das vorzugsweise in den Ticnst der In nungen gestellt wurde. Mit gravierten Zinnviatten schmückte man vielfach die Innungsladcn, ans Zinn wurden die HandwerkSzeichcn geschnitten, aus Zinn bestanden die bei den Trinkgelagen gebrauchten Gc- schirre, die Schänlkanncn, Willkoinmenshumpcn, Krüge, Würfelbecher, und anderes. Tic nüchc blitzte von einer Menge blank gescheuerter Zinnteller, die Trink- und Eßgeräte bestanden aus diesem Metall, von den Schränken und Wänden strahlten die herr lichen Prnnkschalen herab. Selbst in die Kirchen zog es nunmehr ein. Und wenn auch die heiligen Gefäße nach wie vor aus Edelmetall bestehen mußten, zu Tausschalen und Tauftannen, zu Altarlenchtcrn und Altarvasen, zu Wcibwasscrbeäcn und Hostien dosen wurde jetzt vielsach auch Zinn g"wmmen. Kein Wunder, wenn bei einem solchen Auf schwünge die Zinngießer nicht hinter den anderen Handwerkern zurückblieben und es verstanden, ihr Handwerk auf eine b->>ie Stufe künstlerischer Boll endung zu erheben. Bon dieser Blüte des deutschen Zinngießer-Gewerbes soll auch dir Zinnschau reden, die gegenwärtig anläßlich der Jahresversammlung de» Vereins deutscher Zinngießereien in Leipzig im LortragSsaal des Gra, sc museumS, von 24 und infolgedessen verzichtete Viviani überhaupt auf die Kabinettsbildung. Rußland hatte einen Erfolg zu verzeichnen, und dieser Ersolg schien größer zu werden, als Vivianis Nachfolger Ribot dem früheren Botschafter in Petersburg Telcasss das Amt des Kriegsministers anirug. Jetzt schien das Dreijahrsgesctz gesichert. Indes, es vergingen keine vierundzwanzig Stunden, da war auch das Kabinett Ribot wieder ausein- andergeslogen: die Gegner ocs TreijahrsgesetzeS hatten einen Sieg errungen und Rußland eine Enttäuschung bereitet. Jetzt sagte inan sich an der Newa, daß Gefahr im Verzüge sei. Des halb fährt die „Birshewija Wjcdomosti" grobes Geschütz auf. Sie erinnert daran, daß die garten russischen Rüstungen erst auf Drängen Frank reichs erfolgt sind, und spricht die bestimmteste Erwartung aus, daß nun auch Frankreich seiner seits alle daraus erwachsenden Verpflichtungen erfülle. Der aufsehenerregende Art-kel schließt mit den Worten: „Frankreich und Rußland wol len den Krieg nicht, aber Rußland ist be reit und es hofft, daß Frankreich cs gleichfalls sein wird." Verfasser dieses Ar tikels soll der russische Kriegsministcr Su- chomlinow fein. Die Bedeutung seiner Aus führungen besteht für uns darin, daß hier mit derber Deutlichkeit zugegeben wird, daß das rus sisch-französische Bündnis lediglich zur Bc. kämpsung und natürlich Nicdcrzwingung Deutschlands geschlossen worden ist. Im übrigen bildet der Maynartikel des russischen Kriegs ministers eine außerordentlich bemerkenswerte Einmischung in Frankreichs innere Angelegen heiten. Ein gefährliches Beginnen, dessen Wir kungen möglicherweise den Erwartungen Ruß lands durchaus nicht entsprechen werden. In dem Artikel der „Kirshcwija Wjcdomosti" heißt es unter Hinweis auf den Sturz Les Mini steriums Ribot, Rußland werte sich niemals irgendeine Einmischung in die Angelegenheit eines fremden Staates erlauben; aber es könne kein gleichgültiger Zuschauer bei der langen Krise bleiben, die die Regierung des befreundeten und verbündeten Landes durchwache. Wenn Las französische Parlament sich für berechtigt gehalten habe, gegen eine rein innere Angelegenheit Rußlands aufzutreten, wie jene der mili tärischen Bestellung, die um gewisser wirt schaftlicher Borteile willen seitens jenes Landes ge knüpft war, das diese Bestellungen erhalten hatte, jo könne die Frage, die einen Streitpunkt zwischen den Parteien des französischen Parlaments bildet, aus einem viel triftigeren Grunde für Rußland nicht gleichgültig bleiben. Diese Frage ist die dre i- jährige Dienstzeit, die jetzt in Frankreich aufgeworfen wird. Bezüglich dies.'s Punktes könne Rußland nur eine Meinung haben: Wir haben alles getan, wozu unser Bündnis mit Frankreich verpflichtet, und wir haben selbstverständ lich das Recht, zu erwarten, daß auch unser Bundesgenosse seine Verpflichtungen erfülle. Man kennt im Auslände die ungeheuren Opfer, die wir gebracht haben, um unserer Allianz eine außerordentlich imponierende Macht zu ver leihen. — Der Artikel betont, daß diese Reform alles übersteigt, was in dießr Hinsicht jemals anderwärts getan wurde: Eine Vermehrung des jährlichen Kon tingents um 130000 Mann, Verlängerung der Dienst zeit in der Weise, daß gleichzeitig vier Iahresklassen unter den Wasf-m stehen, wodurch die Friedens stärke der Armee auf 2300000 Mann erhöht wird. Diese Zisfcr bedürfe keines Kommentars Das ist ein Luxus, wie sich ihn bloß das große und mächtige Rußland gestatten darf. Im weiteren ver gleicht der Artikel die Kontingente der deutschen Armee (880 000 Mann), der österreichisch-un garischen Armee (500 000 Manu) und der italie nischen Armee (400 000 Mann) und erklärt: Es ist deshalb nur natürlich, wenn wir uns für berechtigt halten, von Frankreich eine Ziffer von 770 000 Mann zu erwarten. Aber dieses Kontingent kann nur unter der Bedingung erreicht werden, daß die drei jährige Dienstzeit auirechtcrholten wird. Der Artikel hebt sodann die von Rußland durch geführte Verbesserung der Mobilisierung und den zu diesem Zweck unternommenen Bau eines R-tzcs non strategischen Schienenwegen hervor, die es gestatten würden, gleich zu Beginn des Krieges die ganze Armee nach dem Konzentrationspunkt zu werfen. Wir verlangen von Frankreich die Gegenseitig keit, und je mehr Truppen es in Friedens,ztttcn haben wird, desto leichter wird cs dieses Ziel er reichen. Darum hoffen wir auch, daß es der fran zösischen Regierung gelingen wird, den für Frankreich so notwendigen Dreijahrsdienst aufrcchtzuerhalten. Der Artikel schließt mit folgendem, in fetten Lettern gedrucktem Satze: „Frankreich und Rußland wollen den Krieg nicht, aber Rußland ist bereit, und es hofft, daß Frankreiches gleichfalls sein wir d." Vie griechisch - türkische Spannung. Die griechische Regierung ist fest entschlossen, Genugtuung zu fordern, selbst auf die Gefahr eines Krieges hin. Die allgemeine Auffassung in Athen geht dahin, daß der Grund der dauern den Reibungen zwischen den beiden Ländern unbedingt aus dem Wege geschafft werden muß und daß ein Krieg dazu am besten dienen wird. Aber auch die Türkei hat jetzt durch das un befugte Eingreifen eines griechischen Torpedo^ botes, gegründeten Anlaß zur Beschwerde und bei der Interpellation über diesen Zwischenfall kann es in der türkischen Kammer leicht zu scharfen Aeußerungen kommen. Der türkische Minister des Innern hat bei seiner Besicht^ gungsreije in Kleinasien sofort tatkräftig ein gegriffen und die vertriebenen Griechen wie der in ihre Anwesen zurückgeführt. Wir ver zeichnen folgende Meldungen: Der Uebergriff des griechischen Torpedoboots? Die Erklärung Venizelos in der griechischen Kammer sowie der Kampf bei Kara Burun haben in Konstantinopel eine ernste Stimmung erzeugt. Es bestand die Absicht, am Sonnabend die Regierung in der Kammer über die Lage zu interpellieren, um ihr Gelegenheit zu geben, sich über die Beziehungen zu Griechen land zu äußern. Die Interpellation wurde je doch aus Gründen der Zweckmäßigkeit auf Ausstellern beschickt, eröffnet wird. Sie en., i. imi tierte antike Gegenstände und einheinniche Arbc.^cn und weist unter anderen Stucke aus Nürnberg, München, Feuchtwangen, dem Algäu, aus Dresden, Leipzig, Waidenburg, Zwickau uno anderen Städten auf. Kunst UN- Wissenschaft. Neues Operettentheater. All die zahlreichen Freunde und Verehrer Herrn Ludwig Heines hatten sich gestern liu Reuen Lperettenrycotcr ein gefunden, um ihm bei seinem Abschiede durch zahl reiche Lorbcertlanzr, Blumen und vielfache Heroor-- rusc noch einmal herzlich zu tanken jür oll die frohen Stunden, die er während seiner 18jährigen W:rkfum- kcit on den städtischen Bühn.'» bereuet. Und in der Tat, Herrn yeinc waren all die reichen Ehrungen umso mehr zu gönnen, als sie reolich verdient waren. In welcher Rolle er auch vor das Publikum trat, immer wußte er infolge seiner jchousvielerischc.i Ver anlagung Individuelles zu geben. Nirgends verfiel er der Schablone, niemals wiederholte er sich selbst. Vielmehr verstand cs der Künstler auss beste, sich jederzeit vorteilhaft zu inszenieren. Dazu besaß cr jene nicht allzuhänfig anzutrcsscnde Kunst, den ver schiedenen Charakteren Lcb"N und Farbe zu geben. Das bewies er gestern noch einmal als Gras von Luxemburg, jür den ihm die erforderlichen Eigen schaften durchaus zur Verfügung stehen. Leine Bon- oivantlaunc und Leidenschaft rii'en immer wieeer das Publikum zu stürmischem Beifall hin. lind wie cr sich stets als flotter Kavalier oder schneidiger Offizier auss beste bewährte, wie beispielsweise in Eences „Ranen", dem „Walzcrtraum" und „Wiener Blut", so verstand cr es in gleich ausgezeichneter, höchst lobenswerter Weise den frisch, n Naturburschen zu wirkungsvollster Urstcllung zu bringen. Erinnert sei u. a. nur an een Adam im „PogeUmndler" und an den Jack im „Farmermädchcn". Auch an dem Er folg des „Bettel,cndenten" und der „DoUarprinzZjin" batte er wesentlichen Anteil. Und daß cr, ein neuer Beweis seines jchauspielerckchen Talents, auch den liebenswürdigen, freundlichen Al'en iebr l-b'nsvoll und lebenswahr zu verkörpern wußte, zeigte sein Domkapellmeister in Falls „Brüderlcin fein", w'c er auch das Naive Les Menschen, jo als Maler Julien in Reichhardts „Süßen Grisetten", zu seiner Darstellung zu bringen wußte. Alle, die Heines langjährige erfolgreiche Wirksamkeit an unserer Operettenbühne mit Aufmerksamkeit verfolgt haben, wissen, daß in ihm ein in seinem Fache vielseitiger Künstler gestern von uns schied. Viele gute Wünsche für sein ferneres Wirken werden ihn gewiß be gleiten. O. II. * Theaterchronit. Anna Pawlowna, die berühmte russische. Tänzerin, Hai mit ihrem eigenen Ensemble Rich. Drigos Ballett „Die Zau ber f l o t e" in der verflossenen Saison 95 mal zur Ausführung gebracht. Für die nach tc Saison bereitet die Künstlerin die Aufführung eines neuen Balletts „Lerevcil deflor e", ebenfalls von Rich Drigo, vor. — Line Anzahl hervorragender Werke hat die Ecneraldirckttcm der Dresdner Hostheatcr für die Königliche Oper zur Auiführrng in der näckste» Spielzeit ermatten. An Uraufführungen wird die Oper; Eugen d Albert? „Die tottn Augen", Lino walds „Dclga" und .Die Schmiedin" von Kind «ringen. Weiter an Erstaufführungen: „Der keuch;' Ioseptz' von Sirauß. „Pik Dame" von Tschaikowski, „Der arme Heinrich" von Pfitzncr und „Die Liebe dreier Könige" von Montamezzo. Für drei Gas, sp'cle wurden verpflichtet: die rufiische Tänzerin Pawlowna, Batichianoif, Forwcll Iodttmker und Piccaver. Für die Leitung der Konzerte wurden qe wonnen: Strauß, Lugen o Albert. Paderewski, Huber mann lind Fräulein Schvrmann. * Die Errichtung einer Kunstakademie sür Frauen in Düsseldorf wurde in der Unterrichtskom- mijjion oes Abpeo onetenhanses beraten. Der Stadt- vcrbano sür Francubcitrebungen in Düsseldorf und die Bereinigung Düyeldorfer Künstlerinnen und Kunusrcundlnncn haben beim Abgeordnetenhaus eine Petition dieses I.ihglts eingerc'cht, die nach ein stimmigem Beichluß der Kommission der Staats regierung zur Erwäg u ng überw ' echc n wurde. D,e Stodtverardnetri'.veriümmlung der Stadt Düssel dorf hat s.ch schon bereit erklärt, bei Errichtung einer staatlichen Frauenkunstolademie das erforderliche Schulgebäude nebst Grundstück unentgeltlich zur Ver fügung zu stellen. - Kleine kiterornche Mitteilungen. Wie nun amt lich bekanntgegeben wird, ist über das Vermögen des I eingetragenen Vrreins „Die Drücke", Titz Montag verschoben. An diesem Tage werden erschöpfende Berichte vorlregen, und es wird festgestellt sein, ob wirklich ein griechisches Tor pedoboot gewaltsam die Schmuggler von Kara Burun geschützt hat. Der Vorgang hat den französischen Botschafter veranlaßt, den vor Bei rut liegenden französischen Kreuzer nach Smyrna zu beordern. Der Bericht Talaat-Beis. Der Minister öes Innern Talaat-Bei tele. graphiert aus Aiivaly, er habe sich mit dem Karmakan und dem griechischen Metropoliten nach Buryande begeben und habe dort etwa 100 griechische v ä u s e r ihren Eigentümern zu- rückgeaebeu. Der Minister versichert, daß sich bis Sonnabend in der Stadt Aiwaly kerne P Iünder u u g e n und nicht der mindeste Zwischenfall ereignet habe. Vor seiner Ankunft hätten fünfhundert Familien aus der Ortschaft Kutchutkoei auewandern wollen, und auch die Einwohner von Aiwaly hätten dies tun wollen; aber aus Anraten des Militärkommandeurs und öes Gouverneurs hätten sic davon Abstand ge nommen. Da die Einwohner erklärten, daß fie fürchteten, die Stadt zu verlassen, habe der Minister Militärpatrouillen entsendet, die das Land durchstreifen sollen. Der Walt von Smyrna hat mit dem griechischen Metro politen eine Rundreise angetreten, um die B» völkerung zu beruhigen. Fortschrittlicher Parteitag in Sachsen. (Von unserer Dresdner Redaktion.) I'. Dresden, 14 Juni. Am Sonntag vormittag Uhr wurden die Verhandlungen fortgesetzt. ' Chefredakteur W 2 t e i n s d o r f s - Zittau erstattete zunächst das Re fcrat über Das Wahlabtommcn mit den NationolttbcraleN. Redner betonte einleitend, daß das Abkommen keineswegs eine Rechtsschwenkung der Partei de deuten solle, sondern rein wahltcikkische Be deutung habe. Es soll eine Zeripltttcriing der Kräfte des gesamten Liberalismus verhüten. 19W seien die Verhältnisse für ein solche? Abtommen noch nicht rett gewesen, «eitdcm sei zunächst ein Tcttabkommen zwischen Rationalliberolen und Fortschrittlern für die Laugst getroffen worden, das sich bei ccr Ersatzwahl im 2. ländlichen Wahlkreise Großchönau Eterskach durchaus bewährt Hobe. Die Haltung der Fortschritt ler bei dieser Wohl hatte bewiesen, daß aus feiten der Fortschrittlichen Volkspartei die Bündnistrcue »ein leerer Wahn sei. Bei den Gegnern rechts und links hake stch infolgedessen erhöhte Regsamkeit ge zeigt, da man sich dort der Tragweite eines notional- liberal-sortschrittlichcn Bündn-yes auch sehr wohl bewußt sei. Die Kommisrion beider Par teien, die m Dresden gelagt habe, hatte keine leichte Arbeit gehabt, aber es sei ihr schließ lich doch gelungen, den beiderseitigen Partei organisationen ein fertiges Abkommen vorzu legen. Redner gab dann dessen Punkte bekannt und hob besonders hervor, daß sich das Ab- I München, Schwindstraße 30, der Konkurs eröffnet und Rechtsanwalt Dr. Mar Oettinger in München zum Konkursverwalter bestellt worden. — Der Verlags buchhändler Konsul S. Schottlaender in Breslau, Leiter der von ihm begründeten Schlesischen Buchdruckern, Kunst- und Veriagsanstalt, bei der u. o. seit 1878 die Zeitschrift „Nord und Süd" erscheint, begeht am 19. Juni den siebzigsten Gc» burtstag. — Max Reinhardt Hal ein auch in England noch nicht oufgeführtcs Wert von Eharles Algernon Swinburnc zur Aufführung erworben. Das Drama behandelt den „D o n - I u a n"-Stoff. Die deutsche Ueberjetzung und Bearbeitung stammt von Walter U n u s. Die wissenschaftliche und praktische Weiterbil» bildung der akademisch gebildeten Lehrer an höheren Schulen will ein soeben erlassenes Preisaus schreiben fördern. Eine höchstens vier Bogen starke Abhandlung loll das Wesen und die Wege oer Weiterbildung sür unsere Oberlehrer darlegen sowie Anleitungen und Anregungen geben, wie sich die bisher gebotenen Möglichkeiten für die Weiter bildung nutzbar machen, umgestalten und ausbauen lassen. Als Preise sind äOO. 300 und 100 Mark aus- geietzt. Die Arbeiten sind dis zum 15. Oktober 1915 an die Verlagsbuchhandlung Quelle L Meyer in Leipzig einzusenden. * Hochschulnachrichten. Mau schreibt aus Würz» bürg: Der Vertreter der deutschen Philologie an der Würzburger Universität, Professor Dr. Oskar Brenner, beging um Sonnabend seinen 00. Ge burt s t a g. — Dr. Ludwig Diehl in London, früher Chemiker in Hamburg, ist von der preußischen Regierung in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen der Professortitel verliehen wor den. Es ist dieses eine Anerkennung seiner in Australien und Afrika ausgeführten, bahnbrechenden Arbeiten in der Behandlung von Erzen. — Für das Fach der Chirurgie habilitierte sich am 13. Juni in der Heidelberger medizinischen Fakul» tat Dr. med. Franz R o st, Assistent an der chirurgi schen Klinik, mit einer Antrittsvorlesung „Ueber chronische Osteomyelitis". — In der neu eingerichte ten theologischen Fakultät zuMünster i. W. Hal Kpn» sistorialrat Liz. Dr. Simon unter Ernennung zum Professor einen Lehrauftrag für Religionsphilosophie und Religionrgefchichte erhalten.
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