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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.06.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140612026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-12
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Seite 8. Nr. 294. Nbenü-Nusysbe. Nur Leipzig unü Umgebung Leipzig, 12. Juni. Zamiliermachrichten. Verlobt: Fräulein Johanna Backofen in L.-Ztötteritz mn Herrn Ingenieur Arno Haupt in Weimar. Vermahlt: Herr Paul Claus, und Martl-a geb. Schmidt in Leipzig. — Herr Will» Gaschwitz und Hildegard geb. Wegwiv in Leipzig. Geboren: Herr» Paul Juufslück und Irrau Gertrud geb. Buhriug in L-Anger ein Mädchen. Gestorben: Herr iCli» haierkorn, Beamter der Lri». kranlenkan'e in Leipzig. Suoiirabc l2, 3 t Jahre alt. Be erdigung: Sonntag mittag '.<12 llbr Sudsriedlws. — Herr Karl -chädliel, in Lcipua, >7 Zabre alt. Eina'chcrung: Montag »ormitlag lt lll>r. - >gerr viusiav Moritz Trager in L-Reudnip, CLwildstras,.' I.'! Beerdigung: Sonntag '-12 llbr Süd'riedbos. — Frau Wilhelmine veno. Hörster geb. Ecke in L.Neußadt, Marianncnsirane öl, 8V Jahre alt. Beerdigung: Sonnabend mittag ',2 llbr uom Trauerhauie aus. — Fvau Martha isunk geb. Nebel in L.-Anger, IIngerslras;e 1«>. Beerdigung: Sonntag '.ll llbr noin Trancrbause aus. — Tira» Louilg Emma Buaolvb geb. Billig in i.'.-Plagwitz, Jichocherlä'e Str 30, 4l Jahre alt. Beerdigung: Sonntag mittag >.l Ilhr von, Trauerbauie ans. — Iran Amalie tsiräsc geb. Hansel in Leipzig, Kohlciislraße «!. 02 Jahre alt. Beerdigung: Sonntag vormittag lO Uhr Südsriedhos. Uden^Zpieiplan Uer Leipziger Lbearer Isreitag ^äns. Ende Lannabend Ans. Ende gl.»., ri> Liegsried. I Dir schone I 7 !, ,i«ue» 2I>. § " s'-" Alter Th. Erschlossen — ! — Erschlossen. - — L-ee-tt .It> Di-schöne D. ideale Gattin. „ »-peecir.-Lq. > f 8 1«ll! 8 a" -wauloiell, ich ' och tm Als IN, noch IM _ -chaulp.-lh. ziiigeltleidc. - i Llugeltleide. Erklärung O. -- L.pcr, u,>. Lprreile. Scli. -- Lchaulpicl, I- -- Lri" tpiel, Ir.-- Trauertptrl. Wetterbericht der Königl. Lachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Boraussage für den 1g. Juni. westliche Winde, meist Leiter, warm, trocken, zu lachst noch Gewitterneigung, sonst trocken. --onnenauigang 3 Uhr .',3 Äunuten, unterginz 8 Uhr 17 Minuten. Mondauigung II Uhr 39 Minuten, -untcrgng 9 Uhr 23 Minuten. Wetrernachrichtxil vom 12. Juni. Bem Pohl berg: schwacher, rasch verschwindender Tau, matter Lonnenuntergang, Himmelssärbung orange, fernes Gewitter, nicht sehr weit nach Ost bis Lüd. * * Pllotaufstieg n: Dresden. Erdboden: Ost 3: .',00 Meter: Ost 4; 1000 Meter: Ost 1: 1300 eter : Ostnordost 6: 1000 M etcr: Wollcn- grenze. " Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig- Der Nektar gibt den Studierenden folgendes bekannt: Beim Domkapitel zu Meißen ist em Stipendiuin für einen Studierenden von Adel lin Iahresbetrage von 180 zu vergeben. Bewerbungsgesuche sind an den Stiftssynditus Herr Oberjustizrat Francke in Äieigen zu richten. — Am 12. Mai 1014 gegen 1 Uhr nachm. ist aus der Treppe des Kgl. konviktoriums in Leipzig, Nitterstr. 12, ein goldner Fingerring ge funden worden. Der Eigentümer oder sonstige Empfangsberechtigte werden aufgeforderl, ihr Recht an dem Ninge bis zum 1. August 1014 bei dem Universi.äts-Lckretariut anzumeloen. Daselbst kann auch der Ning wahrend der Eejchästsstunoen be sichtigt werden. * Allgemeine Oltstranienkasse Leipzig-Land. Ueber die Geschüflsbeivcgung im Monat Rtai 1014 ist folgendes mitzuteilen: Die Kasse zählte ain 31. Mai 1014 31312 Mitglieder, und zwar 23 720 männliche und 10 380 weibliche. Es entfallen 33 070 auf versicherungspslichtigc und 1230 auf versicherungs berechtigte Personen. Bon den Versicherungs- psllchtigen waren 3021 in der Landwirtschaft Be schäftigte, 1471 Dienstboten, 00 unständig Vesclfiiftigte, 10 im Wandergewerbe Beschäftigte, 731 im Haus gewerbe Beichäfligte und 120 Lehrlinge ohne Entgelt. Der Eeiamtzugang im Monat Mai betrug 1214. An Meldungen, einschließlich zur Invaliden- und Hinter bliebenenversicherung, gingen im Bcrichtsmonate ein 4300 An- und 3738 Abmeldungen, kranken- annieldungcn erfolgten von 1173 erwerbsunfähigen Mitgliedern. Verausgabt wurden im Mai 00 248,02 Mark Krankengeld, 3082,33 Wöchncrinncnunter- slützung, 4004,21 M Hausgeld und 1710 .X Sterbe geld. In den 5 Monaten des laufenden Jahres, d. i. seit Bestehen der Kasse, wurden insgesamt aus gezahlt 264 371,01 lt Krankengeld, 12 833,06 .tl Wöchnerinnenuntcrstützung, 14 648 M Hausgeld und 7620 .< Sterbegeld. — In den von der Kasse ringe- richteten Zahlstellen haben im Monat Mai an den Sonnabenden 247:, kranke Unterstützung erhoben, und zwar 30 in Göhren, 134 in Kleinmiltitz, 181 in Knauthain, 804 in Leutzsch, 243 in Liebertwolkwitz, 148 in Taucha, 336 in Wahren, 33 in Wiederitzsch und 313 in Zwenkau. In Genesungsheimen fanden im Bcrichtsmonat 13 Mitglieder Aufnahme, nämlich 8 in Augustusbad, 6 in Fraucnhain bei Zeitz und 1 in Jonsdorf bei Zittau. —v. „Der Millionen-Rekrut." Militärschwank in drei Akten von Karl Müller- M albcrg. Ur- ausführung un B a t t e n b c r g - T ha t c r. Die Sache fängt sehr humoristisch an. Ein Rekrut, der eine Million erbt, gehört in der Tat nicht zu den Alltäglichkeiten, und wäre cs wohl wert, im Rampen- lichte einem z>. t. Publikum vorgcführt zu werden. Um so mehr, als damit dem Autor Gelegenheit ge geben wird, „Kasernenluft" über die Bühne wehen und den berühmten Schweinezüchter aus dem „Zi geunerbaron" listig lächelnd aus der Kulisse scl-auen zu lassen. Aber sonst ist es ein Schwank, der, wie ja schon der Name sagt, den Zuschauer schwanken läßt, ob er sich amüsieren und lachen oder über die Ein fältigkeit, alten Bühnen- und Posscntricks zu neuer Wirkung und Geltung zu verhelfen, ärgern soll. Und da mag cs ein Verdienst des geistigen Vaters dieses „Milltoncn-Rekrutcn" sein, wenn man sich nicht ärgert, sondern lacht und höchstens darüber in zor nige Aufwallung gerät, daß man so oft nach dem Taschentuch greifen musz, um sich die lachenden Tra nen aus d>em Auge zu wischen. Der Inhalt de» Stückes ist sehr kurz erzählt: Ein soeben zum Militär eingezogener Baucrnjüngling, na mens Anton Rübstiel, erhält plötzlich ein Telegramm, daß ein Onkel ihm eine Million hinter lassen habe. Darob natürlich graste Freude und Auf- regung in den Königlichen Dienststuben. Er erhält Urlaub, um das Geld zu holen, und nimmt, bevor er das Dampfrost besteigt, Abschied von seiner Ge- liebten, die bei dem Rentier und früheren Schweine händler en gro» Gustav Hühnerbcin als Dienst mädchen tätig ist. Hier wird er durch das Verschulden Leipziger LugeUatt. der tauben Gattin für einen Leutnant von Kessel- mann gehalten, der die Tochter Hühnerbeins heiraten möchte, aber auf Widerstand beim Vater stößt. Rüb- stiel erzählt natürlich freudestrahlend von seiner Millionenerbschaft, erhält dadurch vom Vater Hllhnerbein, der in ihm immer den Leutnant von Kesselmann sieht, den Segen und — wird schlicstlich zur Kaserne abgcsührt, da sein Sergeant annimmt, daß er sich unberechtigterweise für Leutnant von Kesselmann ausgeqoben und sich damit als Hoch stapler entpuppt l>abe. In der Kaserne klärt sich sann schließlich das Mistverständnis auf. Anton Rübstiel ist kein Hochstapler, aber auch kein Millionär. Denn das Telegramm, das ihn -um Millionär machte, mar falsch abgefaßt. Das Wort „Million" war zusammcngezogen aus den Worten „Mille" und „John", wobei hinter „Mille" einzufügen ist „Zigar ren" und unter „John" der Vetter Ionas Birn baum als Absender des Telegramms zu verstehen ist. Natürlich bekommt Irma Hühnerbein doch ihren richt'zzen Leutnant von Kesselmann, must Anion Rübst'el als Rekrut weiter seinen Affen schleppen und die ganze Aufregung war umsonst. Lieb Vaterland, magst ruhig sein. — Die Aufführung im Battenberg thcater, für die Oskar Bigge verantwortlich zeichnete, war recht gut. Nur hätte man im letzten Akt unnötige Längen bei den Untersuchungsszensn herausstreichen können, und sollte man vor allen Lingen darauf achten, dast die Schauspieler, bevor ihr Stichwort füllt, nicht schon die Austrittstüre meter weise öffnen, um an den Vorgängen auf der Bühne besseren Anteil nehmen zu können. Von den Dar stellern seien Oskar Bugge, Klara Leyser, Hanna Gnauck , Puul Hepner, Johannes Adolf, Paul Stock, Betty Schlager und Walter Lchra in in namentlich erwähnt. Allerdings gebührt ein grostes Sonderlob dem tatkräftig eingreifenden Souffleur, der wiederholt sich die Rettungsmedaille am Bande verdiente. — Das Publikum nahm das Stück mit herzlichem Beifall auf. — Das erste Palmengarten-Sommerfest, das gestern nachmittag in den herrlichen Anlagen des weilen Ge ländes begann und eine Reih'« von unterhaltenden Veranstaliungen mit sich führte, konnte sich des gün stigen W-etKrs und guten Besuches erfreuen. Wäh rend in den ersten Stunden meist die Kinderwelt im konzertpark am Kasperletheater, am Schießstand und Karussell nach Herzenslust sich vergnügte, Eselrcitcn und Nundsuhnen im Ef-elgespann um den Kinder spielplatz unternahm und Iugenospiele unter Leitung einer Kindergärtnerin aussührte, fand sich nach uno nach auch die erwachsene Welt im Garten ein. Am Abend herrschte auf den Promenaden und Terrassen der lebhafteste Vcrlehi. Für den musikalisckxn Teil des Lommersestes war das vollzählige Musikkorps des 106. Regiments für zwei große Konzert« gewon nen worden. Sie boten unter der Leitung des Kgl. Obermusikmeisters I. Kapitain einen besonderen Genust. Auch die kleine Kapelle im wcinüberzozenen Tylolithhaus trug durch Unterhaltungsmusik das ihre zum Vergnügen bei. Mit eintretcndcr Dunkel- l-eit erglühten dann das Cesellschastshaus, die Palmenhalle und die Pavillons im Glanze der elek trischen Lichter und japanischen Lampions und schufen damit den leuchtenden Rahmen für bas belebte Bild im Garten, in das sich später das groste Pracht feuerwert mit seinen rauschenden Funken kaskaden, hcchschießeNdcn Raketen, blitzenden bunten Kugeln, prasselndem und pseifendcn Schwärmern und in ein Lichlmeer sich auflösenden strahlenden Fronten cmfügte. Wunderbar glänzend erschienen in diesem unaufhörlich verpuffenden, blitzenden Potpourri selt same Raketenschwürmcr mit grünen und roten Köpfen am Funkenschweif und die in Myriaden von Fünk chen zerstiebenden Riesensterne am Nachthünmel. Nach diesem pyrotechnischen Spiel, dem der Leucht springbrunnen ein glühendes Relief gab, zog sich die Desucherwelt in die Säle zurück, wo ihrer der Som mernachtsball als willkommener Ausklang des Sommenestes harrte. * Historisches Konzert im Teeraum des „Hauses der Frau" aus der Bugra. Aus der Urahne Noten spind mit den Watteaubildchen voll schalkhafter An mut spazierten sie hervor, langsam erst, vorsichtig tastend, des neuen Lichtes ungewohnt noch hundert jährigem Dornröschenschlaf. In zierlichem Menuett schritt, der ihnen so in Fleisch und Blut überging, dast sie es vermochten, in Grazie zu sterben, kamen sie hervor, sich verneigend vor fremden kühlen Augen, denen die süste Wärme des göttlichen Rokokos ab handen kam. Die Liedchen einer Herzogin Anna Amalia, der schöngeistigen Freundin Goethes, einer Corona Schröter, der schönlciblichen Freundin, einer Luise Reichardt, Tochter des geschätzten Freundes und bisweiligen Feindes Goethes — wer atmet bei diesen Namen nicht den ganzen Zauber jener Genieperiode? Bewegten sich noch Anna Amalias „Veilchen" und Luise Rcicbardts „Frühlingsblumen" in gewohntem Menucttschritt kleinster Miniatüre, so zeigt der letzte ren Lied „Die Wiese" ein ernsteres Gesicht, mehr Aufrichtigkeit als die übliche duftige Salontändelei, und klingt tragisch aus. Ihr Duett „Das Vöglein" ist scharmant und zu dem Liliputpoem passen die ge puderten Notenköpfchcn aufs Haar. Corona Schröters Optimismus gibt man sich gern gefangen, wenn sie so fröhlich singt: „Ach, wunderschön ist Gottes Erde und wert, darauf vergnügt zu sein." Größere Linien führung weisen die Kompositionen von Maria The resia von Paradis auf; ein Schleier des tragischen Schicksals liegt darüber, das die Frauengestalt erlebte. Zu Wien 1739 geboren, in glänzender Umgebung und Patenkind der grasten Kaiserin Maria Theresia, erblindete sie in früher Jugend: um so erstaunlicher sind ihre grosten Erfolge, die sie als Gesang- und Klavierlehrerin, Konzertpianistin und Komponistin in vielseitigster Weise fand. — Als einer späteren Epoche angebörend, zeigen Josephine Langs, der Schülerin Mendelssohns, und Clara Schumanns Kompositionen eine modernere Physiognomie. Der Letztgenannten Lied „Sie liebten sich beide", verdient der Vergessenheit entrissen zu werden: es ist sehr schön, auch in der Begleitung, und äußerst dankbar zu singen. Jos. Lana geht vom getragenen Ton plötzlich zum hochdramatischen über und gibt der Sängerin Gelegenheit, sich zu zeigen. Johanna Kiß nahm dies wahr und stellte ihre großen Stimmittel in den Dienst der Sacke. Hätte die Aussprache nicht manchen Wunsch offengelaffen, so wäre ein voll endetes Ganzes zu bewundern gewesen. Erna Iak 0 bis Sopran ist höchst sympathisch und sie ver wendet ihr, auch in der Mittellage tönendes Organ mit feinstem Geschmack und sicherem Stilempfinden. X. 8. * Im Luna-Park am Auensee. Es war voraus zusehen, daß da» für gestern, dem grosten Elttetag, angekündigte Japanische Früblingsfest sich starken Zuspruchs erfreuen würde. Der Besuch wäre sicher noch viel besser gewesen, wenn nicht gerade kurz vor Beginn des Festes ein feiner Sprühregen eingesetzt hätte, der glücklicherweise nur kurze Zeit anhielt. Unzählige japanische Flaggen mit wunder lichen Tterbildern und ebensolchen Aufschriften sowie einige 1000 bunte echt japanische Lampion» schmückten Gelände und Weg« des einzigartigen, großzügigen Unternehmen» am Auensee. Eine frohgestimmt« Menge lustwandelte in den ausgedehnten Anlagen, beobachtete das Leben und Treiben auf dem Auensee, namentlich das Familienbad üble eine besondere Zugkraft aus, oder lauschte von der Terrasse des Hauptrestaurants den Klängen des beliebten Leipziger Tonkünstler-Orchesters, das von feinem bewährten Dirigenten Günther Coblenz persönlich dirigiert wurde. Und drüben auf der anderen Seite des Sees erklangen abwechselnd die flotten Weise« des italienischen Dersaglieri-Orchesters «Direktor V. Piselli) und vermischten sich mit den Jauchzern, die von der benachbarten Szeneriebahn herübcrschollen. In den späteren Nachmittagstunden entwickelte sich in den vielen Vergnügunas- und Erholungsställen des Parkes fröhliches Leben und Treiben. Kurz vor 6 Uhr kündete ein dröhnender Böllerschuß den Beginn des prächtigen japanischen Feuerwerks, das eine große schaulustige Menpe am Strande versammelte, die mit Spannung das Platzen der aufsteigenden Naketen erwartete, um die sich dann hoch oben in der Luft bildenden grotesken Figuren zu deuten und deren Abflug in den nahen Wald zu ver folgen Nicht wenige dieser Figuren gingen auch schon innerhalb des Parkes nieder, wo dann gleichzeitig Hunderte von Händen nach ihnen haschten, was bei. den Zilichauern ungeheuere Heiterkeit auslöste. Als der Abend hereindrach und etwa 5000 japanische Laternen in bunter Farbenpracht aufleuchteten, wäh rend die elektrischen Lichter sich im See wider spiegelten, da konnte man glauben, sich mitten in elnem der stimmungsvollen Frühlungsfeste, wie sie im Lande der ausgehenden Sonne abgehalten werden, zu befinden * Ltenotypisten-Wettschreiben. Aus Anlaß seines 23jührigcn Bestehens veranstaltet der Stenographen klub Gabelsbergec Zittau Sonntag, den 3. Juli, «'n Srenotypislen - Wetischreiocn (sür Stenographen und Ma>chuicn:chrcibers. an dem jeder Gabelsbergcr- sche Stenograph — nicht nur Vereinsmitglieder — i-eiln:l-,men kann. näheren Bestimmungen werden jedem In-cre,senken durch den Vorsitzenden. Herr!» Edm. Herrlich, staatl. acpr. Lehrer der Stenographie, Zitlau, Le>singstral;e 2b, kostenlos überm stellt. > Londerzuq zu ermästigtcn Preisen von Leipzig noch Bienenmuhle-Moldau. Wie wir bereits kurz mitteilten, wird die sächsische Staatsbahnvcrwaltung Sonntag, den 21. Juni, erstmalig in diesem Sommer einen Verwaltungssondcrzug zu ermäßigten Preisen von Leipzig über Nossen—Freiberg nach Mulda, Bienenmühle, Hermsdorf-Rchefeld und Moldau ab lassen. Der Fahrplan ist folgender: ab Leipzig (Hbf.) früh 5,21, in Mulda 7,57, in Biencnmühle 8,15, in Hermc-corf-Rehefeld 8,50, in Moldau 9,01 vorm., iurück ab Moldau abends 8,05, ab Hcrmsdorf-Rehe- feld 8,16, ab Biencnmühle 8,34, ab Nassau 9,01, ab Mulda 9,12, in Leipzig sHbf.) 11,31 abends. Dieser Sonderzug führt nur dritte Klasse: die Fahrkarten kosten sür eine Fahrt im Sonkerzug von Leipzig sHbf.f nach Mulda 2,30 -tt, nach Bienenmühle 2,50 .tt, nach Hermsdors-Rehefcld 2,70 tk und nach Moldau 2,80 ,tt. Gleiche Fahrkarten für den Rücksondcrzug werden nur bei Lösung t»er Fahrkarten für die .Hin fahrt ausgegeben: außerdem gibt es für die Rück fahrt noch Fahrkarten Nassau—Leipzig zu 2,40 .tt. Wenn die für die Rückfahrt gelösten Karten am ersten Tage im Sonderzugc nicht benutzt werden sollten, so gelten sic vom 2.—4. Tage zur Rückfahrt in fahrplan mäßigen Eil- oder Personenzügen gegen Zulösung einer halben gewöhnlichen Fahrkarte. Fahrkarten sind erhältlich in Leipzig (Hbs.f bis 5 Min. vor Zugabgang, bei den bekannten Stadtverkaufsstellcn jedoch nur bis 20. Juni abends 7 Uhr. * 1. Städtische Bücherhalle zu Leipzig, Grenzstr. 3. Die Zahl der Leser stieg im Mai von 425 auf 661. Verhältnismäßig am stärksten hat die Zahl der Leser aus Arbeiterkreisen und aus Len Gruppen der jugend lichen Leser und der Frauen zugcnvmmen, Loch auch die Gruppen der Lehrer, Akademiker, der mittleren Beamten, Kaufleute, Techniker, der Schüler usw. zeigten ausnahmslos eine gute Vorwärtscntwicklung. Ausgleichen wurden 1320 Bände, gegen 975 Bände im April; 214 Bände gehörten den Naturwissen schaften. 1064 Bände der Schönen Literatur (Ro mane, Erzählungen, Novellen) an- aus den übrigen, dem allgemeinen Verkehr noch nicht übergebenen Ab teilungen wurden auf besonderen Antrag 42 Bände ausgeliehen. Der Lescsaal wurde in 312 Fällen be nutze. Die Bücherhalle ist an allen Wochentagen von ^ 6—9 Uhr geöffnet: die Benutzung ist unentgeltlich, zur Anmeldung ist ein Ausweis (am besten der Woh- nungsschcin oder das Krankenkassenbuch, Steuer zettel) mitzubringcn. * Postsendungen nach Mexiko. Nach einer Ver öffentlichung des Postamts New Park werden seit Mitte Mai von dort Briefposten für Meriko nur nach den Staaten Daja California, Chihuayua, Coa- huila (nur teilweise), Durango Nnevo Leon (nur teilweise). Quintana Roo (mit Ausnahme von Warensendungen), Sinaloa, Sonora, Tamaulivas, Tepic, Campeschc und Iucatan sowie für die Städte Veracruz und Puerto Mexico weitergesandt, solche für alle übrmen Teile von Mexiko aber bis auf weiteres in New Pork zurückgehalten. Für die letzt genannten Sendungen steht ein anderer Lcikwcg als üler New Pork zurzeit nicht zur Verfügung. 1'. Ein raffinierter Schwindler. Seit einigen Wochen versuchte ein Betrüger angesehene hiesige Firmen in geschickter Weise dadurch zur Hcrgabc von Darlehen zu bewegen, daß er sich ihnen gegenüber als wohlhabender Mann aufspielte, der in Reichen bach i. V. ein großes Fabrikunternehmen gründen wollte. Er legte dabei dar, daß er schon mit mehre ren Behörden wegen dieses Unternehmens in Ver handlung stände, die schon wiederholt Lokalbesichti gungen vorgenommen hätten. Besonderes Vertrauen suchte er sich noch dadurch zu verschaffen, daß er an gab, verschiedene Erfindungen auf dem Gebiete des Flugwesens und des Sports beim Patentamtc und Kriegsministerium angemeldet zu haben, die er später technisch verwerten könne. Der unternehmende Mann wurde von der hiesigen Kriminalpolizei als Schwind ler entlarvt und festgenommen, noch ehe er größeren Schaden angerichtct hatte. Es ist der 23jährige Tech niker Kurt Klinghammer, der hier zuletzt in der Löhrstraße gewohnt hat. Da nach Lage der Sache mit Bestimmtheit angenommen werden kann, daß er noch weitere Kreise geschädigt und zu betrügen versucht hat, als bis jetzt sestgestellt werden konnte, so werden die Personen, an die er in letzter Zeit mit zweifel haften Ansinnen und Geschäften hcrangetreten ist, gut tun, wenn sie sich bald bei der hiesigen Kriminal abteilung melden. Sächsische Nachrichten * Plauen, 12. Juni. Die goldene Hochzeit kann heute in geistiger und körperlicher Frische der Privatmann Karl August Sarfert mit seiner Ehefrau Therese geb. Goldmann begehen. Da» greise Jubelpaar, von dem der Ehegatte im 74 Lebensjahr steht, wird im Kreise seiner sechs Kinder und 19 Enkelkinder seinen Ehrentag feiern. * Annaberg. 12. Juni. Am heutigen Tage voll enden sich 25 Jahre, daß Postschaffner Eduard Hof mann sich im Postdienst befindet. getrost * Bes 1 endgü dem k In de die vo Genoss nun, men. den ( Dem und L chenI (S, b< * r Becki urteilt .arisch nett weiter Staat Retter sein u oenteu 24 St ins (L la um zeigen Herrn t'r a u morde Erklär ausge, versuo der pc e-s noc nicht sonder der sü ,ctzes 1. > warml Parte, noch z daß 3 mes i würde bluffe vcrtre terstüs bei. ) von < Brauc nächst konzer publik dikale binett treten T Regie: zu eü das l Prä, Poinc Renn« Dreist Abstir Beritt er kcu arbeit den g> seine nur z aus i Ber, höhnt letzter jächlst kenn»: Konkr Freiisg, 12. Juni 1S14. * Bad Elster, 11. Juni. Der neue Pächter des Kgl. Kurhauses Leo Exner übernimmt das Hotel am 15. Juni. Herr Exner ist unter 65 Be werbern von der Kgl. Badedirektion gewählt worden. Er war langjähriger Direktor im Palasthotel in Heliopolis (Aegypten). * Oybin, 11. Juni. Am kommenden Montag findet von Zittau aus eine Buraenfahrt durch Sachsen statt, wozu etwa 120 Teilnehmer mit dem Prinzen Johann Georg von Sachsen an der Spitze angemeldet sind. Die erste Besichtigung gilt der Oybinruine. Bei dieser Gelegenheit beabsichtigen die Herrschasten auch dem Oybiner Waldtheater einen Besuch abmstatten. Es ist daher für Montag nach mittag 5 Uhr eine Sondervorstellung anqesetzt wor den, die aber auch für andere Besucher gegen das übliche Eintrittsgeld zugänqig ist. Gleichzeitig wird das aus dem Mittelalter stammende weihevolle alle gorische Schauspiel „Jedermann" in der Be arbeitung von W. von Gui-rard. * Klotzsche, 11. Juni. Am Dienstagabend suchte der Kaufmann Wieland auf der Richard-Wagner- Straße seine von ihm getrennt lebende Frau auf, die dort eine Pension betreibt, um sich mit ihr zu versöhnen. Die Frau lehnte dies Ansinnen jedoch ab. Hierauf zog Wieland eine« Revolver und brachte sich ' mehrere lebensgefährliche Schußver - letzungen bei. Auf dem Transport nach dem Dresdner Krankenhause 0 erstarb der etwa vierzig Jahre alte Mann. * Pirna, 12. Juni. Nach schwerem Leiden ver schied gestern abend 10 Uhr im 68. Lebensjahre Fabrikbesitzer Fran* * Oskar Hirsch, Inhaber der Firma „Glasfabrik Hennannbütte". Im industriellen Leben unierer Stadt hat der Verblichene lange Jahre hindurch eine achtunggebietende Stellung ein genommen und sich dabei die Wertschätzung weiter Kreise erworben. Thüringen unö Provinz Sachsen, P Eisenach, 12. Juni. Zwei wichtige kirch liche Konferenzen tagen gegenwärtig in Eisenach, der Deutsche evang. Kirchenaus schuß im „Rautenkranz" und die Deutsche evan- nelische K i r ch e 11 k 0 n f e r e n z im Großberzogl. Nesidenzschloß. Im Deutschen evang. Kirckenausschuß sührte der Präsident des evanq. Oberkirchenrats Exz. v. B 0 i g 1 s - Berlin die Leitung. Die Ver sammlung beriet die Themen vor, die auf der Kirchen versammlung im Schloß zur ^Besprechung kommen, stellte den Geschäftsbericht fest und beschloß, das so eben fertiggcstellte „Deutsche eoangel Gesangbuch sür die Schutzgebiete und das Ausland" der Deut schen evangelischen Kirchenkouforenz zur Annahme zu empfehlen. — Die Deutsche evangelische Kirchenkonserenz, welche außer von dem Herzog tum Meiningen Vertreter sämtlicher deutschen Kirchenregierungen umfaßt, wurde mit einem Gottesdienst in der altehrwürdigen Wart- burakapelle eröffnet. Obcrhvfprediger 1'. Möller- Cassel hielt die Predigt. Sämtliche Beratungen der sechstägigen Konferenz finden im Residenzschloß statt. Den Vorsitz führt der bayerische Oberkonsistorialrat l>. Dr. v. Bessel-München. Durch die Konferenz wollen die ev. Kirchenregierungen Deutschlands die Einheitlichkeit in den deutschen Landeskirchen wahren. Die Beratungen betreffen wichtige Fragen des Gottesdienstes, der Kirchenzucht und der deutschen Kirchcnverfassungen. Besonderes Interesse werden diesmal die Beratungen über die Bestattung der Selbstmörder und über die Gestaltung des Gemeinde wahloerfahrens beansoruchen. Breiten Raum wird auch die kirchliche Versorgung in den Kolonien, die Stiftung für Altertumsforschung im heiligen Lande und die Entgegennahme des Geschäftsberichts des Deutschen evangelischen Kirchenausschusses in Anspruch nehmen. * Arnstadt, 12. Juni. Der verdienstvolle Leiter des Marienstiftes, Geh. Konsistorialrat >Petri, wurde am Mittwoch gelegentlich der Einweihung des neuen Handwerkerhauses von der weimarischen Staatsregierung mit der 1. Klaffe des Hausordens vom weißen Falken ausgezeichnet. * Gotha, 12. Juni. Der am Bahnhof Gotha-Ost angestellt gewesene Bahnhofsverwalter Oskar Jacob ist nach Verübung von Unter schlagungen im Amte von hier abgängig. Der Staatsanwalt hat gegen den Flüchtigen einen Steck brief erlassen. Bekanntlich ist vor wenig Wochen auch dec Bahnhofsvorsteher der benachbarten Station Ohrdruf, Iorberg, nach erheblichen Unterschlagungen flüchtig geworden. Leipziger veremsieben. * Militäroercin ehemaliger 179er. Nächste Monaisversammlung am Sonnabend, den 13. Juni 1914, im Etablissement „Goldene Krone", L.-Conncwih, Pegauer Straße, .Haltestelle der „M-Balm". Aufnahme neuer Mitglieder. Um zahlreiches Erscheinen der Kameraden bittet der Vorsitzende. fall tcurrp aussanöijchn- cm ötuijchtn Dotte empfohlenes Rirörrka^fn bei: Cacao-Hauö Bayer, Querstraße 4 6, Wurzner Str. 1 u. 15, Kolonnadenstr. 27, Elsterstr. 14, Markthallenstr. 14, Querstraße 15/17, Aeußere Hallische Str.99, Gohliser Straße 52, Kreuzstr.54, Frankfurter Straße, Ecke König-Johann-Straße; ferner in den Rcichardtfilialen: von Johannisgaffe 1—3, Ecke Angustusplatz, und Hainstrafte 23. Verkaufsstelle: Leipzig-Schlu -einr.Hüper, Seumestr. 8. Herzoglich Schleswig HoljieinHche Aamo-Aekechchast / Wanssvsk/
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