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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.06.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140612026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-12
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Art.) * Das Kabinett Ri bot will sich auf eine rein republikanische Mehrheit, unter Ausschluß der Sozialisten, stützen. (S. des. Art.) * Griechenland hat an die Türkei ein Ultimatum wegen der Eriecl-enverfolgungen in türkischen Gebieten gerichtet. (2. des. Art.) Zn London wurde am Donnerstag so ri .so ->> I z ort 1! Lli ri ri r.»r >»» »r» I L am ita- edt r, i'L In dem Naphthagebiet von Baku streiken 13 000 Arbeiter. (S. Ausl.) * In Berona und Salerno haben Donnerstag imposante Kundgebungen für die lienische Armee stattgefundcn. Die Zeit malt anders als die Er innerung. Die Erinnerung glättet die alten Falten', die Zeit malt neue dazu. Otto Ludwig. der Internationale Heilsarmee - Kongreß eröffnet. (S. Nachr. o. Tage.) i: > or >.ir !» i N >.tt !.ir >i» >.ri > 14 j.n I» j,»7 >,7 >.»7 >.» »ir i« '»4 r» »7, >14 I.» »14 Ein Ultimatum Griechenlands an -ie Türkei. Die erregten Geister auf dein Balkan wollen nicht zur Ruhe kommen. Leit Wochen werden von griechischer Leite in Konstantinopel Beschwerden über Drangsalierungen der mo hammedanischen Bevölkerung erhoben, und um gekehrt beklagen sich die Türken bei der Regie rung in Athen über Verfolgungen durch die Griechen. Aus den der Türker verbliebenen europäischen Gebieten wandern die Griechen, um sich den Verfolgungen zu entziehen, scharenweise aus. 'Aber auch in der kleinasratischen Türker wird den Griechen von den Türken so heftig zugesept, daß diese zu Hunderten mit ihren Familien das Land verlassen. Die Beziehungen zwischen Griechenland und der Pforte sind in folgedessen wieder recht gespannt geworden. Die griechische Regierung hat nach Konstantinopel ein Ultimatum gerichtet, damit dort endlich mir Nachdruck weiteren Verfolgungen der Griechen vorgebeugt wird. Lie hat weiter, um ihrem Ultimatum Nachdruck zu verleihen, einen grossen Teil der Marinercserve mobil gemacht. Die Lage scheint für den ersten Blick recht bedrohlich. Immerhin ist der Hoffnung Raum zu geben, das; es der Türkei gelingen wird, noch in letzter Ltunde die Wünsche der griechischen Regierung zu befriedigen. Die Pforte hat bereits die Ab setzung von einigen Beamten verfügt, die die Gesellschaft für -rutsche Erziehungs- un- Schulgesthichte sGruppe Sachsen). kürzlich wurde in der Städtischen Lchule für Frauenberufe die Frühjalnssitzung abgehal ten, welche der Vorsitzende, Lberschulrat Prof, v. Dr. Müller, leitete. Er gedachte in hochrhrcn- den Worten eines leider zu früh Heimgegangenen Mitgliedes, des Oberlehrers Friedrich Frauke, der, obwohl er sich durch tiefgründiges Wissen auszcichnete, doch still und bescheiden durchs Leben ging. Dann empfahl der Vorsitzende zwei schulgeschichtlich wichtige Werke: 1. Lchulr. Dr. Richters „Das Erziehuugswcseu am Hofe der Wettiner Albertinischen (Haupt-) Linie", ein Baud der Mouumeuta Gcemaniae Paedagogiea, Weidmann, Berlin 1913; 2. Karl Büchers „Die Berufe der Ltadt Frankfurt a. M.", Leipzig, B. G. Teubner, 1014. Hans Iimmermanu (27. Bezirlsschule), Her ausgeber eines vorzüglichen, bei k. F. Koehler erschienenen Neudruckes von Fröbels „Menschen erziehung", sprach über „P cstatozzr in T h ü ring e u." Von Iferten aus sandte Fröbet 1800 eine ziemlich ausführliche Darstellung der Unterrichtsmethode Pestalozzis an die Fürstin- Regentin Caroline von Lckuvarzburg-Rudolsradt. Eine Anzahl Geistlicher, die Fröbels Ausfüh rungen zu begutachten hatten, empfahlen die allmähliche Einführung der Methode Pestalozzis. Ihnen schloß sich der Superintendent Lchwartz rn Königsee an, der die Einzelgutachten zu be arbeiten hatte; er machte gleichzeitig praktische Vorschläge, wie man Pestalozzis Gedanken nach uiid nach sü. das Schulwesen verwert n könnte. Er sand die ^jujtimmuug des Rudosttüdier Ge- ncralsupcrintendenteu Eellarius. Dom der als Rationalist bekannte Superintendent Ernst Thierbach in Fraukeuhaufen wußte das Reform werk zu hintertreiben, indem er in seinem Gut achten allerlei nebensächliche Einzelzüge aus dem Leben Pestalozzis hervorhob. Griechenversolgungen geduldet haben. Sie wird sicher alles daransetzen, den Ausbruch neuer Feindseligkeiten zu vermeiden. Wir erhalten im einzelnen folgende Draht meldungen : Athen, 12. Juni. Da die systematischen Ver folgungen der Griechen in Kleinasien trotz der wiederholten Zusicherungen der Pforte an dauern, trat gestern der Mi nister rat zusammen, um die kritisch gewordene Lage zu prüfen. Nach Beendigung des Minrsterrates legten Venizelos und der M a r i n e m i n i st e r dem König die ge faßten Beschlüsse vor. Die öffentliche Meinung ist äußerst erregt. Die Abendblätter raten der Regierung aufs lebhafteste, nichts zu vernachlässigen, um den durch die Grausamkeit der Türken unhaltbar gewordenen Zuständen ein Ende zu bereiten. Wie aus Mytilcne gerüchtweise gemeldet wird, soll Aioali in Flammen stehen. Athen, 12. Juni. (Eig. Drahtber.) Venizelos gab gestern in der griechischen Kammer eine sehr bedeutsame Erklärung ab, in der auf die schlechten Beziehungen zu der Türkei hingewiesen wurde. Der Minister erklärte, die griechische Regie rung sei sich bewußt, daß sie den fortgesetzten Verfolgungen der Griechen in der Türkei nicht gut zu sehen könne. Man dürfe sich nicht damit begnügen, einige Tränen über die Opfer zu vergießen. (Hier wurde der Minister von starkem Beifall unterbrochen.) Der Minister fuhr fort, er glaube erklären zu können, daß, abgesehen von den Verfolgungen seiner Landsleute, kein Tag ver gehe, an dem nicht die Rechte Griechenlands und die internationalen Rechte in der Türkei verletzt würden. Erneuter starker Bei fall folgte diesen Worten. Athen, 12. Juni. (Eig. Drahtm.) Die griechische Regierung hat an die Pforte wegen der Verfolgung von Griechen in türkischem Gebiet ein Ultimatum gerichtet. Es ist die Mobilmachung großer Teile der Marin«, reseroe verfügt worden. Konstantinopel, 12. Juni. Die Regierung ist ernstlich bemüht, die griechische Auswande rungsbewegung einzudämmen. Der Mi nister des Innern telegraphierte, daß, abgesehen von zwei bulgarischen Dörfern des Distriktes von Pan- derma. nichr ein einziger aus den griechischen Dörfern dieses Distriktes ausgewandert sei. Nur aus den Distritten Burhanie und Edrcmyd seien etwa fünfhundert Personen ausgewandert. Während der Auswanderung wollten einige M usel- inanen plündern, aber die Behörden verhin ¬ derten dies. Hierbei wurden ein Grieche und ein Muselman« getötet und vier verwundet. Alle Schul digen wurden verhaftet. Der Bürgermeister von Burhanie wurde abgesetzt und ver haftet. Auch die G e n da r m e r i e k om m a nd a n- ten von Balia und Evreni, sowie ein anderer Gendarmericoffizier wurden abgesetzt. Es wurden solche Akäßnahmen getroffen, daß sicherlich niomand mehr auswandern wird. Der Eroßwesir empfing fünfzehn griechische Deputierte, mit denen er die Lage besprach, und denen er die Maßnahmen der Regie rung mitteilte. Vorbereitungen zum Angriff? London, 12. Juni. Hier liegen äußerst be unruhigende Nachrichten über die grlechisch-türtischen Beziehungen vor. Der „Daily Telegraph" läßt sich in einem Telegramm aus Athen melden, daß nach dort vorliegenden Nachrichten die Türkei eine An zahl Schnellfeuergeschütze gegenüber der griechischen Stadt Ayoallik in Position ge bracht habe. Eine große Anzahl türkischer Soldaten sei in der Umgegend der Stadt, die 25 000 griechische Einwohner habe, erschienen. Ebenso machten sich zahl reiche Bazibozuks bemerkbar. Nach den letzten Meldungen sollen die Türken den Angriff aus die Stadt bereits begonnen haben. In Athen herrscht große Erregung. * Zerstörung eines griechischen Kinos in Sofia. Sofia, 12. Juni. Gestern abend drangen eine An zahl Studenten und Hochfchüler in ein Kinematographentheater ein, von dem sie irrtüm licherweise annahmen, daß es sich nm die Filiale einer griechischen Kinematographen» fabrik handele, die kürzlich 20 000 Franken für den Ausbau der griechischen Rüstungen gespendet hatte. Die Studenten zerstörten die ganze innere Einrichtung vollständig. Die Polizei erwies sich den wütenden Studenten gegenüber machtlos. Es gelang erst, als die Feuerwehr und Soldaten herbei gezogen worden waren, die Studenten zu zerstreuen. vor -em ersten Auftreten -es Kabinetts Ribot. In dem Ministcrrat am Donnerstag hat das Ka binett Ribot seine Regierungserklärung besprochen und gleichzeitig beschlossen, sich nur auf eine rein republikanische Mehrheit in der Kammer zu stützen. Dadurch werden die Rechte und auch die 102 So zialisten ausgeschlossen und die Mehrheit, die für das Kabinett übrig bleibt, beläuft sich im günstigsten Falle auf 20—."0 Stimmen. Ribot wird also nur auf schwankendem Boden stehen. Die Blätter der ausgeschlossenen Sozialisten vermögen sich natürlich kaum genug zu tun in ihrem Haß gegen Ribot. Wir verzeichnen solgende Meldungen: Besprechung der Regierungserklärung. Paris, 12. Juni. Die Minister und Unterstaats sekretäre haben gestern abend in einem Kabinetts rate die Regierungserklärung besprochen, deren Wortlaut heule vormittag im Ministcrrat unter dem Vorsitz d.'s Präsidenten Poincarü end gültig festgesetzt werden wird. Die Erklärung wird heute nachmittag in beiden Kammern verlesen wer den. Die Regierung wird in der Erklärung den Ent schluß verkünden, daß sie sich nur auf eine repu» dl iranische Mehrheit stützen werden. Falls eine solche Mehrheit fehle, werde sie sich zurückzirhen. — Der gestrige Ministerrat hat beschlossen, daß der nächste Ä n l e i h e g e s e tz e n t w u r f sofort nach der Debatte über die allgemeine Politik im Anschluß an die Regierungserklärung auf dem Bureau der Dcpu- tiertenka,inner nied'ergelegt wird. Die Modalitäten der Anleihe werden in dem heutigen Ministerrat fest gesetzt werden. Die republikanische Mehrheit. Paris, 11. Juni. Die Erklärung des Ministe riums, daß es sich nur auf eine rein republikanische Mehrheit stützen wolle, gab in den Wandclgäna-ii der Kammer zu lebhaften Erörterungen Anlaß Von den regierungsfreundlichen Deputierten wurde be merkt. das Ministerium sei der Ansicht, daß dieser Mehrheit weder die geeinigten Sozialisten angehörcn. die grundsätzlich das Budget verweigern, noch auch die Mitglieder der Rechten und der Action liberale, die jed-es republikanische Programm bekämpfen. Demzufolge werde das Ka binett, wenn es die numerische Mehrheit erhalte, dies dahin auslegen dürfen, daß es nach Ausschaltung der Sozialisten auf der einen und unter Ausschluß der Rechten und der Action liberale auf der anderen Seite über eine rein republikanische Mehrheit vcr- füae. Die Anhänger des Ministeriums glauben, daß dasselbe in der heutigen Sitzung eine Mehrheir von 20 bis 25 Stimmen haben werd.'. Die Gcgn-r rechnen darf, daß das Kabinett mit ungefähr zehn Stimmen in der Mehrheit bleiben werde. Bei dem Ergebnis des Votums werden jedenfalls die Stimmenthaltungen eine große Rolle spielen. Das Urteil der Presse. Die radikalen Blätter richten an ihre Partei, genossen die dringende Mahnung, ihre Pflicht -u tun Die „Lanterne" schreibt: Für die radikale Partei naht eine entscheidende Stunde Es handelt sich für sie um Leben und T o d. Wenn das Ministerium Ribot heute nicht unter dem Entrüst u n g s st u r m der Radikalen das Palais Bourbon verläßt, dann l ai diese Partei zu existieren aufgchört. Der „Radikal" sagt: Unsere Freunde wissen, daß sie, wenn sic sich der Abstimmung enthalten, dem Ministerium Ribot in die Hände arbeiten. Sic wer den deshalb geschlossen gegen das Ministerium stimmen. Dieses Kabinett der Herausforderung, viel Dir. Dr. Paul Zinck ckl. Bezirksschule) be handelte das Thema „L ä ch s i s ch e I nschrif - ten und ihr erziehlicher und unter richtlicher Wert." Der Redner teilte sic nach der Art ihrer Entstehung in individuelle I und generelle ein. Die ersteren verdanken Ein zelerlebnissen ihre Entstehung und besitzen aus diesem Grunde vorwiegend historischen Charakter. Lie berichten an Häusern und Denksteinen von den Lchrecknissen der Kriege vom Dreißigjähri gen Kriege bis 1813, von Wassers- und Feuers not und von treuer Hilfe der Nachbarn in allerlei Bedrängnissen. Manche Hausinschriften sind von siedlungskundlichem Imercsse. Kultur- geschickuliche Bedeuiung ist auch den vielen Fuhrmannssprnchen eigen, denen wir besonders in Gasthäusern der Dresdner Pflege begegnen. Von den individuellen zu den generellen In schriften lecken die Grabinschriften hinüber. Die generellen Inschriften enthalten allgemeine Le bensweisheiten und lassen sich in ganz beson ders häufige religiöse und weltliche Sprüche gliedern. Der Redner charakterisierte unter Verwendung zahlreicher instruktiver Beispiele ihren Inhalt, sprach über die Quellen und die ver schiedenen älteren und neueren Sammlungen der generellen Inschriften und betonte ihre kul turgeschichtliche Bedeutung, ihren erziehlichen Wcr^ und ihre ästhetischen Wirkungen. Schließ lich wünschte er den Inschriften, deren Bedeutung von Luther, Goethe, Schiller und Riehl anerkannt worden fei, mehr Beachtung, als sic bisher ge funden. Dr. Kurt Krebs iXVI. Bürgcrsch.) verbreitete sich über im Jahre 1704 erschienene uno jetzt in Größe uno Farbe des Originals erneuerte P o st l a n d k a r l e n. Durch den Geheimrat Bose jun. und seinen Anhang bekämpft, und durch den Gencral-Erbpostmclster v. Flemming geföroert, ließ sie der Oberpostmeister I. I. Kees in Leipzig bei Peter Schenk in Amsterdam drucken. August der Starke, damals Landesherr, prüfte die Karlen aufs genaueste, berichtigte verschiedene Fehler und verlangte energische möglichste Vervollkommnung der ihm vor getegicn Drucke. Wie die Originale, ,ind die Neudrucke technische Meisterstücke geworden und zur .Anschärfung als Lchuliuvciitar aufs wärmstc zu empfehlen. Sic zeigen, daß das geographische Wissen in ihrer EntstehnngSzeit noch recht un vollkommen war. Fließt doch nach den kees- schen Karten z. B. die Pleiße bei Halle, die Luppe südlich davon und die Weiße Elster bei Merse bürg in die Saale. Dir. Dr. G. Tante (1. kathol. Bürgcrsch.) sprach kurz über die 1847 in Berlin erschienene Länderfibet LöweubergS und Dir. Dr. Fritzsch (30. BezirkSsch.) wies auf schnlgeschichtlich wich tige Veröffentlichungen auf der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik hin. Der Vor sitzende schloß die Frühjahrssitzung der Lachsen gruppe, indem er den Rednern für ihre interes santen, wertvollen Darbietungen und den zahl reichen anwesenden Mitgliedern und Gästen für ihr Erscheinen herzlich dankte. I>r. kl. Oötr. Kunst UN- Wissenschaft. * Fritz v. Unruhs Drama „Prinz Louis Ferdi nand", das durch das Verbot seiner Aufführung viel von sich reden machte, ist zum Gegenstand eines Rechtsstreites geworden, der vor dem Land gericht II in Berlin verhandelt wurde. Es klagte der von seiner Wirksamkeit am Schauspielhaus her auch in Leipzig bekannte Schauspieler Erich Kaiser- Titz gegen Fritz v Unruh aus Feststellung, daß Kaiser-Titz 'Mitarbeiter an dem Drama „Prinz Louis Ferdinand" sei und deshalb An spruch auf die Hälfte der Tantiemen habe. Er ließ beantragen, eine Reihe von Offi zieren (frühere Kameraden Fritz v. Unruhs) als Zeugen darüber zu vernehmen, daß eine ähn liche Abmachung zwischen ihm und Herrn v. Unruh getroffen worden sei. Fritz v. Unruh be streitet diese Ungaben. Er ließ erklären, daß er in früherer Zeit zwar mit Kaiser-Titz über seine Ar beiten gesprochen und von ihm technische Ratschläge für die 'Bühnengestaltung seiner Arbeiten erhalten habe, daß aber das vom Deutschen Theater zur Auf führung angenommene Drama „Prinz Louis Ferdinand" ein völlig neues und von dem ersten Entwurf verschiedenes Werk sei. Ein Anteil an dieser Arbeit könne Herrn Kaiser-Titz schon deshalb nicht zustehen, weil sie erst begonnen worden sei, als die Freundschaft mit Herrn Kaiser-Titz schon einEnde gehabt habe. Das Gericht hat beschlossen, die vom Kläger be nannten Zeugen über die von Kaiser-Titz behauptete Vereinbarung zu vernehmen. Es erscheint nicht eben wahrscheinlich, daß es sich hierbei um eine eigent liche Mitarbeit handeln sollte, die Kaiser-Titz zu einem Anspruch auf Tantiemen berechtigen könnte. Wahrscheinlich handelt es sich lediglich um Ratschläge, die sich rein auf technische Dinge beziehen. Es käme für Kaiser-Titz darauf an, eine Abmachung hierüber nachzuweisen, und so ist der weitere Verlauf der Verhandlung abzuwarten. * Kleine Kunstchronik. Im Wettbewerb für d e n B i s m a r ct t u r m b e i Sch ö n h a u s e n, über dessen glänzenden Erfolg wir gestern berichteten, hat das Preisgericht nunmehr über die 300 eingcreichten Entwürfe seine Entscheidung getroffen. Wie gemeldet wird, ist der erste Preis einstimmig dem Entwurf des Architekten Wilhelm Keller (Berlin) und des Bildhauers Eberhard Encke (Berlin-Wilmersdorf) zuerkannt worden. Der Turm soll mit einem Kosten aufwand von 80- bis 100 000 errichtet werden. — In 'M llnchen ist der Kunstmaler uud Kupferstecher Joseph Michael Holzapfl. Inhaber der Ludwigs- Medaille für Kunst und Wissenschaft, gestorben. — Zum Präsidenten der Großen Berliner Kunstausstellung 1915 ist Professor Karl Langhammer, der diesjährige Präsident wieder gewählt worden. Professor Langhammer hatte dies Amt auch im Jahre 1911 inne. Der Maler Fritz Burger steht ihm als zweiter Präsident zur Seite. * Hochschulnachrichten. Dr.med. Wilhelm B ätzen er hat sich als Privatdozent sür Chirurgie an der Berliner Universität habilitiert. Er ist Assistent an der chirurgischen Universitätsklinik unter Geheimrat Vier und hat besonders auf dem Gebiete der Urologie Wertvolles geleistet. Seine Antritts vorlesung lautete: „Fortschritte in der Chirurgie." — Man schreibt uns: Dem Oberstabsarzt Dr. med. Philalethes Kuh n, kommandiert zum Reichskolonial» amt, ist der P r o fe s s o r t i t e l verliehen worden. In Kamerun leitete er die Bekämpfung der Schlaf krankheit. Professor Kuhn rief unter anderem das Wöchnerinnenheim in Windhuk (Elisabethhaus) ins Leden und begründete das Mädchenheim des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft in Keetmanshoop. In Kamerun schuf er die jetzige Organisation des Sanitätsdienstes. — Wie aus Prag gemeldet wird, hat der ordentliche Pro fessor des römischen Rechts an der dortigen deutschen Universität Dr. jur. Paul Koschaker einen Ruf nach Frankfurt erhalten. — Der Privatdozent in der Berliner Iuristenfakultät Landrichter a. D. Dr. jur. Georg Kuttner hat einen Rus als ordent licher Professor für Zioilprozen und Rechtsver» gleichung an die Universität Frankfurt a. M. erhalten.
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