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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.06.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140613013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-13
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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lieber die Vorgänge in Paris liegen folgende Meldungen vor: Der Wortlaut der ministeriellen Erklärung. Die im Senat und der Kammer verlesene Er klärung der Negierung versichert, daß die Regierung, aus zuverlässigen Republikanern bestehend, ihre Existenz nur in einer Verbindung mit der republikanischen Mehrheit der bei den Kammern suchen will. Sie kündigt sodann einen Entwurf über eine Anleihe und eine sofort vorzu nehmende Prüfung der durch Finanzgesetz fcstzusetzen- den allgemeinen Einkommensteuer an. Das Gleichgewicht des Budgets sei nur um den Preis strenger Sparsamkeit und mit Hilfe der Mehrerträge der durchaus nötigen neuen Steuern erreichbar, lieber das Dreijahrsgesetz sagt die Erklärung: Das Gesetz, das in der vergangenen Legislaturperiode nach langen Debatten, in denen alle Meinungen rück haltlos zum Ausdruck kamen, beschlossen worden ist, ist eben erst zur Anwendung gelangt. Es kann heute noch nicht wieder den Gegenstand von Erörterungen bilden. Die Militärgesctze müssen vor allem die größte Stabilität haben. Wenn wir den Fehler begeh-en und an dem neuen Gesetze rütteln, obgleich sich nichts an dem Gleichgewicht der mili tärischen Kräfte Europas geändert hat, verlieren wir zugleich mit der uns nötigen Sicherheit den moralischen Erfolg, den wir der Annahme des Ecsct^s und seiner Aufnahme im Lande ver danken. Die Negierung wird das Parlament um baldmöglichste Annahme des Gesetzes über die mili tärische JugenderziehunL ersuchen und im Einverständnis mit der Kammer Maßnahmen treffen, um den Reserven, die einen wesentlick>cn Be standteil der Armee darstellen, eine festere Or ganisation zu geben. Die Regierung wird darüber wachen, daß die Militärverwaltung aus dem Gesetz alles heraushole, was es hergebcn kann, und daß sie auch nichts unterlasse, um besser für die Ge sundheit der Soldaten zu sorgen, und eine Verzett lung der Kräfte, die der Verteidigung des Landes gewidmet sind, zu verhüten. Die auswärtige Politik Frankreichs wird in demselben Geiste wie bisher geleitet werden. Wir werden unsere Kraft, die wir einem unveränderlichen Bündnis und unserer Entente mit einer Nation, deren kostbare Freundschaft wir erworben haben, verdanken, dazu anwenden, um, soweit es von uns abhüngt, zur E r - Haltung des Weltfriedens beizutragen und dabei um so mehr Erfolg haben, wenn unsere Wehr macht keine Einbuße erleidet. In dem harten Wettbewerb der Völker um die Ausdehnung ihres Einflusses muß ein großes Land seiner auswärtigen Politik täglich größere Aufmerk- samkeii widmen und seine Wachsamkeit und Energie verdoppeln zur Verteidigung seiner Interessen und zur Erweiterung der gewonnenen Stellungen. Die Richtung der i n n e r e n P o l i t i k läßt sich in die drei Worte zusammenfassen: Auf rechterhaltung des Laiencharakters des Staates, Steuergerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit. Die Erklärung schließt mit einem warmen Aufruf an alle Republikaner. Im Senat. Die Senatoren waren zu der Sitzung am Freitag zahlreich erschienen, aber die Tribünen waren nur schwach besetzt. Peytral verlas die ministerielle Erklärung, die mit einem beinahe einstimmigen Beifall aufgenom. men wurde. Sodann wurde die Sitzung aufgehoben. Zn der Deputiertenkammer. Die Tribünen waren am Freitag dicht besetzt und alle Abgeordneten auf ihren Plätzen, als Minister präsident Ribot unter dem Schweigen des Hauses die ministerielle Erklärung zu verlesen begann. Die Stelle über das Dreijahrsgesetz entfesselte bei der äußersten Linken die Rufe: „Nieder mit den drei Jahren!", die von der Rechten, dem Zentrum und einem Teil der Lin- ken, im ganzen von ungefähr 350 Abgeordneten, durch andauernd-: Beifallsrufe übertönt wur den. Der Schluß der Rede wurde vom Zentrum und einem Teil der Linken mit Beifall ausgenommen. Daraus begründete der geeinigte Radikale Puech seine Interpellation über die allgr» inerne Politik. Paris, 12. Juni. (Eigener D r a h t be r i cht.s Nach der Abstimmung begaben sich die Minister in den Elyjeepalast und überreichten dem Prä sidenten der Republik ihre Demission. Ribot erklärte: Ich habe meine Pflicht meinem Lande gegenüber erfüllen wollen und empfinde nicht das geringste Be dauern. Einer der Minister erklärte einem Bekann ten gegenüber, daß die sozialistischen Abge ordneten ihre Absicht, durch das Mißtrauens votum den Präsidenten zu treffen, gar nicht verbor gen hätten. Einer der sozialistischen Abgeordneten sagte in den Wandelgängen: Nächsten Monat gehen wir nach Versailles zur Prüft- deuten-Neuwahl. Den letzten Meldungen zu folge ist cs höchstwahrscheinlich, daß Viviani das neue Ministerium übernehmen wird. Paris, 12. Juni. Nachdem die Kammer die Tages ordnung Dalimiers mit 306 gegen 282 Stimmen der Priorität zucrkannt und damit der Regierung ein Mißtrauensvotum ausgesprochen hatte, wurde die Tagesordnung Dalimiers selbst mit 374 gegen 167 Stimmen angenom- m c n. Darauf wurde die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Dienstag. lWeitere Meldungen siehe Seite 3.) Der Kaiser in konopischt. Nachdem am Donnerstag mehrere Gewitter mit rcicken Regengüssen nicdergegangen waren, herrscht? am Freitag vormittag in Konopischt heiteres, sonnenklares Wetter. Der Bahnhof war mit Blumen, Tannen und Blattpflanzen überaus reich ge schmückt. Von einem offiziellen Empfang wurde Ab stand genommen. Darin ist schon der familiäre und intim«? Charakter des Besuches ausgedrückt. Um 8,ü0 Uhr traf Erzherzog Franz Ferdinand mit Gemahlin, Frau Herzogin Sofie von Hohen berg, nebst Kindern, t-em Prinzen Max, der Prin zessin Sophie und dem Prinzen Ernst, am Bahnhöfe ein. Es folgten Obersthosmeister Frhr. o. Numers- kirch, die Flügeladjutanten Oberst Dr. Vardolff, Dienstlummerer Rittmeister Graf v. Straten und Frhr. Morsen sowie Gräfin Lanjus. Der Erzherzog trug die Oberstinhaberuniform seines preußischen Ulaneuregiments. Punkt 9 Uhr lief der deutsche Hofzug ein. Kaiser Wilhel m, der die preußische Hoffagduniform mit Stock trug, verließ den Salon wagen und schritt auf den Erzherzog zu. Die Be grüßung war ungemein herzlich. Die hohen Herren küßten einander; der Kaiser küßte der Herzogin die Hand. Nach der Vorstellung der Gefolge reichte Kaiser Wilhelm der Frau Herzogin den Arm und verließ in Begleitung des Erzherzogs durch den in einen Blumenhain umgestalteten Hofwartesalon den Bahn- Hof. In diesem Augenblicke wurden aus einem Ge- schütz in Tuzinka, dem Jagdschloß des erzherzoz- lichen Reviers, 21 Salutschüsse gelöst. Der Kaiser nahm im erzherzoglichen Hofautomobil, oas die Kaiserstandarte aufgesteckt hatte, Platz, ihm zur Linken Erzherzog Franz Ferdinand. In weiteren Automobilen folgte Frau Herzogin von Hohenberg mit ihren Kindern, sodann die beiderseitigen Ge- folge Die Fahrt ging über die Bezirksstraße zunächst an Feldern und Wiesen vorbei und dann die zum Schlosse führende Straße entlang. Im Augcnolick der Einfahrt in das Schloß Konopischt wurde auf dem kleinen Turm die Kaijerstandarte hochgezogen. Der Erzherzog geleitete seinen hohen Gast in oas Moria-Theresicn-Zimmer und zog sich in seine Ge mächer zurück. Um 10 Uhr wurde ein Rundga n g durch den Rosengarten angetreten. An dem Rundgang nahmen Kaiser Wilhelm, Erz herzog Franz Ferdinand, die Herzogin v. Hohenberg, die Kinder, die Gräfin Henriette Chotck, ferner die Begleitungen des Kaisers und der erzherzoglichen Familie teil. Kaiser Wilhelm äußerte wiederholt ^ein Entzücken über die einzig artige Schönheit des Rosengartens. Der Erzherzog gab dem Kaiser Aufklärungen und machte ihn aus Schönheiten besonders sehenswerter Partien sowie auf die Solitaire aufmerksam. Der Kaiser unter hielt sich wiederholt mit den Herren des Gefolges uno kehrte dann nach der Besichtigung des Rosen gartens zum Eingangstor zurück. Hier standen Wagen bereit, um die höchsten Herrschaften nach ent fernteren Parkpartien zu fahren. Zuerst ging es zur Schiberna. In Begleitung des Kaisers befinden sich u. a. folgende Herren: Generaladjutant Generaloberst von Plessen, Großadmiral von Tirpitz und Obcrsthos- meister Frhr. von Reischach. Aum Toüe -es Großherzogs von Mecklenburg-Strrlitz. Der „Reichsanzeiger" widmet dem verstor benen Großherzog von Mecklenburg-Strelitz folgenden Nachruf: „Se. König!. Hoheit der Großherzig Adolf Friedrich von Mecklenburg-Strelitz ist gestern abend nach schwerem Leiden sanft enrschlafen. Mit tiefer Anteilnahme wird diese Trauerbot schaft, auf die man nach den ärztlichen Berichten vom Krankenlager des hohen Herrn gefaßt sein mußte, wie in den mecklenburgischen Landen auch im wei teren deutschen Vaterlande ausgenommen werden. In dem Heimgegangenen Großherzog verliert Meck- Icnburg-Strelitz einen fürsorglichen, gütigen Landesherrn, das Reich einen hochgeschätz ten, bewährten Bundesfürsten, der dem deutschen Kaiserhause durch verwandtschaftliche Be ziehungen wie in trsugepflegter Freundschaft nahe stand. In einer Regierungszeit von wenig mehr als 10 Jahren hat der Verblichene sich um die Entwick lung seines Landes Verdienste erworben, die ihm ein ehrenvolles Andenken bei seinen treuen Mecklen burgern und beim deutschen Volke sichern." Eine Proklamation des neuen Grobherzogs. Eroßhcrzog Adolf Friedrich VI. hat eine Proklamation erlassen, in der verkündet wird, daß er die Regierung des mecklenburg-strelitzschcn Landes angctreten hat. Es werden eine dreimona tige Landestrauer und eine sechsmonatige Hoftrauer angeordnct. Die Truppen wurden am Freitag vormittag auf den jetzt regierenden Groß herzog vereidigt. In Neustrelitz sind viele Flaggen auf halbmast gehißt. Diele Häuser tragen Trauerschmuck. Landestrauer in Mecklenburg-Schwerin. Im ^chwerir.cr Regierungsblatt wird ange ordnet, daß aus Anlaß des Ablebens des Groß herzogs Adolf Friedrich V. allgemeines Trauer geläute täglich mittags von 12 bis 1 Uhr in sämt lichen Kirchen des Landes vierzehn Tage hindurch stattfindcn soll. Auch soll am Beisctzungstage weder Tanzmusik noch Schauspiel gestattet lein. Die öffcnt lichen Behörden haben sich 3 Wochen lang des schwarzen Siegels zu bedienen. Hoftrauer. Der Kaiserliche Hof in Berlin legt für den Großhcrzog von Mecklenburg-Strelitz die Trauer auf 14 Tage an. — Der Großherzogliche Hof von Mecklenburg-Schwerin legt bis einschließlich 11. August eine zweimonatige Trauer an. Spannung zwischen Griechen» lan- un- -er Türkei. Halbamtlich wird aus Athen gemeldet, daß die griechische Regierung bei ihrem Einschreiten in Kon stantinopel das Wort „Ultimatum" vermieden, aber in sehr entschiedenem Tone die Einstellung der Gric chenverfolgungen und den Ersatz des bisher verursach ten Schadens gefordert hat. Wer weiß jedoch, wie sich das Vorgehen Griechenlands gestaltet hätte, w.nn die beiden jüngst in Amerika erworbenen Schlacht schiffe schon in heimischen Häfen verwendungsbereit lägen. So wird sich wahrscheinlich die Aufregung in Athen wieder legen, und die ruhige Beurteilung der Lage in Berlin wird wohl recht behalten. Wir ver zeichnen folgende Meldungen: Eine entschiedene Note Griechenlands. Athen, 12. Juni. Die griechische Regierung hat in Konstantinopel eine in sehr entschiedenem Tone gehaltene 'Note überreichen lassen, in der sie fordert, daß die Verfolgungen des griechischen Elements eingestellt werden und der verur sachte Schaden ersetzt wird. Die öffentliche Mei nung ist überaus erregt und verlangt, daß die Regierung unverzüglich und energisch einschreite. Ruhige Auffassung in Berlin. An Berliner amtlichen Stellen neigt man dazu, die Zuspitzung der griechisch-türkischen Dinge doch nicht ganz tragisch zu nehmen. Man meint noch immer, daß die plötzlich so wild gewordenen Wasser sich wieder verlaufen werden. Eine Blockade der Dardanellen? Paris, 12. Juni. Dem „Gaulois" ist mitgeteilt worden, daß die griechische Regierung an starke Mittel denke, um die griechische Bevölkerung im Ottomanischeu Reiche zu schützen. Man faßt eine Sccdemonstration ins Auge, sogar möglicherweise eine Blockade der Dardanellen. Vorher will man jedoch die diplomatische Vermittlung der Groß mächte abwarten. Griechische Zwangsmaßregcln. Saloniki, 12. Juni. Der Eeneralgouverneur hat angeordnet, daß das gesamte hiesige Personal der ausländischen Handelsgesellschaften der grie chischen Nationalität angchören müsse. Alle ausländischen Angestellten, welche binnen 20 Tagen nicht für die griechische Staatsbürgerschaft optieren, sollen entlassen werden. poliMelie Uebersjetil ver englische Ztottenbefuch in Kiel. Der Besuch der englischen Flotte in Kiel, der zur Zeit der Kieler Woche stattfindet, wird vom „Daily Telegraph" in einem Leitartikel behandelt. Der Artikel geht von den verschiedenen internationalen Flottcnbesuchen der jüngsten Zeit aus und beurteilt den bevorstehenden Besuch als ein Zeichen des Ausgleichs der Gegensätze zwilchen den beiden großen europäischen Mächtegruppen. Das Blatt schreibt: „Diese Schiffe, die Elite der 1. Flotte, werden den König und lein Volk würdig wahrend der Regattazeit vertieren, die der Deutsche Kaiser durch «eine Organisation, seine Fähigkeit und seine Begeisterung für das ganze Flottenwcsen zu einem der wichtigsten und an genehmsten Ereignisse des curopäiscl-cn Wassersports gemacht hat." Das Blatt fährt fort: „Die britisch« Nation hat allen Grund, sich dieses Beweises g u t e n Einvernehmens der Großmächte zu freuen, das aus diesen Flottenbejuchcn erhellt. Es wäre vielleicht ein Irrtum, solchen Ereignissen eine zu große politische Bedeutung bcizumessen, aber sic zeigen, daß die kritische Lage, die die letzten Monate hindurch im nahen Osten bestanden hat, die inter nationale Vcrstimmi ng nicht nur nicht verstärkt, sondern dazu geführt hat, die beiden großen Mächte gruppen einander näher zu bringen." Der Anschlag in öer westminsterabtek. Wie wir bereits meldeten, haben die Wahlweiber auch eines der größten britischen Nationalhcilig- tümer, die Wcstminsterabtci, nicht geschont, um einen neuen Anschlag auszuführcn. Die Wcstminsicrabtci ist die ehrwürdigste Kirche Londons. An der Stelle einer früheren Kirche ist sie von 1245 bis 1269 in prächtigen gotischen Formen errichtet. Das Kircheninnere ist von gewaltigen Ab messungen, der Hochaltar, in dessen Nähe sich die Krönungssessel der englischen Könige befinden, ist von einem Kranze berühmter Kapellen umgeben. Nicht nur die englischen Könige bis zu Georg HI. haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, sondern fast alle großen Briten, Künstler, Gelehrte, Staats männer und Feldherren, sind hier bestattet, darunter Pitt, Fox. Palmerston. Gladstone. Scott, Newton, Herschel, Darwin, Stcphenson, Thackcray, Shakespeare, Longfcllow und Tennyson, so daß die Westminster- abtci ein nationales Heiligtum des englischen Volkes geworden ist. Der Anschlag erregte in der Nachbarschaft große Aufregung. Die Leute versammelten sich zu Hun derten außerhalb des ehrwürdigen Baudenkmals. Als die Explosion erfolgte, befanden sich etwa 10 0 Personen im Abteiinncrn. Diese befürchteten infolge der Erschütterung eine Katastrophe und drängten zum Ausgang. Eine Frau wurde ohn- Morgen »-Zusgabe IdS. Jahrgang Nr. 2SS Sonnsdenü, Lrn 13. Juni. 1S14 ver ¬ eist- im iic, Im -r des t das L Be- orden. tel in eiter r i, mng chen >ens ton tag durch t dem r der g gilt ytigen einen nach- i wor- i das I wird e alle- Be- suchte rgner- u auf, ihr zu jedoch und v er- > dem 'ierzig ver fahre r der stellen lange z ein- veiter -Ost ter er- Der steck- chen tion gen len. iirch- g in rus - van- rzogl. fchuß nrats Ver- rchen- imen, rs so- gbuch Öeut- ahme lische :rzog- tschen inem 6art- öller- r der statt, alrat erenz ; die hren. des schen rrden der inde- wird die ande des >ruch * Das preußische Abgeordnetenhaus hat die Besoldungsvorlage in dritter Lesung endgültig angenommen. (2- Ber.j * In Berlin wird der Konflikt zwischen Grie ¬ chenland und der Türkei ruhig beurteilt. (S, bes. Art.) * Vom Landgericht in Hamburg wurde der Notar Becker zu zehn Jahren Zuchthaus urteilt. (S. R. u. Ger.) kür Leipzig und Vorort« Surch unser« Träger » und SpeSiteurermoltägliä, in» hau» gebracht: monatlich 1.23 M., vterteyähriich 3.7S M. Sei -er <S«schäst»steU«, unser» Malen un- stusgadestellen adgeholt: monatlich IM., vierteljährlich 3M. Durch Slr Post: Innerkald drutschlan-» unü »er -rutschen Kolonien monatlich 1.S0 NI., vierteljährlich « so M., ousschlteAUch postdestellgel-. Da» Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» Lmal, Sonn» u.Zetertag»1mal. In Leipzig, -en Nachbarorten un» -en Orten mit eigenen ZUialen wir» »i« sibenüauogade noch am stden- Ses erscheinen» in» Haus geliefert. " -r ncr Neüaktionr In -enZelten 17, Zernsprech-stnlchlust: Moabit Nr. 447. * Das neue französische Kabinett Ribot hat sich dem Senat und der Dcputirrtenkammer vorgestellt. Zn der Kammer wurde nach einer bewegten Debatte die von den Geeinigten Radikalen Dalimier und Genossen eingebrachte Mi ßtrauenstagesord- nuna mit 308 gegen 262 Stimmen angenom men. Die Minister verließen hierauf den Saal, um dem Präsidenten der Republik ihre Demission zu überreichen. (S. bes. Art. und Letzte Dep.j Vas wichtigste. * Kaiser Wilhelm ist in Konopischt ein getroffen. (S. bes. Art. und Letzte Dep.) ÄNIvknvNttl'vifv- kür Inserat« au» Leipzig un» Umgebung »i« /-kkAeiAeklpkeifk» ispaItigrp«tttz«tI»2Zps.,-l«st,klam„«u»l m., von auswart» 30 ps., Neklamcn 1.2- «!., Kleine Anzeigen -lepeiitzeil« m» ro pf.b.wte-erhol.Rad., Inserate von Sekörüen im amtlichen Teil »le Petit» zeit« »o Pf. Seschästoanzeigen mit Plattvorschrift im Preise erhöbt. Nadatt nach Taris, oeilagen: Sesamtaufl.rM.üaoTausen» ausschl-postgedüh«. stnzetgrn.stnnahm«: ?obanni»gasseS, bei sämtlichen Filialen Se» Leipziger Tageblatt«» un- allen stnnon<en»rxpeSitionen üe» In» un» stuslan-e». Oeschäftsstell« flir vrrlin u.üir pr.0ran»«ndurg: Direktion Walter Ztiegrl, Serlin w. IS, Margarrtbenstrah« ». Zernsprech» sinschlust: Lüttow s»7l. -Infans und -Zusgang -es Kabinetts Ribot. Paris, 12. Juni. Rach einer sehr be wegten Debatte wurde die von den Ge einigten Radikalen Dalimier und Ge nossen eingebrachte Mißtrauenstages- ordnung mit 308 gegen 262 Stimmen angenommen. Das Abstimmungs ergebnis wurde von der ganzen Linken mit stürmischem Beifall begrüßt. Die Minister verliehen sofort den Saal, um dem Präsidenten der Re publik ihre Demission zu überreichen. Tas Kabinett Ribot wird in der parlamen- .arischen Geschichte Frankreichs als das Kabi nett der v ie rn n d z w a n z i g Stunden weiterleben. Ain Donnerstag halte der greise Staatsmann, den Poincars in höchster Not als Netter vor völliger Verrottung berufen halte, >ein mühsam gebildetes Ministerium dem Prasi- oeuteu der Republik vorgestellt, und bereits 24 Stunden später mußte er abermals den Weg ins Elysee anlreten, um dort den Rücktritt des kaum zur Tätigkeit gelangten Kabinetts anzu zeigen. Mit 300 gegen 202 Stimmen ist Herrn Ribot und seinen Kollegen das Miß trauen der Deputierteutammer bescheinigt worden, nachdem der Senat die ministerielle Erklärung kurz vorher durch einmütigen Beifall ausgezeichnet hatte. Zu dieser Erklärung wurde versucht, das Dreijahrsgesetz aus dem Bereich der politischen Erörterungen auszuschalten, weil es noch ganz jung sei, und weit seine Bedrohung nicht nur die Sicherheit des Landes erschüttere, sondern auch den moralischen Erfolg vernichte, der für Frankreich mit der Annahme jenes Ge setzes zweifellos verbunden war. Indes, dieser wärmh.rzige Appell prallte wttkuMjSloS an d u Parteien der Linken ab. Der „Raoieal" hatte noch zwei Tage vor der Entscheidung berechnet, daß 308 Deputierte auf Grund ihres Program mes dem Kabinett ihr Mißtrauen aussprechen würden. Seine Rechnung hat sich als ver blüffend richtig erwiesen: denn genau 306 Volks vertreter weigerten dem Ministerium ihre Un terstützung und führten dadurch dessen Sturz her bei. Man kehrte sich nicht an den bisherigen, von einer gewissen Höflichkeit eingegebenen Brauch, einem neuen Kabinett wenigstens zu nächst eine gewisse Schonzeit zu gewähren. Tic konzentrierte Eroitterung der sozialistischen Re- publikaner, der geeinigten Sozialisten und Ra dikalen zertrümmerte das kaum gebildete Ka binett Ribots gleich am ersten Tage seines Auf tretens. /trrrtsblockt des Rates und des polirernrntes der Stadt Leipzig Nrtaktioa un» «eschäftesteller 1»hanni»gajs« Nr.». » Zrrnsprech-stnschlug Nr. 14-42, 14-43 un- 14-44. !k 4, :e - - II Die Absage der Kammermehrheit an die Regierung bedeutet aber nicht nur den Zwang zu einer neuen Kabinettsbildung, sie beschwört das bisher mühsam gebannte Gespenst einer Präsidentenkrisls herauf. Nahmond PoincarS hat sich in seiner bekannten Rede zu Rennes in der bestimmtesten Form auf das Dreijahrsgesetz festgelegt; er muß daher das Abstimmungsergebnis auch als eine scharfe Verurteilung seiner Haltung empfinden. Da er kaum jemand finden wirch der die Sisyphus arbeit einer Neubildung des Kabinetts unter den gegenwärtigen schwierigen Verhältnissen auf seine schultern lädt, bleiben ihm im Grunde nur zwei Wege aus der argen Verwirrung her aus übrig. Auflösung der Kammer oder Verzicht auf sein eigenes Amt. Tas bittere, hohnvollc Wort des „Rappel", das wir am letzten Sonntage erst anführten, hat die tat sächliche Lage in Frankreich doch treffend ge kennzeichnet: „Frankreich scheint reif für den Konkursverwalter."
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