Volltext Seite (XML)
Der Leiter -er Lan-espropagan-aftelle Sachsen Berlin, 1. August. Reichsminister Dr. Goebbels l>at, wie gestern bereits gemeldet, am 31. Juli die für die 13 Landesstellen vor gesehenen Referenten ernannt. Leiter der Landesstelle Sachsen wird Salzmann, Dresden. Bei den ernannten Referenten handelt es sich um zwei Hauptgruppen, um solche, die neben anderm vorwiegend Presseangelegenheiten, und solche, die n. a. vonviegend Rundsunkangelegenheiten bearbeiten. Rundfunkreferent für Sachsen wird Fritz Boldt, Leipzig. Für Presseange legenheiten wurde Kurt Hoffmeister, Dresden, berufen. Staatliche Münze im Geschäftsjahr 1932 Die Staatliche Münze in Muldenhütten war im Ge- sckzüftsjahr 1932 in den Atonalen Januar bis mit Mai stark beschäftigt. Die Ausprägungen gingen jedoch in den Atonalen Juni bis mit Dezember bedeutend zurück. — Jin Geschäftsjahr 1932 kamen zur Ausprägung: 3 964 490 Stück 5-Reichsmarkstücke aus Silber, 29 800 Stück 3-Reichsmarkstücke aus Silber, 140 000 Stück 50- Reick)spfennigstücke aus Reinnickel, 100 000 Stück 10- Reichspfennigstücke aus Aluminiumbronze, 3 625 000 Stück 4-Ncichspfennigstücke aus Kupferbronze, 200 000 Stück 1-Reichspfennigstücke aus Kupferbronze, insgesamt 8 059 290 Stück gegen 18197 500 Stück im Vorjahre, da von 326 Stück gegen 38 Stück im Vorjahre mit Präge glanz. Die Ausprägung von Medaillen betrug 672 Stück gegen 5272 Stück im Vorjahre. Die Herstellung von Wertmarken betrug 4 901 200 Stück im Gesckzäftsjahr 1932, während im Vorjahre keine hergestellt wurden. Das Ergebnis des KesciMtsjahres 1932 ist recht günstig. Nach Absetzung der Abschreibungen verbleibt ein Gewinn von 190183 NM. der an den Staat abzuführen ist. Im Geschäftsjahre 1932 wurden Betriebsverbesserungen durch Beschaffung eines Feimvalzwerkes und einer Trocken zentrifuge vorgenommen. Schaffendes Volk Eine neue Sendereihe des Mittel deutschen Rundfunks. Die Entfremdung, die in Deutschland zwischen den Schichten und Ständen der Bevölkerung zum Verhäng nis für das ganze Volk solange herrschte, hat dazu geführt, das; kaum noch ein Beruf die Arbeit des anderen kannte. Um das Bewußtsein engster und schicksalsbedingter Zusammengehörigkeit zu vertiefen und für immer im Volk zu verankern, wird der Mitteldeutsche Rundfunk eine neue Sendereihe „Schaffendes Volk, Hör berichte von der Arbeitsfront" aufnehmen, die durch Wirld- lichkeitsberichte aus allen Gebieten dos öffentlichen Le- bens, der Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft das leben dige Zusammenspiel aller Einzelkräfte des Volkes zeigen soll. Den Auftakt zu der neuen Sendefolge bildet eine Darbietung am 10. August, 21.45 Uhr, die den „Bauer am Werk" zeigt. Entlassungen aus -em Schuldienst (N.) Der Herr Reichsstatthalter hat auf Vorschlag des Ministeriums für Volksbildung die folgenden Bolksschultehrer auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung desBerufsbeamten- tums vom 7. April 1933 <RGVl. l S. 175) entlassen, und zwar ans Grund von 8 2: Fritz Lagncau, Raschau (Schuläussichts- bezirk Schwarzenberg), Rudolph Ioppich, Merschwitz fSchulauf- sichtsbezirk Grohenhain), Alsred Schmidt, Leipzig fSchuloufsichts- bezirk Leipzig 1), Friedrich Bellmann, Klingenthal (Schulauf- sichtsbezirk Auerbach), Erich Wermes, Zwickau (Schulaufsichts- bezirk Zwickau I), Fritz Patzig, Zschorlau (Schulänssichtsbezirk Schwarzenberg), Heinrich Schmitz, Pirna-Copitz (Schulaussichts- bezirk Pirna), Alsred Riedel, Brand-Erbisdorf (Schnlnussichts- bezirk Freiberg), Erich Vogel, Oschatz tSchulaufsichtsbezirk Oschatz), Mar Schlosser. Klingenthal tSchulaufsichtsbezirk Auer bach), Gottfried Zill, Hctzdorf sSchulaussichtsbezirk Freiberg): auf Grund von 8 2tt: Wilhelm Schneller, Leipzig sSchulaufsichts- bezirk Leipzig I), Max Meier, Röhrsdorf sSchulaussichtsbezirk Chemnitz II), Rudolf Schwarz, Harlhau sSchulaussichtsbezirk Chemnitz II), Erich Pinkau, Niedcrhaßlau sSchulaussichtsbezirk Zwickau II): auf Grund von 8 4: Kurt Vogel, Oberranschütz sSchulaussichtsbezirk Döbeln), Albert Reibmann, Scharsenstein tSchulaufsichtsbezirk Marienberg). Auflösung -es Volksktrchlichen Laienbun-es Die Avanguar-islen in Berlin Berlin, 2. August. In der italienischen Botsck)aft richtete im Nomen der Reichsregierung Ministeriolrot Hoegert an die itolienisci)en Iungfaschisten Worte der Begrüßung. Im Nomen der italieniscl)en Regierung und der Iungfaschisten ergriff darauf der italienische Botsck)af- ter das Wort. Im Nomen seiner Landsleute dankte er für die freundlick;e Aufnahme in Deutschland. „Deutsch land muß wieder groß und stark werden, um gemeinsam mit Italien den Kampf gegen die Feinde der Zivilisation aufzunehmen". Ein begeistertes Hoch auf Deutschland, den Reichspräsidenten und den Führer Adolf Hitler zeigte den Dank der italienischen Gäste für die Aufnahme, die sie in Deutschland gefunden haben. Der Hauptmann der Miliz, Gille, überbrachte den Dank der italienischen Re gierung und überreichte dem Botschafter Cerrutti die Goldene Medaille und dem Vertreter der Reichsregierung Ministeriolrot Hoegert die Silberne Mednille der Opera Bollila. Ein Hoch auf Italien, den König und Mussolini das der italienische Botschafter ausbrachte, schloß den offi. ziellen Teil der Begrüßungen. Im großen Saal des Berliner Rathauses fand heute vormittag im Beisein des italienischen Botsä>afters Cer ruti der Empfang der italienischen Avanguardisten statt. In einer Begrüßungsansprache betonte Oberbürger meister Dr. Sahin, mit Recht seien l)äufig Vergleickze zwi schen den alten Römern und den Preußen gezogen wor den. Unbeugsamkeit im Unglück, Opferwilligkeit und Manneszucht seien ihnen gemeinsam. Der Oberbürger meister schloß mit dem Ruf: Italien und Deutschland heil! Der Führer der Avanguardisten, Centurio Gigli, schloß den feierlichen Akt mit einem Eia, Eia, Eia, alala! auf die befreundete deutsche und italienische Nation. Faschismus in Irland Die „Kölnische Volkszeitung» lNr. 202) schreibt: „In den letzten Tagen wehren sich die Nachrichten von der Aus breitung des Faschismus in England und vor allein in Irland. Sie knüpfen an Ausschreitungen an, di« sich am Abend des 20. Juli sowohl in London als auch in Dublin ereignet haben. An diesem Tage hatten die Juden im Hl>depark eine Protestkund gebung gegen das gegenwärtige Regime in Deutschland veran staltet. Bemerkenswerterweise hatten die englisck>en Faschisten im schwarzen Hemd als Gegenkundgebung einen Aufmarsch in den Straßen Londons organisiert, bei dem Zettel verteilt wurden, in welckien die Bevölkerung ermahnt wurde, „sich nicht von der Hatz- und Lügcnkampagne der Juden gegen die deutscl>en Na tionalsozialisten Irreführcn zu lassen». Wohl als Roche sür diese Gegenkundgebung wurde auf den Sitz der englisck-en Fa schisten in London ein Uebersall verübt, bei dem 12 Personen verwundet wurden. Aehnliche Vorfälle haben sich an diesem Tage in Dublin ereignet, wo zivei Gruppen von Blauhem den. die zur Organisation des Generals O'Duffy gehören, mißhandelt wurden. Auf Grund dieses Vorfalles wurde sofort eine Versammlung von 300 Vertretern der Blauhemden einbe rufen, die dem General O'Duffy unbeschränkte Vollmachten ga ben für die künftige politische Aktion und für die Schaffung besonderer Abteilringen, die vielleicht am besten mit den na tionalsozialistischen Sturmabteilungen verglichen iverden können. Auf Grund dieser Vollmachten ging der General sofort ans Werk und entschied, daß die Beivegung hinfort den Namen Tlh> Na tional Guard tragen soll, daß das Blaue Hemd endgültig als Uniform der besonderen Aktionsableilungen gilt und die Fah nen und Wimpel das Kreuz des hl. Patrick, des irisclien Nationallnnligen, auf blauem Grund tragen sollen. In einem Statutenentwurf, der von General O'Duffy veröffentlicht wurde, heißt es, daß die Nationalgarde eine von den übrigen politischen Parteien unabhängige Bewegung und krestimint sei, die listige und politiscl>e Einheit Irlands mit allen gesetzmäßigen Mitteln zu verwirklick>en. Die Zugehörigkeit zur Nationalgards steht allen irischen Bürgern christliäien Glaubens offen. In einer Botschaft, die General O'Duffy an alle Vlaul-emden Irlands richtete, sprach er sich klar gegen das parlamentarisäre System und das Spiel der Parteien und für den totalitären Staat aus. Dem Kommunismus und allen antinationalen Kräften wird ein Kampf bis aufs Messer angesagt." - UN- in Japan Im „Tag" lNr. IM) ln-richlet Prof. Dr W. Dehlke u. a: „Es ist interessant zu beobachten, wie sich in Japan, das einst ja Nippon hieß, der neue Nationalismus wieder aus den alten, den sogenannten Nipponismus, besinnt und wie beide miteinan der verschmolzen werden. Die japanisä-e Presse nimmt von dieser Bewegung unter ausdrückliä)em Hinweis aus die Musso lini- und Hitler-Bewegungen Notiz und erörtert das Problem, das für Japan nun freilich teilweise anders gelagert ist. Sym bolisch sür diese inneren Vorgänge ist die Verbrennung von 10000 kommunistischen Schriften durch einen ihrer früheren Sammler und Verbreiter. Iunkichi Fujioka, der von einem radikalen Flügel zum entgegengesetzten hinüberge- ivechselt ist und traurig war, daß die Polizei ihm für die zer störenden Flammen nicht Tokios Hibiya-Park zur Verfügung stellen konnte. Ein wenig überspitztes Geltungsbedürfnis ist in Japan meist dabei, die politisä)« Geschichte des kleinen Insel staates hat auf den Volksclmrakter alrgefürbt. Kürzlich benutzt« eine 84jährige Greisin das Flugzeug von Osaka nach Tokio nur deshalb, wie sie angab, damit nach ihrem Tode etwas Bedeu tendes von ihr gesagt iverden könne. Wer solchen Zug millio nenfach multipliziert, mag die Wirkungsmöglichkeiten auch des Nipponismus nach dem Festland« hin besser abschätzen können Vielleicht wird die nächste enropäisclx Generation mehr als ein Lied davon zu singen haben.» Zum Dau -es Rügen-Dammes Blick auf das alte Stralsund mit der gegenüberliegenden Küste von Rügen. Dazwi schen liegt der Stral«sun>» über den die gewaltn.e Brücke führen wird. Der Bau des großen Verbin- dungsdamms zwischen Rügen und dem Festland wird nicht nur Tausenden von Arbeitern längere Zeit hindurch Brot geben, sondern auch s ir die notleidenden Ostseebäder aal der Insel Rügen bedeutende Verkchrserleichterungen und damit neuen Fremdenzustrom verschaffen. Durch Beschluß seines Vorstandes hat sich der Volks- kirchliche Laienbund für Sachsen aufgelöst. Damit ist ein großes Stück kirchlicher Arbeit in den letzten vierzehn Jahren abgeschlossen. Am S. Dezember 1918 wurde der Bund zur Abwehr aller kirchenfeindlichen Angriffe und zum Aufbau einer lebendigen kraftvollen Volkskirche gegründet. In den letzten zehn Jahren »var Professor D. Hickmann fein Führer und leistete mit dem Bund der Landeskirche wertvolle Dienste. Die vom Bund gegründete Kirchliche Bestattungsverfi- cherung für Sachsen mit Wohlkahrtsversicherung bleibt be stehen, ebenso der Landeskirchliche Sparverein für Konfir- mandenaussteuer in Sachsen; beide werden, wie bisher, ihren segensreichen Dienst an unserem Sachsenvolk weiter tun. Ebenso wird der größte Teil der Ortsgrupven des Bundes als Gemeindcbund oder Männerbund in der betresfenden Kirchgemeinde weiterarbeiten. Mit dem nationalen Auf druck; und dem christlichen Bekenntnis des neuen Staates ist der größte Teil der außenkirchlichen Aufgaben des Bundes erledigt. Er hofft, daß die genxcktig anwachsenden inner kirchlichen Ausgaben von der gesamten Landeskirche ausge nommen werden. s. Fortfall von behördlichen Veranstaltungen usw. am Ver- sassungstage. Ilm alle Zweifel auszuschließeii, wird darauf hin gewiesen, dgß sich die Veranstaltung von behördlichen Feiern und die Beflaggung der Dienstgebäude am Vcrsassungslage durch die nationale Revolution erledigt haben. Kur ckem Krick« Unfall an Bord der „Bremen". Bremen, 2. August. Ein bedauerlicher Unfall hat sich an Bord der „Bremen" ereignet. Zwei Passagiere der ersten Klasse, die amerikanischen Staatsbürger Char les Manger und Werner Lei)e, hantierten in einem Zim mer der 1. Klasse mit einem Revolver. Plötzlich ging ein Schuß los und traf Hetze so unglücklich, daß er an den Folgen der durch Fahrlässigkeit erlittenen Verletzung verschied. Kommunist auf der Flucht erschossen. Iserlohn, 2. August. Am Montag wurde von der Polizei mit Unterstützung durch SA. und Hilsspolizei eine große Razzia abgehalten, um die kommunistischen Wüh lereien zu unterbinden. Mehrere Kommunisten wurden im Laufe der Aktion verhaftet. Die Haussuchungen för derten belastendes Material zutage. In der Nacht zum Dienstag gelang es Hilfspolizeibeamten einen. Kommu- nistensührer in der Obergrüne zu stellen. Der Verhaftete unternahm einen Fluchtversuch, nachdem er einen SA.- Mann umgestoßen hatte. Hierauf gab der zweite Hilss- polizeibeamte einen Schuß auf den Fliehenden ab, der tödlich traf. Verzicht auf Reichslagsmandat. Berlin, 2. August. Wie das VDZ.-Büro meldet, hat der im Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West) für das Zentrum in den Reichstag geivähite Verbandsvorsitzenüe Kart Schmitz-Duisburg sein Mandat niedergelegt. Schmitz war im christlichen Metallarbeiterrwrband an leitender Stelle tätig. Er l>at die Mandatsniederlegung ohne An gabe von Gründen vollzogen. Wasfenfunde im Carl-Hauptmann-Haus. Breslau, 2. August. (E. M.) Nach einer Meldung der nationalsozialistisck-en Niederschlesischen Tageszeitung aus Schrciberhau wurde dort im Carl-Hauptmann-Hause, das seit längerer Zeit von zivei Großkaufleuten aus Gab lonz bewohnt wurde, eine Kiste mit 9 Gewehren deutscher und österreichischer Herkunft mit Munition gefunden. Die amtlichen Ermittelungen sind im (Ringe. Nadolny Botschafter in Moskau? Berlin, 2. August. Wie der „Angriff" erfährt, ist Bolschaf- ter v. Dirksen von Moskau nach Tokio versetzt worden. Bot schafter Nadolny würde als Nachfolger v. Dirksens mit der Leitung der Geschäfte der Botschaft in Moskau beaustrag«.