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4Q.SK Ausnabe kund8 Nummer 1«1 — 32. Jahrgang «gch.t.t ° mal wöchentllch ml, ver lklustrlerl«, «ia«^ b-llag- ^v«r F-uenell-r- und m«hr«r«n r'ribkllag-n vl-nall. B«,°g«p.«l»; «usg. « mll C». ««nnsblaN M. r.7ü Ausg. v ohne tz-t. Bennoblatt M .2.20 Slnzelnumm» 10 Pl-., L°nnab«nd-». Eonntag-Nr. » Ps«. ^^W^U WWW Dienstag» WWW WWWWWW WW . DW vi« um — lur gl'mUUnanzclg«'- SIcN-aqcluch« en Psg - Für Platzvorlchrtst«» l«lne Tkwäh, oolkssettuna Redalllon: Dresden-«., Pallerstr. 17, Fenn. W7N «. klvlr Eelchäslsllell«, Druck und «erlag: Germania Buchdrucker«! ». «erlag Th. u. D. Winkel, Pollerstr. 17, gernr. rivtL, Postscheck: Nr. 1VLS, Bank: Lladlbank Dresden Nr. 0N»7 UnakksiBgiig« l^sgvSLsiRuiHg Güi* vki*isAivk« bvIHAlr u. KRittun Im Falle von höherer Gewalt, «erbot, Lire» oder Betriebsstörungen hat der Bezieher ober Inserent leine dinsprüche, saiis die Zeitung in beschrünlt-m Umiange verspäiel oder nicht ericheint. — Eisültungsorl Die ren Das Echo -er Saarkundgebung Feierlicher Slaalsakk am Tannenberg-Denkmal zu Ehren Hindenburgs — Wichtige personelle Veränderung im engsten Mitarbetlerslab Roosevelts Das Ausland zum Saarbekennlnis Die gewaltige Kuiidzzebung der Saarländer ain Nie- derwolddenkmnl, die tun herrlichstem Soinmerivetter am gestrigen Sonntag einen eindrucksvollen Verlauf nahm (vergl. den Bericht über die Veranstaltung an andrer Stelle dieser Ausgabe) ist begreiflicherweise in der aus ländischen Presse viel beachtet worden. Namentlich hat die Rede des Reichskanzlers ein starkes Echo gesunden. » London. 28. August. In dein Bericht der Daily Mail über die Kundgebung am Niederwalddenkimal wird ebenso wie in den Meldungen der übrigen Blätter betont, dass 200 000 Menschen, darunter nicht weniger als 80 000 Einwohner aus dem Saaraeblet zusammen- gekiommen waren, um neuen den Ausschluss des Saargebietes aus Deutschland zu demonstrieren. Der Berliner Bericht der Times beginnt mit den Worten: „Das Wochenende mar wie der erfüllt von Erinnerungsfeiern und Kundgebungen der Saar länder". News Chronicle schreibt, wie die nationalsozia listischen Führer gestern dem Reichspräsidenten von Hindenburg am Jahrestage seines Sieges bei Tannenberg besondere Ehren erwiesen hätten, und bemerkt, „Hindenburgs Taten zuerst als Soldat und dann als Staatsmann bleiben ein Wunder der Ge schichte." Paris. 28. August. Der Havasbe richt stellt in seinem Telegramm aus Nllüesheim ausdrücklich fest, dass Teilnehmer ans dem Saar gebiet zahlreich erschienen waren, und widerlegt damit die ge stern von der Abendpresse gemachte Unterstellung, dass die Be teiligung zu wünschen übrig gelassen habe. Doch suclien die französischen Zeitungen den Eindruck der Saar kundgebung a b z u s ch w ä ch e n, indem sie sich bemühen, die Bedeutung zweier anderer Kundgebungen aufzubausäzen, die sie als Gegenkundgebungen kennzeichnen. Es handelt sich um eine sozialdemokratisäie in Neunkirclren. l>ei der der bekannte Redakteur der saarländisclien Volksstimme. Braun, eine Hetz rede hielt, und eine Fahrt van 200 „sranzösisäzen Nationalsozia listen" aus den, Saargebiet, die in lO Autobussen einen Ausflug nach den Schlachtfeldern von Berüun unternähme». F i g a r o erklärt, die Niederwaldkundgebung sei ein Aus druck des germanisclzen M-Herrsä>erivillens gewesen. Ordre schreibt, es sei Deutschlands Pflicht, entsprechende Kundgebungen zu veranstalten, um damit nichts anher Acht zu lassen, was zugunsten der deutschen Propaganda für die Balksabstimmnng getan werden könne. Die Teilnehmer an der Niederwaldkund gebung würden begeistert und van vaterländisäiem Klauben be seelt wieder in das Saargebiet zurückkehren und ausgezeichnete Propagandisten für die deutsche Sache abgeben. Vizestaatssekretär Moley zurückgetreten Tt - a 3 ) -i Aenberung -er amerikanischen Neuqork, 28. August. Der Dizestaatssekretär Raymond Moley hat gestern Präsident Roosevelt sein R ü ck t r i t t s g e s u ch unterbreitet. Der Präsident hat de» Rücktritt angenommen. Reuter meldet dazu aus Washington: In unterrich teten Kreisen nimmt man an. das; der Rücktritt Prof. Moleys günstige Aussichten für eine neue Behandlung s ^-der Krlegsschuldensrags sowie für die allgemeine Wirt- I Oschafts- und Finanzpolitik der Vereinigten Staaten er-Z -«"öffnet. Oie Arbeitsverfaffung der amerikanischen Automobilindustrie Washington, 28. August. Es ist Roosevelt nunmehr gelungen, auch die Auto mobilindustrie zur Annahme einer Arbcitsverfassung zu veranlassen. Jedoch mußte er zwei wichtige Ausnah men zugestehen. Die Verfassung gilt nicht für die Ford- Fabriken, deren Chef von Anfang an seine eigenen Wirt- schaftsgrundsähe energisch verteidigt hat. Sie enthält ferner nicht die geiverkschaftsfreundlichen Bestimmungen, die Roosevelt gegenüber den anderen Industrien durch gesetzt hat. Den Fabrikanten wurde vielmehr gestattet, die Arbeiter nach ihrer Leistung und ohne Vcriicksicl)- tigung ihrer Zugehörigkeit zu irgendwelcher Organi sation einzustellen oder zu entlassen. Die Arbeitneh - m e r haben diese Bestimmung mit dem Vorbehalt angenommen, daß sie die Bestimmung über Kollck- tivverhandlungsn nicht verletzte und außerdem auf die Automobilindustrie lvschränkt bleibe. Inzwischen haben die Bergwerksbesitzer den abge- ünderten Entwurf einer Arbeitsverfassung vorgelegt, dec gleichfalls das Prinzip des „offenen Betriebes" enthält. Wtrtfchasts- und Finanzpolitik? Oynamitanschlag gegen den Bergungsturm über dem „Lutine"-Wrack Amsterdam, 28. August. In den Bergungsarbeiten die seit einigen Wochen unweit der Insel Terschelling an dein Wrack des im Jahre 17M in der Nordsee untergangenen englischen Goldschisses „Lutine" ausgesührt werden, ist eine Unter brechung dadurch eingetreten, daß an dem unter Wasser befindlichen Teil des über dem Wrack errichteten metal lenen Bergungsturmes drei eiserne Platten stark be schädigt sind. Nähere Untersuchungen der schweren Be schädigungen haben ergeben, daß ein Dynamitattentat vorliegt. Die metallene Wand dieses ck)000 Kilogramm wiegenden Turmes, der mit seinem unteren Teil auf dem über dem Wrack der „Lutine" befindlichen Treibsand ruht und mit seinem oberen Teil weit aus dem Wasser der Nordsee herausragt, ist an der Siidwestseite unter Wasser vollkommen aufgerissen worden. Die Bergungsarbeiten werden erst im kommenden Jahre wieder ausgenommen werden können. Man nimmt an, daß Konkurrenten der unter Führung des Industriellen Beckers, eines früheren deutschen Staatsangehörigen, stehenden Bergungsgesell schaft für das Attentat verantwortlich zu machen sind. Steuerfreiheit für Fettausfuhr Berlin, 28. August. Wie das VDZ.-Viiro meldet, haben der Reichs finanz- und der Reiclfsernähruugsminister eine Verord nung erlassen, wonach der Reichsfinanzminister bestim men kann, daß im Falle nachgewiesenen Bedürfnisses bei der Ausfuhr von Erzeugnissen, zu deren Herstellung ver steuerte Fette verwendet worden sind, die Steuern sür die nachweislich verwendete Fettmenge vergütet wird. Ferner enthält die Verordnung eine Steuerermäßi gung für neutrales Schweineschmalz, das zur Herstel. Der Dank an Hindenburg Vergrößerung des Gutes Neudeck und Steuerfreiheit. Berlin, 28. August. Der Dank des deutschen Volkes, der dem Reichs präsidenten von Hindenburg, dem Befreier Ostpreußens, am Tage von Tannenberg feierlich alxzegestatlet wurde (vergl. den ausführlichen Bericht auf Seite 8 dieser Aus gabe), ist äußerlich durch ein Reichsgesetz und ein preu ßisches Gesetz vollzogen worden, die beide soeben mit dem Datum vom 27. August 1033 veröffentlicht werden, und rückwirkend vom t. Juli 1033 an in Krast getreten sind. Das preußische Gesetz, das die Unterschrift sämtlicher preußischer Minister trägt, sieht vor, daß zum „Rittergut Neudeck mit Preußenwald" t. das bislferige Rittergut Neudeck in einer Größe von rund 811 Hektar gehört, ferner die bisherige preußische Domäne Langenau von über 1V1Z Hektar Größe und schließlich der bis herige preußische Forst Königswald in Größe von über 1351. Hektar. Das Reichsgesetz über die Befreiung des Reichspräsidenten von Hindenburg von Reichs- und Lan- dessleuern für das Rittergut Ncuüeck bestimmt: „Reichs präsident von Hindenburg und seine Abkömmlinge wer den für das Rittergut Neudeck von der Zahlung der Steuern des Reiäzes und des Landes Preußen für die Zeit lrefreit, in der sich das Rittergut im Eigentum des Reichspräsidenten oder eines seiner Abkömmlinge in Man nee sta m m befindet. Welche Grundstücke zum Rittergut Neudeck gehören, bestimmt das preußische Staatsministerin»!". lung von Margarine oder Kunstsprisefett verwendet wird, und zwar kann der Reichssinanzminister bestimmen, daß sich die Steuerschuld sür je IW Kilogramm neutrales Schweineschmalz bei Verwendung zur Herstellung von Schmalzmargarine oder Knnslspeiseselt nm je 50 NM. bei Verwendung znr Herstellung von anderer Margarine nm je l>0 RM. im Monat ermäßigt. Der Reichsfinanzminister hat von diesen Ermächti- gnngen bereits Gebrauch gemacht und eingehende Durch- sührungsverordnungen erlassen. Oer deutsche Arbeitsdienst Berlin, 28 August Die Reicksleitung des Arbeitsdienstes teilt mit: Da nach wie vor in der französischen Oeffenltichkeil von einem äugest- liäieii militärischen Ckarakter des deutschen Arbeitsdienstes ge redet und geschrieben wird, Kat die Reichsleitung des deutschen Artceitsdienstes statistische Ertiebungen darüber angestellt, wie viel ehemalige Ofsiziere und Soldaten und wieviele Nichtsol- daten führende Stellungen im Arbeitsdienst innehaben. Das Ergebnis dieser Erhebung ist. daß M. I Prozent aller Führer keine soldatisch Ausbildung haben. Bon den verblei benden '>3,t> Prozent ehemaliger Soldaten gehörten .15,1 Prozent dem Unteroffiziers- und Mannschaftsstand an 10,5 Prozent waren ehmolige Resercx-ossiziere und nur 7.7 Prozent aktive Offiziere. Bei diesen Prozentzahlen ehemaliger Soldaten han delt es sich fast ausschließlich um ehemalige Frontsoldaten, die gemäß den Bestimmungen des Versailler Diktates seit l5 Jahren keinerlei Beziehungen mehr zu militärischen Dingen hal>en. also kaum noch als Soldaten im modernen Sinne des Wortes an gesprochen iverden können. Das eindeutige Ergebnis dieser statistischen Erhebungen über Soldaten und Nichlsoldaten im deutsthn Arbeitsdienst be stätigt aufs neue die völlige Haltlosigkeit der gegen den deutsche» Arhitsdienst hsonders vo» französischr Seite fortwährend verbreiteten Behaupluiige», die durch ihre ständige Wieder holung keinesfalls an Wahrheit gewimien.