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Wohlfahrtserwerbslosialeii in Sachsen unter Vokjahrsstand Nach den Meldungen der sächsischen vezirkssürsorgeoer- bände (BFV) an das Statistische Landesamt hat sich die Zahl der rvohlsahrtsertverbslosen (ML) auch weiterhin verrin gert. Ende Juli 1933 wurden in Sachsen 253 928 vom Ar beitsamt anerkannte WL gewählt gegenüber 265 322 am 30. Juni, so daß eine Abnahme von mehr al» 11 000 oder 4,3 v. h. zu verzeichnen ist. Berücksichtigt man noch die Sl57 Personen, deren Anerkennung al» WL da» Arbeitsamt am Stiiytag noch nicht ausgesprochen oder abgelehnt hatte und die 44 675 von den VAV lausend unterstühten Arbeitslosen, die nach den srühec gellenden Grundsätzen al» anerkannte WE zu zählen gewesen wären, so ergibt sich, das; In Sachsen Ende 3ull 306 760 oder 55,2 v. h. aller bei den Arbeitsäm tern gemeldeten Arbeitslosen der gemeindlichen Erwerbs losensursorge zur Last sielen. Damit wird der Vorsahrsiland der Wohlsahrtserwerbsloslgkeit zum erstenmal unterschritten. vrercken unck Umgebung Zur Wattfahrt nach Wösmsdorf Wölmsdors ist das Ziel der für 17. September vorbereiteten Pilgerfahrt Dresdner Katholiken. Wölmsdors ist Grenzort in nächster Nähe der Btumcnstadl Sebnitz mit 1500 Einwohnern und 200 Häusern, idyllisch inmitten bewaldeter Berge gelegen. Die Häuser des Ortes sind zerstreut auf den ansteigenden Bcrgeshöhen, den Fremden fällt besonders aus. die landschaft lich reizvolle Lage der „Gnadenkapelle" auf dem Berge, stim mungsvoll umrahmt von alten Linden und der dazugehörigen Heilquelle, die sehr berühmt ist und schon manchem Kranken Linderung seiner Leiden gebracht hat. llnter diesen Linden be findet sich auch die Ruhestätte des vor 26 Jahren verstorbenen Kalholikcnsiihrers, des unvergehlichcn P. Ambr. Opitz. Das Hauptsest des Wallfahrtsortes ist Maria Himmel fahrt, mit Oktav 14.—22. August, unter dem Rainen Wölms- dorfer Fest oder auch Briinnclsest. Die Festoktav mit ihrem bunten reichbewegten Volks leben und den kirchlichen Feiern führt jährlich tausende von Menschen an diesen Ort. Auch Dresdner Katholiken wollen in diesem Fahre den Gnadcnort besuchen, um der Muttergottes ihre Verehrung darzubringen. Am Sonntag, den 27. August wird eine Versammlung im Kolpinghaus sür die Wallfahrer abgchalten. Anfang 7 Uhr abends. Anmeldungen können dort noch erfolgen. Fahrpreis 3,50 Mk., Jugendliche bis 20 Fahre 2 Mk. Die Pilgermesse, Predigt und Kommunion ist um 7 Uhr in der Pfarrkirche zu Sebnitz, der Festgotlesdienst um 11 Uhr am Gnadcnorte Wölmsdors. B. : Rocollektio der Utiio apostolika, Dienstag, den 29. August 15.39 Uhr in Käufsersiraßo 2. Alle hochwür digen geistlichen Herren werden um ihr Ersclzeincu gebe ten. : Aenderung sm Vorstande der Stadtbankr Dresden. Im Zusammenhänge mit der Umorganisation des Nates ist eine Aenderung im Vorstande der Stadtlmnlr Dresden eingetreten, der bisher aus Stadtrat Dr. Krumbiegel und Etadtbanlrdirektor Dr. Max Graupner bestand. Stadt rat Dr. Krumbiegel ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Er führt jetzt als Ratsdezernent die Aufsicht über die Pank und hat weiter den Vorsitz im Kreditausschutz. Kredite, die eine bestimmte Höhe übersteigen, unterlie gen auch weiterhin seiner Mitentschlietzung. Zum Vor standsmitglied wurde der bisherige Syndikus Dr. ing. Dr. jlir. W. Sch wendler bestellt. Der Vorstand be steht sonach aus den beiden Stadtbankdirektorcn Dr. Max Graupner und Dr. Dr. W. Cchwendler. „Sommer-AusstcNung 1933", Künstler-Vereinigung Dres den und Dresden Sezession im Kunstausstellungsgebäude an der Leniwstratzc. Deutscher Künstlervcrband im Schlaft. Die Som mer-Ausstellung 1933 findet bei dem Dresdner kunstlicbcndcn Publikum und bei den Fremden das gröftte Interesse. Herr Ministerpräsident von Killingcr nnd Gemahlin besuchten die Ausstellung an der Lennästrafte. Die Ausstellungen sind geöffnet: werktags von 9 bis 6 Uhr, Sonntags von 10 bis 2 Uhr. Eintritt für alle drei Ausstellungen 50 Ps. Rennen zu Dresden Die mit 40 500 Mark nusgestattetcn Rennen des Dresdener Rennvcreins am Sonnabend und Sonntag, die ausschlieft- lich dem Flachrennsport Vorbehalten sind, werden trotz der Kon kurrenz von Baden-Baden Strausberg, Breslau und Mülheim- Duisburg eine nicht nur an Qualität hochstehende, sondern auch zahlenmäftig starke Besetzung ausweisen. Die Nennen des ersten Tages gruppieren sich um den Preis vom Graften Gar- t e n, Ehrenpreis und 3000 Mark. 1200 Meter, für zweijährige inländische Pferde mit folgender Besetzung: Mon plaisir (Ludwig), Lichinclke fR. Schmidts, Lonsky fO. Schmidts, Fcpo (Reibt). Palander tBarga), Geländeritt oder Fuchsjagd (K. Narr), Was Ihr wollt (Printen). — Das Sonn- 1 äg sp r o g r a ni in bringt mit dem wertvollen Jugend-Preis ein Rennen von besonderer Bedeutung. Die mit einem wert-, vollen Ehrenpreis und 9000 Mark ausgcstaltetc und über 1200 Meter führende Zwcijährigcnprüfiing verspricht in diesem Jahr besonders interessant zu werden, da sich einige Vertreter der besten Klasse am Start einsindcn. Das Rennen wird von folgenden Pferden bestritten werden: Marke lO. Schmidts, Medikus <P. Ludwigs, Dynamit sE. Hu- guenins, Markheld (Borgo). Goldrubin <R. Schmidts, Wilderer (W Printen), Horchaus sF. Starostas, Fehler sK. Narr). : Sonderzug zur Herbstmesse. Zur Erleichterung des Be suches der Leipziger Herbstmesse verkehrt am Mittwoch, den 30. August 1933 ein billiger Sonderzug 3. Klasse nach Leipzig und zurück. Abfahrt ab Dresden Hbf. 7.10 Uhr, Ankunst in Leipzig Hbf. 9.0« Uhr. Rückfahrt ab Leipzig Hbf. 20.4« Uhr, Ankunft in Dresden Hbf. 22.54 Uhr. Tie Fahrpreise sind um 50 Prozent ermässigt und betragen für Hin- und Rückfahrt ab Dresden 1,80 Mk., ab Riesa 2,70 Mk. Personalveriinderungen Im Bezirke der Neichsbahndirektion Dresden. Versetzt ab 1. 9. 1933: Reichsbahnrat Kriebisch, Reichsbahn-Bctriebsamt Riesa, zur Neichsbahndirektion Dres den: Reichsbahnrat Ebel, Neichsbahndirektion Dresden, als Vorstand zum Neichsbahn-Belriebsamt Schweinfurt. — A b 1. 9. 1 9 3 3 : Rcichsbahnrat Kraner, Reichsbohn-Betricbsamt Chem nitz 1. zur Neichsbahndirektion Berlin: Reichsbahnrat Wolf, Neichsbahn-Belriebsamt Freiberg (Sa)., als Vorstand zum Rcichsbahn-Neubnuamt 1 Stettin: Reichsbahnrat Graupner, Reichsbahn-Bctriebsamt Leipzig 4, als Vorstand zum Neichsbahn- Belriebsamt Oppeln 2, Reichsbahnbaumeistcr Dr.-Ing. Bartsch, Neichsbahn-Belriebsamt Oelsnitz (Vogtl.), zum Reichsbahn- Zcnlrolainl Berlin. Neue Arbettsgewer sür Sachsen 3n der letzten Kredllausschußsihung der Deutschen Ge sellschaft sür öffentliche Arbeiten wurden innerhalb des Ac- beitsbeschassungsprogramm« vom 1. 2uni 1933 weitere Dar- lehnsbekräge von rund 25 Millionen RM bewilligt. Davon entfallen 4 Millionen auf den Weiterbau des Mltlel- landkanals und weitere 2,2 Millionen auf die Inan- frissnakme der Arbeiten am Elst er-S a a l e-ü anal (Süd- lüget des Mittellandkanals). Auf das Land Sachsen ent- allen Darlehen in höhe von 5,4 Millionen RM, davon er- falten die Dresdner Gas-, Wasser-und Elektri zitätswerke 2,2 Millionen und die Stadt Leipzig rund 1,8 Millionen RM. Wie wir hierzu von der Drewag erfahren, sollen die ihr zur Verfügung gestellten Mittel in der Hauptsaci-e für Arbeiten verwendet werden, die nur geringe Aufwendungen sür Material erforderlich machen. Der weitaus gröftte Teil des Dar lehens soll für Löhne ausgegeben werden. Man rechnet da mit. daft etwa 1800 Arbeiter für mindestens drei Monate be schäftigt werden können. Wie verlautet, beabsichtigt die Drewag für einen weiteren großzügigen Arbeitsbschaffungsplan in der nächsten Zeit 3 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen. Zunahme der Kapitalbildung in Sachsen Dresden. Im sächsischen Gironetz hat, wie von der Giro zentrale Sachsen mitgeteilt wird, die bessere Geschäftsentwicke- lung, die erstmals am Schluss des Jahres 1932 sestgestellt werden konnte, erfreulicherweise im ersten Halbjahr 1933 angehalten. Das läft! sich durch einen Vergleich mit dem ersten Halbjahr 1932 Nachweisen. Die Gesamtzahl der Buchungen im sächsischen Gironetz stieg von 22.7 Millionen RM. im ersten Halbjahr 1932 auf 24.7 Millionen RM .im ersten Halbjahr 1933, also um 9 v. H. Auch die Einlagen in der Giroorganisation sind nicht unbeträchtlich höher als vor einem Jahre. Sie betrugen 424,4 Millionen NM am Schluft des ersten Halbjahres 1933 gegen 399,5 Millionen RM. am gleichen Zeitpunkte des Vorjahres. Wenn diese Steigerung auch In der Hauptsache auf die Zunahme der Sparkasseneinlagen zuriickzuführen ist, so ist doch immerhin eine erfreuliche Zunahme der Kapitalbildung in Sachsen fest- zustcllen. Prayer Jivnifken-Kongrefz und Deulfchland Das Wcltfubentum steht vor wichtigen Entscheidungen. Daß der 18. Zionistenkongreft, der in diesen Tagen stattsindet, gerade nach Prag verlegt wurde, hat seine tiefere Bedeutung. Die Begründer der Tschechoslowakei sind dem Weltjudentum zu besonderem Dank verpslichtct. Präsident Masaryk trägt selbst jüdisches Blut in sich, und hat sich schon im alten Oesterreich für die jüdischen Interessen stark eingesetzt. Er berichtete 1919 im ersten Ministcrrat der Prager Regierung nach seiner Rück kehr in die Tschechoslowakei, wie sehr ihm die Juden in Amerika bei der Verwirklichung seines Planes zur Vernichtung der alten österreichisch-ungarischen Monarchie behilflich gewesen seien. Es ist demnach Dankespslicht der tschechischen Staatsmänner, in einer für das Judentum so kritischen Zeit wie heute die Zio nisten gastfreundlich aufzunehmen. Darüber hinaus aber ist Prag schon immer eine wichtige Station aus dem Wanderwege des Judentums von Ost nach West gewesen. Die Tschechoslowakei zählt dem Religionsbekennt nis nach rund 400 000 Juden, sicherlich eine sehr hohe Ziffer, wenn man bedenkt, daft in ganz Deutschland nur 500 000 bis 600 000 Juden leben. Zwischen dem Ost- und dem Westjudentum in der Tschechoslowakei bestehen starke Unterschiede. Im Kar- pathengebiet und in der Slowakei bekannten sich bei der Volkszählung noch 90 v. H. aller Juden zur jüdischen Natio nalität. Dagegen treten die Juden in Böhmen, Mähren und Schlesien als Deutsche oder Tschechen auf. Das West judentum hat sich bereits assimiliert. Trotz der groften kul turellen Unterschiede bestehen aber zwischen dem Ost- und West judentum keine starren Scheidewände. Es gehl eine ununter brochene Wanderung von Munkatsch bis nach Prag. Sie vollzieht sich mit bestimmten Zwischenstationen. Kaschau, Preftburg und Göllnitz sind die ersten Fil- tricrstationen. M ä h r i s ch-O st r a u im Norden, Eöding und Nikolsburg im Süden stellen den Ucbergang nach dem Westen her. Dort nimmt der Jude entweder die deutsche oder die tschechische Kultur an. Prag ist dann das Sprungbrett in die Welt. Von hier ging einmal der Weg nach Deutschland: in die Literatur, Journalistik, zum Film und an die Hoch schulen. Die von dem Wiener Schriftsteller Theodor Herzl be gründete zionistische Bewegung wurde ansänglich als uto pisch belächelt. Sic erhält aber nun eine reale Bedeutung. Die Anhänger der Assimilierung sind durch die Vorgänge in Deutschland widerlegt worden. Der tschechische jüdische Schriftsteller I. B. KozLk sucht die Gründe sür das Scheitern der Assimilierung bei den Juden selbst: „Die Tragik des neu zeitlichen Judentums lag darin, daft in ihm so viel Menschen waren, denen wirklich nichts heilig war. Das hat sich schwer gerächt, auch wenn sie sonst Erfolge hatten." Es ist nun sür das Judentum die Frage, ob es sich einen neuen Wandcrwcg und neue Möglichkeiten der Assimilierung suchen soll, oder ob es nach der Idee Herzls einen jüdischen National st aat in Palästina schassen will. Die Zionisten weisen bereits aus gewisse Erfolge in Palästina hin. Es wurden Wälder an- gcpslanzt, eine systematisch betriebene Landwirtschaft in An- grisf genommen, und in Tel-Aviv eine moderne Stadt mit 60 000 Einwohnern geschaffen. Die Zionisten behaupten sogar, Palästina könne noch einige 190 000, ja Millionen Juden auf nehmen, Auf dem Prager Kongreft sind aber bereits Vc- '-rv»<>rden darüber laut geworden, dnk England als Mandatar macht der Einwanderung und dem Vodenerwerb durch Juden in Palästina grofte Beschränkungen auscrlcge. Den Engländern ist es darum zu tun, die Araber nicht durch allzu rasche Aus dehnung des Judentums in Palästina zu beunruhigen. Es ist daher keineswegs damit zu rechnen, daft Palästina die gesamte jüdische Auswanderung aus Deutschland aufnehmen wird. Einst weilen benützt der Zionismus aber die Vorgänge in Deutsch land zur Propaganda für die Ziele der eigenen Bewegung. Un mittelbare Angriffe gegen Deutschland wurden auf dem Kon greft bisher nicht vorgebracht. Die vollkommene Ausschaltung der deutschen Sprache — die ja bisher das Verständigungs mittel des wandernden Weltjudentums war — zeigt aber, wie tief die Wandlungen im Weltjudentum sind. Die Zionistische Bewegung leidet am meisten unter ihrer eigenen Zersplitterung. Die Arbeiterpartei, die den tatsächlichen Ausbau Palästinas geschaffen hat, nimmt sür sich die politische Führung in Anspruch. Daneben gibt es noch eine Partei der Ersetzest reu en, die den Ausbau und die Or ganisierung des jüdischen Nationalheimes im Sinne des Tal muds erstrebt. Nm interessantesten ist die Tatsache, daft es im Zionismus auch eine saschistische Richtung gibt. Man traute seinen Augen nicht, als man in dem allem Nationalsozialistischen so feindlichen Prag plötzlich junge Burschen mit braunen Hem den und Schulterriemen auftauchen sah. Es handelte sich um die Gruppe der zionistischen Revisionisten sFaschisten), die einen von England unabhängigen bürgerlichen jüdischen National staat erstreben. Die Gegensätze zwischen den Parteirichtungen im Zionismus sind sehr groß. Den Revisionisten wird die Er mordung des Arbeitersührers Arlosorosf vorgeworfen. Die Ar beiterpartei verfügte auf dem Prager Kongreft über die Mehr heit. Man erwartet daher, daft die faschistische Richtung aus der zionistischen Bewegung ausgeschlossen wird. Der Zionismus wird noch sehr viel mehr als bisher leisten müssen, wenn er Palästina tatsächlich zu einer Heimstätte für das wandernde Weltjudcntum machen will. Innerhalb des Gesamtjudentum» ist der Zionismus aber immer noch in der Minderheit. : 10 Jahre Landesführer des Bundes der Ausländs deutschen. In diesen Tagen vollenden sich zehn Fahre, seildem Stadtrat Rothe die Führung des Landesverbandes Sachsen des Bundes der Ausländsdeutschen üliernommcii hat. Er ist dazu wie wenige berufen, denn er kenn! die Not der im Ausland le benden Reichsdeutschen ebenso wie die der Heimkehrer, da er sie als Dcutsckicr. der 30 Fahre lang in Ruftland lebt« und nach dem Kriege aus dem Internierungslager in Sibirien in die Heimat zuriickkehrtc, am eigenen Leib zu spüren bekommen Hal. Dresdner Polizeibericht Erpressungsversuch. Ein hiesiger Kaufmann erhielt kürzlich anonyme Briese, in denen er aufoefordert wurde, RM. 1000,— zu hinterlegen. Bei Nichtzahlung des geforderten Betrages wurde ihm schwerer wirtschastlicker Schaden in Aussicht gestellt. Der Absender der Briese, ein 22 Jahre alter kaufmännischer Angestellter, wurde durch die eingeleiteten Fahndungsmaftnah- nicn von der Kriminalpolizei ermittelt. EInbriick>e In Schankwlrtschasten. In der letzten Nacht drangen Einbrecher in die Wohnräume einer Schankwirtschaft in der Rebeselderstrafte ein. Gestohlen wurde ein Geldbetrag von etwa NM. 180.—. Ein aleicker Einbruch wurde in eine Gaststätte in der Moritzburger Strafte verübt Nach Eindrücken einer Fensterscheil^ gelangten die Täter in das Lokal. Die La denkalle wurde gewaltsam geöffnet. Nutzer einem Betrag von etwa RM. 100.— erbeuteten die Täter Zigarren. Schokolade, Fleisch- und Wurstwaren. Borsicht. Schwindler? Gewarnt wird vor einem Betrüger, der sich mit Personen in Verbindung setzt, die Verkäufe annon cieren. In einem Falle trat er als Interessent für ein zu ver kaufendes Kraftrad auf. Hierbei aelangtc er durch betrügerische Angaben in den illesitz der Zulnllungsbesckieinigung. Mit dieser verübte er Schwindeleien verschiedener Art. Der Täter wird wie folgt beschrieben: 25—30 Jahre alt, etwa 170 cm groft. schlanke Gestalt, blondes Haar, bartlos: Kleidung: graue Knickerbockerhose hellfarbiges Sporthemd, schwarzer Lcderol- mantel. Sollte der Täler erneut miftretcn, veranlasse man seine Festnahme. Amtliche Äelanntmachunaen Ausschreibung der Beschotterung der HIrtenstrafte M90 Quadratmeter). Bedingungen und Vordrucke im Stadlbauamt II, Rathaus, Ringstrafte 19,3., Zimmer 362. erhältlich. Ein reichung der Angebote (verschlossen) mit Aufschrift „Preisan gebot Beschotterung der Hirtenstrafte" ebenda bis Mittwoch, den 30. August 1933, 12 Uhr. Entlassungen aus dem Gemeindedlenst Der Reichsstatthalter hat auf Vorschlag des Innenmini steriums nachstehende Entlassungen auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentum vom 7. April 1933 verfügt, und zwar wurden entlassen nach 8 4 die Bür germeister Drobisch-Taubenheim (Amtsh. Löbau) und Küh nel-Hilbersdorf (Freiberg), Stadtobersekretär Dinger-Mutz schen, Oberbrandmeister Thielicke-Leipzig und Bezirkskabel meister Schröter-Leipzig. Dresden. Führerflucht. Nachts wurde in der Leu- bener Straße der 32 Iakre alte Diplomlandwirt Dr. Tempel aus Laubegast bewußtlos auf dem Fußweg aufgefunden. Sein Fahrrad lag stark beschädigt etwa 35 Meter von Ihm entfernt auf der Fahrbahn. Der Arzt stellte bei dem Verun- glückten eine Gehirnerschütterung fest. Vermutlich ist er von einem Kraftfahrzeug angefahren und auf den Fußweg ge schleudert worden. Von oem Kraftfahrzeug fehlt bisher jed« Spur. Dresden. Kind tödlich überfahren. In der Grundstraße in Loschwitz wurde der sechsjährige Gerhard Kubasch, als er über die Fahrbahn lief, von einem Verfonen- kraftwagen erfaßt und überfahren. Das Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß es nach kurzer Zeit verschied. Freital. Zuchthaus für Fälschung des Erken nungszeichens. Wegen eines nicht alltäglichen Vergehens hatte sich der 26 Jahre alte arbeitslose Schlosser G. aus Freital vor dem Schöffengericht Freital zu verantworten. Der Ange klagte hatte auf einem noch nicht zugelassenen Motorrad das Erkennungszeichen gefälscht, indem «r eine Drei in eine Acht umänderle. Das Gericht verurteilte G.. der bereits viermal ivegen Fahrens ohne Führerschein auf nicht zugelassenen Kraft rädern vorbestraft ist. zu einem Jahr und einem Monat Zucht haus. Neue Telegramm-Formulare. Nus Anlaß des Nürnberger Parteitages der NSDAP, hat die Deutsche Reichspost ein neues Echmiickblatt herckusgebracht. Das Blatt zeigt über einem Wald von Hakenkreuz- und schwarz-ivcift-roien Fahnen die Gestalt eines groften fliegenden Adlers. Auf der Rückseite befindet sich in geschmackvoller Umrahmung eine Abbildung der Potsdamer Garnisonkirche mit der Unterschrift: „21. März 1933". Bom 7 September ab ist das Telegramm-Formular für die allgemeine Benutzung freigegeben worden.