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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.06.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140610023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914061002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914061002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-10
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Mbenö»Ausgabe r«1pZ>g uns Vorort« »urch uns«« krüger * . un» Sp«»U«ur« »maltägUch I»» yau» »«bracht, monatlich l.u M., vl«rt«l,ührlich Z.7Z M. Set S«r S,fthast»st«U«, uns.ra ZtUal«u un» Nu»gad«st«U«a ad,«holt: monatlich 1M.,v>«rt«l»ührllchSM. Durch »>« p»st, tnn«rhald d«utschlanü» und brr S«utsch«a «olontrn monatlich M.. v»«rt«l!Shrl>» 4-öS M., auoschlirßlich postd«grU,«lü. Da» leipziger Tageblatt erscheint wrrktng» »mal, Sonn. u. Zrirrtagolmal. Leipzig, »«» Nachbarort«» und »en cvrten mlt eigen«» Ztlial«» wirb «i« Nd«n»au»gad« noch am fldenü »es «rscheinen» in» hau» griief.rt. v«rii»«r N«Saktton: In »enZetten 17. «ern>prech,»nschli'>i: Mon«>it Nr.n>7. .... - Nr. 290. hcurdelsFeLtuns ^rrrtsblatt des Rates und des polireuuntes der Stadt Leipzig Nebaktlon und S«schaft»st«U»: 1»bo»ni»gap« Nr.«. * * 5«raspr»ch-N»schiutz Nr.i»b«, »b»r un» ,»»»«. ISS. Jahrgang für Inserat« au» l«tpzig NN» Um,«bun, »I« , spaltigr p«titer>I«2S Pf., »i« Nrklamriril« I NI., von ouswürt» S» Pf., N«kiam«n l.so M., Birin« Nnz«ig«n üiepetitz«»« nur L0pf.b.wir»«rhol.Nab.,Ins«ratr oon SehörS«» im amtlichrnllrll üi« p«ttt» z«ll« So Pf. S«fchäft»anz«tgr» mlt plabvocfchrift im prrts« rrhSht. Rabatt na» Tarif. S«ila,rn r Srsamtaufl. S M. »a» Tauf«»» au»schl. post,«blihr. fi»S«i,«n-fianadm«: ^okanniagaffe«, b«i sämtlich«» Ziltaien »«» l«ipzig«r Tagrdlattr» u»ö allrn flnnonern-Lxprblti»»«» »«» In- un» fluslan»«». Srfchäftastrllr fllr Srrlin u. üt« pr. Sranürnburg: vtrektionwalt«rZlt»,«l, Srrti» w. lo, MargarrtkenstraH« «. Zrrnsprrch-MnschiuA, Llihow S»7>. 1914 Mittwoch, »en lv. Juni. Das wichtigste. * Die drei türkischen Prinzen, die ihre militärischen Studien in Deutschland vervollständigen wollen, sind von Konstantinopel abgereist. (S. Ausl.) * Die s o z i a l d em o kr a t i s ch e u O r g a -- nisatioueu in Schwedeu haben im letzten halben Jahre 4 0 000 Mitglieder ein gebüßt. (S. Ausl.) * Die Lage des Fürsten von Alba ¬ nien wird als gebessert bezeichnet. (S. Art.) * Die Fr i e d e n s v c rh a n d l u n g e n in Niagara Falls werden voraussichtlich zu xiner Einigung führen. (S. bes. Art.) Vas Ministerium Ridot. Dem nun endlich zustande gekomineneu Ka binett Ribot wird keine lange Lebensdauer prophezeit. Folgender Brief unseres Pariser I-.-- Mitarbeiters und die Stimmen aus der radi kalen und sozialistischen Presse von Paris be rechtigen jedenfalls zu keinen rosigen Erwar tungen. Unser Pariser U.-Mitarbeiter schreibt: War das Ministerium Viviani ein totge borenes Kind, so wird wohl das Ministerium Ribot bald den Schwächen des Grei sen alters erliegen. Heroisch machte sich der 72jährige, patriotisch " überzeugte R cchts- republikauer auf dem Weg, um, wie er sagte, „ein ganz nach links orientiertes Kabinett zu bilden". Zwölf Stunden laug, fast otzne Un terbrechung, fuhr er durch Paris spazieren, er kletterte zwanzig Treppenhäuser, eruierte, kon sultierte und kalkulierte, brachte Portefeuilles an den Mann, wo immer es ging, und ver sicherte iu später Abendstunde dem ungeduldig wartenden Präsidenten Poineare, daß die Sache glücken werde. Alexandre Ribot war lange Zeit das heraldische Wappenzcicheu der Deputierten kammer. 1842 iu Saiut-Omer im Pas-de-Ea- lais geboren, Doktor juris, Advokat, dann Rich ter, ab 1875 Direktor der Kriininalangelegen- heiten im Justizministerium, im folgenden Jahre auch Staatsrat, erwählte ihn seine Baterstadt 1878 als republikanischen Abgeordneten iu die Kammer, der er, mit nur einer kurzen Unter brechung (1885—87), bis zu seinem Uebergang in den Senat angehörte. Bon 1890 bis 1892 war er Minister des Auswärtigen und 1898 sowie 1895 Ministerpräsdient. Als Führer des Zentrums, der sogenannten Progressisten, be kämpfte er unentwegt Waldeck-Roufseaus und Eombes' antiklerikale Politik, desgleichen alle sozialen und fiskalischen Reformen — das heißt meist nur bis zur letzten Abstimmung, dann fand er ein Mittelchen, mit allerlei schönen Worten sich der Linksmehrhcit anzukleben, um nicht ganz als Reaktionär verschrien zu werde«. Beim Ucbergaug in den Senat versuchte er sogar einen unerwarteten Ruck nach links, trat selbst für die Einkommensteuer ein, allerdings nur in der mildesten Form. Trotzdem hielt mau seine Rückkehr zur Macht für ein Unding, weil die Zeit dieses wässrigen Nepublikanismus vor über schien. Hundert Reden haben wir von Alexandre Ribor gehört, aufmerksam hinhorcheud, ob er ein Wort sagen würde, das er nicht schon in der ersten vorgebracht hätte. Wenn er sich zur oratorischen Apotheose emporreckte, die weißen Haare aus der ernsten Stirn zurückstrich und mit Grabesstimme von der Ehre und Größe des Baterlaudes sprach, hatte dies „Couplet", wie der Parlamentsjargon sich ausdrückt, aklweils den gleichen Erfolg. Eine etwas nachlässige Bor- nehmheit hatte den auch klassisch gebildeten Ri bot in die aristokratische Academie Fraueaise emporgetragen. Sein dortiger Kollege, Ray mond Poincars, spielte ihm zu Beginn des vergangenen Jahres einen bösen -streich. „Wenn Sie kandidieren, verzichte ich", sagte der Lothrin ger achtungsvoll. Der hohe Greis kandidierte, und Poincarö ließ sich wählen. Als jetzt dec andere Acadömicien, Paul Deschanel, cs ab lehnte, ein Ministerium zu bilden, flüsterte man: „Tas ist seine Rache für Versailles; er will den Präsidenten nicht aus der Berlegenheit zie hen." Ribot wird Rcvanchcgcist im entgegen gesetzten Sinne angedichtet. „Wer lneiß," schreibt JaursS in der „Humanit«", „ob er nicht von diesem Beweis kühner Jugend irgendwelche fast übernatürliche Revanche des Glücks erwartet, für den Fall, daß ein Sturmwind über die höchste Spitze des Olymps yinwe^branscu sollte?" Wie dem auch sei, fürs erste dient Ribot einer K kärung derLag e. Ein Ministerium mußte endlich vor den Parlamenten erscheinen, um das Rätsel zu lösen, ob eine Mehrheit der Rechten oder eine Mehrheit der Linken vorhanden ist. Es könnte sein, daß beide vorhanden sind... In der Frage der dreijährigen Dienstzeit ge sellen sich Ribot wohl außer den 65 Mann der radikalen Linken, deren Präsident Delcassä selbst ein Portefeuille annahm, noch eine Hand voll geeinigter Radikaler zu, die ihre Fahnen flucht links damit entschuldigen werden, daß sie die Ansicht des alten Demokraten Lson Bourgeois teilen. Und Bourgeois, der wie Elemenceau auf die drei Jahre schwört, hat Ribot seinen Beistauo gewährt. Aber dann, wenn der sozialistische Radikalismus im Problem der Landesverteidigung geschlagen und in die Minderheit gedrückt wird — kann man einem Ribot auch die Regelung eines Finanzproblems überlassen? Er will die „weitestgehenden Zu geständnisse" machen, nimmt die Einkommen steuer innerhalb des Budgets für 1914, die Kapiialsteuer und selbst die Eonponsteuer aus die nächste Staatsanleihe an — die Staatsanleihe, die zu allererst jetzt erlassen wer den soll, um die geleerten Kassen zu füllen und den arg mitgenommenen Kreditinstituten etwas zu verdienen zu geben . . . Daß Renoult, Mes- siniy und Biviani die Mitarbeit ablehnten mit der Begründung, sie würden doch nicht die Sum men ihrer Parteifreunde mubringen, lehrt, wie gebrechlich Ribots „großes" Ministerium ist. Aber wenn der schlimmste Moment vorüber ist, kann wohl Dclc ass« ein etwas weiter nach links abgcstimmtcs Kabinett zu bilden ver suchen — immer vorausgesetzt, daß der ge einigte Radikalismus nicht doch die absolute Mehrheit hat und allen Experimenten des Ely- söes einen Strich durch die Rechnung macht. Drahtlich liegen noch folgende Meldungen vor: Paris, 10. Juni. Von den Mitgliedern des neuen Kabinetts haben sich Ribot, Bourgeois, Delcassö, Chautemps, Clömentel, Peytral, Jean Dupuy, Maunoury und Dariac für die dreijährige Dienstzeit, Dessoye und Neville dagegen aus gesprochen. Paris, 10. Juni. Ribot wird dem Präsidenten Poincarö die neuen Minister heute vormittag 11 Uhr vorstellen. — Zum Unter st aatsjekre- tär des Innern ist der Deputierte le Cheroy bestimmt worden, zum llnterstaatssekretär für die Handelsmarine G u e r n i e r. Das Unterstaats sekretariat des Krieges wird dem Deputierten Abel Ferry, das der schönen Künste dem Depu tierten Lauraine angeboten. Die Regierungs erklärung wird wahrscheinlich am Freitag in der Kammer verlesen werden. Pariser Prefzstimmen. Die feindselige Stimmung, mit der die Rc.Likalen in ihrer Sitzung am Dienstag Las Kabinett aufnahmen, kommt in den radikalen und sozialistischen Blättern in schärfster Weise zum Ausdruck. Der „Radikal" erklärt: „Das Ministerium Ribot bildet eine Herausforderung nach den radi kalsten Wahlen, die es jemals gegeben hat. Das Ministerium Ribot gehört nicht zu jenen zwei deutigen Regierungen, die Stimmenthaltung ge statten. Es wird das Zentrum und die Rechte für sich und alle Gruppen der Linken gegen sich haben, und deshalb muß es, falls nicht ganz un wahrscheinliche Verletzungen der Parteidisziplin vor kommen, gleich bei seinem ersten Erscheinen in der Kammer unter den feindlichen Stimmzetteln der Radikalen und Sozialisten sowie der ehrlichen Linksrepublikaner zusammenbreche n." Die „Lanterne" schreibt: „Was immer Herr Ribot morgen tun und erklären wird, die Par teien der Linken werden ihm einmütig antworten. Wir werden ihm unser Vertrauen nicht bewilligen." Jaures schreibt in der „Humanite": „Man wird versuchen, durch trügerische Versprechungen und versteckte Drohungen die Republikaner lahm zulegen, aber ich hege die feste Ueberzeugung, daß diese sich nicht täuschen lassen werden. Das Mini sterium Ribot wird entweder gleich an seinem ersten Tage in der Minderheit bleiben oder es wird, wenn es Glück hat, nur eine ganz verschwindende Mehrheit haben, deren Hauptbestandteil die Rechte und das Zentrum bilden werden. Wird das Kabinett dann noch die Kraft und die Verwegenheit haben, weiter zubestehen?" Das Blatt Briands, die „Petite R< publique", fordert die Republikaner auf, zum Ministerium Ribot Vertrauen zu haben, denn dasselbe werde nicht rückschrittlich sein, habe doch Ribot be reits unzweideutige Zusagen betreffend die Finanz fragen gemacht, die alle anderen Angelegenheiten weit überragen. Die gemäßigt-republikanische Presse bringt dem neuen Ministerium lebhafte Sym pathien entgegen. Das „Petit Journal" sagt. „Ribot hat das Mi nisterium so zusammengesetzt, daß er den Männern der Ordnung und des Fortschritts, die im Grunde ge nommen die große Mehrheit unseres Volkes bilden, alles Vertrauen einflößen kann." Die konservativen und nationalisti schen Blätter haben zwar an einzelnen Persönlich keiten des Kabinetts mancherlei auszusetzcn, wünschen ihm aber gleichwohl eine lange Lebensdauer, da es Frankreich von der Tyrannei der geeinigten Radi kalen befreie. Der „Figaro" schreibt: „Neben Männern, die unsere Vaterlandsliebe beruhigen, umfaßt das Mi nisterium auch noch solche, die die Konservativen mit Besorgnis erfüllen. So verkörpert namentlich Dessoye als Unterrichtsminister das aggressive F r e i d e n k c r t u m. Aber wenn wir auch neue Stcuerpläne und Gesetze in seinem Unterrichtsmono pol zu fürchten haben, so haben wir beim Ministe rium Ribot doch wenigstens den Eindruck, daß es uns zur Ordnung und Eeschäftlichkeit zurück führen wird, daß wir wieder unseren Rang unter den Verbündeten einnehmen und dank der unadweislichen Anleihe der drohenden Finauzkrisis entgehen werden. Das „Echo de Paris" drückt seine besondere Freude darüber aus, daß Noulens durch Del- casse ersetzt worden sei. Es sei ein überaus be ruhigender Gedanke, Delcassö an der Spiye des Kriegsministeriums zu wissen, sowohl wegen der kategorischen Haltung, die er in der Frage des Drei jahresgesetzes cinnchmc, als auch wegen des Ansehens, das er im Auslande genieße. Verschärfung -es italienischen Streiks. Der Proteststreik hat sich im Laufe des Dienstags noch weiter ausgebrcitet. Verschiedentlich ist bereits der Zugverkehr unterbrochen worden, zum Teil auf gewaltsame Weise durch Schienenaufreißen. In den meisten Orten ist es auch zu blutigen Zusammen- Weltgcheimnis ist die Schönheit, das uns lockt in Bild und Wort; wollt ihr sie dem Leben rauben, zieht nut ihr die Liebe fort; was noch atmet, zuckt und schaudert, alles sinkt in Nacht und Graus, und des Himmels Lampen löschen mit dem letzten Dichter aus! P l a t e n. Kunst unö Wissenschaft. * Amtliche Nachrichten von der Universität Leipzig. Die bereits für Sonnabend, den 13. Juni, mittags 12 Uhr, angekündigte Antrittsvorlesung des ordentlichen Professors Dr. phil. Keil behandelt das Thema „Ueber die nationale Bedeutung der zweiten griechischen Cophistik", nicht wie ver sehentlich mitgeteilt worden ist, die rationale Be deutung der zweiten griechischen Sophistik. * Bom Lehrkörper der Leipziger Universität. Nach dem soeben erschienenen Personal - Verzeichnis der Universität Leipzig für das gegenwärtige Sommer semester, das im ersten Teil die Organe zur Leitung der Universität, den Lehrkörver, die akademischen Behörden, die Königlichen Prüfungskommissionen, den akademischen Gottesdienst und die Institute ent hält, sind im Personalbestand der Universität nach folgende Veränderungen eingetreten: Theologische Fakultät: Lic. th. et Dr. pH. Hermelink (Pfar- rer zu Thekla) nach auswärts berufen. Juristische Fakultät: Zum Privatdozenten ernannt Dr. jur. Herbert Krauß; verstorben ist der Ordinarius des deutschen bürgerlichen und des sächsischen Rechts Geh. Hofrat Dr. jur. Strohal und der ord. Honorarprofessor Geh. Regierungsral Dr. jur. Häpe. In der medizinischen Fakultät wurde der ao. Professor Dr. med. Paul Schmidt nach auswärts berufen, der Privatdozent Dr. med. Wolf rum zum ao. Professor und die Assistenten Dr med. Herzog und Seitz zu Privatdozcnten ernannt. Im Verband der philosophischen Fakultät kamen in Zugang als Ordinarius der klassischen Philologie und Direktor des philologischen Seminars Dr. pH. K ei l, al» etatmäßiger ao. Professor der Photochemie und wissenschaftlichen Photographie Dr. pb Weigert und als Privatdozent für Geologie und Paläon tologie Dr. pH. Brandes, während der Privat dozent Dr. pH. Klemm zum außeretatmäßigen ao. Professor für Philosophie ernannt wurde. Nach aus- wirt» berufen wurden die etatmäßigen ao. Professoren Dr. pH. Schaum, Dr. pH. Nacken, der außeretat mäßige ao. Professor Dr. pH. Löhnis und der Prlvatdozent fllr Mathematik Dr. pH. König. Durch Tod schieden aus der Ordinarius für Zoologie und Zootomie Geheimer Rat Professor Dr. pH. et med. Ch un. Es setzt sich hiernach der Lehrkörper wie folgt zusammen: In der theologischen Fakultät lehren 10 Ordinarien, 2 ord. Hon -Professoren, 3 Extra ordinarien, 2 Privatdozenten. 2n der juristycben Fakultät: 8 O r d i n a r i e n, 1 ord. Hon.-Professor, 2 Extraordinarien, 9 Privatdozenten. In der medi- zinstchen Fakultät: 11 Ordinarien, 3 ord. Hon.- ^rosessoren. 26 Extraordinarien, 28 Privatdozenten In der philosophischen Fakultät: 41 Ordinarien, 4 ord. Hon-Professoren, 55 Extraordinarien und 40 Privatdozenten. Ter an der Universität wirkende Lehrkörper besieht demnach aus 70 Ordinarien, 10 ord. Hon. - Professoren, 86 Extraordinarien, 79 Privatdozenten und 10 Lektoren bezgl. Exerzitienmeister, somit im ganzen aus 255 Lehrkräften. — Ernannt wurden Professor D. theol. Söderblom zum Erzbischof von Upsala und Prokanzellar der Universität Upsala, außerdem zum Direktor des religionsgeschichtlichen Seminars, Professor Dr. Weule zum Direktor des ethnographischen Seminars, Professor Dr. pH. Felix zum Abreilungsvorftand im geologischen und paläontologischen Institut, der Präsident des Königl. Landgerichts und der Kaiser!. Disziplinarkammer Dürbig zum Königl. Kommissar für die juristi- stischen Staatsprüfungen, Geh. Medizinalrat Pro fessor Dr. Sattler zum Geheimen Rat, Prof. Dr. med. Kruse zum Geh Medizinalrat, die ordent lichen Professoren Dr. phil. Brandenburg, Dr. phil. Steindorff und Dr. phil. Le Blanc zu Geheimen Hofräten, Prof. Dr. med. Boehm zum Ehrendoktor der Leipziger philosophischen Fakultät, Prof. Dr. pH. Conrady zum Direktor des ostasia tischen Seminars und die Kustoden DDr. pH. Sickel, Rügen st ein, Martens, Keßler und Schrö ter zu Bibliothekaren. — Begründet wurden ein philosophisches Institut, einethnogra- phisches und ein o st asiatisches Seminar, so daß gegenwärtig an der Universität 73 Institute und 8 Privatinstitute für Lehrzwecke bestehen; ferner wurde ins Personalverzeichnis ausgenommen der Ausschuß für die Amtliche Akademische Auskunfts stelle, der aus 4 Mitgliedern unter Vorsitz des je weiligen Rektors besteht. * Gastspiel de» Dresdener Hoftheater» im Schau- spielhause. Die Besetzung von „Rosmersholm" gelegentlich des Gastspiels des Dresdener Hoftheaters am Freitag, den 19. d. M., wird folgende sein: Johannes Rosmer — Paul Wiecke, Rebekka West — Hermine Körner, Rektor Kroll — Hans Wahlberg, Ulrik Brendel — Alfred Meyer, Peter Mortensgard — Lothar Mehnert, Frau Helseth — Maximiliane Bleib treu. Der Vorverkauf für das Gastspiel hat bereits begonnen. * Theaterchronik. Das Düsseldo rfer Schau spielhaus (Direktion Dumont Lindemann) hat Chester tons phantastische Komödie „Magie" zur deutschen Uraufführung erworben — Rudolf Holzers neues Schauspiel „Stille Musik" nach F. Grill parzer wurde vom Deutschen Voltstheater in Wien zur Ausführung angenommen. — Im Schauspielhaus zu Frankfurt a. M. halte John Glasworthys Komödie „Der Zigaretten kasten" bei guter Darstellung unter Dr. Franks kluger Regie einen vollen Erfolg. * Zum Zwischenfall im Berliner „Mirakel". Der Wortlaut der Ansprache des Dr. Dinter im Berliner Deutschen Theater war folgender: „Ich bitte einen Augenblick um Gehör. Ich protestiere hiermit als Katholik gegen diese öffentliche Schän dung einer christlichen Religion. Ich beklage es auf das tiefste, daß wir uns in Deutschland die öffent liche Profanierung unserer heiligsten Gefühle ge fallen lassen müssen, und daß die Christen zu lau und zu feige sind, dagegen zu protestieren." Hieraus verließ Dr. Dinter unter völliger Ruhe Les Publi kums seinen Platz und wandte sich an den auf ihn zutretenden Jnspektionsbeamten mit den Worten: „Ich bitte um Feststellung meines Namens." Dr. Dinter bestreitet, daß er von dem Inhalt und der Tendenz des „Mirakel" vorher unterrichtet war. Er will vielmehr oon einem Bekannten zum Besuch des „Mirakel" veranlaßt worden jein. Er sei dann im Laufe der Vorstellung in eine derartige Er regung geraten, daß er in dieser Form seinen Ge fühlen Ausdruck gab. Di« Direktion des Deutschen Theaters erklärt, Dr. Dinter habe im Verlauf seiner Ansprache den Satz gebraucht: „So etwas brauchen wir uns von Juden nicht gefallen zu lassen." Hierauf erst hätte sich im Publikum eine gewisse Er regung bemerkbar gemacht, und einige Leute hätten die Entfernung des Redners aus dem Theater ge fordert. Richtig ist, daß sich Dr. Dinter unauf gefordert der Polizei stellte. Die Vorstellung nahm nach dem Zwischenfall ungestört ihren Fortgang. * Zum Theaterprozeß Schrumpf wird aus Mün chen gemeldet, daß Schrumpf unglaublicherweise Be rufung gegen das Urteil einlegen wird. Die "olizeidirektion hat sofort das von dem zur itzung eigens beorderten Beamten nachgeschriebene Stenogramm der Verhandlungen und das Urteil ein gefordert und wird noch im Lause dieser Woche Direktor Schrumpf die Direltionssührung ent» ziehen. Eine Schließung des Theaters, wie vielfach angenommen und auch in der Presse behauptet wurde, ist von der Polizei nicht beabsichtigt. Der frühere Musikdirektor Braun wird aller Wahrscheinlichkeit nach den Bitten des Theaterpersonals folgen und die vorläufige Leitung der Bühne übernehmen. Interessant ist, daß sich, wie ein Münchener Blatt mitteilr, bereits 90 Schauspieler, Dramatiker, Schrift steller usw. um den Direktorposten beworben haben. * Zwischenfall im Frankfurter Schauspielhaus. Am Montag während der Aufführung von „Emilia Galotti" trat eine empfindliche Störung ein, da der Darsteller des M a l e r s Conti, Herr Kratina. kurz vor dem Ende seiner Rolle einen Ohn» machtsansall erlitt, jo daß der Vorhang fallen mußte. Das Publikum geriet in einige Aufregung, die Vorstellung konnte aber bald wieder fortgesetzt werden und der Regisseur ließ bekannt geben, daß der Schauspieler sich wieder erholt habe. * Vom Präsidium der Bühnengenossenschast wird dem „B. T." milgeteilt, daß das Urteil gegen den Theaterdirektor Schrumpf ausdrücklich fest stellt, er sei unfähig, weiter ein Theater zu leiten. Man nimmt nun an, daß er infolgedessen freiwillig die Konzession niederlegen werde. Sollte dieses aber nicht geichchen. wird sich die B ü h n e n g e n o s s e n- schaft an den Münchener Polizeipräsi denten mit dem Anträge wenden, dem Direktor Schrumpf die Konzession zu entziehen. * Kleine Kunstchronik. Wie wir von unserem Dresdner I>-Mitarbeiter erfahren, hat der Rat del Akademie der bildenden Künste beschlossen, den zu ständigen Stellen zu empfehlen, das geplante Richard-Wagner-Denkmal im Rundgang des Opernhauses aufzustellen. Es hatte sich in der Nähe der Oper ein für die Errichtung passender Platz nicht gefunden, so daß man auf diesen Ausweg gekommen ist. Die Sammlung hatte einjchl. des Staatszuschusses von 30 000 .tt nur etwas über 40 000 «tt erbracht. Es ist weiter geplant, nicht nur das Denkmal von Wagner, sondern auch von Mozart und Beethoven gleichfalls im Rundgang der Oper zu errichten. — Wie unser Dresdner d-Mit- ardeiter weiterhin meldet, ist der Bildhauer Dit te r t aus Dresden, ein Schüler Prof. Wrbas, als Lehrer an die Kunstgewerbejchule in Dessau berufen worden. - Auf seinem Landgute bei Genf starb, wie telegraphisch gemeldet wird, im Alter von ti4 Jahren der Maler Charles Eiron, der al» Landschafter und Porträtist bekannt ist.
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