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Evang. LUrcherwersammlung Pfarrer Loch bittet um Vertrauen. Der kommissarische Landesbischof Pfarrer Coch gab den Geistlichen und kirchlichen Amtsträgern aus ganz Sachfen iin Vereinshaus in Dresden Aufklärung über die Ereignisse der letzten Wochen, die kirchsnpolitifche Lage ln Sachsen und die Ausgaben der nächsten Zukunft. Nack seinen Vegrußungsworten betonte der juristische Bevollmächtigte Dr. Schr etter, daß das, was geschehen sei, um de» Bolte» und der Kirche willen getan rverden mutzte. Er erwarte heute hier weder eine Nertrauenskundgebung noch ein, Zustimmunaserklärung, sondern nur offene auf- nahmebereite Herzen. Nach der Ernennung des Staatskoin- missars für kirchliche Dinge in Preußen sei es die erste Sorge gewesen, die preußische Entwicklung in Sachsen zu vermelden. Einen Staatskommissar haben wir nicht, sondern einen Mann der Kirche, der ihre Geschicke leitet. Landesbischof Coch bat zunächst ebenfalls die Versam melten um ihr Vertrauen. Vierzehn Jahre lang habe man um die Bolkskirche geredet und geschrieben, jetzt müsse man hin ausgehen durch die Volksmission. Dieses Programm durchzu- setzen seien er und sein« Mitarbeiter entschlossen. Niemand wolle ein« Staatskirche, aber der Staat ist heute ein anderer geworden. Nun müsse das Gleichgewicht und der Einklang yergestellt werden. Anschließend sprach der kommissarische Geistlühe Rat Dr. Fröhli ch-Leipzig über die praktischen Aufgaben der nää>- sten Zukunft: Evangelisation und Volksmission. Unter keinen Umständen dürfe die Kirche im gegenwärtigen Augenblick den Kontakt mit dem Volk verlieren. Der Landesbischof selbst und die Geistlichen Räte würden hinausgehen, um in Dor- rägen für die neue Bolkskirche zu werben. Presse und Rund unk würden in den Dienst der Kirchenverwaltung zu stellen ein. Diese selber müsse so einfach und schlicht wie möglich gestaltet werden. Pfarrer Adolf Müller glaubte in seinem Schlußwort feststellen zu können, daß die Einigkeit unter den kirchlichen Amtsträgern Sachsens vorhanden sei oder in Kürze erzielt werden würde. Nicht um der Politik, sondern um der Kirche willen sei er nationalsozialistischer Pfarrer geworden. Die Männer, die setzt das Banner innerhalb der sächsischen Kirche hochgerissen hätten, seien vielleicht nicht die prominentesten — denn diese hätten sich bis zuletzt zurückgehalten — aber sie feien von einem heiligen Verantwortungsgefühl beseelt und entschlossen, ihre Aufgabe zu Ende zu führen. Rechtsanwalt Dr. Schreiter schloß die Kundgebung mit einem Kamvfheil aus den Volkskanzler Adolf Hitler. Mit dem gemeinsamen Gesang des Lutherschen Kampfliedes „Eine feste Burg ist unser Gott schloß die Versammlung. Höchster Frauenüberschuß in Sachsen H Ain 16. Juni wurden in Sachsen nach den im Stati stischen Landesamt vorgenonnnenen Zusammenstellungen 2 482 981 männliche und 2 713 405 weibliche Personen ge zählt. Auf 100 männliche Personen kamen hiernach 109,3 weibliche. Diese Verhältniszahl stellte sich 1925 auf 110,6. Die Ziffer für den Ueberschuß an weiblichen Personen ist also Im ganzen Lande etwas zurückgeganacn. In den Groh- ftadten Leipzig und Chemnitz zeigt sich die entgegengesetzte Entwicklung. Nach der Volkszählung im Jahre 1910 ent fielen in Sachsen auf 100 männliche Personen 106,8 weib liche. Die Erhöhung des Frauenüberschusses nach dem Krieg ist in erster Linie eine Folge der großen Lücken, die der Weltk rieg in die Reihen der Männer riß. Vergleicht man unter Zugrundelegung der Volkszählungsergetmisse von 1871 bis 1925 auf 110,6. Die Ziffer für den Ueberschuß an Frauen in Sachsen mit den entsprechenden Ziffern für das Reich, so ergibt sich die Tatsache, daß Sachsen unter den deutschen Ländern die höchste Frauenüberschußzisfer anfwcist. Diese Sonderstellung Sachsens steht in Zusammenhang mit feiner wirtschaftlichen Struktur, vor allen Dingen mit dem vorherrschen der Textilindustrie. Ob diese Sonderstellung auch nach der neuen Volkszählung noch besteht, wird sich -eigen, sobald die entsprechenden Ergebnisse der anderen LMwer vorliegen. Lasch vrigadeführer der SA Mit dem 1. Juli 1933 ist Oberführer Lasch unter Bei behaltung seiner bisherigen Dienststelle als Führer der Un tergruppe Chemnitz zum Brigadeführer befördert worden. Industrieller Luftschutz ist not Eine Aufllänmgsverfammlung -es Verbandes Sächsischer Industrieller Dresden, 6. Juli. Der Verband Sächsischer Industrieller als Ver trauenostelle für den Luftschutz im Bereiche des Frei staates Sachsen halte am Donnerstag die von ihm zu be treuenden Finnen von Dresden und Umgegend, insbeson dere die verantwortliel)en Werülustschutzleiter, zu einer informierenden Sitzung geladen, an der zahlreiche In dustrielle sowie die Vertreter des Reichsstattl)altcrs, des Ministerpräsidenten, der Ministerien und des Dresdner Polizeipräsidiums teilnahmen. Der Vorsitzende des VEI., Wilhelm W j t t Ii e, begrüßte die Tlersammlung lind er teilte dem Kapitänleutnant a. D. Pretzell das Wort, der über die Sitzung des Hauptausschusses für industriel len Luftschutz des Neichsverlrandes der Deutschen In dustrie mn 11. Mai 1933 berichtete. Er ci-arcikterisierte die ungeheure Bedeutung des Luftschutzes für Deutschland, die ganz besonders in diesen Tagen durch das Ueberslie- gen der Stadt Berlin durch fremde Flieger offenlxn' ge worden sei. Da ein aktiver Lustschutz Deutschland nicht möglich sei, so sei man lediglich auf den passiven Luft- sclmtz angewiesen, der nunmehr in limfassender Weise organisiert iverden soll. In Sachsen sei eine Landes gruppe des Reichsluflschutzbundes unter Leitung von Mi nisteriell» at Kramer gegründet worden, der eine möglichst rasclfe Erfassung aller neben den lebenswichtigen Betrie ben in Frage kommenden industriellen Firmen anstrebe. Der Redner gab sodann das aus der Hauptausschußsitzung beschlossene großzügige Organisationswerk bekannt. „Aus der Praxis des Werkluftschutzleiters" gab Dr. Meyer von der Chemischen Fabrik von Heyden in Rade ¬ beul Ausschluß. Er sprach sich namentlich über das Ein greifen des organisatorischen Werkschutzes im Ernstfälle aus und schilderte die Tätigkeit der Schutzgruppen und ihrer Führer, die Organisation der Flucht der Belegsct)as- ten bei Angriffen, die Verhinderung von Paniken, Alarm übungen usw. Dipl.-Ing. Luther, Werkschutzleiter der Zeiß- Ikon-Werke in Dresden, referierte über L u st schütz- Übungen in Schlesien und ihre Auswertung für die säciMcl-e Industrie. An Hand vorziigliäzer Lichtbil der zeigte der Redner, welche Beachtung der industrielle Luftschutz in Schlesien gefunden hat. Es müsse größte Bedenken auslöscn, daß die Bevölkerung Sachsens die Gröhe der Gesahr feindlicher Luftangriffe noch nicht voll erkannt habe. Ter Redner verlangte auf Grund seiner Erfahrungen Gewährleistung des planmäßigen Zusam menwirkens aller beteiligten Kreise, Verhinderung jeder Geheimtuerei in Bezug auf Lustschutzeinrichtungen und beschleunigte Einrichtung des zivilen und industriellen Luftschutzes auch in Sachsen. Polizeimojor Basset sprach dem BSI. den wärm sten Dank der Behörden dafür aus, daß er es unternom men l>abe, diese Sitzung einzuberusen. Reichsbahnrat Dr. Ha r t w ig machte mit großem Nachdruck darauf auf merksam, daß es keinen größeren Irrtum geben könne, als den Luftschutz sür eine phantastische Angelegenheit zu halten. Auch in Sachsen walle und werde man in voller Erkenntnis der drohenden Gefahr alles tun, um den Luft schutz vorwärts zu treilnn. Altdeutsche Dichtung in Böhmen Vortrag von Prof. Gicrnch-Peag In der Berliner Universität. Der bekannte E-ermanist und Führer der Deutschen in der Tschechoslowakei, Pros. Dr. Erich G i e r a ch von der Deutschen Universität in Prag, sprach als tSast im Aulagebäude ver Friedrich-Wilhelms-Universität über das Thema „Alt deutsche Dichtung in Böhmen und die Anfänge des deutschen Schrifttums im Osten". Ausgehend vom Werdegang und den geschichtlichen Anfängen Böhmens, der Bodeutcilung in Osten und Westen und des Entstehens deutschen Bodens nach der großen deutschen Ostwanderung zeigte Redner die Entwicklung der deutschbohmischen, vornehmlich höfischen Dichtung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die friedfertige Besiedlung, die in rascher Zeit und großer Ausdehnung vor sich ging, have das Land mit seiner slawischen Erundbcvölkerung durch den deutschen Bauer und Bürger für das Deutschtum gewonnen. Zunächst seien die Siedler vor die Fragen des Alltags gestellt worden. Erst nach Jahrzehnten hät ten sie sich den höheren Fragen des Daseins, künsileri'chen und anderen geistigen Dingen zugewandt. Woher diese geistige Ent wicklung im einzelnen gekommen sei, d'cse Frage könne kaum be antwortet rverden. Die Bedeutung der deutschen Stämme und Landschaften müsse vor allem auch zur Geschichte des Ostens her angezogen werden. Eine Umfassung, die diese Entwicklung nur als Anhängsel des deutschen Westens sehen wolle, sei nicht richtig. Böhmen habe eine bodenständige deutsche Dichtung. Zur karolingischen Zeit sei das Christentum durch die Bayern nach Böhmen gebracht worden. Man habe hier den hl. Beit und nicht einen byzantinischen Heiligen verehrt. Das Christentum habe somit den Grund zum Ausstieg des Volkes zur westlichen Kultur gelegt. Auch das staatliche Leben sei nach ihrem Muster ausgestellt worden. Di« böhmischen Herzöge seien bald Reichssürsten geworden, 5W Jahre srüher, als dies in Preußen der Fall gewesen. Der böhmische Hof der ehrlich« Bin dungen mit den Staufen einging, zog deutsche Ritter an den Hof, und in seiner Folge auch deutsche Minnesänger und Dichter. Der erste deutsche Dichter, ein Schüler Walthers, Einar, ver fügt« über eine dotierte Stellung am Hofe. Si« geher beglei tete Wenzel und Ottokar. Ullrich von Eschenbach ist einer der Führer. In den Tagen Wenzels l. gibt das benachbarte Meißen seine Dichter oz» den Praaer Hoi ab. LeinriL xerauenrov vicbter ein rriageiied aur Den Dod Wenzels 7. Heinrich v. Klempe n dichtet seine Marienlegenden. Böhmen wird führend aus dem Erbiet des geistlichen Liedes und der Legenden, die meist von Angehörigen des böhmischen Adels versaßt werden. So sei die Entwicklung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Auch die nationale Literatur des Ostens lei durch An lehnung an die deutsche Dichtung erwachsen. Ihr Auftreten im 13. Jahrhundert sei unmittelbarer Anlaß zur tichechisckzeu Litera, tur geworden. So sei die tschechische Tristan Dichtung teilweise nach Hein< ichvon Freiberg bearbeitet worden. Dasselve sei auch lei den Legenden der Fall. Weit ausgreifender als im 13 sei Im 1 l. Jahrhundert die Entwicklung, die von Konrad B u r l a cb bereits in einem grundlegenden Werke über die Zeit Karls IV. behandelt worden sei. Die Ra.chbliite der mittelhochdeutschen Literatur war die oculschböhmische Literatur. In ihr setzte dann die Kulturmendr vom Mittelaller zur Neuzeit ein. Prag sei die Wiege der neuen deutschen Sprache geworden, als deren edelsce Frucht die Dich tung „Der Ackermann und der Tod" von Johannes Saaz be zeichnet werden müsse. p. * Katholisch« Feldgeistliche bekennen sich ,n Hitler. DK Bereinigung ehemaliger bayerischer katholischer Feldgeistlicher hielt in München ihre Jahresversammlung ab. Polizeiober- pfarrer Schneider erklärte, wenn heute der Frontsoldat wie der an der Spitze des Staates marschiere, so marschiere auch der Frontgeistliche mit ihm. Der katholisch« Geistliche sei durch sein« politische Tätigkeit in der Vergangenheit in Mißkredit gekommen. Jeder Katholik müsse jedoch selbstverständlich hundertprozentig national und christlich sein. Die Versammlung, die ein Bekennt, nis zum Führer Adolf Hitler darstellte, genehmigte die Aende« rung des Vereinsnamens in „Bereinigung katholischer geist licher Kriegsteilnehmer". Speyer. Tais Bischöfliche Ordinariat Speyer Hal ag die Präsides der Deutschen Ingendkrast eine Bersiigniig erlassen, wonach zur Verminderung der Reiüungsflächen üis aus weiteres jede sportliäze Betätigung der DIK. zu unterlassen ist Die drei Wagemutigen Sin Abenkeurerroman / Don Erl Weyla bv tlvrn k do. o. m. b. u.» üerlin Vs )), Lteklldrer 8lr. 36 iS. Fortsetzung) «ynetznq faßen fle And Pa wieder zusammen und be gann««, den Flug der wagemutig«» von einem anderen Stand- punkt au, beurteile«. Sie fühlten sich, als die einzigen Mit wisser des Unternehmens, mitverantwortlich sür da» Heil der drei Männer. Was nun, wenn ein Unglück geschah- Ei« wag- tm» nicht, diese» Gedanke» weiter auszubaue». Di« Rächt oerging unsäglich langsam .... Am frühen Morgen des daraussolgenden Tage» fand sich Ioan Sternfon in ihres Vaters Büro. Der starke Sternson, der bisher jeder Situation ge wachsen war, sah schlecht und übernächtig« aus. „Hast du bereits die Frühausgabe d«r „Frisco-News" ge lesen?" war sein erstes Wort bei ihrem Eintritt. Auf ihre verneinende Antwort hin schob er ihr das Blatt schweigend zu. Sie warf einen Blick auf die Titelseite. In großer, ausfallender Schrift stand da zu lesen: „Ein geheimnisvoller Atlantikflug". Di« Zeitung meldete über das geheime Unternehmen, mit einem neuen Flugzeugtyp den Atlantischen Ozean zu über queren. Gierig verschlang Ioan die Zeilen, In der Hoffnung, trgendetwa» Neue» über den Verbleib der Wagemutigen zu entdecken. Stumm sah Sternson ihr zu. Al» st« an dem letzten Pasfu» anlangte, stieß ft« etnen leisen Echret aus und schaute ihren Vater entsetzt an. Wie «i»taltes Wasser ging es Uber sie, al» st« lao: „Laut einer Meldung unseres Berliner Büros soll tu Moskau ein von Westen kommendes Flugzeug abgestürzt und verbrannt sein. Ob e» sich um den geheimnisvollen ameri kanischen Atlantikflieger handelt, konnten wir bi» zur Stunde noch nicht in Erfahrung bringen." Ioan griff sich an den Kops. Es war ihr, als habe ihr das Entsetzen die Sin»« gelähmt. Nach «iner Weile schüttelt« sie sich energisch. „Das glaube ich einfach nicht", sagte sie kurz und entschieden und legte das Blatt vor sich hin. „Es kann irgendein anderes Flugzeug sein, warum denn gerade das unserige?" „Ich will auch nicht daran glauben," erwiderte Sternson, ,^umal unsere einzigartigen Turbinen so gebaut sind, daß ein direktes Feuerfangen zur Unmöglichkeit wird. Das Ist ja gerade die hervorragende Seite von Eddy Perths Patent. Es mag sich, wie du es auch meinst, um ein ganz anderes Flugzeug handeln." „Ja, Pa, und die ersten Nachrichten sind sowieso übertrie ben. Oder soll sich dennoch etwas Programmwidrigcs ereignet haben? Aber was?" Beide wurden immer unruhiger, je mehr sie nachdachten und grübelten. Sie verspürten einen bitteren Geschmack im Munde, den sie nicht mehr los wurden. Sternson stand ans und ösfnete ein Fenster. Dann sprach er leise: „Ich muß stets daran denken, wie Eddy einmal lächelnden Mundes sagt«: Beim stürmischsten Wetter würde ich es wagen! Der Junge hatte ein felsenfestes, beinahe blindes Vertrauen in seine „Morning-Dawn". Und seine beiden Begleiter, Franklin wie John Levis, stehen ihm an Courage nicht nach. Gerade diesen dreien sollte nun ein Unglück widersahren sein!" „Run, Pa, da man noch nichts Bestimmtes weiß, solltest du dich nicht unnütz ausregen", versuchte Ioan ihn zu beschwich- tigcn. „Gewiß, Kind, du hast recht. Zum Abwarten sind wir nun einmal verdammt. Trotzdem, Mädchen, trotzdem sitzt mir hier", er zeigte auf feine Brust, „ein beklemmendes Gefühl, als ob irgend etwas nicht in Ordnung ist." Jäh sprang Ioan auf, küßte den Baker auf die Wange uiü> rief ihm ein um das andere Mal z«: „Wird schon alles gut gehen, Pa " Nl. Kapitel. In Moskau hatten sich die Ereignisse überstürzt. Gegen Abend herrschte Heller Aufruhr. Längst hatte die Drahtios« gemeldet, daß der geheimnisvoll« Silbervogel brsiniiiv Rich tung auf Moskau genommen. Auf dein pslugplalze staute sich «ine unabsehbare Menge. Die Hauptstraßen, die zum Felde führten, waren vollgestopft. Aber auch die großen Plätze der Stadt waren iibersüllt. Auf dem Noten Platz standen di« Menschen Kopf an Kopf. War der Flug San Franzisko—Moskau ursprünglich geheim gehalten worden, im Augenblick seiner Ausführung wurde er zum öffentlichen Geheimnis der ganzen Welt. Ein einziger Ruf von vielen Tausenden von Kehlen stieg begeistert gen Himmel, als das Flugzeug als kleiner, schwarzer Punkt am Horizonte auftaucht«. Erst klein, dann wachsend und wachsend, in der untergehenden Sonne blitzend, einem Stern« ähnlich. Zusehends schrumpfte di« Entfernung zusammen. Da — was war das? Die Tausende von fragenden Rufti wurden zu einem einzigen Angstruf. Das silberne Flugzeug ging aus dem Roten Platz nieder. Mit Blitzesschnelle. Heulend stob die Menge davon. Panik artiges Durcheinander entstand. Das Geschrei artete tn ent setzliches Gebrüll höchster Not aus. Wie ein Schatten war das Flugzeug in den Hausen ent setzter Menschen gefahren. Todesgeschret erscholl. Flüche wurden laut. Irgendwo betete jemand mit schriller Fistelstimme. Tosend lag das un geheure Meer des ausgebrachten Volkes aus der blutigen Wahlstatt. Nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte dies Warten. Dann brach der Bann. Wie eine losgelassene, lechzende Meute drang die brodelnde Menge heulend und kläffend auf das Flug- zeug ein. Eie riß an ihm und zerrte. Die „Morning-Dawn" wackelte bedenklich. Aber niemand zeigte sich. Die Türen blie ben geschloßen. Im Nu wurden sie abgerissen. Man durch wühlte die Maschine und — sand nicht die geringste Spur von dem Piloten. Note Polizei bahnte sich Raum, aber auch di« Uniformierten standen starr. Wo konnten die Insassen des Flug zeugs sich befinden? Sie wären buchstäblich in Stücke gerissen worden. Im Paroxismus der Wut über die verhängnisvolle Landung des ausländischen Flugzeuges siel die Masi« über di« Maschine her. Als die Rettungswagen den letzten der mehr als dreißig verletzten sortgcbracht hatten, ging das. was von dem Apparat übrig gebliebe» «ar» tn Flammen auf. ^Fortsetzung folgt.)