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l-ripiig un<i Umgebung ) Der Relchaverband der Deutschen Rauchwaren-Firmen teilt mit: In Anwesenheit der Herren Stadtrat Dr. Leiske, Kreismirtschaftsreferent Stadlrat Enke und Kampsbundleiter Klopf fand am Mittwoch die Gleichschaltung des Reichsvcrbands der Deutschen Rauchwaren-Firmen statt. Der Vorstand setzt sich nunmehr aus folgenden Herren zusammen: Engerer Vorstand: Otto Franke i. Fa. Otto Franke lNSDAP), Generalkonsul Dr. Hlaul Hottender i. Fa. Theodor Thorer, Richard König sen. i. Fa. Adolph Schlesinger Nachf.. Walther Kranich i. Fa. Fran ke u. Sasse (NSDAP.) und Oskar Wenke i. Fa. Carl Hiiltze «NSDAP.). ) Schreckschüsse bei einem häuslichen Streit. In einer der letzten Nächte hörte ein Polizeibeamter auf Runde in der Hal- lischen Strotze aufeinanderfolgende Schüsse und kurz darauf Hilferufe Diese kamen aus einer Wohnung in der Gotl>aer Straße. Der Wohnungsinhaber hatte die Ehefrau seines Nach barn auf ihr Bitten in seine Wohnung einstweilen ausgenom men. um sie vor Tätlichkeiten ihres angetrunkenen Ehemanns zu schützen. Trotz gütlichem Zureden ließ sich dieser aber nicht beruhigen, sondern ging tätlich gegen die Nachbarsleute vor. In der Bedrängnis gab dann der Wohnungsinhaber drei Schüsse aus einer Schreckschutzpistole all. Mit blutenden Kopfverletzun gen wurde der streitsüchtige Nachbar ins Krankenhaus St. Georg llbergeführt. ) Strenge Strafen bei Schulversäumnissen kündigt das Schul- und Bildungsaint an. Es weist die Erziehungspflichti- gen nochmals darauf hin, datz sie auf Grund der schulgesetz lichen Bestimmungen verpflichtet sind, ihre Kinder zum regel mässigen Schulbesuch anzuhallen. Für die Arbeitgeber gilt, datz Versäumnisse für berufsschulpflichtige Angestellte aus geschäft lichen Gründen nur dann zulässig sind, wenn vorher von der Schulleitung Urlaub erteilt worden ist. Unentschuldigte und un gerechtfertigte Schulversäumnisse können mit Geldstrafen bis zu 150 RM. oder mit Haststrasen bis zu 14 Tagen belegt werden. Leipzig. WachmannschaftderSAbeschofsen. Die Sicherheitsposten der SA nuf dem Sportplatz an der Immelmannstraße in Mockau hörten nachts im angrenzen den „Preußen-Sportplatz" Männerstimmen und Geräusche. Beim Absuchen des Geländes wurde ein Mann gestellt, der beim Anruf sofort drei Schüsse aus einer Pistole auf die SA- Männer abgab, ohne zu treffen. Ein Wachmann schoß nach dem flüchtenden Täter; es konnte jedoch nicht festgestellt wer den, ob er ihn getroffen hat. Waffen in Kinderhand Elsterwerda. Im benachbarten Stolzenhain ereig nete sich ein tödlicher Unfall. Der Wirtschastsbesitzer E. Wendt wollte Schädlinge mit dem Tesching schietzen und legte die ge ladene Waffe in die Scheune aus einen Wagen, um das Te sching bei Bedarf zur Hand zu haben. Der neunjährige Sohn des Besitzers ergriff die Waffe und legte im Scherz auf sein 2 ^jähriges Schwesterchen an. Plötzlich siel ein Schuh, und das Kind sank, tödlich ins Herz getroffen, um. Eisenberg. Der 13jährige Schüler Reifarth hatte eine zur Vogelabwchr geladene Flinte an sich genommen und sich damit beschäftigt. Unglücklicherweise entlud sich ein Schutz, der seine elfjährige Schwester Paula ins Gesicht traf. Jetzt ist das Kind nach tagelangem schweren Leiden seinen Verletzungen erlegen. Halle erhält ein Kolonial-Krlegerdenkmal. Das von dem Berliner Bildhauer Möbius geschaffene Kolonial-Kriegerdenkmal, das am nächsten Sonntag in Halle a. d. Saale feierlich eingeweiht wird. Es zeigt einen Soldaten der Schutztruppe in der ehemaligen Südwester-Uniform. (stemnik, Tvicksu, ?lsurn Aus der kath. Gemeinde Zwickau Der neue Gemeindesaal im Hintergebäude, Schloß straße 11, hat sich als sehr geeignet erwiesen. Dieser Raum mit dem über ihm gelegenen diente bisher als Zimmer für den Religionsunterricht für die Schulkinder. Da nun seit Ostern d. I. der religiöse Unterricht in den einzelnen Schulen gegeben wird, konnten die ehemaligen Schulzimmer des katholischen Pfarramtes für Gemeinde- zivecke eingerichtet werden. — Biel Sorge bereitet ge- geuivärtig der Kuratie die iveitere Regelung des Gottes dienstes. Der bisherige Gottesdienstraum, die Turnhalle in der Blücl-erstr., ist ihr zum 1. August gekündigt worden. Ec- soll bis auf weiteres ein passender Raum für Gottes dienstzwecke gemietet werden — Das Sommersest, das am vergangenen Sonntag der katholische Männerverein veranstaltete, erfreute sich großen Besuches tz. Chemnitz. In der letzten Ratssitzung wurde Stadtrat Dr. Staemmler, der aus Gesundheitsrücksichten um Enthebung vom Amte gebeten hatte, vom Ratsvor sitzenden mit Worten der Anerkennung für seine Tätig keit im Rate verabschiedet. Ferner beschloß der Rat, das Patholcgisch-hl-gienische Institut zu Ehren seines früheren Direktors, Geh. Sanitätsrats Prof. Dr. Rauwerck, der am 7. Juli sein 80. Lebensjahr vollendet, „Nauwerck- Haus" zu benennen. h. Oelsnitz sErzgeb ). In Schuhhast genom men. Hier wurde die frühere kommunistische Stadtver ordnete Trommer, deren Mann seit März flüchtig ist, unter dem Verdacht staatsfeindlicher Umtriebe in «Äi-utz- hast genommen. tz. Annaberg. Um das Pöhlbergringpro- j e k t. Die Stadtverordneten besck-äftigten sich in ihrer letzten Sitzung mit der Frage der Förderung des für das ganze obere Erzgebirge wichtigen Pöhlbergring-Projekts. Zur Vorfinanzierung der Angelegenheit sollen von der Stadt Annaberg 200 Mark durch andere Stellen 4500 Mk. zur Verfügung gestellt werden. Die Stadtverordneten stimmten der Ratsvorlage auf Bewilligung eines Verech- nungsgeldes von 2000 Mk. zu Lasten des außerordent lichen Hausl-altsplans zu. Ehrenfriedersdorf. Im Naturtheater auf den Greifen st einen werden im laufenden Sommerhalb jahr die Obererzgcbirgischen Passionsspiele „Wilhelm Teil", „Die lange Schicht", „Die Hermannsschlacht" und „Der Stülpner Karl" an jedem Mittwoch, Sonnabend und Sonn tag nachmittags ausgeführt. Auskünfte und Anmeldungen übermittelt der Stadtrat Ehrenfriedersdorf. Lhcmniy. .300 RM Belohnung. Am 4. Septem ber 19-32 abends war in der Alexanderstraße bei einem kom munistischen Ueberfall em Nationalsozialist durch einen Mes- serstich schwer verletzt worden. Die Ermittlung des Täters ist bisher nicht gelungen. Jetzt hat das Polizeipräsidium für den Nachweis van Tatsachen, die zur Ermittlung und Ergrei fung des Täters führen, eine Belohnung von 300 RM aus gesetzt. Zwlck-iu. Tödlicher Betriebsunfall. Auf der Betriebsabteilung „Deutschland" ereignete sich ein schwerer Unglückssall, bei dem der Lokomotivführer Martin sein Leben einbüßte. Bei einer Preßlustlokomot.ve barst plötzlich ein Rohr. Martin wurde von den umhersliegenden Eisenstücken so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus starb. Pausa i. v. Zwölf Einbrecher gefaßt. Die in den letzten Jahren in der hiesigen Gegend ausgesührten Ein- brüche konnten jetzt geklärt werden. Einer der Täter, der Schmiere gestanden und statt der versprochenen 100 RM nur 2S RM erhalten hatte, verriet au« Rache seine Genossen. Einer der Beteiligten gab bis jetzt zwanzig Einbrüche zu. Bisher sind zwölf Personen ausfindig gemacht worden, die sich sämtlich in Haft befinden. oelsnitz l. L P ost h e l f e r a l s K P D-K url«r. Der frühere Poltaushelfer Köhler ist in Haft aenommen worden, nachdem festgestellt wurde, daß er sich auch jetzt noch In kom- munistischem Sinn betätigt. Er steht Im Verdacht, mit tsche chischen Kommunisten brieflichen Verkehr zu unterhalten. Kur <trr l-suritr Oie Schuld am Bauhner Explosionsunalück Bautzen. Ueber das Explosionsunglück auf der Schießbleiche teilt der Polizeibericht u. a. noch folgendes mit: Durch die umhersliegenden Splitter, von denen einer über dreißig Pfund wog, wurde die 18 Jahre alte Ger trud Heinrich durch Zerreißung der Halsschlagader sofort gelötet. Im Krankenl-ause starben der 14 Jahre alte Walter Sauer und der achtjährige Eberhard Barthel in folge innerer und äußerer Verletzungen. Außerdem wur den ins Krankenl-aus sechs iveitere Verletzte eingelie fert. Der Feuerwerker Schöne wurde der Staatsanwalt schaft zur Vernehmung vorgeführt. Schöne, der die Bautzner Feuerwerke mit Ausnahme des zur Iahrtau- sendfeier abgebrannten schon seit einigen Jahren aus richtet, hat weder eine Schulung als Pyrotechniker hinter sich noch eine Prüfung abgelegt. Er hat sich die pyrotech nischen Kenntnisse selbst angeeignet und arbeitet mit etiva zehnjähriger Erfahrung. Er betreibt in Sohland einen Gasthof, dazu ein Kolonialwarengescl)üft und handelt mit Eiscnwaren, Waffen und Munition. Bei den schweren Folgen des Unglücks muß man darauf Hinweisen, daß es offenbar für das Abbrennen von Feuerwerken nicht ausreichend scharfe gesetzliche Bestim mungen gibt. Man wird hier wie im ganzen Reiche eine Neuregelung treffen müssen, um derartige Unglücke aus- zuscl)alten. Das zum Abbrennen des Feuerwerks verwendete Material wurde beschlagnahmt. Am Donnerstag vormit tag wurde auf dem Schützenplatz l)albmast geflaggt. l. Ostritz. Verwegene Flucht aus dem Ge fängnis. Der wegen verschiedener Betrügereien ver- l-aftete erwerbslose Arbeiter Matzeitzik ist aus dem Amts gerichtsgefängnis entwichen. Er sprang in einem unbe wachten Augenblick über die hohe Mauer des Gefängnis hofes und entkam. Bischofswerda. Zum Fall Weser. Die Untersu chung der Leiche der in einem Wäldchen bei Tröbigau erhängt aufgefundenen Frau Frieda Weser aus Dresden ergab neue Verdachtsmomente gegen den Ehemann Weser nicht, was vor allem darauf zurückzuführen sein dürste, daß die Leiche in den acht Wochen bis zu ihrer Auffindung stark in Verwesung übergegangen war. Weser verwickelte sich bei den letzten Vernehmungen mehrfach in Widersprüche. Außerdem konnte sestgestellt werden, daß Weser bei seinen ersten Vernehmun gen vor mehreren Wochen die Polizei in die Irre zu führe» suchte. Senkung der Hypothekenzinsen Sebnitz. Einem Grundsatz der Reici-sregierung im Vierjahresplan folgend, hat die Stadtsparkasse Sebnitz vom 1. Juli ab den Zinssatz für alle ausgeliehenen Hy pothekengelder auf 514 Prozent herabgesetzt. Freital. Die Sparkasse hat vom 1. d. M. an den Zinssatz für Hyphoteken allgemein auf 514 v. H. gesenkt. Mit dieser Maßnahme soll den Bestrebungen der Rcicjjs- regierung auf Herabminderung der Anleihezinsen Rech nung getragen werden. d. Meißen. Fünf Generationen in einer Fa milie. Es ist zweifellos eine große Seltenheit, daß eine Fa milie die Vertreter von fünf Generationen beisammen sieht. Dieser Tage konnte hier Frau Pauline Kießling in geistiger und körperlicher Frische ihren 85. Geburtstag feiern. Ihre Toch ter, Frau Seyfried, steht im 6t. Lebensjahr und ist bereits Ur großmutter. Die Großmutter, Frau Kießling, ist 41 Jahre, deren Tochter, Frau Seifert, 22 Jahre alt. Das Kind der Frau Sei fert ist ein halbes Jahr alt. d. Heidenau. B e l o h n t e Le b e n s re t t e r. Die Kreis hauptmannschaft Dresden-Baußen hat dem Mechaniker Erich Zöllner in Heidenau und dem Schlosser Geora Holz in Wen- dischsähre, die vor einiger Zeit das Hausmädchen Henkel aus der Gesahr des Ertrinkens in der Eibe bei Prossen gerettet hatten, je eine Geldbelohnung bewilligt. d. Roßwein. F l u gz e u gn o I l a n d u n g. Am Mittwoch mußte auf Flur Schmalbach ein Verkehrsflugzeug der Linie Dresden-Chemnitz infolge Nebels eine Notlandung vornehmen, die glatt verlief. Das Flugzeug konnte gegen Mittag seinen Flug sortseßen. 55ssl Das neue Saalebett bei Bernburg Blick aus den Stichkanal der Saale in Eiserfurt bei Bern burg sAnhalt), der mit größ ter Beschleunigung gegraben werden mußte, um den Was sermassen, die sich durch den Kalkberg - Absturz angestaut hatten, Abfluß zu verschaf fen. Kommunistische Ilugblattpropaganda und versteckie Waffen Das Sondergericht für das Land Sachsen befaßte sich mit einer Reibe StrassäUe wegen Verbreitung kommunisti scher Druckschriften und N'.chtablieferuna von Waisen. Ein recht eifriger Verfechter der kommunistischen Idee war der 25iähriae Lehrer Johann Schellenberger au« Chemnitz. Der Angeklagte hatte am 28. März einen großen Koffer kommunistischer Druckschriften hochverräterischen In halts bet einem Gesinnungsgenossen eingestellt, um sie einer Beschlagnahme zu entziehen. In dem Koffer befand sich noch eine Pistole. Da« Gericht erkannte auf sieben Monat» Ge fängnis. Der Friseur Walter Hentschel aus Dresden befand sich angeblich dauernd in Notlage. Am 6. Mai lernte er in einem Lokal ein Hausmädchen kennen, dem er vorjpiegelte, Hilfspolizist und Sturmführer zu sein. Am zweiten Tage der Bekanntschaft lieh er sich von ihm 12 RM, ohne daß er im stande gewesen wäre, dieses Geld zucückzuzahlen. Bei dieser Gelegenheit trug er das Parteiabzeichen der NSDAP sowie das Hoheitsabzeichen, ohne Mitglied der Partei zu sein. Der Angeklagte, der wiederholt wegen Diebstahl vorbestraft ist, wurde am 23. Mai gefaßt, als er in einem Hotel einen Man tel stahl. Das Gericht verurteilt« den Angeklagten zu einem Lahr Gefängnis. , Ein „Künstler" ganz besonderer Art war der Studierende an der Kunstakademie Dresden, Fritz Görz, der am 28. März anläßlich eines Besuches der Staatlichen Gemälde galerie einem Aufseher gegenüber äußerle: „Es ist eine Schweinerei, daß man den vierfachen Fememörder Kittinger zum Kommissar von Sachsen ernannt habe." Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu acht Monaten Gefängnis.