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Notizen Nitlei» gegen /^ngebeptum Wie aus Braunschweig berichtet wird, hat Reichs kanzler Hitler an den Reichsstatthalter Loeper ein Schreiben gerichtet, in dem er sagt, es sei, um die Auf bauarbeit nicht zu stören, erforderlich, dah die in den letzten Wochen beobachtete Sucht, überall Nachforschun gen nach Vergehen aus früherer Zeit nnzustellen, auf- höre. Der Reichskanzler spricht in diesem Zusammen hang von einem verächtlichen Angebert um und fährt fort: „Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, datz in vielen Füllen nicht das Verlangen nach Gerech tigkeit der Antrieb ist, führende Männer der Wirtschaft vor Gericht zu ziehen, sondern oft persönliche Ge fühle, vielfach sogar Nachsucht und die Verfolgung egoistischer Ziele die Triebfeder des Handelns sind. Wenn die Staatsanwaltschaft und die Polizei in jedem Falle, der zur Anzeige kommt, die vorläufige Festnahme ver fügen, so wird auf der einen Seite jenes Angebertum gefördert, das den niedrigen Instinkten der Menschen und nicht der sittlichen Erhebung des Volkes entspricht, auf der anderen Seite entsteht mit der Zeit bei den Füh rern der Wirtschaft ein Gefühl der Vogelfreiheit, das ge rade die Lähmung der verantwortlichen Leitung der wirt schaftlichen Unternehmungen nach sich zieht." Der Kanzler schlicht, bedeutsame Fälle von Korrup tion mühten natürlich geahndet werden, es sei jedoch Großzügigkeit am Platze bei Verfehlungen, die weniger aus Eigennutz als im Ringen um die nackte Existenz be gangen worden seien. Der „stleue Vopv/Linls" Vor kurzem ging die Meldung durch die Presse, dah man beabsichtige, den „Vorwärts" in Prag neu her auszugeben. Indessen ist das Wiederaufleben dieses Blattes zur Tatsache geworden. Allerdings erscheint der „Neue Vorwärts" nur als sozialdemokratisches Wo chenblatt mit dem Verlags- und Druckort Karlsbad. Der „Neue Vorwärts" gefällt sich in einer scharfen Kampf stellung gegen Deutschland. In der Nummer 2 vom 25. Juni dieses Jahres wird behauptet, dah Deutschland ein einziges Zuchthaus sei, dah bei uns gewisse Personen Mord, Totschlag, Menschenraub , Erpressung und Dieb stahl begehen können, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden. Mit welcher Kaltblütigkeit gehetzt wird, kann an einem Beispiel aus Dresden gezeigt werden. So mel det der „Neue Vorwärts" Nr. 2 vom 25. Juni, dah in Dresden 150 SA.-Meuterer ins Konzentrationslager ge- scl)afft worden seien und erläutert diesen Vorgang wie folgt: „Ain Donnerstag, den 1b Juni, kam es in Dresden zu einer schweren SA.-Nevolte. In einer Versammlung der SA. kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der SA. und ihren Führern. Als es den Führern der SA. nicht gelang, die Ruhe herzustelle», griff die SS. ein und setzte die rebellie renden SA.-Leute fest. IW bis 1b0 SA.-Leuten wurde die tlni- sorm abgenommen, und die Meuterer wurden ins Konzentra tionslager Hohnstein gebracht." Der NS.-Pressedienst Gau Sachsen ist in der Lage, festzustellen, dah diese Meldung von A bis Z erlogen ist. Es wird höchste Zeit, derartigen Hetzereien gründlichst das Handwerk zu legen. Allen Sendungen aus der Tscheche! muh daher gröhte Aufmerksamkeit geschenkt werden, um dem Versuch des Schmuggels illegaler Hetz schriften nach Deutschland durch eine sofortige Anzeige bei den zuständigen Behörden zu begegnen. Darüber hinaus sorge jeder, der ins Ausland schreibt, für die Verbreitung der Wahrheit über die tasächlichen Zustände in Deutschland. Verlenke, «lak 6u «len keNigestt Der Landrat des Oberbergischen Kreises hat an die Bürgermeister und die in Betracht kommenden Verbände ein ernstlich zu beachtendes Rundschreiben gerichtet: Es ist darüber Klage geführt worden, dah während der Gottesdienste an den Sonn- und Feiertagen vielfach Arbeitstagungen der Derbandsvorstände, Hebungen sport licher Art, Aufzüge usw. veranstaltet werden, die geeig net sind, die Angehörigen der betreffenden Gruppen und Vereine von ihren gottesdienstlichen Verpflichtungen ab zuhalten. Wer es gut mit der Zukunft unseres Vater- Höbepunlt am Sonnabend Die Ausscs-eidungskämpfe der 4. Division für die deutschen Heeresmeisterschaflen nahmen am Donnerst«» auf der Ilgen- kampfbahn für den leichtathletischen und auf dem Heller für den wehrsportliä-en Teil ihren Anfang. In Verbindung mit die sen Ausscheidungskämpsen wurden am Donnerstag auch bereits zahlreiclie Vorkämpfe für das am Sonnabendnachmittag 15 Uhr stattsindende Reichs,vchrfportfest erledigt, in denen die Reichs wehrangehnrigen mit der Schutzpolizei und den Vertretern der SA., der SS. und des Stahlhelms zusammentreffen. Am Frei tag iverden die Vorkämpfe für Leichtathletik und Schwimmen fortgesetzt und außerdem findet im Rahmen der Wellkämpse am Freitagnachmittag die Hauptprobe der militäriscin'n und reiterlichen Vorführungen statt, zu der verbilligte Eintritts karten an die Dresdner Schüler abgegeben werden. Der Hauptveranstaltung am Sonnabendnachmittag werden der Neichsstatthaller, der sächsische Ministerpräsident und der Chef der Heeresleitung beiwohnen. Das reichlmltige Programm sieht militärische und reiterliche Vorführungen vor. Mi den militärisclx'n Vorführungen haben die Zuschauer Gelegenheit, einen Vlick in die Arbeit unserer Wehrmacht zu tun. Zur Vor führung gelangt ein M.-G.-Hindernislauf, ein Minenwerferzug, eine Feldkanonenbatterie. die Darstellung der Luftabwehr und eine Hebung einer Reiterschwadron. Besondere Erwähnung verdient eine Quadrille der sächsischen Schutzpolizei, die in Pa radeuniform geritten wird. Bei der Veranstaltung wirken drei Infantcrie-Musikkorps. zivei Spielmannszüge und drei Trom peterkorps mit In der Leichtathletik und im Schwimmen wer den von Reichsivehr. SA.. SS , Stahlhelm und Schutzpolizei zahlreich Wettkämpfe vorgefiihrt, die sämtlich ausgezeichnet besetzt sind. Uni den Wehrgedanken zu vertiefen, enthält das Sportfest weinsportliche Wettbewerbe. Diese bestehen aus einem Grupt>ensünflramps, einem 25 Kilometer Gepäckmarsch und einem Mannschafts-Orientierungslauf über 7 Kilometer. Das Sportfest soll die Verbundenheit der Reichsivehr mit der Schutz polizei und den nationalen Verbänden zeigen, soll den Teil nehmern Gelegenheit geben, sich im sportlichen Wettkampf zu messen und nel>en dem nötigen Kampfgeist, svortlickx' Ritter lichkeit und gegenseitige Koweradichail beweisen Gesundheit und Kraft. Geschicklichkeit. Ausdauer und Härte sollen geweckt werden. Diese Eigenschaften sind die Grundlagen für das Sol datentum, das Deutschland so nötig braucht. Treu zur kakkoMeken Presse! Die deutschen Katholiken müssen sich bewusst wer den, datz ihr Geistesnut und ihre Eigenart nur in einer starken katholischen Presse bewahrt werden können. Ge rade jene von uns, die durch die ständische Gliederung den früheren stärker religiös betonten Gruppenbildungen ent zogen werden, um nun dauernd in einer konfessionell ge mischten ständigen Organisation zu wirken, werden die heilige Verpflichtung spüren, nun erst recht ganze katho lische Mensliscn zu sein. Nur als ganze katholische Men schen können sie die katholisclsen Ideen der neuen Bewe gung zuführen, nur mit dem Willen zu heiliger Unbedingt heit das Glaubensgut für sich selbst und ihre Familie be wahren. Dazu bedürfen sie der Hilfe der katholischen Presse. P. Muckermann S. I. landes und damit auch mit der Erziehung unserer Ju gend meint, wird verantwortungsbewutzt dafür Sorge tragen, datz die Zeiten der Gottesdienste von 8 -11 Uhr von derartigen Veranstaltungen und Tagungen freiölei ben bzw. bei sportlichen Hebungen, die notgedrungen auf den Sonntagvormittag gelegt werden müssen, die be treffenden Teilnehmer vorher jeweils geschlossen an den Gottesdiensten teilnehmen. Es ist zu wünschen, datz diese ernste Mahnung zur Sonntagsheiligung nicht nur im Oberbergischen Kreis er lassen und befolgt wird. Oie ersten Ergebnisse Das »rotze Dresdner Reichswehrsportsest wurde am Don» nersta» mit leichtathletischen und ivehrsportlichen Wettbeiverben begonnen. Es fielen bereits einige Entscireidungen. Im 5000- Meter-Lauf siegte erwartungsgemäß Unteroffizier Böhmert s4. Nachrichten-Abteilung 4 Dresdens in der »ulen Zeit von 16:01 vor Schütze Günzel NO.IR. II Leipzigs mit 16.23, Schütze Aust (6./IR. 10 Bautzen) mit 16:16 unnd Schütze Saß stt./IR. 11 Leipzig) niit 16:53. Die Olympische Staffel über 8W. 4M, 20g, 200 Meter gewann die 6. Komp./IR. 10 Bautzen in 3:41,9 vor der 11. Komp./IR. 12 Magdeburg <3:13,1) und der 11. bzw. 6. Komp./IR. 11 Leipzig. Im Diskuswerfen wurde Sieger der Schütze Ponto <12./JN. 12 Magdeburg) mit der »ulen Lei stung von 38,99 Meter vor Feldivebel .Herrmann (3./IR 10 Dresden) mit 37,15 Meter und Oberschütze Krüger slO./IR. 10 Dresden) mit 34,42 Meter. Der Mannschafts-Orientierungslauf über 7 Kilometer wurde in zwei Grup>>en ausgelragcn In Gruppe A für die Reichswehr siegte die 10. Komp, des IR. 10 Dresden (Führer Unteroffizier Stein) überlegen in 28:05 vor der 2 /IN 10 Dres den, die 40:06 benötigte. In Gruppe B für Polizei und Ver bände geivann die 4 Bereitscimft der Schutzpolizei Dresden lFührer Oberwachtmeister Beyer) in 43 22 nur der SA.-Stan darte Dresden, die eine Zeit von 46:13 erzielte. Oie Jreuordmmg im Samariterwesen Der Sächsische Laudesvereiu vom Noten Kreuz schreibt uns: Die Mitteilung, batz die Arbeitersainariter- kolonnen nach ihrer Umgestaltung im nationalsozia- listisä-en Sinne in das Kolonnenwesen des Deutschen No ten Kreuzes übergeführt werden sollen, bezieht sich nicht auf Sachsen. In Sachsen sind, wie in mehreren anderen deutschen Ländern der Arbeitersamariterbunü und alle Arbeitersamariterkolonnen durch ministerielle Verfügung schon seit längerem aufgelöst. Die durch die Veränderung aller Verhältnisse im Reiche nötig gewordenen Verlhrnd- lungen zwisciien der NSDAP, und dem Roten Kreuz siird in Berlin vom Kommissar der Freiwilligen Kranken pflege, Reici-sministcr a. D. Dr. Getzler, dem Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, v. Winterfeld», und dem Chef des Sanitätswesens der NSDAP., (Generalstabs arzt Dr Hocheisen, und was Sachsen betrifft vom Präsi denten des Landesvereins vom Roten Kreuz, v. Bose, der auch Territorial-Delegierter der Freiwilligen Kranken pflege in Sachsen ist, und dem Beauftragten, Sanitäts gruppenführer Dr. Schönberg in Dresden, geführt wor den, wobei volle Einigung erzielt worden ist. Im übrigen gilt in Sachsen die Verordnung des sächsisäuui Minister präsidenten v. Killinger und des Staatskommissars sür das gesamte Gesundhcitslvesen, Dr. Wegner, durch die jeder Eingriff in den Aufbau unddie Ver waltung der Sa nitäts Kolonnen vom Roten Kreuz untersagt ist. Das Reichswehr-Sportfest in Dresden Die Stimme -er Nation Nus der Rundfunk-Ansprache des Intendanten Carl Stueber. Der neue Leiter des Mitteldeutscl-en Rundfunks, Intendant Carl Stueber. sprach am Donnerstag aland zu den Hörern des Senders Leipzig. Wir »eben aus seiner beachtlichen Anspraä)« die Kern sätze wieder. Die Red. Wir denken nicht daran, in das Klagelied der ewig OZestri- gen einzustimmen, dag der technische Fortschritt uns Gefühl und Seele verderbe, wir wollen unsere technisci>en Möglichkeiten klar erkennen, wie wollen die Gewißl-eit bejahen, daß sie ein herr liches Mittel sein können, den Umkreis unseres Blickes zu wei ten, unser Lebensgesiihl zu steigern, wenn sie nicht als Selbst zweck, sondern als Mittel gehandhabt werden. Wir haben ge gen dies« Verbindung von Kunst und Technik, persönlicher Ge staltung und mechanischer Wiedergabe nichts einzuwenden. Wir haben nur nach dem Inhalt unserer Sendungen zu fragen. Das geringste Problem wird für uns sein das der Musik. Es ist nur eines der Vervollkommnung der Uebertragun», aber kein geistiges. Ein paar Jahre noch und -le Mikrophone, die Leitungswege, die Empfangsapparate sind noch feinfühliger ge worden. ein paar hundert Tonschwingungcn mehr werden von der Technik erfaßt und Beethovens „Eroica" erklingt bei uns zu Hause genau so wie Im Konzertsaal. wo wir, durch hustende oder unruhige Menschen gestört, uns ihr nicht so hingelxm kön nen wie in der Abgeschlossenheit. Dann wird wohl niemand inehr sagen dürfen, daß hier die Technik der Kunst gesämdet habe. — Wenn wir nun die Stücke so auswählen, daß alle einen Teil unseres deutschen Wesens darstelle», wenn wir sie in Ihrem eigenen Geiste wiedevgeben, wenn »vir die Gehirn kunst deo letzte» Jahrzehnts aussäreiden, die niemals ein Na turtrieb, sondern ein dünnblütiger oder entarteter Aesthetizismus war, wenn mir das vermeiden, was uns als Erzeugnis einer fremden Rassenseele unverdaulich erscheint, dann haben wir auf musikalischem Gebiete eigentlich schon das getan, was zu tun Ist. Man erwartet gewiß von uns. datz wir hier die Frage der modernen Tanzmusik anschnciden Auch der Tanz Ist ein Aus druck unseres Zeitrhythmus, unserer Lebensdynamik. Wir müssen daher die Entwicklung mitmachen, nicht so. daß wir Negergeheule und Schlagzeugkcuchen als- unalnvendlmres Schick sal unserer Zeit hinnähmen, sondern wir müssen der Entwick lung Richtung geben. Auf dem Weg« einer organischen Ent Wicklung wird sich dann wieder das bilden, was wir dann als deutschen Tanz bezeichnen können, und das leben wird als solcher neben dem Walzer, dem Dreivierteltakt, den wir als eigensten Ausdruck unserer Lebensfreude empfinden. Das Problem des Rundfunks ist also nicht die Musik, sondern das Wort. Das Wort in feder Gestalt Es ist der Teil des Programms, der von vielen Hörer» verschmäht wird, höchstens als Nachrichtenül>ero>'t'!!'na angenommen oder als Hörl^richt eines Zeit- oder Sportgeschehens geduldet. Wir wollen mit allein Bewußtsein das gesprocl-ene Wort als künst lerischen Ausdruck wieder aufleben lassen, das Wort, das so lange nur als Gedrucktes in unseren Bücherschränken stand, das Wort, das als politiscl>er Ausdruck in den Massenversammlun gen der nationalsozialistisclren Führer seine Wiedergeburt er lebte. — Wenn wir diesen Anforderungen genügen, revolutionär, nicht reaktionär, völkisch, nicht städtisch, deutsch, nicht „objektiv" im Sinne des Lilrcralismus sind, dann wird der Rundfunk bald das sein, was er sein soll: der Verkünder der geistigen Macht Deutschlands oder, wie er kürzlich von einem Vorkämpfer der neuen Gesinnung genannt wurde, die Stimme der Na tion. Von Heiligen und guten Menschen Bischof Dr. Sigismund Waltz. Paulus. 2. Band: Seine ersten Sendschreiben Zeitgemäße Erwägungen über christliches Lelren und Seelsorge. 328 S.. Kart. 4.20 NM. Verlagsanstalt Tyrolia-Innsbruck 1932. — Vor Jahresfrist konnte mit auf richtiger Freude das erste Paulusbuch („Paulus, seine Bekeh rung und feine Weltmifsion") an dieser Stelle gewürdigt werden, llelrer den Ziveck seiner neuen exegetischen Gabe äußert sich der Verfasser selbst: „Dieses Buch ist für Priester und Laien ge schrieben. Zeitgemäße Erwägungen über christliches Leben und Seelsorge bietet cs .. Je eifriger die Seelsorge durchgeführt wird, desto mehr erblüht das christliche Leben." In der Aus führung dieses Zielgedankens wird nun in der Tat das ganze Buch gestaltet zu einem „Lehrbuch für das Leben in Christus und mit Christus und durch Christus". Den einzelnen, in sich streng abgeschlossenen Kapiteln ist stets ein paulinifcher Leitners aus dem uns geläufigen Vulgatatext vorausgefchickt, ein Vor zug. den schon das erste Paulusbuch aufgewiesen hat: ein ge naues Namen- und Sachverzeichnis erleichtert das Wiederauf finden wertvoller Seelsorgsacdanken. Dr. Nbnr. Das Leben des hl. Ignatius von Loyola. Stifters der Ge sellschaft Jesu. Unter Benutzung der neuesten Quellen von Viktor Kolb. S I. Nach dessen Tode veröffentlicht von Franz Hatheyer. S. I. Mit 3 Bildern. 170 Seilen Geheftet 3,40 RM. (Oebunden 4,80 RM. Mrlag Herder. Freiburg i. V. Mit der ihm eigene» Klarheit und sprachliären Vollendung zeich net der als Kanzelredner hociweschätzte P Kolb, S I. ein ebenso wahres als anziehendes Charakterbild des großen hei ligen Ignatius von Loyola. Mi nur knam'er Erwähnung mehr nebensächlicher Ereignisse wird der Werdegang des .Heiligen vom Ritter Inigo bis zum Stifter und ersten Generaloberen der Gesellschaft Jesu meisterhaft ln'rausgestellt Vor allem ist es seine Liebe und Begeisterung für Christus, den (gekreuzigten, das heiße Verlangen, ihm in nächster Nähe zu folgen, ihm Seelen zu gewinnen, was in Ignatius charakteristisch hervor tritt. In dieser glühenden .Heilandsliebe wurzelt sein ganzes l)eldcnmütiges Strel>en: seine unerbittliche Strenge gegen sich selbst, seine heroiscl>e Uebung der Armut, seine Liel>e zur Ver- demiitigung: später. In seinen mehr abgeklärten Lebensjahren, zugleich sein n<eitblickender Eifer für die Ehre Gottes, leine be- wunderungswül'dige Umsicht und Klugheit, seine Milde und Herzensgute. Das Lelxmsbild, in dein viel mehr die geschicht lichen Ereignisse und Tatsaclien als der Verfasser selbst zu Wort lloinmen, fesselt den Leser von Anfang bis zu Ende. Man kann dieses letzte Werk des 1928 unerwartet schnell Heimgegangenen P. Kolb nicht ohne tiefe Ergriffenheit ans der .Hand legen. Peter Lippert S. I., Vom guten Menschen. 360 S, Geb. 6,— RM., Verla» Herder-Freiburg 1931. — Das Vorwort des Verfassers kündet das Ziel des vorliegenden Werkes an: „Dieses Buch bietet eine Auswahl aus den Aufsätzen, die der Verfasser seit mehreren Jahrzehnten in den „Stimmen der Zeit" veröffentlicht hat Die Auswahl erfolgte unter dem Gesichts punkte und unter dem Titel des „guten Menscl>en", das l>eißt jener Summe echter und vollkommener Menschlichkeit, die uns als die natürliche und übernatürlickre, als die sittliche und reli giöse Blüte des Menschentums ersäxünt. Es geht somit um die Fragen nach den inneren Kräften und Hemmungen, nach den Erscheinungsformen und dem Wirken, nach dem Glück und nach dem Leid des guten Mensclren. Alle diese Aufsätze behandeln also Fragen der seelisclnm Kultur, Fragen des inneren Lel»cns nach seiner psychoiogisclzen, sittlictren und religiösen Seite." — Nach drei großen Gedankenkreisen sind die einzelnen Kapitel dieser vortrefflicl-en, essayistischen Blütenlese vortrefflich ge gliedert: „Vom guten Menscl-en", „Bom religiösen Mensclxm". „Von einigen guten und religiösen Menscl>en". Den Inneren Wert der gesammelten Aufsätze verbürgt zur Genüge der gute Klang des Namens Peter Lipr>«rt. Dr. Nbnr.