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Zur Jubelversammlung -es Milttörvereinsbun-es Anläßlich der Bundesjubiläumsversammlung des Sächsischen Mililärvereinsbundes werden die Glocken der evangeliscl)en und katholischen Kirchen der Neustadt am Sonntag von 8 bis 8.05 Uhr läuten. Für die katholiscl-cn Teilnehmer der Iubiläumsver- sammlung findet anschließend an den Ausmarsch auf dem Alaunplatz um 9 Uhr in der katholischen Garnisonkirche, Carolaallee, Gottesdienst statt. Während der Veranstaltung des Sächsischen Militär- Vereins-Bundes auf der Stiibelallee wird ab 11.30 bis 15.30 gesperrt die Lennestraße zwischen der Pir naische» Straße und dem Stiibelplatz für den gesamten Fährverkehr ausschließlich der Straßenbahn und die süd liche Fahrbahn der Stiibelallee zwischen dem Stiibelplatz und der Fürstenslraße für den gesamten Fußgänger- und Fahrer kehr ausschließlich der Straßenbahn. Die Haltestellen der Straßenbahnlinien 26, 10, 15 und der H-Linie werden für die Dauer der Sperrung wie folgt verlegt: a) in Richtung Lenne-, Eliasstraße fahrende Wagen der Linie 26 halten nicht vor, sondern hinter dem Stiibelplatz in der Eliasstraße, b) in Richtung Lenne-, Ca- nalettostraße fahrende Wagen der Linie 10 und der H- Linie halten nicht in der Lennestraße vor dem Stiibelplatz, sondern in der Lanalettostraße c) in Richtung Stübcl- allee Grunaer Straße fahrende Wagen der Linie 15 hal ten nicht in der Stiibelallee, sondern in der Grunaer Straße, d) für landwärts fahrende Wagen der Linie 15 wird die Haltestelle „Hähnelsstrahe" für die Dauer der Sperrung eingezogen. Weitz-Gold Weiß-gelbe Fahnen, die Farben unserer Kirche, sah ich einst slatlern neben den krastvoll farbigen des Rei- ci/es und des Landes. Weiß-gelb, dieser Zusammenklang maller Farben neben den leuchtenderen anderer Fahnen, es schien mir die Ohnmacht meiner Kirche zu zeigen, in weltlichen Dingen es den Staaten gleich zu tun. — Dann aber sann ich darüber nach, ob sie nicht dach einen Sinn hätten. Weiß, so lernte ich einmal, ist die Zusammen fassung und der Inbegriff aller Farben- und Lichtvoll- konnneiiheiten und Gold ist der edelste Stoff. Weiß rind gold, das sind die Farben des Himmelreiches, die Farben der Unschuld, der Vollkommenheit und der Kostbarkeit. Dann sah ich geschmückte Altäre, geschmückt für den Herrn der Herrlichkeit. Darauf standen wie Ritter in Seinem Dienste die brennenden Kerzen. Weiße Gerad heit mit flammendem Licht, bedingungsloses Opfern in strahlender Unschuld. Ich traf es wieder, dieses Bild in alle» Städten und Dörfern, in Wallfahrtskapellen und auf den Hausaltärchen der Kinder. Es ivar ein Bild meiner Kirche urid jubelnd entdeckte ich: Dieses Bild trug ihre Farben, weiß und gold. Eine einsame Wanderung endete in einer unbekann ten Großstadt. Alles war fremd und feindlich, schlug an die Sinne und betäubte. Am frühen Morgen fragte ich mich nach der katholisä)en Kirche durch. Zwischen dem Lärm der Straßenbahnen lag sie, aber sie nahm mich sanft und ruhig auf, wie es meine Kirche in ihren Gottes häusern immer tut. Der Sturm der Großstadt verebbte in der Seele, der Herr war hier nahe. Die Glocken der heiligen Messe klangen ab und zu an mein Ohr. Dann kam der Augenblick, da sich die Gläubigen erhoben, um bei dem Herrn Mahl zu halten und als ihr unbekannter Bruder ging ich mit. Und wie ich vorn kniete und zum Altar schaute, da mar es nicht mehr dieser Altar, da schmolzen a I l e die hundert Altäre und Kelche, die ich je gesehen hatte, in einen zusammen. Ich kniete vor d e m Altar meiner Kirche. Weißer Tisch und goldner Kelch, weißes Brot und goldner Wein — durchwanderte ich die ganze Welt, überall würde ich Dich finden, Du Herz mei ner Kirche, verborgen unter weiß und gold. — Es kam der Priester und hob das Weiß der Hostie aus dem Gold des Kelches und reichte die Liebe meines Herrn, das Kleinod meiner Kirche. Da schlug der Lebensguell in das Innere, wie er schlägt in die Herzen aller gläubigen Brü der und Schwestern. Nun wußte ich, der Herzschlag meiner Kirche hatte mich getroffen, hier war ihr Inner stes, verborgen unter weiß und gold. Seit der Zeit liebe ich weiß und gold. Sie bergen das kostbarste Geheimnis. Die Wissenden mahnen sie an unsere innerste Kraft und Einheit, an das Herzgeheimnis unserer Kircl>e K. T. vr«56rn unet Umgebung : „Brüder in Not!" Der Volksbund für das Deutsch tum im Ausland, Landesverband Sachsen, veranstaltet am 11. Juli auf dem Adolf-Hitler-Platz in Dresden eine große öffentliche Kundgebung zu Gunsten der von ihm eingcleiteten Sammlung für die von einer Hungerkata strophe bedrohten Deutschen in Rußland. Die Anspraä)« hält der Pfarrer Schleuning, der die Not in Rußland mit eigenen Augen sah und erlebte. Die nationalen Verbände werden zur Kundgebung geschlossen aufmarschieren. : Die privilegierte Bogcnschützengesellschast hielt am Don- nerstagnochmittag im Schützenzelt auf der Vogelwiese das tra ditionelle Herren-Essen ab. Unter den Ehrengästen sah man Prinz Friedrich Christian, den Wehrkreiskommandeur Ge neralleutnant Freihcrrn von Gienonth, Polizeipräsident Hille und als Vertreter der Stadtverordneten Baurat Paul. Der Dorstel)«r der Gesellschaft Direktor Held mies in seiner Be grüßungsrede auf die wirtschaftliche Bedeutung der Vogelwiese hin. Prinz Friedrich Christian dankte herzlich für die Begrü ßung und feierte die Treue als eine der vornehmsten deutschen Nationallugenden. Weiter sprackien Baurat Paul, Freiherr von Gienanth und Polizeipräsident Hille. Dem Hurra auf die Bo« genschüßengesellschaft, das der Polizeipräsident ausbrachte, schloß sich der Gesang des Horst-Wessel-Liedes an. Nach wei teren Ansprachen überreichte der Vorsteher der Gesellschaft ein Bildnis Hitlers, das von Hofrat Böhringer gestiftet worden ist : Der Landesverband der Kriegsbeschädigten und Kriegs hinterbliebenen hielt am Donnerstagabend im Konzertsaal des Ausstellungspalastes seine 11. und letzte ordentliche Hauptver sammlung ab. Nach den Begrüßungsansprachen erstattete der erste Vorsitzende A. tslaul den Fahresbericht. Der Verlmnd werde den Geist der Kameradschaft und Soldatentreue mit in die neue nationalsozialistische Einheitsorgani- sation mitbringen Präsident Grießmeyer gab einen Rück blick über die zivisclxm dem Kgffhäuser-Verband und der Na tionalsozialistische» .Kriegsopferversorgung geführten Verhand lungen über die Bildung eines Einheitsverbandcs. Der Führer der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung. Reichstagsab geordneter Oberlindober gab bekannt, daß er vom Rcichsar- beitsminister Seldle beauftragt sei, ein neues Versorgungsgcsctz auszuarbeiten. : Neber die neue Erziehung sprach Dr. Zimmermann in einer Kundgebung des Bezirkes Dresden 3 im natioualsoüaü- stischcn Lehrerbund Als notwendig bezeichnete er eine Umge staltung des Aufbaues unseres Schulwesens: Kürzung des Be suchs der höheren Schule und Gliederung in verschiedene Schul- tyt^en Die Bildungsziel« und die weltnnschaulickie Einstellung der Schule müßten den Forderunaen des neuen Reiches angevaßt werden. Rasse, Arbeit. Wehrhaftigkeit. Führertum und Reli gion müßten in den Vordergrund gestellt werden. Eine har monische Ausbildung der körperlichen und seelischen Grund- kräste der Fugend sei zu erstreben. : Kraftrad gegen Lieferauto. Am Donnerstag früh stieße» aus der Wernerstraße ein Kraftrad und ein Lieferauto zusam- Der Kirtenbries -er Fuldaer Bischosskonserenz verdient, daß jeder gläubige Katholik ihn nicht nur ein mal hört und wieder vergißt, sondern daß er sich die Kernsätze dieses Hirtenschreibens einprägt. Nicht nur hören, lesen müssen die Katholiken diesen Hirtenbrief! Der Germania-Verlag Dresden hat, dieser Notwendigkeit entsprechend, einen billigen Sonderdruck dieses Hirten briefes hergestellt. Ec kostet beim Bezug von mehr als 500 Exemplaren 4 Pfennig pro Stück, beim Bezug von 500 Exemplaren oder weniger 5 Pfg. pro Stück. Bestel lungen nimmt entgegen der Germania-Verlag, Dresden, Polierstraße 17, Tel. 21012. men. Dabei wurden eine Person schwer und eine weitere Per son leichter verletzt. Der Schwerverletzte wurde dem Fricdrich- städter Krankenhaus zugcführt. : Massenstart von Brieftauben. Nm Sonnabend wird rin Sonderzug aus München-Gladbach mit 39 09V Brieftauben ein treffe». Die Tiere werden bei gutem Welter am Sonntag früh zwischen 4 und 5 Uhr auf dem Gelände des Gütcrbahnhoss in Dresden-Neustadt zum Wettslug nach ihrem Heimatort in Frei heit gesetzt. : Amerikanische Kegler in Dresden. Nm Donncrstagnach- mittag.traf hier eine größere Gesellschaft amerikanischer Keg ler, die sich aus der Fahrt zum 18. Deutschen Bundcskegeln in Frankfurt a. M. befindet, ein. Die Gäste wurden am Haupt bahnhof vom Führer des Süchs. Keglerbundes und des Verban des Dresdner Kegelklubs begrüßt. Sie setzten am Frcitagnach- mittag ihre Reise nach Frankfurt über Leipzig fort. Amtliche Bekanntmachungen Ehestandsdarlehen. 1. Die Entgegennahme und Prüfung der Anträge auf Gewährung der Eheslandsbarlehen auf Grund des Gesetzes über die Förderung der Eheschließungen vom 1. Juni 1933 fRGBI. 1, S. 320) und der Durchführungsverordnung hierzu vom 29. Juni 1933 sRGBl. 1, S. 377) erfolgt durch das Slerfassungsamt. Abt. für Standesamtssaclpm. Neues Rathaus, 3. Obergeschoß. — 2. Vordruck« zur Stellung der Anträge wer den von dem zuständigen Standesamt nach erfolgtem Aufgebot ab 15. Juli 1933 unentgeltich abgegebee». Soweit bereits nicht vordrucksmäßige Anträge auf Gewährung von Ek^standsdar- lehen eingereicht worden sind, haben die Antragsteller di« An träge unter Verivendung der Vordrucke zu wiederholen. Eine Benachteiligung entsteht für sie dadurch nicht. — II. 1. Ver kaufsstellen von Mölreln und Hausgerät, die bereit sind, Be- darfsdcckungsscheine anzunehmen, haben dies, soiveit noch nicht gescl>ehen, bis 15 Füll 1933 lreim Verfassungsaint, Neues Rathaus, anzuzeigen. 2. Verkaufsstellen im Sinne des Gesetzes sind nicht nur offene Ladengescl-äslc. sondern auch solclre Tisch lereien und Handwerksbetriebe, die offene Ladengeschäfte nicht unterhalten. 3. Die widerruflich Zulassung von Verkaufs stellen zur Entgegennahme der Bedarfsdeckuugsschine erfolgt nach Prüfung durch den unterzeichneten Rat. Die amtlichen Aushänge oder Anschläge werden vom Verfassungsamt ausge geben. Die städtischen Kinderheime Nltleulren 11/12 und Reicher Straße 89 werden während der großen Schulferien vom 17. 7. bis mit 12. 8. 1933 geschlossen: alle übrigen städtisch» Krippe» und Kinderheime bleibe» geöffnet. Die Kinder der geschlossenen Hei nie werden während dieser Zeit in benachbarten Heimen aus genommen. Die städtischen Kinderhorte und Hilssschulhortc sind während der diesjährigen großen Schulferien geschlossen. d. Zschachwitz. Aktion gegen Kommunisten. Nach dem die Polizei sestgcstcllt hatte, daß in der Umgebung von Zschachwitz kommunistische Druckschriften zur Verteilung ge langten, wurde am Mittwoch gegen die hiesigen Kommunisten eine größere Aktion unternommen. Es wurden insgesamt 12 Personen in Schutzhaft genommen und nach Hohnstein übergc- sührt. Die Aktion wurde am Donnerstag fortgesetzt. Zum Spielplan des Staatlichen Schauspielhauses in Dresden 1933/84 Von Dr. Wolfgang Nufer. Wenn die Bühne der jüngsten Vergangenhit vorwiegend ein Schauplatz intellektueller Spielereien, psychologischr, medi zinischer und soziologischer Auseinandersetzungen ivar, wo na turalistische Alltäglichkeiten und „interessantes" Außenseiter»»» zur Sclxm gestellt und Entartungserschinunge» systematisch verklärt wurden, wo übersinnliche Werte wie Gott, Sstte und Nation nur noch als historische Begriffe austraten, so lag das im Wesen einer Zeit, die nichts vorauszusetzen hatte. Feh hoh Bühnenkunst aber setzt etwas voraus, was außer ihrem Be reich liegt: — die kultisch Volksgemeinschaft. Wir missen, welch ausrüttelnde, ost phantastisch Wirkuncren die deutsch» Laienspiele noch bis in die Barockzeit auf atle Volksschichten ausübten. Allmählich aber sank das Drama und die Bühne nach einer großartigen Steigerung ins Menschlich zur Privat angelegenheit der bürgerlichen Gesellschaft herab. Die deutsche Volksgemeinschaft, die Hute sich wieder bildet, erzeugt von selbst das neue Theater als Ihr Symbol. Die Wandlung zum Glauben bedingt eine Wandlung zum St l. Wir müssen wieder fühlen, daß das äußerlich Hand lungsmäßige im Drama nur rhythmisch-dialogische Spiegelung einer scelenhaften, mythisch» oder religiösen Bewegung sein darf und sich der künstlerisch Wert erhöht mit der zunehmenden Beziehung des äußeren Geschehens zum Inneren Vorgang. Unser Theater wird wieder deutsch-völkisch sein im Sinne der nationalen Uchrlieferung und nordisch-germanisch im Sinne der Ra'se. „Alle Kulturgüter der Mensclchcil sind niemals europäischen, sondern immer volksgearteten Ursprungs gewe sen", sagt der führende Dichter der Gegenwart. E. G. Kolhn- hcyer Wenn nun aus dieser Erkenntnis heraus das deutsche Theater seinen Spielplan auf die deutschen Dichter aufbaut und ihn besonders auf die dramatischen Schöpfungen der nor disch-germanischen Völker erweitert, so scheint das vielleicht im Augenblick dem Goethschn Gedanken der „Weltliteratur" zu widersprcchn, ist aber im Sinne einer biologischen Nolivcndig- keit, die ühr den Bestand nicht nur unserer Rasse, sondern auch Europas entscheidet. Der bewußte Gesinnungs- und Rasse- Dramatiker wird dahi ebenso unwesentlich sein, wie der bin dungslose Artist Aus dem unbewußt Schöpferischen allein läßt sich — in der Kunst — die Eigcnform der deutsch» Seele be greifen. Solche Gesichtspunkte bestimmen die Spiclfolge des Staatliche» Schauspielhauses in Dresden. Von de» Klassikern, die. als dauernde Form jeder völkischen Bühnen kunst, den Grundstock bilden, sind vorgesehen: „Coriolnn" von Shakespeare. „Maria Stuart" von Schiller, „Prinz von Hom burg" von Kleist, „Füdin von Toledo" von Grillparzer, „Die Freier" van Eichendorfs, „Der Diamant" von Hebbel. An neueren Dramen sind geplant: „Peer Gynt" von Ibsen, „Ca nossa" von Paul Ernst, „Das Lehn ein Traum" von Wilhelm von Scholz (Uraufführung), „Heroische Leidenschaften" von Kolbenhyer, „Sieben gegen Thhn" von Max. Mell. „Tho mas Paine" von Hanns Iahst, „Zar Peter" von Erker, „Meier Helmbrecht" von Ortner, „Rauhnacht" von Billingcr, „Fu gend von Langemarck" von Zerkauten sUraufsiihrung). „Der Tod in Genf" von Schreyvogl sUranfführung), „Das Ge witter" von Wehner sUraufführung). Uehr eine Uraufführung von Hans Franck bestehn noch Unterhandlungen Der mit so großem Interesse ausgenommen« Zyklus Deutsch« Heimat (Volks- und Dialektspiele aus allen deutschen Gauen), der mit Lutz' „Zwischenfall" und Niebergalls „Tatterich" begann, soll fortgeführt werden mit Raimunds „Bauer und Millionär", Enkings „Kind", dem „Kater Lampe" von Rosenow und Slavenhagcns „Der dütsch Michel" in der Bearbeitung von Hans Franck. Nach der heiter-modernen und unterhaltenden Seite wird der Spielplan ergänzt mit Per Schwcnzens „Am Himmel Europas". Thomas „Moral" und an deren zeitgemäßen Konversationsstücken, die sich in den Rahmen Hs übrigen Spielplans fügen lassen. Größeres Gewicht als bishr soll auf Sonderveranstaltungen und Morgenfeiern gelegt werden sund eventuell^ Aufführuiyzen Hs Schauspiels im Fest spielhaus Hellerau): „Der Tod des Empedokles" von Hölderlin In der Biihnenbearhitung von Wilhlm Michel. „Der deutsche Bettelmann" von Wiechert, das Tegernseer „Spiel vom Anti christ", Fmmermanns „Merlin", „Ter Ackersmann aus Böhmen" von Saaz, die Legende mit Chören „Heilige Nacht" von Ludwig Thoma. Vorträge von Scholz („Calderon" Benz („Musik der Mythos der Deutschen" Feier. Staatsoper. Im Rahmen der Sommcrscstsplcle dirigierte Richard Strauß seine kammcrmusikalischc Oper „Ariadne auf Naxos". Auch an diesem Abende bestätigte sich, daß das Charakterbild einer Musikschöpsung die typischen Eigenschaften stärker zeigt, wenn der Schöpfer der Partitur selbst den Takt- ). Wehner, Richard ) und eine Luthcr- stock in die Hände nimmt. Und so konnte es auch nicht anders kommen, als daß die Klangwelt dieses lebenden deutschen Mei sters in seltener Schönheit ausleuchtete und einen starken Wi derhall hervorricf. Zum ersten Mal sang Ellice Illiard die „Zcrbinctta". In „Arabella" deutete ich aus eine günstigere Ge legenheit, diese Koloratursängerin gebührend würdigen zu kön nen. Leider hat sich der erste Eindruck kaum wesentlich ver bessert. Der Ziergesang besitzt wohl die nötige Leichtheit und Sauberkeit, aber der Stimmklang ist, abgesehen einiger beson ders schöner Töne, einfarbig und stumpf. In der exponierten Höhe säst farblos. Das Spiel ist frisch, aber die Aussprache zu meist schwer verständlich. Als „Bacchus" Hörle man Marcel Witt risch (Berlin), einen im Spiel geschmackvollen Sänger, dessen unbeschwerter, frei ausklingcnder, strahlender Tenor mit dem üppigen, blulwarmcn Klangrausch, der in Sopranhöhe hinaufsteigcndcn Altstimme von Maria Fuchs eine beglücken de Klangharmonie hervorzauberte. Strauß und die Hauptdar steller wurden lebhaft gefeiert. —Ist.— Eine deutsche Botationsmaschine für den ^Offervatore Bomano" Pius XI. stattete dem „Osservatore Roma» n o", geleitet von dem Gouverneur der Vatikanstadt, Se- rafini, den Unterstaatssekretären Pizzardo und Ottaviant und seinem Gefolge, einen Besuch ab zur Einweihung der neuen, von der Firma König u. Bauer AG. (Würzburg) gelieferten neuen R o ta ti on s m a sch i n e. Der Hauptmonteur, Ottmar Fasel, und der Monteur Peter Neumann, erklärten dem Hl. Vater die Maschine und be antworteten seine Fragen, die er in deutscher Sprache an die Vorgenannten richtete. Der Statthalter Christi hielt sich ungefähr eine halbe Stunde im Gebäude des „Osser vatore Romano" auf und wohnte dem Druck der Num mer 151 des Blattes bei. Zum Schluß äußerte er seine Genugtuung über die empfangenen Eindrücke und wünschte dem vatikanischen Organ zu seinem künftigen 75jährigen Äestande Glück und weitere jugendfrische Lebenskraft.