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Sächsische Bolkszeikuna > Januar "'35 lfSS «VMM»» r s ek- Die Neujahrsempsiinge bei Klndenburg DeuLschlan-s Ziel: Brot und Arbeit im Thale zu «ek err »sen Heater ?W itoobgang /orglolot»» und von und netarium und LichtbUhne. itbelalle« La geöis. v V-SUHr »rsed r»t- titula 8tsIN? N>1. ysgen 8 5liII. NK1. sn 32,7 b?.xv. » 8«»en 71,1 Der Reusahrstag in Berlin Reichspräliden! v. Hinden- burc, erscheint in« Hole der Reichskanzlei, um die Wache zu besichtigen. '. ^ukcvsr- I, 1) lanclvtrt- N^l. «vnstiss II. Nkl. Kam ¬ st« n ist im bsi- 1931: 36) ,6 kclill. ttkl. rcio «los Vor mInul » n verringert« 31: 2,S) klili. >,1) 5IiII. K51. nsgosnmt eütirt. — Der n IIxpo - 2685,2 (2706,3 > onstigen >576,6 (5596,3 > mmunnI - > brvv. 3283,5) denz-Theater Montag m Himmel aus Erden (4) e Geisha (8) Dienstag ,m Himmel aus Erden (4) « Geisha (8) 3 c>s k f < u di i e n > tral-Theater Montag Kammersänger >ard Tauber «äderihaus s8) Dienstag lsvorsteiiung: örsterchristl (8) ködert 8tol« istav V/alltau, Oitko, „Wir Hessen» »atz Deutschlands härteste Notzett überwunden ist" D EM:' z A». z LM. GUM GMW GM M M N«lkoll»ck» N «nd»>>nunfr,,rlolx. r«Ick »,U ir s«Iv«n Itlnt>rlr«l«n rct>»rli«e vuMoIvun^ ulanä-Sunü S -I« c I, 8c>>IIe»l. rn Um 12,50 Uhr empfing der Reichspräsident den Reichs- tagsvizepräsidenten Lobe zur Entgegennahme der Glück wünsche des Reichstages. Der zur Zeit von Berlin abwesende Reichstaasprösident Göring hatte dem Herrn Reiä)spräsiden- ten schriftlich Glückwünsche übermittelt. Es folgte der Empfang einer Abordnung desReichs- rats. Die Glückwünsche der Wehrmacht überbrachten Reichsmehrminister von Schleiäzer, der Chef der Heereslei tung und der Chef der Marineleitung. Hieran schloß sich der Gratulationsempfang der Vertreter der Reichsbank so wie des Vorstandes der Hauptverwaltung der Reichs bahn. Bei dem Herrn Reichspräsidenten gingen im Laufe der letzten Tage Glückwünsche in großer Zahl ein von fremden Staatsoberhäuptern und deutschen Landesregierungen, vom Reichsgcrichtsprnsidenten und anderen hohen kirchlichen Reichs-, Landes- und Kommunalbehörden, ferner auch vielen Deutschen aus den früheren deutschen Kolonien aus dem Ausland. begrüßten, sind zwar nicht alle in Erfüllung gegangen, vek« noch hat die Entwicklung des Jahres 1932 manche Hindernisse beseitigt und uns zur Hosnung berechtigt, daß diehärteste Notzeit Deutschlands überwunden und der Weg aufwärts nunmehr für uns frei wird. Wir wollen hof fen, daß das neue Jahr die Verwirklichung diese» Grund satzes und damit die von Ihnen, Herr Reichskanzler, erwar teten Fortschritte für den äußeren und den inneren Frieden bringen wird. Um auf dieser Bahn vorwärts unnd aufwärts zu schrei ten, um da» Vertrauen in die Kraft Deutschlands innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen wiederherzustellen, bedarl es der Fernhaltung aller Störungen de, politischen Lebens und der Zusammenfassung aller staatsbewußten und vater landsliebenden Deutschen. Möge das neue Jahr auch in di« seelische Verfassung des deutschen Volkes Besserung bringen. Mit Ihnen, Herr Reichskanzler, bin ich der Auffassung, daß es unser erstes Ziel sein muß, unserem Bolk Brot und Arbeit zu schaffen. Daß dieses Werk gelingen und die Reichs regierung, gestützt auf die entschlossene und wertvolle Arbeit der Regierung Papen, das Problein der Arbeitsbeschaffung lösen möge, ist mein hauptsächlichster Wunsch am heutigen Tag. Di« Arbeitsbeschaffung ist das Kernproblem unserer lchen und der Weltwirtschaft, und e< ist dringend zu wün schen, daß die Regierungen aller Länder im kommenden Jahr entschlossen auf dem Weg der wirtschaftlichen Vernunft weiterschreiten werden. In der Abrüstungsfrage ist der Grundsatz der Gleichberechtigung von den Großmächten ausdrücklich aner kannt und der Abrüstungskonferenz die Aufgabe gestellt wor den, diesen Grundsatz zu verwirklm-en. Wir kehren aus di« Konferenz zurück, um eine wahre allgemeine Abrüstung durch- zusehen und uns die gleiche Sicherheit zu verschaffen, die jede« andere Land genießt, wenn es hierbei gelingt, der deutschen Jugend im Rahmen der WM, do« Recht zu wehrhaftem Staatsdienst wiederzugeben, so wird zugleich ein großer Schritt zum Ausgleich der inneren Gegensätze und zur Her stellung de« Frieden» in unserem Vaterland getan sein. Diesen inneren Friedn zu fördern, ist unser vornehmste« Ziel. Als Sie mich, Herr Reichspräsident, vor wenigen Wo chen an die Spitze der Reichsregierung beriefen, haben Sie Zelt und di« Frage, die alle Deutschen gleichmäßtg angcht: Arbeitende und Arbeitslose sind in gemeinsamem Schicksal verbunden, denn sie zusammen sind das deutsche Bolt. Frei lich, Opfer und Geduld sind unerläßlich, wenn wir den Weg ins Freie finden und wieder aufwärts steigen wollen. Aber Kleinmut und Verzagtheit ist niemals deutsche Art gewesen und darf es gerade letzt nicht sein So lassen Sie uns in diesem Willen und in unerschütterlichem Glauben an die Zukunft Deutschlands in das neue Jahr eintreten und gemeinsam an die Arbeit gehen für deutsches Volk und Vaterlandl" mir gesagt: Schaffen Sie Arbeit und suchen Sie die Spa n- nun gen in unserem deutschen Volk durch sozialen Ausgleich zu mildern. Die Reichsregierung wird diese Leitsätze zur Richtschnur ihres Handelns machen, weil cs nur auf diesem Weg gelingen kann, dem deutschen Volk wieder Ziel und Hoffnung zu geben. Daß dieser Weg lang und schwer sein wird, darüber sind wir uns nicht im unklaren. Wir werden aber versuchen, durch Ausgleich der Lasten und Hilfsmaßnahmen für die Schwachen und Notleidenden der sozialen Gerechtigkeit und damit der Beruhigung und der Wiederkehr des Vertrauens im deutschen Volk zu dienen. Rehmen Sie, Heer Reichspräsident, zu Beginn diese« Jahres von uns das Gelöbnis entgegen, daß wir Ihnen al« dem berufenen und bewährten Führer de, deutschen Volke« auch im neuen Jahr folgen werden, wie Sie, Herr Reichs präsident, im gläubigen Vertrauen im Dienst de» Vaterlandes au»harren, io wird, hoffe ich, auch da, deutsch« Volk au« Ihrem Vorbild neuen Glauben an seine Zukunft und die Kraft zu erfolgreicher Arbeit Im neuen Jahr schöpfen." Der Relchsprölldent erwiderte auf die Ansprache des Kanzlers mit Worten de« Dantes. Die Wünsche, mit denen wir das abgelaufene Jahr 1932. Weizen chntttsqualität n hiesiger 68 tsgualnat 153 ie (Brauware) I Wintergerste 7-262; Mais bsen inl. Vik- «: Weizentlet« Prozent Ausm. Bei dem Empfang der Reichsreglerung, der ebenfalls im Kongreßsaal der alten Reichskanzlei stattfand, entbot Reichskanzler von Schleicher dem Reichspräsidenten die Glückwünsche der Reichsreglerung. Der Kanzler erklärte u. a.: „Meinen beiden Vorgängern im Kanzleramt ist es ge lungen, Deutschland von der Last der Reparationen zu be freien. Damit ist der Weg gewiesen zur Erholung der deut- Das größte Theater der Welt ist das Nockefeller-Theater in Nenyork-City, das vor weni gen Tagen eröffnet wurde. Es verfügt « Uber 6260 Sitz plätze. Im Zeichen der Wirt schaftskrise, die auch in Ame rika viele Theater zur Ein schränkung des Betriebes zwingt, dürste dieses Riesen hau« wohl selten voll wer dens Schiebereien in der Neniahrsnachl Berlin, 2. Januar. In der Silvesternacht haben sich in Berlin mehrere Schießereien und Uebersälle ereignet, die drei Tote und mehrere Verletzte sortierten. Bei politi schen Zusammenstößen wurden insgesamt 2S Personen fest genommen. In Lichtenrade, einem südlichen Vorort, wurde kurz nach Mitternacht ein Reichsbannerangehöriger von etwa 15 uniformierten SA Leuten überfallen; er muhte mit einer leichten Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht wer den. In demselben Vorort fand man in den ersten Morgen stunden einen noch unbekannten KPD-Angehörigen mit einem Messerstich in der Herzgegend tot auf. Als Täter kommt angeblich ein uniformierter Nationalsozialist in Frage. Bel einer Durchsuchung eine» Arbeitslager«, dem der mut maßliche Täler angehört, wurden 25 Nationalsozialisten zwangWeslellt. In der Ackerstras^ — im Norden der Stadt — wurde eine 37 Jahre alte Frau bei einem Streit durch einen Schuh in die Herzgegend getötet; der Täter ist unerkannt entkom men. — Im Zentrum der Stadt, in der Potsdamer Straße, fanden Passanten einen Pollzcioberwachtmeister, der sich außer Dienst befand, mit einer schweren Kopfverletzung aus. Der IS Jahre alle Nationalsozialist Walter Magnitz, der kurz nach Mitternacht in der Utrechter Straße im Nordea -'MV Berlin, 2. Januar. Die üblichen Neufahrsempfänge beim Reichspräsidenten wurden eingeleitet durch das Ausziehen der Wache, die mit Musik um 10,45 Uhr im Ehrnhof der alten Reichskanzlei eintraf, an deren Portal der Reichspräsident di« Meldung entgegennahm. Um 11 Uhr empfing der Reichspräsident In seinem Ar- beitszimmer eine Abordnung der „Salzwirker Brüder chaft im Thale zu Halle", die ihm nach altem Brauch der Halloren Salz, Schlackwurst und ein Neujahrsglückwunschgedicht über brachte. Der Reichspräsident dankte mit herzlichen Worten. Kurz vor 12 Uhr versammelte sich das Diplomatisch« Korps im Kongreßsaal der alten Reichskanzlei. Der Apostolische Nuntius, Monsignore vrsenigo, brachte als Doyen dis Diplomatischen Korps dessen innigste Glück wünsche zum Ausdruck. Der Nuntius wies auf die sorgen volle Bilanz hin, die das neue Jahr von dem vergangenen übernehme und sprach die Hoffnung aus, daß das Jahr 1V33 die Völker vor allem den wahren Weg zu wahrem wirtschaft, lichen Aufstieg finden lasse, indem es durch gesunde inter nationale Handelsbeziehungen lene» neue Wirtschaftsleben zur Blüte bringe, das heute Lebensbedingung für einen Großteil der Menschheit geworden sei. -indenvurg dankte mit herzlichen Worten für die Glückwünsche und fuhr dann fort: Es hat der Einsetzung äußerster Kraft, der Ergreifung ungewöhnlicher Maßnahmen bedurft, um unser staatliches und wirtschaftliches Leben vor gefahrvollen inneren Erschüt terungen zu bewahren. Aber noch ist die Krise nicht über wunden. Nach sehen sich Millionen arbeitslose Volksgenossen ohne sichere Daseinsgrundlage. Unsere Sorge um die Zukunft wird dadurch verstärkt, daß sich wichtige internationale Probleme ohne Lösung von einem Jahr in» andere schleppen und mit immer schwererem Druck auf der Welt lasten. Sicherlich fleht hier da« Wirt- fchastsproblem an hervorragender Stelle. Venn die Kräfte des einzelnen Lande» reichen nicht aus, um allen seinen Be wohnern Arbeit und Brot zu verschaffen; e« bedarf der ver- ftändisvollen Zusammenarbeit der Regierungen; es bedarf vor allem einer großzügign Neuordnung der zwischen staatlichen Handelsbeziehungen, wenn die Lebens bedingungen für die Völker wieder erträglicher werden sollen. Von der wirlschastlichen Seite allein wird sich freilich die gegenwärtige Weltkrise nicht meistern lassen; ihre Bewäl tigung kann nur dann gelingen, wenn die Grundlage aller Völkerbeziehungen, da» gegenseitige Vertrauen, wiederherge- stellt wird. So treten neben die wirtschaftlichen Probleme mit nicht minderer Dringlichkeit diegroßenpolitischen Fragen, die heute der Lösung harren. Mit steigender Spannung wird ihre weitere Entwicklung gerade vom deut schen Volk verfolgt, dessen höchste Lebensinleressen auf dem Spiel stehen. Es ist mehr denn se das Gebot der Stunde, alle gutwil ligen und fördernden Kräfte zusammenzufassen zur Besei tigung der Schmierigkeiten, die heute nahezu überall in der Welt das politische, wirtschaftliche und soziale Leben der Völker bedrängen. Möge es im neuen Jahr endlich gelingen, einen entscheidenden Wandel der Dinge herbeizusühren und den Weg wieder sreizumachen für den Fortschritt der Mensch heit.