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Men-.-wsgabe. N>r Leip»'« vn» Vorort» Sur« aofer, »rite« V EZU gsprrif k. «ns «pe-tteor» rmolt»,»»««» tzou«,,dn»»tr «onuttl» ,.rr M-. °>.rt»l,ührll» ,.7S m. s.t»^ MAol»n UN» Nu»«odeN»Urii od««h»lt: m»natl><» >M.,»IertrYährU0>Ar^ T«ch uns»»» ou-würtigea ZtUalea in, hau, gebracht: »»oatllch l^S M.. »iertrliäbrlich ».SS M. l urch Sie p»st- tanerhald veutsch. land, uaü Ser »rutschen Kolonien monatli» i so M., vterleliShrilch ,^o M.. aa.schii.,iich postdeNellael». Pret» Ser «in,.In««»,.. I» Vf. 2a Leipzig, »en Nachbarorten uns Sen Vrtea mit eigenen Ztlialen wir» Sie -idlnSauogabr noch am ftdenS Seo «rscheinen» u.» Hau» geliefert. Arntsblokt des Rates und despolizeürrrrtes der Stadt Leipzig NrSattion un» cheschllttaftelle: 1ohan«i,gasse Nr.». » Zernsprech^haschiuS Nr. I4o«2, 1»»sr un» ,»o»4. 1V4. Jahrgang . f», Nazelgra au, Leipzig an» Umgebung »I« /»UI»IgrNpr*If»» ispaltig«Petit,»llersps. ii,N»klam»»»tt»rM„ von au»a»art» SS Pf., Neklamrn I.SS M., Klein» Knzetgen Si»p»1it,»il«au» 2Spf.,d.Vie»»rh»I.Nab.,Kn)»>gkuvon0«borSra im amtlichen <r»il»>«pettt» zeti, »Spf. ch»schaft»ani«i,»n mit Plahvorschrift m prell» erhöbt. Nadatt na» «arif. Seilagen-»»somtaufI.7M.Sa»«aus»aü ou»schi.poag»dühr. hnzeigen'Knaabm«: lohanni.gasse«, bei »ämtlichrn ,>l»a,rn »„Leipziger «agebiatte, un» allen ftanvncen-«xpe»iti»nen »„ Sa« un» >iu»l->a»„» va» LeipzigerLagebiatt erscheint Werktag» Lmai. Sonn« u., et erlag»! mal. t>zri»ner NcSatlton: SnSrn^eüen!7, rcru^prech-^nschluA: Hansa Ur. »07. Nr. Sl. /reiiag, »en iS. Februar. 1915. Lsucoggen von »en veuucben genommen. MeNba bönibgi mm vsim sn. Der Mbeitsmarkt währen- -es Krieges. Von C. Delius. Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Wie nicht anders zu erwarten war, brachte die Mobilmachung eine sofortige Stockung des Wirtschaftslebens. Eine Reihe von Fabriken war genötigt, ihre Betriebe zu schließen oder stark emzuschrämen. Tausende von Arbeitern und An gestellten wurden so beschäftigungslos. Aber Tausende mußten sich eine Beschränkung ihrer Arbeitszeit und damit Lohnkürzungen gefallen lassen. Tie genaue Zahl der Arbeitslosen zu Beginn des Krieges lägt sich nickt ermitteln, weil leider unser ArbeilsnachweiSshstem noch nicht ge nügend ausgebaut ist. Aber einen kleinen An halt gewähren immerhin die bekanntgegebenen Zahlen der Arbeitnehmerverbände. Tie vier großen Verbände: Freie Gewerkschaften, Christ liche, Hirsch-Dunckersche und die Gelben Werk vereine zählten zu Anfang August 270000 Ar beitslose, während von den technischen und kaufmännischen Angestelltenverbanden etwa 20 000 angenommen wurden. Wenn man bedenkt, daß die größte Zahl der Arbeiter noch nicht gewerkschastlich organisiert ist, so wird man ein ungefähres Bild erhalten, wenn man die dop pelten Zahlen als der Wirklichkeit Nahekommcnd annimmt. Aber halten wir uns an die 270 000 Arbeitslosen der Gewerkschaften. Im gleichen Monat des Vorjahres zählte man nur 48000 Arbeitslose, also ein Sechstel von der Ziffer des ersten Kriegsmonates. * Diese große Zahl der Arbeitslosen bedingte erhebliche Mittel zur Unterstützung. Hier zeigte sick so recht die segensreiche Wirksamleit der Arbeiterorganisationen. Die zuerst von den Hirsch - Dunckerschen praktisch eingeführ- ten Arbeitslosenunterstützungen, die dann von den anderen Gewerkschaften nachgeahmt wurden, erwiesen sich in dieser schweren Kriegskrise als äußerst segensreich. Bereits in den ersten drei Kriegsmonateu halten die Gewerkschaften den 286 244 zur Unterslützuug angemcldeten Arbeits losen 6 608 761 Mart gezahlt. Daneben waren von den größeren Städten erhebliche Summen für Unterstützungszwecke bereitgestellt worden. Einzelstaatliche Volksvertretungen beschlossen Zu schüsse an die Gemeinden. Wenn in dieser Zeit namentlich seitens der freien Gewerlschaiten der Ruf nach der von ihnen früher bekämpften Arbeitslosenversicherung laut wurde, so ließ sich diesem Gedanken in dieser Kriegs zeit nicht nähertreten. All die Schwierigkeiten, die sick ihr cntgegcnstürmen, verdoppeln sich aber im Kriege. Die Regierung tonnte deshalb gar nicht anders, als die Pläne für jetzt abzuweisen. Viel größeren Erfolg versprach dagegen die in zwischen erfolgte Zentralisierung der Arbeits nachweise. Dadurch konnte eine bessere Arbeits vermittlung geschaffen werden. Neue Arbeitsgelegenheit selbst zu schaffen, blieb aber immer noch das beste Mittel, die Arbeitslosigkeit zu verringern. Von Reich, Staat und Gemeinde ist hier das möglichste geschehen. Schon die Wiederaufnahme des Eisen bahnverkehrs wirkte Wunder'. Das geschäftliche Leben entwickelte sich neu. Zahlreiche Industrien wurden in den Dienst der Heeresverwaltung gestellt. Andere Betriebe bewiesen Anpassungs fähigkeit genug, um an Stelle nicht absetzungs fähiger Waren andere Artikel anzufertigen, die jetzt benöligt wurden. Tie zu Kriegsbegmn sich bemerkbar machende Stockung in der Güter erzeugung war überwunden. Gewiß blieben noch Schäden genug übrig. Tie Seegewalt unserer Feinde konnte uns einen großen Teil unseres Außenhandels unterbinden und hat davon den rücksichtslosesten Gebrauch gemacht. Doch gibt es nach den überseeischen Ländern immer noch Kanäle, die, wenn auch in beschränktem Umfange, einen Handelsverkehr zulassen. Aber was noch viel wichtiger ist, der Verkehr mit den neu tralen Staaten Europas kann nicht unter brochen werden. Von den Ausfuhrziffern von 11 Milliarden entfallen über 4» .. Milliarden auf solche Länder. Das sichert dem Wirtschafts leben schon im gewissen Sinne das Rückgrat. Dabei darf nicht vergessen werden, daß das eigentliche Fundament für den Absatz der deut schen Industrie der innere Markt ist. Von der gesamten Gütercrzcugnng bleiben -/. im In- lande und nur r/, ist für die Ausfuhr bestimmt. Dieser innere Markt ist aber im wesentlichen nnerschüttert. Mag auch der Krieg die Bedürf- Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wölfische Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 19. Februar 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Straße Arras—Lille sind die Franzosen aus dem von ihnen am 16. Februar besetzten Teil unseres Grabens herausgeworsen. In der Champagne gingen die Franzosen erneut zum Teil mit starken Massen vor. Ihre Angriffe brachen unter unserem Feuer völlig zusammen. Weitere 100 Gefangene blieben in unserer Hand. Die von den Franzosen am 16. d. M. eroberten kurzen Graben stücke sind zum Teil von uns wiedergenommen. Bei dem gemeldeten französischen Angriff gegen Bonreuilles- Vauquois machten wir 5 Offiziere und 479Mann unverwundet zu Gefangenen. Oestlich Derdun bei Combres wurden die Franzosen nach an fänglichen Erfolgen unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. In den Vogesen erstürmten wir die Höhe 600 südlich Lusse und eroberten 2 Maschinengewehre. Östlicher Kriegsschauplatz. Tauroggen ist gestern von uns genommen. Die Verfolgungs kämpfe nordwestlich Grodno und nördlich Suchawola stehen vor ihrem Abschluß. Der Kampf nordwestlich Kolno dauert noch an. Südlich Myseyniec warfen wir die Russen aus einigen Ortschaften. In Polen nördlich der Weichsel sanden beiderseits der Wkra östlich Raeionz kleinere Zusammenstöße statt. Aus Polen südlich der Weichsel nichts Neues. nisse des einzelnen einschränken und die Unter nehmungslust beeinträchtigen, so werden doch die bisherigen Staatsaustrüge, wenn nicht alles, so doch vieles ausgeglichen haben. Es gibt heute Betriebe, die besser beschäftigt sind, als vor dem Kriege. Freilich sind auch noch manche Industrien und namentlich viele Handwerker mangelhaft oder überhaupt nicht mit Aufträgen versehen. Aber gegenüber der Gesamtlage sind diese beklagenswerten Erscheinungen nicht aus schlaggebend. Entsprechend dieser wiedererwacheuden Tätigkeit ist natürlich auch die Arbeits gelegenheit gewachsen. Schon im Septem ber konnte über eine wesentliche Verminoerung der Arbeitslosenzisfern berichtet werden. Der Monat August zeigte mit seinen 270000 Ar beitslosen, soweit sie Fachverbänden angehörtcn, daß 22,4 Prozent der Mitglieder dieser Ver bände beschäftigungslos waren. Im September fiel diese Zahl auf 15,7, im Oktober auf 10,9, im November auf 8,2 und im Dezember auf 7,2 Prozent der Mitglieder. Daneben muß er wähnt werden, daß auck die Beschäftigungsdauer der Arbeiter wieder gestiegen ist. Ueber die erfreulicherweise nur kurzen Wochen größerer Arbeitslosigkeit haben die ver einten Anstrengungen ckller beteiligten Kreise hinweggeholfen. Nicht nur die rcichliclzcn Mittel der Gemeiudcn schützten die Arbeitslosen, soweit dies nicht schon von ihren Gewerkschaften ge schah, vor Nahrungssorgen, sondern dabei darf nicht vergessen werden, daß auch die Arbeitgeber, von Ausnahmen abgesehen, wirklich vorbildlich für ihre Arbeiter sorgten. Sehr bedeutende Lummen sind von Arbeitgebern und ihren Ver bänden zu Unlerstützungszwccken zur Verfügung gestellt worden. Daneben haben viele Indu« trielle ihre Betriebe nur unter großen persön- ichen Opfern aufrcckterhalten. Deshalb wird hoffentlich in Zukunft das Schlagwort von den „Ausbeutern" mir etwas mehr Vorsicht angc- wendet werden. D ie Arbeitgeber haben cs an der Betätigung fozutter Gesinnung auck.in diesen schwierigen Verhältnissen nicht fehlen lassen. Diese Anerkennung kann naturgemäß die immer- I hin wenigen krassen Fälle von wirklicher Aus- > beut un g nickt unbeachtet lassen. Und es ist erfreulich, daß die staatlichen Organe hier scharf durchgegriffen haben, soweit ihnen dazu die Mög lichkeit gegeben war. Leider liegen aber auch bei den Arbeitern Fälle von Ausbeutung der sozialen Fürsorgemaßnahmen vor. Es sind auch dort eine ganze Menge von Leuten vorhanden, die gerade jetzt eine gewisse Arbcitsunlust zur Schau tragen. Gegen solche Elemente kann nicht scharf genug vorgegangen werden. Der Krieg hat also nicht vermocht, wie es unsere Feinde erwartet haben, das Wirt schaftsleben völlig zu unterbinden. Wenn es ihnen auch gelungen ist, uns Teile unserer Ab satzgebiete abzuschnciden und die Zufuhr gewisser Rohstoffe zu hindern, so zeigt unser wi.tschafl- liches Leben doch, daß z ra. die Warenhcrs.ellung erschwert, aber nicht unmöglich gemacht werden kann. Hierin und in der ylufnahmefähigkeit des deutschen Marktes liegt die sichere Gewähr, daß mit einer größeren Arbeitslosigkeit während des Krieges voraussichtlich nicht mehr zu rechnen sein wird. Zum Unterseekrieg gegen England. sr.) Brüssel, 1b. Februar. Die Delegierten von 28 englischen Reedereien hielten in London eine Konferenz ab. der auch ein Regierungs vertreter beiwohnte. Der letztere ermahnte die Ver sammelten, im patriotischen Interesse keine Ein schränkung des regelmäßigen Schiffsverkehrs vorzu nehmen. denn eine solche wäre gleichbedeutend mit einem Triumph Deutschlands. Der Regierungsver- treter stellte den Reedern aus Staatsmitteln eine Entschädigung iür alle Verluste in Aussicht, die sie durch deutsche Unterseeboote erleiden könnten. Trotz dem sicht die Presse eine bedeutende Ver ringerung des Schiffsverkehrs voraus, da viele Passagiere dis Fahrt nicht wagen und auch die Matrosen der Handelsmarine sich den Gefahren nicht ausfctzen wollen. — „Dailo Mail" glaubt be stätigen zu können, daß zahlreiche neue Tauch boote in Tätigkeit getreten wären. wlb. Frankfurt a. M., 19. Februar. Nach der „Franks. Ztg." tritt, wie aus Stockholm gemeldet wird, im schwedisch-englischen Schiffs, verkehr infolge der deutschen Blockade vorläufig vollständiger Stillstand ein. Den Kapi tänen zahlreicher in englischen Häfen liegender Schiffe ist es von den schwedischen Reedern sreigestellt worden, ob sie die Heimreise noch wagen wollen. sr.s Kopenhagen, 19. Februar. Der dänische Reichstag hielt eine geheime Sitzung ab zur B e- sprechung der Blockadesituation. Der Minister des Aeußern, Scavenius, gab, wie „Poli tiken" meldet, in einer längeren Rede Aufklärung über die dänischen Maßnahmen. Die Angaben des Ministers betreffend Dänemarks Haltung seien be friedigend, so daß der Reichstag ausdrücklich seinen Dank an die Regierung richtete. n-tb. Kopenhagen, 19. Februar. Die „Berlingskc Tidende" berichtet, daß sich die Mannschaft des Dampfers „Fjord" mit Rücksicht auf die Minensperre geweigert hat. nach Eng«^ land zu fahren. Man hofft, die Schwierigkeiten- mit der Mannschaft zu beseitigen. Drei norwegische und ein dänischer Dampfer, die nach England ab gehen sollten, hatten die gleichen Schwierig keiten mit der Besatzung. Sic sind einst weilen liegen geblieben. n-tb. Kopenhagen, 19. Februar. Die „National- tidende" meldet aus London: Von der Besatzung des Dampfers „Dulwich" werden neun Mann vermißt. Der Nest wurde von einem fran.zösischcn Torpedoboot gerettet. Man ist der Ansicht, daß, falls das deutsche Unterseeboot später aufgebracht und iden tifiziert werden sollte, die Besatzung nicht nach dem Kriegsrecht zu behandeln, sondern aufzuhängcn s!) sei. wcb. London, 19. Februar. Das Handelsamt teilt mit, die Vorbereitungen seien nahezu vollendet, daß alle auf britischen Handelsschiffen be schäftigte Personen, die infolge der Feindselig keiten verletzt werden, Entschädigungen erhalten. Englische Schutzmaßnahmen gegen -en Unterfeeangriff. (L.) Rotterdam, 19. Februar. (Eig. Draht nachricht.) Wie der „Courant" aus Lon don erfährt, ist von der britischen Admiralität all gemein die Nachahmung aller neutra len Schutzmaßnahmen der Schiffahrts linien angeraten worden. Der englische Dampfer „Nelso n" ist seit drei Tagen überfällig. Ausfuhrverbot für Getrei-e in England. Die „Voss. Ztg." meldet aus Ehristia - nia: Die englische Regierung hat die Ausfuhr von Korn und Mehl sowie von Futter aus Großbritannien und Irland für längere Zeit gesperrt. tzrbeitermangel in englischen Arsenalen. vrb. Frankfurt a. M., 19. Februar. Die „Franks. Ztg." berichtet aus London: Nach dem „Daily Citizen" fehlen im Kriegsarsenal von W o o l w i ch 1«0N geschulte Arbeiter, in einigen anderen Arsenalen zusammen 12M Arbeiter. Neue englische Truppentransporte. vtb. London, 19. Februar. Amtlich wird mit geteilt, daß es in der nächsten Zeit notwendig wird, die Dahnen in weitgehendem Maße sür mili tärische Transporte bereitzuhalten. kabelstörung zwischen Frankreich un- tzmerika. n'td. Lnon, 19. Februar. Der „Mpublicain" mel det aus Paris: Die französische Kabel« gcjcllschaft teilt mit, daß die beiden Kabel zwischen Frankreich und Amerika etwa. Kilometer von Brest entfernt gerissen seien. Die Ausbesserung werde in einer Woche be endet sein.