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Ausgabe H und Sachsssche - Frei lag, den 31. März >833 „ 'tlrrlaa-ori, Ire»'»«» rittzklgeiivreite: D>c Ii,ea>ailc»e pcitizevcN" Zanivic» »»zeigen u.SIelle>igeIttche ü<» 4 Die peiinei>ai»ezeil«. 8v mm. brcil. l .V. gNr Slnzeiae» aiiszerhaib des i!erbreii»»»ö»cb «les 4" 4. t>Ie peiilrellame,eile »Na^r. Vrie'scb.NVZ Im Faiie höherer Mcwail iS-reU, Nerbol »Iw.i erliichl edr Ker- psiichving au- viessrulia ow>r iLriüli»»» »on Anzeige» < <lm« träge» »>id veillungt»» Lchadenerlatz. Kummer 76 — 32. Jahrgang i-ycheiiu 0ma! wöchv. noi >N»IU.ixra»Söeiiage»..Se>mai m,d Well' >»id dcr llindcröellage .INr imlrrHeine» Venle'.lowiedei, r«;lbcllagett ,N»ierl>aii>»ig >»id Wille»' .Dlc prnliüihe Hauö» lra«'. »Das g»ie i-»ch'. wlonnlliiher >vezunt>pr»tS «»Sgabc /V mll SI.-Benno-BIall 0,70 Sluögade v ohne St.-Benno-ÜNall «- S.Sg «iiljelnnnimer LV 4 Sonnabend- n. tzMnlaginnniner «0 4 tilelchäftSftelle, Drm» und »Verlag, vlennanlL .. Für christliche PolUilr und Kultur .'ledaltion »er 2a>1,s>lchen 'volkSzellnng VreSden-Alilladi I Polierllrasze >7. Zernrii» eMIi und 2l0lL Erfolge -er -eulfchen Abwehr In Neuyork, Prag. Budapest Glimmen gegen die Grenelpropaganda — Die Beisetzung -er Prinzessin Mathilde von Sachsen — Kungersnol in Sowjelruhland? Kongretz -er USA gegen die Ketze Newyork, 30. März. Im Einwanderungsausfchutz des Repräseutantenhaiises in Washington mar von dein Ab geordneten Samuel Dickstein beantragt morden, die Ein- wanderungsbestimmungcn im Hinblick auf die „religiöse und politische Verfolgung in Dcutschlaud" zu mildern, lln- terstaatsjekretär Earr mandte sich energisch gegen diesen Antrag. Er erklärte, das grotze Publikum miirde die An nahme der Resolution als einen Versuch des Kongresses aussassen müssen, Leute zuzulasscn, die in Deutschland an geblich einer Verfolgung ausgesetzt seien. Auch H. Brown- Bcnton, der Vertreter der vaterländischen Verbände Amerikas, legte gegen eine Annahme des Antrags Ver wahrung ein. Plädoyer Sackctts für Deutschland. Ncuyork, 30. März. Times bringt ein Interview Bolschaf ters Sacket!, in dem dieser nachdrücklichst die Nottvendigkcit be tont. das; man mit einem Urteil über die Ereignisse in Deutsch land zurückhalten müsse. Als er in der letzten Woche Deutsch land verlassen babe. babe er den Eindruck gehabt, dasz die De monstralionen vorüber seien. Soweit sich die Kundgebungen gegen volitisch Unbeteiligte gerichtet hätten, seien sie ohnedies nur sporadischer Natur gewesen. Die wenigen Fälle die zur Auf- merlisambeit des Botschafters gebracht werden und in denen Amerikaner die Opfer gewesen seien, seien alle durch besondere Umstände veranlasst gewesen, und die deutsche Regierung habe sich beeilt, Abhilfe zu schassen. Es wäre bedauerlich, wenn diese Fälle zum Anlass einer all gemeinen Verurteilung der deutschen Regierung genau,men würden und wenn infolge einer solchen Verurteilung eine wirbliche anti semitische Bewegung in Deutschland entstehen sollte. Die wei tere Entwicklung hänge im hoben Mähe von der Freiheit und dem Einflüsse ab, den Deutschland aus der Weltwirljchaflsbon fcrenz erhalle. „Pcftcr Lloyd" gegen die Grcuelpropaganda. Budapest, 30. März. Der „Bester Lloyd" schreibt in seinem heutigen Leitartikel „Tas neue Deutschland und feine Fuden" u. a.: Die deutschfeindliche Greuelpropaganda ist der schlechteste Dienst, der den deutschen Fuden erwiesen werden kann. Kein Staat kann es ruhig hinnehmen, dah fremde Faktoren sein« innere Politik mitznbestiminen trachten. Anders liegt der Fall, wenn in einem Lande sich wirkliche Grausamkeiten massenhaft ereignen, wie bei den arabischen Fu- dcnmassakres in Palästina oder der wüsten Kalholikenverfol- gung in Mexiko. Fedwede Bolksströmung ebbt umso rascher und ruhiger ab, je weniger sie von auhen her zum Widerstand gereizt wird. Ein englischer Bericht London, N. März. fC. M.) Der frühere politische Sekretär Lloyd Georges, Eareth Jones, ist ans dem Wege von Russland nach London in Berlin eingetrosfen. Er hatte eine längere Futzreise durch die Ukraine und andere Be zirke der Sowjetunion unternommen. Er spricht fliehend russisch. In einer Unterredung mit dem Vertreter der Rcwyork Evening Post erklärte er, Russland drohe eine Hungersnot ungeheuren Um fanges, die so schlimm sein werde, wie die Katastrophe von 1st2l, wo Millionen ums Leben kamen. Diese Hungersnot werde den Beginn ernster Arbeitslosigkeit in einem Laude bedeuten, das sich bisher gerühmt habe, für jeden Aktion gegen Ausschreitungen der tschechoslowatischen Presse. Prag. 30. März. Auf die lohte schrisilicho Protestnote des deutschen Gesandten in Prag wegen der deutschfeindlichen Hetz- propaganda einiger Zeitungen hat das tschechoslowakische Auhenministerium milgeteilt, dah es die Schreibweise dieser Zei tungen durchaus bedauert. Es hat ferner zugesagt, dah es. wenn es auch nach den Bestimmungen keine Handhabe besitze, dagegen eiuzuschreiten. doch alles was in seiner Maehl steht, tun melde, um diese Presse zu einer mahvolleren Haltung der deut schon Regierung und den deutschen Ereignissen gegenüber zn veranlassen. Das Ministerium bedauert, dah seine Bemühungen in dieser Richtung noch nicht den erwünschten Erfolg gehabt hätten. Bestrafung einer sozialdemokratischen Zeitung in Inns bruck. Berlin, 30. März. Die sozialdemokratische Volkszeitung in Fnnskruck ist wegen Beleidigung des Reichsminisiers Goering mit einer Verwaltungsstrafe von 300 Schilling belegt worden Appell -er -eulschen Iu-en Berlin, 30. März Die Nrichsvertretnng der deutschen Fuden und der Bor stand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin haben gestern an den Reichspräsidenten, den Reichskanzler, die Reichsminister lind an den Polizeipräsidenten von Berlin ein Schreiben gerichtet, in dem es heiht: „Die deutschen Juden sind tief erschüttert von dem Boy Kottaufruf der Nationalsozialistischen Deutschen 'Arbeiterpartei. Wegen der Verfehlung einiger Weniger, für die wir nie und nimmer Verantwortung tragen, soll uns deutschen Fuden. die sich mit allen Fasern ihres Herzens der deutschen Heimat verbunden fühlen, wirtschaftlicher Untergang bereitet werden Fu allen vaterländischen Kriegen haben deutsche Fuden in dieser Verbundenheit Blutopfer gebracht. Fin groheu Kriege haben von süushunderttausend deutschen Fuden zwöljtausend ihr Leben hingegebcu. Auf den Gebieten friedlicher Arbeit haben wir mit allen unseren Kräften unsere Pflicht getan. Den Greuel- und Boykottfcldzug lm Ausland haben die jü dischen Organisationen Deutschlands mit äuhcrstcr Anstren gung und erfolgreich bekämpft. Sie haben hierfür alles getan, was in ihrer Kraft stand und ir erden es weiter tun. Trotzdem sollen jetzt die deutschen Fuden, als die angeblich Schuldigen, zugrundegerichtel werden. Wir rufen dem deutschen Volke, dem Gerechtigkeit stets höchste Tugend war. zu: Ter Vorwurf, unser Volk geschädigt zu haben, berührt aufs tiefste unsere Ehre. Um der Wahrheit willen «nd um unserer Ehre willen erheben wir feierlich Verwahrung gegen diese Anklage. Wir vertrauen aus den Herrn Reichspräsidenten und auf die Reichsregierung, dah sie uns Recht und Lebens möglichkeit in unserem deutschen Vaterlande nicht nehmen lassen werden." Menschen eine Beschäftigung zu finde». In der Perchas tnng britischer Ingenieure in Moskau erblicke er ein Zeichen für die Bestürzung der Sowjetbeyörden. Oer Boylott-Heldzug -er NSOAP. Zentralkomitee zur Abwehr der Kreuclhetzc hat die Arbeit ausgenommen. München, 30. März. sE. M.f Der mit der Schaffung und Leitung des Zentralkomitees zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze beauftragte Reichslagsabgeordnete Fulius Streicher hat die Armut ausgenommen. Zum Stellverlre tenden Vorsitzenden des Komitees beriek Streicher den Schrift leiter des nationalsozialistischen Wochenblattes „Der Stürmer", Karl H olz - Nürnberg. Die Kanzlei des Zentralkomitees be findet sich im Hotel Reichsadler in München. Notizen zur Außenpolitik Weltwirtschaftlicher Ausblick. Wenn man sich des Optimismus erinnert, mit dem Reichskanzler von Popen vor acht Monaten noch dem Ab schluss der Lausonner Konferenz die weltwirlschostliche Loge beurteilte, so muss man beute leider seststellen, das; seine Prophezeiungen und Erwartungen in keiner Weise in Er- süllung gegangen sind. Die Ankurbelung der Welttvirt- jchosl, die man im Laufe des vergangenen Sommers be reits im Werden sah, Hot sich weder in Deutschland noch auch in der übrigen Welt siihlbor gemocht. Leichten Besse- rungscrscheinuugen sind neue scharfe Rückgänge gefolgt und die Preissteigerungen einzelner Wel'.produkte werden durch neuen Preisschwund auf anderen Gebieten wieder ausgeglichen. Richt nur in Deutfchlond. sondern auch in allen an deren Industrieländern mit Ausnahme Englands ist die Zahl der Arbeitslosen konstant geblieben, ja weiter gestiegen. Die Erleichterung der englischen Wirt- jchaslslage ist im wesentlichen der durch die Pfundabwer- lung ermöglichlen Unterbietung der Konkurrenten und den in Ottawa um das Empire gezogenen neuen Zollschranken zuzujchreiben. In den Vereinigten Staaten, die sich im leisten Jahrzehnt immer wieder als der sicherste Seismograph der Wirtschaft erwiesen haben, hat sich die Lage rapide verschlechtert und die Vontenkrife, welche in den Tagen des Präsidentenwechfels ihren nie für möglich gehaltenen Höhepunkt erreichte, Hot den Präsidenten Roose velt gleich bei seinem Amtsantritt zu aussergewöhnlichen Massnahmen gezwungen. Krisenerscheinungen in Fi ank- reich hoben im Zusammenhang mit der Ausarbeitung des Staatsbudgets zu schweren Beunruhigungen und Pro testaktionen der verschiedenen Berufs und Erwerbsgrup pen geführt, und die Negierung ist aus dem besten Wege, den wirtschaftlichen 'Rot- und Sparturs Bninings zu be schreiten. Inzwischen hat Sowietrusslaud seine Auslands bestellungen infolge steigender Devisenschwierigleiten wei ter eingeschränkt und findet sich damit ab. in den nächsten Jahren seinen inneren Ausbau in viel langsamerem Tem po und nach Möglichkeit mit eigenen Kräften durcbzu führen. Dadurch wird aber gerade Deutschland als der Hanptliejerant der Sowjetunion am stärksten betroffen, lieber die Wirtschaftslage der S ü d o st l ä n d e r erübrigt sich jedes Wort. Staaten wie Rumänien und Siidjlawien sind seit Monaten ausserstande, den Gehalts und Versor- gnngsanjprüchen der Beamtenschasl nachzutommen, uns der Handelsverkehr vollzieht sich mangels einer normalen Devijendecke im wesentlichen im Wege eines primitiven Tauschhandels. Die deutsche Neichsregierung mutz also vorläusig mit einer unveränderten Krisenlage rechnen müssen. Es wird sich zeigen müssen, ob Deutschland ohne schwere Gefährdung wichtiger Bernssgruppen aus eigener Krajt Herr der wirt schaftlichen Schwierigkeiten werden kann. Ist Deutschland isoliert? In letzter Zeit machen sich in steigendem Matze An zeichen einer d e u t s ch - r u s s i s ch e n Ents r e m d u n g bemertbar. Die jowjetamtliche Presse beschäftigt sich in wenig freundlichen Auslassungen mit den innerdeutschen Vorgängen und der russische Autzentommijjar Litwinow hat sich in Gens in einer allgemein überraschenden Ivrm freundlich gegenüber den französischen Sicherheitswünschen geäutzert. Die Inkrasljetzung des französisch russischen Riätt- angrissspattes kurz nach dem Austauich der russisch polni schen Richtangrisssurkunden trägt dazu bei. de» Eindruck einer weitgehenden jowietrujfischen Kursänderung hervor- zuruien. Die Russen stellen zwar in Arede, datz sie eine Rutzlan- vor einer Hungersnot