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Siichlische Volkszeitung «. okk-ber u»»r «»»«er 2L7 rm Der- e Kurs- gingen ren ö,!>, LS Pro- Uen rsck 13,25. nler nedlg ater (8.15) ! Kulm > hatten gen bi» , u>. A 32 I2.S der (8.15) 2a 1-9 Uhr Ihr: Himmel Jnstrum. ct zum «erfest u. »ern. jck>e Zug- Film. ulen, äilte. g ' oo 48.7» 262 48 >70 M 30 78 40 42 0t nicht eipziger i Kirch, irr 1,25, >eu ver< ar eine Einfluß uftrleb: ber 467, Ochsen, 50—SS, >7, do S Ueber- !ncke. . l.SO . 1.80 . O.M Schulsragen in Dresden Sine bewegte Sitzung des Schulausschuffes - Nie Abmeldungen vom Religionsunterricht Dresden, am g. Oktober. In der Sitzung des Schulausschusses sollte endgültige Ent schließung wegen der Neuausgabe der Muttersprache, 6. Teil für die Dresdner Volksschule gefaßt werden. Bekanntlich hat der Christliche Elternverein (evangel.) Dresden in heftigen Zei- lungspolemiken gegen die Neuausgabe des Vnilzes und beson ders auch gegen den Herausgeber, den Dresdner Lehrerverein, Stellung genommen. Bemängelt wurde durch diese Elternver einigung besonders, daß in dem Buck)« angeblich Stücke reli giösen und vaterländiick)en Inhaltes fehlen. Offenbar hatte der Christliche Elternoerein seine Anhänger mobil gemacht, denn der Sitzungssaal des Schulauoschusses war völlig überjüllt, so daß der größte Teil der Zuhörer stehen mußte Stadw. Müller (Zeutr.) gab gelegentlich einer Ge- schästsordnungsdebatte an« Anfang der Sitzung der Hoffnung Ausdruck, daß der überraschend zahlreiche Besuch der Zuhörer auf wirklichem Interesse für die Volksschulfragen und dem Be streben. dem Schulfrieden zu dienen, beruhe. Ob das aber allenthalben der Fall gewesen ist, könnte be zweifelt «verden, »veil — ganz abgeselni« von den lauten Miß- fallensaußerungen, zu denen sich di« Zuhörer ost bei einzelnen Rednern hinreißen ließen und die das Schulausschußmitglied Dr. Thust einmal sogar in großer Erregung als Unverschämt heit bezeichnet« — die Zuhörer tatsächlich nur der Aussprache wegen der Neuausgabe des erwähnte», Buches beiwohnten, bei Behandlung der anderen überaus wichtigen Punkt« der Tages ordnung, wie Klassci'bildung für das neue Schuljahr, Bildung der höheren Abteilungen und Bekanntgabe der Schulanmeldun gen für 193:!, Abmeldungen von« Religionsunterricht den Sitzungssaal »»erließen! Nachdem S ch u l a m t s r a t Nudert die ganzen Vor gänge, die zur Neuausgabe des Buckes führten, vorgetragen hatte, wendete sich als erster Redner das Schulau sjchu fi rn itglicd Paul (Christlicher Elternverein) in luftigen Worten gegen Buch und Herausgeber. Schulleiter Sachse wandte sich gegen Paul und führte u. a. aus, daß Herr Paul als Mitglied des Unterausschusses für die Prüfung dieses Buches ihm gegenüber geäußert habe, daß es ganz gleich sei, ob das Buch gut oder schlecht wäre, er und seine Freunde lehnten es auf alle Fälle ab. Stadt v. Frank« (Soz.) behauptete, daß die gan.ze Bcweaunq gegen das Buch und auch die heutige Demonstration der Eltern vorbereitet sei. Es «väre sa auch in« Freiheilskampf öffentlich zum Besuche der Schulausschußsitzung aufgefordert worden! Stadtv. Süttler (DVP.) wies darauf hin, daß eine Neuausgabe der Muttersprache erforder lich gewesen sei. Mit Rücksicht auf die jetzige» wirtschaftlich« Verhältnisse hätte er es aber für besser gehalten, wenn di« Neu ausgabe doch »och einige Fahre zurückgestellt worden wäre. An dem Inhalt« des Buches lmbe er nichts auszusetzen. S t a d t v. M ü l l e r (Zent r.) führte aus, daß er bereits früher im Schulausschuß beantragt habe, daß bei der Heraus gabe von Büchern die Le h re r o r g a n is a t i o ne n aller Richtungen, auch die Minderheiten, gehört werden sollten und möglichst auch die Spitzcnorganisationen der Ellernvertre tung. Das Ministerium für Volksbildung habe sich ja auch aus einen ähnlich» Standpunkt gestellt und eine entsprechende Ver ordnung erlassen. Nur dann werde von vornherein ein Mß- tranen und Widerstand in Elternkreisen gegen die Einführung eines Buches m-rmieden «verden können. Daß Mißtrauen in Elternkreisen entstehen konnte, dürfte mit Rücksicht aus di« welt anschauliche Stellung des Dresdner Lehrervereins erklärlich sein. Im Gegensatz zu den übrigen Rednern »vies er darauf hin, daß sich die religiöse Erziehung nicht in der Religions stunde erschöpf«, sondern daß auch die anderen llnterrichlsfächr in diesem Weist« durchgesührt nerden müßten. Denn schließlich könnte mau doch nicht einfach darüber hiinvcggehen und es stände ja auch mit dem in der Reichsversassung verankerten Elternrecht in Widerspruch, wenn einseitig der Dresdner Leh relverein den Inhalt eines Lehrbuches bestimmen wollte und auf die Wünsch« der Eltern keine Rücksicht genommen «verden sostte. Da aber infolge nachträglicher Ergänzungen des Buck-es nach dem Urteil des Schulamtes und der l«erangezogenen Leh rerschaft aller Volksschulen sachliche Einwendungen gegen das Buch nicht zu erheben sind, kön.<« er nicht gegen die Einführung dieses Buches stimmen. Da andrerseits das Buch nun aber ein solches Streitobjekt für die Christlich»« Elternvereinigung gervor- den sei und es für die katholischen Schulen nicht in Frage komme, würde er sich der Stimme entlzalten. Nach einer längeren Aussprache, in der noch Schulamtsrat Rudert besonders die Lesestücke hervorgehoben hatte, di« reli giösen und vaterlänknsch-en Inlzaltes sind und besonders betont hatte, daß di« Einführung des Buches uulx-dingt notwendig sei, da die alte Ausgabe völlig vergriffen wäre und der Preis eben falls nach sorgfältiger Prüfung angemessen sei, bittet er daher, dein Vorschlag des Schulamtes auf Einsiihrung der Neuausgabe stattzugeben. In der folgenden Absti m m u n g wurde die Neueinfüh- rung des Buches bei Stimmeneuthaltuug der katholischen Ver- t re ter und des Oberlehrers Sattlers vom neuen Sächsischen Lehrerverein gegen die Stimme desElternvcr- 1 r « t« » s Paul beschlossen! Hinsichtlich dec Klassenbildnug für 1933 wurde nach län gerer Aussprache beschlossen, 1715 Klassen zu beantragen und den Bedarf mit 1385 wissenschaftlichen Stellen festzusetzen. Von den Lehre«Vertretern des Schulausschusses wurde besonders aus die große Gefahr dec Ueberalterung der Dresdner Volksschulen hingewiesen und es für dringend erforderlich gehalten, für di« ^tenvendung jüngerer Lehrkräfte zu sorgen. Das Schulamt will diesen Wunsch dem Ministerium für Volksbildung gegen über nachdrücklich zum Ausdruck bringen. Von den im Sthulsahre t!».!2':«3 im 8. Schuljahr vor- tmndenen 8 Ha-Klassen (höhere Abteilung der Volksschule) mit 2<>l Kindern (l«>!) Knaben, 158 Mädchen) «verden nach den vorläufigen Meldungen der Schulen für das 9. Schuljahr im Schuljahr 1933 31 nur 18!I Kinder (68 Knaben, 115 Mädchen) verbleil«en l! Ha-Kiasfen. Es gehen sonach nach vier Jahren !m-Klassrnl>esuch ab- l)5 Knal«en und 13 Mädck>ett. zusammen 78 Kinder, von 261 3g) Prozent (gegen 26,-1 Prozent im Jahr 1932). Da aus unterrichtlicksen Gründen von der Vil oung gemischter Klassen im 9. Schuljahr abgesehen «verden möchte, sind zwei Knaben- und drei Mädclzenklassen und nur eine gemischte Klasse (7. latholisck)« Volksschule) vorgesehen woiden. Hinsichtlich der Schulanmeldung für Ostern 1933 und Ab meldung vom Religionsunterricht ergibt sich folgendes inter essantes Bild: Schulneulinge: Dresden Leivzig Chemnih Ostern 1925 3787 5149 3026 „ 1926 9233 10169 6220 . 1927 9303 10076 6392 „ 1928 7716 9451 5570 1924 6695 7985 5215 , mro 1,091 7650 4974 . 1931 6559 765!« 5143 , 1932 6515 7941 5185 . l9ZZ 6162 7874 1854 Abmeldungen von Schulnenllngen vom Religionsunlerrichlr Dresden Leipzig Chemnih Ostern 1925 777-- 16.24'/, 25.11°/, — . 1926 1 124- 15.40"/, 25.97»/, 9.71°/, , 1927 1360-- l4.46°/. 27.33'/, 11.38»/,, . 1928 1079 - 13.93»/, 27.19 /, 27.50»/, 1lMi°/„ , 1929 997--- I4.9N/, 10!«6°/, „ 1930 875- 14.37», 27.76»-, >>.97°/, „ 1931 937--- 14.29»/» 29.44 /, 10.75 /„ „ 1932 934-- 14.33»/» 29.30°/, 12.67»/,, . 1933 970-- 15.01°/, 29.55»/, II.33'/, Von einem „Einbruch in die marxistische Front" ist auf die- sein Gebiet allerdings nichts zu merken! 1" t Christliche chinesische Kunst Eine Aeußerung des Erzbischof« Tonstantini. DI« Synodalkommission in Peking veröffentlichte jüngst eine Sondernummer ihrer Mitteilungen (collect-nes), die aus Veranlassung des Apostolischen Delegaten Constantini ganz der Frage nach einer chinesischen christlichen Kunst gewidmet ist. Jin Vorwort erklärt Erzbischof Con« siantini, es hätten sich des öfteren Missionare an ihn gewandt, um Pläne und Richtlinien zum Bau von Kirchen in chinesischem Stil zu erlangen. Diese Bitten hätten ihn veranlaßt, einige Studie«« und Modelle in einem Sonderheft der „Oollectans-c" darzubieten. Er habe kirchliche Gebäude gesehen, zu deren Errichtung gliche Summen aufgewandt wurden, die aber einen bedauerlichen Mangel an Geschmack und Kenntnis der Kunst regeln verrieten, Häßlich sei auch die Mischung östlicher und westlicher Stilformen. „Besser ist es, In reinem westlichen Stil zu ballen als ein Vastardmonument zu errichten, dem es an künstlerischer Einheit, Charakter und Würde gebricht. . . , . Für uns Missionare ist die Architektur nicht nur ein« Frage der Aestbetik, sondern auch ein Apostolatsmittel. Die chniesisch« Kunst annehmen bedeutet, der Kultur, drin Genie, den Ueber- licserungen dieses ungeheuren Volkes, dem «vir die Neue Bot schaft bringen, unsere Verehrung bezeugen. . . . Angesichts des Entwicklungsgrades, den unsere Missionen jetzt erreicht haben, halten wir es für gut, auch die Frage der Kunst zu beachten, wie es die Kirche nach ihrem Austritt aus den Katakomben tat. Wir erleben in unseren Tagen eine «vahr« Wiedergeburt nationaler Kunst in China. Ich erinnere nur an das Grabmal Sunyatsens in Nanking, an die Nationalbiblio- thck in Peking und mehrere öffentlich« Gebäude in anderen Städten. Wie könnte die Kirche, die in ihren grandiosen Denkmälern alle Aeußerungen und alle Erneuerungskräste des künstlerischen Denkens weihte, vor dieser Renaissance chinesischer Kunst gleichgültig bleiben? Ihr katholischer Charakter, der kein Volk auonehmen kann, rät dazu, an dieser glücklichen Be wegung Anteil zu nehmen. An anderer Stelle des Heftes wird ein Brief veröffent licht, den der Apostolische Delegat in Sachen der kirchlichen Kunst an chinesische Mtllionsober« richtete: „Bis zur Stunde", heißt es in diesem Briese, „wurde das Problem der religiösen Kunst gewöhnlich in weltlichem Sinne gelöst. Von Kanton bi» Peking habe«« in allen bedeutenden Städte«« Chinas di« Zum Regierungspräsidenten von Erfurt wvrde Ministerialdirigent Fritz Bachmann, bisher im preußi schen Innenministerium, ernannt. Die Durchführung des FAD in Sachsen Der Bezirkskommissar für den Freiwilligen Arbeits dienst im Bezirk des Landesarbeitsamts Sachsen hat in einem an die Arbeitsämter gerichteten Schreiben angeordnet, daß zum Freiwilligen Arbeitsdienst möglichst Arbeitswillige mit je 25 v. H. aus den Grupven der Empfänger von Arbeits losenversicherung, der Krisenunterstützten, der Wohlfahrts erwerbslosen und derjenigen Personen entnommen werden sollen, die keine Unterstützung empfangen. Bon einem Ar beitsamt sind auf Grund dieses Erlasses die Arbeitslosenver- icherungsempfänger mit vollen 25 v. H. zu den Arbeiten des Freiwilligen Arbeitsdienstes herangezogen worden, obwohl )ie Zahl dieser Unterstützungsempfänger hinter der Zahl »er Wohlfahrtserwerbslosen erheblich zurücksteht. Da ein« olche Regelung dem Willen des Bezirkskommissars nicht ent- pricht, hat dieser das betreffende Arbeitsamt darauf yinge- wiefen, baß die von ihm in dem erwähnten Erlaß als vor läufige Regelung vorgesehene Verteilung von 25 v. H. für jede der Gruppen der Arbeilsdienstmilligen nur als Richt linie zu bewerten sei. Uebersteige die Zahl der Wohlfahrts unterstützten die der Arbeitslosenversicherungsempfänger er heblich, so würde die Durchführung der Schlüsselung der Ar- beltsdienstwilligen auf je 25 v. H. eine ungerechte Härte be deuten. Der Kommissar hat das betreffende Arbeitsamt er sucht, bei der Verteilung der Arbeitsdienstwilligen aus die einzelnen Gruppen auf die örtlichen Verhältnisse Rücksicht zu nehmen. Velriebseinschränkungen und -slillegungen Die Zahl der beim Sächsischen Arbeits- und Wohlfahrts ministerium eingehenden Anzeigen über beabsichtigte Be- triebseinschränkungen und -stillegungen hat sich auch im abge- laufenen Vierteljahr weiterverringert, während sonst vom zweiten zum dritten Vierteljahr meist eine Zunahme zu verzeichnen war. Ferner kann als erfreuliche Tatsache fest gestellt werden, daß sowohl im September als auch im dritten Vierteljahr 1932 insgesamt erheblich weniger, nämlich 185 bezw. 698, Anzeigen erstattet worden sind, als in den ent sprechenden Zeitabschnitten der beiden Vorjahre. Im dritten Vierteljahr von 1930 belief sich die Zahl der Anzeigen aus 1082, im dritten Vierteljahr von 1931 auf 135-1. Aus dieser Entwicklung kann wohl gefolgert werden, daß die industriell« Beschäftigung in Sachsen ihren Tiefpunkt erreicht ha». s. Fremdsprachlicher Unterricht i«, der Volksschule, ».'aut Verordnung des Boltzsbildungsininisteiiums ist der fremd sprachliche Unterricht an den höheren Abteilungen der Volks- schule ii« Schulbezirtzen, in denen Volksschullehrer tätig sind, die ihre besondere Eignung sür die Erteilung fremdsprachliche» Unterrichts durch eine Prüsung erwiese,, haben, in erster Linie diesen Lehrern zu übertragen. Kirchen den neugotischcn oder neuronianischen Stil entlehnt, seltener den klassischen. Alles sind mehr oder weniger Kopien westlicher Vorbilder. Nur auf dem Lande führten Geldmangel und schlichter Sinn aus den Gedanken, irgendeine alte Pagode nutzbar zu machen und eine kleine Kirche in chinesischem Stil zu bauen. Aber auch dort ist die Neigung zu beobachten, irgendetwas vom westlichen Stadttyp zu entlehnen, wenn die Geldmittel dazu reichen, als ob eine künstlerisch schöne Kirche nur nach dein Muster" des romanischen oder gotischen Stiles gebaut werden könnt«. Deshalb die Frage: „Dürfen wir so fortfahren?" Ich antworte ohne Zögern: „Nein." Ich stelle kein neues Grundgesetz auf, wenn ich sage daß die Kirchen bauer unter Beiseitelassung der westlichen Formen an der lokalen Kunst und dem Geschmack des chinesischen Volkes sich künstlerisch orientieren sollten. Die Propagandakongrcgation gab schon 1659 den Bischöfen und Missionaren genaue An weisungen, sie möchten nicht um jeden Preis die Völker zu überreden trachten, ihre Sitten zu ändern, wenn sie nicht Religion und Sitte direkt entgegenstünden. Was gibt cs auch Absurderes, als Frankreich. Spanien, Italien oder irgendeinen anderen Teil Europas nach China zu verpslanzcnä Nicht das dürft ihr importieren, sondern den Glauben, der die Bräuche und Sitten keines Volkes verachtet oder zurückmeist" Noch jüngst s1922) hat dieselbe Kongregation in einem Brief an alle Missionsoberen verlangt, daß man bei Bau und Aus schmückung von Kirchen und Missionarswohnungen soviel wie möglich den lokalen Kunststil anwende." Der Delegat macht dann seine Glossen Uber die gotischen Kirchen Chinas, die er unter üppigen Palmen emporragen sah, und die so gar nicht zur chinesischen Landschaft paßrcn, und führt mit seinem Spott fort: „Es ist wahr, daß das römische Welt reich wohin es kam, seine müihtigen Archilekiurformen mit sich sühne. Nom wollte aber, indem es so handelte, seine Macht nusrechterhalten und sic anderen Völkern auserlegcn. Das ist nicht der Geist der Kirche, die katholisch, d. h. allgemein auch in ihren Kunstsormen ist. Sie verlangt nicht danach, eine üußere Gewaltherrsckmft auszuiiben. Sie sucht nur Seelen . ." Die sonst so selbstlosen Missionare, sagt Constantini, müssten auch in der Kunst selbstlos werden und sich dein einheimischen Geschmack anpassen. Die chinesische Kunst biete genug Elemente, um einen neuen Kirchcnstil zu schassen, der vollständig christ lich und vollkommen chinesisch sei. Diese Ansicht des päpstlichen Vertreters In China be stätigt in einem lüngeren Aussatz der Benediktiner Dom Adal bert Gresnigt, der nach Peking berufen wurde, um an der Schöpfung dieses neuen christlichen Kunststiles zu arbeiten. Keine westliche Kunstsorm, führt der Künstler aus, sei der chinesischen Architektur jo entgegengesetzt, wie die in China von den. Missionen ost «xrwandte Gotik Nordeuropas. Di« Architektur Chinas habe die stumme Sprache der chinesischen Seele. Als Ganzes genommen sei sie eine religiöse Konzep tion, inspiriert von der Natur und den Ehrsurchtsinstinktcn des menschlichen Herzens. In der Anpassung ihrer religiösen Raumkunst an die umgebende Natur feien die Chinesen von kaum einem Volt der Erde übertroffen. Doin Gresnigt ist der Ueberzeugung, daß das Geld, das man für hochtürmige romanische und gotische Kirchen in China ausgab, vollauf ge nügt haben würde, um dieselbe Zahl schöner und stillvoller Kirchen nach chinesischer Bauart zu errichten. Das Sonderheft der „colloclanoL" macht dann im einzelnen an Hand von Bild beilagen eingehende Vorschlüge zur Entwicklung einer chine sischen christlichen Kunst. Rian hat den Eindruck, daß die Dinge aus bestem Wege sind, und daß auch hier der Europüismus unter dem Einfluß leitender kirchlicher Stellen energisch av- gebaut wird. Angenehm berührt es uns Deutsche, daß In dein erwähnten Kunstheft eine Rede Kardinal Faulhabers über „Kirche und religiös« Kunst" vollständig abgedruckt wird. ?. Als Kandidaten sür den diesjährigen lilerarische,, Nobel preis «verden vor allem die »Namen des französischen Gedanken- lyriliers Paul Baler«) slinks), des Russen Maxim Gorki und des Deutschen Stefan George (rechts) genannt.