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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140402023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-02
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Leiprtg unü Umgebung Leidig, 2. April. Wetterbericht der Könial. Sachs. Landeswettermarte I« Dresden. Voraussage für den 3. April. Wechselnde Winde, veränderliche Bewölkung, zu nächst mild, Temperaturrückgang, Gewitter, ipäter aufheiternd. Sonnenaufgang 5» Uhr 40 Minuten, -untergang 6 Uhr 38 Minuten. Mondaufgang 9 Uhr 12 Minuten, -untergang 2 Uhr 2t Minuten. * Wetternachrichten vom 1.2. April. vom Pöhlberg: Glänzender Sonnenuntcr und aufgang, Himmclssärbung gelb. * Pilotausstieg in Dresden. Erdboden: still: 500 Meter: Westnordwest 0: 1200 Meter: Nordwest 7: 1300 Meter: Wolkcngrenze. Ubeua-Sptelplan ürr Leiprigrr rbrairr Erklärung- <>. Oper, Ox,. — Lperene, 8et> -» Schauspiel. — LuNlviel. Dr — Trauerspiel. Donneretaa Ans Ende Arinina An). Ende Minnon. - 1.W Baueenetzre. o. Der Laja„a o. 7 1.1» «Ue. rtz. Kabale u. Viede le. 8 N'l. Di« 3ierpu»pen Dereinaebildcle ttianle I,. b >^ir - 2chUr,enmanov. » Tchürzenmanov. <>p 8 l«ir Echa»Ivi«lh. Als Ich > och >m «Zlügrlkleidr. Äls ich noch im Hliigelkleide. Festsetzung Ser städtischen Ein kommensteuer für 1^14. Die Ratsoorlage über die Festsetzung der städti schen Einkommensteuer für das laufende Jahr jst den Stadtverordneten gestern zugegangen. Sie ist dieses Mal desont'ers eingehend begründet, aber ehe wir auf Einzelheiten cingchen, wollen wir mitteilen, dass der Rat beantragt, die Steuern in gleicher Höhe wie 1913 zu erheben. Es wird also keine Steuererhöhung eintreten. Aus dem umf«ngreiki-en Nccl-enwerk sei nun das wichtigste wiedcrgcgcbcn: Nach den Be schlüssen beider städtischen Kollegien beziffert sich der für 1914 durch Einkommensteuer zu deckende Fehlbetrag auf 22 989 839 Dazu kommen fol gende Beträge: us 100 000 «. die dem Schulbau fonds wehr überwiesen werden sollen (700 000 .g statt 300 000 -lt), um ihn bald auf die von den Stadtverordneten angeregte Höl>e von 2 Millionen Marl zu bringen: 0) 230 000 «, die an ilel>crweisun- gcn aus dem rionto der Sparkasscnüberfchüsse weg fallen, weil der jetzige Stand des Kontos dessen weitere Belastung nicht zulästt: «-) 300lx»o die zur Wiedererstattung der von den Stadtver ordneten zur Neubesestigung von Strasten aus dem Betriebsvermögen bewilligten 3 Millionen Mart verwendet werden sollen (als l. Tilgungsrate ab 1914, nicht erst ab 1910s. Unter Hinzurechnung dieser Beträge ergibt sich ein durch Einkommensteuer zu deckender Fehlbetrag von 23 »3» 83» .«. Im Jahre 1913 brachte die Einkommen steuer bei Erhebung von 120 Prozent des städtischen Normalsatzes 19 1.",.', 738 .<f. Auf 1 Prozent des Nor- malsatzcs berechnet sind das 139 030 .X. In betreff d.s für 1914 zu erwartenden höheren Ergeb nisses (durch Zuwachs usw.) bemerkt nun der Rat folgendes: „Nach den bisherigen Erfahrungen kann für das Jahr 1914, trotz des mit der Erhebung der Wehr steuer verbundenen G e n e r a l p a r d o n s, auf einen wesentlichen Gewinn an Steuereinnah men nicht gerechnet werden. Wir dürfen daher vorsichtigerweise auch für 1914 nur ein Steigen des Steucrsolls um 5 Prozent zugrunde legen, so dast der Ertrug von 1 Prozent des Normnlsteucrsolls mit rund 107 010 .0 anzunehmen sein würde." Der Nat beziffert danach die Gesamteinnahme bei Erhebung von 120 Prozent auf 20 100000 so dast noch :> 839 839 n zu decken sein würden. Nun be trägt der Ende 1913 verfügbare Kassen bestand (Betricbsübcrschust) 3 332 007 «t. Bringt inan diesen in Abzug, so verbleibt nur noch ein un gedeckter Betrag von 207 232 ,tt. Daher glaubt der Nat mit der Erhebung von 120 Prozent des Normal satzes (wie bislrers auskommcn zu können. Wie stellt sich nun die Finanzlage im ganzen? Das ist die Frage, die wir im Anschlust an das vor stehende Rechenwerk aufwerfcn wollen. Da kann es nur eine Antwort geben: Glänzend! Wir wollen das kurz belegen. Zunächst ergibt sich, dast 930 000 .g im Haushaltplan für 1914 nicht vor gesehene Ausgaben (siche oben unter a, I, und e) ge deckt werden können, ohne zu einer Stcuererhöhung zu greifen. Sodann teilt der Nat mit. dast zur Ausfüllung des Betriebsvermögens aus 7 Mill. Mark, die für 1914 eingestellten 7.30 000 <t gar nicht mehr nötig sind, sondern nur noch 474 104 .8, so dast 273 830 Mark frei werden. Dieser Betrag soll da er anderweitig nicht gebraucht wird — den» Schulbau- sonds überwiesen werden. Und dann noch eins. Ter Nat rechnet, trotz des Generalpardons, nur mit einem Steuerzuwaci)s von .3 Prozent. Dazu ist zu bemerken, dast die städtickx Einkommensteuer 1912 17 834 338 .«, dagegen 1913 19 153 738 ,tt einbrachte: das ergibt einen Zuwachs von 1 321220 .<( oder 7,1 Prozent — ohne Gcneralpardon. Dast der letztere in Leipzig ganz ohne Einflnst auf die Per anlagung gewesen sein wird, ist kaum anzunebmen. Letzen wir nun den Fall, dast der Lteucrzuwachs 1914 nur, wie 1913, wieder 7,4 Prozent beträgt, so ergibt sich bei Erhebung von 120 Prozent ein Gesamtertrag nis von 21837 000 .tt, das sind 737 000 .«t mehr als der Rat veranschlagt hat. Wir haben also nicht zu viel gesagt, wenn wir die Finanzlage der Stadt als glänzend bezeichneten. Sie dürfte es auch in Zukunft bleiben, denn es ist an zunehmen, dast der Abschlust für 1914 den des ver gangenen Jahres noch übertreffen wird. Erwähnt sei schliesslich noch, dast der Rat beantragt, die Erträgnisse der Zuwachs- und Bier steuer, weil sie für die Auffüllung des Betriebs vermögens nicht mehr gebraucht werden, dem Schulbaufonds zuzuweisen. * * «eine Obstreste »egwersen! Ammer wieder sieht man Obstrüste, mn jetzig« Zeit besonders Apfelsinen- und Bananenschalen, auf den Fußsteigen oder den Strasten herumliogcn Diele Leute können es sich eben nicht abgewühnen, dte Reste der Früchte, die sie auf der Straße verzehren, einfach wegzuwerfen, unbeküm mert darum, dast andere Menschen auf diesen Obst resten ausgleiten und Schaden an der Gesundheit und Kleidung nehmen können. Man denke daran, dast die Verkohrsordnung für die Stadt Leipzig jede Ver unreinigung der Straße, also auch das Wergwerfen von Obstschalen und -kernen, unter Strafe stellt, und nehme die Obstreste mit nach Hause oder lege sie wenigstens in den Rinnstein, wo sie weniger Schaden anrichten können. Da es namentlich Kinder sind, die Obstreste achtlos wcgwerfen, wollen die Angehörigen und Erwachsenen ihr Augenmerk daraus richten, dast die Kinder etwa weggeworfene Obstroste wieder aus heben und dorthin legen, wo sie hingehören, in den Rinnstein oder Len Abfallkasten. * Jubiläum. Am 1. April konnte Herr Hermann Kabisch sein 25jähriges Jubiläum als Expedient im Bureau der Edition Peters feiern. Der Chef des Hauses überreichte Herrn Kabisch «in Geldgeschenk und richtete Worte der Anerkennung und des Dankes an ihn. Auch das Personal feierte den Jubilar durch Ansprache und Geschenke. — Der Bahnhofsschutzinann Deubel, früher auf dem Berliner, jetzt auf dem Hauptbahnhost!, konnte gestern auf eine 25jührig« Amtszeit als Beamter des Leipziger Polizeiamtes zurückdlicken. Er wurde aus diesem Anlaß von seinen Vorgesetzten beglückwünscht und von seinen Kollegen durch die üblichen Geschenke ausgezeichnet. - Besitzwechsel. Herr Richard Schneider, Be sitzer des Kulmbacher Bierrestaurants in der Nikolai straße. bat sich am 1. April nach einer 25jährigen er folgreichen Tätigkeit ins Privatleben zurückgezogen. Am vergangenen Sonnabend wurde ihm aus diesem Anlast von mehreren Stammgästen eine künstlerisch ausgeführte Widmung mit anerkennenden Worten überreicht. Das Restaurant ist am 1. April von Herrn Hcynte, dem ein guter Ruf als Wirt oor- ausgeht, übernommen worden. * Der Ertrag der städtischen Biersteuer ist im Jahre 1913 wesentlich höher gewesen als an genommen wurde. Er war veranschlagt auf 400 000 .lt, hat sich aber in Wirklichkeit auf 491 750 .ll gestellt, das sind rund 23 Prozent mehr. In verhältnismäßig geringem Maste ist dieses günstige Ergebnis von den beiden großen Veran staltungen des Jahres 1913 beeinflußt worden. Auf dem Gebiete der Internationalen Bau fachausstellung sind von 18 208 Hektolitern 11 835 und auf dem ganzen Festplatze für das Deutsche Turnfest von 2900 Hektolitern 1885 .4t an Biersteuer erhoben worden. Nimmt man an, dast beim Turnfest das Bier In 0,3 Liter^Gläsern ausgeschenkt wurde, so ergibt sich ein Gcfamtverbrauch von etwa 900 000 Glas Vier. Da all« Taqc zusammengerechnet etwa 500 000 Per sonen den Festplatz besuchten, so stellt sich der Durch schnittsverbrauch auf zwei Glas Bier. - Wohltätigkeitskonzert des Pfadfinderkorp» Leipzig-Land. Vom Vorstand der Jugendbewegung des Pfadfinderkorps Leipzig-Land waren für Mitt woch abend an die Eltern der dem Korps angehörigen Jugend sowie an sonstige Freunde und Förderer der Jugendbewegung Einladungen zu einem Wohl- tätigkeitsfest im Thcatersaale des Kristall palastes ergangen, denen zahlreiche Personen Folge geleistet halten. Das Fest, bestehend aus Konzert, Festball und Theater, diente zum Besten des Zieles, auch armen Kindern die Teilnahme und Vergünsti gungen in der Jugendbewegung der Pfadfinder vereinigung Leipzig-Land zu ermöglichen. Im Hin blick auf den Zweck der Veranstaltung hatten sich erste Kräfte des Leipziger Stadtthcaters sowie andere be kannte hiesige Künstler und Künstlerinnen in den Dienst der guten Sache gestellt. Ihnen allen sowie den zahlreich erschienenen Teilnehmern dankte namens der Feldmeisterschaft und des Vorstandes Cand. phil. Carl in einer kurzen Begrüßungsansprache. Die Reihe der Darbietungen eröffnete das Pfadfinder korps mit recht hübschgestellten lebenden Bildern, darstellend Kampfszenen, Lagerleben, eine Kriegs nacht in Südwestafrika usw. Dann wechselten Kla vier- und Gcsangsvorträge, Mandolinen- und humo ristische Darbietungen in bunter Folge ab. Die froh gestimmte Zuhörerschaft spendete nach jeder einzelnen Nummer reichen Beifall. Für Abwechselung und Kurzweil sorgte ferner die Fcstpolizei, Tombola, Polonäse usw. * Einführung von Wochenendtelegrammeu. Seit dem 1. April 1914 wurden zunächst im Verkehr mit Togo, Kamerun, Deutsch-Süldwäsdafrika, den Ver einigten Staaken von Amerika, Kanada, Argentinien, Chile und Peru unter folgenden Bedingungen Woche ne ndtelegramme zugolassen: das sind in offener Sprache abgefaßte Privattelagramrme, die erst von Sonnabend Mitternacht ab nach Erledigung des übrigen Telegvammverkohrs auf den Seekabeln usw. befördert und erst am Dienstag oder Montag bestellt werden, und die demzufolge eine Ermäßigung der Worttvxe bis zu einem Viertel der vollen tarif mäßigen Gebühr genießen. Die Wochenendtolegvamme können bei jeder Telographenanstalt im Laufe der Woche aufgeliefert werden; sie müssen für die ein gangs erwähnten Länder bis Sonnabend Mitternacht beim Telegraphenamt in Emden oorliogen und wer den dann, wie angegeben, dem Bestimmungslande zu geführt. Wo im Bestimmungsland«! für di« Weiter beförderung vom Eingangspunkt ab neben der tele graphischen Uebermittlung nach Wahl des Absenders auch die Zuführung der Wochenendtelegramme an den Empfänger mit der Post eingerichtet ist, ist dies in dem nachfolgenden Tarif besonders angegeben. Ge bühren für düse Postbeförderung werden nicht er hoben. Der Tert must ganz in offener Sprache abge- faßt sein und darf Ziffern, Handelszeichen, Kruppen non Buchstaben oder von Interpunktionszeichen und abgekürzte Ausdrücke wie lob, eit. eal, svp oder ähnliche Ausdrücke (Art. VH der Ausführungsüber einkunft zum Internationalen Telegvaphenvertvage. Lissaboner Revision) nicht enthalten. Zahlen müssen ganz in Buchstaben ausgeschrieben sein. Telegramme, die eine Reihe von einzelnen Buchstaben, Zahlen, Rainen oder Wörtern enthalten, ohne daß der Text die nötige Erläuterung dazu gibt, überhaupt alle Tele gramme, die nicht an sich einen für die Telegraphen verwaltung verständlichen Sinn haben, sind von der Gebührenermäßigung ausgeschlossen. Abgekürzte Adressen sind im Texte zugelasscn, wenn der zuge hörige Text sie als solche erkennen läßt. Die Tele gramme können in französischer Sprache oder in einer der Sprachen des Aufgabelandes oder des Bestim mungslandes abgefastt sein, die schon jetzt für die in offener Sprache geführte internationale telegraphische Korrespondenz zugelasscn sind. Der Gebrauch zweier oder mehrerer Sprachen in demselben Telegramm ist verboten Zur besonderen Kennzeichnung der Tele gramme ist vor die Adresse der gebührenpflichtige Ver merk TIVT (telegraphische Befördenmg bis zum Be stimmungsort) oder D>VI' (Beförderung im Be- stimmungslandc mit der Post) zu setzen. Für die Ab fassung der Adresse und der Unterschrift gelten die selben Vorschriften wie für gewöhnliche Telegramme. Jedoch müssen Wochenendtelegramme, die dem Empfänger mit der Post zugestellt werden sollen, di« vollständige Briefadresse tragen. I». Tödlicher Sturz eines Kindes. Gestern früh gegen 7 Uhr ist das vierjährige Töchterchen eines in der Künneritzstraßc wohnenden Postboten wahrend einer kurzen Abwesenbeit der Mutter aus dem Bett gestiegen, in die Küche gelaufen und dort auf das Fensterbrett geklettert, um nach der Mutter zu sehen. Dabei hat das Kind das Uebcraewicht bekommen, so dast es aus der Höhe von vier Geschossen in den Hof stürzte. Als die Mutter die Wohnung wieder betrat, brachte ein Dienstmädchen das verletzte Kind die Treppe herauf. Das bedauernswerte Kind hatte durch den Sturz einen Bruch der Wirbelsäule und innere Verletzungen erlitten, an denen es noch im Laufe des Vormittags starb. k. Selbstmord. An den Folgen einer Vergif tung verstarb eine im Ostviertel wohnhaft gewesene Kontoristin aus Chemnitz. Sie hatte das Gift vor mehreren Tagen wegen Unannehmlichkeiten in einer früheren Stellung genommen. * Tödlich verunglückt ist heute morgen in der elften Stunde ein auf einem Neubau in der Peters- straße beschäftigter Arbeiter. Er war im vierten Stockwerk des Neubaues beschäftigt, als er plötzlich aus bisher nicht aufgeklärter Ursache das Gleich gewicht verlor und auf die Straße stürzte. Der Ver unglückte, der Arbeiter Ferdinand Nagel, war sofort tot. I». Gestohlen wurden in der Nacht vom 31. März zum 1. April in Gräfenhainichen bei Bitterfeld 300 Kilogramm Bronze- und Hartkupfevdraht. Es wird ersucht, Personen, die solchen Draht zum Kauf anbieten, sestnehmen zu lassen. Mitteilungen werden erbeten unter Lr. R. V. 1173. k. Ueberfahren. Durch eigene Unvorsichtigkeit geriet gestern nachmittag in der Mendelssohnstraße ein Geschrrrführer der L. D. E. A. E. unter seinen Wagen und wurde von diesem überfahren. Da der Mann bedauerlicherweise dabei das rechte Fußgelenk gebrochen hatte, mußte man ihn nach dem Kranken hause schaffen. D. Feuerbericht. Beim Spielen mit Streichhölz chen setzten Kinder in einer Wohnung der Grenz straße verschiedene Möbelstücke und Gardinen in Brand. Die Frau des Wohnuirgsinhabers, die das Feuer zu unterdrücken suchte, erlitt hierbei leichte Brandwunden, die ihr von der mittlerweile herbei gerufenen Feuerwehr verbunden wurden. Letztere löschte den Brand in ganz kurzer Zett. * * Lindenthal, 1. April. Die hiesige Schule ist in erfreulicher Entwicklung begriffen. Die Schüler zahl stieg im vergangenen Schuljahre von 029 auf 700. Entlassen wurden 72 Konfirmanden, zur Schule angemeldet find 118 Kinder. Für das neue Schul jahr werden 18 Klassen gebildet, von denen je eine Klasse der ersten drei Schuljahre nach dem Plane für mittlere Volksschulen unterrichtet wird. Zum ersten Male wurden sämtliche Kinder der Elementorklassen schulärztlich untersucht, ärzticher Rat für die Berufs wahl auch den abgehenden Knaben erteilt. Für die Mädchen der 1. Klasse sand ein Wanderkochkursus statt. Im kommenden Jahre besteht das Kollegium aus dem Direktor, sieben ständigen Lehrern, zwei Hilfslehrern, einer wissenschaftlichen und einer Handarbeitslehrerin. * Knanttleeberg, 1. April. Der hiesige Ge mein d e r a t hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, einen Nachtrag zum baurechtlichen Ortsgesetz zu schaffen, wonach das Bauen von Meinwohnungen erleichtert werden soll. Weiterhin soll die Zulassung von Dachwohnungen mit angestrebt werden. — Die Sparkassen- und Standesamtsrechnung für 1913 wur den richtig gesprochen. — Für di« Anstellung einer Fürsorgeschurester werden 20 °4t jährlicher Beittag be willigt. — An den Leipziger Adreßbuchs erlag soll eine Anfrage gerichtet werden zwecks Aufnahme des Ortes. Sattenberg-Variete. Im Variete Battenberg haben für den Monat April die „großen Kanonen" Ausweisungsbefehl er halten, nur dem Humor ist der Zutritt gestattet. Er weiß diese besondere Auszeichnung auch gebührend zu schätzen und gibt sich alle erdenkliche Mühe, dem Publikum zu beweisen, dast man auch „so" sich nicht zu langweilen braucht. Der Impresario dieses der zeitigen Universalkünstlcrs des Battenbergs ist das Berliner Künstler-Ensemble unter der Direktion von Adele Hartwig und Toni Impe koven, und als angegebener Geschäftszweig wird der von dieser Gesellschaft übernommen« Vertrieb von „Hochherrschaftlichen Wohnungen" be zeichnet. Das ganze ist natürlich eine Posse. Eine Berliner Posse mit Kalauern und Berliner „Mächens", mit Liedern von dem „schlüpfrigen Pflaster" und der Rache der Frauen, kurzum mit all dem Komfort, mit dem eine Soloreise eines Perle berger Rentiers in Grostberlin ausgestattet werden kann. Derartig« Sachen dürfen natürlich nicht von der hohen Warte eines künstlerischen Musentempels betrachtet werden, aber von d<m behaglichen Sessel eines Vrrictötheatcrs aus gesehen, läßt man sich di« Sache wohl gefallen. Denn di« Posse hat euren Vor zug: sie hat flüssig« Handlung und Situationskomik. Situationskomik läßt sich bekanntlich nicht beschreiben und schildern, und so must es bei den geheimnis vollen Andeutungen von einer Berliner Portiers frau, einer Gespensterbudv und Pamelas Boudoir sein Bewenden haben. Wohl aber kann und muß gesagt werden, dast diese Komik zündende Wirkung hatte. Das Publikum „quietschte" vor Vergnügen. — Den Hauptanteil an dem Erfolg des gestrigen Abends dürfen Toni Impekoven, die „urkomische" AnnaMüller-Linckc (ihre Soubretten-Parodie ist köstlich!) und A st a H i l l e r für sich beanspruchen. Die Musik hat W. Bred schnei der geschrieben. Es ist aber durchaus kein Tadel, wenn man sagt, dast sie nicht ganz unbekannt ist. Denn wie kann ein Kom ponist, der Berlin musikalisch schildern will, es besser tun, als mit der Benutzung t'.'r bekannten Berliner Musik? Säcbsiscbr Nachrichten * Dresden, 2. April. Ehedrama. Im Beamtenhause einer Papier fabrik in der Blumenstraße hat in der letzten Nacht gegen 12 Uhr ein Buchhalter seine Ehefrau, vermut lich im Verlaufe eines ehelichen Zwistes, durch Hiebwunden schwer verletzt. Die Frau ist schon viele Jahre nervenkrank und hat sich vor fünf Jahren bereits einmal in einer Heil- und Pflege anstalt befunden. Durch ihr Verhalten soll der Ehe mann ost schwer gereizt worden sein. Nach Angabe der Verletzten soll der Mann ohne jede Veranlassung gestern auf sie zugesprungen sein und sie geschlagen haben. Die Frau ist alsdann eine Etage tiefer ge gangen, um dort Hilfe zu holen, La sie angenommen hatte, dast ihr Ehemann sich auch an den beiden neun und zehn Jahre alten Kindern vergreifen werde. Als sie aber nach oben gekommen sei, habe das Fenster aufgestanden und das Fensterkreuz Blut spuren gezeigt. Der Ehemann wurde gleich darauf tot im Hofe gefunden. * Rostwein, 1. April. Durch Landgerichtspräsident Dr. Friedrich-Freiberg fand heute vormittag die feierliche Einweisung des zum Vorsteher des hiesigen Amtsgerichts von Meisten nach hier versetzten Amts gerichtsrats Dr. Klauning statt. Dem feierlichen Akt« wohnte unter anderen auch Herr Amtshaupt mann Dr. Drechsel-Döbeln bei. * Plauen, 2. April. Dem Vezirksarzt De. Meng ler in Glauchau ist an Stelle des nach Döbeln ver setzten Bezirksarztes, Medizinalrats Dr. Flinzer, die Stelle des Bezirksarztes für den staatlichen Me dizinalbezirk Plauen übertragen worden. — Für die Talsperre zur Wasserversorgung für unsere Stadt must die Gemeinde jetzt noch einmal tief in den Säckel greifen. Wie schon mitgeteilt, hat sich die Beschaffen heit des Wassers, wie es bei den meisten Anlagen dieser Art in den ersten Jahren des Betriebes ge schieht, derart verändert, dast die Gefahr der allmäh lichcn ZerstörungdesLeitungsnetzes nahe liegt. Zur Beseitigung der technisch wie hygienisch wenig erfreulichen Erscheinung soll eine künstliche Härtung des filtrierten Reinwassers vorgenommen werden. Versuche nach dieser Richtung haben gezeigt, dast die Härtung dadaurch möglich ist, dast man Wasser mit Marmorgrus in Berührung bringt. Zu diesem Zwecke sollen jetzt auf städtischem Grund und Boden unterhalb der großen Sperrmauer und unterhalb der Filteranlage vier große Becken von je 71 Quadratmeter Grundrißflärbc angelegt werden mit einer 1,50 Meter hohen Schicht von Marmorgrus, der auf einer Tragschicht von grobem Kies und grösseren Steinen aufgebaut ist. Diesen Marmorfilter soll das Wasser von unten nach oben durchströmen: dadurch wird die nötige Härte er reicht. Im Stadtverordnetenkollegium wurde Ver tagung der Angelegenheit beantragt: man konnte sich aber doch den Dringlichkeitsgründen des Stadt baurats Grette nicht verschliessen und bewilligte schliesslich einstimmig 100 000 zur Herstellung der Härtungsanlage. — Die Gemeinde-Einkom mensteuern wurden von 95 auf 110 Prozent des Normalstcuersatzes erhöht, um die wachsenden Bedürf nisse decken zu können. * Frauenstein, 1. April. Im benachbarten Dit tersbach ist in der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr das Wohngebäude mit Scheune des Tischlermeisters Baumgart ein Raub der F l a m m e n geworden. Die Familie wurde durch den Rauch geweckt und konnte sich nur mit Mühe retten. Eine Kuh und ein Schwein sind verbrannt. Es ist alles versichert. Wittgenvdorf b. Limbach, 1. April. Um die Spartätigkeit zu fördern, beschloss der hiesige Kemeinderat, für jedes neugeboren« Kind ein Spar kassenbuch mit 2 Einlage an die Eltern zu schenken. Die Bücher bleiben bis zum 14. Lebensjahre gesperrt. — Gute Erfolge hat man hier mit Säuglings fürsorge erzielt, namentlich bei den Ziehkindern. Die Ucberwachung der Kinder soll in der Säuglings fürsorge noch weiter ausgedehnt und die ärztliche Untersuchung durch Ortsstatut festgclegt werden. i. Lichtenstein, 1. April. An der Glauchauer Strasse wurde der 0 Jahre alte Sohn des Blatt binders Köhler von einem Auto überfahren und so schwer verletzt, dast man das bedauernswerte Kind sofort ins Zwickauer Krankenstift bringen mußte. 6 N- HoMK in Gläsern und aus» aewogen, 3 P'd 90, 110. 120,130 öeiöPfb. 85,100,110, 120H Gangbarste Sorten Tel. gegr. Imker R TWURM» am Platze 4501. 1886. Ecke Frankfurter nutz überall zu haben. Funkenburgstraße. Sodoiboil- SoMx Naturbau, ohne Kunst» waben, LPfd.110,130, 160, 180^ beibPsd.100, 120, ISO, 170^ Gangbarste Sorten am Platze überall zu haben. 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Inb.^id.l^rll.ing.u.f'at.-^nv»I1 variln 5W.,^ri«ckettt>,tr.233 H»rr»
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