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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140403018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-03
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Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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üocrkaupt nur über Saßnitz zuzulaßen, wodurch sich der Betrieb in der deaosichtigten Weile abgewickelt hätte. Da aber die mecklenburgische Regierung und die Regierung von Lübeck geltend machten, daß die ^uarantäneanstallen in Rostock und Lübeck gleich falls für die schwedische Rindereinfuhr in Betracht kommen sollten, so hat sich überraschenderweise säst die gesamte Einfuhr über die beiden nichtprcußischen Ouarantänean st al ten vollzogen. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, das; sich fast der gesamte schwedische Außen handel mit Rindoreh in dänischen Händen befindet und daß man dämjcherseits bereits sehr stark mit dem Einfuhrhandel mit dänischem Rindvieh über die letztgenannten Ouaranläneanstalten beteiligt ist. Unter diesen Umstünden kann die erwünschte Einfuhr über Saßnitz nicht mehr erwartet werden. Es lst daher beabsichtigt, den Handel über Saßnitz dadurch zu belebe», daß die beteiligten Händlerlreise an dem Saßnitzer Betrieb interessiert werden. Dies soll mög lichst durch eine Verpachtung mit Gewinn beteiligung erreicht werden, worüber gegen wärtig Verhandlungen schweben. Man rechnet sei tens der Verwaltung damit, daß bei einer derartigen Verpachtung eine Steigerung der Einfuhr ifser und eine angemessene Verzinsung des Anlagelapitals e.n- tretcn w'rd. Es wird auch dann, wenn nur eine Einfuhr von 3000 Rindern bleibt, nach Berechnung des Landwirlfchaftsminlsteriums noch eine allerd iigs geringe Verzinsung ocs Anlagekapitals möglich jein. Der geringe Liehverrehr dürfte zum Teil auch darauf zurückzuführcn sein, weil Saßnitz Endstation der Eisen bahn ist. Reich. * Besetzung der Diszinlinarkammer und des Disziplinarhsfes. Der König hat den Landgerlchts- präsidenten Dr. Gallenkamp in Dresden zum Vorsitzenden, den Landgerichtsdirektor Geh. Iustiz- :at Haden in Dresden zum stellvertretenden Vor sitzenden und deu Oberbürgermeister Dr. Sturm in Chemnitz zum Mitgliede der Disziplinarkammer, sowie den Oberbürgermeister Dr. Dittrich in Leipzig zum Mitgliede des Disziplinarhofs auf wei tere fnnl Jahre ernannt. * Aus dem 11. Reichstagswch'.kreise. Oberbürger meister Dr. K ü l z - Zittau sprach am Mittwoch abend in Grimma m einer vom Nationalliberalen Verein veranstalteten öffentlichen Versi mmiung über das Thema „Was wir wollen". Mit lebhaftem Interesse lauschten die Hörer insbesondere den Aus führungen über die Wirtschaftspolitik. 2n vornehmer und sachlicher Weise berührte auch der Vortragende die Parteipolitik, dabei besprach er die Stellung der Nationalliberalen zu den konservativen. Zum Schluß ging der Redner auf die Reformierung der Ersten Kammer ein. Der Vortrag wurde sehr beifällig auf. genommen. Zn der Aussprache berührte Partei, sekreiär Hilmer den in einer Leipziger Zeitung erschienenen Artikel des Abg. Opitz, überschrieben „Getrennt marichieren, vereint schlagen". Diele Aus führungen bedeuteten nichts mehr und nichts weniger als das Verlangen an die Nationalliberalen, sich aufzugeben und die Politik der Konservativen zu betreiben. Von fortschrittlicher Seite beteiligte sich Oberlehrer Dr. Tänzer an der Aussprache. Letzterer trat in besonderer Weise für ein Zusammengehen der liberalen Parteien in Sachsen ein. Oberlehrer Dr. Henning, der Vorsitzende des Vereins, schloß die Versammlung mit einem begeistert aufgenommenen Königshvch. * Ein weiterer Spionageprozetz kommt am DomtSkHtag, den 23. April zur Verhairdlung. An geklagt des versuchten Verrates militärischer Ge lfeimnisse ist der Buchhalter Lucien Baudisson aus Nancy, geboren zu Groß-M o y e u r e, Kreis Diedenhofen-Lothringen. Die Verteidigung haben die Rechtsanwälte Dr. Hommelsheim und Philippi in Metz übernommen. S » Ter Kaiser auf ilorfu. Der Kaiser und die Herreir des Gefolges waren am Donnerstag mittag zur Tafel beim König und der Königin der Hellenen geladen. Später besuchte der Kaiser wieder die Ausgrabungen bei Garrtza. — Muitäroberpfarrer Gocils ist als East des Kaisers auf Korfu ein getroffen. Der Bundesrat hat die Vorlage über die Schutzgebietsrech.lung für 1911 an den siebenten Aus schuß überwiesen. Dem Gesetzentwurf über statistische Ausnahmen der Vorräte an Getreide und Erzeug nissen der Getreidemüüerei wurde mit einigen redak tionellen Aenderungen zugestimmt. Auf den Bericht der Reichsjchuldenlommission vom 8. März 1913 wurde der Reichssck>uldenoerwaltung für die Rech nungen der Kontrolle von Staatsvapieren und der Staatsschulden-Tilgunaskasse Entlastung erteilt. Auf den mündlichen Bericht über die Umdruckoorlage vom 27. März be treffend die Besetzung Meier Stellen von Vortra genden Räten beim Rechnungshöfe wurde beschlossen, dem Kaiser den Vortragenden Rat im Reichsschatz amt, Geheimen Regierungsrat Brosig, und Land- gerichtsdirektor Heyer in Potsdam vorzuschlagen. * Maßnahmen zur weiteren Einschränkung des Bargeldoerkehrs. Der Staatssekretär des Innern hat an die Bundesregierungen das Ersuchen gerichtet, im Interesse der Bestrebungen zur Einschränkung des Bargeldoerkehrs auf die Krankenkassen dahin ein- zuwirken, daß die Zahlungen der Beiträge im Wege des Postschecks oder durch Banküberweisung statt der üblichen Abholung durch Kassenboten geleistet wer den. Eine Reihe von Ortskrankenkassen hat bereits die Beitragszahlung durch Postscheck- oder Bank überweisung gestattet, wodurch nicht nur eine Er leichterung des Zahlungsverkehrs selbst und eine Er sparung von Kosten, sondern auch eine Rücksicht nahme auf das Publikum, das durch das Einziehen der Beiträge sich vielfach belästigt fühlt, erzielt wird. Es würde sehr im öffentlichen Interesse liegen, wenn alle Krankenkassen derartige Ueberweisunaen der Beiträge einführen würden. Es wird den Kranken kassen zu empfehlen sein, solchen Versicherungspflich tigen, die ein Postscheckkonto nicht haben, oorgedruckte Zahlkarten zur Verfügung zu stellen, die nach dem neuen Postscheckgesetz auch von der Prioatindustrie hergestellt werden dürfen, wodurch narurgemäß eine Verbilligung erzielt werden kann. Die Reichsoer sicherungsanstalt für Angestellte empfängt nahezu ihre gesamten Beitragszahlungen auf dem Wege der Ueberweisung auf ihr Postscheckkonto durch Zahl karten. Ausland. Zraukrrtch. * Angeblich« Riicktritt»abfichten Tambon». Aus Pari», 2 April, wird gemeldet: Die „Agence Havas" erklärt da» in den Blättern wiedergeqebene Gerücht von dem bevorstehenden Rücktritt des französischen Botschafters Cambon in London für unbegründet. Gegenwärtig seien keinerlei Bewegungen in der Diplomatie beabsichtigt * Di« Re»te«befteu«r»»g in der französischen Kammer. Der Draht meldet aus Paris, 2. April: Die Kammer verhandelte über die Gesetzesvorlage betreffend die Besteuerung der Irantz-silchen Rente. Ml- ein Red ner der Rechten die Zahl der anwesenden Ab geordneten als gering bezeichnete, erhob sich, wie gestern vormittag, ein Larin auf den Bänken der Linken. Jules RochS bekämpfte die Vorlage: sie stelle ein unheilvolles politisches Werk dar, das den Kredit Frankreichs ruiniere. Beifall auf dec Rechten und im Zentrum.) Andre Lefövre bekämpfte ebenfalls die Besteue rung der Rente und bemerkte, die parlamen tarischen Strömungen in dieser Hinsicht begün stigten die Spekulationen. Er sei der Meinung, das; diese Maßnahme einen glatten Verlust für alle künftigen französischen Anleihen verur sachen würde; er befürchte auch eine Flucht der Kupons nach dein Auslande. Finanzminister Ränoult antwortete, es bestehe keinerlei Ver pflichtung des Staates, niemals die Renten zu besteuern. Das von der Karniner am 2. Dezem ber abgegebene Votum habe einen nicht zu be streitenden Sinn. (Beifall links.) Die Kammer beschloß darauf, in die Spezialberatung einzutreten. Spanien. * Eine Zusammenkunft de» englischen und spa- uischen Königs. Ein Telegramm berichtet aus Madrid, 2. April: Die Blätter melden aus Las Palmas, daß die Könige von Spa nien und von England auf den kanarischen Inseln eine Zusammenkunft haben würden wobei die internationale Politik Gegenstand der Besprechung sein würde. Schwe-en. * Verschlimmerung im Befinden des schwedischen Königs. Telegraphisch wird aus Stockholm, 2. April, gemeldet: lieber das Befinden des Königs hat der Leibarzt folgendes Bulletin ansgegcben: Obgleich der Gesundheitszustand des Königs in der letzten Woche besser geworden ist und kein Grund zur Beunruhigung besteht, haben wir Aerzte, da das Magenleiden des Königs Anzeichen für ein Wiederau ftrcten aufweist, die Konsultation eines Spezia listen für Magen- und Darmkrankheiten, und zwar des Geheimen Rats Professors Fleiner- Heidelberg, vorgeschlagen. Professor Fleiner trifft aus diesem Anlaß am Sonnabend morgen in Stockholm ein. NußlanS. * Riesen-Betriebseinstellungen werden drahtlich aus Petersburg, 2. April, gemeldet. Die Pu- tilow-Werke, die Baltische Werft, die Fabrik der russischen Gesellschaft zur Erzeugung von Geschoßen, die Fabrik von Siemens L Halske sowie eine Reihe anderer Fabriken haben mit insgesamt 60000 Arbeitern auf unbe stimmte Zeit den Betrieb eingestellt Letzte Depeschen imd Fernsprrchmelorrrrgen. Zum Gesandtenwechsel in Weimar. Dresden, 2. April. „Wolffs Sächf. Landesdienst" meldet aus Weimar: Heute nachmittag überreichte der zum Gesandten in München ernannte bisherige sächsische Gesandte an den thüringischen Staaten sein Abberufungsjchreiben am großherzoglich weimari- schen Hofe; gleichzeitig überreichte der neuernannte Gesandte an den thüringischen Hören, v. Leipzig, sein Beglaubigungsschreiben. Ausderwiirttembergischen Zweiten Kummer Stuttgart. 2 April. Die Zweite Kammer be endete heute die Beratung der Anfrage des Zen- trumsabgeoroneten Han sei, betr. die Neckar- kanalisation. Die Kammer nahm dabei einen Antrag Hanser (Ztr.), Hau mann (Vpt.). Muehlberger (Natl.i. Vogt-Weinsberg (Bauernbund) in nament licher Abstimmung mit 59 gegen 14 Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen an. In diesem Anträge wird der württembergischen Regierung die Zu-' stimmung des Hauses darüber ausgesprochen, daß sie wiederholt die Reichsregierung auf die Wichtig keit und Dringlichkeit der Stromverbesserungen von Rhein und Neckar hingewiesen habe. Der Antrag spricht die Zustimmung darüber aus, daß die Reichs regierung mit der niederlänoijchen Regierung über die Stromverbesserungen des Rheins und dellen Neben flüssen und die Finanzierung des deutschen Strom bauprogramms in Verbindung getreten sei und daß die Württemberaische Regierung in der Frage der Neckarkanaliiation erneute Verhandlungen mit Baden und Hessen eingeleitet habe Schließlich ersucht der Antrag die württembergische Regierung, auf die möglichste Beschleunigung der Verhandlungen mit den Regierungen der Niederlande, Baden und Hessen hiiczuwirken. Eine Zentrumsinterpellation. (Eigener Drahtbericht unseres c-Mitarbeiters.) Nürnberg, 2. April. Eine Interpellation über den Text des Kaiserbriefes an die Landgräfin von Hessen erfolgt laut „Nordbayrischer Zeitung" durch die bayerische Zentrumsfraktion. Revision im Zaberner Beleidigungsprozeß. Zabern, 2. April. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das freisprechende Urteil im Beleidigungs prozeß des Majors Ude gegen die Redakteure des „Zaberner Anzeigers" Wie decke, Vater und Sohn, Revision eingelegt. Keine Verlegung von zwei Bataillonen Infanterie nach Zabern. Berlin, 2. April. Zu der Meldung eines Berliner Blattes, daß Zabern schon in nächster Zeit als Ersatz für di« beiden Bataillone des 99. Infanterieregiments zwei Bataillone Infanterie erhalten solle, erfährt das Wolffsche Telearaphenvureau an unterrichteter Stelle, daß die Verlegung neuer Truppenteile nach Zabern nicht in Frage kommt. Dies« Nachricht muß daher als müßig« Kombination bezeichnet werden. Die Zeugennernehmung 1« Fall T«illa»x. Pari», 2. April. Der Untersuchungsrichter ver nahm heute den Direktor des „Rappel", Dn- mesnil, der aussagte, daß Frau Laillaux gewußt höbe, daß der „Figaro" und andere Blätter sensationelle Schriftstück« veröffent lichen wollten. Der Zeug« incinre, daß die eventuelle Veröffentlichung den Anschlag der Frau Taillaux gegen Talmette nicht motivieren könne. Frau Gueydan, die erste Frau Taillaux', protestierte bet dem Untersuchnngrrichkr gegen die gestrige Aus sage Vcrooorts. Sie versichert«, sie habe niemals weder einem Journalisten noch «iner Zeitung Schrift stücke angeboten. Zusammenkunft des Kaisers mit den Königen von England und Spanien? (Eigener D r a h l d e r i ch t.) Paris, 2. April. Pariser Abend blätter bringen eine etwas sensationell tlin- gende Meldung ans Las Palmas, daß sich nicht nnr die Könige von Spanien und England dort reffen wollen, sondern daß der D e nt sche Kai er der Dritte iin Bunde bei dieser Entrevue ein werde. Die äußere Veranlassung zu dieser Reise solle sein, daß die deutsche Kaiserin zn längerem Aufenthalt nach den Kanarischen In seln gehen wolle. Eine Hofdame der Kaiserin habe bereits eine Villa in Las Palmas gemietet. Die Kaiserin in Venedig eingetrofsen. Venedig, 2. April. Die Kaiserin ist heute abend 6,45 Uhr in Begleitung des Prinzen Joachim und der Hojdamen hier eingetrofsen. Rach einer Begrüßung am Bahnhof durch den Vertreter der Regierung und der Stadt nahm die Kaiserin unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung im Ruderboot Platz, dnrchsnhr den Kanal Grande und ging 7,1.» Uhr an Bord der Jacht „H o he n z o l l c r n". Die Abfahrt der „Hohenzöllern" ist auf morgen früh festgesetzt worden. Keine österreichisch-italienischen Verhandlungen über den Bukarester Frieden. Wien, 2. Avril. Das „Neue Wiener Tagblatt" schreibt zu der Meldung eines Berliner Blattes, daß in Nom Besprechungen über eine Revision des Bukarester Friedensvertrages stattfinden, von römischen Verhandiungen sei in maßgebenden Kreisen nichts bekannt. Daraus gehe hervor, daß auch die weitere Annahme des fraulichen Blattes, als ob solche Verhandlungen von Oester reich-Ungarn in Rom angeregt worden seien, nicht den Tatiachen entspreche. General Eough wieder in Dienst. London, 2. April. Im Unterhaus»: fragte Jardine (liberal) erstens, ob General Gongst das Kommando über die Kavalleriebrigadc in Eurragh wieder übernommen hätte und zweitens, ob er nunmehr unter irgend welchen Bedingungen diene, die verschie den seien von denen für andere Offiziere, für den Fall, daß die Homerulebill Gesetz werden sollte. Mc. Kenna bejahte die erste und ver neinte die zweite Frage. Die Antrittsrede -es italienischen Ministerpräsidenten. Rom, 2. April. Ministerpräsident Salandra hielt heut« in der Deputiertenlammer sein« An trittsrede. Haus und Tribünen waren stark be setzt. Der Ministerpräsident führte folgendes aus: Das Ministerium setzt sich aus Männern zusammen, die verschiedenen Richtungen der großen libe ralen Partei angehören. Der siegreiche Krieg hat uns das S e l b st b e w u ß t se i n wiedergegeben und das Ansehen des italienischen Namens in der Welt gestärkt, forderte aber auch den Verbrauch von Kräften, die ersetzt werden müßen. Während die Flotte sich auf Grund der oorgejchlagenen Kredite entwickeln tann, fordert die A r m e e vom Vaterlande, dessen Stolz und Hort sie ist, entsprechende Maßnahmen, für die wir in den Grenzen, wie sie die Hilfsquellen des Landes ziehen, eintreten wer den, weil wir wißen, daß ein ausgeglichenes Budget auch eine notwendige und gute Vor bedingung für die nationale Verteidigung ist. Angesichts der militärischen Operationen, die in Libyen fortdauern, wird die erste Sorge der Regie rung sein, daß der dort kämpfenden Armee nichts fehlt und ohne Zögern die Einkünfte, zu denen man Zuflucht nehmen mußte, wieder ergänzt werden. Außerdem wird man den für die Bedürfnisse der Streitkräfte des Mutterlandes vorgesehenen Fonds auffllllen müßen. Für die bereits begonnene Durch führung des Programms betreffend Befestigungen, Artillerie, Luftschiffahrt, P'erde, Militärische Ge bäude und Vorräte für Mobilisierungen wird dre Regierung außerordentliche Kredite for dern, jedoch nicht über zweihundert Millionen, die auf mehrere Rechnungsjahre zu verteilen sind. Thronrede zur Eröffnung der Cortes. Madrid, 2. April. In der Thronrede zur Wiedereröffnung der Cortes tvird die Hoff nung austzedrückt, daß die Opfer, die das Land freudig für Marokko gebracht habe, bald den verdienten Lohn finden würden in der fried lichen Entwicklung des Protektorats der spa nischen Schutzzone. Ferner wird die Bereitwillig keit versichert, das gute Einvernehmen zwischen Spanien und dem Heiligen Stuhle aufrechtzu- erhalten. Weiter hecht es: Spanien unterhält mit allen Ländern glückliche Beziehun gen. Die besonderen Bande zwischen Spanien und Frankreich knüpfen sich täglich fester bei dem gemeinsamen freundschaftlichen Vorgehen in Ma rokko. Die Freundschaft zwischen Spanien und England ist sehr fest. Spanien, Frankreich und England beraten gegenwärtig über das Statut für Tanger und dessen Zone. Die Thron rede drückt die Hoffnung aus, daß in allen Pnnk- ten eine befriedigende Lösung gefunden werde, bedauert ferner dre vorgekommenen Gewalttätig keiten gegenüber spanischen Staatsangehörigen in Mexrko und erklärt, daß der König dec Ver tretung der nationalen Interessen jede mög liche Unterstützung leihen werde. Svanien wünsche überdies, daß der innere Frieden Mexikos wieder hergestellt werden möge. Internationaler Pressekongreß in Kopenhagen. Pari», 2. April. Unter dem Vorsitz seines Präsidenten, Chefredakteurs Singer, hat das Direktionskomitee der Union Internationale As sociation de Presse, beschlossen, den Internatio nalen Pressekongreß in der Zeit vom 12. bis 14. Juni 1914 m Kopenhagen abzuhalten. An den Kongreß wird sich eine Besichtigung der Ausstellung in Malmö anschließen. Zur Erneuerung de» deutsch-russische» Handelsoertrage». Wilna, 2. April. Der von der.russischen Export kammer zur erneuten Prüfung des russisch deutschen Handelsvertrages einberufene Nordöstliche Kongreß ist heute eröffnet worden. An ihm nehmen Vertreter von sechs Gouvernements teil. Kei»e Mißhandlung »o» Muselman«». Berlin, 2. April. Die griechische Gesandtschast jetzt der von der „Agence Ottomane" varchreiteten Meldung über Mißhandlungen der mchelmanischen Elemente Griechenlands ein formelles Dementi ent gegen. Die Mohammedaner Griechenlands genießen vielmehr genau die gleiche Behandlung wie die Griechen. Der Behauptung, daß innerhalb einer Woche, was übrigens allein schon sehr zweifelhaft ist, achttausend Türken Saloniki verlassen hätten, kommt keine besondere Bedeutung bei, da Saloniki der Haupthafen für das Hinterland Mazedoniens ist und diese Auswanderer wahrscheinlich aus anderen Län dern nach Saloniki gekommen sind, um sich dort erst einzuschiffen. Es ist ja übrigens bekannt, daß d'e Türken allgemein nicht gern in christlichen Ländern wohnen. Eröffnung der außerordetttlichril Session der Sobrnnje. Sofia, 2. April. Dir außerordentliche Session der Sobranje ist mit einer vom Ministerpräsidenten Ra, dojlawow verlesenen Thronrede eröffnet wor den. Er begründete zunächst d'e Auflösung der früheren Sobranje. verwies auf das Ergebnis der Wahlen und fuhr sodann fort: Die Bezieh u ngen Bulgariens zu Pen Großmächten sind gut. Die Negierung richtet ihr gan'cs Augenmerk darauf, sie sreundschastlich -u gestalten. Das Ver hältnis zum Ottomanijchen Reiche entwickelt sich in freundschaftlicherer Richtung angesichts der zahl reichen wirtschaftlichen Iiueressen, durch welche beide Reiche rerbnnden sind. Die Beziehungen u allen anderen Nochharst int.'» sind wiederhcrgcstellt, und es ist zu hoffen, daß sie infolge der gegen eiligen Be mühungen sich immer mehr bessern werden. Die Zu kunft Bulgariens beruht auf friedlicher Arbeit. bKc Thronrede kündigte scdrnn an. daß die Sobranie sich mit einer Reihe von Maßnahmen, welch: auf die Sicherung der wirtschaftlichen und f ninziellcn Lage ab tc len, zu befassen habe. — Die Thronrede wurde sehr beifällig ausgenommen. Großes Schadenfeuer. Jacksonville (Florida), 2. April. In dem Bade orts St. Augustine brach ein Feuer aus, das rasch um sich grisf. Drei Hotels und viele andere Gebändv, darunter das Nathans, wurden zerstört. Der Schaden beträgt .',00000 Dollar. Menschen leben sind nicht zu beklagen. 170 Zisiher abgetrieben. 50 Personcn tot aufgkfunden. St. Johns (Neufundland), 2. April. 170 Mann der Besatzung des Dampfer- „Neu fundland" sind beim Robbenfang mit einem Eis felde während eines Schneesturmes abgetrieben worden. Nach 48 Stunden wurden fünfzig Per sonen tot und sterbend ausgefunden. Mehrere Schiffe suchen nach den übrigen Verschollenen. Eine spätere Meldung besagt: St. Johns (Neufundland), 2. April. Nach einer von dein Segelschiff „Bella Ventnre" hier ein- getroffenen Nachricht sind 40 M a n il von der Besatzung des Schisses „Ne n f u n d l a u d" tot aufgefnndeu wordcu. 30 Manu, die unter dem Frost stark gelitten haben, sind von der „Bella Venture" aufgenommen worden. 30 wer den nochveriniß t. Weiter wird berichtet, das Segelschiff „S o u- thern Groß", das mit einer Nobbeu- ladung von St. Lorenz Golf kam, wurde ain Dienstag morgen vor einem Schneesturm in der Nähe des Kaps Nace zum letzten Male bemerkt. Seit der Zeit ist über den Verbleib des Schiffes keine Nachricht mehr cingc- troffen. Es hatte 173 Mann an Bord. Ermordung eines Deutschen durch Indianer. New Uork, 2. April. Jaqui-Jndianer über fielen einen Ranch bei Sonora in Nordmexiko und sollen dabei einen Deutschen Otto Müller ermordet haben. Letzte LokaUmchrichten Hoensbroech-Bortrag. Leipzig, 2. April. Die non der Ortsgruppe Leipzig des Antiultra montanen Reichsverbandes für Donnerstagabend in den Saal des Etablissements „Sanssouci"einberufene, öffentlich« Versammlung, in der Graf von Hoensbroechdas Referat über das Thema: „Das Zentrum ein Fremdkörper in unserem national politischen und kulturellen Leben" übernommen hatte, mußte wegen Erkrankung des Redners verschoben werden. Der Vortrag ist nunmehr auf den 8. Mai festgelcgt worden. Letzte Sportnachrichten Die Ankunft von „P. L. 6" in Leipzig verzögert. Leipzig, 2. April. Das Parfevalluftschiff „P. L. 6", das illr Donnerstag vormittag auf dem Leipziger Flugplätze erwartet wurde, trifft Frei tag vormittag zwischen 8—9 Uhr in Leipzig ein. Das Schiff war am Donnerstag vormittag schon zur Fahrt bereit, aber im letzten Augenblick mußte diese unterbleiben, da der leitende Ma schinist bei dem Ankurbeln einen schweren Schlag erhielt, so daß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte. — . _ - Vvitdartrockeoe«, Vr»uvsvkv»ls»r,, kmittxniM mittel tttr »iH, «obirilodliebo?m- eonea uock Liaäer. diSdor« ckurrch Mumw« 'L vraaoo-bnol» v. llsclrearrerllvwtr. 26 IBM' Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgen»»««» 18 Seite», zusammen 24 Leiten. Lauptschristkriter: Hr. Vern-. Mettentzer»«». Brrantwortliche Schrittlritcr: Mr 'Lolilit Hr. Arn» Günther: Mr die Saildelszeitiiuz Galthrr Gchintzler: Mr Leiintger und Mchsische Aii,ieleaenhcitrii Vrnol» Zünke: für §unst uni» Wissen- ichast Gr. Friedrich Hetzrecht: Mr Musik G»»«n Leanitz: -Port und -spiel Vltre» Verl»: «Bericht Z. Haartet»: für die Reise», Bäder« mid Ärrkel,ri,riluiia Lntzmia Metzer. — Für den tknrctgenteil Heinr. Vatter. Verlag: Lettzäiaer Haortzlatt, Gesellschaft mg beschränkter Hattun, Druck: Fischer ck Rarsten. Sämtlich in Oetp^g
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