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I.eis»rig unes Umgebung Leipzig will Arbeit schaffen Leipzig. In Leipzig werden zur Zett großzügige Ar- beitsbeschassungsarbeiten geplant. Im Vordergrund steht die landwirtscl-aftliche Verwertung der Abwässer im Kreis Delitzsch. Bei diesen Arbeiten, für die vom Reich zunächst 4,5 Millionen RM bei einem Gesamtbetrag von 7,23 Mil- lionen RM zur Verfügung gestellt werden, werden 275 000 Tagewerke geleistet werden. Im Zusammenhang mit der Abwüssersrage steht die Begradung der Elster von Leipzig bis zur preußischen Grenze. Hierfür sind 80 OOÜ RM zur Ver fügung gestellt, und zwar 40 000 RM von der Stadt und 40 000 RM von den Anliegern Mit diesen Arbeiten ist bereits begonnen worden: es werden dabei 220 Arbeitsdienst willige und 18 Tarifarbeiter beschäftigt. Insgesamt kommen 29 000 Tagewerke in Frage. In Aussicht genommen ist weiter der Bau von zwei Stauseen von denen der eine im Lauf der Elster bei Zwenkau und der andere an einer noch festzulegenden Stelle in der Pleiße oberhalb Leipzig angelegt werden soll Durch diese beiden Stauseen, die 300 000 Er- werbslosentagemerke erfordern, soll erreicht werden daß die Elster und Pleiße als Vorfluter leistungsfähiger werden und , im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Verwertung I eine restlose Reinigung der Leipziger Flußläufe bewirken, j Weitere Arbeitsmöglichkeiten erschließt der Anschluß der Alt grundstücke an die Fäkalienabschwemmung, der durch die Aufsichtsbehörde unbeschränkt freigegeben werden sott. Bisher : sind etwa 2000 Grundstücke neu angeschlossen worden, wo durch etwa 1,5 Millionen RM aus dem Privatkapital der s Wirtschaft zuflossen. Um den Anreiz für die Hausbesitzer zum s Anschluß zu erhöhen, wird die Anschlußgebühr, die bis Ende > ds. Is. gänzlich wegfällt, für 1933 von 5 RM festgesetzt. — l Schließlich hat das städtische Wasserwerk an der Mulde bet Canitz Deicharbeiten ausführen lassen, bei denen 80 Arbeits freiwillige 45 Wochen befclMigt wurden und 19 500 Tage werke leisteten. Für den zweiten Bauabschnitt, der jetzt in Ausführung begriffen ist, sind 10 500 Tagewerke vorgesehen: die Gefamtkosten in Lanin belaufen sich aut 58 000 RM. Leipzig. 2 4 unnatürliche Todesfälle. In der Wock-e vom 0. bis 12. November betrug die Zahl der Lebendgebnrencn 143, die der im gleichen Zeitraum ver storbenen Personen 160, so daß ein Sterbeüberschuß von 17 Personen zu verzeihen ist. Zwölf Personen erlagen töd lichen Unfällen und elf endeten durch Selbstmord; eine Per son wurde ermordet. Leipzig. Vom Auto getötet. Beim Einbiegen in die Karl-Tauchnitz-Straße geriet ein Auto auf den Bürger steig und erfaßte den aus Budapest stammenden Studenten Stefan Gelleri. der gegen einen Gaskandelaber gedrückt und sofort getötet wurde. Gera. Kein Strafverfahren gegen den S t a a t s k o m m i s a r Sadtoberbaurat Sauße hatte sei nerzeit bei der Thüringischen Regierung eine Beschwerde mit dem Antrag auf Einleitung eines Dienststrafverfahrens gegen den Staatsbeauftragten für Gera, Ministerialdirektor i. W. Dr. Jahn, eingereicht. Das Thüringisck>e Innenministerium antwortete darauf, daß die Beschwerde zurückgewiesen werde, da sich Dr. Jahn keinerlei dienstliche oder außerdienstliche Verfehlungen habe zuschulden kommen lassen, die zu einem Einschreiten Anlaß geben könnten Weiter wurde vom Innenministerium die Klage des Geraer Stadtrats gegen den von Dr. Jahn verfügten Aufhebungsbeschluß des Haupt ausschusses zurückgewiesen, der dem Stadtoberbaurat Sauße Rechtsschutz für dessen prozessuale Maßnahmen gegen Dr. Jahn gewährt hatte. LZugerrbergs Rolle Vergebliche Rechtfertigungsversuche — Oie beutschnattonale Partei bleibt mitschuldig am Scheitern -er Notgemelnschast Schon bei den Verhandlungen zwischen Kaiserhof und Wil- helmstraße waren im Hintergründe die Rolle des Ge heimrats Hugenberg und lein hartnäckig verfolgtes Ziel unverkennbar, nur ja keiue „Rückwärtsentwicklung" — wie es aus vieler Seite hieß — zu einer Regierungsbildung zuzulasseu, die auf das Vertrauen der Volksvertretung cntlchcidenden Wert legt. 'Rur daß die Entschlußfreudigkeit der Kreise um Hitler nicht dazu hinreichte, den klaren Nachweis zu fuhren, wo das Hindernis eines großzügigen überparteilichen nationalen Zusammenschlusses in Wahrheit zu suchen ist. Diesem Umstand allein hat cs der Führer der Nationalsozialisten zuzujchreibcn, wenn ein großer Teil der Schuld an dem Nichtzustandekommen dieser Konzentration auf ihn zurücksällt, der Führer der Dcistsch- nalionalen aber in einem ihm zweifellos willkommenen Maße entlastet scheint. Um so unangenehmer wird cs jedoch offensicht licher Weise im Lager Hugcnbergs empfunden, daß man in die Aufrichtigkeit der Bemühungen des Zentrums führers Kaas, eine nationale Not- und Arbeitsgemein schaft zustande zu bringen, auch nicht den geringsten Zweifel sehen tonnte, und daß die Art, wie sich Prälat Kaas seines schwierigen Auftrages entledigte, keiue Möglichkeit offen ließ, einem klaren politischen Bekenntnis aus dem Wege zu gehen. Die Folge davon ist, daß man sich in deutschnalionalen Kreisen plötzlich durch die offizielle Dar stellung des Berichtes den Prälat Kaas dem Herrn Reichs präsidenten erstattete, unangenehm betrossen fühlt und nach träglich den plumpen Versuch macht, eine» Gegensatz zwischen diesem Berich, und dem tatsächlichen Verlauf der Besprechungen des Zentrumsführers mit Dr Hugenberg zu konstruieren. Eine deutjchuationale Mitteilung belmuptct, Prälat Dr. Kaas habe in dieser Besprechung weder von der Bildung einer „Not- und Arbeitsgemeinschaft" noch von einem „Not- und Arbeits programm" gesprochen, sondern von einem „Sachprogramm für eine parlamentarische Mehrheitsregierung". Damit märe ver sucht worden, die Vorgänge vom Jahre 1927 za wiederholen, „als unter Zentrumsleitung di« bekannten Richtlinien ausgestellt wurden, die damals die nationalen Rechte lahmlegtcn". Zum Schluß wird dann sestgcstellt, daß „das Ziel, das anscheinend in der Berichterstattung des Prälaten Kaas liegt, den Eindruck er weckt al» sollte den Deutsch nationalen für das Scheitern der Verhandlungen eine Mitschuld zugcschoben werden". Von selten oer Deutschen Ze n t r u m s p a r t e i wird dazu folgendes sestgcstellt: Prälat Dr. Kaas hat bei seinen Sondier,ingen bci den Parteiführern sich zum Ziel gesetzt, all« Personensragen beiseite zu lassen und Sachberatungrn in den Vordergrund zu stellen. Diese Methode war nach den Vor gängen der vorhergehenden Tage notwendig. Prälat Dr. Kaa» hat also dir Parteiführer zur Beratung eines Sach programms ausgesordert mit dem selbstverständlichen Ziel, ein« Mehrheit für «in solch«, Programm zu gewinnen. Ohne diese, Ziel hätten seine Bemühungen nur theoretische, aber keine reale politische Bedeutung gehabt. Bei Herrn Dr. Hugenberg hat I Herr Prälat Dr. Kaa« aus sein« klar« Frage eine ab- lehnende Antwort bekommen, wir ja auch in dem von der Deutschuationaien Volkspartei herauogegebenen Bericht über dies« Besprechung mit aller Deutlichkeit selbst sestgestrklt worden war. Bei der Ablehnung hat Herr Hugenberg sich tat sächlich aus vorgängr de, Jahre» 1SL7 berufen, ohne datz dazu eine sachlich« Berechtigung gegeben war. Herr Prälat Kaa, hat da. Nein de, Herrn Hugenberg in seinem Bericht an den Herrn Reichspräsidenten pslichtmähig sestgestrklt. Dies« Fest- stellung mag der Deutschnalionalen volkspartel unangenehm sein, kann ober durch eine Spielerei mit Worten nicht au, der Welt geschasst werden. Di« Zielsetzung der Führer, der Deutschen Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, mit der von ihm erstrebten Bildung einer Not- und M-hrheitsgcmeinschaft ist ja schon seit langem bekannt und auch Herr Hugenberg dürst« sich an di« klare und eindrucksvolle Red« de, Zenlrumssührers in Münster er innern, in der er von der Notwendigkeit eine, Notprogramm, und einer Not, und Ntehrheitsregiernng sür die kommende schioere Z«it sprach und sie eindringlich forderte. Allerding, macht da, Bekenntni» zu einem solchen N,l- Programm den Verzicht aus einseitig« isiarieiziel« not. »endig. Herr Dr. Hugenberg scheint sich auch jetzt noch nicht v,n diesen einseitigen Partei,irlen s«imachen zu Wunen. Das liegt ganz deutlich in dem ossiziellen Be richt der Deutschnati,nalrn Volkspartei fest, in dem sich dies« Partei zu dem System der Regierung Popen bekennt. Da, kann nur wieder bedeuten, datz Herr Dr. Hugenberg in diesem politischen System sein Parteiideal verwirklicht sieht, und datz er deshalb dieses System nicht zurück- residiert sehen möchte. Bei dieser Parteihaltung des deutschnationalen Führers ist allerdings auch eine Einordnung in eine gemein same nationale R e t l u n g s a r b e i t unmöglich. Die Dcutschnationale Volkspartei unter ihrem Führer Hugcn- bcrg bleibt in vorwiegendem Matze mit schuld an dem Scheitern der Bildung einer Not« und Mchrheitsgcmcinschast und der Schätzung eine» Not- und Mchrhcitsprogramms." Wenn damit schon der offiziöse deutschnaliovale Recht fertigungsversuch kläglich in sich zusammenbricht, so stellen sich die gleichgerichteten Bemühungen einer gewissen deutschnatio nalen Presse »och viel verworrener und haltloser dar Was sagt man beispielsweise zu solgcndem Satze in der „Börsen- zeitnng" l'Rr. 55b): „So sehr eine Verbreiterung der Basis für jede Prcisidialrcgierung gewünscht werden muß io wenig besteht Veranlassung, eine Lösung zu suchen, die vielleicht das Zentrum und die Bayerische Bollspartci gewinnen, dafür aber die gesamten Parteien und Verbünde von Harzburg in die Opposition drängen würde?" In dieser „Siaatsphilosophic" kennen wir uns wahrhastig nicht mehr aus. Denn erstens weiß alle Welt, daß es der Taktik Hugcnbergs lwrctzs gelungen ist, die „gesamten Parteien und Verbände von Harzburg" mit Aus nahme der Deutschnalionalen und des mit ihm identischen Stahlhelms in die Opposition zu drängen und zweitens bleibt es das Geheimnis der „Vörsenzeiinng", wie sic die Basis der Prüsidialrcgicrung nach der neuen Kampfansage Hitlers ohne Zentrum und Bayerische Volkspartei „verbreitern" will Wir finden dieses Verhallen der „Börsenzeiiung" zumindest Herrn Hilgenberg gegenülu-r höchst nnlonal Denn während sich die dentschnational« Parteileitung alle Mühe gibt, ihren angeblich ehrlichen Willen zur nationalen Konzentration unter Beweis zu stellen, lässt ein so prominente, dentschnational«, Blatt wie die 5IU5 «irr l-suritr Keine Getränkesteuer in Zittau Zittau. Die .tzReishoupimanttschast lzat aus Anwei- sung des Minisleriunls des Innern die M'rvrdimng ans Einführung der Getränsiestener am 1. Januar, die ur sprünglich schon zum 1 Navemsier vorgesehen mar, aus- stetzoden, iveil Zittau als unmittelbare Grenzstadt dadurch sehr geschädigt merden ivürde. Dafür aber soll die Hocker steuer verdoppelt merden. l. Crostwitz. Gelegentlich des Begräbnisses von Kanlor Hille erlitt Frau Maria Hau sch aus Pansch mitz, die Ehefrau des verstorbenen Schmiedemcisters Hausch, einen Schlaganfall, von dem sie sich noch nicht er holt l)at. Sie stand unter den vielen Leidtragenden, als sich der Leichenzug vorbei bemegte. Dieser ivar noch nicht beendet, als die Ende der Fünfziger stehende Frau plötzlich zusammenbrach und zu Boden fiel. Die sofort herbeigerusene Aerztin Frl. Dr. Lange-Panschmitz stellte Gehirnschlag fest. Unruhige Gemein-everof-neiensittung Marienthal. In der am 24. t t. in der Klosterschänlie abge haltenen Gemeindcverordneten-SItzung wurde eingangs da» Wahlergebnis van der Geineindevertrcterwahl bebannlgegcben. Es sind 571 gültige Stimmen abgegeben worden. Bei der Ver rechnung der Rcststlmmen ist der «nparleiisihen Liste nach ein Mandat zugesallcn, welches vorerst der .Klosterliste zugcteilt worden war. Weiler wurde gegen 5 Stimmen die Durchfüh rung des bereit» früher genehmigten Ortsgesctzes beschlossen, nachdem die 'Meinungen für und wider hierüber ausgetauscht worden waren. Es folgte die Belianntgabe des Beschlusses der nichtöffentlichen Sitzung über die S ch u l a u s e i n a n d er setz u n g mit Altstadt bzw. Ostrt tz. Das Protokoll hier von besagt, daß beide Kollegien einstimmig mit dem Vertrage einverstanden sind. Vis hierher ging alles glatt vom Stapel. Nun kam jedoch der Punk», weshalb der Zuhörerraum diesmal eine solche Fülle von Besuchern auszmveiseg Halle. G r e n z r e g u l i e r u n g mit Altstadt. Dazu Antrag Zdes Vorstehers. 'Rach Vortrag der beiden Schriftstücke von der Gemeinde Marienthal bzw. «mt-hnuplmannschast verliest der Vorsteher seinen Antrag, bei „Börsenzeitung" di« Katze ans dem Sack und „korrigiert" Herrn Hugenberg dahin, daß di« Deutschnationaten weiter Monopol inhaber der Negirrungsgesihäste bleiben möchten, und lieber aus jede Verbreiterung der Ncgierungvbasis verzich ten. als ander« politische Kruppen gewinnen wollen. Aehnliche „Pannen" haben wir in der deutschnationaten Presse in den letzten Tagen mehrfach erlebt. Wenn uns für sollt)« „Politik", in der uns seelisck)« Motive der Zu- ober Abneigung die ent scheidende Nolle zu spielen scheinen, auch jegliches Verständnis abgeht so würben wir Herrn Hugenberg doch wenigstens zur Wahrung eines äußeren Dekorums «ine diszipliniertere Preß« wünsche» Dem vaterländifck»en Interesse aber wäre nur mit einer konsequenteren Grundhaltung und Ueberwlndung solcher Auswüchse der Parteipolitik gedient. Irland; neuer Gouverneur Ein früherer Aussländischensührer London, 28. November. Der nenernannte Generalgonverncur des Irischen Frei staates, Donald vuckley, legte in viackrock bei Dublin in Gegenwart des Oberstaatsanwalt» und des Sekretär» des rttinisterrat» seinen Treueid ab. Die Tatsache, daß der König seine Zustimmung zur Er nennung von Donald Dnckley zum Gencralgonvcrneur des Irischen Freistaats gegeben hat, ries In London große Sen sation hervor. Hatte dock der ne»e Generatgonvcrneur 19t6 eine Truppe von Irischen Freiwilligen in dem Ausstand gegen England angeführt. Er wurde damals verhaslet und depor tiert. Nach seiner Freilassung insoige der allgemeinen Am nestie wurde er in das Irische Parlament gewählt, wo er gegen den Vertrag mit England stimmte. Auch in Dublin ries der Beschluß große Ueberraschung hervor. " Neue Soudcrzölle in Irland. Die irische Negierung ver fügte am Donnerstag neue Sondcrzölle sür Waren aus England und Nordirland, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten. Die Zölle erstrecken sich aus Kartoffeln und Schnittblumen. Na«* (^ieuerrecht -er Ne1ip!ottSgemeinftbqsten Das Gesamtministrium hatte in der Zeit, in der der Landtag nicht versammelt war, ans Grund des Art. 40 der Verfassung nach Anhörung des Zwischenausschusses eine Not verordnung vom 22. Oktober 1932 über das Slencrrecht der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschasten erlassen. Der Mi nisterpräsident hat nun dem Landtag eine Regierungsvorlage mit einer Begründung der Notverordnung zugehen lassen Der Landtagspräsident wird gebeten dazu die Entschließung des Landtages nach Art. 40, Abs. 2, der Verfassung herbei- zusühren. Björnstjerne Björnson der große norwegische Dichter, dessen Geburtstag sich ain si De zember zum 100. Male jährt. dem es zu fortgesetzten Störungen von selten verschiedener Ver ordneter und auch Zuhörer kam. Gv. Adolf Posselt, welcher an schließend spriclst, bezeichnet das Ganze als Machwerk und Quatsch und läßt sich zu der Bemerkung hinreißcn, daß er die Gemeindeverordnelen, welche etwa für diesen Antrag stimmen sollten, bezichtigt, sie hätten „Stroh im Kopse"!!, wofür er sicb einen Ordnungsruf zuzicht. Bei seinen weiteren Ausführungen ivie auch denen des Gv. Jul. Posselt greifen die Zuhörer inst derartig flegelhaften und gemeinen Worten die bürgerlichen Gemeindeverordneten, speziell aber den Vorsteher an, daß dieser sich nach wiederholten Ordnungsrufen wie auch Warnungen an die Zuhörer gezwungen sieht, von seinem Hausrecht (gebrauch zu machen und die Sitzung vorzeitig zu schließen. Das sind Vorfälle in einem Gemeindeparlament, von denen man recht ungern berichtet. Dazu kommt, daß sich solch unlieb same Dinge in einem doch als christlich anzusprechcnden Ort ivie Marienthal abgespielt haben. Es wäre nur zu wünschen, daß die Wählerschaft der christlichen Gcmeindeverordneten an den Sitzungen mindestens genau denselben Anteil nähme wie die kommunistische, um so den Gemcindeverordneten ihrer Wahl einen wirksamen Rückhalt und der kommunistischen De magogie einen Einhalt zu bieten. l. Reichenau. Am Sonntag, 20. November, veranstaltete der hiesige Pfarr-Cäcilienverein unter der Leitung von Kantor Johannes Klimt eine kirchenmusikalische Autzüh rung in der katholischen Kirche, deren Reinertrag sür die Win- ternothilfe bestimmt war. Der Allerseelenmonat war dem Gau zen Inhalt und Leitstern. Deshalb erklang nach dem ernsten C-Moll-Präludium von Ioh. Seb. Bach das „Requiem aeteruam dona eis Domine" in der Weise des gregorianischen Chorals. Nach dein Ecce von Gallus, das der Stimmung ergreifend Aus druck gab, bildete das Tantum ergo von Bruckner und ein Fest gesang von Kromolicki den befreienden Ausklang. Vorzüglich brachten der Leiter de» Konzerts und Paul Brendler, an der Orgel vortrefflich von Kantor Reinhold Klimt, Königshain, un terstützt, das herrliche F-Dur-Largo aus dem Bachkonzert lnr zwei Violinen zum Vortrag. Dann erklangen noch ernste Chöre von dem Zittauer Frank und Vittoria. Stücke von dem zeit genössischen Wiener Josef Wöß verliehen dem Ganzen einen lichten Glanz. Neben dem künstlerischen war auch ein materiel ler Erfolg zu buchen und ein ansehnlicher Betrag konnte der Winternothiise überwiesen werden. l. Caseritz b. Crostwitz. Dir hiesige Agentur der Dres dener Feuerversicherung, die bisher der vor kurzem verstorbene Bürgermeister Hentschel in Caseritz vermaltet Hal. wird ab I. Januar 1033 Herrn Wirtschastsbesitzer G. Iakubalcd in Siebitz übertragen. Für diese Stelle hatten sich gegen 40 Be werber gemeldet.