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Ausaabeund S Dienstag, Len 22. Nov. »»32 Nummer 274 — 31. Jahrgang «rlcheini eniai w<.a>n. nui iUusii.»ranebe>lag»«.Heimai und Seil' der ti>nde»b»iiage.gürimu«tt»m»n«ent»-,«owikden n Sl,.n,7m„n IW W W W W W IW W 8» Mß an<->a>"> ".-><-U.-n>i0n,Sk 20 a T tk MMr^->mk,-w dumm. » n nk ,e '-^> ^UD^^W W W W WWW W W W W W > Nur-in,^.>ouou!'k,^Nddk?Nert>rkNuna<>a«bkl«» UuSgabe N ohne Sl..Bettno.^lall '-' ^W ^W ^W ^W ^W 4" 4 t>le 0eiiHkf!amezrile I .:1O Bne'aed.rio 4 ->m,^alle „nz.imm.mce Iv ü So.mabend. n. ComUugmmim«UO g. M. M AU W W W W W DU W W l^ere. oc.w.o enoao ede ^M'NchNm, e>,i«..^ H-n»vch-,Utk>irr -ke. tS. »cs-cM, Dre5de«. W W W W rin«-,^n. „. Schod,ne„a„ Ge'chä'IIichee Le» v». Winkel. volkssettung L'SLLSSS Für christliche Politik und Kultur lonta «siadkdan» Dr«»»e« «Ir. S17S7. Stedatvou »er SachNichen >v»lkl,el«nna Vrrrsen<«li,i»d, t polierUi-che 17. ,;«rnn>k Ml> und «tulT. Bor -er Entscheidung -er Kabineksfrage? Der 2. Emvkana Killers beim Neichspriisidenlen — Mö lichkeit einer Deauslragung Kitters Kinbenburg sichert sich Keule Mittag Arilwvrl Killers cub. Berlin, 2t. November (E. M.s. Der Füh rer der NSDAP., Adolf Hitler, «st heute um pätt Uhr beim Reichspräsidenten vorgefahren. In seiner Beglei tung befanden sich der Neichstagopräsident Goering und Minister a. D. Frick. Bor dein Hotel Kaiserhos hatte sich, obwohl der Zeitpunkt der Besprechung Adolf Hitlers beim Reichs präsidenten geheim gehalten wurde, wiederum eine grosse Anzahl von Parteianhängern angesammclt, die Hitler mit Heilrufen begrüßten. Die Polizei hatte jedoch umfangreiche Absperrmahnahmen bereits um IN Uhr vorgenvmmen, um Vorkommnisse, wie sie sich am Sonnabend beim ersten Empfang Adolf Hitlers ereig neten, von vornherein auszuschalten. Wie wir hierzu weiter erfahren, dauerte der Be such Hitlers beim Reichspräsidenten nur 2» Minuten. Adolf Hitler, der um ^ätlUhr beim Reichspräsidenten zum Empfang erschien, verlieh bereits um 1V.5V Uhr das Reichskanzlerpalais und begab sich zum Kaiserhos. Der amtliche Bericht wtb. Berlin, 2l. Oktober. lieber den Empfang Adolf Hitlers beim Reici-s- präsidenten wird folgende amtliche Mitteilung i-eraus- gegeben; Nachdem der Fllhrer der NSDAP, dem Herrn Reichspräsidenten mit aller Bestimmtheit erklärt hat, dah seine Partei nur in einer von ihm geführten Regierung Mitarbeiten könne, hat der Reichspräsident Herrn Hitler als den Führer der stärksten Partei des Reichstages er sucht, festzustellen, ob und unter welchen Bedingungen eine von ihm geführte Regierung eine sichere arbeits fällige Mehrheit mit einheitlichem Arbeitsprogramm im Rcichstag finden würde. Herr Hitler erklärt, seine Ant- wcrt aus dieses Ersuchen dem Herrn Reichspräsidenten heute nachmittag schriftlich zu übermitteln. Demonstration vor -em Kaiserhof cnb. Berlin, 2l. November. (E. M.f Nach der Rückkehr Adolf Hillers vom Empfang beim Reichspräsi denten sammelten sich die Menschenmengen, die sich vor her in der Wilhelmstrahe und am Wilhelmplatz ausge halten hatten, vor dem Hotel Kaiserhos, das durch ein starkes Polizeiausgebot nbgesperrt war. Die Menge nahm auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig Ausstel lung und forderte im Sprect-chor Hitlers Erscheinen auf dem Balkon. Als der Führer der Nationalsozialisten nicht erschien, brachte ihm die Menge ein dreifacl)es Hoch aus. Da der Verkehr durch die angesammelten Men schenmassen zu stark behindert wurde, schritt die Polizei ein und sorgte dafür, das; Fahrbahn und Bürgersteig wieder passierbar wurden. einzelnen Fraktionen Die Besprechungen vom Sonnlag Fühlungnahme -er Berlin, 21. November. Auch am Sonntag haben die Verhandlungen über die Neubildung der Reichsregierung nicht geruht, und zwar fan den Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Zentrum statt. Hitler selbst ist an diesen Besprechungen nicht initiativ beteiligt gewesen; sie werden vielmehr von dem Reichstaaspräsidenten (goering geführt. Hitler selbst hatte im Kaiserhof eine Reihe von Besprechungen mit seinen engeren Parteifreunden. lieber den Inhalt der Verhandlungen zwischen National- lozlalisten und Zentrum wird auf beiden Seiten aller strengstes Stillschweigen bewahrt, weil man unter Kien Ilmständen vermeiden will, das; der wettere Verlauf durch Indiskretionen gefährdet werden könnte. Reichstagspräsident Goering versuchte auch, mit den v e u t s H n a t i o n a l e n in Fühlung zu kommen. Diese Absicht ist aber zunächst mißlungen, weil die Deutsch nationalen wohl erwartet hatten, daß Hitler selbst sich an sie wenden würde. Der „Montag", der dem (geheimrat Hilgen berg nahesteht, berichtet darüber, daß die Verhandlungen in der „etwas merkwürdigen Art" eingeleitet worden seien, dah ReichsiaaspräsideM Goering durch seinen Adjutanten den Geheimrat Hugenberg in das Palai» de» Reichstagspräsiden- len zu sich bestellen lieh. Dr. Hugenberg lieh daraus mitteilen, daß er Herrn Adolf Hitler wie stets, so auch fehl, zu einer politischen Besprechung zur Verfügung stehe. Er müsse es aber nach den Vorgängen der letzten Wochen ablehnen, einer in so ungewöhnlicher Form erfolgten 'Aufforderung des Reichstagspräsidenten Goering nachzukommen. Nach dieser Absage bleibt immer noch die Möglichkeit für direkte Besprechungen zwischen Hitler und Hugenberg oben. Man kann aber annehmen, dah sie erst in einem spä teren Stadium in Frage kommen, wenn zwischen National- iozialislen und Zentrum eine größere Klarheit erzielt wor den ist. Ebenso ist anzunehmen, daß auch noch Verbindung mit der Deutschen Volksparlei ausgenommen werden wird. Im ganzen gesehen, hat der Sonntag noch keine Entscheidung aebrackt. Der Stan-punkt -er Nationalsozialisten An die Berhanvlungen, die Sonntagvormiitag beim Reichstagspräsidemen Goering sialtgesunden haben, schlossen sich noch interne Besprechungen bei den Nationalsopalisten im „Kaiserhos" und in engerem Kreis der Zemrumsführung. Von unterrichteter Seile erfahren wir, daß die Einladung Goeringg au Besprechungen nicht nur auf das Zentrum und die Deutschnationalen beschränkt ist, sondern sich auch am die Deutsche Volks Partei uno die Bäurische Volkspariei erstreckt Es ist also sicher, dah auch mit den Führern dieser beiden Parieien verhandelt wird. Zur Konstruktion dieser ganzen Verhandlungen werden von nationalsozialistischer Seite folgende Gesichtspunkte un terstrichen: Die Nationalsozialisten sind bereit, positiv die Ausgabe der Regierungsbildung in Angrisf zu nehmen, wenn dec Reichspräsident ihnen die Führung überträgt, d. h. Hitler den Auftrag erteilt. Dieser Vuftrag liegt bisher nicht vor und deshalb wer den die Verhandlungen auch nicht von Adolf Hitler geführt. Vielmehr ist nach nationalsozialistischer Auslassung zunächst Reichstagspräsident Goering der gegebene Mann. Das werde einmal durch seine Stellung als Reichstagspräsident bedingt, noch stärker aber durch die Tatsache unterstrichen, dah er von den Parteien gewählt ist die vom Reichspräsidenten zur Frage der nationalen Konzentration gehört wordeiiZ'ind. Seine Unterhaltungen mit den Parieien gehen von der Frag« der Reichstagseinberusung aus. gelten weiter der Stellung der Parieien zum Kabinett Popen und von da aus den Möglichkeiten, die zur Bildung einer neuen Regierung sichren können E« wird beton», das; die Verhandlungen nur infor matorisch find und vorbereitenden Charakter haben. Dabei ist aber kein Zweifel darüber dah üe sowohl den Personen kreis als auch — und das in erster Linie die Programm- fragen «iner gemeinsamen Kabmeiisbitduug umfassen. Ruhig abwarien! Mit dem Empfang Adolf Hitlers und des bayerischen ^iaalsrats Dr. Scheisser hat Reichspräsident von Hindert bürg die erste Reihe feiner Besprechungen mit den ortet,uhrern abgeschlossen. Roch ist es nicht recht klar, wie sich die Dinge in den nächsten Tagen methodisch weiter niwickeln werden, und ebensowenig ist der sachliche Inhalt der ersten Besprechungen bekannt. Die Verschwiegenheit, in der die Lösung einer zwar äußerst schwierigen, aber ebenso großen nationalen Ausgabe von den beteiligten Per sönlichkeiten versucht wird, hat ihren Sinn und guten G r u n d. Die Zurückhaltung scheint uns zunächst jeden falls besser zu sein als die eifrige Produktion amtlicher oder privater Kommunique und Entschließungen; denn diese könnten in der gegenwärtigen Situation, wo sehr viel von einer gewissen Elastizität und Auflockerung der Geister abhängt, sehr leicht mehr Schaden als Nutzen anstiften. Das jetzt geübte Verfahren hat allerdings den Nachteil, daß Gerüchte und Kombinationen in üppigen Formen zu wuchern beginnen. Optimisten und Pessimisten lassen ihren Gefühlen freien Lauf und streiten über die Chancen, die sie dem vom Reichspräsidenten unternomme nen großen Versuch zuzubilligen geneigt sind. Störenfriede und Intriganten, die es besonders zur Krisenzeit in der Politik gibt, find irgendwie im Dunkeln gleichfalls tätig. Neben ihnen stehen die Skeptiker, die grundsätzlich an allem verzweifeln, und jene frohsinnigen Naturen, die bereits fertige Ministerlisten Herumreichen. Es wird gut sein, sich in dieser Atmosphäre höchst unsicherer und widersprechen der Gerüchte mit einem ausreichenden Maße von Geduld zu behaupten und — ruhig abzuwarten. Man darf das mit um so besserem Gewissen tun. als der ernste Wille des Reichspräsidenten, zu einer positiven Lösung zu gelangen, über jeden Zweifel erhaben ist Er wird keine verantwortbar« Möglichkeit ungeprüft und un gefördert lassen, die uns aus dieser schweren Kris« heraus führen und das Ziel einer Konzentration breitester Kräfte verwirklichen könnte Allerdings wird der Reichspräsident in seinem von schwerster Verantwortung eingegebenen Be streben die tätige Unterstützung aller derer finden müssen, denen es in dieser geschichtlichen Stunde um die Herstellung einer solchen Konzentration wirklich ernst in, uno zwar auch dann, wenn sie gewisse Op'er erfordert. Die Zentrums partei hat sich vor aller Oef'entlichkeit dazu bekannt, daß ne an der Lösung dieser nationalen Aufgabe mir allen Kräf ten mitzuwirken bereit in. Das Werk wird n i ck> t a n i h r scheitern. Es darf auch nicht Saran scheitern, daß die etwa vorhandenen Möglichkeiten, die einer behutsamen Entfal tung bedürfen, durch übereilte Eniichlüiie von irgendeiner Seite her gefährdet werden, Zeit bedeutet ichon viel in Ser gegenwärtigen Situation, und man sollte deshalb nicht in unangebrachter Weiie mit ibr geizen. Für das wünschenswerte Ergebnis der jetzigen Be mühungen kann es ferner nur förderlich sein, wenn man sich überall mit der gebotenen Deutlichkeit darüber klar in, daß es ein Zurück zu dem alten Z u >t a n d nicht mehr geben kann. Denn das. was vorder war. in fachlich gescheitert und kann nicht Wiederaufleben, wenn die psychologische und materielle Lage unseres Volkes nicht noch schlimmer werden soll Das Alte kann auch nicht in der Form wiedernusersivheu, daß sich eine nur „g e s ch ä s l s f ü h r e n o e" Regierung etabliert, über die wir vom Reiche her — allerdings im Einblick auf Preußen — so manche Verurteilung gehört haben. 'An gesichts gewisser Kombinationen, die nach dieser Richtung sichtbar geworden sind, ersck^int es uns als notwendig, auf die Unmöglichkeit solcher Konstruktionen von vornherein mit dem gebotenen Nachdruck hinzuweiien. Was uns am allermeisten nvliut, da» ist eine politisch Entlpannung im Volke, ein Ziel, das durch ein« Entwicklung im Sinne dieser Kombinationen in das genaue Gegenteil verlehrt werden müßte. Rian braucht die!« Gefahren nur anzudeuten, um den gebieterisctzen Zwang, zu einer posi tiven Lösung zu gelangen, auf das starkne zu untersireickzeu Wir hassen, daß alle Beteiligten das gewaltige Problem der deutsch e n G egen w art in seiner gancen geschichtlichen Tragweite erkennen und im Gent Hindenburgs an feiner Lösung mit,uwitkeii bereit ünd. Die- sein Problem ist nicht mit der Mechanik einer ncueu -tau« > iübrnng oder mit anderen technischen Mi'teln und i.ü nicht mit Diktaturen und verstiegene" Machlauit t :