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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140407021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-07
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Sette 8 llr. 177. Kveno-Kusysve. Leipzlgrr Lasediatt. oienslsg, 7. Avrtt 1914. Leiprig una Umgebung Leipzig, 7 April. Zamtttennachrtchten. Verlobt: Hrl Hebwig Dkienie mit Hrn Will» Prüst in Leipzig. — Frl Zodanna Hörig mir Hru. Han« Böhner, in Leipzig. Geboren: Hrn Fritz Lüder« u Fr. Elle geb Gerhardt in Leipzig «in Mädchen. Gestorben: Fr tiloia Gunther qet> Schmidt, 76 Jahre alt. L-Rrudnitz. A-vrdi unia Donmisiaa ,3 Uhr al> t^ln»l»berger- straf,« UI Hr. »ermann Em>l Aiohr,g. ul Jahre all. Elster- llraste II. Beeidiruna Freiia., l Uhr Südsriedkoi — Fr. Agne» Helast geb Schmidt. F»hre all. Xeuiernr 3, Beerdigung Donnerstag 12 Uhr Lindeimuer Frieöiwf. — Fr. Auguste Friedericke ?LUI>eImine Sell«, ged Hraste, 52 Fakr, alt. Pfullen dorfer Str. X. — Fr. .Helene Ramps ged Pvland, 60 Jahre alt, Roustädter Steinweg 16. Beerdigung Mittwoch 3 Uhr Nvrd- friedkos. UbenÄ-SpielpIan arr Leipriger idealer Erllarung: <). — Oper, Op. -- Lpereil«, deb. — Cchauspiel, 1> — LuNfptel. Tr —> Trauerspiel. Dienstag Aus Endes" MiUwoch Ans.lTnde -ri, uns Reue, IP. Zimmermann.<>. 7 »UW Parsisal. 0 tt «i..« Vitt Lärm um d 1«tt Der Veilchen- sresser. l„ 8 1-tt ^verett.-IH. Schurzen,„a,wo 8 1.ll Schürzenmanüv. « '«tt lch "vch im Tchauipieltz. glügellleide. — Als ich , och im FlügclNeide. Wetterbericht der König!. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Vorhersage für den 8. April. Böige Winde, wechselnde Bewölkung, kühl, zeit weise Ne gen. Sonnenaufgang: 5 Uhr 29 Minuten, -Untergang: 8 Uhr Ui Minuten. Mondaufgang: 4 Uhr 11 Minuten, untergang. 4 Uhr 32 Minuten. * Die Ausgabe der Dauerkarten für die Buch gewerbe-Ausstellung, die am 6. Mai Lurch den König von Sachsen eröffnet wird, tftit am Montag, den U. April begonnen, und zwar sind die Karten im Verwaltungsgebäude der Ausstellung lReitzenhaincr Straße, rechter Flügel) und bei der Firma Ang. Pölich erhältlich. Der Preis beträgt für eine Hauptkarte 12 ^tl, für die erste Nebenkarte 1» .tt, sür jede weitere 5» .tt, für eine Nebenkarte für Bedienstete von Inhabern einer Hauptkarte 5 ^ll, sür eine Dauerkarte sür Studierende 5 u. Die Preise sind so niedrig gel>alten, bah jedermann der Erwerb einer Dauerkarte leicht möglich ist, und somit jedem die (Gelegenheit geboten ist die Internationale Buchgewerbe Ausstellung während der Dauer eines halben Jahres gründlich kennen zu lernen. Die Karten berechtigen schon jetzt zum Betreten des Gc- lündes von 8 Uhr morgens an und behalten ihre Gültigkeit während der ganzen Dauer der Aus stellung. Die Ausstelluirgsleitung behält sich das Necht vor, den Kartenverkauf vom 30. Avril 1911 ab einzustellen oder den Preis zu erhöhen. * Verlegung der 3. Ratswache. Am 1. April ist die 3 Ratswache mit der ihr angejchlossenen Bestell- amtsnebenstelle von Leipzig Gohlis, Eeorgstraße 12, nach Gohlis, Mechlerstraße 1, verlegt worden. Sie umfaßt die Wohlfahrtspolizeibezirke 17 (Eu tritzsch), 18 und 19 1 Gohlis) und 27 (Möckern). * Aus der Friedensgemeinde U.-Gohlis. Aus der Paul-Robert-Leu sch ner-Stiftung wur den durch den Kirchenvorstand l«.r Friedensgemeindc mehrere junge Mädchen stistungsgemätz mit Stipen dien als Beihilfen zur Vorbereitung auf einen Lebensberuf bedacht. — Ans der Klafing-Stif- tung wurden durch den Verwalter Pfarrer Dr. 2 er; del 36 Kinder bzw. Konfirmanden mit Bibeln und Gesangbüchern beschenkt, wie in gleicher Weise eine Anzahl Kinder aus der Liider-Mcncke- Stiftung. * Die militärische Platzmusit am Mittwoch, den 8. April, findet vor der Wohnung des Divisions kommandeurs, Thomasring 2, durch das Trompeter korps des Ulanen Regiments Nr. 18 statt. Beginn: 12 Uhr mittags. Musikfolge: 1. Zum Rendezvous, Marsch von Blou, 2. Ouvertüre z. Optte. „Nakiris Hochzeit" von Linke, 3. Hochzeitsläuten, Clmraktcr- stück von Iessel, 4. Fantasie a. d. Op. „Carmen" von Bizct, 5. Sinnbild, Walzer von Linke, 6. Hohen- zollern-Fanfarcn von Göttert. — Bei ungünstiger Witterung fällt die Platzmusik aus. * Städtische Gewerbeschule. Unserem Bericht über die Ausstellung von Schülerarbciten in der städtischen Gewerbeschule tragen wir heute »och folgendes nach: Die städtische Majchinenbouschule hat in ihren Räumen Wächterstraße 13 ebenfalls eine öffentliche Ausstellung der im letzten Schuljahre angefertigtcn Studienarveitcn veranstaltet, die sich aus die in dieser technischen Mittelschule Imuptsächlich gepflegten Unterrichrsgebicte „Maschinenbau" und „Elektro technik" erstrecken. Auch die Arbeiten aus den vor bereitenden uns ergänzenden Unterrichtsfächern sind durch graphische Darstellungen vertreten. Der Fach mann kann bei dem Studium dieser Vorsührung mit Genugtuung seststcllen, dog in folgerichtigen und durchdachten Lehrgängen vortreffliche Arbeit geleistet ist und die Besucher der Maschinendauschule sür ihre künftige Tätigkeit in Technik und Industrie gewissen haft und zweckentsprechend vorbereitet werden. Die ausgestellten Arbeiten, besonders die Konstruk ttonsüdungen aus den Maschinenclcmcntcn und im Entwerfen und Berechnen technischer Aufgaben aus dem Maschinenbau und der Elektrotechnik zeichnen sich augenfällig in ihrer eingehenden Be arbeitung und Darstellung durch die erfreuliche Be rücksichtigung praktischer Erfordernisse aus. Die längere praktische Tätigkeit der Schüler bildet auch die so wichtige unerläßliche Voraussetzung sür die Aufnahme in die Maschinenbauschule, die ein unent behrliches Glied in der Reihe der technischen Bil- dungsanstalten unserer Stadt und für deren Industrie geworden ist: die Schule hat auf diesem Gebiete die selbe Aufgabe zu erfüllen, wie etrva die Bauschulen sür das Hoch- und Tiefbauwesen. Die Ausstellung bietet auch dem Nichtfachmann erfreulichen Einblick in die Tätigkeit einer technischen Schule, die die Aus bildung für die technische Laufbahn innerhalb unserer Stadt ermöglicht und den Besuch auswärtiger An stalten entbehrlich macht. Die Schule wird ausschließ lich von der Stadt unterhalten, die unserer Industrie in förderlicher Weise damit dienlich ist. * Da» Frühlingssest, das die Abteilung Leipzig des Frauenbundes der Deutschen Kol o- nialgesellschajt am 2k März 1911 unter dem Protektorat des Herzogs Johann Albrecht zu Meck lenburg im Zoologischen Garten veranslaliet hatte, ergab einen Reinertrag von annähernd 1000 Zu diesem pekuniären Erfolg haben auch alle die Firmen betgetragen, die in liebenswürdigster Weise dem Verein Geschenke für die Tombola und die anderen Veranstaltungen des Abends übersandten. Der Frauenbund spricht daher allen Gebern auch an dieser Stelle seinen Dank aus. * 87 878 Feuerbestattungen sind, wie di« Leipziger „Zeitschrift für Feuerbestattung" mitteilt, bisher im aroßdeutscken Kultur^ediete vorgenommen worden. Im Februar steht an der Spitze wie immer Leipzig mit 101 Feuerbestattungen, dann folgen Berlin mit 90, Bremen mit 61, Dresden und Gotha mit je 56 , Zürich mit LI und Chemnitz mtt LI: Hamburg weist 44 Feuer bestattungen auf, München und Zittau je 36, Sttnt- gart 33 und Gera 30. Die anderen 36 Krematorien erzielten folgende Ergebnisse: Aarau 7, Baden- Baden 10, Basel 19, Bern II, Biel L, Koburg 25, Daoos und Dessau je 1, Eisenach 18, Eßlingen 4, Frankfurt a. M. 5, Göppingen 6, Görlitz 5, Greifs wald und Hagen i. W. je 3, Heidelberg 11, Heil bronn 8, Jena 26. Karlsruhe 13, Lübeck 5, Mainz 27, Mannigein, 24, Meiningen 5, Nürnbera 15, Offenbach 18, Pößneck 11, Reutlingen 1, Sonneberg 10, St. Gallen 16, Tilsit 2, Treptow 4, Ulm 17, Weimar 22. Wiesbaden 17, Winterthur 15, Zwickau 13. — Die Gesamtziffer von 1066 Veraschungen bedeutet ein Mehr von 161 gegenüber dem Vorjahre. Schließlich sei noch erwähnt daß 460 von den 939 Feuerbestat- ningcn in Deutschlannd, also 48 Prozent sämtlicher Feuerbestattungen, in den sächsisch-thüringischen Krematorien erfolgten, davon 27 Prozent im Königreich Sachsen und 21 Prozent in Thü ringen. )' Von der Straßenbahn erfaßt. Auf dem Grim- maischen Steinweg wurde gestern abend ein 18 Jahre alter Maler mit seiner Geliebten beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Straßenbahnwagen um- aerissen und mehrere Meter weit mit fort^eschleift. Die beiden jungen Leute erlitten Hautabschürfungen im Gesicht und an den Knien, konnten aber ohne fremde Hilfe mich Hause gehen. Ob jemand ein Ver schulden an dem Unfälle veizumessen ist, muß erst noch sestgestellt werden. 1'. Der wiedererlangte Kraftwagen. Wie wir vor einigen Tagen mitteilten, wurde am 1. d. M. ein hiesiger Chauffeur mit zwei anderen jungen Leuten in dem Kraftwagen seines Arbeitgebers von hier flüchtig. Ein hiesiger Kriminalbeamter nahm die drei Leute gestern vormittag in Bad Lausick fest, gerade als sie im Begriffe waren, den Wagen einem dortigen Einwohner vorzufahren, dem sic den Kraftwagen zu verkaufen gedachten. I'. Wer ist die Ueberfahrene? Wir brachten gestern schon eine 'Notiz, nach der am Sonntagabend gegen '/2Ü Uhr in der Plagwitzer Straße ein« Frau von einem Kraftomnibus der Lime Schleußig-Stötteritz üb er fahren worden und an den erlittenen Verletzungen auf dem Transoorte nach dem Krankcnhause gestorben ist. Di« Fvau ist von einem Straßenbahnwagen abgestiegen: sie hat trotz der Hupensignale des Omnibusses noch vor diesem die Straße kreuzen wollen und ist dabei direkt in den Wagen gelaufen, dessen linkes Vorderrad über sie hinweggegangen ist. Die Tot« wurde vorläufig nach dem Institut für gerichtliche Medizin gebracht; doch ist es bis jetzt noch nicht möglich gewesen, ihre Persönlichkeit feslznstellen. Sie mag 60—65 Jahve alt sein, ist 1,56 Meter groß, von schwächlicher GcHtalt, zahnlos, hat spärliches, ergrautes, in der Mitte ge scheiteltes Haar und hellbraune Augen. Sie war be ileibe! mit schwarzen, Tuchrock, grüner Bluse, blau bedrucktem Unterrocke, schwarzem Kapotthut mit blauen Blumen, braunen Handschuhen unb schwarzem Umhang. Bei sich hatte' sie «in 6. N gez. Taschen tuch, ein Vereinszeichen des Gewerkvererns der Heim- arbeiterinen, ein schwarzlodernes Portemonnaie unb anscheinend gekaufte Spitzen und Bänder. ?. Vom Fundbureau des Polizeiamtes. Wegen Verlegung der Amtsräume bleibt das Fundbureau des Polizeiamtes am Donnerstag, den 9. d. M.. den ganzen Tag hindurch geschlossen. Vom Sonnabend, den 11. d. M. befinden sich die Räume des polizei lichen Fundbureaus in dem dem Polizeigebäude gegenüberliegenden Hause Wächterstraße 24, 1. Etage rechts. Die Geschäftszeit bleibt dieselbe wie bisher, von vormittags 8—^1 und nachmittags von 3—!/,7 Uhr. Sonnabends von 8—3 Uhr ununter brochen (nächsten Sonnabend allerdings nur bis 2 Uhr). I'. Wilde Radfahrer. Von einem Radfahrer um gefahren wurde gestern abend auf dem Rathausringe eine ältere Witwe. Die Frau trug dabei eine größere Quetschwunde über dem linken Auge und eine Ver- stauchung des linken Armes davon, konnte sich aber, nachdem ihr ein Notverband angelegt worden war. ohne fremde Hilfe nach ihrer Wohnung begeben. — Ein 42jähriger Buchdrucker fuhr gestern mittag auf seinem Zweirade so schnell die Dresdner Straße ent lang, daß er einem dort haltenden Kraftwagen nicht mehr ausweichen konnte, sondern direkt an diesen an fuhr. Er wurde durch den Anprall auf das Auto hinaufgeschleudert, wobei er sich eine Quetschwunde am linken Auge und einen Bruch de» Nasenbeine» zuzog. Nach Anlegung eines Notverbandes auf der Polizeiwache brachte man den Verletzten nach der III. Sanitätswache, wo ihm weitere Hilfe zuteil wurde. Wie Augenzeugen angeben, hat sich der Mann seinen Unfall selbst zuzuschreiben, denn er soll nicht nur zu schnell, sondern auch unvorsichtig gefahren sein. Durchgegangene Pferd«. Geistern mittag scheute plötzlich in der Unioersitätsstraße das Pferd eines Speditionsgcschirrs und ging in der Richtung nach dem Brühl zu durch. Der Geschirrführer geriet dabei unter den Wagen und wurde so unglücklich über, fahren, daß er einen doppelten Bruch des rechten Armes und anscheinend auch innere Verletzungen er litt. Er wurde auf ärztliche Anordnung sofort nach dem Krankenhause gebracht. I*. Wer war das Mädchen? In den frühen Mor genstunden des 22. März hat ein Mann in der Tauchaer Straße ein junges Mädchen angesprochen, das sich dies jedoch verbat. Ein Bahnbeamtcr mischte sich schließlich in die Angelegenheit hinein und stellte den Mann zur Rede, wobei er sich diesem gegenüber durch Vor,zeigen einer Marke legitimierte. Zur Klar stellung des Sachverhalts wird das betreffende Mäd chen dringend ersucht, sich bei der Kriminalabteilung zu melden. Kabarett Slumensäle. Das Osterschießen ist «ine weit und breit bekannte Sitte. Warum sollte sie nicht auch die Direktion der Blumensäle kennen, die in ihrem April-Programm zu «diesem Zweck veritable „Kanonen" auffahren läßt. Als Batteriechefs fungieren Max Marzeili, Alexander Tyrtowski und Lona Nansen. Sic alle drei sind dem internationalen Kabarettpublikum längst wohl bekannt. Max Marzelli ist und bleibt einer der vielseitigsten Komiker, die wir überhaupt besitzen. Selne Vis cwrnie« arbeitet mit den einfachsten Mitteln, aber hat stets den größten Erfolg. In munterem Plätschern sprudelt der Quell seines Witzes, und würde nicht die Polizeistunde einmal schlagen, sicherlick herrschte an den Orten seines Auftretens Hochwasser. Alexander Tyrkowski ist als Assessor a. D. von Perlewitz seit langen Jahren der Bildergalerie des Simplizissimus einverleibt. Wissen Sie, was «in pr«ußisck-er Assessor, was Berliner Witz ist und wie sich in manchen feudalen Köpfen die Welt uralt? Ja? Dann wissen Sie auch, welch zündende Wirkuirg das .Zeudal-Repcrtoire" Tyrkowstis hat. Sein Soldatenliev und seine literarischen Quint essenzen müßten als Universalhoilmittel allen Hypochondern von Staats wegen verordnet werden, Lona Nansen ist zwar nicht „Deutschlands be deutendste Vortragskünstlerin", dazu ist ihre fremde Aussprache zu sehr störend, aber eine Künstlerin, die iiber reichliche Gesangs- und Ausdrucksmittel ver fügt. Viel Scharm und neckische Anmut vervoll ständigen den sympathischen Gesamteindruck. Ihr dramatischer Sketch „Mein letzter Tanz" würde am gestrigen Abend gewißlich eine stärkere Wirkung ge habt haben, wenn nicht «tzliche porto-kaffenbegüterle Kunstmäzen« geglaubt hätten, ihr durch keine Sach kenntnis getrübtes Urteil dem Publikum unbodingt allgemein vermitteln zu muffen. Sind denn die beiden galoniortcn Türsteher der Blumensäl« nur zum Empfang der Gäste da?! Als Tonförcncier wirckt in diesem Monat Hans Lederer, der in gleich trefflicher Weise das Publikum auch als Humorist unterhält. Sein« Witze, die er vorträgt, sind zwar schon zum großen Teil aus der „Jugend" bekannt, wirken aber gut oorgetvagen immer wieder. Annie Trautner ist in der Tat eine brillante Vortragssängerin, die obendrein über eine wirklich gubgeschailte Stimme verfügt. In ihrem ernsten Spielmannslied „Mädel, komm mit" erhebt sie sich weit über das sonstige Niveau anderer, von falscher Sentimentalität erfüllter Lieder. Im Verein mit Hans Lederer sang sie in kindlicher Drolerie eine Variation des Duetts „Da» war in Schöneberg". Melanie Dorsay stellt uns in buntem Wechsel alte und neue Freunde vor. Da ist die Lebedame „am Telephon", der Herr mit dem „seltsamen Abenteuer", der Rabbi, der „ein Wunder" erlebt hat, und manche andere Gestalt aus dem Reich der zehnten Muse, aber liebe Kerle sind es immer gewesen und geblieben. Ren 5« Lormand kommt uns in ihren -E* intim««" spanisch, französisch und zum Schluß auch deutsch. Am Flügel sitzt noch wie vor als treuer, sicherer Begleiter Johannes Richard y. — Leipziger veremsiebea. * Ter Koma! Sams. MNuar Verein „Kamcradschast- lich« Vereinigung c I> ein 9 U e r und I S 3 e r" sür Leipzig und Umgegend veranstaltete im Grossen Toole des Zentral- ideolrr» sein l 0. S t i s t » n g s s e st , bri dem die Kapelle de» x Thür ,zniaiiiei>eregimeni» Nr. l53 an» Älienburli unter verlöntichei Leitung des Muistmrister» Büchner den instrumen talen Teil brstrin. Ter Vorsitzende Herr W. Troivsch richtete an die erschienenen (käste und Kameraden einen ÄiUkammensarup, insbewndere begrüstie er den als Vertreter des Herzog« Ernst von Altenburg anwesenoen Flügeladiutanten Hauptmann von Renouard de L i v i l l e. Er bat diesen, dem Herzog den Tank sür da» dadurch dem Verein gnädigst bewiesene Interesse zu übermitteln Weiter gab der Vorsteher einen kurzen Bericht über die Vereinsiärigkrji sei« Bestehen. Tie Festrede hatte Pastor Werm a » n gütigst übernommen, der den Verein ermahnte, in dieser eieigiiioschiverei, .seit treu zusammcnzuimlten. Seine Rede jjest er in ein begeistert ausgeiiommenes Hoch aus den Kaiser, den König und ans den Negimeiitsck-ei ausllingcn. Eine besondere Freude wurde dem Verein dadurch zuteil, dost ihm an diesem Tage das von dem König von Sachsen gestiftete Fabnengeschenk durch den Brzirksvorstelier O K ünhel überreicht wurde Herr Küntzel schlug seine Rede mit einem Hoch aus den König. Der Festlichkeit wohnten u. a die Vertreter der Offizierskorps der Zns-Regt. Nr. 96 und 153 bei. Die wieder von Mitgliedern reichlich mit beschenken bedachte Tombola wurde eifrigst in Anspruch genommen, und die Lose sanden schnellen Absatz. Ein Ball beschlag die von echter Kameradschaft Zeugnis ablegendc Feier Luftige E<ke. Aus der Jugend. Jüngst belauschte ich folgendes Gespräch zwischen der siebenjährigen Lotte und dem sechsjährigen Maxl: Lotte: „Gestern war ich mit meiner Mutti aus untisic hat sich einen neuen Hut gekauft." Maxl: „Einen großen?" Lotte (stolz): „Za, einen ganz furchtbar großen." Maxl: „Aber so groß wie meiner Mutti ihrer ist er doch nicht." Lotte: „Doch, er ist viel größer." Maxl (gereizt): „Das ist nicht wahr, meine Mutti hat den größten Hut in ganz München." Lotte (ihn übertrumpfend): „Und meine Mutti hat den größten, den cs überhaupt gibt." Maxi: „Du lügst, den l)at der liebe Gott!" Lotte: „Bist du dumm, der liebe Gott hat über Haupt keinen Hut." Marl: „Doch hat er einen, der ist so groß, daß ich und Mutti und Tati und alle Menschen da hinein gehen." Lotte (sich schüttelnd vor Lachen): „Bist du dumm, bist du dumm!" Maxl (vor Zorn fast heulend): „Und es ist doch wahr, wo doch mein Abendgebet so anfängt: „Wenn die Welt im Schlafe ruht, Nimm uns, Gott, in deinen Hut . . ."" *- Unser Mathematikiechrer, dessen Welt aus Zahlen und Linien besteht, fragt nach den Weihnachtsfenen: „Haben Sie die Ellipse und Parabel repetiert?" „Nein." „Aber wenigstens die Mollweideschen Formeln mal angesehen?" „Nein." „Aber dann muß Ihr Leben öde gewesen sein!" Haupt,christleiter: Dr. Beruh. «Sestenberger. Verantwortliche Schriftleiter: für Politik Dr. Arno Günther: sür die HaudelSzeitung Walther Schindler; sür Leipziger und sächsische Angelegenheiten Arnold Funke; sür Kunst und Wissen- sclxrst Dr. Friedrich Lebrecht; für Musik Luge« Segnitz: Sport und Spiel Alfred Perl»; Gericht I. Haarkeld; für die Reise-, Bäder- und Verkehrszeitung Ludwig Metzer. — Für den Anzeigenteil Heinr. Balser. Verlag: Leidziger Tageblatt, Gesellschast mit beschränkter Haftung. Druck: Fischer L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. kiirneinilim L kkiUMste M» TR» DI V U» VRR Gtetu Letze Querstrasse. 8t,s«, Stvppävvtzvll vLMWll-vvvItvIl werden billig neu bezogen «ssoz E. Heidorn, Otto-schtll-Str. 2, die frühere Torotheenstrciße. Wenn Sie von hartnäckigem Hachckeii befallen find und leinen Schlaf finven, verschafft Ibnen I)r. Kveliü Küllkiübe Erleichterung. Topf ./t! 3.— Leipzig, Engel- und Hos-Apo- theke zum weiße,i Adler. „itzck.Ält.e». 100. Iturazclae 10. Kue. >tatck 2». itt^eerln IL. 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