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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140407021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-07
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Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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)14. ische Ge- sich den ir Herr- s zurück- ie „Köl. »räsiden- llNg aus Kronen- achfolger rreits in ist wohl itzt wor- ersönlich geordnc- n. Sommer irwortet. »end mit lssen gc zebenden agt oder Gesichts- gan des sehr che- mg des tors der viensras. 7. Sprit 191L ten, die im Januar die Grenze überschritte« haben und im Fort Blitz stehen, freizulasse«. * Zur vertreib««, der Spanier au» Larrea«. Au, Washington. 7. April, wird gemeldet: Der svanische Botschafter beabsichtigt, beim Staatssekretär Bryan Borstellungen gegen die Vertret- bunaderSpanier auaTorreon zu erheben. Der Wert de» beschlagnahmten vermögens der Spa. nier wird auf Millionen von Dollars geschätzt. * Explosion auf einem amerikanische« Torpedo» bootszerstörer. Wie aus Norfolk (Virginia). 7. April, gemeldet wird, wurden auf dem Torpedobootszerstörer „Ayl w i n" durch eine Explosion im vorderen Heizraum ein Heizer getötet und zwei verletzt. Mexiko. * Matzregeluna de» amerikanischen Bizekonsuls seitens der mexikanischen Regierung. Aus New York 7. April, wird gemeldet: Nach einem Telegramm aus Mexiko hat das mexikanische Auswärtige Amt dem amerikanischen Vizekonsul in Torreon, Carothers, die Beglaubigung ent zogen. da er unwahre Berichte über die Erfolge des Generals Billa bei Torreon abgesandt habe. Gosichts- l unseres n, den schließen, und im schlossen, >en Aus- - eit ge- :nn ba ten, den richtiger- h r dazu si ari s, is" will irische ausführ end den , worin edehnten !tcn und auf die Aus ven «er erhalten rnter - n Fut- scr. i Lon- Blätter miral irine- er neue tte, die gramms pst a d t, imAb - als Er ;ur E r - N dehnt ;en aus gewisse e wegen anischen 'Texas), che Be- fiinf- iolda - - Bars nc Tür m Dic- as; der seinem >e. ste Un- us dem heraus- cn und Euler, Arbeit „soll er ihlen?" : Brot- ruf der ssement aen der hrieben Abends c und r Mar- »r ohne durfte, jedoch, n einer rchreib. n lang ieS aus e Luft, iesichts- im die r, und Haare ne Ge- innerte lstein-, Sücbsisühe NatDricbken Dresden, 7. April. * Der Verband der Lichtbildtheaterbesitzer im Königreich Sachsen hielt gestern in Dresden im Viktoriahaus seinen V e r b a n d s t a g ab. Zn sechs stündiger Sitzung sprach man sich dafür aus, daß die Konzession an Kinobesitzcr beschränkt würde uns be schloß, sich mit Reichstagen bgeordneten in dieser Be ziehung in Verbindung zu setzen. Ferner wandte man sich gegen das Plakatunwesen und wünschte für die Zukunft weniger marktschreierische Bilder. Weiterhin trat man für den Normalfilmleih, vertrag ein und bekämpfte die Vorurteile der Oeffentlichkcit den Kinos gegenüber und schilderte die Notlage der heutigen Kinothcatcr. Ein ausführ liches Referat über Schulkinematographie hielt Lehrer Franke- Chemnitz, der u. a. darlegtc, daß die Kinobesitzcr zunächst die Volksschulen für die Kinematographie interessieren müssten, weiterhin die höheren Schulen und dann die besseren Gesellschafts kreise, die jetzt noch dem Kino kühl gegenüberständen. Eine erregte Debatte rief der letzte Punkt der öffent lichen Tagesordnung lservor, Beteiligung an der Bugra in Leipzig betreffend. Der Ver bandstag beschloss weil er darüber nicht rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden war, sich nichtan der Bugra zu beteiligen, sonst aber der Ortsgruppe Chemnitz die Beteiligung anheimzustellen. Um 5 Uhr begann die geschlossene Sitzung. Insgesamt waren etiva 70 bis 80 Herren aus Sachsen zugegen. Hk- (*) Wurzen, 6. April. Zn der Umgebung treiben Einbrc cher ihr unsauberes Handwerk. Aus dec Kantine im Spitzberg-ateinbruch« wurden ziemliche Mengen Lebens- und Genußmittel entwendet, wäh rend den Dieben bei einem Besuche, Len sie dem Ge höft des Gutsbesitzers Gey in L n p t i tz abstatteten, ebenfalls reichliche Lebensmittel zur Beute fielen. — Ein schändlicher Racheakt wurde im nahen Benne witz verübt, tt Odstbäumc im Alter van 10 bis 15 Zähren wurden nächtlicherweile abgesägt. Bis her gelang es nicht, den Frevler zu ermitteln. i. Schönau bei Chemnitz. 0. April. Trotz länge rer Verhandlungen konnte bei der hiesigen Orts krankenkasse wegen der Wühl des Vorsitzenden noch keine Einigung erzielt werden. Auch die letzte Sitzung verlief wieder ergebnislos, da sich Arbeit geber und Arbeitnehmer nickt einigten. Seit Mitte Zanuar verwaltet auf Bestellung des Versicherungs amtes hin Kemeindeoorstand Schulze den Posten des Vorsitzenden. Die Arbeitnehmer wollen nun das Oberversichcrungsamt um endgültige Entscheidung anrufcn. >. Siegmar bei Chemnitz. 0. April. Liegen Nicht einhaltung des Tarife« sind in der Metallwaren fabrik von Gedr. Neubert die Arbeiter in den Streik eingetreten. i. Dittersdorf i. Erzgob., <>. April. Das 3 Jahre alte Kind des Einwohners Rothe stürzte in den Zwönitzflusi und wurde ein Stück fortgetrieben. Zwei Bahnarbeiter retteten das Kind aus den Fluten, jedoch schon im bewusstlosen Zustande. Sofort vorgenommene Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. big. Crottendorf, 7. April. Ein aufregender Vorgang spielte sich bei dem Bahnübergang der Annaberger Straße ab. Daselbst vergnügten sich mehrere Kinder auf den Gleisen, als der Zug herangebraust kam. Auf die Notsignale des Maschinenführers verliehen die Kinder die Gleise bis auf eines, das über die Schienen stolperte und liegen blieb. Zn diesem Augenblick höchster Gefahr sprang der Schlosserlehrling Grimm hinzu, risi das Kind kurz vor den Rädern der Lokomotive fort und rettete ihm so das Leben. in. Olbernhau, 7. April. Für die mit dem im Zuni d. Z. in unserer Stadt stattfindendcn 28. sächsi schen Gastwirtsverbandstag verbundene Ausstellung für Kochkunst, des Gastwirtsgewerbes und der heimi schen Industrie sind Anmeldungen schon jetzt in er freulichem Maße eingegangen. Die Ausstellung wird in einem großen dreiteiligen Zelt untergebracht. p«. Schwarzenberg. 7. April. Nach dem Voran schlag für den Haushaltplan auf das Zahr 1914 be ziffert sich der Gesamtbedarf auf 376 352 Ul. Da 201 952 .1t Dcckungsmittel vorhanden sind, ergibt sich ein Fehlbetrag von 174 400 -tt, der mit 9000 aus der Grundsteuer, mit 115 000 aus der städtischen Einkommensteuer, mit 10 000 aus der Gaswerks- kassc und mit 40 400 .6 aus dem Dispositionsfonds gedeckt werden soll. Das Gesamtvermögen der Stadt beziffert sich auf 1 452 923 stt, das der Schulgemeinde auf 143 027 tl, das des Ortsarmenverbandes auf 31484 .<t. An eigenem Areal besitzt die Gemeinde zurzeit 323 Hektar, wovon 160 Hektar Wald find. * Gottleuba. 6. April. Zn der hiesigen großen Heilstätte der L a n d e s v e rstch er u n g s - anstalt, in der mit dem Chefarzt Sanitäts rat Dr. med. Barthel neun Aerzte tätig sind, haben seit der Eröffnung bis 1. April zirka 2500 Pfleglinge Aufnahme gefunden. Der bis herige Gartenmeister Göbel, der auf dem Gelände der Heilstätte die gesamten Parkanlagen leitete, ist am 1. April in Hamburg als Obergartenmeister an gestellt worden. o- Pir«a, 7. April. Im Zachwitzer Krankenhause zu Dohna-Heidenau wurden im vergangenen Zabre 1015 Kranke verpflegt. Die tägliche Belemahl bei 80 vorhandenen Betten betrug 75 Kranke. Eine Er weiterung des Krankenhauses erweist sich als drin gende Notwendigkeit. — Es find Bestrebungen im Gange, um auf den Hängen von Copitz, Posta usw. den Weinbau, der bisher dort betrieben wurde, wie der heimisch zu machen. Der Pirnaer Obftbauverein will dieser Angelegenheit feine Förderung zuteil wer de« lassen. — Auf de« Großen Winterberg bestand Leipziger Tageblatt. Nr. l77. Sdrna»Nusgadr. Seltt 3. seit der Regierungszeit König Alberts ein von dem Freiberger Zägerbataillon gestelltes Forstschutz- kommaichv, das aber nun seit dem 1. April auf gehoben worden ist. Die übrigen Kommandos in den Staatsforstrevieren, in denen der König jagt, bleiben dagegen erhalten. * Glashüte, 5. April. Der langjährige Lieder meister des Männergesangvereins Sängervereinigung, Ortsrichter Paul Harig, stiftete dem Verein einen ansehnlichen Betrag als Paul-Hartg-Sttf- tung. — Kommerzienrat Stadtrat Emil Lange, der kürzlich sein 25jähriges Zubiläum als Stadtrat feiern konnte, erhielt von den städtischen Kollegien eine Ehrenurkunde. * Oelsnttz, 6. April. Feuer, mutmaßlich durch eine schadhafte Esse entstanden, zerstörte am Sonn- abend früh in der 5. Stunde im Dorfe Bösen brunn das Anwesen des Schuhmachers und Feld- wirtschaftsbesitzers Wilhelm Unger. Durch eine Katze, die über und über brennend aus dem Wohn- Hause heraussprang und in t«r nahen Scheune Schutz suchte, wurde auch deren Znhalt in Brand gesetzt und die Scheune ebenfalls eingeäschert. Unger hat mit seinen gesamten, nur mäßig versicherten Habseligkeiten auch 183 bares Geld eingebüßt. Das erste Stock werk des durch Brand zerstörten Hauses war für den Sohn Ungers vorgcrichtet worden, der in diesen Tagen nach seiner Verheiratung dort einziehen wollte. NsÄiticstken vom Oage« Wiederum ein Brand in einem Baumrvollager. Bombay, 7. April. Heule früh entstand wiederum ein Feuer in einem Baumwollagcr, das erst gelöscht werden konnte, nachdem bereits ein Schaden von 80000 Mark angerichtet worden war. Ein anderes Feuer (st noch nicht gelöscht. Der Gesamtbetrag aller dieser Brandschäden wird auf mindcstens 1,6 Millionen Mark geschätzt. Ht * Millionenstiftung. Der Herrenschneider Karl Frank in Wien, der Witwer und kinderlos ist, hat zur Errichtung eines K in der Hospitals in Niadcr-Oesterreich 3 Millionen Kronen gestiftet. * Eisenbahnunfall. Zn der Station Lsckaffen- burg ist am Montag vormittag 7>/r Uhr eine preußische Lokomotive bei der Fahrt in das Maschinenhaus auf einen besetzten Gepäckwagen aufgestoßen, wodurch von dem in dem Wagen befindlichen preußischen Personal der Zugführer an scheinend schwer und nier weitere Mann leicht ver letzt wurden. * Verbotene Schulentlassungsfeier. Die für Sonn- tagnachmittag in Königsberg angesctzte sozial demokratische Schulentlassungsfeier ist von der Polizei für politisch erklärt und ge schlossen worden. Genosse Krüger wurde ver haftet, aber bald wieder freigelassen. * Antomobilunfall. Aus Köln wird berichtet: Als der Chauffeur eines Automobils, in dem Land rat Strahl und seine Gattin eine Fahrt nach Krefeld unternahmen, einem Schulkinde aus weichen wollte, wobei der Wagen ein« scharfe Kurv« nehmen mußte, fuhr der Wagen gegen einen Baum. Die Insassen wurden auf die Straße geschleudert und erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen; das Kind erlitt einen Schenkelbruch. * Neubau-Einsturz. Zn Freinsheim in der Pfalz ist ein Neubau eingcstürzt, wobei drei Arbeiter schwer verletzt wurden. * Unter Hinterlassung von mehr als hundert tausend Mark Schulden ist der Kesselfabrikant R. W. Müller, Pforzheim, verschwunden. — Ein blutiger Vorgang. Aus Mannheim wird gemeldet: Zwischen Mannheim und Nhein gönnheim in der Rheinpfalz hat sich zwischen drei Radfahrern und einem Manne mit einem Jagd gewehr ein blutiger Vorgang ereignet. Die Rad fahrer vermuteten in ihm einen Wilderer und stellten ihn zur Rede. Der Mann nahm sofort sein Gewehr und schoß einen der Radfahrer tot. Die beiden anderen Radfahrer schlugen hierauf den Mann derart, daß er schwerverletzt ins Kranken haus gebracht werden mußte. * Lirbestragödie. In Male« sine am Garda see spielte sich eine Liebestragödie ab, in die eine dort ansässige Deutsche verwickelt ist. Der Feld webel der dortigen Zollroache, Dessen«, ein 21 Jahre alter Mann, hatte sich in die Dame so verliebt, daß er seiner Versetzung nach Palermo den Tod vor zog. Er erschoß sich daher mit seinem Dienstrevolver. Die Bevölkerung des Ortes veranstaltete, als sie die Nachricht erfuhr, vor der Wohnung der deutschen Dame feindliche Kundgebungen, die einen so gefährlichen Charakter annahmen, daß die Bedrohte in die Gendarmeriekaserne flüchten mußte. — Pflichterfüllung bis zum Tode. Nach einer Drahtmeldung aus London erlitten in Kirkbh- Stephen an der North Castern - Eisenbahn die Züge am Montag eine mehrstündige Ver spätung, da alle Halteschciben ohne sichtlichen Grund auf „Halt!" standen. Von dem Stationsamt wurden zur Üntersuchung der Strecke Beamte beauf tragt, die bald entdeckten, daß ein Weichen steller das Signal gegeben hatte, der tot an der Strecke lag. Der Beamte, der seinen Tod hatte kommen sehen, hatte noch so viel Kraft gehabt, alle Signalscheiben auf „Halt!" zu stellen, um Züge zum Halten zu veranlassen und ein Unglück zu ver meiden. - Schlimmer Vorgang unter Kameraden. In der Kaserne des 11. Linicnregiments in Toulon spielte sich ein blutiges Drama ab. Ein jüngst ern- gezogener Soldat wurde von seinen älteren Kame raden verspottet und sogar geprügelt. Am Montag stürzte sich nun der Soldat mit seinem Ge wehr, auf das er das Bajonett aufgepflanzt hatte, auf einen seiner Angreifer und tötete ihn. * Bei einer Kessekexpkofion in der Zeitung „Zm- parcial" wurden, wie aus Madrid berichtet wird, sieben Arbeiter verletzt, darunter zwei sehr schwer. * I« Brunne« ertränkt. Zn Pont-Faveraer bei Reims ertränkte sich eine junge Frau wogen häufiger Zwistiakeiten mit ihren beiden Kin dern in einem tiefen Brunnen. * Explosion auf ein,« englischen Torpedoboot. Aus London, 7. April, wird gemeldet: Infolge der Explosion eines Heizrohre» wurden auf dem Torpedobootzerstörer „Albacore" in Chatham drei Heizer getötet. * «lbaniens erste Suffragetten. Das junge «Manische Staatswesen entwickelt sich mit ver blüffender Schnelligkeit zu einem „ Kul turstaat". Die englischen Wohlweiber sind es, dre in dem rauhen Gedirgslande «ine neue kulturelle Mission erfüllen wollen. Da sie auf den grünen Ge filden Albions nicht gerade üppige Erfolge ernteten, haben si« beschlossen, das Fell» ihrer Tätigkeit nach — Albanien zu verlegen und di« Skipetaren -u «be glücken". Dieser Entschluß wird in England nicht ohne erleichtertes Aufatmen begrüßt werden, und schon lassen sich daselbst Stimmen vernehmen, di« den frommen Wunsch hegen, es möchten doch alle S ui fa gelten mit einem Schlag« nach Aloanien auswandern. Jedenfalls hat die Liga für das Frauenstimmrecht auf Anregung von Mrs. Pankhurst «ine Delegation nach Duvazzo ent sandt, um den Frauen Albaniens das Heil zu bringen. Schon haben sich die ersten Früchte ihrer Werbetätig keit bemerkbar gemacht. Zn Valona hat sich, wie es heißt, soeben eine Organisation der albanischen Haus frauen konstituiert, die mit flammendem Eifer um die Erweiterung der Rechte der albanesischen Frau kämpfen will. Za. die streitbren Frauen von Valona haben nach dem Vorbild ihrer englischen Schwestern angeblich sogar di« „militante Taktik" in ihr Pro gramm ausgenommen. Allerdings dürfte ihnen diese bei der bekannten Stellung, die di« albanische Frau wie jede Orientalin einnimmt, übel bekommen, denn der Mirdite oder der Malissore besitzt nicht das Phlegma und die Langmut des Engländers. Aber selbst in Albanien, in dem Lande, in dem Tele graph und Eisenbahn noch nicht die Verbreitung haben wie bei uns, haben doch die Nachrichten von den Heldentaten der englischen Suffragetten so „er schütternd" gewirkt, daß der rapfer« Sohn der Berge vor den Wahlweib«rn nicht geringes Grausen fühlt. Ein Skipetar fürchtet sich nicht vor tausend Türken, aber vor so einer dürren, hageren Suffragette verläßt ihn sein Mut, er flüchtet in die Berge. Darum dürfte di« Sussragettenbewegung in Albanien, solang« noch die Eng!änd«rinn»n selbst im Lande weilen, einigen Er folg versprechen. Aber wohe der albanischen Frau, wenn sie ausnu'ckt und sich nicht mehr auf das eng lische Vorbild berufen kann. Da wird es ihr auch wenig nützen, daß der junge, kaum den Kinderschuhen entwachsen« Feminismus ein« so gute Führerin be sitzt wie d' ! Gattin eines der vornehmsten albanischen Notabeln aus der vornehmen Familie Vlora. LehteNachrichten Bom sächsischen Hofe. Dresden, 7. April. Der König wohnte heute vormittag von 8 Uhr ab den Kompani«besichtigungen beim Leibgrenadierrcgiment auf dem Garnison- übungsplatze bei. Bezirksverein Dresden im Landesverband Sächsischer Redakteure. Dresden, 7. April. Gütern abend 9 Uhr fano im Viktoriahause die 2. Sitzung des Be- zirksvcreins Dresden im Landesver band Sächs. Redakteure und Berufs - schriftsteller statt, in der über 30 Mitglievcr anwesend waren. Die von der Satzungskommission oorgelcgtcn Statuten wurden nach eingehenden Erörterungen mit geringen Abänderungen geneh migt. Darauf wurden folgende Herren definitiv in den Vorstand gewählt: Professor Dr. Lier als Vorsitzender, Dr. Zwintschcr und Schriftsteller Franz Wallner als stellvertretende Vorsitzende. Redakteur Herlein als Schriftführer und Dr. Purlitz als stellvertretender Schriftführer, sowie Dr. Kandil als Kassierer und Meischner als stellvertretender Kassierer. Die Gewählten nahmen die Wahl sämtlich an. Nachdem noch fünf neue Mit glieder in den Verein Aufnahme gefunden hatten, be richtete Professor Lier noch kurz über die am Tage zuvor abgehaltene Sitzung des S. L. R. B. — Die nächste Sitzung wurde auf Freitag, den 24. Aprll, anbcraumt, um über die Teilnahme der Mitglieder an der am 16. und 17. Mai in Zittau stattfindendcn Hauptversammlung des S. L. R. B. sowie über etwa daselbst zu stellende Anträge zu beraten. Professor Dr. Lier schloß die Versammlung mit dem Wunsche, daß die Sitzungen des Vereins sich auch in Zukunft «ines so güten Besuches wie des heutigen erfreuen möchten. Rückkehr des frühere» chinesischen Ministers des Aeußern nach China. Berkin, 7. April. Der frühere chinesische Mi nister des Aeu ßern L i a n g - t u n - P e n , der sich während der Wirren in China in Wannfee an gekauft hatte, ist heute mit seiner Familie in seine Heimat zur nügekchrt. Es verlautet, daß er wiederum für eine hohcStellung ausersehen sei. Zur Wahl des Breslauer Fürstbischofs. (Eigene Drahtmeldung.) Breslau, 7. April. Ueber die heute nachmittag durch das Domkapitel stattsindende Repräsen tation swahl für den Breslauer Fürst bischof wird von informierter Seite folgendes mii- geteilt: Unter den Domherren haben bereits seit einiger Zeit mehrfach Vorbesprechungen der Wahl stattgefunden, di« dazu geführt haben, daß nur solche Kandidaten ausgestellt werden sollen, die das Vertrauen der Regierung und Les Heiligen Stuhles besitzen. Für die aufzustellcnde Lists kommen ungefähr 8—10 Personen in Frage, darunter Lis Bischöfe Dr. Bertram-Hildesheim und Schmidt- Fulda, sowie der bisherige Domherr Dr. Johannes Steinmann, der Direktor des fürst bischöflichen theologischen Konvikts, der als früherer Geheimsekretär des Kardinals Kapo über gute Be ziehnngen zu den weltlichen und geistlichen Behörden verfügt. Von der Kandidatur Les Bischofs Schulte von Paderborn wurde Abstand genommen, trotz dem sich die Regierung ursprünglich für seine Wahl eingesetzt hatte, denn die Bestätigung von Schulte durch den Heiligen Stubl erscheint unwahrscheinlich. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird di« Wahl Mischen Dr. Bertram und dem Fuldaer Bischof Schmidt entscheiden, von denen der letzter« erst vor kurzer Zeit erwählt wurde. Verlobung im Hause Friesen. München, 7. April. Der Leaationssekretär bei der preußischen Gesandtschaft in München Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein hat sich mit Fräulein Ida Frettn von Friesen, der Tochter des bisherigen sächsischen Gesandten in München, verlobt. Kein italienischer Lisenbahnerftrrik. (Eigene Drahtnachricht.) Rom, 7. April. Di« E»ofahr eures General streiks der italienischen Etsenbahnard etter hat sich glücklicherweise bädeuttnv verringert. Eine Abordnung de» großen italienischen Eisenbachn- arbetterverbande» hatte gestern nachmittag «in« Unterredung mit dem Minister der öffentlichen Ar beiten Tiuffelli. Der Minister kam der Depu tation freundlich entgegen. Er «Lkllirte, daß die Re gierung noch Knifften bestrebt sein «erde, den Wün schen der Arbeiter enhgvgengükmmnen. Die griechische Regierung unterstützt die Aufständischen nicht. (Eigene Drahtnachricht.) Wie«, 7. April. Der hiesige griechische Gesandte Gryparis protestiert auf das entschiedenste argen die verschiedenen Meldungen über eine angeb lich« Unterstützung der epirotischen Aufständi schen durch Griechenland. Der Gesandte erklärte, daß die griechisch« Regierung bisher und auch weiter sich entschieden loyal vevhalten werde, trotzdem sie von der Volksstimmung große Schwierigkeiten zu er warten habe. Den U «vertritt griechischer Sol daten zu den Aufständischen zu hindern sei ste außerstande Sie habe alles mögliche getan und die Militärbehörde einen formellen Befehl zur Verhinderung des Uederlausens erlassen,- wenn trotz dem Uebcrtritt« erfolgten, so sei dies nicht di« Schuld der Regierung. Türkisch-bulgarische Postkonvention. Konstantinopel, 7. April. Die türkisch.bul garische Post- und Telegraphen-Kon- vcntion ist gestern paraphiert worden. Kämpfe um Tanpico. Veracruz, 7. April. Der amerikanische Konsul hat aus Tampico ein drahtloses Telegramm erhalten, wonach an der Stadtgrenze seit Sonntag ein heftiges Gefecht im Gange ist. Eine Anzahl Toter und Verwundeter wurde nach Tampico ge bracht. Die japanische Kabinettskrisi». Tokio, 7. April. Nachdem es Vicomte Kiyoura nicht gelungen ist, ein Kabinett zu bilden, ist eine neue Versammlung der älteren Staatsmänner anbe- raunii worden. Aus dem städtischen Kollegium Oschatz. Oschatz, 7. April. Die städtischen Kolle gien wählten mit 15 von 17 abgegebenen Stimmen den bisherigen StadtkassiererS chulze zum besoldeten Stadtrat. — Die Stelle des Bürgermeisters, die am 1. Juli vakant wird, soll mit einem Anfangs gehalt von 6000 .ck und einem Endgehalt von 9000 ausgeschrieben werden. Tic neue Fernleitung Berlin—Rom zerstört. (Eigener Drahtbericht.) Rom, 7. April. Diebe haben die Drähte der Telcphonleitung Berlin —Rom durch, schnitten und gegen dreitausend Meter Draht gestohlen. Infolgedessen ist die neue Ver- bindung für den Privawerkehr gesperrt. Infolge Gasvergiftung getötet. (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 7. April. Znlolge Ausströmens von Leuchtgas wurde ein greises Ehepaar vergiftet in ihrer Wohnung aufgcfunden; der 90jährige Ehemann war bereits verschieden, während die 88jährige Ehefrau noch am Leben erhalten werden konnte, doch ist ihr Zustand lebensgefährlich. Auch eine 30jährige Tochter, die im Nebenzimmer schlief, er krankte infolge Leuchtgasvergiftung. Furchtbarer Wirbelsturm. Augsburg, 7. April. Gestern mittag geriet zwi schen den Stationen Nordendorf und Mertingen ein Güterzug in einen furchtbaren Wirbel sturm. Zehn Güterwagen wurden über die Gleise geschleudert. kemäldediebstahl. (Eigener Drahtbericht.) Brüssel, 7. April. Die Antwerpener Zeitungen berichten in ihren heutigen Morgenausgaben von dem Diebstahl eines wertvollen Gemäldes, das „Maria mit dem Christusknaben auf den Knien" darstellt. Das Gemälde, das einen Wert von einer Viertelmtllion Mark besitzt, wurde im Auto mobil von Brüssel nach Antwerpen gebracht. Die Lpeichcrbrände in Bombay. Bombay, 7. April. Die riesigen Brand stiftungen, die seit einiger Zeit fast täglich in den Hafenbaumwollenspeichern angelegt wurden, hat in hiesigen Kreisen große Beunruhigung erregt. Die Polizei und die Versicherungsgesell schaften sind bisher in ihren Nachforschungen ohne Erfolg geblieben. Seit gestern wird von der Polizei «ine neue Spur verfolgt, die sensationelle Enthüllungen mit sich bringen dürft«. Die Polizei ist der Ansicht, daß die Brände bestimmt auf das Konto einer Krupp« von Spekulanten kommen, die große Vorräte an Baumwolle aufsge- häuft haben und durch das Nioderbrennen der Baum- wollenspeicher ein künstliches Empor schnellen der Preise beabsichtigen. Der erste Verdacht lenkte sich auf die Gruppe dadurch, daß es bisher in ihren Speichern noch nicht ein einziges Mal gebrannt hat, während in den verschiodensten Teilen des Hafens bald hier, bald dort Feuer angelegt wurde. Wie es scheint, arbeiten die Spekulanten nnt einer Gruppe von politischen Fanatikern zusammen, die sich in ihre Dienste gestellt haben, wsil sie mit den Brandstiftungen ein patriotisches Werk zu tun glauben. Ueberfall auf einen chinesische« Kassierer. Batavia, 7. April. Ein chinesischer Kassierer, der mit elftausend Dollar auf der Reise hierher war. ist unterwegs überfallen und ermordet worden. Seine Leiche wurde nach der Tat auf die Eisenbahnschienen geworfen. Die Mörder wnrden verhaftet. Letzte Sportnachrichten. * Der Dreieckoslug Berlin—Dresden—Leipzig- Die Vorschläge für den Flug, der in der Pfing st ur o che d. Z. stattfindet, sind heut« vormittag dem Deutschen Lustfahrerverbande unt«rbr«itet worden. Nachdem gestern in Berlin eine Konferenz von Ver tretern der beteiligten Städte stattgefundrn bat. Es nahmen daran teil für Berlin Maior a. D Tschudi, für Dresden Assessor Dr. v. Schimpfs und für Leipzig Oberleutnant a. D. Schroetter. An Preisen find vorhanden 100 000 davon werden für die Etappenstrecken 80 000 und für die örtlichen Veranstaltungen 20 000 .tt verwendet. Zeder der drei Etappenorte veranstaltet an einem Tage lokale Schauflüge. Für Dresden ist dieser Tag auf den ersten Pfingstfeiertag festgesetzt worden. Die »orlieqevde A»»g«de lnvjißt 8 Seite».
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