Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140406016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-06
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LrUr 2. vr. 174. Moryrn-Llusgsve. Leipziger SagrdtaN. digung in der Hom«rule Streitfrage machte, dazu auserwählt habe, um ein Komplott zur Heraus forderung Ulsters einzuleiten. Es fei auch die Ver mutung ausgesprochen worden, daß er da» Kriegs Ministerium übernommen habe, um nicht im Par lament mit der Opposition die Massen kreuzen zu müssen. Ferner seien seine gestrigen Reden als herausfordernd bezeichnet worden. Dies be st reite er aber. Asquith wandte sich darauf zur Frage der Armee und zollte dem Eifer und der Ergebenheit der Armee und Flotte wärmste An erkennung. Er sei überzeugt, daß man daraus rechnen könne, daß sie vom Höchsten bis zum Untersten ihre Pflicht erfüllen würden. Die Armee solle lein politisches Werkzeug werden: sie habe keine Stimme bei der Gestaltung der englischen Politik oder der Formung der Gesetze. Die Armee werde nichts Politisches von ihm hören und er erwarte auch von der Armee nichts Politisches zu hören. Die Verantwortung für die Erhaltung des inneren Friedens läge bei den Behörden und der Polizei. Es koimne glücklicherweise nur in seltenen Notfällen vor, daß die Armee von der bürgerlichen Gewalt an gerufen werde, rvenn aber ein solcher Fall einträte, sei es die Pflicht des Soldaten, wie jedes gewöhnlichen Bürgers, den Forderungen der bürgerlichen Gewalt n achzu k o m m e n. Die gegenwärtigen unionistiichen Lehren träfen die Disziplin der Armee und die demokratische Negierung im Innersten. Diese Lehren seien eine vollkommene Grammatik der Anarchie. Sie riefen zu beliebiger Zeit den Geist der Gesetzlosigkeit auf und bean spruchten, die Maschinerie der Selbstregicrung der Gesellschaft zu hemmen. Dann sich zur Homerule wendend, sagte Asquith: Wir glauben, dasz das durch Uebereinstimmung erzielte Abkommen im In teresse des Landes und der beiden grossen politischen Parteien liegt. Ich strebe sehr nach dem Frieden, aber es muh für beide Seiten ein ehrenvoller Frieden jein. Asquith schlosz mit einem beredten Appell an die Arbeiterpartei, die Kräfte des Fortschrittes nicht zu zersplittern. Deutscher Reich. * Aus dem 14. Reichstagswahlkreise. Die Ver trauensmänner des Verbandes der national liberalen Vereine im 14. Reichstagswahlkreise hatten am 3. April 1914 eine Zusammenkunft >m „Goldenen Stern" in Borna, die sehr gut besucht war. Es galt vor allem, zu dem Wahl ausfall Stellung zu nehmen. Das Ergebnis der Verhandlungen fand Ausdruck in der folgenden Resolution: „Nachdem leider der 14. Rcichstagswahl- kreis in der Stichwahl des 26. März von der Sozialdemokratie erobert wurde, bringt die Vertrauensmännerversammlung der national liberalen Vereine einstimmig zum Ausdruck, das; von feiten der Nation alliberalsn Organisation des Wahlkreises und des Landes alles getan worden ist, um die Wähler des Herrn Nitzschkc zu veranlassen, in der Stichwahl für den bürgerlichen Kandidaten einzutreten. Wenn trotzdem ein Teil derjenigen Wähler, die keiner liberalen Organisation an geboren und keinen ausgesprochenen politischen Standpunkt einnehmcn, dieser Ausfordcrung nicht Folge leistete, so kann dafür selbst- verständlich, die rrcttiv>rraU»bcrale Partei in lewer Weise verantwortlich gemacht werden. Das Stichwahlcrgebnis beweist aber für Hetzen, dec mit Tatsachen rechnet, das; in Zu tun ft nur ein Mann gemäßigt libe raler Richtung im Stande sein wird, das gesamte Bürgertum in Stadt und Land zu einer geschlossenen Front gegen die Sozial- demolratic zusammenzusühren. In dieser Ucberzengnng sordcrn wir Ver trauensmänner alle bürgerlichen Wühler auf, an unserer Seite sür diese einzige Möglichkeit, das Bürgertum im l 1. Reichstagswahlkreise zum Siege zu führen, init Aufbietung aller Kräfte cinzntreten." * Das Ressort Hamann. Gewisse, vorläufig un verbindliche Verhandlungen, die regierungsseits mit bürgerlichen Abgeordneten jüngst geführt worden Und. lassen — der „Mil.-pol. Korr." zufolge — den Schluf; zu, das; mit dem Etat 1915 eine teilweise ober völlige N c u o r d n u n g d e r P r e s s c a b t e i l u n g des Auswärtigen Amtes geplant ist. Jene Verhandlungen scheinen den Zweck gehabt zu haben, die grundsätzliche Zustimmung des Reichstags zu einer erheblich höheren Dotierung der jetzt allein von Beamten versehenen Abteilung zu erlangen. Beabsichtigt dürfte jein, für den halbamtlichen Ver kehr mit der Presse künftighin einen oder mehrere besonders geeignete Vertreter der Tages journalistik heranzuziehen und diese Herren finanziell so zu stellen, wie sie cs ihren jetzigen Ein. kiinsten nach erwarten müssen. Man scheint für einen Posten etwa 25>!00./l, für weitere Nachgeordnete 8000 dis 12 000 ./( aussctzcn zu wollen. * Für den internationalen Handclstammerkongreh, der am 8. Juni in Paris beginnt, wurde dieser Tage von dem ständigen Komitee in Brüssel die Tagesordnung aus folgende Punkte endgültig fest gelegt: 1. Bericht des Bureaus über das Ergebnis der früheren Beschlüsse, namentlich in den Fragen der Festlegung des Ostcriestes. der Kalendcrreform, der Handelsstatistik und des Pennyportos. 2 Aer- einheitlichung der Gesetzgebungen in bezug auf das Schiedsgerichtsverfahren zur Regelung von Streitigkeiten zwischen Angehörigen verschie dener Staaten, 3. Vereinheitlichung der Gesetz gebungen über den Scheck, 4 Internationaler Post scheck- und Ueberweisungsverkehr. 5- Vereinheitlichung der Gesetzgebung über die Lagerscheine zwecks Er leichterung, Erweiterung und besserer Sicherstellung des Warenkrevits. tz. Aenderungen und Ergän zungen der Satzung der internationalen Handcls- kammerkongresfe. 7. Zweckmäßigkeit eines inter nationalen Vorgehens gegen den unlauteren Wett bewerb im Sinne der bestehenden Gesebgebungen. 8. Goldvorräte zur Verhütung finanzieller Panik. 9. Früherlegung der Stunden im Sommer. >0 Ein teilung des Tags in 24 Stunden, 11 Zollstempel marken sür Postsendungen. * Da» direkt» kommunal« Wahlrecht in den städtischen und ländlichen Gemeinden will der Landtag des Großherzogtiims Sacksen-Wci- m a r - E «! e n a ch den irlbnäirdigen Frauen ver leihen. An der Ferm des beschränkten Wahlrechts soll nichts geändert werden. Der Fortschritt liegt darin, daß die Frauen künftig direkt wählen können, während sie früher, wie in vielen anderen deutschen Bundesstaaten, einer Mittelsperson, eines männlichen Stellvertreters bedurften. Bis jetzt gibt es im ganzen Deutschen Reich nur fünf Staaten (Hannover, König reich Sachsen, Bremen, Lübeck und Schrvarzburg- Nudolstadts, wo die Frauen ein direktes kommunales Wahlrecht denken, und zwar nur in den Landqem'in d.n. Zn ihnen gesellt sich jetzt Sachsen Weimar als erster deutscher Staat der den Frauen das direkte Wahlrecht auch in den städtischen Kommunen ein räumen will. * „Lokalisten"-Kongreß. Die anarcko-sozialtstischen Lokalverbände werden vom 2l. Mai ad in Berlin einen Kongreß abhalten. Aus der Tagesordnung diese» Kongresses stehen außer den aefchästUchen An gelegenheiten folgende Themata: Di« Stellung der Lokalisten zum Genossenschaftswesen: Arbeitslosen versicherung und Arbeitslosenunterstützung: Anträge. Rustand. Oesterreich. * Abkommen über die Beförderung der öster reichischen Auswanderer. Aus Wien wird draht lich berichtet: Zwischen dem Norddeutschen Lloyd und der Ham bürg-Amerika-Linie sowie Au st ro-American einerseits und der österreichischen Regierung andererseits ist ein neuer Vertrag über die Auswanderung unterzeichnet worden. Den allgemeinen Bestim mungen ist das neue Auswandcrungsgefetz zugrunde gelegt worden. Die Auswandererguote der Austro- Amcrica wurde von 4 auf 7 Prozent erhöht und soll nach 5 Fahren auf 10 Prozent steigen. Mit den nichtdeutschen Schiffahrtsgesellschaften, darunter der Canadian Pacific, sollen die Verhandlungen in nächster Zeit zum Abschluß gelangen. Frankreich. * Au» dem Ministerrat. Aus Paris wird ge meldet: Der Mi nister rat hat in einer außer ordentlichen Sitzung den Iustizminister beauftragt, Sen Grad der Verantwortlichkeiten der Gerichts Personen in der Rochette-Angelegenheit nachzuprüfen. Der Rücktritt des Generalstaatsanwalts Fabre ist ins Auge gefaßt worden. Marokko. * Die Spanier in Marokko. Amtlich wird aus Ceuta gemeldet :Eine spanische Abteilung griff am Rio Negro zahlreiche feindliche Gruppen an. Infolge von Verstärkungen schlugen die Spanier den Feind in die Flucht. Auf spanischer Seite wurden fünf Mann getötet und neun verwundet. Koloniales. * vereis der Rord» und Mittettamerun-Kauf. leute. Die Handelskammer für Mittellamerun mit dem Sitz in Duala hat in ihrer Tagung vom 4. Februar beschlossen, sich aufzulösen. Ihre Alten gehen über an Sen neubearündeten Verein Ser Nord- und Mittelkamerun-Kausleute, Abteilung Kamerun. Ihm gehören wohl alle größeren Finnen des Schutz gebietes an. Der Verein bezeichnet es als seinen Zweck, die Interessen der Kaufmannschaft in gleicher LLeise zu vertreten, wie es bisher die Handelskammer getan hat. * Die Entwicklung von Lindi. Es gibt nicht wenige Kolonialfreunde, die der Meinung sind, als ob der Süden unseres ostafrikanischen Schutzgebietes in gewißem Sinne etwas stiefmütterlich behandelt würde. Daß er gleichwohl eine auswärts gerichtete Entwicklung nimmt, geht aus den Ziffern der Handelsstatistik aus den letzten Jahren deutlich her vor. Gegen 5,5 Millionen Mark Gesamthandel im Iochre 1912 hat das Jahr 1913 7L Millionen Mark aufzuweisen, ungerechnet die bedeutenden Waren mengen, die wegen Ueberschiffung von und nach Daressalam nicht von dieser Statistik gebucht werden. Besonders hat die Lukuledi-Baumwolldahu das Wirtschaftsleben des Lindi-Bezirkes befruchtet. Zn einer Zuschrift an die „Ostafrikaniische Zeitung" wird zwar gesagt, durch diese Kleinbahn sei nur der unterste Teil des Tales an den Verkehr angeschlossen, während wenige Kilometer landeinwärts die gleich guten Böden der Entwicklung harren. Hierzu wäre eine Vollbahn nötig, deren Verlauf auch zurzeit von feiten der Regierung erkundet wird. Die Zuschrift nennt sie die Lindi—Rowuma-Bahn und meint, sie würde sich gut verzinsen. * Pestverhütung in Deutsch-Ostasrika. Mit Rück licht darauf, daß nicht selten in den unseren Schutz gebieten benachbarten Hafenorten, wie Sansibar und Kilindini, Fälle von Ratten- und Menschenpest vor kommen, hat das Kaiserliche Gouvernement unter dem 19. Februar eine Verordnung erlassen, um di« Einschleppung der Seuche zu verhüten. Der Küsten verkehr soll nur solchen Dhaus gestattet werden, deren Schutzdach aus Segeltuch oder Wellblech be steht. Schiffe, die Lumpen, alte Kleider und der gleichen als Ladung fuhren, werden vom Verkehr ausgeschlossen. Desgleichen ist die Einfuhr von Körnerfrüchten und dergleichen aus den verdächtigen Häfen verboten. Werden Ratten an Bord eines solchen Schiffes scstgestellt, so muß es eingehend des infiziert werden. Einstweilen ist vom 1. April ab auf Grund Lieser Verordnung bestimmt worden, daß die von Mombasa bzw. von Sansibar kommenden Dhaus als ersten Hafen unserer Kolonie Tanga an- zulaufcn haben. Leipzig unü Umgebung Leipzig, 6. April. Vas Wetter -er Woche. Der Umschwung dcs Welters, wie er sich im Laufe der letzten Woche vollzog, konnte in solcher Schärfe nicht erwartet werden. Innere halb dreier Tage stieg die Temperatur um nahe zu 20 Grad Celsius. Während weiter am Sonn tage noch Schnee fiel, brachte schon die Mitte der Woche schönes, beinahe sommerliches Wet ter. In den letzten Tagen sind sogar vieler orts Gewitter ausgetreten. Die Wetterlage, die solche rasche Blenderungen zeitigte, besaß an- sänglicki das Hock, über dem N. Später zog es sich nach der Mitte des Festlandes, wobei es Nnsheilernng noch immer in Verbindung mit Frösten brarhte. Erst später verlegte sich das Hoch nach dem SW., und dann stellte sich eine warme Sndwestströmnng ein, die zum ersten Male die Temperatur bis auf 20 Grad Celsius anstejgen ließ. Infolgedessen tonnten sied Teil tiefe entwickeln, die zur Bildung der erwähnten Gewitter führten Wenn im Frühjahr sich ^'»ewirter zeigen, so geht mit diesen Hand in Hand eine weit reichende Störung der Wetterlage, das heißt io viel, daß man snr die nächste Zett nur auf unsicheres, unbeständiges Wetter rechnen kann. Die jetzige Wetterlage macht davon eine Aus- nähme. Sie zeigt deutlich, das; sich die beiden vorhandenen Hoche vereinigen wollen. Von den eben erwähnten Höchen liegt eins im NO., das andere im SW Da sich mitten durch den Erdteil noch eine Rinne tieien Druckes zieht, so »ins: ,nr Verelnmung beider tiefer Dena aufgeinlll werden. Diese Auffüllung tann nicht erfolgen, ohne das; sich dabei totale Störungen einstcllen. Infolgedessen können sich in dieser Zeit auch rasche Wetteränderungen bemerkbar machen, die aber keineswegs allzu häufig auf treten und auch nicht allzu lange anhalten wer den. Jedenfalls ist die Wetterlage nicht dazu angetan, das Sprichwort von der Wetterunbe- ßändigkcit des Aprils zu Ehre« zu bringen. Wie ui der letzten Wvchc, so ivcrdcn sich auch künftig zwei Perioden gcgenüberstehen, die sich aber nicht durch die Dauer und Zahl der Niederschläge, sondern nur durch die Temperatur unterscheiden werden. Im Anfang der Wvchc wird das vor handene nördliche Hoch vorherrschend bleiben und wird nochmals tiefe Temperaturen bringen. Selbst Fröste sind in dieser Zeit nicht ausge schlossen. Später, nach Vereinigung beider Hoche, gelaugt wiederum ein Süd- bis Südweststrom zu uns, der alsdann Temperaturerhöhung und auch eine nächUictjc Erwärmung yerbcifuhren wird. Man muß zwar damit rechnen, daß in dieser Zeit Gewitter, meist lokaler Natur, auf treten. Niederschläge bleiben allgemein selten und wenig ergiebig. * Leipzig—Mailand per Telephon. Die Teil nehmer an den Ottsfernsprechnetzcn in Leipzig und Markranstädt sind zum Sprc-chverkchr mit Mailand zugelasstn worben. Die Gebühr für ein Drciminuten- gcspräch beträgt 3,59 ^it. " I. Städtische Bücherhalle, Grcnzjtr. 3. (Bücher- vcrsorgung für die O st c r f e ie r t a ge.) Um allen Lcselustigcn die bequeme Entnahme von Büchern sür die Osterfeicrtage zu ermög lichen, ist die Bücherljalle am Ostersonnabend von 12 Uhr mittags bis 9 Uhr abends ununter- trochen geöffnet. (An allen anderen Wochen tagen von VF bis 9 Uhr abends). Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß die Be- Benutzung der Bücljerhalle vollständig unent geltlich ist und daß sowohl in der Abteilung Na turwissenschaften als auch in der Abteilung der unterhaltenden Literatur zahlreiche gediegene und fesselnde Werke sür all« Richtungen des Ge schmackes und des Interesses zur Verfügung stehen. Zur Benutzung sind alle über 14 Jahre alten Einwohner Leipzigs berechtigt. Zur An meldung in der Bücherhalle ist der Wohnungs schein oder irgendein anderes behördliches Pa pier, das auch die Adresse des Lesers trägt, mit zubringen. * Die Gesangaufsühruug im Völkerschlachtdekk- mal vom »Leipziger Männerchor" hatte auch am gestrigen Sonntag wieder Hunderte von Men schen angelockt, dre in tiefer Ergriffenheit den hervorragenden Leistungen lauschten. Eingeleitet wurde die Aufführung durch Franz Schuberts „Sanktus", Las sofort die Hörer in andäch tige Stimmung versetzte. „Das ist das Meer" von Jean Louis Nicodä, das die weite Halle wuchtig durchbrauste, ivar eine Glanz leistung, hier trat wohl mit am besten die gute Akustik der Krypta hervor. Nachdem dann noch der Männerchor mit sehr viel Gefühl und Wärme dem ihm von Joseph Reiter (Text von Richard Dehmel) gewidmeten Chor „Feier abend und „Die Nacht" von Franz Schu bert vorgetragen hatte, beschloß das bekannte kchtsttmmrge „Graduale" die Vorträge ist wirkungsvoller Weise. * Die Deutsch« Lebensrettuugsgesellschaft hielt am Sonnabend abend im .Bonoanid" eine öffentliche Versammlung ab. deren Zweck es in erster Linie sein sollt«, die Allgemeinheit sür die Ziele der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft zu interessieren. Nach Er öffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden, Herrn Banner-Dresden, ergriff Herr Günther- Dresden das Wort und legte Li« Ziel« der Lebensrettungsges'ell j chaft dar. Die D. L. R. G. will eine weiteste Verbreitung sach gemäßer Kenntnis und FertigkeitinRettung und Wiederbelebung Ertrinkender herbeiführen. Zur Erreichung dieses Zweckes sind folgende Maßnahmen vorgesehen: 1. Förderung sicherer Schwinyngele-genhciten und aller sür RettungSKwccke besonders wichtigen Zweige des Schwimmens: 2. Vorbereitung der allgemeinen Ein führung des Schulschwimm- und Rettungsunterrichts; 3. Veranstaltung von Vorträgen, Vorführungen, Lehrkursen, Prüfungen, Wettbewerben; 4. Schaffirng non billigen Leitfäden, Plakaten, Flug- und Merk blättern usw.; 5. Einrichtung einer Auskunfts- und Pvüsungsslelle. In Anbetracht Leyen, daß jährlich in Deutschland 500g Menschen den Tod durch Ertr'inken finden, erfüllt die D. L. R. G. wichtig« Aufgaben. Herr Bunner-Dresden erstattete darauf ein längeres Referat über die verschiedenen Methoden der Errettung und Wiederbelebung Er trinkender, die durch praktische Vorführungen in an schaulicher Weife erläutert wurden. Eine Reihe interessanter Lichtbilder beschloß den Abend, dem ein besserer Bestick zu wünfcken gewesen wäre. * Unterhaltunasvbend der II. Höheren Mädchen schule und des Lchrerinnenjeminars im Theatersaale Les Kristallpalastes. Die il. Höhere Mädchenschule und das Lchrerinncnjeminnr hatten am Donnerstag einen den Theatcrsaal dcs Kristallpalastes bis am den letzten Platz füllenden Kreis von Gönnern und Freunden ihrer Anstatt um sich geschart, und was sie ihnen an künstlerischen Genüssen boten, stand weit über dem Durchschnitt dilettantifckser Leistungen. Es gelangten Bilder aus der Geschichte der deutschen Erziehung zur Darstellung, die in Form kleiner Dramen von Schülerinnen des Lch- rerinncnscininars entworfen waren und durch Schü lerinnen der drei Anstalten (Höhere Mädchenschule, Lchrerinncnseminar und Uebungsschulej aufgeführr wurden. Das erste Bild, „Eeistesfrühling im Kloster" (von Marianne Krügers führte uns in sin niger Sprache in das 10. Jahrhundert; das zweite überaus malerische Bild, „In der Kemenate", ein Spiel in mittelhochdeutscher Sprache (von Käthe Lingncr). gab uns Gelegenheit, Verfasserin wie Dar stellerinnen in der Beherrschung des alten klang vollen Idioms zu bewundern: das dritte Bild, „Fah rende Schüler" (von Elisabeth Lübecks, ließ die Zeit der Reformation in frisckcn, kecken Versen vor un seren Augen erstehen, uns das graziöse vierte Bild, ...V I» nxst,." jvon Kali Dähnej. die Zeit der Vor- herrsstast französischer Sitte, während das gcbatt- und lebcusvollc fünfte Bild, Im Philanthropin" (von Ruth Gaudigs, durch die Rückkehr zu schlichter deutscher Art im Sinne Basedows erquickte. Im sechsten und letzten Bilde, „Pestalozzi als Waisen vater zu Stans" (von Gertrud Oppös, wurde die alle Volksschichten umfassend« Menschenliebe Pestalozzis in rührender Weise dargestcllt. Den Schluß der Ausführung bildete eine Tanzpantomimc (von Katt Dähnes, anmutvoll erdacht und durchgeführt. Die icnni'ickcu Darbietungen waren umrahmt und durch- fttchtcn von sinngemäßen, klangschönen Chor gesängen, geleitet von Musikdirektor Moritz Vogel und ausqesührt von Seminaristinnen. Die Leitung der Aufführung hatte in feinsinniger Weise die Ober MoMSS, 6. KvrU 1914. lehrerin Frl. E. Martens übernommen. Der Reinertrag des Abends soll dem Fonds zufließen, der von den Eltern und sonstigen Freunden der Anstalt zur Anschaffung ein« Schulfahne gesammelt wirb. * Zum Gastspiel Le» Zirkus Tarrafaui wird uns geschrieben: Es steht fest, daß ein Riesenunternehmen von der Klasse der Sarrasani-Schau Reklame machen muß, weil e» für wenige geschwinde Tage das Interesse von Zeyntausenden und Hunderttaulenden auf sich konzentrieren muß. Ader es steht auch fest, daß sich das llnternebmen des Direktors Stosch-Sarra- sani des Mittels der Reklame nicht bedient, um in amerikanischer Bluffmanier die Menschen zu narren, ihnen mit überreizter Phantasie Versprechungen zu machen, die nachher nicht gehalten werden können. Wenn Sarrasani deute von sich sagt, daß er das größte und vielseitigste reisende Unternehmen Europas ist. so stimmt das, und es steht jeder mann frei, zu kontrollieren, ob die Sarrasani-Schau nicht auch in der Wirklichkeit da« zeigen kann, was ihre Plakate, was ihre Ankündigunoen zusagen. Die Sarrasani-Schau trifft am nächsten Donnerstag nachmittag auf dem Berliner Bahnhof ein, und sofort nach Eintreffen wird an die Ent ladung des Tiermaterials herangegangen werden. Es bietet sich dann die beste Gelegenheit, nach zuzählen, ob Sarrasani nicht den gewaltigsten Marstall nach Leipzig führt, den je ein Zirkus unternehmen besessen hat, ob er tatsächlich die großen Herden an erotischen Tieren, an Elefanten, an Kamelen, an Zebras, an Rindern und Büffeln fein eigen nennt, von denen Bild und Schrift singen und sagen. Freilich die Raubtiere, die empfindsamen und kostbaren exotischen Tiere werden in wotüver- schlossenen Menagerie- und Gitterwagen befördert werden, sie werden sich erst in den Vorstellungen zeigen. Und ebenso wird das riesige Personal, das teilweise schon in Leipzig weilt, teilweise schon im Dresdner Winterunternehmen beschäftigt ist, und teil weise noch eintrifft, in seiner vollen Piaffe erst zu den Aufführungen der Sarrasani-Schau in Erschei nung treten. Am Sonnabend mittag gedenkt Scnra- sani einen Umzug seiner Wild-West-Schau, also einer einzigen Attraktion seines Unternehmens, durch Leipzig zu veranstalten. An diesem werden allein mehr als hundert Personen und Pferde teilnebmen. Die Eröffnung der Sarrasani-Schau findet am Oster sonntag um 3 Uhr statt. Sarrasani bleibt neun Tage in Leipzig und veranstaltet täglich zwei Vor stellungen. * Ein Kohlenkeller in Brand. Gestern abcikd um 6 Uhr brach in einem Kohlenkeller der Kl int- hardtschen Fabrik, Liebigstrahe 8. vermutlich durch Selbstentzündung der Kohlen, ein Brand aus. Gleich daraus erschien die Feuerwehr unter Leitung von Herrn Branddirektor Wolf aui der Brandstätte. Die Löscharbeit bot große Schwie rigkeiten wegen der außerordentlich ungünstigen Lage des Kohlenkellers. Es war nämlich ein ein ziger Zugang vorhanden, dessen Betreten durch ge waltige Rauchentwicklung sehr erschwert war. In folgedessen setzten sich die tapferen Feuerwehrleute der bedenklichen Gefahr ein« Rauchvergiftung aus, der auch ein Mann zum Opfer fiel. Er wurde von den Aerzten Sanitätsrat Dr. Korman und Dr. Kühn behandelt und im Rettungsautvmobil der Rettungsgefellschast dem Krankenhaus St. Jakob zugefühvt, mehrere leichte Fälle bedurften kei ner. , B«chnndlnna, . der Rettungsgefellschaft wurde jedoch mit einem Sauer stoffapparat an der Brandstelle für alle Fälle statio niert. Wenn man bedenkt, daß in dem Kell« zirka .'>00 Zentner Kühlen lagen, die entfert werden muß ten, so kann man sich denken, eine wie schwierige Ar beit die Feuerwehr zu leisten hatte. Um so höheres Lob gebührt den Feuerwehrleuten. Die Löschungs-- und Aufräumungsarbviben dauerten bis spät in die Nacht. SSebsisOe Nacffrittilen - Dresden, 5. April. * Das vermitzte Fräulein Maria Hill ermordet? Unser römischer 8.-Mitarbeiter drah tet uns unter dem 5. April: Auf der Spur eines Verbrechens an einer Dresdnerin glau ben die italienischen und französiscljen Sicher- heitsbehörden der Grenzstation Ventimiglia zu sein. Es handelt sich um die Aufklärung über das mysteriöse Verschwinden des Fräuleins Maria Hill, das seit dem 2. Januar bei einer Traversrerung des Monte Grammont spurlos verschwunden ist. Die ursprüng liche Annahme, daß Fräulein Hill das Opfer eines Unfalls bei ihrer Bergpartie geworden wäre, wird heute von den Polizeibehörden nicht mehr aufrechtcrhalten. Diese haben nach einer Meldung des „Secolo" eine sensationelle Ver haftung vorgenommen: Unter dem dringenden Verdacht, das Fräulein Hill beraubt und er mordet zu haben, ist auf italienischem Ge biete ein gewisser Carlo Artcmi genannt Marco, aus der Umgebung von Rom gebürtig, verhaftet worden. Artentt ist ein vielfach vor bestraftes Individuum. In seiner Begleitung wurde an dem Tage, an dem die junge Dresdnerin verschwand, der aus Spanien stam mende, nach einem Gattenmord aus dem Ge- fängnisse seiner Heimat entwichene Antonio Perroni beobachtet. Pcrroni wird noch gc- kÄsckes OeI6 u»ck v»ckktze«bint« r«I«n Kkel- Icun,- u. Z»len» Qolck-QAarett«» baben annLkernck cken gleichen Vert. L»I«n XIettnun- u i«I«a trolck- QOMratte» »tack nur echt mit ktnn« »uk lecker Cigarette: Or1e»1«It»<Le Tabab- uack »VevIckL«-, lababer kkutza Ltekr, vrercke». sucht. Grenz, zu Frc sie h<r AuSslr den P lich ha angebc dahing lich, d absicht Hinter Beraul geworf beten, durch jetzigen beigetr * Ri >>andeli heute ii Vom R Anlaß gestellte ausspre« * Lo Gutsbes di« Die der Be; der Vei aber. ! Nächten der Ein * St hier Hai rund 90 von Un: Kinder ur. 2 19. Apr gebir, Frühjah ychtigun mittags dem Tu Festauss 5. Juli t sollen. - vei sein «Nana e Nach folg Annaber * Ba von 181 Fabia 10 000 .>000 sür die ein alltz anstatt. - Verschul der Löb, alte Art Uebersch gelaufen Nse * D Posen hier 38 gclomme munion Damen Häusern eine öffci die Eller munion schmückt > Die Kirc gehalten hier und munion. * Bc (Warrhe ipreng wurden beide H< * Die meldet n sind die haupteler geschlosst: bisl)er ol; z a h l r c in c n, un man also mit Regl und Weit tM sich c chen lvns denen Er , lautet, to in der Nc fachen wi len, noch * Di uuterbrvi Touloi des vor Nr. 258 werden. * Do; wird drc Oberland aus noch mord.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)