Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.06.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140626024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914062602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914062602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-26
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mens - Ausgabe /lnatsbllM des Rate» rurd des pollreüurrtes »«Laktlon un» »«schüstsstrU«: ^«hanatsgass« Nr.«. * Z«rnspr«ch-K»schIuS Nr. 14»»r, 1<»«3 un» kl». Nr. 320. 1Sl4 IreUsz, Sen 2ö. Huni * Die Mcl- ais »rs lch?. 55. >25. usr. '«k r lick ttr Up!« nvel Ein- Mel- «. dirs- der ..Die Die zum en vm. lln) )S7» Wie könnte der Mensch sich als klein empfinden, wenn gar nichts Großes in ihm wirkt? R u d. Enden. * Die Stadt Salem in den Vereinigten Staaten ist von einem furchtbaren Brand be droht. (S. Nachr. o. Tage.) * Die Albanien bes. Art.) ile n. Gesterreich-Ungarn un- -er Vatikan. Beim Abschluß des Konkordats, das zwischen Serbien und dein Vatikan nach langen Verhandlungen zustande gekommen ist, haben beide vertragschließende Teile die Ver sicherung abgegeben: das Konkordat dien« nur den Interessen der Religion und sei gegen nie mand gerichtet. Diese Versicherung ändert jedoch nicht das geringste an der Tatsache, daß das Protektorat Oesterreichs über die Ka tholiken in den durch den letzten Balkankrieg serbisch gewordenen Gebieten nunmehr aus hört. Ohne Zweifel ist das Streben, der Pro- tettoratsstellung Oesterreichs auf serbischem Bo den ein Ende zu machen, für Serbien die Trieb feder zu seinen Kontordatsverhandlungen mit dem Vatikan gewesen. Vom Standpunkt staat licher Selbständigkeit erscheint das Vorgehen Serbiens durchaus begreiflich. Daß aber der Vatikan ohne Rücksicht auf Oesterreich in Ver handlungen willigte, die als ein natürliches Er gebnis der geschichtlichen Entwicklung sich ge wissermaßen von selbst ergaben, ist darum be merkenswert, weil diese Haltung des Vatikans sich in hervorstechender Art von dem Verfahren unterscheidet, das Oesterreich gegenüber der Kurie bisher beobachtet hat. Weiß man doch, daß ein Besuch des Kaisers Franz Joseph in Rom aus Rücksicht auf den Vatikan bisher unterlassen worden ist. Trotz der geschichtlichen Vorgänge, die dem Kirchen staate ein Ende machten, hat der Monarch Oesterreichs es vermieden, seinen italienischen Verbündeten in der Hauptstadt Italiens zu be- Vas wichtigste. Lage des Fürsten Wilhelm von hat sich sehr verschlechtert. (Siehe Ausübung der serbischen Regierungs geschäfte Lurch den Kronprinzen wird wahr scheinlich längere Zeit andauern. (S. Ausl.) Italienische Vorbereitungen. * Mailand, 26. Juni. lEig. Drahtm.) Wie dte oberitalienischen Zeitungen melden, erhielten die italienischen Eisenbahnverwaltungen den Auftrag zur beschleunigten A u s füllunader Kohlenvorräre. Im Kriegshafen von Brin disi wurde am Dienstag ein Verbot des Be tretens der Hafenanlagen durch Zivilpersonen angeschlagen. Montenegro verstärkt die Grenzwachen. Mailand, 26 Juni. lEig. Drahtmeldung.) Aus Eetinje melden die Blätter: Das erste Auf gebot von 26—45 Jahren ist in Montenegro zu Heeresübungen einberufen Die Erenz- gar n iso ne n an der albanischen Krenze wurden durch die 2. Jnfanteriebrigade aus Eetinje verstärkt. * Die U e b e r sch we m m u n g c n in Süd- china nehmen immer größeren Umfang an. (Siehe. Nachr. v. Tage.) Dabei sah er plötzlich, wie die Russen eine Truppenverschiebung vornahmen und brach in die Worte aus: „Ah! Ich glaube, sie wollen manöv rieren? Ich werde ihnen die Taktik beibringen!" Und sofort befahl er, sich die Bewegungen der Russen zunutze zu machen." In dem Briefe an seinen Freund schildert der Fürst weiter einige interessante Einzel heiten über Napoleons Aufenthalt in Dresden: „Gleich nach der Ankunft hat er sich gebadet, während dieser Zeit verschiedene Kuriere ausgesandt, mit einigen Ministern gesprochen, und am folgenden Tage ist er schon um 5 Uhr morgens ohne anderes Gefolge als einige Adjutanten zu Pferde gewesen, hat im Hospital mit allen Verwundeten aus den preußischen Feldzügen gesprochen, hat dann die Festungswerke be sichtigt und ist schließlich zu den Kadetten geritten, mit denen er über die schwierigsten mathematischen Fragen ein Examen angestellt hat." In Dresden begegnet der Fürst auch Talleyrand, der ihm eine kleine Anekdote über den Kaiser erzählt. Danach wäre Talleyrand der Kaiser nie so groß und erhaben erschienen, wie bei Osterode, wo er, umgeben von Leichen und Pserdekadavern, ruhig ein Gericht schlechter Krebse aß und dabei schwur, daß er alles erleiden würde, um Rußland zu demütigen. Der Fürst hat Napoleon Zeit seines Lebens bewundert, schon vom ersten Konsul hat er gesagt: „Bonaparte ist gleichzeitig Eäsar, Alexander, Pyrrhus und Scipio. Er ist ein Wunder. Warum hat er eine Frau und Eltern? Das steht ihm gar nicht." L. Vie verzweifelte Lage -es Fürsten von Mbanien. Die Lage in Albanien hat sich für den Fürsten in den letzten Tagen ganz trostlos gestaltet. Uederall im Lande sind seine Anhänger geschlagen worden, überall triumphieren die Aufständischen und vieler orts weht die türkische Fahne als Zeichen, daß sich die mohammedanischen Albanier nach der früheren Herrschaft zurüdsehnen und keinen christlichen Herrscher Kunst UN- Wissenschaft. * Amtliche Nachrichten von der Universität Leipzig. Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts in Dresden hat den Direktor des Veterinärinstitutes, Professor Dr. Eber, zur Teilnahme an dem X. Internationalen Tierärztlichen Kongreß in London für die Zeit vom 25. Juli bis 25. August beurlaubt. * Opernfestspiele in Finnland. Die berühmte finnische Sängerin AinoAdt« von der Pariser kroßen Oper veranstaltete, wie aus Petersburg ge meldet wird, Anfang Juli in Nyslott (Finnland), dem „finnischen Bayreuth", Opernfestspiele auf einer Freibühne. Es werden ausschließlich Werke finn ländischer Komponisten aufgeführt, in diesem Jahre „König Taris Jagd" von Pacins und „Pohjan netto" von Merikanto. Aino Ackt«; singt die Hauptrollen. * BvlkSvorstellunaen im Königliche« Theater in Wiesbaden. Zum Schluß dieser Saison wird das Königliche Theater in Wiesbaden, wie alljähr lich, erne Reihe volkstümlicher Vorstellungen zu kleinen Preisen veranstalten. Zur Aufführung aelanaen. Neue Erinnerungen an -en Fürsten von Ligne. In Belgien rüstet man sich, den 100. Todestag des Feldmarschalls Karl Joseph Fürsten von Ligne zu feiern, eines der bedeutendsten Feld herren und Schöngeister seiner Zeit. Zu dieser Feier liefert der bedeutende französische Napoleonforscher Henri We Ischinger im „Journal des D^bats" einen Beitrag, in dem er auf Gründ bisher unver öffentlichter oder wenig bekannter Urkunden aus führt, wie der geistreiche belgische Aristokrat über Napoleon gedacht hat. Der Fürst, der früher in österreichischen Diensten gestanden und u. a. die Kriege von 1789 und 1792 mitgemacht hatte, hatte nie Gelegenheit gefunden, Napoleon gegenüberzutceten und stch mit ihm zu messen, und erst im Jahre 5807 in Dresden bekam er Napoleon zum ersten Male zu Gesicht. Er berichtet darüber an seinen Freund, den Fürsten von Arenberg, :n einem Briefe vom 20. Juli: „Also", so beginnt er, „ich habe ihn gesehen, und aus Furcht, sein Partei gänger zu werden, falls er mich etwa gut behandelt hätte (obgleich er nicht sehr wohlwollend aussieht), bin ich der einzige der noch regierenden oder schon abgesetzten Fürsten geblieben, der sich ihm nicht hat vorstellen lasten. . . . Sie haben mich erheitert, alle diese verbündeten Fürsten, mit denen ich alle Tage dinierte, und die er zu sich befohlen hat, ausgenommen den Herrscher von Liechtenstein, der jetzt gerade seine ersten Zähne bekommt (er war damals noch ein Kind). Ich hab ihnen gesagt, sie kämen mir vor, als ob sie sich im Tale Josaphat zum jüngsten Gericht ein gefunden hätten, und sie sind darauf im Chorus in ein großes Gelächter ausgebrochen und haben gesagt: „louckours eimLple!" Der Fürst bekommt Napoleon in der großen Ga lerie des Kgl. Palastes zu Gesicht und findet, daß er ein kriegerisches Aussehen habe, das Aussehen eines entschlossenen und berechnenden Mannes, weniger das eines Genies. „Ein sächsischer Oberstleutnant", so fährt er in seinem Briefe fort, „hat mir erzählt, daß Napoleon bei Friedland zu Fuß auf einer An höhe unter dem Kanonenfeuer stand, von wo er die Schlacht so gut überblicken konnte, daß er den Blei stift in der Hand, seine Befehle auf Karten schrieb und einzeichnete und diese durch seine Adjutanten den Generalen überbringen ließ. kvr L«Ip»>a UN» v»r»n« »urch nnsir« r«a« . unz Sp<»tt«ur« rma!tä-Uch In« yau« -«»rocht, monattich 1.U M., vI«rt«YS»r»ch3.7S M. S«i »er »«schSft.p.Ur, unser» FUlalrn un» Nu«aad»st«U»a ad-«holtr monatUch 1M.,virrteUShrUch 3 M. Durch »l«post: lonrrhald drutschlan», un» ürr »rutsch,» »,!«»>«« monotltch 1^0 M., vi«rt«y»hrUch 4.SS NI., au«schlt»ßlich postdesteUg«!». va« r,lpzlg,rrog«d!att,rsch,Int wrrktng» rmal, Sonn. u. Z«i«rkag»lmal. 2» lrlpzlg. »rn Nachdarort,n un» »,n Orten mit rla,o,n Mairn wir» »Ir flb«n»au«sadr noch am stbrn» »«> arschrinrn» in« hau« -elt«f«rt. Vrrlinrr Nröaktion: In »,n -eiten 17. ^-rnspr,».pnf»lnft: Moabit Nr. »a?. haben wollen. Bald wird sicher die Erneuerung des Angriffs auf Durazzo zu erwarten sein und die Ent scheidung über die Herrschaft des Fürsten wird dann fallen. In Erwartung dieses Angriffs ist zum Schutze der deutschen Gesandtschaft ein Geschütz gelandet worden, während in Italien, wie es scheint, umfang reiche Vorbereitungen für ein bewaffnetes greiien getroffen werden. Es liegen folgende düngen vor: Verzweifelte Verhältnisse in Albanien. *Wten, 2<». Juni. Nach den neuesten diittgcn aus Siidalbanien steht die Lache des Fürsten überall schlecht. Ter hiesige albanische Konsul Lu re ha Veh äußerte sich: Ich habe alle Hoffnung aufgcgebrn, die Lage meines Vater landes ist v rzwetfelt. — Gin Komitee erläßt eine» Aufruf. iu dem die Tentschen und Lesterreicher aus gefordert werden, alsFreiwillige nach Albanien zu gehen, nm den Fürsten zu unterstützen. Die Ausrufung des Sultans als Herrscher. Wien. 26. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Nach den letzteingegangenen Berichten aus Durazzo haben die in Elbassan eingewgenen Aufständischen sämt- liche Regierungsschilder von den öffentlichen Gebäuden entfernt, die Absetzung des Fürsten Wilhelm ausgesprochen und die Souveränität des Sultans über Albanien proklamiert. Die Ortsbehörden leisteten bereits der neuen Regierung den Treueid. Es verlautet, daß Essad Pascha mit den Aufständischen in Elbassan etngezogen ist. Balona vor der Einnahme. Paris. 26. Juni. Der „Matin" meldet aus Du razzo: Die Aufständischen stehen bereits bei Val ona und werfen die Regierungstruppen zurück: die Ein nahme der Stavt ist stündlich zu erwarten. — Turkhan Pascha kündigte an, daß er beabsich tige, das Präsidium n ieder zulegen. Die Königin von Rumänien hat an die Fürstin telegraphiert, sie möge ihre beiden Kinder ngck Bukarest schicken. Der Fürst versucht Prenk Bibdoda zu ver anlassen, neue Truppen zu sammeln und hat durch Kurier einen eigenhändigen Brief an ihn abgesandt. Hilfe durch die Truppen in Skutari. > London, den 26. Juni. Der Wiener Korrespon dent der „Daily Mail" will aus bester Quelle er fahren haben, daß die Großmächte augenblicklich mit der Beratung eines Vorschlages beschäftigt sind, der dahin geht, die in Nordalbanien weilenden internationalen Truppen zu einer Armee zu vereinigen, die dann zur Unterdrückung des Aufstandes in Albanien Verwendung finden soll. Zum Schutze der Deutschen. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Durazzo vom 25. per Radiotelegramm via Schiff „Panther" und Tastelnuovo: Der deutsche Gesandte läßt auf alle Fälle in Erwartung eines größeren Angriffs eine Schnellfeuerkanone vom Kreuzer „Bresla u" landen. Iss. Jahrgang 4»—für Inserat« au« Letpzt- an» Umgib»»- »l« /mzeigenpreif e. 1 Wam,«p«m3,tt*u p,.. »I« «,kiam,,^i<, m., voa au.würt, 30 Pf., KeNamen 1.« M., Klein« Nnz eigen »l,p«Mz^I«aur r»pf.».WI«ürr»«l.tzad., Inserat« voa V«HSr»«n im amtlich,»»«» »I« p«tit» z«tt« 30 ps. ch«sch»st,an-«ig«n mit platzvorschrist Im Preise «rhSht. Nabatt naO Laris. »«ilog«nrch«samtausi.SM.»a,»aus«aüau,schl.p»stg«dahr. f>nz«ig«n-Nnnabmr: 1ohanni«gafs«I, dri sämtlich«» ZUial«n »«, L«lpzlg«r La-edlott«» un» all«» ftnn»n««n-<xp«»iti»n«a »«< In» ua» ftu.lan»««. »«schiiftofttll« für 0«rUn u. »I« pr. Vran»«ndurg! dir«ktlonwait«rZli«g«t, Vrrlia w. IS, MarcaretkenNraß« I. Z,rnspr«ch-stafchluh> lütz»» »471. y.-eutscherGewerksthastskongreß 8. L II. München, 25. Juni. Die Beratungen des Neunten Deutschen Eewerk- schaftskongresses wurden heute fortgesetzt mit der Debatte über die Erenzstreitigkeiten. und zwar speziell über die Streikunterstützung und di« Gewerkschafts kartelle. — Die Abstimmung über die Anträge und das Regulativ selbst wurde auf morgen vertagt. Hierauf referierte Gustav Bauer (Berlin) über die „Bolksfiirsorge". Redner ging auf Einzelheiten dieser Versicherung ein und erläuterte, wie sich der ganze Betrieb der Anstalt entfaltet hat. Die beiden Konkurrenzunternekmungen haben bei weitem noch nicht so viele Versicherungen abgeschlossen wie die „Volksfürsorge" allein. Redner macht der Regierung den Vorwurf, daß sie die Konkurrenzunternehmungen unterstützt, während man selbstverständlich den Bestrebungen der Arbeiterkreise nach dieser Richtung hin die größten Schwierigkeiten bereitet. Der Antrag, auch die Feuerversicherung an die „Volksfürsorge" anzugliedern, gelangte nicht zur Er örterung, nachdem der Referent erklärt hatte, daß man sich später mit dieser Frage beschäftigen werde, jetzt sei die Zeit dafür noch nicht gekommen. Das folgende Thema betraf: Die Handhabung des Reichsvereinsgesetze». Der Referent August Brey (Hannover) beschwerte sich über die polizeilichen Schikanen gegenüber den Gewerkschaften, besonders über die Politifch-Erklärung einzelner Gewerkschaften durch den Berliner Polizei präsidenten. Der Redner empfahl eine Resolution, in der es unter anderem heißt: Die Bestimmungen des Reichsoereinsgesetzes vom Jahre 1908 erfüllen die Anforderungen an ein freies Vereins- und Ver sammlungsrecht nicht: insbesondere erweisen sich der gewerkschaftlichen Organisation hindernd und schädlich: die Anwendung des 8 3 auf gewerkschaftliche Verbände, die Anwendung des Ver bots fremder Sprachen in Gewerkschaftsversamm lungen, das Verbot der Teilnahme von Personen unter 18 Jahren an Vereinen und Versammlungen. Die Handhabung des Vereinsgesetzes, wie sie im Bürgerspital eine Bronzetafel mit dem Porträt Köberles angebracht werden. * Hochschulnachrichten. Das Thoma der jährigen Alvarengapreisaufgabe Hufelandischen Gesellschaft lautet: Diagnose der Geschwülste des Rückenmarkes." mit Motto versehenen Arbeiten sind bis 1. Mai 1915 an den Universitätsprofestor Geheimen Medizinalrat Dr. Ew a ld in Berlin rinzusenden. — Wie aus Danzig gemekdet wird, hat der Ver treter der Mineralogie und Geologie an der Danziger Technischen Hochschule, Dr. Ferdinand v. Wolff, einen Ruf als Ordinarius an die Universität Halle erhalten. — In Kiel ist am 22. d. M. der llnioersitätsmusikdirektor Professor Dr. h. o. Hermann Stange, Organist an der St.-Nikolai-Kirche, im 79. Lebensjahre ge storben. — Der Ordinarius der alten Geschichte an der Marburger Universität Professor Dr. Elimar Klebs wird krankheitshalber mit Ablauf des Sommersemesters vom Lehramte zurücktreten; zu seinem Nachfolger wurde, wie wir erfahren, Pro fessor Dr. Walter Otto von der Universität Greifswald berufen. — Der etatmäßige Pro fessor der Nationalökonomie an der Technischen Hochschule zu Aachen Dr. jur. et phil. Wilhelm Kähler hat einen Ruf in die juristische Fakultät der Universität Greifswald erhalten. — Die kürzlich verstorbene Frau Morris Jesup hinterläßt dem Naturhistorischen Museum in New Pork fünf Millionen Dollar. — Der deutsch-amerikanische Ausschuß der Weltaus stellung in San Francisco 1915 hat den Rektor der Berliner Tierärztlichen Hoch schule Geheimrat Professor Dr. Ellenberger und Dr. med. Riedel in Dresden zu Ehren mitgliedern ernannt. — Professor Dr. Meisen heimer in Jena hat den Ruf als Nachfolger Professor Thuns als Ordinarius für Zoologie an die Universität Leipzig angenommen. Ebenso hat der ordentliche Professor für römisches und bürgerliches Recht an der Universität Freiburg Dr. Parisch den Ruf als Nachfolger des Geheimrats Strohal als Ordinarius für bürgerliches Recht an! die Universität Leipzig angenommen. Beide s>» "cl-ramt mit Beginn des Winterhalb jahres antreten. — Der Professor der Zoologie an der Bonner Universität A. König hat der Universität sein neuerbautes ornithologisches Museum im Werte von mehreren Millionen Mark vermacht. * Die Nordpvlerpeditiou Amundsens. Der Storthing hat, wie aus Thristiania drahtlich gemeldet wird, einen Kredit von 200 000 Kronen für die N o r d p o l e x v «- dttion Roald Amundsens angenommen. „Fidelio", „Carmen", „Der Waffen schmied", „Versiegelt", „ Tell" und „Die Jungfrau von Orleans. Zu einer „Par- s if a l"-Aufführung, die ebenfalls im Rahmen dieser Volksvorstellungen stattfindet, hat die Stadtver- waltung den größten Teil der Billette zur Verteilung angekauft. * Die Wedekind-Sammlung, bestimmt zu einer Ehrengabe an des Dichters Geburtstag, hat bisher den Betrag von 4500 ergeben. Unter den Spen dern finden wir zwei Generalintendanten von Hoftheatern: Graf Nikolaus v. Seebach (Dresden) und Baron zu Putlitz (Stuttgart), mehrere Universitäds Professoren, zahl reiche Schriftsteller und Privatleute, einige bekannte Verleger, einen Theater agenten und einen Schauspieler. Unter den Namen der Schriftsteller sei einer erwähnt, den man in dieser Liste mit Freuden entdeckt, weil man ihn unter den Freunden der Dichtungen Frank Wede kinds kaum zu finden erwartet hätte: Ludwig Eanghofer. * Die Nachfolgerschaft Dr. Dinters. Im Auftrage der Eesellschafteroersammlung der Vertriebsstelle des Verbandes Deutscher Bühnenschrift- steller hat der Aufsichtsrat nunmehr als Nachfolger t<es Herrn Dr. Dinter zunächst provisorisch auf ein Jahr die Herren Dr. Hugo Lachmanski und Dr. Albert Entsch zu Direktoren und Geschäfts, führern der Vertriebsstelle ernannt. Ergänzend teilt der Aufsichtsrat hierzu mit: „Auf Wunsch des Herrn Dr. Dinter tragen wir hierdurch unserer neulich ge- gebenen Mitteilung, daß die gegen seine Amtsführung erhobenen Einwendungen ausschließlich geschäftlicher Natur sind und nichts enthalten, was seine persönliche Ehre berühren könnte, noch nach, daß diese Ehren erklärung von sämtlichen Mitgliedern des Aufsichts rates, Dr. Max Dreyer, Dr. Ludwig Ganghofer und Dr. Walter Harlan, und allen anwesenden Gesell schaftern einstimmig beschlossen worden ist. Außerdem wurde am 23. d. M. in einer Aufsichtsrats sitzung der Beschluß gefaßt, Herrn Dr. Dinter in Würdigung seiner großen Verdienste bis -um 1. April 1915 im Genüsse seiner vertraglichen Bezüge zu belassen." * Kleine Mitteilungen. Der städtische Etat-Aus schuß in Halle beschloß, dem berühmten Irrenarzt Reil ein Denkmal aufzustellen. Ferner bewilligte er 18000 um im alten historischen „Großen Turm" eine akademische Lesehalle einzu richten. — Zur Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages, an dem der berühmte Straßburger Gynäkologe Professor Dr. Köderte zum erstenmal die Ovariotomie ausführte, wird an der Stätte dieses «nillLnschaftlichen Ereignisses im hiesigen suchen, weil er die Empfindungen des Papstes durch einen solchen Besuch nicht verletzen mochte. Oesterreich unterlief; also zugunsten des Vati kans, eine der natürlichsten Folgerungen aus dem Gange der Ereignisse zu ziehen, obgleich mit solcher Rücksichtnahme ein handgreiflicher polirischer Nachteil verbunden war. Denn die öffentliche Meinung Italiens, die nur zum kleinen Teil klerikal im eigentlichen Sinne des Wortes ist, empfand jene österreichische Rücksicht auf das Papsttum als eine Schmälerung des endlich geeinten italienisckzen National staates. Der Abschluß des Konkordats mit Serbien veranschaulicht drastisch, wie unbedenklich der Vatikan mit den Ergebnissen der ge schichtlichen Entwicklung sich abfindet, sobald das Interesse der römischen Kirche dabei zu seinem Rechte gelangt. Wird Oesterreich, das die poli tischen Kosten dieser päpstlichen Taktik trägt, dem Vatikan gegenüber endlich aufhören, in der An erkennung des Ergebnisses der geschichtlichen Ent wicklung Rücksichten zu übe«, die der Vatikan gegenüber Oestereich ohne weiteres außer acht läßt? Wer sowohl die innere Kräftigung der österreichisch-italienischen Beziehungen im allge meinen als auch die Erleichterung der albanischen Politik Oesterreichs und Italiens wünscht, muß auf diese Frage bejahend antworten. Tie öffentliche Meinung Italiens würde zweifellos von lebhafter Sympathie für Oesterreich erfüllt werden, wenn sie die Gewißheit erhielte, daß dem österreichischen Bundesgenossen die Rücksicht auf den Papst nicht mehr höher steht als die Rücksicht auf das Selbstgefühl des italienischen Volkes. Dem Hause Habsburg-Lothringen hat die Knrie durch den Abschluß des Konkordats mit Serbien gezeigt, daß sie ohne Bedenken den Anforderungen der modernen Entwicklung auch da cNtspticht, wo östereiMsche Interessen auf dem Spiele stehen. Zieht Oesterreich nun seiner-, seits den Schluß, daß es bei keinem Anlaß fort an eine „römische Frage" mehr anerkennt, dann hat es für die innere Annäherung Italiens an die Donaumonarchie in der heilsamsten Weise gesorgt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite