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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.06.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140623029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914062302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914062302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-23
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Seue S. Nr. 314. Nvenü-Nusgave. Leipziger Tageblatt. Dienstag, 23. Juni 1914. Nilt Leiprig unü llmgebiing Leipzig, 23. Juni. Zamttlenuachrichtra. Grrlott: Fräulein Käte -löse ln Blasrwi» bei Trc-drn mit Henn KriegsierichiSrak Alfred Franke in Lrivsig. Gehör»«: Herr» Lehrer Anion Sandig und Frau Maria ged. Unglaub in Leipzig ein Knabe. —> Herrn Wolfgang Edelmann und Frau Andrea geb. Beckmann in L.-Lonnewi» ein Mädchen. — Herrn Eduard Kluge und Frau Hertha geb. Dorn in Leipzig ein Mädchen. — Herrn Richard Tiedemann und Frau in L.-Lindenau ei» Mädchen. Gestorben: Herr Rudolf William Bencr in L-slo lM, Acuszcre Höllische Stiasze 86, 31 Jahre alt. Beerdigung: Tonner-tag vormittag >>l9 Uhr 6lvhliler Friedlwf. — Herr Richard Auer»>vald in L.-Bolkinarsdors, tlvnradstrahe 78, ül Jahre alt. Beerdigung: TonnerStag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause au-, — Fra» Zvvhie Käser i» L^iohli-, Luisens«rahc 22, 59 Jahre alt. Einäscherung: Donnerstag nachmittag V»4 Uhr. Abena-Spirlplau Her Lripriger idealer Erklärung: O. --- Lprr, Op. — Lpcreue, Scd. Schauspiel, I.. E Luitfpiel. Tr.^ rrauertpiel. - —— lien.tag Anj. Ende Mttwocks Ans. Enk« Neue» Ltz. Act'. (X 7 lv Lauernehr«. 0. Lavall. rustic. Der Bajav,o. «>. 7 -.10 AU.» Ltz. Wie «inst im Mai. I.. n Wie «inft im Mai I.. s 1«U Opeeett.-Ih. Gelchloilen- — Eelchlossen. — — Echauspielh. Al» ich noch im Slü,«lttrid«. S1. Als ich roch im Llügeltteid«. - Wetterbericht der König!. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage f ii r den 24. Juni. Südwestwinde, heiter, warm, kein erheblicher Niederschlag, aber Gewitlerneiaung. Svnncnausgaiiq 3 Uhr 52 Minuten, -untergang 8 Uhr 2! Minuten. Mondaufgang 3 Uhr 55 Minuten, -untergärig 9 Uhr 3!) Minuten. ztz Wetternachrichten vom 22. 23. Juni. Pöhlberg: Glänzender Sonnenuntergang, Him- melssürbuna gelb, Gewitter nicht sehr wett entfernt nach Süd bis West, schwaches Wetterleuchten von Süd bis West. O Pilotausstieg. Erdboden: Westsüdwest 5; 500 Meter: West 7; 1200 Meter: Westnordwest 10. Temperatur des Flustwossers. abends 6 Uhr mittags 12 Uhr Schwimmanstalt (Elster) . >19'/-0 ->180 >19 0 Lermaniabad (Pleiße) . . -l-21'/r6 >19 0 > 20 0 Vlvatbänöer unü Johannisfeft. Zu allen Zeiten, wenn iin Leben der Völker besonders denlivürdige historische Momente ein traten, die in dem Herzen jedes einzelnen einen begeisterten Widerhall fanden und sie mit be rechtigtem Stolz oder inniger Dankbarkeit er füllte, zeigte sich das Bestreben, diese grosse Freude, diese Begeisterung, die man empfand, auch äussertich zum Ausdruck zu bringe». So entstanden die B i v at b ä n d e r, mit denen schon zu den Zeiten unserer Vorväter bei besonders denkwnrdlgen Ereignissen jeder einzelne sich zu schmücken pflegte. Gerade darin liegl der tiefe Sinn dieser Bänder, das; teiu Unterschied ein tritt zwischen Reich und Arm, Hoch und Gering, sondern dass jeder einzelne, wer cs auch sei, sie mit gleichem Stolz sich auf die Brust heftet, nur beseett vou dem Gedanken, das; in diesem Band erst die innige Zusammengehörigkeit aller, das gleichmässige Teilnchmeu an einer gemein samen grossen Sache zum Aufdruck kommt. — Im oberen Stockwert der „Halle der Kultur" der Bugra findet man eine 'Sammlung dieser Vivatbänder, deren älteste bis zu den Zeiten Friedrichs des Groszen zurückreicben. Da ist ein Band, mit dem sich nach deut glänzenden Siege Friedrichs über sie österreichische Armee bei Leutheu die begeisterten Preussen schmückten und das die bekannte Inschrift trügt: „Es lebe durch des Himmels Gnade der König, der uns helfen kann, so schlügt er mit der Wachtparade noch einmal achtzigtausend Mann." Friedrichs -icg bei Rossbach über die Franzosen nnd die Reichsarmee preist ein anderes Vivatband: „Die sogenannte Reichsarmee, und Franlreichs grosse Dauphiuve, die sind nunmehr wohl überführt, das; Friedrich als ein Held regiert." Als dann endlich nach sieben Jahren des Krieges der Friede zu Hubcrtusburg geschlossen war, da gab man wieder der innigen Freude darüber durch Anlegen von Vivatbändern "Ausdruck, aus deren Aufschriften der Stolz auf den Heldenlonig her- austtlngt. Den Jubel des geeinten deülscyen Vaterlandes nach glücklicher Beendigung des Krieges 1870/71 durch den Friedensschlus; zu Versailles bringt ein schlichtes weißes, schwarz- weis;-rot umrändertes Band zum Ausdruck, das nichts weiter trägt, als das eine Wort „Frie- den", darunter den "Adler mit der Kaiserkrone und das Datum des Friedensschlusses. Auch bei der Jahrhundertfeier vou 1813 schmückte sich im vergangenen Fahre jung und alt in Leipzig mit einem Baud, das die Freude an den großen Gedächtnislag und an der Einweihung des Vöt- terschlachtdentmals äußerlich zur Schall trug. Aber ebenso, wle bei grosten vaterländischen Ereignissen sich die Teilnahme aller kundgibt, ebenso freudig wird bei grosten Taren des Frie dens und der Menschlichkeit, die unserer gesamten Kultur ntthen und Millionen zugute kommen, jeder einzelne freudig mitfeiern wollen. Der Johannistag am 28. Juni, den die Internatio nale Buchgcwerbeausftellung einmal als den Namenstag des Altmeisters Gutenberg und als den Gedenktag für die grosten Männer des Buch gewerbes, dann aber vor allem als den Ehren- und Freudentag über das glänzende Zustande kommen des grosten Kulturwerkes feiert, hat den schönen Anlab zur Stiftung eines Vivatbandes gegeben, das jedem Besucher kostenlos angehestet wird. Die Internationale Buchgewerbeausstellung, die überall im deut schen Land, selbst im Ausland frohe Zustimmung erfährt, die von Gelehrten und Künstlern, von der Tages- und Fachpresse, von den Millionen von Fachleuten und von jedem, der sie besuchte, in begeisterten Worten als eine große kulturlat, als ein Ereignis, das sich weit über alle Ver anstaltungen ähnlicher Art hinaushebt, geprie sen wird, hat in allererster Linie das Interesse und die Teilnahme der Leipziger Bürger. An dem Ehrentag der Ausstellung sollte deshalb kein Leipziger anzutreffen sein, der nicht das Btvatband an der Brust trügt. Als die Aus stellung in St. Louis ihre groste Gedächtnisfeier beging, trug die ganze Stadt ein Vivarband mir der Inschrift: „I k»vs äons nrv <lmv" (Ich habe nceine Pflicht getan). Was in St. Louis möglich war, das must in Leipzig, das ja deu Ehrentag seiner ureigenen Ausstellung, wie sie noch keine Stadt gehabt hat, feiert, erst recht möglich sein. Das Vlvcuband, das von jedem Besucher ge tragen iverdcn soll, ist von Erich G r u n e r entworfen und trügt auf meistem Atlas mir schwarz und rotem Aufdruck den Greif, darunter steht in grosten Buchstaben „Vivat Bugra", rechts uiid links trägt das Band die Inschrift: „Gott grüß die Kunst". Darunter steht: „Ja- hannisfest 28. Juni 1014". Möge am Sonntag, den 28. Juni, jeder diesen anspruchslosen Schmuck tragen! Er darf stolz sein darauf, wenn auch nur durch die bescheidene Spende des Eintritts geldes zur Ausstellung tellgeiiomincu zu haben an dem grosten Werst das liberal! begeisterien Widerhall gefunden hat lind dessen Legen nach dem Urteil der bedeutendsten Fachmänner noch Jahre hinaus der Allgemeinheit zugute kom men wird. D. Unioersitätsnachrichten. Volkswirtschaftliche Ab teilung des Allg. Studentenausschusses. Mittwoch, den 24 Juni, Vortrag des Herrn F. Hübel über Grofjbuchbinderel. Näheres an den Schwarzen Brettern. * Die militärische Platzmusik am Mittwoch, den 21. Juni, findet vor der Wohnung des Divisions- loiiiinauvcurs, Thomasring 2, durch das Musikkorps des Infanterieregiments Nr. 107 statt. Beginn 12 Uhr mittags. Musilfolge: Ouvertüre „Mignon" von Thomas; Fantasie a. d. Musikdrama „Die Wal küre" von Wagner; Meditation von Bach-Gounod; Tonbilder aus „Tosca" von Puccini; Potpourri a. d. Lp. „Carmen" von Bizet. * Beim Untergang des Dampfers „Empreß os Jreland" aut dem St. Lorenzstrom sind, wie letzt be kannt wird, Briesposten von Montreal (vom 28. Mai; und von Toronto (vom 27. Mai) für Deutschland in Verlust geraten. Diese Posten haben vermutlich in der Hauptsache solche Sendungen aus Kanada ent halten, die nach dem Postschluß zu den am 26. Mai von Montreal und am 25. Mai von Toronto nach Deutschland abgegangenen Briesversanden ausgelvm- meil waren. — Infolge des dem Dampfer Kaiser Wilhelm 11." des "Norddeutschen Lloyd auf der Reise nach New Port (Abgang von Bremen am 16. Juni) im Aermellanal zugesioßenen Unfalls sind die zur Be förderung mit diesem Dampfer bestimmt gewesenen deutschen Briefposten sür die Vereinigten Staaten von Amerika und Durchgang mit dem am 17. Juni von Hamburg über Southampton und Cherbourg nach New Pork abgefahrenen Dampfer „Imperator" der Hambura-Amerila-Linie weitergesandt worden, mit dem sie tu New Port voraussichtlich nur mit einer geringfügigen Verspätung einlrenen werden. — Die Nachricht, daß mit dem am 16. Mai an der norwegi schen Küste gestrandeten Dampfer „Tore Jarl" der Vergenske Dampskibsellkab auch ein Teil der mit ihm l>esörderten, für die Westküste Norwegens bestimmten Paketpost verloren gegangen sei, hat sich als unrichtig herausgestellt. Die Pakete sind uubcichabigt geborgen worden. * Große Deutsche Bäckerei-Fachausstellung Leipzig 1814. Die Läckergehilfen von Leipzig versammelten sich dieser Tuge iin 4.t^:atersaale des Kristallpalastes, um einen Vortrag über die in diesem Jahre rn Leip zig stattfindende Große Deutsche Bäckerei-Fachaus- siellung zu hören. Sämtliche Gesellcnvcreine hatten ihre Mitglieder hierzu eingeladen, der große Saal war dicht besetzt. Obermeister Simon begrüßte die Erschienenen mit dem Hinweis, daß der Hauptaus- jchuß gern dem Wunsche der Gehilfen um Abhaltung eines Vortrages über den Stand und die Aussichten der bevorstehenden Großen Ausstellung stattgegeben habe und erteilte hierauf dem Vorsitzenden des Preß ausschusses, Herrn Gehre, das Wort. Dieser führte aus, dag dadurch, daß der "Name Leipzig infolge der vorjährigen Feste und der großen Weltausstellungen „Iba" und „Bugra" in aller Munde sei, man auch in allen deutschen Gauen und selbst im Auslande mit gespannter Erwartung der kommenden Bäckereiaus- siellung entgegensetze. Der Ausschuß sei sich dessen wohl bewußt gewesen und habe sein ganzes Können in den Dienst der Sache gestellt. Nach vergleichenden Schilderungen der Verhältnisse auf den oorangegan- genen Aussiellungen zu Stuttgart 1911 und Altona 1912, die vom Ausschuß studiert worden waren, refe rierte Redner zunächst über einige Einrichtungen und Grundsatz«, die die Leipziger Ausstellung von allen vorhergegangenen vorteilhaft abheben soll. Zunächst solle der Grundsatz der absoluten Reinheit zur Durch führung kommen. Die bis jetzt auf den Fachausstel lungen noch immer in erheblicher Zahl unzutreffen den sog. „Ausstcllungswanzen", also Gegenstände, die mit dem aussiellenden Gewerbe in keinerlei Be ziehung stehen, werden in Leipzig mit Sicherheit nicht anzutresfen sein. Ein weiterer erstmalig zur Durch führung kommender Grundsatz sei der des Wegfalls aller Ehrenpreise. Des weiteren wird sich die Aus stellung auszeichnen durch die getroffene Einrichtung, von auswärtigen und zum Teil ausländischen Innun gen ihr heimatliches Gebäck Herstellen zu sehen. Hierzu haben sich die Innungen zu Berlin, Hamburg und Wien bereiterklärt. Die größte Beachtung aber seitens der Fach- wie der Laienkreij« wird die von dem Leipziger Aussiellungsausschuß erstmalig geschaf fene, groß angelegte wissenschaftliche Abteilung fin den. Hier vereinigen sich wissenschaftliche Institute und erste Firmen der für das Bäckergewcrbc tätigen Industrien — natürlich einschließlich der Bäckerei selbst —, um einerseits den Stand der der Getreide verwertung dienenden Wissenschaft an sich zu zeigen, und um anderseits zu veranschaulichen, inwieweit sich Gewerbe und Industrie die Errungenschaften der Wissenschaft und wissenschaftlichen Methoden zunutze und zu eigen gemacht haben. Diese Abteilung er wartet das ganze Bäckergewerbe mit bebesonverer Spannung. Mit dem Wunsche, daß die Große Deutsche Bäckerci-Kachausstellung Leipzig 1914 die enorme wirtschaftliche Bedeutung de» Bäckergcwerbes und der an ihm interessierten Industrien zeigen möge, und mit der Aufforderung an die Fachgenossen, von der Ausstellung zu lernen, schloß der Vortragende seinen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag. * Postscheckvrrkehr. Um dem Inhaber eines Post scheckkontos die Benutzung der Postscheckcinrichtungen möglichst zu erleichtern, wird demnächst jedem Konto inhaber von seinem Postscheckamt ein gedrucktes Heft chen „Anleitung für die Benutzung de» Postscheckkontos" kostenfrei zugestellt werden, das ihn in gedrängter Kürze über alle» Wissens werte, namentlich auch über die vom 1. Juli ab ein tretenden Neuerungen und Erleichterungen unter richtet. Da» Heftchen kann auch im Buchhandel kv. Deckers Verlag in Berlin SXV 19) für 20 Pf. oezogen werden. I'. Engelmacherinnen oder Kinderverschacherinnen scheinen in letzter Zeit hier und in der Umgebung Leipzigs aufgetreten zu sein. Wie nämlich festgestellt worden ist, sind vor einiger Zeit zwei Frauen zu einer Arbeiterin in Pegau gekommen und haben diese ge franst ob sie nicht ihr Kind in ein Erziehungsheim nach Leipzig geben wallte. Als die Arbeiterin dies ablehnte, fragten die Frauen, wo noch „solche" Kinder auszusinden wären, und entfernten sich dann nach der Bahn zu. Anscheinend suchen sie Kinder gegen Ent gelt als Adoptivkinder in Ziehe weiterzuaeben. Beide Frauen werden als 22 Jahre alt geschildert. Die eine, die größere, hatte längliches blasses Gesicht, war schlank und sprach heiser. Die Kleinere war dunkelblond, hatte volles Gesicht, blasse, verlebte Ge sichtszüge und trug einen dunkelbraunen Mantel mit großen schwarzen Knöpfen sowie einen modernen schwarzen Hut mit einer großen schwarzen Feder, die rote Spitzen hatte. Wer Näheres über die beiden Frauen anzugebcn weiß, wird gebeten, dies der hiesigen Kriminalabteilung mitzuteilen. I'. Unfälle. Ein Arbeiter, der einen zweirädri gen Handwagen hinter sich Herzog, wurde gestern nachmittag in der Bornaischen Straße zu L.-Dölitz von einem ibm entgegenkommenden schweren Fuhr werk angefayren. Hierbei stürzte der Mann hin und kam zu Schaden, denn er klagte über Schmer zen im Rücken und linken Oberschenkel. Wahrschein lich waren seine Verletzungen aber nur leichterer Natur, denn er begab sich später mit der Straßen bahn ohne fremde Hilfe nach seiner Wohnung. — Als ein hier in der Katharinenstraße wohnhafter Kaufmann, der einem hiesigen Zimmermeister in einem Lokale der Reichsstraße mit einem Bierglase zu Leibe gegangen und dann geflüchtet war, tm Salzgäßchen von dem Sohne des verletzten Zimmer meisters cingeholt und jestgehalten wurde, stürzte er bei dem Versuche, sich loszureiHen, so unglücklich in die Schaukastenscheibe eines Schuhwarengeschäf- tcs, daß er sich die Stirnschlagader und die Kopf haut mohrfach zerschnitt. Der Mann wurde auf ärztliche Anordnung von der Sanitätswache aus so fort ins Krankenhaus geschafft. 1'. Blitzschlag. Bei dem gestern nachmittag über unserer Stadt sich entladenden Gewitter schlug ein Blitz in das Grundstück Viktoriastraße 2 in Leipzig- Reudnitz ein. Der Blitz glitt an der Wasserleitung zur Erde hinab, am Mauerwerk im Innern des Ee- väudes verschiedene leichte Risse hinterlassend. Da durch den Blitzschlag ein auf dem Boden stehendes Bett in Brand geraten war, mußte die Feuerwehr ausrücken, die das Feuer in kurzer Zeit erstickte. I?. Diebstähle. In der Nacht zum Sonntag abend sind von einem Blumenbeet in der Kaiser-Mlhclm- Straße zwischen der Hardenberg- und Steinstraße 18 Blumenstöcke (Pelargonien) gestohlen worden. Da jede Spur von dem Diebe fehlt, wolle man Wahr nehmungen, die zur Ermittelung führen könnten, recht bald der Kriminalabteilung Mitteilen. — Am Montag vormittag gegen i,7 Uhr ist auf dem Ran- städter Steinwcg einem Marlthelscr, der sich kurze Zeit in eine Gastwirtschaft begeben hatte und seinen Wagen aufsichtslos auf der Straße stehen ließ, der Handwagen nrit 66 Kilogramm Butter und einer Anzahl Käse fortgesahren worden. Der Wagen war ein zweirädriger, dunkelblau gestrichener Hand wagen mit Kastenaufsatz. Er trug die Aufschrift: „Max Krause, Lindenau: Melonenbutter." Wer An gaben über den Dieb oder den Verbleib des Wagens machen kann, wolle dies der Kriminalabtcilung mit teilen. Bemerkt sei hierzu jedoch, daß zwei Markt helfer mit ähnlichen Wagen für die geschädigte Firma ständig unterwegs sind. * Mockau, 23. Juni. Während des am gestrigen Nachmittag hier niedergegangenen Gewitters schlug der Blitz in das Schweizerhaus des Kabitzsch- schen Gutes ein. Er riß, ohne zu zünden, die Ziegel vom Dache und glitt sodann au der das Schweizerhaus vom Kuhstall trennenden Wand herab in die Erde. Verletzt wurde niemand. Der Schweizer und seine Frau befanden sich zurzeit gerade im Kuhstall. SScbsiscde NachriÄttrn rr. Döbeln, 23. Juni. Den Schluß des so schön ver laufenen Döbelner Heimatsfestes sollte ein großes Marktfest auf beiden Marktplätzen und fest liche Beleuchtung der Stadt sein. Kaum hatte aber die Illumination begonnen, jo ging ein Gewitter mit heftigen und bis nach Mitternacht anhaltenden Regengüssen nieder. Das Marktsest konnte nicht statt finden. Unter strömendem Regen ging der Lampion zug von etwa 2500 Schulkindern unter Führung der Lehrer vor sich und mußte abgekürzt werden. "Nach dem die vielen Tausende von Menschen, die die Straßen bevölkerten, und die Kinderschar schutzsuchend auseinandergestoben waren, lagen die schönen bunten Laternen durchweicht und zerrissen in den Pfützen dec Straßen. Trotz dieses mißlungenen Schlusses wird das Heimatsfest aber bei allen Teilnehmern als ein erhebend verlaufenes Fest in der Erinnerung bleiben. * Wechselburg, 22. Juni. Beim Baden am Alt- zschillener Wehr ertrank am Sonnabend abend der 8jührige Knabe des hier wohnhaften Fleischers Arthur Raschle. Der Knabe war auf dem schlüpf rigen Zementbetonbau des Wehres ausgeglitten und über das Wehr hinabgerissen worden. * Roßwein, 22. Juni. Ein heftiges Ge witter mit Hagelschlag entlud sich Montag mittag über Roßwein und Umgegend, wobei der Blitz mehrmals kalt eingeschlagcn hat. Das Hagel wetter währte bald eine halbe Stunde und hat an G>arten- und Feldfrüchten erheblichen Schaden an gerichtet. Schon vergangene Nacht wurden die Be- wohner von Stadt und Land durch Gewitter be unruhigt. * Reichenbach i. v., 23. Juni. Der seit vorigem Jahre hier amtierende Cand. päd. Felix Mayer ist als Schuldirektor nach Kirchberg gewählt worden. Er stammt aus Chemnitz. i. Hohenstein-Ernstthal, 22. Juni. Ihr fünfzig jähriges BUraerjubiläum konnten gestern die Webermeister Karl Wilh. Winter und Fried rich Wild. Vogel feiern. Der Rat ließ beiden Glückwunschschreiben überreichen. >. Erdmann»dorf, 22. Juni. Der hiesiae Gemeinde rat beschloß, vom 1. Januar 1915 ab Krieg»« Veteranen bis mit 1000 .«t Einkommen von den Gemeindesteuern zu befreien. — Um die Boden spekulation zu verdrängen, hat unsere Gemeinde am Bahnhof größeres Areal käuflich erworben. ps. Burgstädt, 21. Juni. Bei dem heute nach mittag ausgetretenen Gewitter wurde hier eine mit Erntevorräten gefüllte Scheune durch Blitz« schlag in Brand gesetzt. Es war nicht möglich, etwas zu retten. Tagung -es Verbandes sächflflher Kaufleute. -6 Chemnitz, 22. Juni. Der Verband sächsischer Kaufleute hielt heute in Chemnitz seine 24. Hauptversammlung ab, die aus allen Teilen des Landes gut besucht war und der zahlreiche Ehrengäste beiwohnten. Nach den üblichen Begrüßungsreden erstattete Herr Pietschner, Dresden, den Geschäftsbericht, der von einer reichen Tätigkeit zeugte und sich zumeist mit Mittelstands fragen und der Frage, wie ihm am besten zu helfen ist, beschäftigte. Den Kassenbericht erstattete Herr Rötschke, Dresden. Einer Einnahme von 1554 -N steht eine Ausgabe von 368 gegenüber, so daß ein Kassenbestand von 1086 verbleibt. Dem Kassierer und dem Kesamtoocstand wurde hierauf einmütig Entlastung erteilt. Sodann hielt Bürgermeister Dr. Eberle, Nossen, einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über das Thema „Der Existenzkampf des kaufmännischen Mittelstände s". Der Redner gab etwa folgenden Gedanken "Ausdruck: Der gewerbliche Mittelstand steht in einem Ringen auf Leben und Tod. Er muß sich darüber klar sein, wer der Angegriffene und der Angreifende ist, damit er weiß, unter welchen Verhältnissen der Kampf zu füh ren ist, dem die übrigen Berufsstände uno die Re gierung ruhig zusehen. Welches sind die Gründe und Mittel, mit denen der Kamps geführt wird? Da sind zwei Kategorien zu unterscheiden. Die erste Kategorie ist die organisierte Arbeiterschaft mit den Konsum vereinen, die zweite ist das Großkapital mit den Warenhäusern. Die schwierige Lage des Mittel standes liegt besonders in der Konzentration des Großkapitals. Der letzte große Angriff auf den Mit telstand war die Konzentration unseres Volksver- mögcns, und dies hatte den Erfolg, daß dem Mittel stand der Kredit sehr erschwert und überteuert wurde. Nur durch einen Aufstieg des Mittelstandes kann cs in Zukunft besser werben. Die vielen Organisationen des Mittelstandes müssen einen einheitlichen Kopf erhalten und einen einzigen Landesverband bilden, dieser muß sich aber dann mit einem Reichsverband vereinigen. Uelxr die „Bekämpfung der Waren häuser uno Konsumvereine" referierte Vcr- bandssyndikus Gruhl, Leipzig. Der Redner schil derte in längeren Ausführungen, die jedoch iin wesentlichen die des Herrn Bürgermeisters Dr. Eberle deckten bzw. ergänzten, die Mittel und Wege, mit denen die Warenhäuser und Konsumvereine be kämpft werden sollten. Herr Rektor a. D. Voß hielt dann einen Vortrag über die öffentlich-rechtliche Volksver sicherung. Der Vortragende hob die Schäden auf dem Gebiete der Versicherung, die durch die gemein nützige öffentliche Volksversicherung beseitigt werden, und die Vorteile, die die Versicherung deu Versicherten bietet, hervor. „Der heimliche Warenhandel" war der nächste Vortrag betitelt, den Herr Opitz, Chemnitz, hielt. Zu all den Schäden, so betonte der Redner, die dem Warenhandcl durch Konsumvereine und Warenhäuser zugefügt werden, hat sich der heimliche Warenhandel gesellt, der zu meist von Beamten betrieben wird. Es müssen er forderliche Schritte getan werden, daß ein Verbot an alle Beamten, den heimlichen Warenhandel zu be treiben, erlassen wird. Eine in diesem Sinne gehal tene Resolution wurde einstimmig angenommen. „Die Besteuerung der Wareneinkaufs vereine im Königreich Sachsen" unterzog dann Herr Reiche lt, Leipzig, einer eingehenden Besprechung. Der Redner hob hervor, daß es eine vorzügliche Förderung der Selbsthilfe sein würde, wenn bei der Regierung eine Steuerfreiheit der Ein kaufsvereine hcrbeigeführt werden könnte, wie dies z. B. in Preußen der Fall ist. Nach der sich diesem Vortrag anschließenden lebhaften Debatte wurde der Vorstand beauftragt, bei der bevorstehenden Rege lung des neuen Steuergesetzes dahin zu wirken, daß die Wünsche der Einkaufsvcreine möglichste Berück sichtigung finden. „Die Tätigkeit des Kleinhandels, ausschusses der Handelskammer CH em. nitz" schilderte dann ebenfalls Herr Opitz, Chem- nitz. Seinem Bericht war zu entnehmen, daß die Tätigkeit des Ausschusses im verflossenen Jahre eine sehr umfangreiche war. Sodann wurden die turnus mäßig ausscheidenden Vorstandsmitglieder wieder gewählt und als Delegierte zur Hauptversammlung des Deutschen Zentralverbandes für Handel und Ge werbe wurden die Herren Pietschner in Dresden und Unger in Sondershausen auserschcn. Als Ort für die nächstjährige Hauptversammlung wurde Dres den bestimmt. Telegraphischer Witterungsbericht vom 22. Juni. §«»- d««>, cn l»m- ?«r»lor bvdi,,» d»d, cm M-100V 460 IdOO 800-1000 ksa-iovv 770-1000 470-17S0 rii-iilo eos-UM 4lr-IS4u isr-uoo »UÜ-ISSZ 7S4-MS Nt-tölv csb-Me 7or-tt«c isa-ibzo Nl-rM 7i->-z«e eio-itld su-lso Scdnme,»»!« SriUlnntter t«Iöd»rg«rd<ik 8t. 8I»,«,l> Inder, S»r,dt«ii»6»i> biil NiiodiichUI briimiiidofz 0d«»,<I»ct 1,8 8ct>I«,r,»» >»««««„» lilr ü»rmi,ed-?»rt,i>>l. 8»<I lodlrrich sSr»«» 8»«td,t«i> ed«»l<lort S»4 kd»»!»«»» -l-'b k-10 r» PI8 PI8 4-,S >14 -4-14 -.18 >16 >" »4 -t >s -1-18 >co >'r >ib >>r >16 >" «r .dsiliclt d»i«,c, r«»ill«rdil<l,i«l „«>«>,. «6H, »cd»,.»«»,« »edel, minUM« priol««., »olle,«. »«»» d«»«kt. seimrok«' »«,«! ,I««,i d,»»!«<«, »iixNdN »t«,i d,«SNil »i«»IiliN «t»,r d»«ö«kt *>i>«l»li«I «t.» dnEl, ,«>>»»c«i«r »t>»>, o««4 ll. »w»M« «I»»» »ei«»cd»r »6«nl «I»r> »,»1!«<I, ,«*,, d,»»Ill. »l»», ,««»«<«, M,»I«lI« »«*»> d>«l»«il, d>ö«o>il, »ii>«Ii>«I Ir»i«, »iml»«««« dm»«»». mm>,t««I ««»>, d».t«»>, « » I I l I I > l I I « I I l > I > I I l llllll * Friedrichshafen (Bodensee), 22. Juni, 7 Uhr vorm. Bericht der K Drachenstation. 1. Auf dem Bodensee (Mitte): Witterung: ziemlich bewölkt. Aussicht de- schränkt. Wassertemperatur: 15° 0 lam Ufer höher 2—3''). Lufttemperatur 15" 6. Windrichtung und -stärke: leichter Südwestwind. 2. 1000 m über dem Bodensee: Lufttemoeratur 10° 0. Windrichtung und -stärk«: Leichter Südwestwind. - K, Rückreise Tratet Dischs. ! * 3' haltenem bundej daß der Mark bereitsten * D kaffen seine näc (S. bes. * D zogs v , verschl * P dem Che sch en (8 abgestatt« * Au bassan scheu de Don Am 27 zog Ernst Gedächtni Gegenstän reich beda den Tage Düppelstu mittags, platz von vor den 2 ihr Prov schen Illg« mäler un Alsen auf der rnhmi Festland, Älsen in hatte. Z feiern diese Jahi weil für von Beter des Düpp Die a kriegerisch! zu einer Deutschen unwürdig« Heeresmm legen, Hai neutralen nern weil ihm sein Heeren so und der L injeln hat Wasfenstil t. tägiger V mark hatt bedingung und war 1 und moro neutralen land a Prcußcn-2 drum war meerumsch zu sichern, maßung s« reichischen genötigt 1 nur in de Küste und hosf, dei Norden g Kanals st jönlich in nicht nach Da nui die nur 11/2 Dutze, ferner au: Dienst b „Grille", I von der x den Gewä ihre versck dampfen, vereitelt i Großmacht dänifchen ' Selbst M«
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