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-Iben- - Ausgabe kür Letpzl- UN» Vorort» durch unser» LrSaer V»A« d » uuü Spediteur« Lmaittt»ltch In» yau» »«bracht« »ouatUch >.rr m., »terteyahrllch ,.7» m. Set »er S«schLst»stell», uns.ru Mal«, uu» Nu»gad«ft«llen ab,»holt: monatlich ,M„ vierteyahrlich Z M. Durch die Post« lnn»rhald deutschlanü» und der brutschen Kolonie» monatlich ,^0 M., vierteljährlich m.. ousschUejZltch postdestellgelä. Da» Leipziger Lagedlatt »rschrlnt werktags »mal, Sona» u. Zelertag»1mal. 2n Leipzig, ben Nachbarorten unü Sen tdrtrn mlt eigenen Zilialen wirb bl« Abrubau»gab« noch am -lbraü be» Erscheinen» in» Hau» geliefert. Veriiuer Neüaktion: Ja»en Zelten,7, §crnsprech»finschIuH: Moabit Nr.447. /Amtsblatt des Rockes und des poUrernrntes der Stadt Lcrpzrs «ebaktion unb S«schlist»st«lle: 1»hanal»gaff» Nr.«. » Zrrnspr»ch»finschluS Nr.l4»»4, I4-SZ uab 140S4. ISS. Jahrgang »»»le». kür Inserat« au» Leipzig un» Umgebung »>, /MAelgeNpreise. ,sp»,tt,epetltzell«-sPf., bi« Ncklamr,»tt», m., von auowart» ro Pf., Neklamen 1.20 m., Klrln« Nnzetgen biepetltzeil« NU« S» pf.b.wi«b»rh»l.Nad.. Inserat« »on Sehörben im amtlichen Teil bi« Petit zeil« »S Pf. Seschüftoanzrigrn mit Planvorschrift im Preise erhbh». Nadott nach Larls. Vetlagenr Sesamtaufl.S M.ba»Laufens au»schl.Postgebühr. Nnzeigen-fianabme: ^okonnisgaste», bei sämtlichen Malen »«» Leipziger Lageblatt«» unb allen finnoneen-Expe-itionrn Se» In- unb stuolanbe». Sefchäftsstrllr für Derlii: u. Sie pr. Vranbenburg: virrktionwalterZliegel, Vertin w. 1», Margarethenstraste 8. Zernsprrch-finlchlustr Lühow 847>. Nr. 325. Montsg, üen LS. Juni. ISI4. Zur Ermordung des Erzherzog-Thronfolgers von Oesterreich-Ungarn. Serichte von Augenzeugen. — Kaiser Zranz Joseph aus -er Zahrt nach Wien. — Großserbisthe Verschwörung. — Trauerkun-- gebungen in Oesterreich. — Preßstimmen aus veutschlan-, Oesterreich, Zrankreich un- England. — Vie Salkanstaaten. Wien, 29. Juni. Der Kaiser ist bei bestem Wohlbefinden mit Gefolge heute vormittag 11 Uhr 10 Mm. aus Station Penzing eingetrofsen und vom Erzherzog Karl Franz Joseph emp fangen worden. Der Kaiser fuhr im offen?» Wagen nach Schlag Schönbrunn, von einem zahl reichen Publikum lebhaft begrüßt. (Hanz Oesterreich trällert. Die ganze gebildete Welt hallt wider von Kundgebungen des Entsetzens und des Abscheus über die nichtswürdige Tat fanatischer Serben freunde in Serajewo. Die Ueberzeugung ge winnt immer mehr an Boden, das; der Erzher zog-Thronfolger das Opfer einer großserbischen BersciM'vrnng geworden ist. Ans allen Blättern ilingt vernehmlich das aufrichtige Bedauern mit dem schwergeprüften Kaiser Franz Joseph her aus, und zugleich werden Stimmen laut, die be sorgt von der Zukunft der Donaumonarchie sprechen. Wir können den im heutigen Morgen blatt veröffcntlichlen Nachrichten folgende neue Meldungen anfügen: Serichte von Augenzeugen, lieber den Hergang des Anschlags, dem das Thronfolgerpaar zum Opfer fiel, veröffent licht die „Lerl. Morgenpost" folgenden Bericht einer Dame aus Serajewo, die Augenzeugin des Verbrechens war: „Eine Freundin und ich hatten gegenüber dein Geschäfte des Kaufmanns Schiller Aufstellung ge nommen, um die Vorbcisahrt des Thronfolger paares mitanzusehen. Wir bemerkten drei junge Burschen, von denen der eine seine Hände fortwährend in den Hosentaschen hielt. Zwei Mädchen, anscheinend Arbeiterinnen, kamen zu den drei jungen Leuten, wechselten mit ihnen einige Worte und traten dann auf uns zu. Wir kannten weder die Burschen, noch die zwei jungen Mädchen. Trotzdem sprachen uns die beiden Arbeiterinnen an und sagten zu uns: „Gehen Sie nach Hause, auch wir wollen nach Hause gehen." Wir blieben jedoch stehen. Im nächsten Augenblick ging der Gymnasiast Prinzip an einem Polizisten vorüber zur nächsten Straßen ecke und stellte sich dort am Rande des Bürger steiges auf. In diesem Augenblick kam das erste Automobil vorüber, in dem der Regierungs kommissar sah. Unmittelbar darauf folgte das Automobil, in dem das Thronfolgerpaar mit dem Landeschef, General der Infanterie von Potiorek, Platz genommen hatten. Wir hörten in rascher Folge zwei Schüsse krachen, und sahen, wie die Herzogin im Wagen zusammensank. Einige Sekunden später brach auch der Thronfolger zu sammen. Das Auto fuhr in rasendemTempo zum Regier ungsgebäud e." lieber den Hergang des ersten, mißglückten Bomben anschlags berichtet der Friseur M a r o s i, der mit Hilfe zweier Polizisten den Attentäter Cabrinovic fest genommen hatte, folgendes: „Ich stand aus dem Appel-Kai, als zwei Autos voriiberfuhren. In ihnen saßen Beamte der Polizei und der Bürgermeister von Serajewo. Im dritten, unmittelbar folgenden Auto saß das Thronfolgerpaar mit dem Lafideschef von Bosnien. Ich sah, wie ein junger Mensch mehrere Schüsse auf den Erz herzog und die Herzogin abgab. Im Nu sprang ich auf ihn zu. Der Täter sprang über das Geländer in den Fluß Miljacka. Ich setzte ihm mit einem Detektiv nach, der den Revolver gezogen hatte, um den Atten täter niederzuschießen. Ich rief dem Detektiv jedoch zu: „Den Kerl müssen wir lebendig be kommen!" Ich zog den Mordbuben alsdann aus dem Wasser. Andere herbeigeeilte Detektivs halfen uns, Utck» wir brachten ihn zur Polizei. Uns hat er keinen Widerstand geleistet. Er erklärte frech, daß er den Erzherzog töten wollte. Der Täter ist vom Publikum während seiner Einlieferung ins Gewahrsam arg miß handelt worden. Der Friseur und andere Augenzeugen bestätigen, daß unweit der Stelle, an der der Bombenwurf erfolgte, eine dritte Bombe auf gefunden worden ist. Ernste antiserbische Kundgebungen in Serajewo. Wien, 29. Juni. Der „Neuen Freien Presse" wird aus Serajewo gemeldet: Hier finden zahlreiche Verhaftungen von bosni schen Serben statt, auch von Frauen und' Mädchen. Die Verhöre dauern fort. Gendarmerie, Polizei und Militärpatrouillen durchziehen die Stadt. Um 19'2 Uhr nachts wurden drei Monte negriner verhaftet, von denen einer Tischler ist, während die beiden anderen angeben, Studenten zu sein. Allem Anschein nach handelt es sich um ein weitverzweigtes Konrplott. Es wird erzählt, daß Cabrinovic wiederholt äußerte, es werde gelegentlich der Ankunft des Thronfolgers etwas geschehen. Es darf nicht ver gessen werden, daß gestern der größte serbische Nationalfeiertag, der sogenannte Befrei ungstag der Serben, war. Aus diesem Anlaß brachte das serbische Oppositionsblatt „Nar,d" einen chauvinistischen Artikel, der von den serbischen Farben umrahmt war. Dieses Blatt wurde auch bei dem Attentäter Cabri- nooic gefunden. Um 9jH Uhr abends fanden in der Franz-Joseph-Straße antiserbische Kundgebungen der kroatischen und moslemitischen Jugend statt. Studenten zogen, die Volkshymne singend und Hochrufe auf den Kaiser ansbringend, durch die Straße und riesen: „Nieder mit den Serben! Hinaus mit ihnen!" Wir brauchen diese Mörder nicht! Nieder mit den Feinden der Monarchie!" Die Kundgebungen nahmen immer größeren Umfang an. Die Kroaten und Moslems bewarfen das Hotel „Europa" Eigentum de» serbischen Führers Jeftalnovic, Schwie gervaters des serbischen Gesandten in Petersburg, Dr. Spalaikowitsch, mit Steinen und zer trümmerten die großen Scheiben im Kaffeehause. Zur Verstärkung der Polizei mußte Militär aufgeboten werden, das die Ruhe herstellte. Zusammentritt des bosnischen Landtags. Serajewo. 2S. Juni. Der Landtag ist gestern nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengetreten. Der Präsident drückte seine Entrüstung über die ruchlose Tat, sowie den tiefsten Schmerz über den tragischen Tod des Erzherzogs und seiner Gemahlin aus. Er betonte sodann die unwandelbare Liebe, Treue und Ergebenheit zum Kaiser und dem Herrschcrhause und schloß m-t einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser, in das die Abgeordneten begeistert einstimmten. Auch der Eemeinderat von Serajewo hielt eine außerordentliche Trauersitzung ab. Kaiser Franz Joseph. Bad Ischl, 29. Juni. Der Kaiser ist mit Gefolge heut« früh 8 Uhr nach Wien abge reist. Wien, 29. Juni. Aus der ganzen M onarchie treffen Depeschen ein, die den erschütternden Eindruck wiedcrgeben, den die Nachricht von dem Attentat hervorgerufen hat. Ueberall wurden die Festlichkeiten abgesagt. In vielen Orten fanden Kundgebungen statt, in denen die unwandel bare Treue zum Kaiser und dem Kaiserhause aus gedrückt wurde. Ein halbamtlicher Wiener Nachruf. Wien, 29. Juni. Eine schwarzumränderte Extra- ausgabe der ,. W i e n er Z e i t u n g ' veröffentlicht im amtlichen Teile die Meldung vom Tode des Erzherzogs. Im nichtamtlichen Teil widmet die „Wiener Zeitung" dem Erzherzog und seiner Ge mahlin einen Nachruf, in dem sie darauf hinweist, daß das hohe Paar, umrauschr vom Jubel der loyalen Bevölkerung, den Boden Bosniens betreten hab« und daß sowohl der glänzende Verlauf der Manöver als auch die Kundgebungen ehrfurchtsvollster Sym pathie dem kurzen Amenthait des erlauchten Paares das Gepräge festlicher Stimmung verliehen hätten. „Um so entsetzlicher und nieder schmetternder", heißt es weiter, „wirkt die Trauerkunde von dem plötzlichen, gewaltsamen Hinicheiden des edlen Kaiserlichen Prinzen und seiner in innigster Liebe ihm verbundenen hohen Gemahlin. Unerwartet ist das tragische Verhängnis herein gebrochen, jo daß in der ersten Stunde .es Schreckens und Kummers die Größe und Tran weite des Verlustes, den der Kaiser, das Allerhöchste Erz haus, sowie die Familie des Verewigten und die Völker des Reiches erleiden, nicht zu ermessen sind." Der Artikel hebr sodann hervor, baß die ernste Lebensführung und dns strenge Pflichtgefühl des Erzherzogs, die hohe Auffassung feiner Stellung und der geschichtlichen Sendung der Monarchie, sowie sein ideales Familenleben ihm allgemeine Verehrung erworben haben. Der verewigte Kaiserliche Prinz habe mit ungewöhnlichem Eifer und außerordent licher Hingebung feine Stellung erfaßt und ins besondere sei die A u s g e st a l t u n g des Heeres, sowie die mächtige Entwicklung der Krieg s.- flotte seiner Scrge und seinem unermüolichen und verständnisvollen Wirken zu verdanken. Aber auch allen künstlerischen Bestrebungen sei der rege Sinn des Erzherzo.s zugewendet Halt offen deine Augen für die Welt und lebe dann nach innen still be schaulich; sei allen gern in Freundlichkeit gesellt, doch gegen die Erprobten nur ver traulich. Julius Sturm. Vie erste Ausstellung -er Münchner Neuen Sezession. Soviel ist ktar: hier har sich ein neuer Geist seinen Ausdruck geschaffen, ein Geist künstleri scher Erneuerungen, den inan in optimistischen Stunden als „Münchner" Geist irgendwo schlum mern spürte und den man in dumpfer „Schwa binger" Resignation versandet oder auSgewandert meinte. Und cs ist wohl mehr lustig als em pörend, das; sich die Träger und Borkimpscr des Neuen einmal wieder gegen alle Nach-, An und Vorbeter der anerkannien und offiziellen Kunst haben durchsetzen müssen, daß sie beson ders gegen die Vertreter der öffentlichen Mei nung haben kämpfen müssen, deren Klage über den Niedergang Münchens als Kunststadl die Spalten der Zeitungen füllt, die bisher noch keinen Anlaß fanden, sich mir der Manifestation des jungen Münchner Geistes in der Münchner Neuen Sezession gründlich auseinandcrzusetzcn. — Diese Ausstellung kann in jedem Betracht als erstaunlich bezeichnet werden, sic ist erstaunlich in der eisernen Seibstbegrenznng der jungen Künstler, erstaunlich in dem Willen, endlich ein mal das Nesuliat der letzten Erpcrimentierjahre ^u ziehen, überraschend in der positiven Leistung, zier endlich lösen die Zungen zum Teil ein, was sie versprachen, hier endlich har sich die Erkenntnis durchgesetzr, daß das Ziel mehr ist rls der Weg, ja diö noch banalere Erkenntnis, *>aß das Kunstwerk mehr ist als das Er>.eri- ment. (Tie grüßten Banalitäten sind, einmal verloren, am schwersten zurückzuerobern.) — Den aufmerksamen Beobachter all der unzähligen Kunstströmuntzen der letzten Jahre wird es nicht erstaunen, datz gerade die wildesten Theoretiker der Moderne, die zuweilen als Führer Aus gerufenen, einfach versagen und langweilig wer den, weil sie nach wie vor sich chaotisch gebärden, ohne mehr als unverdauten (bestenfalls philo sophisch begründeten) Rohstoff ans Licht zu bringen: die Jawlensky, Kanoldt, Melzer, Nolde unterscheiden sich m. E. nur durch den Grad der Ehrlichkeit von den Künstlern der Familien blätter — meinetwegen auch durch die philo sophische Grundierung ihrer Theorien, die aber nun einmal nur im Resultat gewertet werden darf. Alles andre tönntc fast ohne Ausnahme lobend erwähnt werden. Verhängnisvoll wirken niurdie Einflüsse zweier Maler, deren Zusammen stellung ebenso komisch wie für München charak teristisch ist: die Einflüsse Grecos und Weiß gerbers. Ein so tüchtiger Maler wie Jager spacher ist diesen beiden Einflüssen völlig er legen. Weißgcrber selbst (der in München weit überschätzte, bringt einen sehr lebendigen Absa low und ein viel tiefer empfundenes (und darum nrcht so gutes) Vorstaotbild. Unter den Porträ tisten sei an erster Stelle Bernhard Blecker mit zwei schlechthin vollendeten Bildnissen genannt, ferner Benno Bcrneis mit einem überraschend tiefdringenden Bildnis Max Pallcnbergs und Robert Genin. Außerordentlich in der Be wegung ist die Windsbraut Oskar Kokoschkas, ciue Uebcrraschung für sich zioei große, zäh ge arbeitete Komrofitionen Sminneres, die noch nicht ganz das dem künstlerischen Willen ent sprechende Können aufweisen, aber außerordent liches versprechen. Erbslöh, Hans Göit, Oskar Hermann, Julins Heß, Will» Nowak (ein biß chen sehr Eoroi,, Paskin, Pültner, Seewaid, Mar Unold und der Plastiker Wilhelm Gerstel müssen sich mit einer Gesamlhochachlnng be gnügen: ste haben alle Anlcit an dem im Be ginn gebrauchten Ausdruck „erstaunlich gut". Zu wünscye.. wäre nur, daß das „offizielle" München den jungen Künstlern zu dem Erfolge verhilft, der ihnen zukommt. Auch München wäre da mit gedient — nicht „nur" der Kunst. ZVnlter von UoIIrmcker. Kunst UN- Wissenschaft. * Theaterchronik. Maeterlincks „M onna Bann a", dessen öffentliche Aufführung in England im Jahre 1902 „aus moralischen Bedenken" durch den Lord Chamberlain untersagt worden war, ist nun endlich von der Zensur freigegeben worden. Die stark verspätete Londoner Premiere soll in den ersten Tagen des Juli im „Queens Theater" unter der Direktion Grein mit Miß Constance Collier in der Hauptrolle vor sich gehen, und die englische Theaterwelt glaubt Anlaß zu haben, diesen Sieg der Vernunft über Prüderie als ein historisches Datum feiern zu muffen. — Max Reinhardt hat Franz Werfels Uebertragung der „Troerinnc n" des Euripides zur Aufführung erworben. — Georg Engel hat ein neues Lustspiel beendet, das in international politischen Kreisen spielt. Das Werk wird wahrscheinlich von einer Berliner Bühne zum erstenmal aufgesührt werden. — „Die gute Auskunf t", Lustspiel in drei Akten von Richard Skowronnck, wurde von den Direktoren Mein hard und Bernauer für das Berliner Komö dienhaus zur Aufführung in der kommenden Spielzeit angenommen. * Der Spielplan für das Kölner Werkbund- Theater erfährt zunächst keine Veränderung. Bis zum 25. Juli wird allabendlich „Faust" l. Teil vom Ber liner Lessing-Theater unter der Leitung Victor Bar- nowskys aufgesührt. Am.1. Juli bleibt das Theater wegen der Proben sür die Aufführungen von M o - zarts „Entführung aus dem Serail" durch den Kölner Festspielverein geschloffen; die Festspiel, aufführungen selbst finden am 4 und 5. Juli statt. Am 0.. K. und 10. Juli werden Alexander Sacharoff und Clotildc von Derp im Werkbund-Theater tanzen und am 7„ 9., 11. und 12. Juli finden Aufführungen des gewaltigen Dramas von Emile Berhaeren „Le cloitre" durch das Ensemble Carlto Lite» aus Antwerpen in fran- zösischer Sprache, mit neuen Dekorationen nach Eni- wiii-r»n 6-ne-, van de Veldes statt. Am 13., 14. und 15. Juli wird „Manfred von Byron" mit Munk Robert Schumanns unter der Leitung des Düsseldorfer Dramaturgen Fritz Ebers und mit Paul Wiecke-Dresden als „Manfred" aufgesührt. Vom 16. Juli bis 20. August finden Tanzaufführungen statt, an denen die hervorragendsten Vertreterinnen der modernen Tanzkunst, wie Ellen Teils, Grete Wieienthal und die Polaire - Paris beteiligt sind. Vom 1. bis 30. September spielt das Ensemble.des Kölner Schnmpielvereins unter der Leitung des Herrn Hofrats Römond im Werkbund-Theater. Die Ausführungen werden mit Shakespeares „Was ihr wollt" eröffnet, und voraussichtlich finden auch einige Operetten-Aufführungen im Rahmen dieses Gastspiels statt. * Eine der bedeutendsten deutschen Privatiamm- lungen, die des Barons Albert von Oppen« Heim-Köln, kommt zur Auslösung, die überall da ganz besonderes Interesse erwecken wird, wo man bestrebt ist, klassische Werke der Malerei und des Kunstgewerbes für die eigenen Sammlungen zu er werben. Seit vielen Jahren nicht nur eine Zierde der Stadt Köln, genoß die Samm lung des Barons Albert von Oppenheim auch einen internationalen Ruf durch die Vereinigung bedeutendster Meisterwerke der bilden den Kunst und des Kunstgcwcrbes. Es gelangt ein Katalog von ;wei Bänden zur Ausgabe: der erste Band, der die Gemälde enthält, beschreibt Werke eines Barth, Bruyn, Petrus Christus. Lonz. Coques. Aalbert Cuijp. Ger. David, Ant van Dyck, Frans Hals. Mein» dert Hobbema, Hans Holbein, Pieter de Hoch, Th. de Keyser. Quinten Maffys, Adr. van Ostade, Rembrandt. P. P. Nubens, Jan Steen. D. Belazquez und anderer und bringt eine eingehende kritische Würdigung durch Exzellenz von Bode; der zweite Band, das Kunst gewerbe. ist bearbeitet von dem berufensten Fachmann, Herrn Geheimrat O. von Falke, und beschreibt die berühmte Krugsammlung, die bedeutendste, die es überhaupt in Privatbefitz gibt, und als wertvollen Annex die dekorativen Kunstwerke, die das Hau» in der Glockengüsse schmückten: Kölnische und Schweizer Scheiben. Bronzen, Möbel und Vertäfelungen, Holz skulpturen, Limoges-Arbeiten. * Paul Bonatz Nachfolger von Geheimrat Rasch- borff. Der bekannte Stuttgarter Architekt Professor Paul Bonatz hat, wie gemeldet wird, einen Rus als Nachfolger Raschdorffs an die Technische Hochschulie in Charlottenburg erhalten. Bonatz steht im 37. Lebensiadre.