Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.06.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140624018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914062401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914062401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-24
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Seilt S. Nr. 3IS. Morsen'Nusgsve. Leiprig und Umgebung Leip,«,, 23. Juni. Johannistag. Mittsommertag nennt man ihn auch, denn die Höhe ist erreicht. Stoch eine kurze Spanne Zeit und die Tage werden wieder kürzer und dir Lichtfülle nimmt ab. Als die Völker noch mit innigeren Banden an das Walten der Natur geknüpft waren, als es noch Menschen gab, die in der Mittsommer nacht den Zwiegesprächen zu lauschen verstanden, die die Feenwclt im taufrischen Kraje miteinander führte, da feierte man zur Zeit der Sonnenwende in Dankbarkeit den Segen des Lichtes, des belebenden und erwärmenden Elements. Als bann die Mönche in das heidnische Land drangen und mit Zaubersprüchen die alten Kötter bannten, als die Axt des christlichen Sendboten die heilige Eiche fällte und Feen und Keister aus ihren Zweigen ver trieb, da verstummte auch das geheimnisvolle Rau nen, das kindlicher Volksglaube an Mittsommer tagen in der Natur zu hören meinte. Wo ehemals der Priester im heiligen Haine dem Wotan die Rosse opferte, stand nun der Mönch und predigte von dem, der den Weltenheiland einst im Jordan taufte. Gläubig lauschte das Volk und vergast seiner alten Kötter. Aber nimmer vergast cs der Freude, die zur Sonnenwende in die Herzen zieht, und der diplomatische Mönch gestand ihm zu, das; der Jo hannistag zugleich ein Johannis fest sein sollte. Mittsommersest oder Sonnwendfest wird das Jo hannisfest auch beute noch vielfach genannt. Und wie einst unsere Altvordern, so hahen auch wir das Fest mit einer Fülle goldigen Märchenglaubens aus gestattet. Beim Rauschen der Bäume badet auch heute noch manch Jüngling und manche schöne Maid im klaren Wasser des Waldsees, die Flüsse tragen Blumen, die ihnen die Jungfrau mit glücklichem Lächeln spendete, und von den Bc.gen und auf den Feldern lodert der Holzstost zum sternen glänzenden Himmel. Der Bursche umfasst sein Mädel und springt mit ihm über die Flammen, das Fcuerrad dreht sich im leuchtenden Kreise, und unter Lachen und Scherzen der Menge wird die Strohpuppe ein Raub des Brandes. Das sind die Freuden des Johannisfestes, wie sie das Volk noch heute in froher Anteilnahme genickt. Aber in die heiteren Lieder und das freudige Jauchzen klingt leise ein schwermütiger Ton mit, die Er innerung an die Vergänglichkeit alles dessen, was die Natur dem Menschen bietet. Einen Tag nur scheint das Licht des Tages am längsten, eine überhaupt nicht wahrzunehmende Bewe gung hat der Zeiger an der Weltenuhr ge macht, dann liegt das lachende „heute" schon wieder als ein stummes „gestern" in der Vergangenheit. Diese Erkenntnis mag in Leipzig einst der Anlatz gewesen sein, am Johannisseste zwar der Gegen wart sich zu freuen, aber auch derer nicht zu ver gessen, die keinen Anteil mehr an dieser Freude Haven. Am Morgen des Johannistages hinaus zupilgern an die Gräber, um auf dem Friedhöfe ein gedenk zu sein, datz diese Sonne, scheint sie auch noch so schön, einmal untergehen mutz. Datz jedem Tag eine Nacht heraufdämmert, die der Menschen Freude und der Menschen Leid in ihre schützenden Fittiche nimmt.... * Die Fürstin Lichnowsky, Gemahlin des deutschen Botschafters in London, ist mit Dienerschaft auf mehrere Tage im Hotel Hausse abgcsticgen. * Jubiläen. Der Kassenbote beim Armenamt, Karl Hermann Wilde, begeht heute das Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit als Beamter der Stadtgemeinde Leipzig. — Am heutigen Tage vollenden sich 25 Jahre, datz der Saubermacher Hermann Wähnert, Leipzig-Stünz, Hauptstratze 5, 25 Jahre in der Maschinenfabrik Karl Krause, Leipzig-Anger-Crottendorf, tätig ist. * Arzthonorare der Leipziger Krankenkassen. Nach dem Berichte Uber die wirtschaftlichen Ergeb nisse des Verbandes von Ortskrankenkassen im Königreich Sachsen sind im Jahre 1913 von der allgemeinen Ortskrankenkasse Leipzig-Stadt an Arzthonoraren 2 033 482,18 oder auf je 1 Mitglied 9,78 .xr gezahlt worden. In den übrigen Kassen der Stadt Leipzig sind an Arzt honoraren 320 826,09 .Xt lpro Mitglied 5,92 .Xi), in den Kassen der Landgemeinden von Leipzig !i5 075,13 15,07 .Xi pro Mitglied), im ganzen Leipziger Bezirk also lZ61 901,82 .//. (5,83 .Xi pro Mitglied) während des Jahres 1913 gezahlt worden * Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig. Die Wahlen der Mitglieder und Stellvertreter für den Nichtinkorporiertenausschutz (Ausschutz v) des Wintersemesters 1914/15 unter amtlicher Leitung finden im Augusteum, rechtes Erdgeschotz, in dem hierzu bezeichneten Zimmer an folgenden Tagen statt: Donnerstag, den 10. Juli d. I., vormittags 10 bis 12)H Uhr, Freitag, den 17. Juli d. I., nach mittags 5 bis 7>/^ Ilhr, Sonnabend, den 18. Juli d. I., vormittags 10 bis Is,^ Uhr, und autzerdem im Zoologischen Institut, Talstratze 33, Freitag, den 17. Juli d. I., vormittags 10 bis Is,^ Uhr statt. Für 1056 Nichtiukorporierte, die sich bisher für den Aus schutz L erklärt haben, sind 34 Mitglieder und eben- soviele Stellvertreter zu wählen. Die Wahlvor schläge (Vorschlagslisten) sind bis spätestens Mitt woch, den 8. Juli d. I., abends 7 Uhr, unter Be achtung der Vorschriften der Wahlordnung beim Universitätsgericht einzureichen. Wählbar und wahl berechtigt ist jeder nichtinkorporierte immatrikulierte deutsche Studierende, welcher sich der Luüstur gegen über für den Ausschutz v erklärt und den Semester beitrag für den allgemeinen Studentenausschuss ent richtet hat, wählbar autzerdem nur, wer auch im Wintersemester 1914/15 Bürger der Universität Leipzig sein wird. Jeder Wühler hat sich bei Abgabe der Stimmzettel durch Vorzeigen seiner Studenten karte zu legitimieren. — Sonntag, den 28. Juni, wird in der Paulinrrkirche eine Abendmahlsseier für alle Angehörigen der Universität, insbesondere also für die Mitglieder des Lehrkörpers und deren Familien sowie für die Studierenden usw. gehalten werden. Die Abendmahlsfeier, der die Beichte (im Altarraum) unmittelbar voraufgeht, erfolgt im Anschluss an den Vormittagsgottesdienst. Die Anmeldungen zur Teil nahme werden bis Sonnabend abend von dem Dekan der theologischen Fakultät, Geheimen Kirchenrat v. theol. Rendtorff (schriftlich oder mündlich) entgegcngenommcn, können aber auch durch Einzeich- nung in die Liste, die bei Kastellan Meisel (im Augusteum) ausliegt, erfolgen. * KirchttcheIvhannisfeier. Auf dem Alten Neudnitzer Friedhose am Täubchenweg findet die Johannisfeier abends 8 Uhr statt. Di« Ansprache hält Pastor Lic. Dr. Markgraf. Die Gesänge trägt der Kirchen chor der Markusktrche vor. * Die Sparkassen »er «reishauptmannschast Leip zig im »onat April. Rach der vom Königlich Säch- fischen Statistischen Landesamt zusammengestellten Leipziger Tageblatt RUttwochz24. Juni lSl< Uebersicht wurden in der Kreishauptmannschaft Leip- zig bei der Sparkasse 46 270 Einzahlungen im Be- trag« von 5 797 103 Mark und 31113 Rückzahlungen im Betrage von 3149 703 Mark gemacht. * Sonderzug zum Sachsentag. Die Kgl. General direktion der Sackst. Staatseijenbahnen hat zu dem grossen Sachsen-Heimatfest folgende Verwaltungs- züye mit ermässigten Fahrpreisen zur Fahrt von Leipzig nach Dresden vorgesehen: Am 4. Juli ab Leipzig über Riesa um 4,00 Uhr nachm, am 5. Juli ab Leipzig über Riesa um 6,55 Uhr vorm. Die Sonderzüge führen nur 3. Wagenklasse: für ihre Be nutzung werden nur Rückfahrkarten zu ermässigten Preisen ausgeaeben. Den Festteilnehmern von den Orten der auf den Haltestationen dieser Sonderzllge einmündeiiden Seitenlinien werden gegen Vorwei sung der Eachsentag-Festkarte «die inkl. Festzeichen und Festschrift nur 1 .Xb kostet, zur Teilnahme an allen Veranstaltungen berechtigt und von der Ge schäftsstelle für den Sachsentag, Dresden-A., Ring strasse 38, bezogen werden kann) Rllcksahrkarten zu einfachem Preise ausgestellt. Die Rückfahrt kann autzer in den hierfür besonders eingelegten Sonder zügen auch mit denjenigen fahrplanmässigen Eil- und Personenzügen erfolgen, die in Dresden von Sonntag, den 5. Juli, nachm. 8 Uhr bis Montag, den 6. Juli, vorm. 5 Uhr, und am Montag, den 6. Juli, von nachm. 4 Uhr bis nachts 12 Uhr abfahren. Dem entsprechend gelten auch die für die Seitenlinien ausgegebenen Anschlutzrückfahrkarten nur iür solche Züge, die an die in Dresden zu der angegebenen Zeit abgcgangenen Züge anschließen Die Benutzung von anderen Zügen, insbesondere auch von Schnell zügen. iür die Rückfahrt ist nur gegen Zahlung des tarifmässigen Zuschlags (halbe einfache Fahrkarte und Schnellzugszuschlagi gestattet, jedoch auch nur inner- halb der für Rückfahrkarten allgemein festgesetzten Gültigkeitsdauer von vier Tagen. * Hygienische Obstverkausshäuschen. Vor kurzem hat der Deutsche Pomologenverein in Eisenach ein Preisausschreiben erlassen, um geeignete Pläne für kleine Obstverkaufshüaschen zu erlangen. Man hatte zur Bedingung gestellt, dass die nach der Stratze zu gelegenen Auslagen derart mit Schutzvorrichtungen, Glasscheiben oder Gelatineplatten versehen sein müssen, dass sich das Betasten als unmöglich erweise und jede Verunreinigung des Ödstes vermieden würde. Der Verein wird dafür Sorge tragen, datz diese, allen hygienischen Anforderungen entsprechen den Obstverkausshäuschen möglichst überall eingeführt werden. * Der Verein Deutscher Handelslehrer, e. B., Sitz Berlin, hielt seine diesjährige Generalversamm lung vor kurzem in Leipzig ab. Das Hauptreferat hielt Handelsschulinhaber Dr. Rackow, Berlin, über das Thema: „Gleichberechtigung privater Handelsschulen mit den öffentlichen Unterrichts anftalten." Die Versammlung nahm auf Grund der Ausführungen des Referenten den Antrag an, beim preutzischen Abgeordnetenhause geeignete Schritte zu tun, um den berechtigten Wünschen auf Gleich stellung anerkannter Privathandelsschulen mit gleich artigen öffentlichen Anstalten Geltung zu verschaffen. " Im Asyl für Obdachlose sprachen in der Zeit vom 15 —21. Juni 62 Personen vor, von denen 59 ausgenommen und 3 zurückgewiesen wurden. * Frauenwoche Leipzig 1914. Am Donnerstag, den 25. Juni, vormittags 10 Uhr, findet für dre Teilnehmerinnen an der „Frauenwoche" eine Füh rung durch die Hochschule für Frauen (König- stratze 18/20) statt Treffpunkt: pünktlich 10 Uhr im Vestibül der Hochschule. Besichtigt werden in erster Linie die Laboratorien zur Fortbildung von Kranken- pflcgeschwestern zu Oberschwestern und Oberinnen, sowie das Sozialwissenschastliche Institut und das Institut für Erziehungskunde, dem ein besonderes Erziehungsmuseum angegliedert ist. " Sozialstudcntische Ferienarbeit. Auf dem Vor tragsabend, den der Akademisch-Soziale Verein in Leipzig am vergangenen Montag ver anstaltete, führte der Redner. Dr Sonnenschein- München-Gladbach über das Thema „Sozialstudentische Ferienarbeit" ungefähr folgendes aus: Im Gegen satz zu der regen sozialstudentischen Arbeit, die auf dänischen und englischen Hochschulen geleistet wird, steht in Deutschland der grötzte Teil der Studenten schaft solcher Arbeit noch fern. Der Student in den kleineren Universitätsstädten empfindet aus erklärlichen Gründen das soziale Problem nicht in seiner vollen Schwere. Aber auch in den großen gibt es vielerlei Hemmungen. Wohl müht sich hier ein Teil der Studenten in Erkenntnis der Gegen wartsnöte in reger sozialer Arbeit, doch die Mehr zahl bleibt bei Seite: Es fehlt noch an zielbewutzter Führung, an dem Bewutztsein, datz zum „studieren" auch solche praktische Arbeit gehört. Be rechtigt und unberechtigt wird Zeitmangel vor geschützt, und nicht zuletzt ist die Erziehung in Familie und Schule, die über „das Voll" erhaben macht, schuld an dieser Interesselosigkeit. Hier sollen die Ferien Abhilfe schaffen. Der Student kommt in ihnen mit seinem Volke in nähere Be rührung und vor allem hat er Zeit. Drum soll er eine Pflicht, praktische soziale Arbeit zu leisten, er- iilleii. Er soll sehen, was die Menschen in seiner Heimat chafscn, soll die örtlichen Ausstellungen besichtigen, das Schul- und Wohnungswesen studieren: soll sich zur Mitarbeit in Büchereien usw anbieten. Für die Kunst» pflege kann er durch Ausstellungen und Jahrmarkts buden wirken. In der Jugendpflege kann er sich betätigen durch Wandern oder Unterhaltungen. Ebenso kann er in Vereinen Mitarbeiten durch Vor trüge und persönliche Aussprachen. Er kann am Jugendgericht helfen, Krankenfürjorge treiben. Auf Reisen soll er deutsches Volkstum kennen lernen, aber den Menschen immer rücksichts- und verständnis voll begegnen. Schlietzlich kann er auch Settle- mentsarbert leisten. Mannigfach sind die Be- tütigungsmoglichkeiten. Mag jeder das Seine tun, es ist die Pflicht eines niodernen Studenten. * „Die Verlorenen." Die letzte Vorstellung im Operettentheater zeigte ein ganz autzergewöhnliches Bild, die Theaterkasse wurde geradezu gestürmt, so datz der Fall eintrat, datz sich noch nach Schlug des ersten Aktes das Publikum an der Kasse drängte. —. Vielen Wünschen entsprechend sollen demzufolge noch einige Ausführungen stattfindcn. Die Daten werden noch bckanntgegeben. * Papierhandtücher. Vor einiger Zeit hatte man im Eisenbahnwesen Versuche mit Papierhandtüchern gemacht. Diese sollten die Stoffhandtücher in den D-Zügen ersetzen. Es ist selbstverständlich, datz Tücher aus Papier in bygienischer Hinsicht idealer sind, als solche aus Stoff. Man betrachte nur manchmal den Zustand der Stoffhandtücher, die zum all gemeinen Gebrauch in öffentlichen Lokalen ange bracht sind, und man wird die Forderung nach dem Papierhandtuch nur unterstützen können. Nun Haden sich aber die bisherigen Erzeugnisse der Papierindustrie hierin noch nicht als genügend ge brauchsfähig erwiesen, wenigstens hat sich die preußisch-hessische Eilenbahnverwaltung nicht für die Einführung entschlietzen können, trotzdem ihr gerade ein Ersatz für das Stoffhandtuch aus Sparsamkeits gründen sehr willkommen wäre. Die Stoffhandtücher finden nämlich in den D-Zügen außerordentlich viel „Liebhaber". So soll der Verlust derartiger Tücher auf den preutzisch - hessischen Eisenbahnen durch schnittlich läbrlich etwa 50000 Stück betragen. Im sächsischen Landtag machte, wie erinner lich, bei den letzten Beratungen des Eisenbahnetats ein Ministerialdirektor die Mitteilung, datz auf den verhältnismäßig kurzen sächsischen Strecken vor eini gen Jahreu 11200 Handtücher — verschwanden. Die Herstellung eines brauchbaren Pavterhandtuche» wäre demnach sehr wünschenswert, aber nicht allein für die Eisenbahn, sondern auch für andere Institute wie Krankenhäuser, Toiletten, Kontore. Fabriken usw. * Literarische Montagsgesellschaft. Mit einem sehr schönen und künstlerisch wertvollen Vortrags abend wurde am letzten Montag da» vergangene Semester abgeschlossen. Anfang, Mitte und Schlutz bildeten die Klaoiervorträge eines jungen ungarischen Pianisten, der Stücke von Beethoven, Brahms und Chopin aus dem Gedächtnis mit grotzer Fertigkeit ausgezeichnet spielte. Ebenso rezitierte Herr Albert Hartmann mit warmem Gefühl und sicherer Svrechtechnik B. von Münch hausens Dichtung „Der Todspieler" in einer neuen melodramatischen Bearbeitung sowie Ge dichte von Liliencron, Falke, Hol», Salus, Keller und Hebbel, während die Rezitatorin Fräulein Käte Manecke Schillers „Kindesmörderin" fehl wirkungs voll vortrug. Endlich beteiligte sich die Konzert sängerin Frl. Lucie Bock mit dem Gesang der Arie „Nun beut die Flur" aus Haydns „Schöpfung" und vier Liedern von Hugo Wolf nach Texten von Mörike, und errang sich mit ihrer prächtigen, frischen und wohlgeschulten Stimme ebenso reichen Beifall, wie er allen übrigen Mitwirkenden zuteil ward. D. Entlaufen ist seinen in Thonberg wohnhaften Eltern der um 21. Januar 1899 in L.-Thonberg ge borene Schneiderlehrling Bernhard Paul Emil Walter Nagel. Er rst mittelgross, dunkelblond, hat blaue Augen und eine Narbe auf der Nase und an der linken Backe. Bekleidet war er mit braunem, schwarz gestreiftem Jackett, dunkelblauer Hose und schwarzem steifen Hut. Wer über den Aufenthalt des Burschen, der sich vermutlich hier oder in der Umgebung umhertreidt, etwas angeben kann, wolle dies der Kriminalabteilung mitteilen. D. Schmerzlicher Verlust. Einem auswärts wohn haften Kaufmann ist am Sonntagnachmittaa in der 5. Stunde wahrscheinlich in einem offenen Straßen- bahn-Anhängewagen der Linie 3 auf der Fahrt nach Grotzzschocher ein schwarzes Portemonnaie mit 50 ./X in Gold und 10^ Silber- und Kleingeld, einem mit 5 kleinen Brillanten besetzten Damenring und einer Dauerkarte für die „Bugra" auf den Namen „Levin" abhanden gekommen. Da der Verlustträger von der Endstation in Grotzzschocher nach Knauthain gegangen ist, ist es auch nicht ganz ausgeschloffen, datz er das Portemonnaie auf diesem Wege verloren hat. Wahr nehmungen, die zur Wiedererlangung des Porte monnaies führen könnten, wolle man dem Fund bureau des Polizeiamtes zu I 1976 mitteilen. ' Erotzdeuben, 23. Juni. Aus der letzten Ee- meinderatssitzung ist zu berichten: Das Ortsgesetz über die Pensionsberechtigung der Eemeindebeamten in Erotzdeuben und ihrer Hinterlassenen wird in der von der Kgl. Amtshauptmannschaft abgeänderten Fassung genehmigt. — Die nach dem Gemeinde- steuergesetz notwendige Gemeindesteuerord nung, die sich aus fünf Steuerarten zusammenfetzt und am 1. Januar 1915 in Kraft tritt, wird nach den Vorschlägen des Finanzausschusses in erster Lesung beraten. — Beschlossen wurde, unter Aufhebung aller gegenwärtigbestehendenSteuerbestimmungenmitEnde dieses Jahres die Erhebung ä., direkte Steuern: 1. Einkommensteuer, 2. Grundsteuer, 3. Hundesteuer. L., als indirekte Steuern: 1. Besitzwechselabgabe, 2. Lustbarkeitssteuer. Die Einkommensteuer ist ohne jede Abweichung nach dem Staatssteuertarif zu er heben. Der Steuerbedarf wird gedeckt mit 85 Proz. durch Einkommensteuer und mit 15 Proz durch Grundsteuer. Die Forenser werden mit den doppelten Grundsteuersätzen herangezogen, bleiben aber von der Besteuerung des Ein kommens aus Grundbesitz befreit. Die Hunde steuer wird in der bestehenden Weise wieder angenommen. DieVesitzwechseiabaabe nach "/»»Prozent und die Lustbarkeitssteuer soll nach den gegenwärtigen Sätzen erhoben werden. Ferner wird beschlossen, die Beratung über Erhebung einer Wertzuwachssteuer auszusetzen. Die Kirchen- und Schulsteuerordnungen, die sich in der Hauptsache auf die Kirchen- und Schul steuergesetze gründen, werden in der vorgeschlagenen Weise angenommen. Hierzu ist noch der Kirchen- und Schulvorstand zu hören. Vergnügungen. Palmen, arten. Leute sinket außer zwei Lonzerte« des beliebte» Willy-Wols-Orckxßers unter persönlicher Leitung des Derrn Kapellmeisters Willy Wolf große- Binder- und Sominecsest der Gchutzgemeinschast für Handel und Gewerbe statt. Au» der Fülle der Veranstaltungen seien hervorgehoben: rin prächtiger yestreigru, einstudiert von Herrn Ballettmeister Gärtner-Mrhnert, Kinderspiele, Tombola, ein großartiges Feuer werk, Illumination, Leuchtsonttne und Boot-sahrt. Es sei be sonders betont, daß alle Dauer- und Berein-karten gültig sind. Morgen ist wieder Elitetag l Zoologischer Garten. Im Palmenhause silr Rep tilien, Amphibien und Insekte» sind als besondere Sehenswürdig keit blühende Bananen zu nennen. — Heute Mittwoch, nach mittag» und abends, finden Konzerte von der belrebten 107rr Kapelle unter Leitung de» Herrn Königl. Musikdirektor Giltsch statt. Im „Hotel H o ch st e i n" am Bayr. Bahnhof finden im Lommcr täglich große Gartenkonzerte bei freiem Eintritt statt. Diese Konzerte sind sehr beliebt beim Publikum und folglich auch immer gut besucht. Küche und Keller de» Hctel» sind bei kleinen Preisen vortresflich. Täglich gibt es der Laison entsprechende Spezialgerichte. Tanzpalast auf der Bugra. In diesem prächtigen Elablmcmcnt mit seiner stilvollen, vornehmen Ausmachung sinket heute aus vielseitigen Wunsch die Wiederholung de» mit so große,» Boisall ansgcnommenen Kinderballetts statt. Es ist eine wirkliche Freude fürstcsccmann, diesen Aufführungen bei- zuwohnen. Täglich sinden die so überaus großen Anklang ge fundenen Kunst- und Schantänze statt. Die herrliche» Blumen terrassen mit ihrer schönen Aussicht auf das Ausstellungsgelände ladcir zur Erholung ein. Auf die vorzügliche Bewirtschastung des Tanzpalastc» sei hiermit nochmals hingcwiesen. Die zahlreichen Gäste der „Drei Linden" wissen, das, cs wohl kaum eine Stätte gibt, welche so bequem zu er reiche» ist, und wo man sich so köstlich amüsiert, als gerado dort. Tarum kehren alle gerne wieder in dieses gastliche Hau». Sei cs zn den sonntäglichen Eliteballfesten oder zu den Mitt wochs stattsindendcn jiavalicrbällcn, immer sieht man in den „Drei Linden" frohe Menschen. Tas idyllische Etablissement „Schloß Debra Hof" ist wirklich eine Zierde LeivzigS. Meisterhaft versteht cs aber auch Herr Albrecht, seine Gäste zu bewirten. Stunden an genehmster Unterhaltung verlebt dort jeder Besucher. Heute Mittwoch findet wiederum ein großes Parkscst mit italienischer Nacht stall. Gosenschenke „Ohne Bedenken", L-Gohlis. Ter herr liche, staubsreie nnü ruhige Garte» bietet bei einer vorzüglichen Gose und Imbiß den angenehmsten Aufenthalt. Bei un günstiger Witterung gewähren die große, geschühte Kolonnade und die srcundlichen Gasträume genügeird Raum. Tie Speiscnkarte ist reichhaltig und der Saison entsprechend. Ter Vergnügungspark „Waldmeister" in Böhliv-Ehrcnberg durch das romantisch schöne Rosental mit seinen herrlichen alten Eichen und anderen Baumbeständen (oder auch durch direkte Straycnbahnverbindung Hauptbahnhof —„Waldmeister") zu erreichen, ist fürwahr ein sehr zu emp fehlender Nachmitlagsausslug. Für heute Mittwoch, zum Iohannisfest, veranstaltet dieses beliebte Bergnügungsetablisse- ment eine große Johannisseslfeier, verbunden mit erstklassigen .Künstlerkonzerten von 4—11 Uhr abends bei freiem Eintritt. Bei ungünstiger Witterung sinden die Konzerte im Saale statt. Zn den besonderen Uebcrrafchungen am heutigen Tag ist dar dritte große Kinderfest vorgesehen mit Wettlaufen (50 Meter sür Knaben) und Garnwickeln sür Mädchen, wozu Ehrenpreise gestistet worden sind. Abends 6 Uhr dritter Ausstieg des „Waldmejsler"-Ballons. Bon 7 Uhr abends findet dann die so großen Anklang gesundene Iugendreunion statt, welche voll ständig kostenlos ist. Hierzu Kaffeekränzchen mit vorzüglichem Kaffee in Portionen und reicher Auswahl in Kaffeegebäck. Für Sonnlag, den 5. Juli 1914 in Vorbereitung der erste Elitetag. * Die Sonnenwendseier in Park Meusdorf. Wie bereits mehrfach angeküiwigt, sindet heute Mittwoch abend die Sonnenwendseier in Park Meusdorf statt. Außer Männcrchörcn und Konzerten ist bekanntlich der, man kann säst sagen, in ganz Teutschland als Volksredner bekannte Marine pfarrer a. D. Aangemann von Herrn Guthardt gewonnen worden. Die Konzert« beginnen nachmittags um 5 Uhr, während die Feier selbst um 9>/» Uhr stattsindet. Der Gesellschafts bau dauert bis 2 Uhr. Fährverkehr durch die Kraftomnibusse von L.-Probstheida ab. Ztiul-kSWtlilhk NaAWtii »sm 23. Juni ner, W. W. A, Bäcker- meister, hier. mit Grüne, T. E., Gohlis. » Schütze, L. A.. Materialausgeber, mit gesch. Jentsch verw. gew. Seifert geb. Lorenz, H. A, Eutritzsch.» Becherer, F.W, Markthelfer, Gohlis, mit verw. Binkenstein gesch. Richter geb. Straßburger, A. A., hier. » Döge, Erich Martin, Maurer, Conne witz, mit Winkler, Klara Emma, Lindenau. Todesfälle. Schadt, Karl Aug. Robert, Zimmerer, Gohlis, Breiten« selber Straße 29, 45 1.1M. 27 T. » Bernhardt, Anna Elisabeth geb. Hannover, Elsterstrake 5, 67 I. 5 M. 10 T. » Hannemann, Anni Joh. Hildeg., Windmühlen straße 11-13,11 M. 30 T.» Höhne, Wilh. Albert Wal demar, Reisender, Reudnitz, Tiefe Strohe 8, 36 I. 8 M. 13 T. » Auerswald. Chri stian Friedrich Richard, Maurer, Volkmarsd„ Kon- radstraße 78, 50 I. 6 M. 24 T. » Röhling, Hedwig Klara Hildegard, Reudnitz, Dresdner Straße 68, 6 I. 4 M. 8 T. » Augustin, Maria Wilhelmine geb. Berger, Anger-Trottendorf, Bernhardstraße 8, 85 I. 22 T. » Käser, Sophie Ernestine geb. Borrmann, Gohlis, Luisenstr. Är, 57 I. 11 M. 23 T. II Wollenberg, Louise Emilie Albertine geb. Schulze, Mockau, Leip ziger Stratze 76, 59 2. 2 M. 8 T. » Böttcher, Emma Gertrud, Eutritzsch, Toth« stratze 13.4 M. 2 T. » Hebel, Friedrich Hermann, Markt helfer, Gohlis, Luisenstr. LI, 63 I. 3 M. 6 T. » Jäger. Anna Emma geb. Reppin, Zschöchergen Nr. 25, Kreis Merseburg, 41 I. 3 M. 18 T. » Hajnv, Erich Emil, Lindenau, ThüringerStr.8^ 1M. 15 T.» Detttn, Anton Nikolaus Marimilian, Schneider, Dösen, Gorbitzer Str. SO, 83 2. 11 M. 21 T. Aufgebote. Zernial, E. E. H, Medi- zinaldrog.,Berlin, mitKuhn, M. I., hier. » Herold, A. A, Kellner, hier, mit Hust, O. 2., Lindenau. » Bräger, A. F., Markthelfer, hier, mit Hoenicke, L. P. C., Anger-Trottendorf. » Wer necke, P. T. A., Fabrikant, Trebbin, mit Knappe, E. M., hier.» Wehmer, E. B., prakt. Arzt, Dr. med, Plag witz, mit Schneider, H. E., hier. » Thormann, Ä. H., Krankenpfleger, hier, mit Taubald, C. R.» Dölitz. » Helm, E. A. T, Telegraphen- Ajstst, Oetzsch, mit Winkler, A A.M, hier »Matthiesen, E. H. R., Redakteur, mit Freigang, M. H., hier. » Hoyme, G. W, Handels, gärtner, Wurzen, mit Lenzner, M. A., Eutritzsch.» Winkler,C., Kohlenhändler,' Sellerhausen, mit Walter, H. E., Gohlis. » Rausch, H. E., Ratsarbeiter, mit Rublack, A. H., Gohlis. » Winkler, F. R., Dr. phil., Gymnasialoberlehrer, hier, mit Jannert. E. E. P., Gohlis. » Paul, M. G., Zeichner, Schleußig, mit Matthes, A. M., vier. » Funk, E. A., Eisengießerei, arbetter, mit Albrecht, A. 5.. Lindenau. » Heinig, Karl Aug., Stellmacher, mit verw Hartmann, Wilh. geb. Weber, Stötteritz. Eheschließnnaen. Zierold, Gustav Ottomar, Kontorist, mit Dölle, Anna Hedwig, hier.» Schlimme, Albert August Louis Karl Georg, Handelsmann, hier, mit Jefrich, Helene, Volk marsdorf. » Kellner, Hein rich Ernst, Verkäufer und Lagerist, mitMüller, Emma Elisabeth, hier. » Halle, Earl Gustav Walter, Tele graphenassistent hier, mit Schatz, Anna Emma Mar garete, Reudnitz.» Tröger, Gustav Adolf, Vorarbeiter, hier, mit Mehnert, Emilie Martha, Reudnitz. » Bör- Geburten. Ein Sohn: Ehlers, W. E. Fr., Maler, hier. » Sandig, W. Fr. A., Lehrer, hier » Schneehasen, F. O., Arbeiter, Sellerhausen. » Bandrock. E.E., Oberkellner, Gohlis. » Korpisch, W. Ak, Steinsetzer, Gohlis.» Brück ner, F. A., Metattdreher, Kleinzschocher. » Schnabel, E. A., Kraftwagenführer, Kleinzschocher. » Münzen berg, N. H., Postbote, Klein zschocher. » Voigt, 2. H. W., Schlosser,Lindenau.» Löwe, F. , Kassenbote, Lindenau.» Erätzer, F. M., Kassierer, Plagwitz. » Becker, H. H.. Bäckermeister, Lindenau. » Reitzhauer, P. E., Zigarren sortierer, Stötteritz. Eine Tochter: Geyler, U. A. E., Amtsrichter, Dr. jur.» hier. » Stingl, W, Schlosser, hier.» Stemacker, G. K., Klempner, hier. » Matthäus, B. 0.2., Kürsch ner, Markranstädt. » Höf ling, E. F., Buchhalter, hier. » Neuschrank, B., Kellner, Neustadt. » Rudolph, G., Postillion, Anger-Crotten dorf. » Valdix, O., Heizer, Reudnitz » Herrmann, Th. K., Bäckermeister, Reudnitz. » Tzech, M. R., Maschinen schlaffer, Reudnitz.» Fuchs, E. G. O. F., Ingenieur, Sellerhausen. » Pfeifer. F. A., Buchbinder, Anger- Trottendorf. » Apitzsch, W., Fletschermrister, Gohlis. » Tonradtn, W. G. O., Kauf mann, Gohlis. » Vitzthum, H. P., Former, Lindenau. » Pleritz, R. A, Hand arbeiter. Lindenau.» Kieß ling, R., Fabrikarbeiter, Kleinzschocher, » Kalb, G. A.. Fabrikarbeiter, Klein zschocher. » Schwertfeger. A., Fabrikarbeiter, Lindenau. » Rauschendach, W. K.. Schlaffer, Lößnig. » Lech mann, A. A., Fabrikar beiter, Stötteritz » Kühn. A. O., Maler. Stötteritz » Naumann, W. A., Fräser, Stötteritz. s Au christli «inge Glauk ruht: und d den L vorwä zeigen merkw im Gl der n< der t „Hanl „Sitte diesen auf 0 Mater Unoer Volkse Hexen durch l die sic wohl knechti Hause fliegt selbst Johan Holste üblen stellt p Baum es am sich so Tages ein Jc auch dz gesegn Mittel Wassei Schätze versteh ist für geeign In einigt nur, v sonderi an del flamm brenne Liven Mensck Johan tanzen wenn Sprun treibt hindur Flamn nicht r wicklui die al in die Hause De Fülle auf d cinma DI II (6op 9 lich ai Hügel und tl unter ist de Er ist tiefgr lustig Bursci goldei das n im S Z damit weiß allein T — w Aerzt, der C T mitta( Kirchl Laune erheitl stadt. ein lc der ei Lpieß allerlk uaden der m von t 6
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)