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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140704029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914070402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914070402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-04
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Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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erscheint zweifelhaft. Es ist also vorläufig Sache der Gemeinden, zu entscheiden, ob sie Leuchtfeuer für die Luftschiffahrt einrichten wollen oder nicht. Den Regierungen der Bundesstaaten steht kein Mittel zur Verfügung, in dieser Beziehung einen Einfluh auf die Gemeinden auszuiüben. Ausland. Zraakrrtch * Bestimmungen Uber da» Tragen von Zi»il- Neidern der französischen Offiziere. Die Bestimmung. Laß di« französischen Offiziere von 5 Uhr nachmittags an Zivilkleider tragen dürfen, ist durch eine neue Be stimmung des Kriegsministeriums noch wesentlich er leichtert rvorden. Danach dürfen die Offiziere zu jeder Zeit und Stunde, ausgenommen, wenn sie rm Dienste sind, Zivilklrider tragen. Lediglich Haupt leute und Feldwebel vom Dienste müssen Uniform tragen. Innerhalb der Kaserne ist das Tragen von Ztoilkleidern untersagt. Der Platzkommandant darf in gewissen Fällen den ihnen unterstellten Offizieren Las Tragen von Zioilkleidern nicht gestalten, mutz jedoch dem Korpskommandanten von di«ser Matz nahme Kenntnis geben. Verheiratete Unter offiziere dürfen unter denselben Bestimmungen wie die Offiziere Zivilkleidung tragen. * Zur Reise Poincare». Aus Paris wird be richtet: Eine Schiffsdroision, bestehend aus den Pan zerkreuzern „Jeanne d'Arc" und .France" so wie zwei Torpedobooten wird am 6. Juli in Brest gebildet werden, um den Präsidenten PoincarS auf seiner Reise nach Ruhland und den skandinavischen Ländern zu begleiten. Der Präsident wird sich an Bord der „France" einschifsen. Das Schiff hat eine mitt lere Gesch wndigkeit von 20 Knoten in der Stunde. Die Abfahrt von Cherbourg dürfte am 25 -Juli er folgen. — Die sozialistische Gruppe beauftragte Iaures, bei der Erörterung des Gesetzentwurfes über die russische Reise des Präsidenten der Republik auf der Kammertribüne die Gründe darzulegen, welche die Gruppe bewogen hätten, diesen Kredit zu verweigern. * Zum französischen Bergarbeiterftreik. Aus Paris wird gemeldet: Ministerpräsident Pi viani empfing eine Abordnung von Bergleuten, denen er versprach, datz die Ruhegehälter der Bergleute ohne Ausnahme durchschnittlich 7 0 0 Franken be tragen sollen. Die Regierung werde noch vor Ab lauf der gegenwärtigen Parlamentstagung ent sprechende Maßnahmen vorschlagen. * Wegen Misshandlung eine» Matrosen ange- klagt. Aus Paris wird gemeldet: Die Beschwerde des Matrosen Pujaul, der von dem Kapitän eines französischen Panzerkreuzers von der Kom mandobrücke geflohen worden war und sich dabei schwere Verletzungen zuzog, ist vom Admiral Baue de Lapayrers dem Kriegsgericht über geben worden, das eine eingehende Untersuchung cinlcitcn wird. Spanien. * Spanische Kämpfe in Marokko. Noch amt lichen Nachrichten aus Ceuta hat um die spanische Stellung Kudia Federico ein Fenergefecht statt gefunden. Von den Spaniern wurden drei Mann getötet und zwei Offiziere und zehn Mann verwundet. Norwegen. * Die norwegischen Berteidigungsmahnahmen. Aus Lhristiania wird gemeldet: Der Storthing hat in geheimer Sitzung dem Anträge des Militärkomi- tees gcmätz für Vcrteidigungs zwecke einen außerordentlichen Kredit von N,6 Millionen Kronen bewilligt, davon 5,1 Millionen für dir Befestigung Les Christiania - Fjords. Rußland. * Der Abschied des englischen Geschwader». Der Kaiser unternahm am Freitag mit den Groß fürstinnen Olga und Tatjana, von den Ministern des Kaiserlichen Hofes und der Marine begleitet, von Kronstadt aus auf der Jacht „Poljarnaja Lwjesda" eine Fahrt in die Ostsee. Um 10 Uhr morgens trafen sic das englische Geschwader, das die Kaiserliche Flagge salutierte. Darauf hißte die Jocht die englische Admiralsflagge und signa lisierte: „Wir wünschen Ihnen angenehme Reise!", worauf das englische Geschwader antwortete: „Wir sind Eurer Majestät sehr dankbar". Der Kaiser er widerte: „Ich danke Ihnen". Um 8 Uhr abends kehrte der Kaiser nach Petcrhof zurück. Sulgarien. * Der bulgarisch-rumänische Grenzzwischensall. Aus Sojia wird gemeldet: Das Ministerium des Acußcrn hat der rumänischen Gesandtschaft eine Verbalnote überreicht, in der unter dem Ausdruck des Bedauerns über den unglücklichen Grcnz- zwischensall das Ministerium die Gesandtschaft dahin verständigt, daß die bulgarische Regierung bereit sei, ihrerseits im Einvernehmen mit der rumänischen Regierung Mitglieder für eine gemischte Kom mission zu ernennen, die eine Untersuchung an Ort und Stelle vornehmen und die für Len Zwischen- fall Derantwortlichcn fcststcllcn soll. China. * Die industrielle Entwicklung Chinos. In Peking Hal sich eine chinesisch-japanische Gesell schaft für industrielle Entwicklung mit einem Kapital von fünf Millionen Dollar gebildet, das zu gleichen Teilen in chinesischen und japanischen Aktien angelegt ist. Das Hauptbureau wird in Tokio, ein Bureau in Peking und ein Zweig bureau in Schanghai sein. Die Gesellschaft beab sichtigt, industrielle und finanzielle Geschäfte zu be treiben. Nach chinesischen Meldungen wird d«r Staatssekretär Pangshihchi Generaldirektor und Baron Shihbusawa stellvertretender General direktor werden. Die Gesellschaft bestreitet einen Zusammenhang mit dem früheren von Sunqatsen ge bildeten chinesisch-japanischen Handelstrust. — Der chinesisch-belgische Plan für die Ausbeutung der Mineralprodukte Chinas ist infolge heftiger Pro teste Englands und Amerikas zurückgczog«n worden und wird wahrscheinlich später in abgeänderter Form, die mit älteren Rechten nicht im Widerspruch steht, wieder aufleben. * Chinesisch« Hinterlist. Die Londoner „Times" melden aus Peking vom 3. Juli: Eine groß« An- zahl von Soldaten wurd« im Zusammenhang mit der Plünderung von Kalgan hingerichtct. Die Plünderer, die sich militärischer Transportwagcn be mächtigen konnten, entflohen nach der Mongolei. Etwa 200 Soldaten, deren Teilnahme an der Plünderung nicht einwandfrei festgcstellt war, wurde für zwei Monate Löhnung und freie Reise in ihre Heimat versprachen. Auf der ersten Station nach Kalgan ließ man sie au»stei-en und dann wurde von Soldaten, di« aus Suahuafu für di«s«n Zweck h«ran- gezogen worden waren, auf sie geschossen. 120 Soldaten wurden getötet, die übrigen entkamen nach Suahuafu. Die Soldaten feuerten erst, als man sie mit dem Tode bedrohte. Thüringen unü Provinz Sachsen. Altenburg, 3. Juli. Der Dichter Borries von Münchhausen ist seit 1. Juli Besitzer des Rittergutes Windischleuba. Sein Vater, der bis herige Besitzer, hat sich auf seine norddeutschen Güter zurückgezogen. Altenburg, 4. Juli. Der verstorben« Gerichts rat Dr. Braun, dessen ganzes Leben im Alter nur Wohltun war, hat der Stadt Vermächtnisse in Höhe von 70 000 zukommen lassen. Davon sollen 50 000 zwanzig Jahre lang zinstragend angelegt und die Zinsen ausgespart und zum Kapital geschlagen wer den. Erst dann sollen die Zinsen im städtischen In teresse Verwendung finden. ! Zeitz, -1. Juli. Zhr 200jähriges Ge schäft »j u b t l ä u m begeht am Sonnabend die weltbekannte Firma C. H. Oehmig-Weidlich. Ihr Inhaber, Kommerzienrat Hermann Thieme, wurt-e aus diesem Anlaß zum Geheimen Kommer zienrat ernannt. Im Jahre 171t gründete Christian Weidlich aus dem benachbarten Tröplitz eine Seifensiederei, die bis zum Jahre 1810 immer von dem Vater auf den Sohn überging. Der Urenkel des Begründer», Christian August Weidlich, der 1810 das Geschäft übernahm, adoptierte, weil kinderlos, den Karl Hermann Oehmig, der die Nichte geheiratet hatte. Er gab der Firma den jetzigen Namen C. H. Oehmig-Wetdltch. Sein Schwiegersohn, der 1888 Geschäftsinhaber wurde, ist der jetzige Geheime Kom merzienrat Hermann Thieme. — Aus Uebermut erkletterte beim benachbarten Crimmlitz ein Knecht den Mast der Ueberlandzentrale und berührte die Drähte. Schwerverletzt stürzte er ab und mußte ins Zeitzer Krankenhaus gebracht werden. Di« Hand war fast ganz verbrannt. * Camburg, 3. Juli. Der MolkereilehrUng Heinrich Hunold, der vor einigen Jahren unter Mitnahme von 600 Mark aus der Kasse der Molkerei in Eckel- städt das Weite gesucht hatte, tauchte jetzt plötzlich in Eckelstädt wieder auf, um sich der Staats anwaltschaft zu stellen und seinen unllberleaten Fehltritt zu büßen. Während seiner Flucht trieb er sich laut „Camburger Tageblatt" im Auslande umher und fristet seinen Unterhalt größtenteils als Kohlen trimmer auf Seeschiffen. * Sömmerda, 4. Juli. Eine ganz energische Mah nung erläßt mit Bezug auf die jüngsten Schaden feuer die hiesige Polizeiverwaltung mit folgender Bekanntmachung: Die in letzter Zeit vorgekommenen Brände legen die Vermutung nahe, daß Kinder als Brandstifter in Betracht kommen. Dieser Leichtsinn kann, wenn ihm nicht mit aller Strenge entgegen getreten wird, zur Einäscherung eine» ganzen Stadt teils führen, wenn Löschhilfe nicht immer sofort zu beschaffen ist. Wir richten deshalb an die Eltern der KinL-er das dringende Ersuchen, letztere streng zu beaufsichtigen und Zündhölzchen, Feuerwerls- körper so aufzubewahren, daß sie den Kindern nicht zugänglich sind. Wir ersuchen auch, auf die Kinder im Wege d«cr Ermahnung einzuw irken. Geschieht dies nicht, muß die Polizeioerwaltung zum Schutze des Gemeinwesens zu harten Maßnahmen greifen. Ls wird dann, um die betreffenden Kinder gegen Ver wahrlosung zu schützen, darauf hingewirkt werden, daß deren Unterbringung in Zwangs erziehung erfolgt. . .. * Neuhaus (Kreis Sonneberg), 3. Juli. In der Ziegelei Schwärzdorf verunglückte der Arbeiter K. Haderlein von Sischelreuth dadurch schwer, laß ihm der niedergehende Fahrstuhl das Kreuz ein drückte. Ein anderer Arbeiter trug hierbei weniger schwere Verletzungen davon. * Langensalza, 3. Juli. In den bewohnten Hintergebäuden des Klempner Kraftschen Hauses in der Herrenstraße brach gestern morgen Feuer aus, durch das die betreffenden Gebäulichkeiten ein geäschert wurden. Es liegt zweifellos Brand stiftung vor. Auf die Ermittelung des Täters hat die Städte-Feuersozietät eine Belohnung von 300 ausgesetzt. vermischtes. Persönliche» vom Erzherzog Franz Ferdinand. Vor einigen Jahren weilte Erzherzog Franz Ferdi nand in Marienbad. Auf der Kurpromenade be gegnet er dem beliebten Wiener Komiker Gustav Maran, den er auf das freundlichste mit einem „Guten Tag" begrüßt. Maran lZigarre im Munde, ein wenig von oben herab): „Guten Tag." — Erz herzog: „Sie erkennen mich nicht, Herr Maran!? Wir haben uns ja beim Grafen Thun kennen ge lernt!" — Maran lleichthin murmelnd): „Ja, ja, beim Grasen Thun." — Erzherzog: „Sind Sie hier zur Kur?" — Maran: „Ich nicht. Meine Frau ge braucht Moorbäder, die ihr sehr wohl tun." -- Erz herzog: „Ich bin zum erstenmal hier." — Maran <gönnerhaft): „Es wird Ihnen schon gesallen. In Marienbad ist es sehr schon." - Erzherzog: „Meine Freu ist auch mit." - Maran (gedehnt, interesselos an der Zigarre kanendi: „Soooh?!" Und jetzt denkt Maran, er müsse doch auch etwas reden, und erzählt, daß er in Prag mar, dort sei es sehr heiß gewesen und er habe mächtig geschwitzt! Erzherzog (ab lenkend): „Was wirb denn die Theatersaison Neues bringen?" — Maran < schmunzelnd): „Ferne Sachen!" Der Erzherzog unterdrückt ein Lächeln und ver abschiedet sich, sodann sagt er zu seiner Gemahlin: ..Der Maran hat mich nicht erlanvt, oder er hat mein Inkognito mit aller Gewalt wahren wollen!" Maran aber machte, als er erfuhr, wer ihn durch eine so lange Ansprache ausgezeichnet hatte, ein Gesicht, das zwar nicht auf Bühnenwirkung berechnet war, aber so komisch wirkte, daß es Maran würdig war. Dann eilte er heim und schrieb an den Erzherzog einen Entschuldigungsbrief, der den hohen Herrn gewiß bestens amüsiert hat. — Bei Chlumetz besaß der Erz herzog Franz Ferdinand ein Jagdrevier. Angrenzend hat ein Bauer, der den Thronfolger von seinen Iagd- ansflügcn kannte, seine Felder. Als nun einmal der Erzherzog im Automobil an dem Bauer vorbeikam, der auf^einem Felde arbeitete, rief ihm der Bauer einige Wort« zu. Der Erzherzog ließ halten, ging auf den Bauer zu und fragte ihn, was er wolle. „Ich will nichts, hoher Herr: aber ich habe was für Euch!" „Was denn?" „Ein Reh habe ich für Euch versteckt! Wenn Ihr wollt, so will ich cs Euch zutreiben. Wartet ein Weilchen!" Damit trabte er in den Wald. Der Erzherzog ließ sich sein Gewehr reichen und mußte lange warten, bis das Reh in Schußweite erschien. Er legte an, schoß und — fehlte. Mißmutig stieg er wieder in seinen Wagen und wollte eben weiter fahren, als der Bauer atemlos au» dem Walde zurück kam. „Was, gefehlt habt Ihr? Na. macht Euch nichts daraus, ich weiß noch von drei Rehen. Kommt nur heraus aus dem Kasten und.stellt Euch dort auf! Da werdet Ihr gewiß etwas treffen." Der Thron folger ließ sich nicht lange nötigen und folgte der Weisung des jagdkundigen Bauern. Und als nun die Rehe aus dem Gehölze hernorbrache», brachte der Erzherzog zwei Tiere zur Strecke. Sie wurden auf das Automobil geladen, und als der Bauer wieder erschien, bedankte sich der Erzherzog bei ihm und meinte: „Da Ihr mir zur Jagdbeute verhalfen habt, so könnt Ihr Euch ein halbes Reh aus dem Schlosse holen!" Der Bauer aber schüttelte den Kopf, und verschmitzt lächelnd entgegnete er: „Dank schön, lieber Herr, aber das Zeug hab ich mir schon lang über- gessen!" — Dem Kaiser Wilhelm hat Franz Ferdi nand, der nicht ohne Humor war, bei einem seiner jüngsten Besuche ein hübsches witziges Scherzrätsel aufgegeben, das dieser nicht zu lösen vermochte. Dieses Rätsel hatte folgenden Wortlaut: „Wer ist das? Er hat keine Ohren, keine Nase, keinen Mund, ja sogar keinen Kopf, keine Hände und Füße, und doch ist es ein Mensch." Der Kaiser vermochte des Rätsels Lösung nicht zu finden, das diese merkwürdige Person darstellte, und lachend erklärte ihm der Erz herzog, daß die Lösung des Rätsel» gar nicht jo schwer sei, wie es den Anschein habe. Man müsse zu diesem Zwecke nur den österreichischen Dialekt gut kennen, dann wird man finden, daß diese merkwürdige Person ohne Augen, ohne Nase, Mund und Kopf, «in richtiger, gesunder und sehr vernünftiger Oesterreicher sein könne, denn ein solcher habe nach dortigem Sprachgebrauch keine Augen, sondern Guckerln, keine Ohren, sondern Wascheln, keine Nase, sondern einen Schmecker, keinen Mund, sondern einen Goschen, ja auch keinen Kopf, sondern einen Schädel, statt der Hände endlich Pratzen, und statt der Füße Haxen. Dieser Mensch ist also trotz des Mangels aller wesent lichen Merkmale doch ein Mensch. Au» den Meggendorfer Blättern. Schlau. „Was? Du willst dich in den Verein für Bettler unwesen aufnehmen lassen?" „Freili. Wenn 's gegen die Konkurrenz geht, bin i allwei dabei." — Unter Freundinnen. „Deine Mama überraschte dich also mit dem Assessor Müller beim Küssen, liebe Rosa? ... Da ist sie gewiß in Ohnmacht gefallen?" „Nein, da nicht — aber vorher, als ich sie bat, mich mit ihm beim Küssen zu überraschen . . .!" — Ein Pumpgenie. Frau: „Was machen wir, Mann, der Gläubiger steht auf der Treppe und schimpft das ganze Haus zusammen ... soll ich dem Polizisten drüben auf dem Trottoir winken?" „Ach, lieber nicht... den habe ich auch angeborgt!" Kehle Nachrichten Der Beginn de» Sachsentages. (Eigener Drahtbericht unseres 1.-Mit arbeiters.) Dresden, 4. Juli. Heute früh trafen hier eine Anzahl von Vereinen und Landsmann schaften aus Sachsen, dem übrigen Deutschland und dem Ausland ein, um an dem Sachs en tag. der heute in Dresden seinen Anfang nimmt, teilzu nehmen. Heute abend werden die von auswärts Erschienenen in Gegenwart des Kronprinzen, der das Protektorat über den Sachsentag übernom men hat, begrüßt werden. Morgen findet ein F e st- zug vor dem Könige statt und gegebenenfalls soll ein Weltbund aller sächsischen Vereine begründet werden. Am Montag sinden Ausflüge nach den verschiedenen Teilen Sachsens statt. Sin neues Handel»schulgebäude für Bautzen. Bautzen. 1. Juli. Die Stadtverordneten haben in ihrer legten Sitzung den Bau eines neuen H a n de l s j ch u l g e b ü u de s beschlossen und hier für die Gcsamtkosten von 337 OilO .tt bewilligt. Als Bauplatz ist der König-Fricdrich-August-Platz be stimmt. Ferner wurde ein neues Ortsgcsctz betr. Er leichterungen zur Anlegung von Kleinwoh nung s v i e r t e l n beschlossen. Ernennung zu Staatsminijtern. Berlin, 1. Juli. Die Staatssekretäre Kühn und n. Iagow sind zu S t a a t s m i n i st e r n und Mitgliedern des preußischen Staatsministe riums ernannt worden. Die Hahrt nach Artstetten. Groß-Poechlarn, -1. Juli. Die Särge des Erz herzogs Franz Ferdinand und der Herzogin ron Hohenberg wurden unter strömendem Regen an» dem Waggon gehoben und im Wartesaal aufge- bahrt. Zwölf Offiziere des Ulanen Regiments „Franz Ferdinand" hielten die Ehrenwache. Illach neuerlicher Eiiijegnung wnroeii die Särge nm 3!^ Uhr morgens in die Galoleihenmagen gebracht. Der Traucrzug setzte sich durch ein dichtes Spalier der Be völkerung, die in stummer Ergriffenheit die Ver blichenen begrüßte, zum D a n auufcr in Bewegung, wo er nur 4 Uhr nnlangte. Die Leichenwagen war Len auf eine Rol! fähre geschoben, welche langsam über de» Donaustrom setzte. Vom jenseitige» Ufer wurde der 3'^ Kilometer lange Weg zum Schloß Artstetten fortgesetzt, wo der Trauerzug um .'» Uhr morgens aulangte. Die Särge wurden in der Schloßkirche ausgevahrt. Priester »ad Nonnen hielten abwechselnd Betstunden ab. Um 8 und , Uhr vormittags trann zwei Hofsvn'oerzüqe in Großpoechlar» mit Tranergäst«» ein, darunter Erz Herzog Karl Franz Joseph und Gemahlin, sowie die Kinder des verblichenen Paares. Die französische Presse zum Tode Chamberlains. Pari», 4. Juli. Die fran.zösische Presse bespricht das Hinjckn'iden des englischen Staatsmannes Josef Chamberlain in langen Kommentaren und r U h m t dessen Eigenschaften als Politiker. Wenn auch Frankreich ihn nicht zu seinen Freunden zählen konnte, so finden dach seine Verdienste um England überall vollste Würdigung. Der „Eclair" weist darauf hin, daß Frankreich niemals dem Kriege näher rvar, al» zu Zeiten Chamberlains und daß er der unbewußte Urheber von Frankreichs er niedrigendster Schlappe von Sedan gewesen ist. Unterstützung der Aufständischen durch fremde Mächte ? Durazzo, 3. Juli abend». Di« Aufständisch«» van Schiit haben di« Einwohner von Berat schristlich aufgefordert, mit ihnen gemeinsam« Sach« zu mach«« und di« tiieItsch « Faha« aufzupflanj««, d« ihn«« di« llnt«rftiitz»«g d«r Tri»«le«t««t« sa»i« d«r ferttfche« der griechisch«, R««i«r»», sicher fei. Sine Erholungsreise Prrnk Bibdodas. Rom, 4. Juli. Nach hier eingetroffcnen Mel dungen wird sich der bekannte Führer der Truppen de» Fürsten Wilhelm, Prenk Dibdoda, von Alessia aus nach Rom begeben, um den Sommer über an den o b e r i t a l i e n is che n Seen zu ver bringen. . L Rücktritt de» mexikanische» -andelsministers. Mexiko-City, 4. Juli. Handelsminister Mo« Henne ilt zurückgetreten. Er stellt in Abrede, daß er zum Rücktritt gezwungen worden sei, weil er einer großen amerikanischen Petrol eumgesell- schäft Konzession gewährt habe. Der Rücktritt sei vielmehr aus Gesundheitsrücksichten erfolgt. Verhaftung eines Schotte» i« Zacatecas. El Paso, 4. Juli. Der britische Konsularagent in Zacatecas meldet, daß ein Schotte namens Douglas in Zacatecas verhaftet worden sei unter der Beschuldigung, den Insurgenten in den letzten Kämpfen Hilfe geleistet zu haben, und vor ein Kriegsgericht gestellt worden sei. Schiedsoertrag zwischen Frankreich und Argentinien. Buenos Aires, 4. Juli. Der französische Gesandte und der Minister des Aeußern haben den Schieds- vertrag zwischen Frankreich und Argentinien unter zeichnet. . - Verhaftung eines gefährlichen Einbrecher». (Eigener Drahtbericht unseres b-Mitarbeiters.) Dresden, 4. Juli. Ein gefährlicher Einbrecher wurde heute in der Nähe von Radeburg verhaftet. Bei einem Gutsbesitzer in Borbisdorf war ein Ekn- bruch verübt worden. Bei der Untersuchung entoeckte man einen Mann, der sich versteckt hatte und nun eilig in der Richtung auf Moritzburg entsoh. Als man ihn verfolgte, gab er mehrere Schüsse ab, ohne jedoch jemand zu treffen. Nach einer aufregen den Jagd gelang cs, den Einbrecher dingfest zu machen. Er entpuppte sich als der schon schwer vor bestrafte Arbeiter Nebel. Bei dem Verhafteten wurde ein größerer Geldbetrag, Schmucksachen und Diedeswerkzeug oorgefunden. - Verhaftung eine» Schwindlers. (Eigener Drahtbericht unseres K - M i t a r b e i t e r s.) Dresden, 4. Juli. Von der Dresdner Polizei wurde der 18 Jahre alte Photograph und „Schau spieler" Rauch verhaftet, weil er verschiedenen Antiquitätenhändlern wertvolle Gegenstände abge schwindelt hatte. Der Verhaftete nannte sich Freiherr von Stein und hatte auch Papiere auf diesen Namen bei sich, die er jedenfalls bei einem Diebstahl erbeutet haben dürfte. Der Direktor der Brambacher Sprudel-Gesellschaft. Brambach, 4. Juli. Der frühere Direktor des Bades Hersfcld in Kurhessen, Lohse, ist zum Direk tor der Brambach er Sprudel-Gesell schaft gewählt worden. Seine Einweisung ist be reits erfolgt. Brand einer Mühle. Einbeck, 4. Juli. Die etwa 400 Jahre alte, große steinerne Miehesche Mühle der Besitzer Ge brüder Runge ist in der oergangenen Nacht nieder gebrannt. Sämtliche Maschinen sind zerstört und 500 Sack Niehl sowie alle Vorräte verbrannt. Der Schaden wird auf 200 000 Ut geschätzt. Die Ent stehungsursache ist unbekannt. Durch einen Messerstich getötet. Eger, 4. Juli. In dem benachbarten Orte Mitter teich hat der siebzehnjährige Glavstreckergehilfe Georg Reif seinen Meister Keckeis durch einen Messerstich ins Herz getötet, weil dieser ihn aus seiner Wohnung zur Arbeit geholt hatte, zu der er nicht rechtzeitig erschienen war. Zur Absperrung de» kroßglocknergebietes. Graz, 4. Juli. (Eigener D r a h t b c r i ch t.) Der steiermärkische Landesausschuß hat beschlossen, dem Lanotag eine Dringlichkcitsoorlage zugchen zu lasse», die in Form eines Gesetzentwurfes den Schutz der freien Begehung oo» Ge birge- und To u r i st e n w e g e n im Kron, lande ausspricht. — Gegen die Ausstellung von Adsperrungsgittcrn im Großglocknergebiet hat die Landesregierung i» Innsbruck nunmehr amtlich Einspruch bei Herrn Willers eingelegt, um eine gerichtliche Entscheidung der Rechtsfrage herbei- zusiihrcn. i (Gewitter über Mailand. Mailand, 4. Juli. Bei furchtbarer Hitze ent luden sich gestern über Mailand mehrere schwere Ge witter, wobei in der Umgebung fünf Personen von Blitzschläge» getroffen und getötet wurde». . -- ' ' - > Letzte Sportnachrichten. > Flug sächsischer Fliegerossiziere. Bautzen, l. Juli. Auf einem Albatros Doppel decker trajen gestern abend der Flstgerosfizicr Leut- nnili Bonde (Ins.Rgt. 13!>l und Leutnant Neu mann (Inf. Regt. l0">> über Bautzen «in und landeten uni 7,.>8 Uhr glatt auf dein hiesig» Flug platz. Die Flieger waren 7,07 Uhr auf dein Mi litärflugplatz Großenhain ausgcstiegen und batten mithin den Flug Großenhain—Bautzen in 41 Minuten ausgeführt. > . vom Vrocken, -en 3. ^utt. Irr ^u!i ichciur an Warme irvr nachholen zu wallen, wa» »er .»uni versäumt Hal. Am 1. i>. M. stieg bau Thermometer wieder hoch empor; mittag» ivarcn in Berlin 28.5 Grad, Frank- surr a. M. meldet Grad un schatten und 11 Arad in der Sonne. .'Im Mittwoch, dem l. d. M.» erreichte die höchst; Temperatur aus dem Brocken 21,6 Arad im Schatten; dagegen in der Lonne 4tt Arad Celsius, mithin war der l. Ault di« Heine der wärmste Tag im Jahr« 1914. Diel« Zahlen zeigen dentlich. ein wie angenehmer Aufenthalt der Brocken t» dieser an anderen Lrten so Heist;» Zeit ist. — L5 ist ,m allgemeinen wohl wenig bekannt, dass »ach einer 'Periode scbr Herste» und ionnlgen Wetter« mir iudöstlichen Winden ein llmichnrung «n kühlem und veraildcrtlchem Weller last ÜclU folgt, sobald nach dem tSrwnter, daj diesen Detlerlnpir« abschtietzt, der Wind ou« Westen oder Aordweiten weht. Wenn auch da» Barometer in der levten Nacht nm zwei Millimeter gefallen ist, s» dürfte doch der augenblicklick»« Witterung-charakter. tagsüber wolkenloser »immel. dabei mästig« östliche bi« südöstliche Winde, welche Litz« und Trockenheit verursachen, noch weiter anhalten. Auch am Tonnerstag herrschte hier oben daösclbc WitterungSbilk wie an den vorhergehenden Tagen: so zeigte da« Thermometer am 2. früh 15 Grad Lelnu«, 2 Uhr nachmittag» 20 Grad Leliiu« und Nhr abend« fast 16.0 Grad Lelsiu«. — Heute, 1t Uhr vormittag«, Barometerstand 661 Millimeter lTcndenz langsam steigend , Temvcratu^ 20 Grad Wörme inr Schatten; dag.gen In der Sonne «> Grad Lelsiu«, ichwacher Südostwind. Wind- störke 3. wolkenloier tzirnmel mtd Fernlicht. — Auch aui dem «rocken dürstc deutc dir V>lb' und die Gewitterneigung zunehmen. Die vorliegende An-grbe »»fest 8 Sette»«
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