Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140702010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914070201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914070201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-02
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leiprig unci Umgebung Leipzig 1. Jult. Vie Lrhaltung -es -Uten Johannisftie-hofe». Als die Stadtverordneten kürzlich über den Be bauungsplan für die innere Ostvorstadt berieten, da wurde vom Berichterstatter Stadtv. Dr. Tschar- mann mitgeteilt, daß man in den Auslchüssen all seitig damit einverstanden war, bah der Alte Jo- hannisfriedhof niemals bebaut werden dürfe. Von einer Seite sei zwar angeregt worden, daß man schon jetzt die Umgestaltung des Friedhofes in einen öffentlichen Park vorsehen möge; dem sei jedoch widersprochen worden. Diesem Widerspruche können wir uns nur an- schließen. Gerade als Friedhof ist die Anlage am wirkungsvollsten. Die alten Grüfte und Grabsteine reden von früheren Geschlechtern und erinnern uns an eine ferne Vergangenheit. Die Ruhe und Ab geschlossenheit macht aber den Friedhof inmitten des hastenden Treibens der Großstadt so recht zu einer Stätte der Erholung und innerer Sammlung. Nun hat vor wenigen Wochen der Bauamtmann Erich Schmidt in den Mitteilungen des Landes verein» sächsischer Heiinatschutz das Wort ergriffen, um sicb, wie nicht anders zu erwarten, ebenfalls für die möglichste Schonung und Erhaltung des Fried- Hofes auszufprechen. Dabei will er, daß dem Verfall, der sich an vielen Stellen bemerkbar macht, Einhalt getan werde. Er weist daraus hin, daß die Gruft kapellen baufällig geworden, ihre Dächer durchlöchert und die Grüfte zum Teil aufgerissen seien, so daß man die Särge stehen sieht. Auch die Ncihcngräber bieten einen trostlosen Anblick. Die eisernen Gitter und Kreuze seien vom Roste zerfressen, hölzerne Um friedigungen verfault, Grabsteine verwittert, zur Seite geneigt oder umgestiirzt usw. Am Schlüsse seiner Ausführungen spricht sich der Verfasser dahin aus, daß es hohe Zeit sei, für den Schutz der ein zelnen Teile und der ganzen Anlage geeignete Vor kehrungen zu treffen. Im allgemeinen wird man sich mit dem Wunsche des Verfassers einverstanden erklären können, aber es muß doch gewarnt werden, in dieser Richtung zu weit zu gehen. Einen „erneuerten" Alten Io- dannisfriedhof möchten wir nicht erstehen sehen. Es ist daher ein äußerst maßvolles Verhalten ge boten, um sich späteres Bedauern zu ersparen. Aber etwas anderes möchten wir bei dieser Gelegenheit anregen. Unttr Alter Iohannissricdhof ist die Be gräbnisstätte vieler um Leipzig verdienter, wie auch sonst in deutschen Landen bekannter Männer. Alle ihre Namen zu nennen würde zu weit führen. In loser Aufeinanderfolge seien hier nur genannt Felix Weiße, der Verfasser des „Kinderfreund", der Dichter und Publizist Mahlmann, Professor Krug, Superintendent Rosen müll er, Bürger meister Deutlich, ferner die Schulmänner Plato, Dolz, Hauschild, Rost. Lipsius, der Eisen bahndirektor Harkort, die Dichter und Schriftsteller Rochlitz, Denedir, Herloßsohn, der Inten dant von Kiistner, die großen Schenkgeber Pölitz, Seyfferth und Dominic Grassi, sowie von Frauen die durch Goethe bekannte Käthe Schön kopf, ferner die Mutter und die Schwester Richard Wagners. Es sind das Namen, die von mancher kulturellen Blütezeit Leipzigs zu uns sprechen. Aber dem Besucher dvs Friedhofes fällt es schwer, immer die betreffenden Ruhestätten zu finden. Soweit die Gräber in verfallenem Zustande sind, möchten wir den Wunsch aussprechcn, daß sie erneuert bzw. kennt lich gemacht werden. Des weiteren ließe sich aber vieleicht ermöglichen, daß an den Eingängen zu den betreffenden Abteilungen rechts und links kurze Hin weise auf die Ruhestätten jener Männer gegeben werden. Es ist ein wenig geschichtlicher Unterricht, der zu allgemeinem Nutz und Frommen damit er teilt wird. NatsbeschWe. Einladungen. Man nahm Kenntnis ns von der Einladung zur Tagung der Association litteraire et artistique internationale am 10.—15. September 1s,14 in Leipzig; d) von der Einladung zur Besichtigung des Erweiterungsbaues des Lehrerseminars zu Leip- zig-Eonnewitz am 10. Juli 1914, nachmittags 5 Ubr; <_>) von der Einladung des Männergesangvereins Concordia zun Liederabend am 0. Juli 1914, abends Uhr, im Zoologischen Garten; <i) von der Ein ladung des Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig- Neukellerhausen zur Feier des 20jährigen Bestehens am 4. Juli 191 l. Baustellenverkauf. Genehmigt wurde as der Ver kauf der Baustelle 9 an der Nenkwitzstraßc in Leipzig- Gohlis; Klinisches. Hs die Uebernahme der Unterhaltung des Erweiterungsbaues der chirurgischen Klinik und die Ersetzung der Gasbeleuchtung durch elektrische Be leuchtung in der medizinischen, in der chirurgiscl>cn und in der Ohren-Klinik; Wegewesen. <-) die Einziehung des Weges in den Anlagen vom Georgiringe nach dem Hauptbahnhoss- vorplatze hinter dem zu errichtenden List Harkort- Denkmal«; Wohnungsumbau. <i) der Umbau der früheren Gastwirtschaftsräume im Erdgeschosse des Grund stücks Gießerstraße 77 zu Wohnungen unter Aufwen dung von 1970 -st Kosten. Zustimmung der Stadt verordneten ist einzuholen, zu es ist ihnen Mitteilung zu machen. Bebauungspläne. Den Beschlüssen der Stadtver ordneten ns zum Bebauungsplan Leipzig-Stünz — Nord (Nr. 81 des Gesamtplans); Hs zum Bebauungs plan Leipzig-Connewitz—Süd sNr. 42 des Gesamt planes; os zum Bebauungsplan Leipzig-Gantzscher Spitze sNr. 91 des Gesamtplanes); <fs zum Bebau ungsplan Leipzig-Probstheida—Nord (Nr. 85 des Gesamtplans); s) zum Bebauungsplan Leipzig- Möckern—Alter Ortsteil, Flurstücke Nr. 146, 147 und 148, Nr. 79n des Gesamtplanes); i) -um Bebauungs plan Leipzig-Neustadt, -Volkmarsdorf, -Neuschönefeld usw. (Nr. 59 des Gesamtplans) wurde beigetreten; zu er) jedoch mit der Maßgabe, daß in tz 17 Ziffer 3 des Ortsgesetzes nicht ein Abstand von nur 4 Metern, son dern «in solcher von 4,5 Metern festzusetzen ist. Den Stadtverordneten ist Mitteilung zu machen. Neubau eines Laboratoriums. Genehmigt wurde weiter »s die Einrichtung eines Laboratoriums in den Räumen des Eisenbahnbetriebsgebäudes im Vieh- und Schlachthofe unter Aufwendung von 2990 Mark für Bauarbeiten und 1550 für Einrichtung. Straßenwesen. Hs die Neubefestigung der süd lichen Fahrbahn des Parkplatzes -wischen der Blücher- und der Eutritzscher Straße mit Hartgußasphalt sowie Regelung der Fußwege und Einbau einer 35 Zenti meter weiten Hauptschleuse daselbst unter Aufwen dung von 8300 .tl Kosten. Zustimmung der Stadt verordneten ist ein-uholen. Vergeben wurde s) die Lieferung der elektrischen Regulierwiderstände für das Neue Theater, Hs der vorläufige Ausbau und die einstweilige Pflasterung der Bornaischen Straße zwischen Hildebrand- und Probstheidaer Straße mit alten Pflastersteinen, <-) die Regelung der Fußwege und di« Abschachtung der Fahrbahn der Promenadenstraße -wischen West platz und Elsterstraße, <1s die Befestigung der Ber liner Straße -wiscl-en der Blücher- und Eutritzscher Straße, sowie der Eutritzscher Straße zwischen der Gerber- und der Hauptzollamtsstraße mit vollgetränk tem Weichholzpflaster, es die Pflasterung der Wind scheidstraße zwischen der Kaiserin-Augusta- und der Selneckerstraße mit Schlackensteinen, 4s die Beton-, Eisenbeton- und Maurerarbeiten für Herstellung der östlichen und westlichen Abschlußhäuschen an der Zeppelinbrücke im Zuge der Frankfurter Straße. * Jubiläum. Am gestrigen Tage konnte der erste Buchhalter Herr Carl Fischer aut eine 25jährige ununterbrochene Tätigkeit bei der Firma E. Eitler L Co. zurückblicken. * Kundgebungen im Oesterreichischen Haus der Bugra beim Eintreffen der Trauernochricht. Die Nachricht von der Ermordung des österreichischen Thronfolgers und seiner Gemahlin am vergangenen Sonntag traf auf der Ausstellung gerade in denz Augenblicke ein, als das Gutenberg-Denkmal ein- geweiht wurde, wobei auch der Vertreter Oesterreichs einen Kran- niederlegte. Ein ungeheuerer Ansturm des Publikums begann nach dem Bekanntwerden des Attentats auf das Oesterreichische Haus, an dessen Pforten die Extrablätter des Leipziger Tageblattes angeschlagen waren, um dort Erkundigungen einzu ziehen. Vor allem waren es zahlreiche österreichische Familien, die an diesem Tage in der Ausstellung weilten und nun Einzelheiten über das fluchwür dige Verbrechen, das allen ersichtlich sehr nahe ging, erfahren wollten. Auf Veranlassung des Bundes Deutscher Schriftstellerinnen, der gerade in der Aus stellung tagte, wurde eine Kondolcnzliste ausgelegt, di" die Worte aufwics: „Tieferschüttert von der fürchterlichen Nachricht, sprechen wir unsere tiefste Teilnahme aus." Die ausliegendc Liste, die zuerst von den Mit gliedern des Schriftstellerinnenbundes unterzeichnet wurde, bedeckte sich rasch mit zahlreichen Namens unterschriften von österreichischen Staatsangehörigen und anderen Ausstellungsbesnchern. Vor allem trafen auch die Vertreter sämtlicher an der Aus stellung beteiligten Staaten im Oesterreichischen Hause ein, um durch Einträgen in die Liste ihr Bei leid knndzugeben. Ueberhaupt war der Andrang zu dem Oesterreichischen Ctaatspalaste, der im wahrsten Sinne des Wortes einem Trauerhause glich, unge heuer groß. Die beiden Bilder des Thronfolgers wurden mit Flor und Lorbeer umwunden und die Fahnen auf dem Oesterreichischen Haus und an den Flaggenmasten vor ihm sanken auf halbmast. Diesem Beispiel folgten am nächsten Morgen die übrigen Staatspaläste sowie die anderen offiziellen Ausstellungsgebäude; überhaupt wurden auch an den zahlreichen Flaggenmasten im Gelände alle Fahnen zum Zeichen der Teilnahme an Oesterreichs Trauer auf halbmast gehißt. * Bom Reichsgericht. Der Kanzleisekretär Kanz- lcirat Müller ist am 1. Juli in den Ruhestand getreten. Die Kanzleidiätare Rechner und Schlenstedt sind zu Kanzleisekretären ernannt worden * Wohnungs-Jubiläum Am 1. Juli vollendeten sich 25 Jahre, daß Frau Louise verw. Hauschi 1 d im Grundstück Große Fleischergasse 21 wohnte bzw. ihr Geschästslokal inne hatte, Bef.: Friedrich Jlaus Erben. Der Allgemeine Hausbesitzer-Verein zu Leipzig widmete der treuen Mieterin ein Ehren- diplom. 1'. Beförderung. Zum Wachtmeister der 15. Wache in L.-Volkmarsdorf befördert wurde der bisherige Schutzmann Reinhold Hofmann. * Störungen im Postverkehr. Infolge einer Der- kehrsunterbrechung auf der transandinischen Eisen bahn ist die Absendung deutscher Briefposten nach Bolivien, Chile und Peru über Buenos Aires und die Anden bis auf weiteres nicht möglich. Die Sen dungen werden für die Dauer dieser Störung mit der besten Gelegenheit entweder über New Jork— Panama oder durch die Magellanstraße befördert werden. Nach einer Mitteilung der Postverwaltung von Argentinien haben die zur Beförderung über die Anden bestimmt gewesenen Briefposten für Chile bereits seit dem 30. Mai von Buenos Aires ab auf dem Seewege weitergeleitet werden müssen. * Rn Witwen verstorbener Leipziger Klempner meister kommen am 15. Juni seitens der Leipziger Klempner- und Installateur-Innung die jährlichen Zinsen aus der E. W. H e r m a n n - 2 t i f t u n g zur Verteilmca. Gesuche sind unter Darlegung der näheren Verhältnisse der Gesuchstellerinnen an die Jnnungsgejchüf tsstelle, Nürnberger Str. 3, zu richten. * Auf der großen Deutschen Zubiläums-Schuh- Fach-Auvstellung in Döbeln wurden u. a. folgende Firmen ausgezeichnet: Mit der Kgl. Sachs. Staats- medatlle Singer L To., Nähmaschinen, A.-G^ Dresden; mitdem Großen Preis der Ausstellung!: Robert Kiehle, Maschinenfabrik Leipzig, und Ehrenpreis Bowle der Gewerbekammer zu Chemnitz, Peters Union, Gummiwarenfabrik, A.-G., Gummi - Absatz - Abteilung, Hamburg; Goldene Medaille Stefan Hrebik, Schuhmacher, meister, Leipzig, Karl Marek, Schuhmacher meister, Leipzig, und Ehrenpreis der Fleticher-Jnnung, 1 Bowle. * Schiffsliste für billige Briefe nach den ver einigten Staaten von Amerika (10 Pfg. für je 20 g). Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf die Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen u!w. und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Kanada. Die Abgangstage der Schiffe sind folgende: „Cleveland" lnur nach Boston) ab Hamburg 3. Juli, „Berlin" ab Bremen 4. Juli, „Kaiser Wilhelm der Große" ab Bremen 8. Juli, „Großer Kursürst" (noch unbestimmt) ab Bremen 11. Juli, „Amerika" ab Hamburg 15 Juli, „Kronprinz Wilhelm" ab Bremen 21. Juli, „Vater land" ab Hamburg 22. Juli, „George Washington" ad Bremen 25. Juli, „Kronprinzessin Cecilie" ab Bremen 28. Juli, „Imperator'^ ab Hamburg 31. Juli, „Königin Luise'^ ab Bremen 1. August. (Postschluß nach Ankunft der Frühzüge.) Alle diese Schiffe, außer „Cleveland", sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgänge die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Lettvermerke wie „direkter Weg" oder „über Bremen oder Ham burg" zu versehen. * Posten nach Siidwest im Juli. Brief- und Paketposten nach Deutsch - Südwestafrika gehen im Laufe des Monats Juli im ganzen 15. Von diesen Gelegenheiten werden aber nur neun allgemein be nutzt, die anderen nur auf Verlangen des Absenders. Die erste und die zweite allgemeine Briefpost geht am 3. und 10. über Southampton und Kapstadt. Am 10. folgt eine regelmäßige Post von Hamburg mit der Deutschen Ostafrikalinie, der am 14. ein Nach versand nach Lissabon nachgeschickt wird. Am 17. geht wieder eine Post über Southampton und Kapstadt. Am 20. wird dann der fällige Woermanndampfer von Hamburg benutzt. Am 25. kann wieder ein Neichs- postdampfer von Hamburg in Anspruch genommen werden. 2hm werden zwei Nachversande zugeführt, von Deutschland am 30. nach Antwerpen und am 31. Juli nach Southampton. Ueber Southampton und Kapstadt beansprucht die Post 23—27 Tage, von Hamburg mit dem Reichspostdampfer 25 Tage, mit dem Woermanndampfer 20 Tage. Auf Verlangen des Absenders gehen Briefposten auch am 4. als Nachversand nach Antwerpen, am 5. von Hamburg nach Lüderitzbucht, am 9. als Nachversand zu diesem Dampfer über Antwerpen, am 24. über Southampton und Kapstadt, am 27. von Hamburg und am 31. über Southampton und Kapstadt. * Zwölf Sachsen-Postbilder. Der herannahende große Sachsentag in Dresden wird, wie bereits gemeldet, eine reiche Auswahl in farbigen Ansichts karten bringen Zu diesem Festtag soll auch eine Serce von 12 Stück Postkarten erscheinen, die ein ganz besonderes Gepräge tragen wird. Es sind nämlich Reproduktionen von Bildern, die Dar stellungen aus dem Leben der vormaligen Sächsischen Landespost, 1770—1865 nach Originalgemälden des Hofrats G. Mülle r-DrcsdenzurWiedergabebringcn. * Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 22. bis 28. Juni 58 Personen vor gesprochen, von denen 50 ausgenommen und 2 zurück gewiesen wurden. * Naturkundliches Heimatmuseum. Im Anschluß an die letzte Museumsführung wiro nächsten Sonn tag, den 5. Juli, unter Leitung des Herrn Fr. Richter eine botanische Führung in die Natur stattsinden, bei der neben anderen Pflanzen ganz be sonders unseren Gräsern Beachtung gerchenkt werden fall. Die Teilnehmer werden gebeten, sich bis Sonn abend in eine Liste einzuzeichnen, die im Museum ausliegt. Daselbst ist auch Zeit und Sammelpunkt zu erfahren. I>. Ein guter Fang. Am 26. Mai d. I. wurde einem Hausmeister in der Salomonstraße ein Fahr rad gestohlen. Als der Bestohlene am Dienstag die Dusourstraße entlang ging, sah er zu seiner freudigen Ueberraschung einen Mann mit seinem Rade vor überfahren. Er hielt ihn an in dem Glauben, den Dieb vor sich zu haben, hörte jedoch, daß der Mann das Rad nicht gestohlen, sondern einige Tage zuvor in gutem Glauben von einem stellenlosen, 19 Jahre alten Hausdiener Tenzel aus Erfurt gekauft hatte. Dieser war, wie sich später herausstellte, der Dieb ge wesen, und -war hatte er das Rad mit einem 20jährigen Hausdiener aus Nürnberg zusammen ge stohlen. Der Nürnberger war am 14. Juni bei einem Altenburger Truppenteil fahnenflüchtig geworden, und hatte gleich bei der Flucht dort ein Rad mitgehen heißen. Nachdem er dann seine Uniform bei einem hier wohnhaften Freunde gegen Zivilkleidung um getauscht hatte, nahm er in einem hiesigen Gasthause Wohnung, und bestahl dort einen Zimmergenossen nachts um Uhr und Kette. Beide Diebe wurden in Haft genommen. Der fahnenflüchtige Soldat wurde an die Militärbehörde und Tenzel an die hiesige Staatsanwaltschaft abgelicfert. 1'. Ein netter Bursche. Am 28. Juni gegen Mittag erschien in dem Geschäft eines Eutritzscher Schneider meisters ein etwa 12 Jahre alter Schulknabe und bat, ihm zwei passende Anzüge mitzugeben. Er heiße Schneider, seine Eltern wohnten Bleichertstraße 14; er solle zwei Anzüge mitbringen, von denen seine Eltern einen für ihn aussuchen und be- zablen würden. Da der Knabe sicher auftrat, und einen glaubwürdigen Eindruck machte, gab man ihm die Anzüge mit. Nach kurzer Zeit brachte der Junoe, der den einen Anzug schon auf dem Leibe trug, das andere Kleidungsstück zurück und berichtete, daß sein Vater in einigen Minuten nachkommen und den ausgewühlten Anzug bezahlen würde. Der Knabe wartete dann scheinbar auf der Straße auf seinen Vater, verschwand aber vlötzlich. Da sich sein Vater nicht sehen ließ, ist er simer auf Betrug ausgegangen. Hierfür spricht schon die Tatsache, daß die Haus mannsfrau im Grundstücke Eeibelstraße 14 den ge tragenen Anzug des Knaben gefunden hat, den dieser sicher dort gegen den neuen ausgewechselt hat. Der alte Anzug de» Knaben ist rin grauschwarzer Theviotknabenanzug mit Kniehose. Bet ihm lagen zwei Gummihosenträger, ein weißleinener Umlegekragen und «in blauer Bindeschlips mit weißen Punken. In einer Tasche des Jackett», das an beiden Seiten je 3 große schwarze Hornknüpfe auswetst, befand sich ein „o. 8." gezeichnetes buntes Taschentuch. Der Junge ist etwa 12 Jahre alt, hat schwarzes Haar, braune Augen, gesundfarbiaes gebräuntes Gesicht. Wer etwas zu seiner Ermittlung angeben kann, wolle dies bald der Kriminalabteilung mitteilen. l?. Diebstahl von Reklame- und Firmenschildern. In letzter Zeit sind wieder öfters Reklame- und Firmenschilder in der hiesigen Stadt gestohlen wor den, ohne daß sich bisher ein Anhalt für Vie Täter ergeben hätte. Wer solche Schilder bei Privat personen bemerkt, von denen er annehmen muß, daß sie nicht auf rechtmäßige Weise in den Besitz der betr. Person gekommen sind, wird gebeten, der Kriminal abteilung Mitteilung zu machen. Erst kürzlich fand die Kriminalpolizei eine Menge solcher Schilder in der Wohnung eines hiesigen Studenten vor, der sie samt und sonders entwendet hatte, um seine Zimmer damit zu „dekorieren". Ein solcher Unfug kommt dem Betreffenden natürlich sehr teuer zu stehen. * Bon der Feuerwehr. Am Dienstag abend geriet im Srädt. Arbeitsnachweis in der Münzgasse eine größere Menge Briketts vermutlich durch Selbst entzündung in Brand. Da die Feuerwehr bei ihrem Eintreffen einen größeren Brandherd vorfand, mußte sie sofort mit einer Schlauchleitung das Feuer be kämpfen. Nach etwa ' .stündiger Tätigkeit gelang es der Wehr, jede Gefahr zu beseitigen. Die glimmenden Kohlen hatten eine starke Rauchent wicklung zur Folge. * Leutzsch, 1. Juli. Der Entwurf zur neuen G e - meindesteuerordnung beschäftigte den Ee- meinderat in letzter Sitzung. In erster Lesung wurde die Erhebung von folgenden Steuern angenommen: 1. Direkte Steuern: Einkommen-, Grund- und Hundesteuer. 2. Indirekte Steuern: Die Be sitzwechselabgabe, die Zuwachs- und die Lustbarkeits steuer. Bei Erhebung der Gemeindeinkommensteuer ist der jeweils geltende Staatseinkommensteuertarif maßgebend. Solche Personen, deren Einkommen 500 ^4 nicht übersteigt, sind steuerfrei, ebenso K r i e g s v e t e r a n e n bis zu 1250 <41 Jahresein kommen. Personen, die sich im Gemeindebezirk länger als drei Monate aufhalten, unterliegen der Einkommensteuerpflicht gleich denjenigen, die im Ge meindebezirk einen Wohnsitz haben. Juristische Personen und Personenvercine, die Ucberschüsse an die Mitglieder verteilen, werden zur Einkommen steuer nicht nur mit diesen Ueberschüssen, sondern auch mit denjenigen Betrügen herangezogen, die sie aus dem Reingewinn zur Tilgung der Schulden oder des Grundkapitals, zur Verbesserung oder Geschäfts erweiterung sowie zur Bildung von Fonds aller Art verwenden. Die Grundsteuer wird nach dem gemeinen Wert der Grundstücke erhoben. Sie beträgt, solange die gesetzlichen Bestimmungen nicht eine Acnderung notwendig machen, 50 Pf. vom Tausend des gemeinen Wertes. Die Schätzung dazu erfolgt aller drei Jahre. * Wahren, 1. Juki. Der Geschäftsverkehr bei der hiesigen Gemeindesparkasse war im 1. Halb jahr 1914 folgender: Eingezahlt wurden 2 297 728 ./L in 13 582 Posten. Rücknahmen erfolgten 2105 423^6 in 7920 Posten. Neue Bücher wurden 1115 aus gefertigt. Erloschen sind 935 Bücher. Das Guthaben der Einleger betrug am Schlüsse des Monats Juni 15 Millionen Mark. * Gundorf, 1. Juli. In der kommenden Sonntag nachm. 4 Uhr im Gasthofe zur „Großen Eiche" in Böhlitz-Ehrenberg stattsindenden Monatsverjamm- lung des Milrtärvereins Eundorf und Um gebung spricht Sekretär a. D. Buchner, Cröbern, über: „Ausbau unseres Heeres nach der neuen Wehrvorlage" und über „Heeresverpflcgung." Da für diese Versammlung außer Liesen interessanten Themen noch die Besprechung über das diesjährige Sommerfest und die Anmeldungen zu dem Negi- mentsfest des 100. Jns.-Reg. in Werdau vorliegen, ist ein allseitiges Erscheinen erforderlich. * Oetzsch, 1. Juli. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Juni 930 Einzahlungen im Be trage von 231017 ./i 58 und 582 Rückzahlungen im Betrage von 145 780 ^21^. Ausgestellt wurden 179 neue Bücher. * Liebertwolkwitz, 1. Juli. Bei der hiesigen Svarkasse wurden im Juni 1914 1024 Ein zahlungen im Betrage von 191192 ./L 66 bewirkt, dagegen erfolgten 897 Rückzahlungen im Betrage von 247145 ./cl 86 Ausgestellt wurden 89 neue Bücher, erloschen sind 183. Tägliche Verzinsung der Einlagen mit 3',, Proz. Expeditionszeit: Jeden Wochentag. Geschäftsverkehr. * Der Original-Haas-Apparat ist ein ortho- pädischcr Äeradehalter, mit dem sehr gute Erfolge bei Rückgrat verkrümmungen erzielt wurden. Durch den genau nach der Körper» form streng individuell hergestelllen Apparat wird die Rückgrat verkrümmung nicht nur zum Stillstand gebracht, sondern es wird auch ein mehr oder weniger starker Rückgang der Ver krümmung erzielt. Ter Haas-Apparat wurde n. a. zuletzt aus dem 17. Intern. Aerztekongreh London 1913 preisgekrönt. Rcich- illustrierle Broschüre, über 55 Seiten stark, versendet gratis und franko Franz Menzel, Leipzig, Barfußgähchen 11, III. * Automobil-Sport. In der Bergprüfungssahrt des Bäuerischen Automobil-Clubs über 3 Mlometer bis 17 Prozent Steigung erzielte Schulz aus Opel die schnellste Zeit aller Tourenwagcn. Auch wurde!» die zweiten Preise in Kl. 2 und 3 aus Opclivagen gewonnen. Die Deutsche Derby-Fahrt 1914 in Hamburg endete mit dem Siege der drei gestarteten Opelnxigen, deren jedem der erste Preis zuerkannt wurde. Westdeutsche Zuvcrlässigkttlssahrt 1914. Leo Kuetgens gewinnt aus 10/28-Ps-Opclwagen den eisten Preis in Klasse 1. - - ------ Soeben erschienen! - „Ntiik vmtkile des WiMmdehrs" mit Eebührentabelle, Preis 75 Pf. 2src» Wichcck-htista-honüMuch (für jede Buchführung). Heimann Zseliattr, Leipzig, Hospitalstr. 23. Tel. 2268. Das echte ^5. Oelker'5 kackpulver ist gesetzlich geschützt unter dem Namen: Zgckin Wer dies benutzt, wird stets guten Erfolg und Freude beim Kuchenbacken haben. Man versuche: m Dr. Oetker'5 Lcliokolsrlen-kuclien. Zutaten: 254 cx Butler, KOO x Zucker, 6 Lier, bas SLeiße zu Schnee geschlagen, 500 g Mehl, 1 Päckchen von Dr. Oetker'» Vanillin-Zucker, 1 Päckchen vou Dr. Oetker'» „Backin", 3 Eßlüffel voll .Uakao, 1 klein« Tasse Milch oder Rahm. Zubereitung: Die Buller rühre zu Sahne, gib Zuck r Eigelb, Baaillin-Zucker, Milch, Mehl, diese» mit dem Backin gemischt, daran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß. Teile die Mass«, menge unter die «Ine Hälfte den Kakao, füll« den Teig abwechselnd in die gefettete Form und lacke den Kuchen in 1 bi» IV, Stunden. Rheinperle Solo Coeosa (Pflanzenbutter-Margarine) sind und bleiben di« Llite-Marken der Margarine-Zadustrie. Sie sind imstande, die Raturßntter voll und ganz zu ersetze». Sind in jedem RahrnngSmtttelgeschäkt zu haben «nv kosten tcdenteich weniger al» Butter. Beim Ein- kauf verlange man aber gu-drückiich dieseMarlen u. achte auf die Firma Anrgeich L Prinzen, Goch, al»dieFatrikanten. x Fabrikniederl.: Etznar» Brade, Lechzt,, Aeraspr. 2265. —e»«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)