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Jahreshauptversammlung -rs dres-aer Hauptvereins -er Evan gelischen Guftav-sl-vlf-Stiftung. Riesa, 23. Juni. Die Tagung, zu der bereits gestern nachmittag zahlreiche Vertreter auswärtiger Zweigvereine und aus der Diaspora hier eingetroffen waren, begann gestern abend 8 Uhr mit einem großen Begrüßungs- abend im Hotel Hopfner. Die Hauptversammlung wurde heute vormittag 10 Uhr im Hotel Hopfner mit allgemeinem Gesang und Gebet eingeleiter. Hierauf hielt der Vorsitzende Oberhosprediger o. vr. Dibelius eine begeisternde Ansprache, in der er auf die segensreiche Arbeit des Gustav-Adolf-Vereins in Böhmen, Galizien und Steiermark hinwies. Auch in Italien sei es in hocherfreulicher Weise vorwärts gegangen, ebenso in Rügland, Frankreich, Elsaß- Lothringen, Posen, Schlesien und Siebenbürgen. Pfarrer Schulze berichtete sodann über die für die große Liebesgabe vorgeschlagenen Gemeinden. Der Vorsitzende dankte namens der Versammlung dem Vortragenden für die Berichterstattung. Die große Liebesgabe in Höhe von 7000 ./L wird der Gemeinde Knittelfeld zuqesprochen, die beiden anderen Gemeinden erhalten je 1500 Die Geistlichen dieser Gemeinden, soweit sie anwesend sind, sprechen herzlichen Dank aus. Es folgt der Vortrag des Abgeordneten aus Siebenbürgen, Dechant Reichart aus Helddorf, über die ^eigenartigen Kirchenburgen Siebenbürgens. Redner bittet besonders, der so notwendigen deutschen Waisenhäuser und Schulen Siebenbürgens in helfender Liebe zu gedenken. Das Reformationsjubiläum 1917 soll in würdiger Weise begangen werden. Besonders soll in der Diaspora die wirkliche Diakonie kräftig ge fördert sowie verschiedenen uns unmittelbar benach barten Diasporagemeinden noch eine besondere Liebesgabe überreicht werden. Für die Dresdner Kindergabe wird Tressen bei Villach in Kärnten gewählt. Die aus dem Hauptvorstand ausschcidenden Herren werden wiedergewählt. In den Verteilungs ausschutz werden an -stelle der Ausscheidenden die Herren Pfarrer Schulze (Pulsnitz), Prof. Drechsel (Löbau) und Pfarrer Härtitz (Nossen) gewählt. Die Entsendung von Abgeordneten für die Jahres versammlung des Gesamtoereins wird den Vereinen zu Lockwitz-Leuben, Hirschfelde, Nossen und dem Frauen verein zu Leubnitz-Neuostra zuerlannt. Als Ort für das nächste Jahresfest wird Löbau gewählt. An die Hauptversammlung schlotz sich nachmittags ein Beisammensein im Stadtpark mit Ansprachen von Vertretern aus der Diaspora. Abends 8 Uhr begann im Hotel Höpfner die evangelische Volksversammlung, die einen sehr guten Besuch auswiss. Nach einem allgemeinen Gesang ergriff Pfarrer v. Blanck- meister, Dresden das Wort zur Erstattung des Jahresberichts, der in kurzen Zügen das Wissenswerteste über den Gustav-Adolf-Verein im allgemeinen und im be sonderen bot, Der Eustav-Adolf-Eesamtverein be steht zurzeit aus 42 Hauptvereinen, 2123 Zweig vereinen, 718 Frauenvereinen und auch einigen akademischen Vereinen. 58'/, Millionen Mark hat der Gustav-Adolf-Verein seit seinem Be- stehen für seine Liebeswerke verausgabt, im Jahre 1912 allein tonnte er 1887 473 versenden. Der Eesamtverein hat bisher nicht weniger als 6357 Ge meinden unterstützt und 2729 Kirchen und beinahe 1000 Schulen erbaut und im letzten Jahre 33 neue Kirchen errichtet und zu 18 den Grundstein gelegt. Der Jahresbericht erwähnt ferner, datz der Gustav- Adolf. Verein aufder„Bugra" in Leipzig ausgestellt hat und datz seine sehenswerte und zeitgemätze Aus« stellung zeigt, datz die Gustao-Adolf-Leute praktische Leute sind. Die Einahmen des Dresdner Haupt vereins sind rm letzten Jahre auf 125091 gestiegen. Er steht damit unter den Hauptvereinen an vierter Stelle. Außerdem besitzt der Dresdner Hauptverein ein werbendes Vermögen von über Million Mark. Er war der erste Hauptverein, der eine sogenannte große Liebesgabe emrichten konnte und für die er in den letzten 22 Jahren schon über Vi Million Mark ausgegeben hat. Der Dresdner Hauptverein ist ferner einer der wenigen Vereine, die auch den Frauenvereinen einen Einfluß auf die Geschäfte einräumen In dieser ritterlichen Praxis ist ihm der Leipziger Hauptverein nachgefolgt. Der Verein hat auch stets der Beteiligung der Jugend das Wort geredet. Er hält stets einen Kindergottesdienst an seinen Gustav- Adolf-Festen ab und die gesammelten Kinderkollekten sind stets für ein ihm am Herzen liegendes Werk bestimmt. Der dem Sammelwerk dienende Gustav- Adolf-Bccher des Vereins hat seit 22 Jahren 6531,83 ./L eingevracht. Im Vorstande der einzelnen dem Hauptvereine angehörenden Zweigvereine sind vorhanden 43 Geistliche. 25 Lehrer, 12 Kaufleute, 10 Beamte und 5 sonstige Berufe. In einem Zweigverein ist der Leiter ein Jurist. Den größten Jahresertrug hat der Dresdner Zweig verein mit 10800 aufzuweisen, es folgt der Zweigverein Kötzschenbroda mit 25^)0 Von den Frauenvereinen erbrachte ebenfalls der Dresdener den höchsten Jahresertrag mit 8519 .^, an zweiter Stelle steht der Frauenverein von Radeberg mit 5392 .//, es folgen die Frauenvereine Bautzen 4736 .//, Löbau 4127 n' und Zrttau 2486 ./L Für das Jubi läumsjahr 1917 hat der Eustav-Adolf-Verein die Sammlung einer Jubiläumsspende in Aussicht ge nommen, die den weiblichen Diakonen in der Dia spora den Weg ebnen sott. Der Jahresbericht wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen und Pfarrer I). Blanckmeister außerdem noch durch Overhof prediger 1). Dibelius herzlich gedankt. 22. öundestag deutscher Gastwirte. Hannover, 24. Juni. Unter überaus zahlreicher Beteiligung von Dele gierten aller ihm angeschlossenen gasrwirtschaftlichen Vereinigungen und Verbände trat heute hier der Bund der deutschen Gastwirte mit dem Sitz in Leipzig zu seiner 22. und voraussichtlich letzten Vundestagung zusammen. Die Tagung soll in erster Linie die Verschmelzung mit dem Deutschen Gastwirte-Verband e. V. in Berlin vollziehen, wo durch dieser Verband auf über 1500 Verbandsvereine mit rund 100 000 Mitgliedern anwachsen würde, gleichzeitig aber auch eine Eesamtvertretung aller deutschen Gastwirte geschaffen und der Ncichsverband der deutschen Eastwirteoerbände, der bisher schon einen losen Zusammenschluß der gastwirtschaftlichen Berufsvereinigungen darstellte, aufgelöst wird. Ferner steht auf der Tagesordnung der dreitägigen Ver handlungen d-ie Stellungnahme zu der Vorlage der Abänderung der 88 83 und 33a der RGO. betreffend. Die Verhandlungen begannen mit der Hauptver sammlung der Sterbekasse und der Haft pflichtkasse des Bundes deutscher Gastwirte, die beide ihren Sitz in Darmstadt haben. In der Sitzung der Sterbekaffe wurden der Rechnungsabschluß und der Jahresbericht der Direktion entgegengenommen und nach den Berichten des Aufsichtsrats und der Revisoren genehmigt. Nach Entlastung der Direktion und des Aufsichtsrats wurden die Herren Haust und Lind sowie Heppenheimer und Herrmann, sämtlich in Darmstadt, wiedtzrgewählt, als Stellvertreter Mül ler (München), Schneider (Saarbrücken), Hartlieb (Kassel), Schmollinger (Landau), Bräuning (Wies baden) und Fecht (Karlsruhe). — Zu Revisoren wurden Weißmüller (Mainz) und Freund (Darm stadt) gleichfalls wiedergewählt. Der Bericht über die Ha f t p f l i ch t k a ff e fand ebenfalls Genehmigung. In den Aufsichtsrat wur den an Stelle von Hartmann (Offenbach) Fecht (Karlsruhe), die übrigen Mitglieder Weißmüller (Mainz), Heppenheimer (Darmstadt) und Fink (Darmstadt) wiedergewählt. Zum Stellvertreter würde an Stelle von Fecht Hartmann (Darmstadt) neugewählt. Fm Anschluß an die Generalversammlung der Kassen sand die Gesamtausschußsltzung -es Sun-es statt. Den Vorsitz führte Stadtverordneter Kaempf (Leipzig), der inzwischen Ehrenmitglied des Deutschen Gastwirts-Verbandes geworden ist. Er begrüßte die Teilnehmer und sprach die Hoffnung aus, datz die Verhandlungen in Hannover zum Wohle des ge samten Wirtestandes dienen möchten. Nach Ge nehmigung des Geschäftsberichts (dem wir schon das Wesentliche entnommen haben. Die Red.) entspann sich eine längere Debatte über verschiedene Punkte der Tagesordnung, so über die Frage der Errichtung von Gastwirtskammcrn, die nach wie vor gefordert werden sotten, da die jetzige Ver tretung der deutschen Gastwirte in den deutschen Handclstammern nicht genüge. Zur Frage der Be kämpfung des Tabaktrustes wurde beschlossen, einen Vertreter des Antitrustver bandes zu der Generalocrsamlung zuzulassen, seiner wurde beschlossen, der Generalversammlung einen Antrag Frankfurt a. M. auf Abänderung des Reichs oereinsgesetzes zur Annahme zu empfehlen. Wenn nämlich Vereine, die sich verpflichteten, bei ihren Festlichkeiten keinen Eintrittskartenverkauf oorzu- nehmen, dennoch ohne Wissen des Gastwirtes Ein trittskarten verkaufen, soll künftig nicht mehr der Wirt, sondern nur der Verein bestraft werden können. — Zur Annahme empfohlen wurden ferner die An träge Frankfurt a. M. auf Aufhebung der Stempel steuer auf Waren- und Musikautomaten sowie der Polizeivcrordnung vom 20. Februar 1912, wonach Personen unter 16 Jahren ohne Begleitung Erwach sener an öffentlichen Vergnügungen nicht teilnehmen dürfen. Energisch gefordert werden soll die durch einen Antrag München gewünschte Konzessionierunq des Flaschenbierhandels. Eine eingehende Debatte entspann sich im An schluß an einen Antrag des Saar-Blies-Nahetal- Gmstwirteverbandes über die Verschmelzung mit dem deutschen Gastwirteverband (Sitz Berlin). Der Eesamtausschuß beschloß, unter kleinen Abände rungen der vorgeschlagenen Satzungen der Ver schmelzung zuzustimmen. Diese Veränderungen sotten im Herbst in gemeinsamer Sitzung mit dem Gesamtausschuß des „Verbandes" vorgcnommen wer den. Damit wäre also die Verschmelzung des zirka 45 000 Mitglieder zählenden Bundes Deutscher Gastwirte (Sitz Leipzig) mit dem Uber 100 000 Mitglieder zählenden Deutschen Gastwirte verband mit dem Sitz in Berlin, und zwar unter dem Namen des „Verbandes" gesichert. Die öffentliche Ha iptversammlung wurde im Großen Saale des „Tivoli" durch Begrü ßungsansprachen des Bundespräsidenten Kaempf (Leipzig) und des Vorsitzenden des Hannoverschen Wirtevcreins, Tutten Hauer, eröffnet. — Nach einer Ehrung der Toten des verflossenen Geschäfts jahres wurden die Berichte des Vorsitzenden, des Bundesrechners und der Kassenrcvisorcn genehmigt und dem Vorstände Entlastung erteilt. In der Reihe der zahlreichen Anträge, die hierauf zur Verhandlung kamen, standen naturgemäß diejenigen im Vorder gründe des Interesses, die sich auf die Novelle zu den Ktz 33n der Reichsgewerbeardnung bezogen. — Der Vorsitzende des Ostdeutschen Gastwirteoer bandes, Weide (Breslau), hielt hierzu ein Referat, dessen Leitsätze angenommen wurden. Ein Antrag München, der die Eichfrage be handelt, wurde dem Vorstand zur weiteren Per anlassung überwiesen. — Schuck (Aschaffenburg) und Wagner (Leipzig) begründeten einen Antrag aus Bekämpfung der s.genannten 'panischen W e i n - studen, der einslimiuig angenommen wurde. - Die alte Forderung auf Errichtung v o n G a st w i r t s k a in m e r n , die von dem Vorsitzenden Kaempf (Leipzig) vertreten wurde, sott aus ein stimmigen Beschluß in Form des vorjährigen An träges wieder cnergi ch ausgenommen werden. — Eine ausführliche Aussprache knüpfte sich an einen Antrag Frankfurt u »d Leipzig hinsichtlich der Be kämpfung des Tabaktrusts. — Die Versamm lung beschloß einstimmig, Mitglied des Abwehrbunde-, zu werden. — Angenommen wurden ferner die An träge auf Abänderung des Kommunalabgabengcsetzes. des Neichsvcrsicheruugsocsctzcs und Aushebung der Stempelsteuer für Automaten. Die Versammlung ging dann zur Beratung der Verschmclznngsfrage über. — Auf Vorschlag non Weide (Breslau) beschloß die Versammlung ein stimmig, die Verschmelzung nut dem Gastwirtever bande gutzuheißen. — Einige Satzungsänderungen wurden dem Vorstände zur Erledigung in einer ge mcinsamen Schlußsitzung im kommenden Herbst über lassen. — Morgen werden die Verhandlungen fort gesetzt. Der heutigen Gesamtauflage unseres Blattes liegt ein ausführlicher illustrierter Katalog dec Firma Emil Schimpke, Königlicher Hoflieferant. Leipzig, bei. Zur jetzigen Reisezeit wird dieser äußerst reichhaltige Katalog jedenfalls sehr will kommen geheißen werden. Leb, Lsmenhaus Friedrich H Lincke G. m. b. H. Leipzig, Potsrsstrasis 13. «mpsrhlen Badeanzüge T Badeartikel iu großer Auswahl. /ieluinx 14-16. chiss. UemmzM SL. Lotterte 2UM Lcston der Xirxlerdorvabrkwstalt Osselivvltr ^Lv1200lM. I. keviM 20001111. II. KMM I000R III. KeMiil'imMM. IV. 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