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Veite 10. Nr. 317. Morren-Nus-ave. Leipziger Tageblatt. Donnerstag, 25. Jun! 1914. Deutscher Photographen-Tag. ii. Leipii», ». Juni. Nachdem die Teilnehmer am gestrigen Vormittag unter kundiger Führung da» Völkerschlacht- Denkmal besichtigt hatten, wurde die Dugra besucht, wo unter Führung de» Professor» Dr. Gold. berg von der König!? Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig die wissenschaft liche Abteilung der Gruppe Photographie, dann die Abteilungen der Gruppe des Zentralverbandes wie der Grupve München-Weimar und schließlich die Historische Abteilung eingehend besichtigt wurden. Die letztgenannte Abteilung soll, wie uns mitgeteilt wird, für Leipzig dauernd erhalten bleiben. Es ist in Leipzig dieErrich- tung eines Museums der Photographie geplant, wozu die historische Abteilung den Grund stock bilden soll. Die Bestrebungen auf Errichtung eines solchen Museums, die u. a. auch von dem Ober meister und Stadtverordneten Adolf Sander seit langer Zeit schon mit unermüdlicher Ausdauer ver folgt werden, sollen, wie wir weiter hören, Aussicht auf Erfolg haben. Wir werden auf das Projekt demnächst zurückkommen. Am Nachmittag hielt alsdann Herr Max Stecke!- Kattowitz im Kongretzsaal einen Vortrag über „Aufnahmen in und auf den Bergen". Der hochinteressante Vortrag mit Lichtbildern fand das ungeteilte Interesse der Zuhörerschaft. Im Lichtbild zeigte hierbei der Referent zahlreich« photographische Aufnahmen, die „unter der Erde" in schlesischen Bergwerken hergestellt worden waren, dann Ausnahmen bei Tageslicht von idyllischen Waldgegenden in Schlesien mit dem dort zahlrerchen Hochwild. Den Schluß bildeten Aufnahmen bei Abenddämmerung. Sie alle zeugten von einer her vorragenden Geschicklichkeit des Photographen, der die Ausnahmen bewirkt hatte. Damit fand der zweite Kongretztag seinen Ab- schlutz. Am heutigen Donnerstag und am Freitag finden Delegiertenversammlungen und ein O b e r m c l st e r t a g statt. deutsche Zinanz-Statistik. Das neueste Vicrteljahrshest zur Statistik des Deutschen Reichs enthält eine Anzahl Beitrüge, die für die Beurteilung der finanziellen und der wirt schaftlichen Verhältnisse Deutschlands von der größten Wichtigkeit find. Dies gilt vor allem von einer um fassenden Darstellung der Finanzen des Reichs und der Bundes st aaten. Unter Beschränkung aus die Hauptdatcn entnehmen wir jener Darstellung bzw. den ihr beigegcbenen Ta bellen, das Nachstehende: Nach den Voranschlägen von 1913 betrugen dir Gesamteinnahmen des Reichs 4,12 Milliarden Mark, der Bundesstaaten 6,71 Milliarden Mark, so datz die Summe 10,83 Milliarden Mark erreicht. Die Gesamtausgaben stimmten beim Reiche mit den Gesamteinnahmen überein, während sie bei den Bundesstaaten 6,74 Milliarden Mark ausmachten: das ergibt zusammen 10,86 Milliarden Mark. Die G e sa m t s ch u l d e n beliefen sich, wiederum nach den Voranschlägen von 1913, für das Reich auf 4,89 Milliarden Mark, für die Bundesstaaten auf 16,19 Milliarden Mark, d. i. zusammen 21,09 Milliarden Mark. Den Hauptanteil an dem gesamten Staats bedarf für 1913 haben Preußen mit 4,2 und da» Reich mit 4,1 Milliarden. Mit rund 767 Millionen Mark, etlva einem Fünftel des preussischen Bedarfs, folgt Bayern, mit rund 457 Mill. Mark Sachsen, mit rund 266 Mill. Baden, mit rund 262 Mill. Württem berg. mit rund 229 Mill. Hamburg, mit rund 112 Mill, das Trotzherzogtum Hetzen. Im übrigen Le- lief sich der Gesamtbekarf in Mecklenburg-Schwerin auf rund 50 Mill., in Sachsen-Weimar auf rund l5 Mill., in Mccklenburg-Strelitz auf rund 5 Mill., in Oldenburg auf rund 47 Mill., in Braunschweig auf rund 31 Mill., in Sachsen-Meiningen auf rund 10 Mill., in Sachsen-Altenburg auf rund 6 Mill., in Koburg Gotha auf rund 7 Mill., in Anhalt auf rund 17 Mill., in Schwarzburg-Sondershaulen auf rund 3 Mill., in Schwarzburg-Rudolstadt auf rund 3 Mill., in Waldeck auf 1,5 Mill., in Rcutz ä. L. auf rund 1,5 Mill., in Rcutz j. L. auf 3,2 Mill.» in Schaum. burg-Lippe auf 1,0 Mill., in Lippe auf 4,3 Mill., in Lübeck auf rund 18 Mill., in Bremen auf rund 94 Mill, und in Elsatz-Lothringen auf rund 79 Mill. Die fundierten Staatsschulden, denen wir etwa vorhandene schwebende eingeklammert hin- zufügen, betrugen nach den Voranschlägen von 1913: für das Reich 4,67 Milliarden (220 Millionen), für Preußen 9,26 Milliarden s635 Mill.), für Bayern 2,28 Milliarden, für Sachsen 861 Millionen, für Württemberg 621 Mill., für Baden L85 Mill. (464 000), für Hetzen 434 Mill , für Mecklenburg. Schwerin 139 Mill. s5 Mill.), für Sachsen-Weimar 1.7 Millionen (500 000), für Mecklenburg-Strelitz 2,6 Mill., für Oldenburg 82 Mill., für Braunschweig 43 Mill., für Sachsen-Meiningen 7,2 Mill., für Sachsen-Altenburg rund 828 000, für Koburg-Gotha 5.8 Mill, (rund 108 000), für Anhalt 0 .tt (5,3 Mill.), für Schwarzburg-Sondershausen 1,2 Mill. (432 000), für Schwarzburg-Nudolstadt 4,5 Mill., für Waldeck 1.4 Mill. (67 000), für Reutz ä. L. 0 für Rcutz j. L. 1,04 Mill., für Schaumburg-Lippe rund 387 600, für Lippe rund 970 000, für Lübeck rund 72 Mill. (2,8 Mill), für Bremen 299 Mill., für Hamburg 735 Mitt. (4,4 Mill.) und für Elsaß Lothringen 44 Mill. Mark. Der gekamte Zoll- und Steuerertrag er- reichte, nach den Voranschlägen von 1913, im Reiche 2,32 Milliarden, in den Bundesstaaten 1,11 Mil liarden. Davon entfielen auf direkte Steuern im Reiche (aus dem Wehr bei trag) rund 416 Mill., in den Bundesstaaten rund 853 Mill., auf Zölle und Aufwand steuern im Reiche 1,58 Milliarden, in den Bundesstaaten 117 Mill., auf V c r k e h r s sie u e r n im Reiche rund 278 Mill., in den Bundesstaaten rund 116 Mill., auf Erb schaftssteuern und Schenkung?steuern im Reiche 47 Mill., in den Bundesstaaten 22,9 Mill. Reich und Bundesstaaten zusammengenommen, kamen auf den Kopf 19,56 .tt direkte Steuern, 26,21 .K Zölle und Auswandsteuern, 6,08 .K Verkehrs, steuern, 1,08 .tt Erbschafts- und Schenkungssteuern. An den gesamten ordentlichen Einnahmen waren die direkten Steuern mit 12,11 Proz., die Zölle und Aufwandsteuern mit 16,22 Proz., die Verkehrs- steuern mit 3,76 Proz., die Erbschafts- und Scheu- kungsstcuern mit 0,67 Proz. beteiligt (Reich und Bundesstaaten zusammengcnommen). Was die relative Belastung der Bevölkerung durch die Steuern betrifft, so fallen an Reichs steuern auf den Kopf 35,83 .tl, an Staats- steueru im Reichsdurchschnitt 13,14 .6 direkte und 3,96 .<l indirekte Steuern: insgesamt an Reichs- und Landes- (direkten und indirekten) Steuern 52,93 Am niedrigsten ist die Kopfquote in Meck- lenburg-strelitz (6,90-j-0,12 ^tt), am größten in den Hansestädten Bremen (71,35-f-11,42 .tt) und Ham burg (74,21-f-14,84 .<(): doch ist zu beachten, daß hier Staatssteuern und Gemeindeabgaben ver schmolzen sind. Die angeführten Kopfquoten an direkten und indirekten Steuern stellen nicht die ge samte sterbliche Belastung des Volkes dar, weil noch die Gemeinde-, Kreis- und Provinzialsteuern sowie die Auflagen von Schul-, Kirchen- und Wege-Ver- bänden hinzukommen. Bilden im Reiche Zölle und Aufwandsteuern den Hauptposten des Gesamtsteuer, ertrages, so ist in den deutschen Einzelstaaten die Einkommensteuer die wichtigste Abgabe. Nur in bei den Mecklenburg und in Elsatz-Lothringen war sie zu Anfang des Rechnungsjahres 1913 noch nicht ein geführt. Die cinzelstaatlichen Aufwandsteuern sind am meisten in Süddeutschland ausgebildet, was sich hauptsächlich durch die Reservatrechte auf die Brau- steuer erklärt. Sächsische Nachrichten Dresden, 24. Juni. * Sine wichtige Neuerung im Verkehrswesen wird, wie unsere Dresdner Redaktion meldet, am Donnerstag in Kraft treten. Die alte Dresdner Automobil- und Luxuswagengesellschaft, sowie die Besitzer der Einzelautomooildroschken haben nämlich beschlossen, von morgen an ihre Chauffeure mit Fahrtrichtungsanzeigern zu versehen, die es dem Publikum, namentlich beim Ueberschreiten von Bläuen, Straßenkreuzungen usw„ ermöglichen sollen, sich schnell über bevorstehende Richtungsänderungen eines sich nähernden Automobils zu orientieren. Diese Anzeiger bestehen aus einem Stabe, der den „Kommandostäben" der Eisenbahnstationsbeamten ähnelt und eine grellrote, weiß umränderte Scheibe trägt. Beim Einbiegen nach links oder rechts wird der Stab nach der betreffenden Seite aus dem Wagen hcrausgehalten, bei der Fahrt geradeaus senkrecht in die Höhe gehalten, in gleicher Weise, wie es jetzt bereits bei den Fahrzeugen der Feuerwehr geschieht. Mit der Zeit wird man jedenfalls dazu kommen, eine automatische Betätigung dieser Anzeiger vorzusehen, wie cs in Berlin vielfach der Fall ist. Aber auch in der zunächst gewählten Form dürften die Signale sich als praktisch erweisen und Unglücksfälle verhüten helfen. Wasserstände der Moldau und Elbe: Budweis plus 26, Pardubitz minus 63, Grandeis minus 10, Mclnik plus 56, Leitmeritz plus 10, Aussig plus 33, Dresden minus 114. O * Crimmitschau, 21. Juni. Zum provisorischen Vorsitzenden der Allaemeinen Ortskranken kasse hat Las Verficyerungsamt den Färbereibesitzer Rich. Uhlig bestellt. Vom Versicherungsamt war die Wahl des Vorstandes zweimal beanstandet wor- den; jetzt hat man die erste Wahl für gültig er klärt. iux. Platten i. Erzg., 24. Juni. In unserem Orte lebt die Witwe eines Landmannes, die am 16. Juni 103 Jahre alt war. Dem Aeutzercn nach würde man sie für eine Achtzigerin halten, und dabei ist sie noch tätig, frisch und beweglich. Sie hat einen Mann von 80 Jahren in der Kost, der seit mehr als vierzig Jahren ihr Tischgcnosse ist und mit dem sie am liebsten au» vergangenen Zetten plaudert. Sie ist der festen Meinung, der Tod habe sie vergessen. rv. Lößni» t. E., 24. Juni. Am Dienstag geriet bei einer militärischen Uebung der 1. Kompanie der Funkerabteilung aus Dresden der Drachen in die Hochspannungsleitung der Ueberlandzentrale. Der elektrische Schlag tötete den Sergeanten Beier sofort, während ein anderer Soldat schwere Ver letzungen erlitt. * Kötzschenbroda, 24. Juni. Der Erdbeer« versand am Dienstag betrug 38 Körbe mit 1193 Kilo. * Pirna, 24. Juni. Der „Pirnaer Anzeiger" mel det: Vom 18. bis 20. Juli hält der Bund der D e u t s ch e n i n B ö h m e n, der bereits 130 000 Mit glieder zählt, seine 20. Hauptversammlung und Bun desfest an Sachsens Grenze in Warnsdorf ab. Die Lage des Festortes läßt erwarten, datz nicht nur deutsch-österreichische Bewohner, sondern auch zahl reiche Volksgenossen des Deutschen Reiches das Fest besuchen werden. Eine zahlreiche Beteiligung der Deutschen des Reiches würde dem 20. Bundesfest eine erhöhte Bedeutung und der Schutzvcrcinsarbeit Oester- relchs neuen Mut für künftige Arbeiten geben. An meldungen sind an öen Festausschuß für da» 20. Bun desfest in Warnsdorf zu richten. * Pulsnitz, 24. Juni. Der hier amtierende Eisen bahnassistent Frenzel wird vom 1. Juli ab als Bahnhofsvorsteher nach Ebersbach versetzt. Eingesan-t. Gür dcn Inhalt der Ü-iuieu'u:--n niiicr dieser Rubrik übernimmt die Rcsakiion auner der vreü—ienu i -n keine V»raittivortuna ) Die Glocke im Volkerschlachtdenkmal. Der Herr Verfasser des Eingesandt in der Sonn tagsnummer, eine Glocke im Völkerschlachtdenkmal betreffend, hat mich wohl nicht ganz richtig ver standen. Ich habe erstens nicht mehrere, sondern nur eine Glocke und von dieser nicht Geläute, son dern nur den ernsten Stundenschlag der Geschichte gewünscht. Zu diesem Zwecke brauchte die Glocke also gar nicht eigentlich in Bewegung, sondern nur stündlich durch ein Schlagwerk in Schwingungen ver setzt zu wenden. Und daher könnte sie wohl auch in dem Kuppelraume Platz finden, wenn dem nicht unüberwindliche technische Schwierigkeiten entgegen stehen, was ich auch heute noch nicht zu beurteilen vermag: die Feststellung mutz den sachverständigen überlassen bleiben. Die Glocke auf oder über dem Schlußstein in einer erst zu erbauenden Kuppel aut- zuhängen, würde einen sehr störenden Eingriff in die künstlerische Einheit des Denkmals bedeuten; die Glocke würde dann nicht bloß im wörtlichen, sondern auch im figürlichen Sinne als ein richtiges Aus- hängsel für dieses erscheinen; der kantige Klotz als Schlußstein ist dem Ganzen gerade homogen. Tb. v. Mißstände an der Kasse des Operettentheaters. Der ungeheure Andrang am Montag abend zu dem Stück „Die Verlorenen" brachte für das Publikum viel Aerger und Verdruß dadurch, daß die eine Kasse den Verkehr nicht bewältigen konnte. Ab gesehen davon, daß viele wieder umkehren mußten, mußte es ein großer Teil des Publikums hinnehmen, erst nach Schluß des ersten Aktes ein Billett zu er kämpfen. Sollte es denn nicht einzurichtcn sein, datz bei solch einem Andrang eine zweite Kasse für die oberen Ränge eingerichtet würde, wie es in vielen anderen Theatern der Fall ist? ^.k. kemäse LIumsnkokI lomLtsn ktMsrlinZsS «)un»v Mkren 6rüne Loknvn k'rjScksr 8p!nat Koklrudl, grosse Köpfe Lopk 30 rluvck 20 L I'kuock 32 8 öllllck 10 H , l'luvck 18^ , rkuvä 8 Xchiko 10 krisvde Sveüseke-i nur 4—L2 Lrrrlsekellüisell rfimck 8^ 8ekeUti8ek gr. m rlnuä 16 10^L 86ll6l11l86ll boptlos ........ Lluvä 18 12 H 8ee1aoli8 riuml 14 8^ Kabliau . kkuvck 16 10^ (^0liIdAI 86k Lkunä 16 Loiiolle uvck liotsnnFe rluoä 14^ « kLeLsvd varZW 8ckwcinskuocken Ltuock 30 4 ?ökeMciscd rkuvä 80 Lcdmsr unä kücksnkctt rkund 60^ Knackwurst riu-m 60 xL 8ckwLrr6?jscd riurck 75^ 8psck kkuvck 60 Karts ülutwurst rkuock 50 4 Xirscken i'fimü 25 2) Lräbssren rfim<i 40 LtacksLbseren rk-uo ttsiäslbseren .... rlunü 23«. LvsoirSvrcs IS.t 33 16^ 25,r Aprikosen kflaumsn. ktirsicke . Lavunsn . rluml 60 rtiiuü Z g.H l'tuuä 60 'ü lVuaä 30^ Asus Kartoffeln 2 I'tuuä N IM .Nüek 7 10 Ii In unserer ^.btsiluv § Lims Mr 1 Ü680iiäki'k8 r Os-rNSN-I^SNlS^chisN Aoäsrne Lieiäer Aloäsrnv Makel iüoäerne köoke Sport-Iaokstts Voiie-LIuson Ltiokerei-LIusen Orig. Wiener ölusen ?a. Ssickenv ölusen rum Linkeils kreise von: * kGebev elncretrnkken! * « -- » ... Lios grvk-o Lartio * «visSvcn Itlussn dlUt« — La. ljualitüt! ^ussildrava! . > I.so LS» 3.S0 4.S0 5.S« 6.75 . 8ei<lsne Linsen ' l'e. HuistitLt! 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