Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140710024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914071002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914071002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-10
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kine- z «Io« 1<:iuk'- rn 6i'- I> >. <Iil> ilüsti'- zvuu^ » 8io>i i in t 80- Ül>l!I'- st lx- > stuin jostec Du- ZU ION v..,-- 1 <l<N' 1 tlor r <il>8 clonn l Kn- lollto U'ck ; Nn- i kill' l «I-- ! 16801' »>n<i- clor ilu^O ioln'n i ckoc tk8to luinl. ver. twoi-t- vruclt chern aus- Zorst. W >st. r) lus- I°> los. W. n Nlk. ns- eln 44. en. Men- - Ausgabe kür r»lp?'S und Vororte »urch unser» rrSaee un-Spr-tt«ur«LmaltägU<ktn»yau»gedrachtr monatlich 1.45 M., vlerteyährUch 5.75 M. Set Ser <V«schSft»st«Ue, unser» Zttlalrn unS fluogadesteUen abgeholt: monatlich 1M.,ol»rt«l>ährllch 5 M. Durch Sie Post: innerhalb deutschlanü» unS Ser Seutschen Kolonien monatlich 1.5S M., vierteljäbrllch 4.54 M., ausschliehltch postbesteUgrlü. Vos Leipziger «togeblatt erscheint werktags rmai. Sonn» u. Zeiertag» Imal. In Leipzig, Sen Nachbarorten unS Sen Orten mit eigenen Zilialen wlrS Sir ftbenSausgab» noch am fldrnS Se» erscheinen» in» hau» geliefert. Serlinrr keüoktion: In-enZelten 17, Zernsprech./tnschlutz: Moabit Nr. 447. HcmvelsFeitung Amtsblatt des Rates and des pollserarntes der Stadt Lerpzrg NeSaktion unS Seschastsstelle: -ohannisgaffe Nr. I. s Zernsprech-flnschlu- Nr. 11-44, 14-45 und 14-41. ISS. Jahrgang lUr Inserat» au» Leipzig un» Umgebung Sie isp,u>g«petitZeilr45pf.,»i« Neklamezeil» i M.» von auowärt» za Pf., Neklomen I.2S M., klein« Anzeigen Siepetttzeil« nue 40pf.d.wt«S«rbol.Nad.,Inserate von vebörüen im amtlichenikell Sie Petit» Zeile 5- Pf. S»schaft»anzeig«n mit plaNvorschrift im Preis« erköbt. Nabatt nach Laris. Seilagen: S,samtaufl.5M.Sa»eauf«nS au,schl.Postgebühr, stnzeigen-flnnakme: Zokannisgasle», bei sämtlichen Zilialen Ses Leipziger Tageblattes unS allen hnnoncen.-xpeSitionen ür» In- unS sinslnnSr». SeschäflosteUe für Vertin u.Si« pr.V^anScndurg: virrktioi'walterZliegel, Serlin S. 14, vre«S,ner StraAe 47. jernsprech-Nnschluh: Morihplay t-741. Nr. 346. Freilsg, Sen 10. lull. lSl4. Vas Wichtigste. * Bei den Haussuchungen bei verschiedenen inB« rlin studierenden Serben sind viele Flug schriften antiösterreichischen Inhalts gefunden worden. (S. bes. Art.) * Italienische Regierungsstellen warnen vor dem freiwilligen Eintritt in das Heer des F ii r stc n Wilhelm. (S. bes. Art.) * Die Vereinigten Staaten haben Brasilien für die Vermittlung in dem Streit mit Mexiko ihren Dank ausgesprochen. (S. bes. Art.) * Rach einer Erklärung der chinesischen Ne gierung wurden in der P r ov i n z S chc n s i reiche Oelqu eilen gesunden. (S. Ausl.) * Der „S p i o n age f l u g" des 'Ingenieurs Ber liner nach Rußland ist als deutscher Rekord anerkannt worden; die Anerkennung als Welt rekord ist beantragt. (S. Sp. u. Sp.) „Hansis" Verurteilung. Der Zeichner Jakob Wall) aus Molinar, .>er sich als Verfasser von Jugendbüchern den anmutig klingenden deutschen Rainen „Hansi" bergelegt Hal, aber eine ganz nndentsche Gesin nung besitzt, ist vom Reichsgericht wegen seines Buches „Kon villaxe" zu einem Jahr Ge sa ngnis verurteilt ivordeu. (Ls ist nicht das erstemal, da st der Deutschenfresser Hansi mit seinen überaus gehässigen Karikaturen auf die Zustände im Reichslande die Desfentlichteit be schäftigt. Gr hatte bereits zu Weihnachten 1912 ein Buch erscheinen lassen, in dem er als harm loser „Onlcl Hansi" den braven französischen — und, wie er im stillen wohl gehofft haben mag, auch den deutschen Kindern der Reichs lande auf seine Art die „Geschichte des Elsaß" in Wort und Bild nahezubringeu suchte. Die Zeichnungen in diesem Buche find zum Teil vergröberte Rachahmnugen bekannter Bilder aus deutschen "Witzblättern, die dort ganz andere Absichten verfolgen, liier aber von dem elsässischen ?,ranzösling tendenziös ausgcweitet sind und deshalb Widerwillen und Absitzen er wecken mußten. Für diese Leistung hatte das Landgericht zu Kolmar im November vorigen Jahres dem „Onkel Hansi" wegen Beleidigung der Altdeutschen des Elsaß eine Strafe oon 900 Mark zuerkannt, während die sran'ösisrhe Akademie höchst bezeichnenderweise für dasselbe Buch dem Verfasser eine Prämie von 1000 Frau teil zahlte. Die deutsche Strafe wurde also durch die französische Belohnung nahezu ausgewogen, und das ermutigte "Waltz zu neuer Produktion. Schon zur Zeit jener Verurteilung in Kolmar hatte der in seinen Kritzeleien unermüdliche, in seinem Deutschenhaß nner- Es gibt Verluste, welche der Seele eine Erhabenheit mitteilen, bei der sie sich vcs Jammerns enthält und sich wie muer hohen, schwarzen Zypressen schweigend er geht. Nictzjch e. Kunst UN- Wissenschaft. * Universitätsnachrichten. Die A b t e i I u n g fiir Musik des Allgemeinen Studentenaus schusses veranstaltet am Dienstag, den 14. Juki, abends 8 Uhr «. r. einen Vortragsabend, an dem Oberregisseur Dr. Lert über „Die romantische Oper und ihre Grundlage n" sprechen wird. Näheres am Schwanen Brett. - Leipziger Medizinerdund für Sexualethik. Der L. M. B. f. S. veranstaltet am Mittwoch, den 15 Juli, abends 8 Uhr c. 1., im Höriaal der Frauenklinik, Stephanstraße, seinen zweiten Vortragsabend, bei dem Herr Geheimer Medizinal rat Prof. Dr. Sudhorf das Thema „Geschichte der Syphilis" behandeln wird. Interessierte Aerzte wie alle Studierenden der Medizin sind dazu eingcladen. * Theaterchronil. Geheimrat Max Dachmann hat den musikalischen Schwank „Wenn Männer schwindeln" von Dr. Decker und Robert Pohl, Musik von Walter W. Go eße, zur Auf führung am Thaliathcater in Hamburg erworben. — In München ist eine Volks bühne nach dem Muster der Berliner Freien Volksbühne von den sozialdemokratischen Ge werkschaften gegründet worden. * Kleine Kunstchronik. Dein Leipziger Akademie direktor Geheimrat Professor Mar Seliger wurde vom Kaiser in feiner Villa Falconieri in Frascati bei Rom für sich und seine Familie ein längerer Er holungsaufenthalt gewährt, den der Künstler demnächst aussuchen wird. — In Eichwegc beab sichtigt man der „Frkf. Ztg." zufolge die altehr- würdige Marktkirche, die Hauptkirche der Stadt, in gotischen Formen „stilgerecht" zu restaurieren, wie es heißt, gezwungen durch die unauf schiebbare Instandsetzung. Die vorliegenden, von der Stadtverwaltung bereits genehmigten Pläne schöpfliche „Hansi" ein neues Buch vor bereitet, das zu Weihnachten 1913 den fran zösischen Kindern auf den Tisch gelegt wurde. Es trug den schlichten, anheimelnden Titel „Mein Dorf" und sollte Leben, Treiben und Gewohnheiten der reichsländischen Bevölkerung in der Gegend von Weißenburg und Riederbrvnn schildern. Wie bei dein früheren Machwerk Hansis, so waren wir durch die Freundlichkeit eines Lesers unseres Blattes auch bei der letzten „Schöpfung" des Kvlmarer Karikaturisten in die Lage gesetzt, darüber frühzeilig nähere Ein zelheiten zu veröffentlichen. Wir mußten wieder um die Beobachtung machen, daß Hansi mit tückischer Absichtlichkeit das „jammervolle" Jetzt dem „glücklichen" Einst der Reichslande gegen- übergestellt hatte, daß er in maßlosem Hohn kleine deutsche Schwächen als schwere ^harakier- fehler hinstellte, daß er sich nicht scheute, in der giftigsten, rohesten Weise mit Feder und Griffel den langsam sich anbahncnden Aus gleich der Völkerschaften zu zerstören. Dafür hat er nun durch das Urteil des Reichsgerichts eine empfindliche, aber gerechte Strafe erhalten. Der Oberreichsanwalt hat „Hansi" als gewerbsmäßigen Beleidiger gebrandmarkt, der fich keine Gelegenheit entgehen lasse, das Deutschtum in der niedrigsten Weise zu beschimp fen, zu beschmutzen, die verschiedenen Bevölke- rnngsklasscn zu Gewalttätigkeiten gegeneinander anfznreizen und damit den öffentlichen Frieden zu stören. Deshalb und 'wegen Beleidigung ehrenwerter Stände, deren Vertreter sich' mit allem Eifer nm die Wiedereindeutschung der einst den!sichen Provinzen mühen, ist die Strafe so hoch zngemessen worden. Dagegen hatte sich der Oberreichsanwalt n i ch t der Ansicht des kolmarer Landgerichts anschließen können, daß es sich in diesem Falle nm die Vorbereitung eines hochverräte r i s ih 'i Unternehm.ns Hand e. Die Kolmarer Richter hatten in ihrem UeberwcisungSbeschlnß nicht angegeben, worin die den Hochverrat vor bereitenden Handlungen des Angeklagten bestehen sollten. Hansis Verteidiger vor dein Reichsgericht nützten diesen Umstand nach Kräften ans und hatten die Genugtuung, daß sowohl der Oberreichsanwalt als auch der Senats präsident des Reichsgerichts ihm beipflichteten. Der Oberreichsanwalt kennzeichnete den Ueber- weisnngsbeschiuß des Landgerichts Kolmar als „recht mangelhaft abgesagt", und der Senats präsident, der die Verhandlung leitete, ver hehlte nicht seine „Ueberraschung" über diesen Beschluß und über dessen dürftige Begründung. Das Reichsgericht hat sich mit vollem Recht auf diesen Standpunkt gestellt, denn es ist in der Tat nirgends einwandfrei nachznwcisen, daß „Hansi" mit seinen Hetzereien auf ein hochver- räkerisches Unternehmen hingcarbeitet hat. Er hat verunglimpfen, verzerren, verhöhnen, ver hetzen wollen; aber in seinen boshaften Zeich nungen finden sich keinerlei Anhalrsvnnkte für die Vorbereitung von hochverräterischen Unter nehmen, >vie sie in den Paragraphen 80 und lassen erkennen, daß man mit Stilmitteln einer spätgeborenen Gotik des 19. Jahrhun derts in einer Weise verkühlt, die vieles Denkmal einer formenstarken Zeit dem Untergang weiht. Zu hosten bleibt, daß die Regierung solchem Projekt die Genehmigung versagt. — In Iena ist der aus Würzburg gebürtige Maler Kari Heim, ein begabter Porträtist, im Alter von 28 Jahren gestorben. Er hatte auf der Kunstschule in Nürn berg und der Akademie in München studiert Nach einem längeren Aufenthalt in Paris hatte er sich auch mit Erfolg m der Landschaftsmalerei versucht und späterhin in der Zeit seines Schaffens in Frank furt den Kupferstich gepflegt. * Geheimer Justizrat Prof. Dr. Güterbcck ge storben. In Königsberg i. Pr. ist der Senior der Juristischen Fakultät und langjährige Vertreter der Universität Königsberg im Herrenhause, Geh. Justizrat D r. Karl Güter bock, im 85. Le bensjahre gestorben. Er habilitierte sich 1861 in seiner Eeburtsstadt Königsberg mit der Schrift „H e n r i c u s V e Bracton und sein Verhält nis zum römischen Recht" als Prieaidozeni für preußisches Recht uno Handelsrecht, daneben auch für Straf- und Strajprozeßrecht. 186ö wurde er außerordentlicher, 1865 ordentlicher Professor sür die letztgenannten Fächer; 1868 schied er aus dem prak tischen Iustizdicust. Seit etwa acht Jahren war ec von 'einen lehrain.lichcn Verpflichtungen entbunden. Seine wichtigsten Fachschriften sind: „Die englischen Alnengesellschafrzgeletze von 185«: und 1857", „lieber einige Mängel des preußischen Konkursverfahrens" s1"-58>. „Die Entstehungsgeschichte der Carolina" u. a. Besonders Wertvolles hat der Dahingeschiedene ans dem Gebiete der antiken Rcchksgcschichtc geleistet und nach in vorgerückte,i Jahren nvei gründliche Unier- suchimzen über „Römi cb-Acimnien und die römischen Satrapien vom 1. bis 6. Jahrhundert" (19'«>> end über „By anz und Peru:» im Zeitalter Justinians" sl!'O«'.i veröffentlicht. B s ins hohe Alter j-cistig überaus rege uno tätig. Wsckstjsttgtc er sim in den letzten I. hrcn mit Vorliebe mit der Geschichte und Rechlsp.jch.chkc des Orie tts. Noch 1912 cricknen non ibm eine interessante Suwie über „Den I'lam im L'ckue der bnzaniinifchen Polemik". * Ein Studentenausschuß an der Berliner Uni versität. Der Rektor der Berliner Universität hat sür den Ist. d. M. eine allgemeine Studentenoersamm- 81 unseres ReichS-TtrasgesetzbucheS aufgeführt sind. So erfreulich also aus der einen Seite die strenge Bestrafung des Karikaturisten „Hansi" durch das Reichsgericht ist, so bedauerlich bleibt cS, daß die Kvlmarer Richter den Tatbestand verkannt und damit den Franzosen in den ReichSlanden willtviiimenen Anlaß zu neuen bos haften Bemerkungen gegeben haben. Die Richter in den ReichSlanden müssen, gerade weil sie auf gefährdetem Außenpvsten stehen, aufs pein lichste darauf bedacht sein, daß ihre Beschlüsse und Urteile auch vor dem höchsten Gericht des Reiches standhalten, wenn anders nicht eben die Französlinge von der Art der Waltz, Wetterlö, Zirlin, Blumenthal Stoss zu hämischer Kritik an deutschen Einrichtungen finden sollen. Die französische Presse findet das Urteil selbstver ständlich viel zu hart. Der „Figaro" leistet sich sogar folgende Charakterisierung: „Das Urteil des Reichs gerichts in Leipzig ist eine H e r a n s f o r d e r u n g und ein Racheakt. Beklagen wir den naiven n nd trefflichen Hansi, aber im Interesse des Ansehens Frankreichs brauchen wir das Urteil wahr lich nicht zu bedauern. Dieses Urteil wird Lia Seelen derjenigen noch näher an ein anderes liebenswürdigeres Vaterland fesseln, die stets die Trauer empfinden, von ihm getrennt zn sein. Und welch ein Schlag ist diese Verurteilung für die jenigen, die hierzulande versuchen, uns Trost oder gar Vergessenheit zu predigen, die mit Hilfe humanistischer und pazifischer Paradoxe eine Ver gangenheit verschleiern wollen, die schon durch die Erinnerung allein die Sieger vor Zorn l?) außer sich bringt." Grfterreich un- Serbien. Ein Srief Kaiser Wilhelms. Im „N. Wiener Journal" leien wir einen „Epilog", den Graf Adalbert Stern berg zu der Bestattung des Erzherzogs Franz Ferdinand veröffentlicht. Der Graf greift den Obersthofmeister Fürsten Montenuvvo wegen des „Leichenbegängnisses dritter Klasse" auf das schärfste an. Die Berufung auf das aus dem Mittelalter stammende Hoszeremoniell könne nichts entschuldigen. Man habe nicht nur das Botlsgefühl verletzt, sondern auch einen großen politischen Fehler gemacht dnrch die Fernhaltung der hohen und höchsten Freunde der Dynastie. Dje Trauerfeier hätte zu einer großen Kund gebung für den monarchischen Gedanken werden müssen. In diejem Sinne habe auch Kar se r Wilhelm an Kaiser F ra nz Jose pH einen Brief geschrieben. Graf Sternberg erhebt auch die schwersten Beschuldigungen gegen die Umgebung des Erzherzogs, den man durch Leichtfertigkeit und Sorglosigkeit förmlich den Mördern in die Arme geführt habe. Wie wir schon berichteten, stehen diese Aus lassungen nicht allein. Es ist lein Zweifel, daß das Verfahren des Obersthofmeislers und seine ausdrückliche allerhöchste Billigung eine starke Verstimmung, um nicht zu sagen Entfremdung heroorgerufen hat. lung einberusen, die als konsti tuierende Ver sammlung für die Bildung eines offiziellen Studentenausschusses on der Berliner Universität gedacht ist. Für den Ans chuß sind nach langwierigen Beratungen zwilchen den Ver- treiern der verschiedenen studentische Interessenien- gruppen mit dem Ncttor und dem Universitätsrichter bereits Satzungen entworfen worden, die derVeriamm- lung zur Beratung vorgelegt werden. Nach dieiein Latzungsentwnri >oll zur Wahrnehmung der Inter- essen dcr gesamten Berliner Studentenschaft und zu ihrer Vertretung ein kogenannte: „weiterer Ausschuß" gebildet werden, der in paritätischer Weise aus Vertretern dec Korporationen einerieits und der Nichlinkorporierten anderseits zusammen gesetzt wird. In diesen Ausschuß entsendet jede Korporation einen Vertreter für je 50 Mitglieder, die Nlchtinkvrporierten wählen ihre Vertreter in derselben Zahl, wie sie von de» Korporationen ent- sendet wird. nach einer näher sestiusetzenden Wahl ordnung. Wahlberechtigt und wahlfähig sind nur immatrikulierte Studierende der Universität, die die deutsche Reichsangehörigkeit besitzen. * Eine Studienreise nordainerikanischer Aerzte. Zweihundert a m e r i k a n i s ch e A e r z t e, besonders Chirurgen, haben eine Studienreise unter nommen, die sie nach München, Frankfurt a. M.. Heidelberg, Köln, Brüssel, Amsterdam und London führt. Ein Teil der amerikanischen Aertte stattete der Klinil von Profejsor Vier in Berlin einen Besuch ab. Professor Bier nahm vor den amerita- nischen Aerzten mehrere Operationen vor. * Baltischer Jngenieurkougreß. Vom 01. bis 18. Juli findet in den Räumen der Ausstellung in Malmö unter dem Proicktorot des Kronprinzen Guuav Adolf von Schweden der erste Bal tische Jngenieurkougreß statt. Dem weben erschienenen offfz elleu Programm zufolge sino von deutschen Rednern u. a. zu nennen: Oberleutnant Dr. Walter K e s, Geheimrat Profeßor Dr. E o n - wentz «Naturschutz/ und Professor Richert «Kühk- technik'. * Hochsckrulnachrichten. Aus Würzburg wird gemeldet: Geb. Rat Prof. Dr. Cbristian Meurer, Ordinarius für katholisches Kirchenrelbt, Völkerrecht, Rechtsphilosophie und Rcchtscnzyklopädic nahm den an ihn ergangenen Ruf als Ordinarius für Kirchen recht an die Universität Freiburg i. Br. an. Die Hauosttchtittgen im Deutschen Reich. Berlin, 10. Juli. 'Eigener Drahtbcricht.) Im Verfolg der polizeilichen Haussuchungen bei den Mitgliedern der serbischen Studentenvereine in Berlin und Charlottenburg ist gegen eine große Anzahl in Berlin weilender Serben das Strafverfahren wegen Geheimbün delei eingeleitet. «8 128 St-G.-V). Unter den beschlagnahmten Druckschriften wurde zahl« reiches P r o p a g a n d a m a t e r i a l gegen Oe st erreich-Ungarn vorgesunden und konfis ziert. Schriften und Briefe, die sich mit dem Attentat auf den Erzherzog-Thronfolger ooer mit Vorberei. tungen dazu befassen, sind, dem Vernehmen zufolge, nicht vorgesunden worden. Die Entscheidung, ob die Vorgefundenen belastenden Druckschriften zu weiteren Strafverfahren oder zur Auslieferung der Omladinaführer an Oesterreich führen werden «sofern Anträge der österreichischen Strasbehörden eingehen, womit allerdings gerechnet wird) steht noch aus. — Gleichzeitig mit den Haussuchungen in Berlin, haben in einer Anzahl weiterer Großstädte des Reiches in aller Stille Haussuchungen bei be kannten Serben, besonders serbischen Studenten, stattgesunden, die gleichfalls Material für die Geheimverbindung der serbischen Omladina in Deutschland erbracht haben. Die wirtschaftlichen Folgen der antiserbischen Demonstrationen in Bosnien. Die Wiener „N. Fr. Pr." erhält vom Oester reich! sch en H a n d e l s m u s e u m folgende Zu schrift : Rach einem telegraphischen Berichte der Expositur des k. k Oesterreichischeu Handelsmuseums in 2 erajewo erscheinen die ersten Darstellungen über die den dortigen ferbischen Geschäftsleuten durch die unmittelbar nach der Katastrophe vom 28. Juni vorgelommeueu Ruhestörungen zugefügten Schäden übertrriebeu angegeben zu s e i n. Die Handelskammer in Serajewo hat eine vorläufig noch nicht endgültige Liste oer geschädigten serbischen Kaufleute uno Gewerbetreibenden, In stitute und Privaten ausgestellt, wonach 129 Be schädigte einen Gesamtschaden non zwei Millionen Kronen «»gemeldet haben; der bas "Wirtschafts leben belastende faktische Schaden dürfte aber ingejamt kaum d reiv ier tel Mill tonen betragen. Von sämtlichen Beschädigten kommen nur 19 für direkte Geschäftsverbindungen in der Monarchie in Betracht. Diese geben den Gemmtichaden mit drei viertel Millionen an. doch dürite er in Wirklichkeit höchstens etwa 500000 Kronen betragen. Insolvenzen etwa betroffener Firmen sind höchstens in ganz vereinzelten Füllen mit nicht bedeutenden Passiven zu besorgen. Kleine Ge schäftsleute sollen von der Regierung zur Wieder aufnahme des Betriebes Unterstützungen er halten, wofür ein an sich allerdings nicht erheblicher Betrag zur Verfügung gestellt wurde, so daß auch indirekte Erichütterungen des Wirtschaftslebens nicht zu befürchte» sind. Vie Dementis üer serbischen Gesanötschast in öcrlin. Die serbische Gesandtschast in Berlin sucht die Nichtigkeit der Meldung über die Amtsniederlegung der serbischen Konsuln und besonders die Nichtigkeit Meurer gehört seit 26 Jahren der Würzburger Hoch schule an. — Die Venia legendi für Finanzwissen schaft ist an der Technischen Hochschule in Berlin Dr. phil. Hermann Deite erteilt worden. Dr. Delle (geb. «88.1 in Berlin) ist Schüler von Adolf Wagner. — Statt des durch Tod d-es Prof. Scheffler verwaisten Lehrstuhls für fremde Sprachen an dcr Technisch ek> Hochschule in Dresden sollen, wie uns ein Privattelegramm meldet, jetzt zwei Lehr stühle neu begründet und mithin eine vollkommen neue Professur geschaffen werden. Es sind nach Dres den berufen worden Privatdozent Dr. Heiß von der Universität Bonn als Ordinarius für romanische und Privatdozent Dr. Fehr von der Universität Zürich als Ordinarius für englische Sprache und Literatur. Außerdem ist der Oberlehrer au der öffentliche!: Handelslehranstalt Dresden. Dr. Groß- m a n n, vom 1. Oktober d. I. ab zum Lektor für kauf männische Betriebs- und Verkehrstechnik ernannt worden. — Der o. Professor dcr Mathematik an der Universität Freilurg i. Br. Dr. A. v. Brill feiert am i:>. Juli sciu goldenes Toktorjubiläum — Dem außerordentlichen Professor für Geschichte der Medi zin und Epidemiologie an der böhmischen Universität in Prag Dr. mcd. Andreas Schrutz ist dcr Titel und Charattcr eines ordentlichen Professors verliehen worden. — Zu Rektoren wurden gewählt: an dcr Hochschule für Bodenkultur in Wien dcr Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre Ernst L. Sedl- m a n r; an der Universität Czernowitz der Pro fessor dcr Ebemie Dr. Cäsar P o m e r a n z; an der Techniichen Hochschule in Lemberg der Professor dcr Mechanik Dr. Maximilian Huber; an dcr Prager böhmischen Universität der Kirckenrechtslehrcr Dr. jur. Kamillo Henner; an der Universität Lemberg der Professor der Philosophie Dr. Kasi mir Twardowiki. — An dcr Universität Klau « senburg ist dcr a. o. Professor und Adjunkt Dr. med. Tcsider Vcßprc m i zum ordentlichen Professor der vathc loch scheu Anatomie und pathologischen Histo logie ernannt worden. — Die a. o. Professoren in der juristischen Fakultät der Universität Freiburg iSchweiz) Dr. Henri Lcgras jfranzüs. Privatrccht, französ. Handelsrecht) und Dr. Alfred Sieg wart fschweizer und kantonales Privatrccht) wurden zu ordentlichen Professoren befördert.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite