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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140707024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914070702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914070702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-07
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Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Thkno. * Die Dibetanische Konferenz in P e ki n a ist am Montag geschlossen worden. Sie hat sich Wer ver- schisdene Punkte nicht einigen können, darunter über den tibetanischen Anspruch, das? die Hälft« von Kokon or, nämlich der südlich vom Kuerlun- Gsbirge gelegene Teil, in das autonome äußere Tibet einbegriffen würde. China hatte da gegen Einspruch erhoben mit der Begründung, daß Kokonor stets ein Teil von Kansu gewesen sei. Die Zuständigkeit von Chiambo bildete ebenfalls Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten. China wies darauf hin, daß cs bei Beginn der Konfereiu Chiambo als an der tibetanischen Kreme liegend betrachtete. Es habe sechsmal nachgegeben, indem es 800 Meilen des Gebietes aufgeaebcn habe, bis cs jetzt bereit sei, den Salweenfluß als Grenze anzünshmen. China sei Mar bereit, die ganze Angelegenheit noch für eine weitere freundschaftliche Beratung und zu einer endgültigen Regelung offen zu halten, be fürchte aber ein besonderes indisch-tibetanisches Uebereinkommrn, da» cs als einen unfreundlichen Akt betrachten würde. verrlnlgte Staaten. * Eine Untersuchung über dir Schnüffeleien der amerikanischen Zollbeamten. Wie der „Agence Havas" aus Washington gemeldet wird, hat das Finanzdcpartement bezüglich der von den fran zösischen Exporteuren über das inquisitorische Vorgehen der amerikanischen Zollbeamten er hobenen Beschwerden eine Untersuchung eingeleitet. Das Finanzdepartement werde sein Möglichstes tun, um Abhilfe zu schaffen. * Der Schutz des Bergwerkseigentums in Mexiko. Das Uebereinkommen zwiicheu den Vereinigten Staaten und Großbritannien über den Schutzdcs Bergwerkseiaentums in Mexiko soll, wie aus Washington gemeldet wird, auf schweize- risches und spanisches Eigentum ausgedehnt werden. Der spanische Botschafter hat Bryan ge beten, Spanien wie die Schweiz in dis Abmachung auszunehmen. Das bedeutet, daß die beiden Länder nicht selbst die Ansprüche ihrer Staatsangehörigen unterstützen wollen, die sich seit dem 1. Januar 1913 daraus ergeben haben, daß die bona-fide-Eigentümer infolge der Kricgshandlungen nicht imstande ge wesen sind, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Vie gemeinnützige öautätigkeit im Königreich Sachsen. Einer .Anregung der „Zentralstelle für Woh nungsfürsorge im Königreich Sachsen" folgend, hat das Kgl. Statistische Landesamt am 15. September 1912 eine Erhebung über die Woh nung s f ü r s o r a e im Königreich Sachsen veranstaltet. Die Erhebung umfaßte alle Stadl gemeinden mit über 3000 und die Landgemeinden mit über 5000 Einwohnern, ging aber teilweise noch über diesen Nahmen hinaus. Ihr Ziel war festzustellen: 1. die Wohnungsherstellung seitens des Staats, der Gemeinden oder der gemein nützigen Bautätigkeit, und 2. die sonstigen Ver-- wairungsmasznahmen zur Bekänrpfung der Woh nungsnot, vor allem solche finanz- und boden politischer Art, sowie die Beaufsichtigung des Wohnungswesens. Nachdem bereits früher ver einzelte Ergebnisse der Aufnahme veröffentlicht "ind, unter anderem auch auf der Internatio nalen Banfach-Ausstcllung in Leipzig, ist jetzt der erste ausführliche Teil der Bearbeitung er schienen. („Die gemeinnützige Bau tätigkeit im Königreich Sachse n", beransgegeben als 2. Heft der „Beitrüge zur Wohnungsfrage im K. Sachsen" von der „Zen tralstelle nir Wohnungsfürsorge im K. Sachsen" in Verbindung mit dein Kgl. Sächs. Statisti schen Landesamt.) Zu beziehen zum Preise von " 50 Mark durch die Zentralstelle für Wolmungs- fürsorge im K. Sachsen, Dresden A., Schieß gasse 211. Der Bearbeiter, Negierungs-Assessor im Statistischen Laudesamt Dr. Mar Nusch, weist zunächst auf die vielfach noch bestehenden großen Mißstände im Wohnungswesen hin, und zwar nicht nur in den größeren Städten, son dern, wie die letzte Wohnungszählung voin Jahre 1910 gezeigt hat, in gleichem Umfange auch in kleineren Orten und auf dein platten Lande. Diesen allenthalben sich zeigenden Ucbcl- stänoen zu begegnen und vor allem der .innrer mehr zunehmenden Woyuungskuappheit abzu helfen, ist das Ziel der gemeinnützigen Bau- lürigkeit. Als gemeinnützig bezeichnet der Ver fasser diejenige Bautätigkeit, deren Aufgabe darin besteht, vorwiegend Minderbemittelten zweck mäßige und gesunde Wohnungen zu mäßigen Preisen zu verschaffen, ohne den unmittelbaren Erwerbszwecken des Erstellers zu dienen. Sie geht aus vom Reich, vom Staat, von den Ge meinden, den privaten Arbeitgebern, von Stif tungen und vor allem von den gemeinnützigen Bauvercinigungen. Das Reich ist in Sachsen nur mit einigen Wohnuugsbautcn für niedere Postbeamte in kleineren Gemeinden vertreten. Dagegen ist vom Sächsischen Staat, und zwar ''eilens des Forstfiskus wie auch seitens des Eiscnbahnfiskus, bereits eine große Zahl von Wohnungen für die Angestellten und Arbei ter errichtet. Bis zum 15. September 1912 waren es im ganzen Königreich 260 Gebäude mit 1361 Wohnungen im Werte von 8,2 Mil lionen Mark, und weitere 9 Häuser mit 23 Wohnungen waren im Bau begriffen. Auch der preußische Eisenbahnnskus bat in und bei L e i p- ;zig 17 Häuser mit 102 Wohnungen für seine Beamten und Arbeiter zur Verfügung gestellt. Den Gemeinden stehen vielfach andere Mit tel, den Kleinwohnungsbau zu fördern, zu Ge bote; infolgedessen haben sie sich bisher nur wenig mit der Erstellung von Wohnungsbauten befaßt. Nur 6 von den 162 an der Erhebung beteiligten Gemeinden hatten im ganzen 21 Häuser mit 106 Wohnungen für ihre Arbeiter und Beamten errichtet, und in 12 Gemeinden waren 27 Gebäude mit 153 Wohnungen für die minderbemittelte Bevölkerung hcrgcstellt. Eine umfangreiche Bautätigkeit entfalten auch die privaten Arbeitgeber (622 Häuser mit 2677 Wohnungen) sowie die Stiftungen (319 Häuser mit 2675 Wohnungen). Die bedeutsamsten Träger der gemeinnützi gen Bautätigkeit sind aber die Bau verein i- gungen, die bi- zum Erhebungstaqe im gan gen Königreich 1406 Häuser mit 7766 Wohnungen mit einem Kostenaufwand von etwa 39 Ml- lionen Mark fertiagestellt hatten. ES wurden Mitte 1913 in Sachsen an Bauvereinigungen 132 Baugenossenschaften, 8 Gesellschaften m. b. H., 3 Bauvereine und 2 Aktiengesellschaften gezählt. In Leipzig gab es am 15. September 1912 10 Baugcnossenichaften iE. G. m. b. H.) 3 Bau gesellschaften (G. m. b. H.), eine Aktiengesellschaft und einen Bauverein; 3 weitere Baugenossen schaften sind nachdem gegründet worden. In Dre-d en und Leipzig haben die grüß ten Baugenossenschaften ihren Sitz. In Leip zig waren bis zum Erl-ebungstage von den Baugenossenschaften 249 Häuser mir 1588 Woh nungen fertiggestellt und weitere 53 Häuser mit 542 Wohnungen ivaren im Bau begriffen. Insgesamt lind im Erhebungsgebiet durch die gemeinnützige Balltätigkeit 2037 Gebäude mit 13 539 Wohnungen errichtet, in denen 57 881 Bewohner untergebracht waren. Die Gesamt aufwendungen im Erhebungsgebiet kann man bei vorsichtiger Schätzung auf 78 Millionen Mark veranschlagen, und für das ganze Königreich dürfte stch der Gesamtaufwand auf 94 Millionen Mark erhöhen. Ueber die Hälfte der durch die gemeinnützige Bautätigkeit geschaffenen Häuser enthält 5 und mehr Wohnungen, während die Ein- und Zwei familienhäuser Zelten sind. 42 Prozent aller Wohnungen bestanden aus 4 Wohnrüumen und 31 Prozent aus Stube, Kammer und Küche; nur 9 Prozent enthielten mehr als 4 Wohn räume einschließlich Küche, gehörten also nicht mehr zu den Kleinwohnungen. Die Aufnahme familienfremder Elemente (Zimmermieter, Kost gänger, Schlafleute) ist in den gemeinnützigen Wohnungen bedeutend weniger verbreitet als unter den übrigen Wohnungen. Während bei spielsweise in Leipzig nach der Wohnungszählung von 1910 23,3 Prozent aller Wohnungen mit Untermietern beseht waren, sind es in den ge meinnützigen Wohnungen nur 1,8 Prozent. Nach der Wohnungszählung hatten im Erhebungs gebiet 17 Prozent aller Wohnungen keine eigene Küche, unter den gemeinnützigen dagegen nur 11 Prozent. Auch Wohnungen ohne eigenen Abort sind unter den gemeinnützigen viel sel tener; hier fanden sich nur 9 Prozent derartiger Wohnungen, während die Wohnungszählung bei nicht weniger als 30 Prozent aller Wohnungen das Fehlen eines eigenen Worts feststellen mußte. Schon aus diesen wenigen Zahlen er sieht man, daß die WohnungSverhältmsse in den durch die gemeinnützige Bautätigkeit errichteten Wohnungen gegenüber der allgemeinen Lage der WohnungSverhältmsse in Sachsen bedeutend günstiger sind. Als Mieter der gemeinnützigen Wohnungen kommen hauptsächlich gelernte und ungelernte Arbeiter ^64 Prozent) und Beamte (14 Prozent) in Betracht. Sind nun die gemeinnützigen Wohnungen billiger als die dnrch die P ri v a t b a u t ä t i g ke i t errichteten? Diese Frage ist nur sür die dnrch Staat, Ge meinden, private Arbeitgeber, Stiftungen und Vereine erstellten Wohnungen zu bejahen. Da gegen sind die Wohnungen der Bauvercinigun gen im allgemeinen teurer. Dies darf jedoch nicht überraschen, denn die Banvereinignngen, insbesondere die Baugenossenschaften, unrer- liegen in ihrer finanziellen Gebarung ganz an deren Verhältnissen als beispielsweise ein pri vater Arbeitgeber. Auch ist es nicht ihre Auf gabe, billige Wohnungen hcrzustellen, sondern preiswerte, d. h. solche, die im Verhältnis zu ihrer mustergültigen Einrichtung und Ausstat tung als billig zu bezeichnen sind. Insbesondere liegen die Vorteile der gemeinnützigen Woh nungen darin, daß sie an dec in neuerer Zeit allgemein entsetzenden Mietsteigerung nicht teil nehmen. Wenn dies bisher trotzdem in einigen wenigen Fällen vorgckommen ist, so liegt das an der noch mangelnden Erfahrung, an dem Fehlen einer richtigen Mietkalkulatiön. Zum Schlüsse geht der Verfasser aüf die Stellung der gemeinnützigen zu der privaten Bautätigkeit näher ein. Der Schwerpunkt der gemeinnützigen Bautätigkeit liegt, wie gezeigt, in der Beschaffung von Kleinwohnungen. Die Beschaffung von Kleinwohnungen ist aber ge rade in neuerer Zeit von der privaten Bautätig keit zu sehr vernachlässigt worden. So kann es geschehen, daß beispielsweise in Leipzig 1912 etwa aller ncnerrichteten Kleinwohnun gen durch die gemeinnützige Bautätigkeit erstellt ivaren. Unter allen vorhandenen Kleinwohnun gen in Leipzig waren jedoch von 100O nur -12 gemeinnützige, und in den übrigen Groß städten und im ganzen Erhebnngsgebiet waren es noch bedeutend weniger. Die gemeinnützige Bautätigkeit will nicht mit der privaten in Wett bewerb treten, sondern nur ergänzend wirken, dein dringenden Wohnungsmanqel abhel'en. durch Herstellung vorbildlich ausqesimteter Wohnun gen den verbreitetsten Uebelständcn entgegen treten und die unteren Bsvö:kerungsscliichten zu einer besseren Wohnkultur erziehen. Eingefan-t. (Für den Inhalt der Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt tie Redaktion außer de.- vrekgeseslichen keine Verantwortung.) Sondertag. Wir hatten uns gefreut, als die Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik statt des vorjährigen ..Elitetagrs" den „Sondertag" einsührte. Wir sahen darin ein Zeichen, Laß die deutsche Sprache noch ein wenig Geltung in Deutschland habe. Leider aber müssen wir seit voriger Woche wieder vom Elitetag lesen und hören. Warum das? Sagt nicht Sondertag dasselbe und ist nicht dieses Wort — weil im deutschen Lande deutsch — auch besser? Ist es nicht auch für die Menge verständlicher? Der Tag soll von den übrigen abgesondert sein, also ist es ein Sondertag. Oder spielt hier wie der der verwaschene Grund von der Rücksicht auf die ausländischen Besucher mit? Wir können das nicht glauben: denn das vermag sich doch jeder zu sagen, daß ein Ausländer, der nach Leipzig zur Aus stellung kommt, jo viel von der deutschen Sprache ver stehen wird, daß er schließlich auch noch das Wort Sondertag sich merkt; und sollte er nichts vom Deut schen verstehen, dann hilft ihm das Wort Elite auch nichts. Nach unserer Meinung besteht sür die Lei. tung der Ausstellung, die so überaus überwältigend die Weltgeltung des deutschen Buches darstellt, die Pflicht, so weit es irgend möglich ist, auch das deutsche Wort anzuwenden. rbl. Kehle Nachrichten Der Beginn der Rordlandsreif«. (Eigener Drahtbericht.) Kiel, 7. Juli. Heute früh 8 Uhr hat der Kaiser an Bord der Jacht „Hohenzollern" seine Nord- landreise angetreten. Der Dampfer Rostock" und bas Depeschenboot „Tleipner" begleiten den Kaiser. Der ortsüblich« Salut unterblieb diesmal auf Be fehl de« Monarchen. Das Wetter war regnerisch. Fürst und Fürstin Bülow in Norderney. lEigener Drahtbericht unsere« an - Mitarbeiters.) Norderney, 7. Juli. Fürst und Fürstin Bülow sind heute zum Sommeraufenthalt hier eingetroffen. Sie wurden vom Badekommissar Frriherrn o. Sole macher in Norddeich und vom Bürgermeister Dr. Uhde in Norderney empfangen. Abreise Kaiser Franz Joseph« nach Ischl. Wien, 7. Juli. Der Kaiser ist heute früh nach Ischl abgereist. Verlängerte Einbehaltung unter den Waffen. (Eigener Drahtbericht.) * Petersburg, 7. Juli. Ein ministerieller Befehl bestimmt, daß die diesjährigen Uebun-gen der 650 000 Mann Reserve und Landwehr bi, zum 1. Oktober verlängert werden sollen. Rumti-« sür Ulster. London, 7. Juli. 200 000 Patronen sollen gestern vormittag an der Küste der Grafschaft Down sür die Ulster-Freiwilligen von einem kleinen Kohlendampfer gelandet worden sein. Zusammenstoß zwischen Polizei und Ausständigen. Valladolid, 7. Juli. Der Ausstand in den Gießereien nahm gestern abend einen ernsteren Charakter an. Polizei und Gendarmerie wurden von der Menge mit Steinen beworfen, so daß sie mit blanker Waffe vorgehen mußten. Mehrere Polizeibeamte und Gendarmen sowie verschiedene Ausständige wurden leicht verletzt. Eine Reihe von Verhaftungen wurde vorgenommen. Gen darmeriepatrouillen durchziehen das Innere der Stadt. Ein willkommener Urlaub. zr. Belgrad, 7. Juli. (Eigene Draht meldung.) Der serbische Major Pribicepic, der nach dem Geständnis der Serajewoer Attentäter diesen dieBomben au« dem Munitionsbestand des serbischen Arsenals geliefert haben soll, hat den nach gesuchten Urlaub erhalten und ist Sonntag nach dem Ausland abgefahren. Die Verteidigung der Mörder. (Eigener Drahtbericht.) * Serajewo, 7. Juli. Die kroatischen und moslemitifchen Advokaten haben beschlossen, die Verteidigung der Mörder und ihrer Mitschuldigen abzulehnen, selbst wenn sie vom Gericht dazu nkkieio berufen werden sollten. In diesem Falle wollen sie die vom Gesetz vorgeschriebene Geld strafe entrichten. Kein Anschlag auf die österreichische und deutsche Gesandtschaft. (Eigener Drahtbericht.) .v, Belgrad. 7. Juli. Die im Ausland verbreiteten Gerüchte über Anschläge auf die deutsche und österreichische Gesandtschaft in Belgrad sind glatt erfunden. Boykott der österreichischen Waren. (Eigener Drahtbericht.) Belgrad, 7. Juli. Die serbische Kauf mannschaft und das hiesige serbisch« Publikum haben wegen der angeblichen Drangsalierung der ser bischen Brüder in Serajewo den Boykott gegen österreichisch« Waren beschlossen. Das Platt „Balkan" fordert zu einem Boykott der gesamten österreichisch-ungarischen Industrie auf. Line außerordentliche Tagung des Omladinatlubs. Belgrad, 7. Juli. (Eigener Drahtber.) Der großserbische O m l a d i n a k l u b hat infolge der Ausweisung von Serben aus Oesterreich-Ungarn eine außerordentliche Delegiertenkonferenz zum 20. Juli nach Belgrad «unberufen. Wie der Klub bekanntgibt, zählt er über einhal - aller ser bischen Offiziere des aktiven Heeres zu seinen Mitgliedern. Huerta vor der Flucht? New Port, 7. Juli. Da« Staatsdepartement ist in den Besitz vertraulicher Mitteilungen gelangt, daß Huerta in aller Erle seine Flucht rorbereite. Er habe drei Millionen Mark in Paris deponiert, und werde sich jedenfalls aus dem Weg über Havanna dorthin begeben. Meuterei der mexikanischen Negierungstruppen. Veracruz, 7. Juli. Nach einer Meldung des Agenten der Konstitutionalisten soll eine große An zahl B u n d e s l r u p p e n, die der amerikanischen Vorpcstenlinie gegcniiberstehen, gemeutert hoben. Die Verhaftung des englischen Vizekonsuls Douglas. London, 7. Juli. Man ist hier äußerst besorgt über das Schicksal de» von den mexikanischen Auf ständischen verhafteten englischen Vizekonsul« St. Clair Douglas. General Villa hat bisher,aus die Aufforderung, zu der Verhaftung Stellung zu nehmen, in ausweichender Weise geant wortet. Die englische Regierung bat ihn jetzt dahin benachrichtigen lassen, daß im Falle einer zweiten Affäre Benton die Folgen dieser Handlungsweise sehr schwere sein würden, und daß England dann rücksichtslos vorzugehen beabsichtige. Die gegen Douglas erhobene Beschuldigung, daß er die Truppen Huertas begünstigt habe, bestätigen sich nicht. Tödlich verunglückt. Eibenstock, 7. Juli. Gestern verunglückte der Ge schirrführer Schmalfuß dadurch tödlich, daß ein Rad seines Gefährts in ein Loch geriet und der Wagen umkippte. Schmalfuß geriet zwischen ihn. und einen Daum, so daß ihm der Brustkorb ein gedrückt wurde. Ermordung eines Polizeideamte». (Eigener Drahtbericht.) Berlin. 7. Juli. In Steglitz ist heute nacht der Kriminalfergcant Georg Waidt von einem Arbeiter Krone, der schon vielfach vorbestraft war. er schossen worden. Waidt wollte den ihm verdäch tigen Krone fcstnehmen, als dieser plötzlich seinen Revolver zog und ihn auf den Beamten obschoß. Vier Schü'ss trafen tödlich. Der Täter wurde verhaftet und hat seine Tat eingestanden. Der Geisteszustand des Kösliner Lrbürgermeisters. Berlin, 7. Juli. i'Eig. Drahtber.) Der Kösliner Exburgermeister Alexander Thormann wurde nach dreiwöchiger irrenärztlicher Beobachtung für geistig normal erklärt. Nach dem psychiatrischen Gutachten findet LerStrafausschließungsparagraph 51 RStG. auf Thormann keine Anwendung. Die Untersuchung über die New Parker Bombcnexplosion. New York, 7. Juli. Die weitere Untersuchung in der Bonrbenexplosion ergab kein auszedchntes Syndikalistenkomplott. Es stellte sich heraus, daß die Bombrnfabrikation lediglich das Werk einer kleinen Gruppe war, die höchstens sechs Personen umfaßte. vom Brocken, öen 6. ^u!l. Am Freitag, den 3. Zuli. erreichte die Nächste Tem peratur riul dem Brocke» fast 23 Grad Wärme nn Schatten: dagegen in der Sonne satt -12 sirad Lelliul. Gegen -p, Uhr nachn-ittagj bauen wir in westlicher Rikbtnng nom Blocken ein Nabgewitler. da; über die M?le.o^->>lgsniche Ttolio» lelbn lornag und seftr starke Entladungen brachte- ,»weile» konnten die Touristen määuige Fl«be„- »nd Zicknickbupe beobachten, '.'lach dem S'rwiltrr ging der A'-.nd nach Aordwelt, die Temperatur von 2'1 itzrad bi« aus 13 Ärad i5eliiu-!> hinab. Am -t. batten w-r lageübrc Aebcl. die bäcknte gemverotur erreichte nur 12 Y-uid Äärine, oibri legte ein lebl>as>-r rlchnd aus nordwestlicher Richtung nut !>—ll Meten, «Helch-vindigkeit über den Brockrngipsel. Auch am 1. nuii unk <1 Ilbr nachmittag- batten wir ein Agbgewitler nu: Hege». Ta- Zwitter om .3. gu!i lwserre 1t>> '.Aillnneier, und an 1. .Inti » '.Nilii- mete- R-egenböbe. Ain Tonnkai bernchte liier oben leer nn> günstige und küble Wirte nm». e -1>» chra-.i Banne, Iebl«'le «üvwcftwinde, Redet und lcanvrcgen. Ti' gesamie Rieden»!»-".. menge lieferte in de,, l-ntei, 21 stunden Millimeter Regrnbübe. Heule Rebe,, !> Swab chsärnie, <ZuSwn<wmd. Wind stärke ü und juwe-len ln-i-tc Regenschauer. — Beir bapei: eine Besserung des L'-ttcrungzcharalter-r zu erwarten. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 8 Leiten. Lmur-tschnstleiter: Dr. Bernh. Ncstrnbrrger. Be.emwortliche Lchriftlei-.' : igr 'Politik Dr. Rrn» Wiinth-r: kür die Lmndel-zenunz i. B. ?-r. Zr.earrch: 'ür Leininger nnd sächsische An<nleienb'iten 'Urne!» ^ünke: sar .nunst und L^iien- schost Dr. Krievrich Scüeecht: sür Munk Engen. Lea-riü: L,-rt und >?>'iri o Bericht I. Hanrsclv: für d:e Reise-, Bäder- und BerkebrS'.citung Ludwig Metzer. — Für de» Anzeigenteil Hcinr. Vnlser. Verlag: Ltivtiger Daacdlalt, <''l-'cllsche't mit beschränkter L'nflunz. Druck: Fischer 1! ->rn. C ulich in Leipzig. Zuschriften sind nicht veriSnlich ,» adrenieren, sondern an den Verlag, die Redaktion oder die (Veioxist.'nelle des Leipziger Tageblattes, Wcsellicha't mit beschränkter vaftung. -u richten. Unverlangten Th a n u s k r i p r e n ist steil daä Rück porto beizusügen. Für Aukbewabrung und Rückgabe wird kein: Gewahr übernommen. ^/e/s/z'ok? - V/ek'/s /iLo/Ar L ^ksz/k^s /r'L»' FksLki-omokox-e-r, Dynamos, öo^en- /ii-* Loi -4!öe^kskx-as§s 4. S7S7. IS.
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