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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140708026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914070802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914070802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-08
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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ei!a§e . illj/lixt. uimst« ixl. uiul «l«!' 1,1 st'.-XIU^ >i< Iixtucr. I'Iu><«I>>I' itz" vvini I .-<- Ul' Ilu- , izr«-iu-u i<Ii.>u Iu i> ck u r u <> - .Vu^u-<<. ! II.>u-« llui uulc i' c-I'oinui> >ii >>t<-in- i») uim i« ii. Zl:x llui>>xt >I>. st-u. i.-<> <>2«'I>ÜIn' u >>u.'il- Kben- - Ausgabe kür Lelpzta UN- Vorort» durch uns»» TrTaer undSp»itt»ur»rmaltüslIchtnoSau»g«drochtr monatlich l.r» M., vlerteyShrllch 3.78 M. V»t dir ch»schiift»st»U», unsrrn Zilialtn und Nusgabrflellen adgrholt: monatlich >M.,»i»r«»ljahrUch r m. Durch di« Post: Innerhalb vrutschland» und d»r drutschrn K»l»nl«n monatlich 1.8* M., »lertellährllch 4.84 Nt., auoschlittziich p»stb«st«Us»ld. va» Leip,Iger Tageblatt »rschrint Werktag» »mal, Sonn« u.Z»i«rtag« »mal. In Leipzig, d»n Nachbarorten und Len Srtrn mit eigenen Zilialen wird die stdenSausgabe noch am sidend -»» Erscheinen» in» hau» gelirfert. Serliner Nrdoktivn: Zn -en Zelten t7,5ernsprech«sinschluA: Moadtt Nr. 447. ^curdelsFeitung /lrrrtsbloü des Rotte» und des potiseüuntes der Etordt Leipzig Nedaktlon und Seschüstssteller Zohannlsgasse Nr.«. * Zernsprech.slnschluA Nr. I4-4L, I4L43 und »L4«. ISS. Jahrgang Leokü, Inserat» au» Lelpzig und Umgebung di« /»NArigeNpreif e. 1 spaltig» petlti»u»43 p,.. dl» Neklame.eil. i m., von auowdri» 34 ps„ N,Namen 1.44 M., Kleine stnzeigen diepetitzeil« nur 44 pf.d.wl«L«rb»l.Nab., Inserat» oon Sebörden im amtlicbenTell Sie Petit» zeile 84 ps. Seschöstsan,eigen mit plaboorscbrist im Preis» erhöht. Nadatt nach Tarts. Seilagen: Sesamtonsl.SM.da»Tausend au»schl.poftg«dlihr. sinzrigen-sinnahm«: Zobannisgasse», bei sämtlichen Filialen »,» Leipziger Tageblatt»» und asten stnnoneen-Txpeüitionrn ür» In- und stuslande». Seschiistsstelle für Verlln ».die pr.dranüendurq: virektionwolterZliegel, SerUa S. 14, vceeSener Stratz» 47. Zernsprech-stnschlu-: Moritzplatz >4741. Nr. 342. Mlitwoq, den 8. Juli. 1914. cbke <I,I' Nil tlt'I' iUl V« I- iu tl«u' iil-x Iil <'iui>^uii Zl!^- clx'iloii. uit «lull luul >i<> <1, >' I> ^utl'l' I killll'- I«! i >' (Xi i- il't'ÜUj/- <1 X«>i- l<5 XV.'I I' Ol t l'.'l^ snlvvort- ll »ruck >over. Solici. «IL »EIN r. Vas wichtigste. * Graf Bcrchtold reist heilte nach Z s chl, um sich oie G c n e I) m i g u n g des Kaisers prall', Joseph zu der vom Ministerrat beschlosse nen scharfen Ma kregel für Bosnien zu holen. (S. bes. Art.) * Die Gemahlin des Fürstest Wil helm von Albanien soll sich mit ihren Kindern an Bord eines österreichischen Dampfers begeben haben. (S. bes. Art.) * Der französische Handels- und I nd u stri eaussch uh erklärte sich für eine Beteiligung Frankreichs an der Weltausstellung in Dan Francisco. (S. Pol. Hebers.) * Den Arbeitern im Arsenal von Wool wich wurde vom Streikausschuß ungeraten, die A rbeit wieder aufzuneh m e n. (L. AuSl.) * Das bei den Hyerischen Inseln gesun kene französische Unterseeboot „Ca ll, p s o" liegt in 320 Meter Tiefe und ist somit verloren. (S. Pol. Uebers.) * Uebcr Berlin und Hambnrg gingen am Dienstag heftige Gewitter und Regen güsse nieder. (L. Nuchr. v. Tage.) Eine Fremdenlegion in Mbanienl n« IS lS W 44. rn. chern aus- Zorsl 11 Pt. nstok. auf tvtken pa».»;. iu jecl. Oute nscti- Kunst und Vistenfchast. Theaterchronik. Alfred Schattmann, dessen Oper ,. D e s T e u f e ls P e r g a m e n t " im Hos - rhcater zu Weimar erfolgreich ausgeführt wurde, hat eine neue Oper „Die Ecister oon K r a n i ch e n st e i n ", heiteres Spiel in drei Akten, vollendet, deren Text wiederum oon Artur Ost er mann stamkut. — Wie aus Bern eck (Fichtelgeb.) geschrieben wird, stinst auf der dortigen Freilicht- bühne das Volksschauspiel „Die Wallen rode von Berneck" unter «rohem Beifall in Szene. Die Aufführung war trotz der ungünstigen Witte rung recht gut besucht. Das Schauspiel «von Franz Dlttmar) behandelt die Gründung der Burg Wallen rode in Berneck und wurde nur von Einwohnern des Ortes Berneck dargestellt. Die Regie föchte Gustav Fänger (Nürnberg). — Das Freilicht theater in Herten st ein bei Luzern dringt als zweite Neuheit dieses Sommers Shakespeares „ AielLärmum Nichts" heraus. Die Regie führt Direktor Walter O. Stahl. — Der erst vor einigen Tagen zum Direktor des Regensburger Stadttheaters gewählte Willi Stuhlfeld ist von dem Direktorposten infolge von Meinungs verschiedenheiten über Personal - Angelegenheiten wieder zuruckgetreten. * Die Direktoren der Pariser Großen Oper Messager und Brouhan. deren Konzession am 31. De zember d. I. abläuft, haben, wie uns aus Paris telegraphisch gemeldet wird, dem Minister des Unter richts und der Schönen Künste Augagneur mitgeteilt, -atz sie infolge des schlechten Geschäftsganges sich genötigt sehen dürften, die Direktion noch vor Ende d. I. niederzlUegen Es beißt. Minister Augagneur würde in diesem Falle oen künftig«.! Opcrndirektor Rauchs ersuchen, die Leitung der Oper sofort zu über nehmen. Menschen, die nach immer größerem Reichtum sagen, ohne sich jemals Zeit -u gönnen, ihn zu genießen, sind wie Hungrige, die immerfort lochen, sich aber nie zu Tisch: setzen. Marie v. E b n e r - E s ch e n b a ch. n ne- ns- eln Wie wir iu unserer Morgenausgabe berich teten, Hai auch die italienische Regierung ein Verbot für die Anwerbung von Freiwilligen sür Albanien erlassen. Der' Bcrsnch, in Berlin ein Werbebnrean für Albanien zu errichten, ist, wie ebenfalls bereits berichtet, gescheitert. Dem Veranstalter wurde im Auswärtigen Amt nicht nur mitgeleilt, daß das Anwerben von Deut sch e n für eine fremde Macht strafbar sei, son dern es wurde ihm auch die Anwerbung von Ausländern untersagt. Auf dem Polizeipräsidium wurde ihm bedeutet, daß man nicht Handlungen dulden werde, oie geeignet seien, die Beziehun gen Deutschlands zu den anderen Mächten zu stören. Zn Berlin sollen sich übrigens nur drei Freiwillige für Albanien gemeldet haben. Diese Maßnahme des Auswärtigen Amtes wird nicht überall verstanden werden, sie ist aber, wie sich das von selbst versteht, nicht als eine Fcincheligteit gegen Albanien aufzufassen, sondern als eine durch dav Strafgesetz bedingte Notwendigkeit. Allerdings verbietet 8 1^1 unr die Anwerbung eines Deutschen zum Mili tärdienste riner ausländischen Macht. Wesbalb jetzt auch das Verbot aus die Anwerbung von Ausländern ausgedehnt wurde, wird noch aief- zntiären sein. Nur nm die Anwerbung handelt es sich. Wenn sich Leute freiwillig der alba nischen Negierung zur Berfügnug stellen, so wer den sie daran nicht gehindert werden können. Zur Feit des Burenkrieges sind, wie bekannt, zahlreiche Deutsche als Mitkämpfer in das Bu renheer eingetreten. Cs ist nicht ganz ausgeschlossen, daß die Bildung einer Freiwilligentruppe noch gelingt, die Meinungen über die Zweckmäßigkeit dieser Maßregel gehen aber sehr auseinander. Sehr abfällig äußert sich der Forschungsreisende Dr. phil. Nepp mann, der sich zurzeit in Durazzo aufhält, in einem am 1. d. M. ab gesandten Briefe, der uns von einem Mitarbeiter zur Verfügung gestellt wird. Dr. Neppmann schreibt: „Der Gedanke, europäisch geschulte Frci- willige gegen die albanischen Aufständischen vor- ,zuschicken oder sie zu Führern von einheimischen Truppen zu. machen, kann nur in denjenigen Kreisen ernsthaft erörtert werden, die von den geographischen, klimatischen Verhältnissen im Innern des Landes sowie von den Gepflogen heiten, den Sitten und der kriegerischen Lebens art der Cingeborenen nur unklare Vorstellungen haben. Albanien kann nur von den Albaniern selbst erobert werden. Zn unterwerfen ist dies Volk fanatischer Krieger in absehbarer Zeit von keinem Fürsten, mag er heißen wie er will, und mag er die Unterstützung sämtlicher euro päischer Groß-- und Kleinmüchte besitzen! Cin Mittel gäbe es, dieser ungemütlichen Gesellen Herr zu werden, ein radikales: sie gänzlich aus zurotten. Dieses Mittel verbietet sich von selbst. Folglich bliebe nur übrig, die einzelnen Stämme sich gegenseitig den Prozeß machen zu lassen, bis sie entweder vom Erdboden verschwinden oder kuriert sind. Bekanntlich leben sie in stän digen Fehden untereinander. Verhältnismäßig zivilisiert benehmen sich nur die Bewohner der Küstenstriche. Man soll doch ja nicht glauben, daß die katholischen Miriditen und Malissorcn in der großen Mehrzahl ihren bar barischen Instinkten schon entsagt hätten. Das bißchen religiöser Firnis hält auch bei ihnen nicht lange vor, wenn es sich darum handelt, durch Kriege schneller zu Beute zu kommen als durch einen faulen Frieden. Der nichtchristlichen Bewohner gibt cs — ich berufe mich auf Schätzungen italienischer ForschungSrcisender, die wirklich Hervorragendes geleistet haben — in Albanien siebzig. Prozent aller Cingeborenen. Sie sind fanatische Krieger, denen das Krieg führen in den Bergen LebenSclcmcnt ist und dre Beispielloses im Ertragen von Hunger,Durst, von Strapazen jeder Art, aber auch im Ver° üben von Grausamkeiten an ihren Feinden leisten. Sie sind Schützen von unübertrefflicher Zielsicherheit. Ich kenne in Europa keiu Land, das weniger erforscht wäre als das Innere von Albanien. Kämen die Organisatoren der Frciwilligenkorps auch nur einige Meilen weiter hinein, so würden sie schnell zurückkchren. Für militärische Ope rationen würden sich doch höchstens nur die Monate April und Oktober bis in die erste Hälfte des Novembers eignen. Zm Sommer macht die tropische Hitze, im Winter die sibirische Kälte normal veranlagten mitteleuropäischen Stra tegen das Führen auch dann unmöglich, wenn nicht reißende Gebirgsbäche, ragende Schroffen und Schründe der Verproviantierung der Trup pen unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen stellen würden. Die Italiener wissen cin Lud zu singen, was cs heißt, in der Chrenatta die unbotmäßigen Stämme niederzuwersen. Ich habe in der Chrenaita Studien anzustellen Ge legenheit gehabt. Wenn mir ein Vergleich ge staltet ist, so muß ich sagen, die Italiener be finden sich drüben aus Promeuadenwegen im Verhältnis zu der Unwirtlichkeit der für die Niederringung der hauptsächlichsten Stämme in Frage kommenden Gebiete Albaniens. Will man erfolgversprechende .Arbeit tun, dann kann es nur dadurch geschehen, daß man einmal Wege anlegt, sodann aber den Einhei mischen die Vorteile des Friedens nach und nach augenscheinlicher macht, indem man ihnen Ab satzmöglichkeiten sür ihre Produkte bietet, den Muselmanen die Miriditen vom Leibe hält, Streitigkeiten zwischen den einzelnen Stämmen schlichtet, ihnen die Ausübung ihrer religiösen Gebräuche nach jeder Richtung gewährleistet, den Missionären dort, wo es angebracht ist, ein energisches Zurück zürnst und an der Ausübung der Negierungsgewalt nur mit Vorsicht einen der Potentaten albanischen Ursprungs teil nehmen läßt. Die internationale Kontrollkom mission könnte ganz allein auch ohne Fürsten und ohne Kabinett regieren. Albanische Mini ster sind ein Unding! Laßt Kaufleute und nicht Krieger in das Land cindringen!" So Dr. Neppmann. Seine Vorschläge mögen gut sein: aber wie die Dinge nun ein mal stehen, handelt es sich darum, ob dem be klagenswerten Fürsten Hilfe zu bringen ist oder nicht. Vas Ergebnis -es Wiener Nlinisterrats. Der erste offizielle Bericht über den Mi nisterrat, der am Dienstag in Wien staktgesun- den und sich mit der Lage in Bosnien beschäs tigt halte, war, wie häufig derartige ministe rielle Kundgebungen ziemlich nichtssagend. Immerhin konnte mau aus der Tatsache, daß sich Gras B e r ch t o l d heute, Mittwoch, nach Bad Ischl zum Kaiser Franz Joseph zur mündlichen Berichterstattung begibt, den Schluß ziehen, daß tiefeinschneidende Maßnahmen ge plant sind. Diese Vermutung wird durch fol genden Drahtbcricht bestätigt: Wien, 8. Juli. Die Blätter erfahren über die gestrige gemeinsame Ministerlonfereuz folgendes: Man erörterte darin eingehend Maßnahmen in der inneren Verwaltung Bosniens und der Herzegowina, die sich mit Rücksicht auf die letzten schrecklichen Vorkommnisse als un umgänglich notwendig erweisen. — Diese Maß nahmen bezögen sich auf den ganzen Bereich der Verwaltung Bosniens und der Herzegowina. Ein gegen Serbien gerichteter, in technischem -- Eine Protestverjammlnng gegen die Münchner Zensur. Das Verbot des Wedetindschen „simson" nahm man zum Anlaß aufs heftigste und Nachdruck lichste gegen die Münchner Zensur im besonderen und gegen die Einrichtung der Zensur überhaupt zu pro testieren. In vorbildlicher Schärfe und Präzision deckle der temperamentvolle Erich Mühjam di: Schwächen und Schaden die'er Institution auf, ar beitete prägnant die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen Künstlern und Beamten heraus, wandte sich besonders dagegen, daß Künstler im Zensurbeirote „im Dienste" der Beamten gegen ihre Mitkämpfer arbeiten und brachte schließlich eine Resolution zum Vorschlag, die in scharfer, aber sachlicher Form die Abschaffung der Zensur als einer „unwürdi gen Bevormundung des Publikums und einer Fessel des Künstlers befürwortete. Die Resoluticn wurde von der sehr start besuchten Versammlung mit ü er- wältigender Mehrheit angenommen. v. II. - D.'r 11. Deutsche Tonkünstlertag, der unter dem Vorsitz des Gesanglehrers Göttnrann lBerlin > in München tagte, beschäftigte sich in seinen Verhand lungen mit einem Antrag des Vorstandes, die prak tische Durchführung des R e ch t s s ch u tz b u r e a u s bis zur nächsten Delegiertcnocrsammlung zu ver schieben. — Der Vorsitzende des Direktoriums der Pensionsanstalt, Kapellmeister Reckentin (Berlin) wies darauf hin, daß das Rcchtsschutzbureau der Ge nossenschaft Deutscher Bühncnangehöriger enorme Kosten auferlege. Derartige Kosten vermöge der Zcntralverband Deutscher Tonkünstlervereine in ab sehbarer Zeit nicht aufzubringen. — Der Redner drang auch mit seiner Ansicht bei den Delegierten durch, obwohl Rechtsanwalt Kcmpner (Berlin), der Syndikus des Zentralverbandes, darauf hin wies, welchen Segen cin solches Rechtsschutzbureau wie das der Bühnengcnosscnschajt bedeute, und wie notwendig die Errichtung eines solchen Bureaus sür den Zentralverband sei. — Der Antrag wurde an genommen. Unter lebhcntem Beifall verlas hierauf der Kassierer des Zentraloerbandoz Eduard Behm (Berlin» ein Schreiben des Tonkiinstlervcrcins Dresden, wonach dieser sich dem Verbände als Mitglied anschlicßl. — Der Zcntralverband umfaßt also nunmebr lä Vereint. Ueber di« günstige Entwicklung der „Deutschen Tvnkünstler - Zeitung" berichteten Göttmann (Berlin) und Behm (Berlin). Kapellmeister Reckentin (Berlin) referierte sodann über die in -er Begründung begriffene Musikertanuner, die eine Zentralstelle für die Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen aller Musikergruppcn bilden soll. Noch Entlastung des Vorstandes erfolgten die Neuwahlen, die die Wiederwahl der bisherigen Vorstandsmit glieder durch Zuruf ergaben. — Noch einer Reihe von geselligen Veranstaltungen erreichte der dies jährige Tonkünstlertag jein Ende. * Der große französische Rompreis sür Musik wurde von der Akademie der schönen Künste in Paris, entgegen den Vorschlägen ihrer Musik sektion, die sich für Herrn Marc Delmas, den zweiten Preisträger des Vorjahres, ausgesprochen, Herrn Marcel Duprö verliehen. Ter neue Rom- vreisrrüger, der 1886 in Rouen geboren ist, war in seiner frühesten Jugend bereits ein musikalisches Wunderkind, das mit sechs Jahren sein erstes Klavier konzert und mit acht Jahren jein erstes Orgel konzert gab. * Das Museum auf der Saalburg erhielt oon der Stadt Köln die Kopie einer in Köln gefundenen marmornen Drujusbüste. Aus besonderen Wunsch des Kaisers wurde das Kunstwert im Sa- cellum des Kastells aufgestellt. Der Sockel trägt die römische Inschrift: „Zur Erinnerung an die im Mai erfolgte Einweihung der Rheinbrücke." * Eine moderne Kunstsammlung in Jena. In Jena wuroe die neue Kunstsammlung er öffnet, die der Kunst verein seit etwa zwei Jahren zusammengebracht und deren Ausbau er neben seinen wechselnden Gemäldeausstellungen un graphischen Ausstellungen verspricht. Den Mittel- punkt bildet einSchweizer Raum mit Gemälden von Hodler, Segantini. Amiet, Huber und Giaco- metti: daran reihen sich ein Weimar-Jena- Zimmer mit Bildern von Kuithan, Storch, Natter, Biedermann und anderen, ein gra phisches Kabinett und ein den noch um strittenen Künstlern gewidmeter Raum, in dem Erbslöh, Macke, Heckel, Kirchner, Marc, Kanoldt vertreten sind. Der gesamte Bestand ist aus den Mitteln des Vereins und durch Stiftungen von Künstlern, die ihm nahestehen, wie Hodler, Amiet u. a, zusammengekommen. Die Räume sind als Gcselljchasts- räume eingerichtet und vermeiden aufs glücklichste alles Museummäßige. In ihnen soll die Geselligkeit zwischen Künstlern und Kunstfreunden gepflegt, Sinne als diplomatische Aktion zu be zeichnender Schritt sei n'cht in Aussicht ge nommen. Der gemeinsame Finanzminister erstattete einen sehr eingehenden Bericht über die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung, die über die Mordtat in Serajewo eingelcitet worden ist. Die Maßnahmen, die beschlossen wurden, sollen keines wegs eine Sistierung der Verfassung oder auch nur eine Einschränkung der verfassungsmäßigen In stitutionen, die diesen Ländern im Jahre 191N ver liehen worden sind, umfassen: es soll vielmehr der Versuch gemacht werden, durch Berwaltungsmaß- nahmen vornehmlich auf dem Gebiete der Polizei Vorkehrungen zu treffen, die eine strenge Ueberwachung der Tätigkeit und der Ver bindungen der großlcrbischen Agitation ermöglichen, und anderseits durch Verschärfung des Grenzüberwachungsdienstcs den unerwünschten Zu zug aus dem Auslande fernzuhalten. Insbesondere soll auch dem weiteren Eindringen der grohserbischen Agitation in die Schulen ein Ziel gesetzt werden. Mit Bezug auf den Grenzüberwachungsdienst soll u. a. eine Vermehrung der Donauflotte in Aussicht genommen sein. lieber die Zweckmäßigkeit dieser Maßnahmen wird in allen den Kreisen, die die bisherige Lässigkeit der bosnischen Behörden gegenüber dem Großserbentum nicht begriffen haben, nur eine Stimme sein. !)."» Serben verhaftet! Wien, 8. Juli. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) In folge der strengen Preß Zensur über Bosnien liegen seit vierTagen keincdirekten Nach richten über den Gang der Hochvcrratsunter- suchungcn in Bosnien mehr vor. Auch das offiziöse Bureau schweigt sich über die weiteren Ermittlungen aus. Dagegen meldet die Belgrader Presse, daß bis Montag abend in Bosnien bereits 95 Serben unter der Anklage des Hochverrats gegen die öster reichisch-ungarische Monarchie verhaftet worden waren, und daß Serbien, soweit es sich um s e r b i s ch e Untertanen handelt, die Verhaftungen zum Gegen- stand diplomatischer Vorstellungen in Wien machen werde. Eine serbische Zirtularnote. Belgrad, 8. Juli. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) In einer Zirtularnote an die serbischen diplomati schen Vertretungen im Auslande verwahrt sich die serbische R e gi e r u n g entschieden gegen die Behauptung, daß Serbien für das Serajewoer Attentat irgendwie verantwortlich sei. Der Mord sei von österreichischen Untertanen begangen worden, mithin sei Serbien gar nicht im- stände gewesen, es zu verhindern. Die serbische Re gierung habe auch ein Anarchistengesetz ausgenrbeitet, das jedoch wegen der Skupschtinaauflösung noch nicht erledigt werden konnte. Drohungen? Paris, 8. Juli. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) Die „Agence Havas" meldet aus Belgrad: Mitglieder fremde Künstler sollen als Gäste des Vereins empfangen, und endlich sollen sie Mitgliedern zum Zwecke privater Geselligkeit überlassen werden. Der Verein bofft, in absehbarer Zeir ein eigenes Kunst haus aus diesen Anfängen zu entwickeln und damit unter prinzipiellem Verzicht aus ältere Kunst eine Galerie des A>. Jahrhunoerts zu schaffen. * Eine Paul Ladenburg-Stistnng ist der Han delshochschule in Mannheim zuteil ge- worden. Der verstorbene englische Konsul Dr. Paul Laden bürg hat eine Summe von 25000 zur Förderung der Kenntnis englischen Wirtschaftslebens gestiftet. Es sollen Beihilfen zu Studienreisen nach England und Prämien sür einschlägige Arbeiten ge währt werden. * Hochschulnachrichten. Zum Rektor der Westfä- lischen Wilhelms-Universität in Münster ist für das Studienjahr 1014/15 der Professor der Moral theologie und Apologetik, päpstlicher Hausprälat Dr. theol. Josof Ma u s buch gewühlt worden. — Der nichtetatsmäßige a. o Professor für Nationalökonomie uno Finunzwijsenschaft an der Universität Frei, bürg i. B r. Dr. Robert Liefmann wurde zum ordentlichen Honorarprofessor ernannt. — Die Vouiu le^cvl.i sür semitische Philologie ist an der K i e l e r U n i v e r s i t ä t Dr. phil. Richard Hartma n n erteilt worden. — Der außerordentliche Professor für Phnsiologie an der Universität Bern, Dr. Leon Asher, wurde zum ordentlichen Professor an Stelle oes verstorbenen Professors Kronecker ernannt. — Vom 5. bis 18. August ist in Hannover die Hauptversammlung der Deut, schen Geologischen Gesellschaft. Eine Reihe von Exkursionen ist vorgesehen. Die eigent liche Tagung mit den wissenschaftlichen Sitzungen ist auf den 9. bis 12. August festgesetzt. — Aus den Renten der H a r d y - S t i f t u n g wurden von der philosophisch-philologischen Klasse der Bayrischen Akademie der Wissenschaften folgende Mittel zur Unterstützung indischer Forschungen genehmigt: 1. an Geheimrat Professor Dr. H. Jacobi in Bonn zur Bearbeitung seiner Studien über die Jiaina-ReUgion und die Apabhramsa Literatur 1200 2. an Pro ¬ fessor Dr. Richard Schmidt in Münster als Druck zuschuß lür »eine Ausgabe des indischen Dramas Parvatiparinayanataka 400 .6: 3. an Professor Dr. Lucian Sch er mann in München zur Weiter, führung des indischen Teils seiner Orientalischen Bibliographie 600
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