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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140701018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914070101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914070101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-01
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Mittwoch, 1. Juli 1Sl4. Leipziger Tageblatt Nr. 328. Morgeu^Nussave. Sötte 3. treue pochende Ritter wäre für nachdenkliche Ge müter nicht ohne Reiz. tzeer und Zlotte. Bestimmungen für da, Kaiserin-növer. Vom Kaiser ist für die im Herbst dieses Jahres stattfindenden Kaisern, anöver über die Art des AnzngeS, der bei diesen Ma- növern angelegt wird, folgendes bestimmt worden: 1. Diejenigen Truppenteile, die im Besitze einer Friedensgarnilur feldgrau (grau grün) sind, d. h. also, die außer ihrer vollen !>ttiegsgarnitur auf der Kammer noch eine wei tere solche (Garnitur besitzen, legen im Kaiser manöver die feldgraue (graugrüne) Uniform am Da wohl der weitaus größere Teil der Truppen jetzt im Besitze einer solchen zweiten feldgrauen Uniform ist, werden voraussichtlich die meisten am diesjährigen Kaiscrmanöver teilnehmenden Truppen in der feldgrauen Aus rüstung erscheinen. Für den kriegsmäßigen Bcrlauf ist dies entschieden eine wichtige Neuerung, da doch ein Erkennen des Gegners auf weitere Entfernungen, vor allen Dingen ein genaues Unterscheiden einzelner Truppenteile durch diese feldgraue Uniform besonders er schwert ist. 2. Die Armee-Oberkommandos, die Generalkommandos und Divisi on sstäbe der am Kaisermanöver teilnehmen den Truppen legen grundsätzlich den feld grauen Anzug an. Also diese Stäbe tragen nicht mehr wie bisher den Ueberrock. 3. Die anderen Stäbe der Truppenteile, die am Kaisermanöver teilnehmen, also Bri gade-, Regiments- pp. Stäbe legen denselben Anzug wie ihre Truppenteile an. Also je nachdem, ob ihre Truppen feldgrau oder in alter Uniform ausrücken, erscheinen auch diese Stäbe in der betreffenden Uniform. 4. Endlich ist angeordnet worden, daß im diesjährigen Kaisernranöver Fürstlichkeiten, Gäste, Zuschauer, Gefolge, die Manöverleitung und die neutralen Formationen die Uniform alter Art anlegen. Deutsches Reich. * Reichskanzler vr. v. Bethmann Hollweg empfing am Dienstag vormittag den Botschafter in London Fürsten v. Lichnowsky. * Zur Frage der Wehrsteuer der russischen Staats angehörigen schreibt die halbamtliche „Leipz. Zta": „In den Zeitungen wird mitgeterlt, die russische Regierung beabsichtige in der Frage der Erhebung der Wehrsteuer den russischen Staatsangehörigen die Anrufung des Haager Schiedsgerichts vor zuschlagen. Wenn m einigen Zeitungen bereits über den Standpunkt der deutschen Regierung Mit teilung gemacht wurde, so ist dies verfrüht. Die entsprechende russische Note wird voraussichtlich heute vom russischen Botschafter überreicht werden. Eine unmittelbare Antwort kann schon deshalb nicht ergehen, weil zuerst mehrere zuständige Reichs st ellen gehört werden müssen, ehe sich dSS,.Mswärtige^mt äußert." * In der Angelegenheit der aus England aus gewiesenen deutschen Handlungsgehilfen hat der Vor sitzende des „Verbandes deutscher Handlungsgehilfen" in Leipzig, Reichstagsabgeovdneter Marquart, an das Auswärtige Amt das Ersuchen ge richtet, Ermittlungen anzustellen und dafür zu sorgen, daß den betreffenden Handlungsgehilfen der entstandene Schaden ersetzt werde, da ein Verschulden der englischen Behörde vorliege. In der Eingabe wird ausdrücklich betont, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der deutschen und englischen Handelswelt immer aufrechterhallen worden seien, daß aber solche Vorkommnisse nicht ge eignet wären, diese Beziehungen zu befestigen. * Ein Hirtenbrief gegen — das Zentrum! Vor einiger Zeit ist gemeldet worden, daß der italienische Bischof Arti einen Hirtenbrief gegen das deutsche Zentrum erlaßen habe. Jetzt erfährt die „Tägl. Rundsch." aus Rom, daß der Bischof vom Papst ein eigenhändiges liebenswürdiges Schreiben erhalten habe, in dem der Papst sein volles Einver- ständnis mit dem Hirtenbrief kundgibt. — Armes Zentrum! * Aussperrung. Wegen Vertragsdifferenzen sind am Dienstag vormittag sämtliche Arbeiter in Len Karosseriewerken von Ludwig Käthe LSohn inHalle a. S. ausgesperrt worden, nach dem bereits im Laufe der vorigen Woche eine An zahl Arbeiter entlassen worden war. Der vor drei Jahren abgeschlossene Vertrag ist heute abgelaufen. Verhandlungen zum Abschluß eines neuen Vertrages hat die Firma abgelehnt. Es kommen insgesamt 100 Arbeiter in Betracht. * Die Klage der „Straßburger Neuen Zeitung" gegen die „Deutsche Tageszeitung" rn Berlin wegen Kreditaesäbrdung durch den Vorwurf der Deutschfeindlichkeit ist vom Landgericht heute kostenpflichtig abgewiesen worden. Ausland. Italien. * Sozialdemokratische Siege in Norditalien. Aus Mailand wird berichtet: Nach dem Siege der Sozialdemokraten in den Mailänder Eemeinde- ratswahlen sind nunmehr auch die Stadtvertretungen größerer norditalienischer Städte, wie z. B. Na varra, Mantua und Bologna, in die Hände der revolutionären Sozialdemokratie überaegangen. Am Montag wurde unter ungeheurem Jubel der Sozialdemokraten auf dem Rathaus von Bologna die rote Fahne gehißt. Vom Balkon des Rat hauses hielt der künftige Bürgermeister von Bologna, Advokat Zanargi, «ine Rede, in der er unter anderem dem „Befreier von Serajewo" huldigte, dessen Tat «ine ernste Mahnung für alle Fürsten und sämtliche Rückschrittler bedeute. Die Berhaftungen in der Romagna wegen der revolutionären Unruhen dauern an. Es sind bereits einige hundert Personen dem Gerichte ein geliefert worden. Auch in Mailand wurden zehn Sozialdemokraten, die in Volksversamm lungen aufreizende Reden gehalten hatten, dem Gericht angezeigt. Norweger». * Die norwegischen außerordentlichen Ver teidigungsmaßnahme». Aus Christiania wird gemeldet: Das kombinierte Budget- und Militär komitee hat seinen Vorschlag betr. die außer ordentlichen Verteidigungsmaßnahmen abgegeben. FürdieFlottenstation Christian- fjord wird außer den im Jahre 1012 für die Flottenstation in Christianfjord vorgeschlagenen 700000 Kronen die Bewilligung von 5,1 Millionen Kronen in Vorschlag gebracht. Für Flottenstationen sollen bewilligt werden: Bergen 850000 Kronen, Cbristiansund 110000 Kronen außer den im Jahre 1912 vorgeschlagenen 100000 Kronen, Ramsusund ,m Ofotenfjord 100 000 Kronen, die Flottenstation im Drontjemfjord 740000 Kronen außer den im Jahre 1912 vorgeschlagenen 100000 Kronen. Für Ver teidigungsmaßnahmen im nördlichen Norwegen werden 600 000 Kronen vorgeschlagen, für Ver stärkungen zur Verteidigung von Bergen eine Million Kronen. Im ganzen wird für außerordentliche Ver- teidigungsmaßnahmzn ein Betrag von 11,6 Mil lionen Kronen aufgeführt. Letzte Depeschen und Fernsprrchmridiingr«. Zur Ermordung -es österreichischen Thronfolgerpaares. Graf Berchtold beim Kaiser Franz Joseph. (EigenerDrahtbertcht.) Wien, 30. Juni. Der Kaiser von Oester reich hat heute nachmittag 1 Uhr den Grafen Berchtold in Audienz empfangen. Der Dank des Kaisers Franz Joseph. Serajewo, 30. Juni. Der Kaiser ließ den im Land tag sitzenden Vertretern der bosnischen, kroatischen und serbischen Parteien für ihr Beileidstele gramm durch die Landesregierung seinen Dank aussprechen. Ein Trosttelegramm de» deutschen Kaiserpaare». Wien, 30. Juni. Das deutsche Kaiserpaar hat an Sophie von Hohenberg, das älteste Kind des Thron folgerpaares, folgendes Telegramm gerichtet: „Wir können kein« Worte finden, um Euch Kin dern auszusprechen, wie unsere Herzen bluten in dem Gedanken an Eure namenlose Trauer Noch vor 14 Tagen haben wir so schöne Stunden bei Euch verlebt, und nun dieser unermeßliche Kummer. Gott stehe Euch bei und gebe Euch Kraft, diesen Schlag zu ertragen. Der Segen der Eltern geht über das Grab hinaus. Wilhelm I. R- Viktoria." Teilnahme der Kinder des Thronfolgerpaares an dem Leichenbegängnis. (Eigener Drahtbericht.) Wien. 30. Juni. Die Kinder des ermordeten Thronfolgerpaares treffen am Donnerstag hier ein, um an den Beisetzungsfeierlichkeiten ihrer Eltern teil zunehmen. Das Leichenbegängnis. (Eigener Drahtbericht.) Wien, 30. Juni. Das Leichenbegängnis des Erz herzog-Thronfolgers und seiner Gemahlin wird am Sonnabend in Altstetten stattfinden. Die Bei setzung in der Familiengruft erfolgt auf ausdrück lichen Wunsch des Erzherzogs. Von fremden Souveränen werden nach den bisherigen Feststellun gen nur der Deutsche Kaiser und der König von Bayern an der Trauerfeier teilnehmen. Alle übrigen Fürstlichkeiten werden durch ihre Botschafter oder Gesandten vertreten sein. Dies geschieht aus Rücksicht auf den greisen Kaiser, den die An wesenheit so vieler Souveräne zu sehr in Anspruch nehmen würde und seiner Gesundheit schaden könnte. Zur Feier in der Hofpfarrkirche werden die gesamte Generalität, di« dienstfreien Offiziere, die Admirali tät und Detachements der Kriegsmarine anwesend sein. Die Testamentseröffnung. (Eigen«rDrahtbericht.) Wien. :ro. Juni. Das Testament des verstor benen Thronfolgers wurde heute im Oberhofmeister amt in Gegenwart d«s langjährigen Rechtsanwalts des Erzherzogs, Dr. Tander, der das Testament von Prag nach Wien gebracht hatte, eröffnet. Der Erzherzog hat sein« drei Kinder zu einzigen Erben eingesetzt. Der Nachlaß besteht aus den drei Gütern Konopischt, Thlumetz und Alt stetten. Konopischt repräsentiert einen Wert von ungefähr 10 Millionen Kronen und Thlumetz dürfte diesem Werte kaum nachstehen. An Barver mögen sind keine nennenswerten Beträge hinter lassen worden. Die Schlösser Belvedere und Mira mar« sind kaiserliches Krongut. Vie Sturmszeaea im kroatischen Lanütag. « gea «, 30. Juni. Erft nach mehrstündiger und stürmischer, von der Rechtspartei unablässig ge- störterSitzung gelang es de» Präsidenten, den vrschlnß derTeanerrnndgatnugdeaSand- tage, ,n verlesen, worauf dieser von der serbo kroatischen Koalitionsmehrheit angenommen wurde, wahrend die kroatische Rechtopartei unab lässig schrie, daß dir serbischen Abgeordneten, da ihre Landsleute das Attentat angestistet hätten, an der Trauerseier für die Opfer nicht teilnehmen dürsten. Nach Schluß der Sitzung setzte die Meng« die serben feindlichen Kundgebung:» fort. Antiserbische Kundgebungen in Wien. Wien, 30. Juni. Heute abend 9 Uhr sanden »or der hiesigen serbischen Gesandtschaft von etwa 2UÖ deutsch-nationalen Studenten Kund gebungen statt. Eine serbische Trikolore wurde ver brannt. Die Wache drängte die Studenten in die Nebenstraßen. Fortsetzung der Untersuchung in Lerbieu. Wien, 30. Juni. Die „N. Ar. Pr." meldet: Heute fand im Ministerium des Aeußern eine Be ratung statt, an der Graf Berchtold, der Chef des Eeneralstabes Freiherr v. Konrad und der Kriegs minister v. Krobatin teilnahmen. Wie verlautet, teilte Graf Berchtold mit, daß die Regierung die Ab- sicht habe, an die serbische Negierung das Ersuchen zu richten, die in Bosnien gegen die zwei Attentäter geführte Untersuchung fortzusetzen, da alle Spuren nach Serbien wiesen. (Sine Tranerkundgebung im bayrischen Landtag. (Eigener Drahtbericht.) München, 30. Juni. Heute nachmittag hat der bayrische Landtag als erstes deutsches Parla ment eine Trauerkundgebung für den er mordeten Erzherzog-Thronfolger abgehalten. Präsi- sident Dr. v. Lrterer hielt an das Haus, das sich einschließlich der Sozialdemokraten von den Sitzen er hoben hatte, eine längere ergreifende Ansprache, in der er sagte: „Der Abscheu der ganzen gebildeten Welt richtet sich gegen die ungeheuerliche, zum Him mel schreiende Freveltat, die in der Geschichte der Völker eine seltene Untat darstellt. Mit die em Ab scheu verbindet sich eine innige Anteilnahme an dem schweren Geschick, welches das österreichische Volk und sein Herrscherhaus betroffen hat." Der Präsident ge dachte dann in seiner Rede des Kaisers Franz Joseph, der zum dritten Male in 25 Jahren Angehörige durch eine Freveltat verloren hat. „Möge Oesterreich", so fuhr er fort, „vor weiteren schweren Stürmen be wahrt werden!" Im weiteren Verlauf der Rede wies der Präsident auf die tiefe Trauer des be'reundeten und verbündeten Deutschen Reiches und des bay rischen Volkes und seines Königs hin. Die Ansprache des Präsidenten machte auf den Landtag einen tiefen Eindruck. Eine Beileidskundgebnng im englischen Unterhaus. London, 30. Juni. Das Unterhaus nahm ein stimmig unter großem Beifall «ine Adresse an den König an, in der das Haus seiner Em pörung über die Ermordung des Erzherzogs und der Herzogin Worte verleiht und den König bittet, Kaiser Franz Joseph den Ausdruck des Abscheus des Hauses üb«r das Verbrechen und seine tiefe Teil nahme mit der kaiserlichen Familie den Regie rungen und Völkern der Doppelmonarchie zu über mitteln. — Bei der Einbringung der Adresse nahm Premierminister Asquith Bezug auf den letzten Besuch des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Gemahlin in England und sagt«, daß sie allen einen angenehmen und unvergeßlichen Eindruck hinter lassen hätten. „Unsere Gedanken und Herzen", sagte der Premierminister weiter, „wenden sich dem er lauchten Herrscher zu, der während des größten Teiles seiner Regierungszeit auf seinen eigenen Schultern eine fast beispiellose La st von Sorge und Verantwortung trug. Er war den Herrschenden der Welt ein Beispiel von geduldiger Be harrlichkeit und ergebener Selbstaufopferung in der Erfüllung seiner Pflicht. In Sturm und Sonnen schein war er stets der weise und heldenhafte Lenker des mächtigen Staates, der, reich an glänzenden Ueberlieferungen, mit uns in einigen Perioden unserer gemeinsamen Geschichte, die uns am teuersten sind, verbunden war. Er und sein Volk waren immer unsere Freunde. Wir drücken ihm und der großen Familie von Nationen, deren verehrungswürdiges und verehrtes Haupt er ist. ehrerbietig unser« tief gefühlte Teilnahme aus." — Bonar Law drückt« gleiche Gefühle aus. Das Beileid des französischen Ministcrrates. (Eigener Drahtbericht.) Paris, 30. Juni. In dem heutigen Ministerrat wurde der Ministerpräsident Vi viani ermächtigt, dem Kaiser von Oesterreich aus Anlaß der Ermor dung des Erzherzog-Thronfolgers das Beileid des Ministerrotes auszudrücken. Das Beileid Italiens. Rom, 30. Juni. Die ganzePresseJtaliens drückt ihre lebhaft« Teilnahme an der T r a u e r Oesterreich-Ungarns aus. Alle hervorragenden Per sönlichkeiten zeichnen sich in die Kondolenz listen der Botschaften beim Ouirinal und Vati- kan ein. —— Die Dardanellenfragc. London, 30. Juni. Im Unterhaus fragte der Liberale King, ob der Vertrag von Parts und das Dardanellen-Abkommen vom 30. März 1856, das die russischen Kriegsschiffe daran hindern sollte, durch die Dardanellen zu fahren, noch in Kraft wäre, und ob letzthin Verhandlungen stattgefunden hätten, die Rußland zu dem Recht ver helfen sollten, seine Kriegsschiffe zwischen dem Schwarzen und dem Mittelländischen Meere kreuzen zu lasten. Staatssekretär Grey antwortete, der Vertrag von Paris sei mit den durch den Londoner Vertrag von 1871 bewirkten Abänderungen noch in Kraft; ebenso der Berliner Vertrag von 1878 und das Dardanellen-Abkommen vom 30. März 1856, da» sich auf die Kriegsschiff« aller Nationen erstrecke. Di« Frage der Bedingungen, unter denen die Dardanellenstraße für Kriegsschiffe geöffnet werden könnte, sei mit der britischen Regierung mehrfach er örtert worden; doch lei sie mit der russischen Regie rung während der letzten fünf Jahre nicht er örtert öder zum Gegenstände von Verhandlungen ge macht worden. Es handle sich dabei selbstverständlich um eine Angelegenheit, bei der die Türkei und alle anderen Mächte, di« bet den di« Dardanellenstraße betreffenden Verträgen beteiligt gewesen wären, be fragt werden würden, oh« «in neue» Abkommen ge troffen werden könne. Der Zweck der Reise Turkhan Paschas. Rom, 30. Juni. Turkhan Pascha ließ dem Korrespondenten der „Tribuna" durch seinen Sekretär erklären, seine Reise bezwecke, Italien und Oesterreich-Ungarn zu einer Besetzung Albani, nszu veranlassen da er die Lage für sehr ernst halte. Die gegenwärtigen Ereignisse seien ein Werk Essad Pascha»; aber die Beteiligung der Türkei sei ausgeschlossen. Keine gemeinsame Expedition nach Albanien. Wien, 30. Ium. Wie die „Wiener Allgemeine Zeitung" meldet, werden di« Nachrichten, wonach eine österreichisch-ungarische und eine italienische Truppen macht von 20 000 Mann für Albanien bestimmt sei, in unterrichteten Kreisen als gänz lich aus der Luft gegriffen bezeichnet. Verhaftung des Ttadtkommandanten von Durazzo. (Eigener Drahtbericht.) Durazzo, 30. Juni. Der Stadtkommandant vonDurazzo ist unter der Beschuldigung, in Ver- bindung mit den Rebellen gestanden zu haben, ver haftet worden. Gleichzeitig wurden mehrere Serben wegen Spionageo«rdachts aus Durazzo ausgewiesen. Das Ende der „albanischen Marine". Durazzo, 30. Juni. Der niederländische Kreuzer „N o r d b r a b a n t" ist hier eingetroffen. — General deVeerist vom Urlaub zurückgekehrt. — Die Nacht ist ruhig verlaufen; die Lage ist unverändert. Da die Verträge der albanischen Regierung mit dem Ocsterreichifchen Lloyd über den Dampfer „Gisel a" und mit der Dalmatien-Gesellschaft über den Damp fer „Herzegowina" abgelaufen sind, haben beide Dampfer Durazzo verkästen. Schadenersatzansprüche an den Fürsten. (Eigener Drahtbertcht.) Durazzo, 30. Juni. In einer in Tirana von den Aufständischen abgehaltenen Versammlung wurde beschlossen, von dem Fürsten wegen der Räube reien und Verwüstungen, die die Miriditen an gerichtet haben, Schadenersatz zu verlangen. Vertagung der Bermittlnngskonferenz. New York, 30. Juni. Es wird bekanntgegeben, daß die Bermittlungskonserenz in Niagara Falls sich formell vertagen wird, und zwar so lauge, bis die Vertreter Carranza» und Huerta» die inneren Fragen Meziko, erörtert haben. Man glaubt, daß die Konferenz nicht vor Ab lauf von 2—3 Wochen zusammentreten wird. Washington, 30. Juni. Amtliche Kreise legen die Vertagung der Vermittlungstonferenz verschieden aus; diejenigen, die von vornherein an dem Erfolac der Vermittlung zweifelten, daß die Konferenz nicht wieder zusammentreten wird. Ein neuer Zwist unter den Rebellen. Mexiko, 30. Juni. Nach hierher gelangten Nachrichten hat Zapata, der Rebellensiihrer im Süden, sich in einem Aufruf von Earranza los, gesagt und erklärt, er werde seine Operationen an der Westküste bis nach Sonora ausdehnen und dabei immer Carranza bekämpfen. Huerta trifst Fluchtvorbereitungen? Washington, 30. Juni. Nach Meldungen aus der Stadt Meriko hat Huerta sein«n Sohu und seine Tochter nach Puerto Mexiko gesandt und sich selbst auf die Abreise vorbereitet. Raubmord. Köln, 30. Juni. Gestern nachmittag erwürgte ein Kutscher in Köln-Klettenberg eine alleinstehende Witwe, als sie ihrer Tochter, seiner Braut, kein Geld geben wollte raubte dann das Sparlassenbuch und flüchtet«. Die Tochter wurde morgens verhaftet, als sie das Geld von der Sparkasse abheben wollte. Zugzusammenstoß. (Eigener Drahtbertcht.) Straßburg, 30. Juni. Auf der Station W i l w i s- heim fand heut« ein jchwerer Zugzusammen- st i. ß statt. Auf den Personenzug 402 suhr ein zweiter in die Station einfahrender Personenzug aus, wobei eine Person getötet und drei andere schwer verletzt wurden. Der Untersuchung nach scheint der Zusammenstoß auf ein Versehen des Zug führers des einsahrenden Zuges zuriickzuführea sein. Leichenfund. Esten (Ruhr), 30. Juni. Heute mittag wurde in einem Kornfelde in Essen-Rütten,ch«id die Lerche eines dreizehnjährigen Mädchens ausgefun den. Anscheinend liegt Lustmord vor. Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer 24 Setten, zusammen 32 Leiten. Lauptschristleiter: Dr. Beruh. «Veftenberaer verreist). Bcraniwortlul)« Lchristleiter: silr Politik Dr. Brno ltzünttzer; für die vandel-zeitun,, «Salther Schindler: für Leipziger und sSchsische Angelegenheiten Arnow Jnnke: für Kunst und Wissen schaft »r. -rietzrich redrecht: ittr Musik E«»en Leanttz: Spart uich Spiel Alfred verte; Gericht I. sanrfeltz; für di» Reise», v.ider» und Verkehr»,eit ung Lndwig Metzer. — Für den Än,eigenteil -etne. Boller. vertag: -ettzziser Lagedkatt, sZeselpchast mit beschränkter dastnng. Druck: Fischer L .stursten. Sri Mich in Leipzig. Laego » Ltioeolaäe IN anerkannt vorzüglichen Qualitäten
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