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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140713015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914071301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914071301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-13
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Sette S. Nr. 35O. Moryen-^usysde. Leipziger Tageblatt. MoMSS. l3- Hutt 1914. nehmend nach der Ursache ihres Kummers erkundigt«, erklärte Frau Waurich, das; es nichts weiter auf sich habe. Tic werde noch einige Priese schreiben und dann zu Bett gehen. Was dann geschehen ist, wird wohl nie klargestellt werden. Aus dem Leichenbefund ist nur zu entnehmen, daß die Frau um 4 Uhr etwa aus ihren Mann den tödlichen Schuh abgegeben hat. Sie hat in die Schläfe geschossen, so daß die Wirkung unmittelbar tödlich war. Nach der Tat deckte sie die Leiche mit dem Bettlaken zu, damit das Kind, das in derselben Stube schläft und von dem knall nicht auf gewacht war, auch beim Ausstehen nichts merken sollt«. In der 7. Stunde weckte sie ihr Kind un!d schickte cs mit einem Briefe zu ihrem in Leipzig woh nenden Pater. Gleich nach dem Fortgänge des Knaben, etwa 10 Minuten vor 7 Uhr, hörten dann Hausbewohner einen Knall. Da man aber an nicksis Arges dachte, glaubte man, daß ein Radschlauch ge platzt sei. Glaubte auch nichts anderes, als etwa fünf Minuten nach 7 Uhr ein zweiter, schwächerer knall ertönte. Zehn Minuten später erschien in grogcr Auf regung der Vater der Frau Waurich, der, als er die Wohnungstür verschlossen fand, schnell zum Schlosser schicken lieh. Als dieser dann die Tür geöffnet hatte, bot sich den Eintretenden «in grauenhafter Anblick. Im Bette lag der Mann, bereits kalt und starr, und vor dem Bette des Kindes die Mutter. Auch sic war bereits tot. Sie hatte sich ebenfalls in die Schläfe geschossen. Nachdem die Kriminalpolizei den Befund aufgenommen hatte, wurden die Leichen in die Anatomie gebracht. Das Kind wurde vorläufig in der Obhut des Großvaters belassen. Achtes nationales Volksfest. Leipzig, 13. Juli. Die nationalen Volksfeste, die den vaterländisch gesinnten Arbeitnehmern Gelegenheit geben, auch in »roher Feier Zeugnis von dem Geiste abzulcgen, der sie beseelt, sind für unser Leipzig zur Tradition gc worden. Auch das gestrige achte nationale Volksfest im Braueretgarten zu Stötteritz gestaltete sich wieder zu einer glänzenden Heerschau über die na tionale Arbeiterschaft Leipzigs. Wesentlich für den guten Besuch war das herrliche Sommerwetter. Die große Festhalle prangte in buntem Flaggenschmuck und im Garten waren Vergnügung?- und Unter haltungsmöglichkeiten für groß und klein geboten. Von 3 Uhr ab erklang in der Halle das Festkonzert, ausgesührt vom Leipziger Tonkiinstlerorchestcr, dessen Darbietungen unter der persönlichen Leitung seines Dirigenten, Kapellmeisters Günther Goblenz, vielen Beifall fanden. Gleichen Dank zollte die Hörerschaft den Mitgliedern des Leimiger Gausänaer- bundes, die unter Leitung von Chormcister Otto Ludwig treffliche Liedergaben, teils mit Orchester begleitung, boten. Besonders beifällig ausgenommen wurde der von O. Ludwig komponierte Chor mit Orchcsterbcgleitung „Die „Sachsen" kommt". Gegen Abend hielt der Vorsitzende des Arbeitsaus schusses nationaler Arbeiter- und Echilfenorganisa- tionen, Paul Schwede, die Begrüßungsansprache, die in der Aufforderung gipfelt: Freiheit und Vater land soll das Gelöbnis fein, das am heutigen Festtage von der nationalliberalen Arbeiterschaft bekundet wird. Der zweite Vorsitzende, Herr A. Lungwitz, hieß im Namen des Festausschusses als Ehrengäste willkommen den Vertreter der Amtsl-auptmannjcimft, Negierungsrat Walther und die Vertreter der städtischen Körperschaften, die Stadträte Joachim und Lampe, Stadtverordneten - Vizcvorstehcr Iuslizrat Schnauß und Stadtverordneten Professor Bennewitz. Von lautem Beifall begrüßt, betrat Sann Neicl)stagsabgeordneter Franz Behrens- Essen das Rednerpult zu einer wiederholt von V .i- f.ill unterbrochenen Festrede. Die Stadt Leipzig, so führte der Redner aus, ist bekannt als Hochburg des nationalen Gedankens. Aber ein nationales Volksfest hat hier besondere Be deutung, weil eine große Unterschicht sich zeigt, von der die Stimme der Verneinung geltend gemacht wird. Wenn wir unser Volksleben in der Zeit des neuen Deutscl)cn Reiches uns vor Augen führen, dann finden wir den Schlüssel hierzu. Wohl hat Dcutsci>- lands wirtschaftlick-e Entwicklung ungeahnte Fort schritte gemacht, aber noch sind viele Tränen zu trock nen. Denn die Umwandlung unseres landwirtschast- licl>en Lebens zum gewerblich-industriellen entwurzelte viele Elemente. Deren Existenzfrage ist zu einer so zialen geworden. Nicht in Groll und Bitterkeit läßt sie sich lösen. Da leuchtet die Tatsache, daß der na tionale Gedanke auch in den einfachen Volksschichten immer weitere Verbreitung findet. Von Tag zu Tag wächst die Zahl der Frauen und Männer aus den unteren Schichten, die sich offen aus dein Markte des Lebens als national bekennen und den Glauben an das Deutsche Reich hochhalten. Dieser Gedanke muß auch endlich siegen, weil er wahr, gerecht und gut ist. Darum müssen die Strömungen, die in Maifeiern und anderen Demonstrationen »och so pom pös auftrcten, untergeben, denn diese Massen belebt nicht der deutsche Gedanke, nicht Liehe und Ver trauen zu den Volksgenossen. Al»er die Träger des Arbeitskittels haben das größte Interesse daran, daß Deutschland einig, stark und machtvoll bleibt. Wenn der deutsche Adler machtlos zu Boden sinkt, würden ja auch sic brotlos, heimatlos. Aus dieser Erkenntnis heraus ist auch die heutige Feier der nationalen Ar beiterschaft mit Freuden zu begrüßen. Seine mit brausendem Beifall aufgenommene Ansprache ließ der Redner in ein Hoch aus den nationalen Ge danken, die deutsche Arbeiterschaft und das deutsche Volk ausklingen. Stehend sang dann die Versamm lung: „Deutschland, Deutschland über alles." Nach der Festrede beaab sich die Versammlung in den (harten, wo eine leichte Brise inzwischen etwas Kühlung brachte. Aus dem Tanzboden im Freien, vor den Buden, überall wogt« die festliche Menge. Am Saaleingang gab es eine Wohlsahrtsverlosung zugunsten des Vereins zur Fürsorge für kranhc Ar beiter. Bei Anbruch der Dunkelheit sand ein Kinder- fackel.zug statt, der seinen Abschluß in einem großen Feuerwerk fand. Dann lockten Walzerklängc zum Ball in den Fcstsaal. ZScdsiscbe Nsedricftlen Dresden, 12. Juli. * Eine Landes'Obstbau'Auvstellung findet vom 10. bis 14. Oktober d. I. in Dresden statt. Sie wird vom Landes-Obstbauverein für das Königreich Sachsen veranstaltet und bei dem günstigen Wände der Obstsorten ein glänzendes Bild der Leistungs fähigkeit Sachsens auf dem Gebiete des Obstbaues ergeben. O- * Borna, 11. Juli. Die Bornaer Schützen gilde entsandte am Freitag eine Abordnung von 35 Mann zum Besuche der Schwestergesellschast in Bad Lausick. Nachdem die Bornaer Schützen am Weichbild« der Stadt von einem Tambour- und einem Schützenzuge des Bad-Lausicker Korps emp fangen und nach dem Festplatz« geleitet worden waren, bot ihnen dort im Wachtlokal Oberleutnant und Vorstand Kießling einen Willkommcntrunk. Schöne Stunden kameradschaftlicher Geselligkeit ver einten dann die Bad-Lausickcr und die Bornaer Schützen auf dem stark belebten Schützcnplatze, bis die Nacht zum Aufbruch mahnte. * Pegau, 11. Juli. Gestern vormittag in der elften Stunde wurde von Ptlzsuchern rm Baum bestand auf Parzelle 1124, unweit der Elster, ein un - bekannter, etwa 50 Jahre alter, gut gekleideter Mann erhängt aufgefunden. Er wurde behörd- lich aufgehoben und nach der Leichenhalle über geführt. * Werdau, 11. Juli. Zur Errichtung des Dienst gebäudes der neuen Amtehauptmannschaft Werdau ist nunmehr der Schloßplatz endgültig gewählt worden. Binnen kurz oder lang werden nun die Scheunen an der Schützenstraße niedergelcgt und so ein schöneres Städtebild geschaffen werden. * Sayda, 11. Juli. Auf seiner Fahrt durch den Bezirk der Amtshauptmannschaft Freiberg und an grenzende Orte besuchte der König auch Sayda. Hier war ursprünglich kein Aufenthalt vorgesehen. Aber noch in letzter Stunde hatte der König befohlen, daß ihm der Bürgermeister Uhlich Bericht über das Brand un glück erstatte, das den Ort kürz lich hcimgesucht hat. Der König erkundigte sich nach der Entstehung und Ausdehnung des Brandes sowie nach dem Ergehen der betroffenen Personen. Er überreichte dann dem Bürgermeister 300 zur Linderung der durch das Feuer entstandenen Not. * Wilsdruff, 11. Juli. Am 12. Juli begeht Beutlcrmeister Karl Kirsten hier das 7 0 jährige Bürger-Jubiläum. Der 92 Jahre alte Herr feierte vor einiger Zeit das 70jährige Meister jubiläum. * Malter, 11. Juli. Eine Badeanstalt großen Stils wird in der Talsperre errichtet. Sie kommt an die Landzunge beim Paulsdorfer Gasthof zu liegen und soll je 50 Damen- und Herrenzellcn mit den erforderlichen Ruheplätzen erhalten. Thüringen und Provinz Sachsen. * Magdeburg, 12. Juli. Heute wurde die wohlhabende, 50 Jahre alte Witwe Martha Blume im Schlafzimmer ihrer Wohnung am Alten Markt, das gewaltsam geöffnet werden mußte, erwürgt auf gefunden. Ihre greise Mutter hatte nach dem Be treten des Zimmers die Schnur beseitigt, so daß die Feststellung des Tatbestandes sehr erschwert war. Der Gcrichtsarzt stellte Kratzwunden fest. Da Famklicnzwistigkeiten nicht vorliegen — der Sohn der Toten hat am Sonnabend in gewohnter Weise einen Ausflug unternommen —, steht die Polizei vor einem Rätsel. * Köse», 12. Juli. Das „Naumburger Tageblatt" veröffentlicht noch folgendes „Eingesandt": In der Nr. 158 der „Bad Kösener Allgemeinen Zeitung" wird in Sachen Dr. Rieger wörtlich gejagt: „Die Eintreibung der alten Sachen hat leider keinen guten Eindruck gemacht." Ja, wie sollen die Niegerichen Erben, die selbst mit Gütern nicht gesegnet sind, dazu kommen, die Schulden ihres Bruders zu bezahlen und die Außenstände uneingezogcn lassen? In den sieben oder acht Jahren, die Dr. Rieger hier praktizierte, hat er sich nur in der Hauptsache von Badegästen, aber auch nicht schlecht, bezahlen lasten sdiese kehrten ja all« nicht wieder), anderen hat er keine Rechnung gesandt, aber auch niemand bezahlt. So soll er allein 12OVO <>i feiner Logiswirtin schulden, -er Fuhrwerks besitzer hat wohl auch noch nie einen Pfennig für die vielen FrHrcn über Land von Dr. Rieger zu sehen bekommen. Seine Lebensversicherungspolice soll er zweimal wrpfändet haben. Um einen gerechten Aus gleich hcrbcizufiihrcn, wäre es wohl das beste, wenn über den Nachlaß des Dr. Rieger der Konkurs an gemeldet würde. In solchem Falle widerführe doch jedermann (Oercchtigkeit. Man muß nur wünschen, daß so bald nicht wieder «ine so unangebrachte Form der Menschenfreundlichkeit von einem Arzt angewendct wird. * Erfurt, 12. Juli. Von einem großen Bern hardinerhund angefallen wurde die Frau des Bäckermeisters Schlecnstcdt aus Linderbach, als sic in früher Morgenstunde Backwaren in dem zehn Minuten entfernten Azmannsdorf austrug. Kaum hatte die Frau das Gehöft des Gutsbesitzers Albold betreten, so wurde sic von hinten von dessen großem Bernhardinerhund niedergeristcn und übel zugerichtct. Es wäre um die Hilflose geschehen ge wesen, wenn nicht ein Knecht das wütende Tier zurückgezogen hätte. Sic befindet sich in ärztlicher Behandlung. Leipziger veremsieben. Z Der HauSdesitze-c verein L.-Schlcußig er- Ickigle in einer rm Restaurant „Walcschloß" »bgehaltenen VcreinS- veriammlung verschiedene örtliche Angelegenheiten. Leit fahren schon strebt der Verein eine bessere Berbnrvung der Weslvorvrte mit den Südvorouen an. Die Lauebesitzervereine der West vororte wollen nun den inständigen Stellen ein Gesuch unter- breiten, es möge dabin gewirkt werden, daß baldigst eine direkte Straßenbahnvrrbindung «wische» den West- und Südvorortcn geschaiscn werde. Ter Vorschlag geht dahin, die Straßenbahn zum Bau einer Linie Gundorser Strvße durch die Merseburger und Lauchstädtrr Straße, Llisabethallee, Jahn-, Könneritz- und Schnorrstraßc, Schleußiger Weg nach der Kronprinzstraße «u veranlassen. Diese neue Anregung geht vom Plagwitzer Hans- besitzerverrin aus. Sie erscheint um deswillen reitgemäß, weil iniolge der Wasserregulierung auch der LrückenregulwrungSsrage rm Schleußiger Wege nähergetreten werden muß. Der Vorabende, Kaufmann Seidel, erläuterte dann sehr eingehend die Be stimmungen der Lastpslichtversichrrungsgesellschaft der Hausbesitzer. Mehrfach waren Klagen eingegangen über den sehr lcklzasten Hausierhandel mit Grünwaren besonders in dir Künneritzstraße. Da hier schon die Wagen der Straßenbahn und der Kravwagen- geseUschaft einen großen Teil der Straßen rinnehmen, so ist der Verein gegen den gedachten Sandel, der von ausgestellten Wagen aus betrieben wird, vorstellig geworden. Sekretär Finster busch erstattete ferner Bericht über den sächsischen Hausbesitzer, verbandstag in Pirna. Für den vom 5. bis 7. August in Köln statlsindenden deutschen HauSbeiitzerverbaiidSlag ist vom Leipziger Verband u. a. Kausmann Seidel mit delegiert worden. Be züglich der gewünschten Pflasterung von Straßen lxtt der Rat in Aussicht gestellt: die Ncubcsestigung der Iahnftraßc in den Haushattvlan für 1915 mit einzustellen, die Reubescstigung der Rodelslraße soll gleichzeitig nut der Verbreiterung der Straße und nach Hcrztellung der dort geplanten Vorslutschlense erfolgen. Die Schnorrstraße ist mit der Neubesestigung für 1916 in Aus sicht genommen. Im übrigen soll, soweit nötig, voriäusig mit Ausbesserungen nachgeholfen werden. Als neue Mitglieder aus genommen wurden Architekt y. W. Ernst Riedel in Leipzig, Spinnereibeamter Otto Reinhardt und Schlossermeister Arthur Geiger. Ms Leipziger Innungen. Z. Dir Schlosser-Innung erledigte in ihrer im Saale des Vereins für Volkswohl abgehaltenen JohanniS- auartalsvrrsammlung verschiedene gcschästliclzc Ange legenheiten. Dem verstorbenen verdienstvollen langjährigen In- nungsmitgliede Moritz Theodor Rurack widmete Lbenneister Thal heim einen ehrenden Nachruf. Leider war es dem Verschiedenen nicht vergönnt, da» kürzlich stattgefundene 50jährige GeschäftSjubiläum seiner Firma initfeiern zu können. Dein Sohn, Schlossermeister Rurack jun., sprach der Innung für die ver schicken«» Ehrungen seinen tiefgefühlten Dank aus. Zunächst fand unter ernsten ermahnenden Worten des Obermeisters in üblicher Weise die Ausnahme von 205 Lehrlingen statt. Als neues Mitglied ausgenommen nmrde Herr Karl Bücker, außer dem war Herr Hermann Hopf Wicker neu in die Innung ein getreten. Schlossermeister Konrad Müller erstattete dann Bericht über den 29. deutschen Schlossertag in Mainz, der ver- schicken« wichtig«, die Hebung des Gewerbe» bctrcsseude Beschlüsse gefaßt Kat. Di« Innung bewilligte ferner «inen Beitrag zur Unterstützung des Beschlusses, die Errichtung einer im Betrick befindlichen Musterwerkstelle der SchlosserhandwerkcS auf der Dresdner Dandwerkerausstellung betreffend. Anläßlich des 50- jährigen Jubiläums der Mainzer Schlosserinnung hat die Innung einen Fahnennagel gestiftet. Obermeister Thal heim berichtete ferner über die Tätigkeit des JnnungsansschusseS und über kom munale Angelegenheiten, auch gab er Aufklärung über die Be stimmungen. betr. die Beschäftigung von Lehrlingen unter 16 Jahren. Z. In der Johannisquartalversammlung der Bildhauer-Innung, die im Lehrcrvcreinshanse stattfand, ermnerte Obermeister Collen zunächst an das 25jährige Meistcrjubiläum der Mitglieder Puff und Solberg, die in entsprechender Weise ausgezeichnet worden sind. Tin-- gegangen war eine Zuschrift des Bauarbcitgcbcrverbandes, worin daran erinnert wurde, daß der Verband über Tarisänderungen unterrichtet zu sein wünscht. Eine Anfrage des Verbandes wegen in Anrechnung gebrachter Konventionalstrafen beim Neubau eines Bauvcreins Wick dahin beantwortet, daß die Sache die Innungs mitglieder nicht bctrisst. Dann hielt Schriftsteller Siemens einen interessanten, sehr beifällig aufgenommencn Vortrag über „Der Geschäftsmann im Verkehr mit der Kundschaft, mit Vor gesetzten und Untergebenen". Der Vortragende stiftete der Innung verschiedene von ihm herauSgegcbene Werke. Ein Antrag aus Herabsetzung der Strafen für Fehlen in der Versammlung fand keine Unterstützung. Eine vom Verein der Buchdruckereibesitzer an den Rar der Stadt gerichtete Eingabe wegen Acndrrung des SnbmissionslvesenS bat auch für andere Berufe nicht unwesentliche Bedeutung. Man Wick sich noch mit der Dache näher befassen. kunttkalenöer. Theater. Städtische Theater. Im Neuen Theater heute Montan „Zar und Zimmermann" (statt wie ursprünglich angesetzt „Falstaff"), morgen Gerhart Hauptmanns Drama „Fuhrmann Henschel". — Im Alten Theater heute „Wie einst im Mai", morgen keine Vorstellung, Tageskasse geöffnet von 10 bis 2 Uhr. — Das Operettentheater ist bis mit 20. Juli noch geschlossen. Schauspielhaus. Montag zum vorletzten Male (Gastspiel Anton Franck) „Rechtsanwalt Tantalus". Dienstag letzte Aufführung „Rechtsanwalt Tantalus". Mittwoch Erstauffiihrunsz des Schwankes „Der müde Theodor". Donnerstag und die folgenden Tage finden Wiederholungen statt. Battenberg-Theater. Montag: „Der Millionen- Rckrut." Militärschwank von Müller-Malberg. — Dienstag: „Deines Bruders Weib." — Mittwoch: „Die beiden Reichenmüller." Vergnügungen. Kri st allpata st-Theater. Großer internationaler Ringerwcttsircit. Heute Montag ringen: Gcorgicwitsch (Mon- cenegro) gegen Han» Schwarz 'Münäwn). KutsrNke (Leipzig) gegen Baer ^Breslau?. Maisciti (Italien) gegen Wetzel «Chemnitz, Pctitjean Berlin) gegen Buchheim (Leipzig). — Im Wein restaurant konzertiert allabendlich bis 3 Uhr nachts eine erst klassige Künstlcrkapelle. — Im Kristallpalast-Case. finden täglich zwei Konzerte des Berliner Metropol-Tnsembles statt, und zwar nachmittags von V,5—7 und von 9—2 Uhr nachts. Varietee Battenberg. Täglich abends 8 Uhr Künsilervorslellung des für Monat Juli engagierten Künstler ensembles. An der Spitze Dentschlaiws populärster uird geist vollster Humorist Otto Rcuttcr. Palmengarten. Heute abend 8 Uhr: Leipziger Ton. künstlerorchester unter persönlicher Leitung des Herrn Äapell, meuter» Günther Loblenz. Am Donnerstag: Großer Eliten»; mit Sommernachtiball und Sonnabend und Sonntag: Roien. ausstcllung! Tie beliebten Besuchskarten für auswärtigen Ferien besuch kommen wieder zur Ausgabe. Zoologischer Garten. Heut« Montag, nachmittag; uird abends, finden Konzerte vom Willv-Wvlf-Lrchcster statt. — Ganz besonders sei noch auf Vie im Palmenhauie für Rcp. tilien, Amphibien und Insekten ausgestcllten blühenden Bananen mit Fruchtansätze» ausmerksam gemacht. — Morgen Dienstag nachmittag konzertiert das Leipziger Tonkünstler-Lrchcstcr. Im „Hotel Hoch stein" am Bäurischen Bahnhof finden im Sommer täglich große Gartenkonzerle bei freiem Eintritt statt. Diese Konzerte sind sehr beliebt beim Publikum uns folglich auch immer gut besucht. Küchcr und Keller des Hotels sind bei kleinen Preisen vortrefflich. Täglich gibt es der Saison entsprechende Svezialgerichte. Die Montagsbälle im „I ch i l l e r s ch l ö ß ch e n" in L.-Gohli» sind bei der tanzlustigen Jugend sehr beliebt und erfreuen sich daher auch immer eines regen Zuspruchs da man mit dein Besuche des Etablissements eine» herrlichen Spazier gang durch das Rosental verbinden kann, ist eS leicht erklärlich, daß hier stets ein reger Verkehr herrscht. Ti« Bewirtschaftung des Herrn Ma-tinius ist anerkannt gut und erübrigt sich sonn: jeder weitere Kommentar hierüber. Atbertga rten. Die Montagabende gehören in das Wochenvrogramm des gute Unterhaltung schätzenden Publikums Da bietet Herr Otto Mvsemann stets reiche und gediegene Abwechslung. Heute z. B. geben die bestens bekannten Kristall- palast-Sänger «ine humoristische Soiree, welcher «in besonders humoristisches Programm zugrunde liegt und dann folgt der glänzende Kavalierball. — Hier entwickelt sich nun stets «in lebensfrohes Bild . . . Dec Riesenprachtsaal erglänzt in herr lichster elektrischer Farbenpracht, die berauschenden Tanzwcisen des erstklassigen Wiener BallorchesterH locken zum Tanz . . . . — Das nächste Massenmilitärkonzert wird von vier Regiments kapellen ausgesührt und findet Montag, den 20. Juli, statt. Goscusazenke „Ohne Bedenken", L.-Gohlis. Ter herr liche, staubfreie und ruhige Garten bietet bei einer vor züglichen Goie und Imbiß den angenehmsten Aufenthalt. Bei ungünstiger Witterung gewähren die große, geschützt« Kolonnade und die srcundllchcn Gasträume genügend Raum. Die Speisen karte ist reichhaltig und der Saison entsprechend. Geschäftsverkehr. * Auf dem Markt der Feuerlöschmittrl hat s«tt einiger Zeit ein neuer Trockenlöscher durch sein« gut durchdacht« Konstruktion und Ausführung bedeutend« Erfolg« errungen. Es handelt sich um den OptimuS-Apparat der Finna John L To., Berlin. Was d«u Bau des Apparates betrifft, besteht derselbe zunächst nicht au» Blech, Watz seine trif tigen Gründe hat. Blech ist sowohl ein guter Elektrizität»- als auch ein sehr guter Wärmeleiter. Erstere» ist insofern von Bedeutung, als die mit einem Blechapparat arbeitenden Personen durch Berührung einer elektrischen Hochspannungsleitung sehr leicht schwere, ja selbst tödliche Verätzung«» erleiden können. Andererseits ist die Tatsache, daß Blech ein vorzüglicher Wärme- leiter ist, von bedeutendem Nachteil für «inen derartigen Apparat, da der Feuerlöscher dadurch den Temperatureinflüssen ausgesetzt ist. Da» Blech folgt dem Abkühlung»- bzw. Erwürmungsvrozcß sehr schnell, während d«r Inhalt, hochhygroskopisches Pulver diesen Vorgang bedeutend langsamer durchmacht. Infolge des dadurch bedingten inneren Temperaturunterschiedes bildet sich, an der Innenseite des Bleches Schwitzseuchtigkeit, welch« von der Löschmassc gierig absorbiert wird. Du sich dieser Vorgang des öfteren nnckcrholt, Wick die Lö'chmasse mit der Zeit kristalli siert d. h. verklumpt, und im Gebrauchs fall« ist der Apparat dann wertlos. Die Firma hat früher selbst Blechapparate gebaut. Nach den mit diesen gemachten ungünstigen Erfahrungen werden solche ickoch nur auf besonderen Wunsch angefrrtigt. Die Optimus- Apparate der Firma John L Eo. sind au» einem besonderen, gesetzlich geschützten Material, dem Zäloid, hergestellt, welckzes sowohl ein schlschrer TlektrizitätSleiter al» auch ein schlechter Wärmeleiter ist. Deshalb ist der Apparat noch nach Jahren genau so wirkungsvoll wie am Anfang. Di« Ablöschung von Bränden größerer Venzinslächen, umfangreicher mit Teer und Benzin getränkter Holzstapel, endlich Zelluloid und Kalzium-Karbid Bränden erfolgte mit geradezu staunenswerter Sicherheit und Schnelligkeit. Da auch der Prei» «in sehr mäßiger ist, s» tu der „Optimus" als ein in jeder Beziehung empfehlenswerter Apparat zur Bekamvsunq entstehender Brände, der sich infolge seiner leichten und einfachen Handhabung nicht nur für indu strielle Werke usw., sondern auch für Haushaltungen eignet, zu empfehlen. Kirchliche Nachrichten. Abendmotette t« St. Fohannt». Montag, den 18. Juli> abend» 8>/,' Nhr. Kompositionen von Fritz Lubrich. 1. Präludium und Passacaglia, A-Moll: 2. „Geb aus, mein Herz," Thorkantate für Sopran, Chor und Orgel: 3. „Komm. Trost der Nacht," Ehorlickr 4. Drei Charakterstück« für Orgel; 5. „Der Mond ist anfgegongen," Ehoralkantat« für Sopran: Chor mck Orgel. Eintritt frei. Programm mit Text a 10 Pf. an den Kirchtüren. ^6tt6rboobA6kruv§sn m I-oipriA. ISO m Uder XX. öuli brr»- m«t,c- «leint mm tekt- temye- retcir lleiK» teil- ksoeh- tiakeil tzror. «ieö- rieb- tin^ Metz. ,i»r>c, tzkelterrueteiw 11. cksmtt 8 lüu 7b4.2 -t-2s.S k3 beit«,. Necken I/. stzz k Uhf kb4.2 -p 18.8 88 so beiter, Nockes 17. caobm. 2 lliu 7SZ.S -s-28.ü so 80 r Sosneeecksls lemperitcireckems «m II. öiüi »dooö» 8 libr: iiSobtt» Iimperabu: -f- üö.8. 7i«k«l» lompeczliir -f- 18.8. hsgecimeag» la titorii pro stq>ckaimst«r: 0.Ü. jiiigsmsimc tzksüssisclnik: iieiter« eint Nockeo« tzüttoriwg. ölülus Mütlmer Xa>8erl. uvä köni^I. Nor-klrmokortotLkrtkLvt riLlllnos. 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