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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.07.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140714020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914071402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914071402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-14
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Seite 4. Nr. 3S3. Nlrenü.Susgsve. Leipziger Tageblatt Dienstag» 14. 3vlt 1914. Leipzig uncl Umgebung Leipzig. 14. Juli. Zamilieaaachrichten. Verlobt: Irl. Clln Aiebi« mit Herrn Stab»ar»t Tr. Wallis m Cilenburg. — Frl. Lotte Landgraf in Frohburg mit Herrn Ztaatsanwalt Friedrich Bülau in Chemnitz — Irl. Roscl Mhn mit Herrn Eugen Rühle in L.-Octzsch. Vermählt: Herr Edmund Beckmann und Grete geb. Wagner in Groß,schocher. Geboren: Hern« Dr. med. Rud. Bachmann und Frau Martha geb. Raver in Mnlau i- B. ein Knabe. — Herrn Arthur Ott und Frau geb. Paar» in L.»Anger rin Mädchen. Gestorben: Herr Hugo Lockner, Beerdigung Mittwoch nachm. ',!! Uhr vom Krankenhaus Lt. Jacob. — Frau Martka Ai, geb. «chillc in Leipzig, Lceburgstr. 62, 3l Fahre alt, Beerdigung Mittwoch 10 Uhr Eüdsriedhos. — Herr Fran- Emil Thierbach in L.-stötterig, 67 Jahre alt, Beerdigung Tonnrrötag nachm. 4 Uhr Tölitzer Friedhof. — Herr Noten stecher Wilhelm Moritz Mar Löblich in Anger-Crottendorf, Wörlkstr. 16, .',2 Jahre alt, Einäscherung Mittwoch nachm. 5 Ubr Lüdfriedhos. — Herr Wilhelm Kleeberg in L.-BolkmarSdorf, Kirchstr. 29, 62 Jahre alt, Beerdigung Donnerstag nachm. 3 Uhr Lellcrhäuscr Friedhof. — Frl. Johanna Frieda Boigt in L-Plagwitz, Markranstädter §tr. l9, Beerdigung Donnerstag mittag '«12 Uhr Plagwitzer Friedhof. — Herr Johann August Uhiisch in L -Ttwnberg, Reitzenhainer Ztr. 47. 36 Jahre alt. Beerdigung Donnerstag nachm. 4 Uhr Südsriedhof. — Herr Jsak Hahn in Leipzig, 23 Jahre alt. — Frl. Frieda Elsa SchmoUtzky in L.-Reudnitz, Heinrichstr. 15, Beerdigung Donners tag vorn«. >',10 Uhr Trinitatissriedhos. — Frau Clementine verw. Klötzer geb. Hoher in Leipzig, Bayersche Str. 39, Ein- äscherung Mittwoch nachm. >/,3 Uhr Südsricdbos. — Frau Christine Pauline verw. Müller geb. Mieder in Paunsdorf, Friedrichs)». 17, Beerdigung Dienstag nachm. >',5 Uhr vom Trauerhause. — Herr Hans Wagner in L.-Lindenau, Aurelien- straste 40, Beerdigung Mittwoch nachm. 3 Uhr. — Frau Emilie Arnold geb. Lenke in Leipzig. Eisenbahnstr. 25, 49 Jahre alt, Beerdigung Donnerstag nachm. 4 Uhr Südsriedhos. — Frau Bertha verw Melzer geb. Heinickc in Leipzig, Einertstr. 3, 70 Jahre alt. Beerdigung Mittwoch nachm. 4 Ubr Johannis- kriedhoi. — Frl. Hertha Taubcrt in L.-Reudnitz. Gemeinde- straffe 16, Beerdigung Donnerstag >/,12 Uhr Gohliser Friedhof. Nbena-Zpielplan Her Lriprlgrr Ldeattl Dienstag Ans. Ende Mittwoch Ans. End« Neue» I». Fuhrmann Henschel. 8ov. 7 's.l0 Dl« weihe Dame 1,10 Altes Ih. Geschlossen. — — Wie «inst im Mai. 1^ 1,11 Operett.-Th. Schausoielh. tirllürun Geschlossen Rechtsanwalt Tantalus. z: U. -- Lpcr. < 1- --- Luslfpi »'s« b>- !l. 'l - Lp Geschlossen. Der müde Theodor, erelte, 8eli. — S crauerlpiel. 8>üj - chauspiel, Temperatur des Hlustrvasscrs. abends 6 Uhr früh 5 Uhr mittags 12 Uhr Schwimmanstalt (Elster) . -i-23 e. -i-22 6. -i-23 6. Germaniabad (Pleiße) . . i- 23'/,e. -s-22'/,6. -f-23'/,6. Wetterbericht der königl. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Vorhersage für den 15. Juli. Schwache westliche Winde, heiter, sehr warm, trocken, Gewitterneigung. Sonnenaufgang 4 Uhr 9 Minuten, Sonnenunter gang 8 Uhr 12 Minuten. Mondaufgang 11 Uhr 1 Minute, Monduntergang 1 Uhr 2 Minuten. Vom Pöhlberg: Schwacher, langanhaltcnder Tau, fernes Gewitter nach Süd» bis West, schwaches Wetter leuchten aus Süd bis West. Glänzender Sonnen- unter- und -aufgang. Himmelsfärbung orange. Pilotaufstieg. Erdboden: Südost 2, 500 Meter: Südwest 2, 1000 Meter: Ost 1, 1500 Meter: Nordwest 2, 2000 Meter: Nordnorbwest 2, 2500 Meter: Nord 1, 3000 Meter: Nordwest 3, 3500 Meter: Nordnordwcst 1. * Keim Ferienbeginn sei nochmals darauf auf merksam gemacht, das? bei der A u s k u n f t s st c l l e der Kgl. Sächsischen Staatsbahn en, K a - t h a r i n c n st r a ß e 17, jetzt Fahrkarten nach einer größeren Anzahl Stationen der von Leipzig, Hauptbf., Sächs. Stsb., ausgehenden Linien verkauft werden. Es ist dadurch die wohl vielen Reisenden angenehme Möglichkeit geboten, sich schon einige Tage vor einer beabsichtigten Reise mit den nötigen Fahrkarten zu versehen. ' Schisfsliste für billige Briefe nach den Ber einigten Staaten von Amerika (10 Pf. für je 20 ns. Die Portocrmäßigung erstreckt sich nur auf die Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Kanada. „Amerika" ab Hamburg 15. Juli, „Kronprinz Wilhelm" ab Bremen 21. Juli, „Vater land" ab Hamburg 22. Juli, „George Washington" ab Bremen 25. Juli, „Imperator" ab Hamburg 31. Juli, „Königin Luise" ab Bremen 1. August. „Berlin" ab Bremen 4. August, „Kaiserin Auguste Viktoria" ab Hamburg 0. August, „Bremen" ab Bremen 8. August, „Kaiser Wilhelm der Große" ab Bremen 12. August, „Vaterland" ab Hamburg 12. August: Postschluß nach Ankunft der Frühzügc. Alle diese Schiffe sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgänge die schnellste Befördcrungsgclegcnhcit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitoermerk wie „direkter Weg" oder „über Bremen oder Hamburg" zu versehen. * Wie pflege ich meinen Säugling?" Das Flug blatt des Deutschen Frauenbundes, Ortsgruppe Leipzig, „Wie pflege ich meinen Säugling?" findet in den weitesten Kreisen der Bevölkerung Beachtung und Verbreitung. Es erteilt jeder unerfahrenen jungen Mutter Rat, wie sie in den heißen Sommer monaten ihren Säugling gesund erhält. Der schlimmste Feind des Kindes ist die Hitze! Das Flugblatt soll aufklärcnd und vorbeugend gegen die im Sommer wesentlich erhöhte Säuglingssterblich keit wirken. Bestellungen erfolgen in der Geschäfts stelle des Frauenbundes, Nikolaistraßc 1, H. * Der Verband Deutscher Rechtskonsulenten- Jnnnnqen, Sitz Köln a. Rb., zu dem auch die In nung Königreich Sachsen zählt, hält am 15., 10. und 17. August 1914 im Kristallpalast zu Leipzig seinen 22. Verbandst««, ab. Die Tagesordnung ist ein« äußerst vielseitige, cs werden Abgeordnete aus allen Teilen Deutschlands erwartet. * Die militärische Platzmusik am Mittwoch, den 15. Juli, findet auf dem Augustusplatze durch das Musikkorps des Infanterie-Regiments Nr. 10«i statt. Beginn 12 Uhr mittags. Musikfolge: 1. Huldigungs marsch a. d. Musik zu Björnsons Schauspiel „Sigurd Jorsalfar" von Gricg. 2. Ouvertüre „Ruy Blas" von Mendelssohn, 3. Große Fantasie au» „Madame Butterfly" von Puccini, 4. „Erwachen de» Löwen," Kaprice, von Koutzky, 5. Feierlicher Zug der Frauen zum Münster a. d. Oper „Lohengrin" von Wagner, 6. Soldatenchor aus „Carmen" von Bizet. * Der gemeinsame Verbandstag der National stenographen Mitteldeutschlands fand in den Tagen vom 11.—13. Juli in Leipzig im Rahmen der Buchgewerbe-Ausstellung statt. Er war von etwa 800 -Stenographen besucht. Am Sonnabend waren die geschäftlichen Verhandlungen, an die sich ein Be- grüßungsabend anschloß. Am Sonntag sprach in der öffentlichen Festversammlung im Kongreßjaal der Buchgewerbe-Ausstellung das Mitglied des Sach verständigen- und Unterausschusses zur Schaffung einer deutschen Einheitskurzschrift, Sanitätsrat Dr. v. Kunowski, über „Die deutsche Ein- heitskurzschrift". Nach seiner Ansicht würde das zukünftige deutsche Einheitssystem nicht den Ab schluß einer Entwicklung bilden, sondern durch steno graphische Konferenzen, ähnlich denen zur Verbesse rung der deutschen Rechtschreibung, immer weiter ausgcstaltet werden. Was aber letzten Endes aus den schwebenden Einigungsverhandlungen werde, das hänge nicht von dem Sachverständigenausschuß, sondern von der Regierung ab. Ob diejenigen Re gierungen, die sich heute schon in der Stenographie gebunden hätten, dem neuen Einheitssystem ihre An erkennung und Billigung aussprechen würden. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der den nationalstenographischen Vertretern im Eini gungsausschuß der Dank und weiteres Vertrauen aus gesprochen, die Bereitwilligkeit zur weiteren Mit arbeit an den Einigungsverhandlungen betont und erklärt wird, daß die Frage einer deutschen Einheits stenographie viel besser auf dem Wege von Ver gleichen in Unterricht und Praxis gelöst werden könnte. An dem Wettschreiben beteiligten sich 500 Personen. Die Höchstleistung war ein Stenogramm von 470 Silben in der Minute, das sofort fließend wiedergelesen wurde. * Die Diebstähle im Markkleeberger Familienbade. In einer Badeanstalt des Ostviertels überraschte vor einigen Tagen der Schwimmeister einen 18jäkrigen Instrumentenmacher dabei, wie er aus einer Neben zelle ein Portemonnaie stahl. In der Zelle des Badediebes fand man später eine Uhr mit Kette vor, die der Badedieb vor etwa zehn Tagen im Familienbade zu Markkleeberg ge stohlen haben will. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung sand man u. a. noch ein grün gefüttertes Zigarrenetuis aus schwarzem Juchten leder, dessen Bügel hinten ganz und vorn zur Hälfte mit gelbem Metall beschlagen ist. Die Uhr, eine silberne Herren-Remontoiruhr, weist im Innern des Deckels den Namen: A. Schuster, außen das Monogramm K. 8. auf und hängt an einer kurzen goldenen Dubleekette. Das Zigarettenetui will der Festgenommene ebenfalls im Markkleeberger Familienbade entwendet haben. Wer etwas über die Herkunft der oben aufgeführten Ge genstände angeben kann, wolle dies umgehend der Kriminalabteilung mitteilen. 1>. Selbstmord. Als Studenten gestern vormittag gegen 11 Uhr aus der Poliklinik herauskamen, fanden sie in der Licbigstraße einen russischen ehemaligen Handelshochschüler bewußtlos am Voden liegend vor. Ein bei ihm Vorgefundener Zettel besagte, daß er Gift zu sich genommen hatte, um seinem Leben ein Ende zu machen. Man schaffte den jungen Menschen sogleich ins Krankenhaus, wo er kurz nach feiner Ein lieferung starb. Ein schweres Nervenleiden, wegen dem er schon wiederholt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hatte, dürfte den unglücklichen Mann zu dem Selbstmorde getrieben haben. I'. Unfälle. An der Ecke der Nikolai- und Richard- Wagner-Straße fuhren gestern abend zwei Radfahrer zusammen. Einer von ihnen wurde dabei an der rech ten Hand verletzt. Der eine der Radfahrer soll in zu kurzem Bogen nach links in die Richard-Wagner- Straße eingebogen sein und dadurch den Unfall ver schuldet haben. — Am Vormittage fuhr in der Hain straße ein Radfahrer an eine Kraftdroschke an. Er kam ohne Schaden davon, sein Rad wurde jedoch stark beschädigt. I». Vermißt wird seit dem 7. d. M. der am 29. März 1899 hier geborene Zahntechnikerlehrling Herbert Karl Willibald Alexander Ludwig, bis her in der Karl-Heine-Straße bei den Eltern wohn haft. Ludwig ist 1,6 t Meter groß, von untersetzter Gestalt, hat schwarze, kurzgcschnittene Haare, grau blaue Augen, Anslug von schwarzem Schnurrbart und eine Narbe an der Schläfe. Er trug dunkelblauen Anzug und schwarzen, steifen Hut. ?. Festgenommener Buchmacher. Ein wegen Buch machens mehrfach bestrafter und deshalb aus Leipzig ausgewiesener 40 Jahre alter Reisender wurde gestern von der Kriminalpolizei hier festgenommen. IV Feuerbericht. Durch Selbstentzündung geriet gestern nachmittag in dem Maschinenraume einer Kunstanstalt in der Münsterstraße die Ummantelung eines Kessels in Brand. Die Feuerwehr löschte das Feuer in kurzer Zeit, hatte aber längere Zeit mit der vollständigen Entfernung des Kesselmantels zu tun. — Um dieselbe Zeit wurde Feuer aus einem Hause der Preußergasse gemeldet. Die herbeigerufene Feuer wehr konnte jedoch keinen Brandherd finden. Wahr scheinlich war durch einen in einem Nachbargrund- stückc ausgestellten Motor das Haus mit Rauch an gefüllt worden. — Auf dem Vorsaalc einer Woh nung der Mo,zartstraße explodierte gestern eine Pe troleumlampe, wobei ein Spiegel zertrümmert wurde. Die Feuerwehr wendete weiteren Schaden ab. — Schließlich erforderte noch ein Gardinenbrand in der Weststraße das Eingreifen der Wehr. * Paunsdorf, 13. Juli. Der Allgemeine Turnverein — D. T. — hielt am 11. Juli 1914 seine Halbjahresversammlung ab. Es wurde be schlossen, daß das diesjährige Schau- und Wetturnen auf dem Turn- und Spielplätze des Vereins an der Riesaer Straße am 23. August 1914 abgehalten werden sott. Sonnabend. 29. August 1914, findet das Stiftungsfest in den Räumen des Neuen Gasthofes statt. Nachdem gab der Kassierer einen aussührlichen Bericht über die Kassenverhältnisse des ersten Halb jahres. worauf ihm Entlastung erteilt wurde. Das Kollektantenamt werden vom 1. Juli ab die Turn genossen Dietrich und Pinkert übernehmen. Am Schlüsse der Versammlung wies der Spielleiter des Vereins noch einmal auf das am 19. Juli 1914 stattfindende erste Stiftungsfest, verbunden mit Kranz wettspiel der Fußballmannschaft hin und ersuchte um recht zahlreiche Beteiligung. * Wiederitzsch, 14. Juli. Im vergangenen Halb jahr sind beim hiesigen Schul bad insgesamt 593,25 .^l und zwar 464,10 .« für Wannenbäder und 129,15 .ZL für Brause- und Dampfbäder vereinnahmt worden. Die stärkste Benutzung der segensreichen Einrichtung ist im Monat Mai zu verzeichnen ge wesen. * Böhlitz-Ehrrnberg, 14. Juli. Nach r.m Ge- meindestcuergksctz für das Königreich Sachsen muß auch hier die S t e u e r o r d n u n g der Gemeinde um gearbeitet werden. Da bei der hiesigen Gemeinde ein Teil der neuen landcsgcsctzlichen Bestimmungen, ins- dcsontvre auch der Staatssteuertarif, schon bisher in Geltung war, sind die Veränderungen nicht erheb lich. Die neue Gemeiridesteuerordnung muß am 1. Januar ISIS in Kraft treten. Die Steuersätze sollen dieselben bleiben. Als direkte Steuern be schloß der Eemeinderat: Die Ei »kommen st euer, die E r u n d w er Ist e u e r und die Hunde steuer (diese ist schon dieses Jahr nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen erhoben worden); als in- direkte Steuer wurde die Besitzwechsel, ab gäbe und die L u st by r k e i 1 s st c u e r be stimmt. Diese sämtlichen Steuern sind schon seither erhoben worden. Neue Steuern hat der Gemeinde rat nicht beschlossen, insbesondere lehnte er Zurzeit die Reklamesteuer, die Automatensteuer, die Katzen steuer und die Wertzuwachsstcuer ab. Die Vertei lung der Steuerlast soll die gleiche bleiben wie bis her: 40 Prozent durch die Erundwertsteuer und der übrige Teil durch Einkommensteuer, Hundesteuer, Be sitzwechselabgabe und Lustbarkeitssteuer (bisher mit Ärmenkassenabgabe bezeichnet). Der Entwurf lehnt sich an den vom Königlichen Ministerium des Innern ausgearbeiteten Musterentwurf an. Die seitherigen Steuertermine sollen auch in der neuen Steuer ordnung Aufnahme finden. Ferner beschloß der Ge meinderat, daß Veteranen, die an dem Feldtzuge 1870/71 und an früheren Feldzügen teilgenommen haben, von der Zahlung der Gemeindesteuer befreit sein sollen, wenn ihr Gesamteinkommen 1250 nicht übersteigt. Die Krundwertsteuer wird nach dem ge meinen Werte erhoben. Die Besitzwechselabgabe be trägt wie seither 1,1 Prozent. Die Hundesteuer be trägt für den Hund 15 .E. Jeder weitere innerhalb eines Haushaltes gehaltene Hund kostet 20 ^l. Im übrigen gelten die Bestimmungen, die der Gemeinde rat Ende vorigen Jahres nach dem neuen Gemeinde- steuergesetze bereits festgelegt hat. Die Besitzwechsel abgabe soll in Zukunft ausschließlich nur in die Ee- meindekasse fließen. Der Schulvorstand hat sich mit der vom Gemeinderat aufgestellten Schulsteuer ordnung einverstanden erklärt und der Kirchen vorstand stimmte in seiner jüngsten Sitzung auch der aufgestellten Kirchensteuerordnung allenthalben zu. Sächsische Nachrichten Das Rathaus in Geyer vom Blitz eingeäschert. (Eigener Drahtbericht.) Chemnitz, 14. Juli. Gestern abend gegen '/,8 Uhr zog sich ein schweres Gewitter über Geyer zusammen. Kurz vor 8 Uhr schlug der Blitz in das Rathaus ein und zündete. Mit großer Schnelligkeit verbreitete sich das Feuer über das ganze Gebäude, das vollständig eingeäschert wurde. Es konnte nur das Akten material gerettet werden. Auch die Ratskellerwirt schaft, die sich in dem Gebäude befand, wurde zer stört. Das Rathaus war in den Jahren 1863/64 erbaut worden. Da jedoch das Dach morsch geworden war, sollte der Turm abgetragen und die ganze Be dachung renoviert werden. (*) Wurzen, 13. Juli. Die Landungsbrücke für das auf der Mulde zwischen hier und Schmölen verkehrende Motorboot neigte sich am Sonntag, als sie von einer größeren Anzahl Personen besetzt war, plötzlich zur Seite, da einer der den Unterbau tragenden Pfähle gebrochen war. Mehrere Personen, Männer und Frauen, stürzten dabei, in die glücklicher weise dort nicht allzu tiefe Mulde. Alle kamen mit dem Schrecken und nassen Kleidern davon. — In Kühnitzsch sind drei ältere, der Frau Kirsten gehörige Wirtschaftsgebäude total nieder gebrannt. m. Mittweida, 13. Juli. Zum Nachfolger des nach Wurzen berufenen Seelsorgers der hiesigen katholischen Gemeinde, des Pfarres Riedel, ist Pfarrer Paul Au red er in Annaberg bestimmt worden. sx. Frankenberg, 13. Juli. Im vorigen Jahre hat hier eine rege Bautätigkeit eingesetzr. Trotzdem reichen die mittleren und kleinen Wohnungen, wie auch solche von 8 Zimmern nicht für den am 1. April eintretenden Bedarf aus. Am genannten Tage zieht die Unteroffizierschule — vorläufig mit etwa 20 Offi zieren und Lehrern — hier ein. Der Stadtrat wird nun selbst eingreifen müssen, um dem Wohnungs mangel abzuhelfen, und ersucht vorläufig um An meldung aller etwa geplanten Neubauten. — Im Kasernengelände herrscht emsige Tätigkeit. 15 Ge bäude sind teils im Bau, teils gehen sie schon ihrer Vollendung entgegen. * Ehemnitz, 14. Juli. Die drei Kinder des ermordeten österreichischen Thron folgerpaares sind gestern aoend hier einge- troffcn und wurden im Automobil von ihrer Tante nach Schloß Wechselburg abgeholt, wo sie um -<47 Uhr cintrasen. Die Kinder werden voraussicht lich längere Zeit auf Schloß Wechselburg verbleiben. i. Hohenstein-E., 13. Juli. Entleibt aufgefun- dcn wurde im Oberwald auf Kuhschnappler Flur der seit acht Tagen vermißte Einwohner S. aus dem nahen Pleißa. Er war nervenkrank. i. Langenberg b. Hohenstein-E., 13. Juli. Da unser langjähriger Eemeindcvorstand Moritz Boch- mann sein Amt krankheitshalber niederlegt, wählte der Gemeinderat an seine Stelle Gutsbesitzer Paul Gläser. * Marienberg, 13. Juli. Gestern entgleiste hier der Güterzug 7240 dadurch, daß die Tender achse brach. Verletzt wurde niemand, doch ist der Materialschaden erheblich. Erst ein Hilfszug aus Ehemnitz konnte die Verkehrsstörung beseitigen. * Elterlein, 12. Juli. Der hiesige Turnverein I beging heute sein 50jähriges Vereinsjubiläum. Aus dem gesamten obererzgebirgischen Turngau sind Brudervereine gekommen, um der Feier einer ein halbhundertjährigen Kulturarbeit beizuwohnen. * Schwarzenberg, 13. Juli. Einen Selbst mordversuch unternahm hier eme Berliner Dame, die mit einer Anzahl junger Damen das Erz gebirge besuchte. Ohne irgendwelchen erkennbaren Grund suchte sic sich mitLysolzu vergiften. Einem sofort herbeigerufenen Arzte gelang es aber, di» Dame noch zu retten. i. Olbernhau, 13. Juli. Auf der Fahrt vom hie sigen Bahnhof scheuten die Pferde des Kutschers Braun. Er wollte sie anhalten, geriet aber dabei unter den Wagen und wurde ein großes Stück ge schleift. Braun erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach einigen Stunden im Krankenhausc starb. * Bautzen, 14. Juli. Die städtischen Kollegien haben bedeutende Erweiterungen und Umbauten de» Stadtkrankenhauses beschlossen und hierfür die Gesamtkosten von rund 300 000 genehmigt. U. a. soll ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden. * Freiberg i. Sa., 13. Juli. Aus Anlaß des vom 25. bis 27. Juli in Freiberg stattfindenden Regi mentstages ehemaliger 133er hat der kiesige Verein eine 90 Druckseiten umfaßende Festschrift von größerem und allgemeinem Interesse zusammen gestellt. Diese dient gleichzeitig als Führer durch die Feststadt und deren Umgebung und enthält je eine Karte von Freiberg und seiner Umgebung, sowie ein Verzeichnis aller Straßen, Plätze, wichtigen Gebäude, Anstalten usw., die durch praktische Einteilung des Stadtplans mühelos auf ihm zu finden sind. * Tharandt, 13. Juli. Der Erhaltung der Baudenkmäler von geschichtlichem Wert wendet die Kgl. Staatsregierung fortgesetzt große Aufmerk samkeit zu. Jetzt wird die Ruine der Burg Tharandt, die in der Geschichte des Hauses Wettin eine hervor ragende Rolle spielte und nun sich malerisch in das schöne Landschaftsbild Tharandts einsügt, wieder einer gründlichen Renovierung auf Kosten des Staa tes unterzogen. * Pirna, 13. Juli. Wie der „Pirnaer Anzeiger" mitteilt, war zu einem Umzuge am Tage des Marktfestes nachträglich auch den sozialdemo kratischen Gewerkschaften die Erlaubnis erteilt worden, zu einem Ausmarsch zum Sommerfest den Weg durch die Stadt zu nehmen. Die Genossen wußten es nun so cinzurichlen, daß auch sie ihre Auf stellung am Schiffertor nahmen. Auf dem Wege wurde dann von ihnen der Marktfestzug, der bekannt lich vielfach Kinderfröhlickkeit darstellt, einfach durch schnitten. Fü/- die Einheimischen und die vielen herzugeströmten Fremden ist es dann ein gar eigen tümliches Schauspiel gewesen, als der Demon strationszug der mit roten Nelken, dito Schlipsen und Schärpen geschmückten Genossen und Genossinnen mit Pauken und Trompeten über den altehrwürdigen Marktplatz zog, der vom Verkekrsverein für das Marktfest geschmückt und hergerichtet worden war. War die Bewilligung des Rechtes auf die Straße in diesem Falle nötig, konnten die Genoßen nicht vom anderen Ende der Stadt abmarschieren? * Schandau. 11. Juli. Der kürzlich hier ver schwundene Sommerfrischler wurde mit Hilfe eines Polizeihundes in der Edmundsklamm tot auf gefunden. * Plauen, 13. Juli. Aus Gram über den Tod seiner Frau machte ein hiesiger 62jähriger In valid seinem Leben durch Erhängen ein Ende. — Unterschlagungen in Höhe von etwa 1000 .4t hat sich der Bureauvorsteher eines hiesigen Rechts anwalts zuschulden kommen lassen. Er wurde nach der Wache gebracht. — Die Leicheeineskleinen Knaben wurde im Stadtwalde bei Reißig ge funden. Die gerichtliche Obduktion hat ergeben, daß das kleine Wesen gewaltsam getötet worden ist, also zweifellos Mord vorliegt. Woher die kleine Leiche stammt, hat noch nicht ermittelt werden können. * Faltenstei« i. B., 14. Juli. Als Verwalter unseres Heimatmuseums ist der vogtländische Dialektdichter Willy Rudert an Stelle des ver storbenen Vizeschluldirektors Ott gewählt worden. Thüringen und Provinz Sachsen. * Arnstadt, 14. Juli. Aus Anlaß der fünfzig jährigen Geschäftsjubiläums haben, wie die hiesigen Blätter melden, die Inhaber der Firma Arnstadter Handschuhfabrik von Julius Möller der Stadt eine Stiftung von 12000 übergeben mit der näheren Bestimmung, daß 5000 .E davon zur Er richtung eines Brunnens vor dem neuen Staats schulgebäude, 5000 .il <)ur Herrichtung des Sport- und Spielplatzes „Kaiser-Wilhelm-Rasen" und 2000 .tl zur Verschönerung des Rathauses Verwen dung finden. * Gräsentonna, 14. Juli. Der im hiesigen Zucht hause internierte schwere Einbrecher Maurer Franz Graf aus Frankenhain durchbrach nachts das Gitter seines Fensters, schwang sich auf das Dach, lief dieses entlang und ließ sich an der mit Stacheldraht umwundenen Dachrinne herab auf den Hof. Trotzdem der Wachtaufseher einige Schüsse auf ihn abgab, entkam er und konnte bis jetzt noch nicht wieder eingefangcn werden. Der Entwichene hat eine Zuchthausstrafe von sieben Jahren wegen schweren Einbrucbsdiebstahls zu verbüßen, die am 23. Dezember 1913 vom Landgericht Gotha über ihn verhängt worden war. * Greiz, 13. Juli. Eine neuer Schädling der Erdbeeren, die Erdbeermottenschildlaus .^leuroclev kruauriuv IValkcr, der besonders in Eng land im Juli zu Myriaden auf Gartenerdbeeren auftritt, wurde hier mehrfach festgestellt. Wendet man die Blätter der Gartenerdbeeren um, so fliegen eine Unzahl winzige, weiße, mottenähnliche Tierchen, der „weißen Fliege" der Gewächshäuser ^leurockes vaparsr-ieum ähnlich, aber an den Hinterflügeln mit zwei schwarzen Flecken versehen, auf, um sich rasch unter den näMen Blättern zu verbergen. Die schildlausähnliche Larve des Tieres ruft Ver- kräuselungen der Blätter hervor, die mit weißem Staub bedeckt erscheinen. Solche Blätter sind zu vernichten. ! Troßen (Elster), 14. Juli. Gestern nachmittag hantierte der 17jährige Pianofortetischlerlehrlina Harnisch mit einem Teschin. Plötzlich entlud sich die Waffe und die Schroten drangen dem 4jährigen Jungen Meister in die Brust. Er wurde in die Milvitzer Heilanstalt gebracht, wo er nach der Operation starb. Harnisch erhängte sich darauf in der elterlichen Wohnung. VotzBkNtitzol werden ausgeiörbt. nachgepolstert, neu bezogen, Rohrstübie w. umgearb. A. tir»a»e, Gewandz. 1, I. L»r Mim Dal-AilMer. Nübenspetfesnft sollte in keiner Familie fehle«. Billigste u. beste Brotanslage. 3aior last''. SbüSenstr. 2l. D^ringmaschmrn. Ue» Waschmaichinrn, Mesfrrputzma- fchinen, Gummiwalzen, alle Repa- roturen billigst Albert Leraiteiv, Maschinenbauanslall, Gerberstr. 38. «etttisteii Bcrkauf und Anfertigung nach Maß. H. Starke, Sternwarten straße 2 Ein scharfer W-lffPty (echt- Ludwigstraße 48 billig zu verkanten bei C au-. BrtUauten, Gat», Silber. Platina «iw. kaust Würkch-r Mark» V 1. Et. >Vttl Schretbmaschinennrveiten prompt und billig. Gertrud Ulrich, Grimmai'cher S'einwea tO. II. lll» Fremden,immer -eu tzosmeisterstr. 7, II., Haoptbahuhof.
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