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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140714017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914071401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914071401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-14
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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rs er den ser- die )elc gcn na ben an Zn- en, ich- ich- scn tes or- >cn ickt er: rei )er nn iei en -a- n- ch- ht er Ile Zwi- it den indels- icklung :r und izei^ Schutz. rrhält- Das deut- Ehre, rmüd- :neurs seiner Blüte ncrun d ver- orden. rmmi- ummr diese e Be slan. >r die wung l leicht Plan- ) dem ihn- ungs-- ordeu weit- durch wer- gibt s hat durch Gc- ring, lr die irrig- -nals igkcit ell- ent- acht >erun idcste ) ge- rster., deut- rung pcn- ffnie nisch ähr- llcr. cilcs Ncu- kheit ngs- : ist. ar le mips erru Zu dein eriu men )irt- ascn hchc tcr- ven, und scrc Zcn. Zcr- icrn iten vlensrsg, Juli 1914. I-M Leiter des Kameruner Medizinalwesens hat I Wiemann als Herde der Schlafkrankheit folgende Gebiete feststellen können: in Duala, nördlich r-on Bare im Flußgebiet des Nkam, im ver> .umpften Flußtal des Njong, besonders zwischen ,?lkonolinga und Abong-Mbang, ferner an der ^stgrenze des Dume. und Molundubezirks, da ,>ie benachbarten französischen Stromgebiete des qadei und speziell des Sangha stark verseucht sein sollen, und schließlich ist stark gefährdet der Südosten unserer Kolonie bei Molundu, da bei dem lebhaften Handelsverkehr aus dem schwer jäilafkrankheitsverseuchten Kougogebiet bestän dige Gefahr einer Einschleppung, speziell durch die Bootsleute der Flußfahrzeuge, gegeben ist. Deutsches Reich. * Eingabe um Erweiterung der sächsischen Streik- verordnung. Die Hirsch-Dunckerschen Moschinen- und Metallarbeiter der Regierungsbezirke Dresden. Chemnitz und Bautzen haben dem „B. T." zufolge die sächsische Regierung ersucht, die neue Streik oerordnung so zu ergänzen, daß sie nicht nur gegen Streikende, Streikposten und Ausgesperrte, sondern auchgegenStreikbrecher,Streikbrecher agenten und Beauftragte der Unter nehmer Anwendung zu finden hat. D- * Erwerb von Braunkohlenfeldern durch Preußen. Der preußische Fiskus hat nach langen Verhand lungen die ausgedehnten Braunkohlenlager bei Bitterfeld in der Nähe der Dörfer Nie megk und Mühlbeck erworben. Das Gebiet um» faßt zirka 3000 Morgen, darunter ein früher zum Ritterguts des Obersten von Leipzig gehörender Komplex von 800 Morgen. Für den Morgen werden 1-100 .ll bezahlt, so daß sich der Eesamtkausspreis auf etwa 4 Millionen Mark beläuft. Die Mächtigkeit des Lagers beträgt 11 Meter, die Dicke der Erdschicht über dem Lager 50 Meter. Der Erwerb der Kohlen- felder ist insofern wichtig, als der Abbau der Kohle im Tagbau betrieben wird, und die Lieferungen für den Staat jederzeit gesichert sind, da keine ange lernten Kohlenarbeiter zum Abbau erforderlich sind. Die Beförderung der Kohlen soll auf einer nach Wittenberg zu bauenden Kleinbahn erfolgen. * Eine Reise zum Studium der sozialen Fürsorge in Thüringen unternimmt gegenwärtig der Präi». dent des Reichsverjiche rungsamtes Dr. Kaufmann durch den ausgedehnten Bezirk der Thüringischen Landesversicherungsanstalt. In seiner Begleitung befinden sich der Senatsvorsitzenoe Radtke sowie der Geheime Regierungsrat Pomplttz. Bislang sind, wie uns unser Weimarer Mitarbeiter schreibt, eingehend besichtigt worden das Karolinenheim in Apolda, die zur Bekämpfung der Tuberkulose Jugend licher rn der Nähe von Jena errichteten umfang reichen Walderholungsstätten, die mit Hilfe der Thüringischen Landesversicherungsanstalt errichteten Arbeiterwohnhäuser in Jena sowie eine Reihe land wirtschaftlicher Betriebe. Letztere zu dem Zwecke, die Durchführung der Unfallverhütungsvorjchriften der Weimarffchen landwirtschaftlichen Berufsgenossen. , schäft zu kontrollieren. Ganz besondere Anerkennung der.,EH«f»-dL^Michsg»erjicherungsbehörde fqnden die Einrichtungen zur Bekämpfung der Lungentuberkulose in Jena. Ausland. Gesterreich-Ungarn. * Ueber die Zwischenfälle anläßlich des Tsche- chischen und des Deutschen Volkstages rn Katharein bei Troppau wird noch folgendes gemeldet: Als die Tschechen durch die Stadt Troppau zogen, kam es zu mehreren Zusammenstößen, bei denen mehrere Tschechen leicht verwundet wurden; u. a. wurde der tschechische Landtagsabge ordnete Eudrich durch einen Stockschlag über i den Kopf verletzt. Deutsche griffen einen Wagen I an, dessen Pferde scheuten. Ein Angreifer wurde I ein Gedanke der Besorgnis gar nicht aufkam. Die uns drahtlos übermittelte Warnung „Eisberge im Kurs des Vaterland!" wurde nicht in den Wird» ge schlagen. Südlicher nahm man die Fahrt, setzte dabei wohl ein paar Stunden zu, fuhr aber unbe helligt durchs Weltmeer. Von der Schönheit, ja der Pracht dieser Schiffe der „Jmperator"-Klasse ist in Deutschland sckon „Wunders vil gesait", wie es im mittelhochdeutschen Liede heißt, aber ein Charakteristikum dieser Dampfer ist.zumeist außer acht gelassen worden: die Anlage des Rauchabzuges von den Kesseln zu den Schornsteinen. Dieser führt nämlich nicht mitten durchs Schiff hindurch, sondern teilt sich unter den ' oberen Decks, führt zu beiden Seiten des Decks herum und vereinigt sich erst darüber wieder, um nun als Schornstein emporzusteigen. Dadurch ist eine Perspektive von wunderbarer Wirkung geschaffen, sowohl im Deck, das den Speisesaal mit Vestibül ent hält, als auch im Deck mit dem Gesellschaftsraum und dem Riz-Carlton-Restaurant. Diese Durchblicke, die vordem noch kein Schiff aufwies, verblüffen geradezu. Um die ununterbrochene Durchführung des Verdecks über die ganze Länge des Schiffes zu erreichen, sind auch die Treppenaufgänge von der Mitte nach den Seiten verlegt worden. Den Ball am Abend des Mittwoch unterbrach eine Viertelstunde allgemeiner Aufregung: Die Lichter von Nantuckett-Feuerschiff in Sicht! 11 Uhr 15 Min. Der erste Vorbote der Neuen Welt! Als wollte man die wenigen noch verbleibenden Stunden auf dem Ozeanpalast nun erst recht genießen, so schlugen jetzt die Wogen der Freude empor. Noch enger als bisher schloß man sich aneinander, und beim Farewell- Dinner, beim Abschiedsessen, am Donnerstag waren Engländer und Deutsche einig über die Wunder leistung der Schiffswerft (Blohm u. Voß), der Schiffs gesellschaft und der Schiffsführung. Begeisterte Worte höchster Anerkennung sprach der berufene Mund Carlisles, des Erbauers der „Titanic", der auch die Jungfernreise des „Imperator" mitgemacht hatte: „Der Imperator der Meere ist überholt. Ich habe es nicht für möglich gehalten, ein Schiff wie das „Vaterland" zu bauen. Seine innere Einrichtung ist das Prächtigste, was ich je gesehen habe. Das ganze, gewaltige Werk zeugt dafür, daß die Deutschen heute die besten Schiffsbauer der Welt find. Deutschland kann im Schiffsbau und Schiffsbetrieb nichts mehr lernen." Und der Besitzer der „Times", Adolph S. Ochs, telegraphierte im Namen der Mitpassagiere drahtlos an die Hapaa. „Das letzte Wort in der Schiffsbaukunst ist tn Deutsch ausgedrückt worden, und jede andere Sprache nennt es Genius. Die sanguinistischsien Erwartungen find realisiert." Dem amerikanischen und dem englischen Lob gesellte sich da» , deutsche; Alfred Kerr, der ewige Kritiker, wie er Leipziger Tageblatt. Nr. SS2. Msrgen-Nusgave. Seite 3. überfahren und schwer verletzt. Zur Unterstützung der städtischen Wache wurden die Gendarmerie- Reserven und die Militärbereitschaft aufgeboten. In der inneren Stadt Troppau wurden an tschechischen Gebäuden mehrere Fenster eingeschlagen. Zraukrrtch * Die Flucht der Pariser vor dem Nationalfest hat diesmal einen beispiellosen Umfang angenommen. Sonnabend und Sonntag verließen 300000 Per- sonen auf den Hauptbahnhöfen Paris. Aller dings schickten die Provinz und das Ausland, um die Flüchtlinge einigermaßen zu ersetzen, 380 000 Besucher nach der Hauptstadt. Die Tänze auf den freien Plätzen begannen bereits Sonnabend abend und hielten die ganze Nacht die Jugend in allen Stadtvierteln in Atem. Heftige Platzregen, die zeitweilig nieder- aingen, unterbrachen das Fest immer nur auf kurze Zeit, während deren die Tanzlustigen in den die ganze Nacht hindurch geöffneten Casös und Wirts- Häusern ein schützendes Obdach suchten. Im Laufe des Tages taten sich, wie wir schon in der gestrigen Abendnummer berichteten, wieder an drei verschie denen Stellen der Stras-en, Abgründe oder Gruben auf, in deren eine ein Autobus fiel. Aber die Schrecken der Pariser Unterwelt hatten keinen Ein fluß auf die Tänzer, die unbekümmert weiter tanzten, als wäre der Boden unter ihren Füßen sicher wie ein Urfels. Türkei. * Ernennung eines Schiedsrichter». Zn unter richteten Konstantinopeler Kreisen heißt es, daß die Pforte und Griechenland sich an den Schweizer Bundespräsidenten niit dem Ersuchen gewandt haben, einen Schiedsrichter zu bestimmen, der über etwaige Meinungsver schiedenheiten in der türkisch-griechischen Auswande rungskommission in Smyrna entscheiden solle. Vulgarien. * Der neue Zwischenfall an der bulgarisch-rumä nischen Grenze hat sich, wie die „Agencc Bulgare" meldet, folgendermaßen zugetragen: Vorgestern be gaben sich drei bulgarische Soldaten in die Ortschaft Kujundschuk auf rumänisches Gebiet, um einer bul garischen Hochzeit beizuwohnen. Sie erblickten als- bald dieBraut, die vor acht rumänischen Soldaten und vier rumänischen Gendarmen, die sic verfolgten, flüchtete. Die bulgarischen Soldaten nahmen die junge Frau in Schutz. Es entwickelte sich eine lebhafte Auseinandersetzung, worauf schließlich die Rumänen einen der Bul garen ergriffen und ihn grausam miß handelten. Die zwei anderen Bulgaren flüch teten, holten Gewehre und kamen so dann zurück, um ihren Kameraden zu befreien. Im Laufe des sich nun entwickelnden Gewchrfcuers wurden zwei Rumänen verletzt. Rumä nische und bulgarische Offiziere begaben sich sofort an Ort und Stelle. Letzte Depeschen und Fernsprechnreldvrrge». Die Ersatzwahl im Reichstagswahlkreise Heidelberg. , (Eigener D ra h t b e r i ch t.) D Berlin, 13. Juli. Wie d«cr „Nattonalztg." laus Heidelberg gemeldet wird, sollen an Stelle von Geheimrat Beck, der sein Mandat niederlegte, Vielhauer oder Geheimrat Glöckner kandi dieren. Vielhauer ist Mitglied der badischen Land wirtschaftskammer und hat bereits bei der letzten Wahl in Bretten-Sinsheim erfolglos kan didiert. Glöckner ist Mitglied der badischen Ersten Kammer. Die Huldigung der Staude vor dem neuen Herzogspaar v. Meiningen. Meiningen, 13. Juli. Heute vormittag gegen 10 Uhr fand die feierliche Huldigung der Stände vor dem Herzog Bernhard von Meiningen statt. Sämt liche Abgeordnete des Landtages, mit Ausnahme der Sozialdemokraten, waren anwesend. Ferner waren erschienen die Staats- und Hofchargen, die Mit scherzhaft genannt wurde, schwieg: das sei das größte Lob, meinte einer, der ihn kannte. Frau Emma Vely aber, die bekannte Romanschriftstellerin, und Bernhard Kellermann, der Verfasser des Sensations romans „Der Tunnel", bei denen der gewaltige Ein, druck der Ueberfahrt neue künstlerische Eindrücke ge zeitigt, also den Zweck erreicht hat, ergingen sich in Worten enthusiastischen Lobes. Das Wetter bei der Einfahrt in den New Porker Hafen war überaus diesig, d. h. warm und dunstig. Das hatte aber zur Folge, daß die Statue der Frei heit in großer Nähe monumental aus dem Dunst herauswuchs; auch die plötzlich emporsteigenden Wolkenkratzer zur Rechten machten auf den Neuling einen grandiosen, unvergeßlichen Eindruck. Un zählige Dampfpfeifen erschütterten die Luft zu.n Gruße für den Giganten, der seine riesenhaften Kon turen in das Hasenbild einzeichnete. Zu Tausenden standen Deutsche an der Battery und jubelten dem „Vaterland" zu, das den Kindern deutscher Erde ein Stück ihrer Heimat herüberbrachte. Der „New York Herald" schrieb in einer wenige Viertelstunden nach dem Anlegen am Pier verteilten Extra-Ausgabe: „Unerschütterlich wie die deutsche Eiche schien des „Vaterlandes" Riesenleib zu sein, und feine nicht übermäßig schnelle (Höchsttagesleistung 5S4 Knoten), aber beständige und sichere Fahrt (mit 1700 Paffa gieren) charakterisierte den Dampfer al» echten Deutschen!" Mit welchem Geschick der Riese bei Ebbo und unglaublicher Behinderung durch einen vergeb lich gegen die Ebbe «»kämpfenden Schlepperzug mit eigener Kraft an den Pier bugsiert wurde, war eine Meisterleistung des Kommodore. Es war dabei die größte Vorsicht vonnöten, damit die kleinen Leichter von der Wucht der „Vaterland"-Derdrängung nicht wie Nußschalen zerdrückt wurden. Zu bewundern waren die Manöver Rusers, der uns hinterher er klärte: „Dieser größte und feinste Hafen der Welt hat leider keinen öffentlichen Beamten, der den Ver kehr im Hafen beaufsichtigt, wenn's am nötigsten ist." Nun sieben wir auf amerikanischer Erde. Heiß und stickig brütet di» Luft zwischen dem Häusermeer, das uns Neulingen bei ledem Schritt hundert neue, anfangs geradezu bestürmende Eindrücke bietet. Die sieden schönen Tage vom Vaterland", die immer 25 Stunden hatten — denn jeden Morgen wurden die Uhren zur Freude der Lanaschläfer um 50 Minuten zurückgestellt — find vorüber. Nun geht » ans wachen- lange Studium des Lande» und de» Volkes der un begrenzten Möglichkeiten. Wir ahnen es auf dem heißen Asphalt New Parks: Es bietet uns viel. Mitten aber in der Hast dieser Riesenstadt, in der alle Dinge ins Unaemeffene wachsen, während der Mensch, der diese Dinge doch erst geschaffen, immer winziger erscheint, befällt uns manchmal die Sehn sucht nach unserm „Vaterland"...... alieder der Regierung und Vertreter der Presse. In feierlichem Zuge betraten der Herzog und die Her- zogin mit Gefolge den Saal. Während des Festaktes hielt Herzog Bernhard eine Thronrede. Darauf ver las der Minister eine Urkunde, die den Treueid des Herzog« mit seiner Unterschrift enthielt, und über reichte sie dem Präsidenten des Landtages. Alsdann verwies der Staatsminister die Landtagsabgeord neten auf den bereits geleisteten Eid und forderte sie auf, dem Herzog zu huldigen, was in begeisterter Weise geschah. Herzog Bernhard dankte mit warmen Worten und sprach die Hoffnung aus, daß mit diesem feierlichen Akte die Bande zwischen ihm und dem Lande unzertrennbar geknüpft worden seien, und verlas ein Reskript, durch das die Schließung des außerordentlichen Landtages angeordnet wird. Nach dem der Landtagspräsident auf den Herzog und die Herzogin ein Hoch ausgebracht hatte, in das alle be geistert einstimmten, verließen die hohen Herrschaften den Saal. Um K12 Uhr war der feierliche Akt zu Ende. Die Nordlandreise de» Nordseegeschwaders. Wilhelmshaven, 13 Juli. Die großen Li nienschiffe r es Nord s eege f ch waders haben heute die Reife nach Norwegen angetreten. Graf Ezernin in Wien. Wie«, 13. Juli. Der österreichisch-ungarische Ge sandte inBukare st, Graf Czernin, ist hier ein getroffen. Ein ernster Schritt Oesterreichs in Belgrad. (Eigener Drahtbericht.) Wien, IS. Juli. In hiesigen informierten Kreisen wird die augenblickliche Situation sehr kritisch beurteilt. Man ist überzeugt, daß die österreichisch-ungarische Regierung ernstlich an Serbien herantreten wird, um di« schwebenden Fragen zu einer endgültigen Lösung zu bringen. Die österreichische Regierung wird an Serbien da» ver langen stelle«, sich über die Frage einer serbisch montenegrinischen Union in bindender Form zu äußern. Die österreichische Regierung wird dabei nicht verfehlen, Serbien zu verstehen zu geben, daß Oesterreich eine Bereinigung von Serbien und Montenegro ni« mal» zugeben wird, und, falls «» keine beruhigenden Erklärungen erhält, zu den aller, äußersten Maßnahmen zu greisen gezwungen ist. Österreichische Kriegsvorbcrcitungen? (Eigener Drahtbericht.) Rom, 1Z. Juli. Nach Meldungen aus Wien hat die österreichisch-ungarische Regierung umsassende militärische Maßnahmen getrossen. Zahl, reiche Truppenverschiebungen sind zu verzeichnen. Gestern vormittag ist «in größerer Truppen transport vom Etaatsbahnhof abgegangen, doch ist nicht zu erfahren, wohin. Jedenfalls aber dürfte der Transport nach der serbischen Erenze ge bracht worden sein. Eine scharfe Kritik an dem französischen Kriegsmaterial. Paris, 13. Juli. Der Senat beriet den Gesetz entwurf, durch den der Kriegs- und der Marinemini ster zu einmaligen Ausgaben für Bedürfnisse der nationalen Verteidigung ermächtigt wer den. Charles Humbert, der Berichterstatter der Heereskommision, erklärte, daß, wenn auch das Drei jahresgesetz dem Lande die notwendige Truppcnzahl gegeben habe, eine große Anstrengung doch noch nötig sei, um die materielle Organisation zu verbessern. Er wies vor allem darauf hin, daß das Material der Feldartillerie immer mehr gegenüber dem deutschen ins Hintertreffen gerate. Der französischen Armee fehlten Offiziere. Das Bedürf nis nach ihnen liege klar zutage und sei jetzt aner kannt. Deutschland verfüge über erstklassiges Material. Was die Festungsartilleric betreffe, so stehe Frankreich in dieser Beziehung nicht besser. Für viele Geschütze habe man größtenteils Granaten aus Gußeisen. Die französische Haubitze entspreche nicht mehr dien Anforderungen des Krie ges. sie sei ersichtlich geringwertiger als die deutisi" Redner warf der Heeresverwaltung vor, aus den bemerkenswerten Fortschritten der französischen In dustrie keinen Nutzen gezogen zu haben. Die Festundskommandanten hätten seit langen Jahren vergeblich eine Vermehrung ihrer Bestände gefordert sowie den Umtausch des alten Materials gegen neues; auch forc-erten sie die Verteilung der Granaten über mehrere Plätze. In dieser Hinsicht sei nichts geschehen. Die Granaten würden nach wie vor in einem einzigen Magazin aufbcwahrt. Pari», 13. Juli. Humbert kritisierte weiter sehr lebhaft die Heercsoorbereitungen und erklärte, daß die französischen Firmen gewisse Gegenstände ins Aus land in besserer Qualität lieferten als für das Heer. Vielfach fehle es in der Armee an den notwendigsten Ausrüstungsgegenständen, auch seien die Forts zwischen Toul und Verdun schon seit 1875 nicht vcr- bessert worden. Kriegsminister Messtmy erklärte, daß er nicht auf die einzelnen Tatsachen antworten werde. Mau hätte ihn vorher benachrichtigen müssen. Tlemenceau unterbrach den Kriegsminister und sagte, daß es unbedingt notwendig sei, darauf zu antworten, da das Land ein Recht hab«, zu wissen, ob das Geld gut oder schlecht ausge geben werde. Es seien sehr fchwere Tatsachen vor gebracht worden. Messimy erklärte, daß die Mehrzahl der Tat sachen einzeln und an sich betrachtet richtig seien, wenigstens als Ausnahmen, aber nicht in der Art, wie sie dargestellt worden seien. Clemenceau unterbrach den Minister aber mals'und erklärte, der Senat könne die Gelder nicht bewilligen, ohne die gewünschte Aufklärung erhalten zu haben. Messimy sagte zum Schluß, er übernehme die Verpflichtung, die Ausführung des Programms so streng wie nur möglich zu Ub « rwachen, um die Verteidigung des Landes auf ihre höchste Höh« zu bringen. Der Senat vertagte sich sodann auf morgen nach mittag 2 Uhr. Türkisch« Bestellungen in Frankreich. (Eigener Drahtbericht.) 6. Frankfurt a. R., 18. Juli. Nach einer Meldung der „Franks. Ztg." aus Konstantinopel bestellte der türkisch« Kriegsminister Dschemal Bei wäh rend seines Aufenthaltes in Pari» bet der französi schen Regterung ^Wasserflugzeuge, 14Tor- pedoboote und 4 Unterseeboot«. Ruhiger verkauf der Ulfterfeier. Bell ast, 18. Juli. Heut« faudeu au» Anlaß de» Jubiläums der Schlacht amVagnefluß große Demonstrationen »er Ulsterleut« statt. I« Gegensatz zu frühere» Jahren, in denen es stets zu blutten Zusammenstößen kam, ist diesmal di, Frier dank der strenge» MntznalfM«» beider Parteien enhkU naelnnfa«. Die Epiroten und der Vertrag von Korfu Athen, 18. Juli. Auf eine» Kongreß der Epiroten in Delvino, der sehr stürmisch ver- lief, erklärte Zographo» verschiedenen Redner« gegenüber, die mit Rücksicht auf die gegenwärtige Anarchie Zweifel an der Wirksamkeit des Pro- tekoll» von Korfu aussprach«», daß er seine Ent lassung nehmen würde, wenn da» Protokoll von den Epiroten nicht angenommen würde. Der Verlust von Fieri. Valona, 13. Juli. Die Aufständischen hoben Fieri besetzt. Earranza lehnt alle Verhandlungen ab. Washington, 13. Juli. Earranza hat die amerikanische Regierung formell davon unterrichtet, daß er sich auf keine Verhandlungen mit Vertretern Huertas einlassen wird und nur eine be dingungslose Uebergabe annimmt. Wiederherstellung der Eisenbahn Veracruz—Mexiko. Veracruz, 13. Juli. 400 Arbeiter und hier eingetroffen, um auf Befehl der Regierung die Bahn linie V e r a c r u z—M e x i k o wiederherzustellen. Ein siebenfacher Mörder. Bergamo, 13. Juli. Ein ^Ojähriger Mann namens Lpianerka har heule aus unbekannten Gründen in Cainaranda Cornello einen Arzt, den Gcmeindesekrerär und dessen Tochter, sowie vier andere Personen gelötet. Der Mörder schweift in der Umgegend umher. Durch giftige Gas« getötet. Reim», 13. Juli. Bei Versuchen mit unterirdi schen Minen im Fort Witry les Reims er lagen zwei Soldaten den giftigen Gasen, wäh rend drei schwer erkrankten. Im Wahnsinn. Oran, 13. Juli. In einem plötzlichen Wahn- finnsanfall erschoß der aus Fez auf Krankheits urlaub hierher gekommene Hauptmann Gouze seine Frau und drei Kinder mit einem Revolver und verübte sodann Selbstmord. An der Heimkehr verhindert. New Park. 13. Juli. Am Sonntag abend wurden 100 000 Ausflügler, die in die Stadt zurückkehren wollten, zurückgehalten, da die Leitung der Stra ßenbahn versagte. Unter den Ausflüglern spiel ten sich sehr erregte Szenen ab, und nur mit Mühe konnte ein« Panik vermieden werden. Letzte Sportnachrichten. * Die „Sachsen" unternahm am Montag zwei Rundfahrten von je 1'/, Stunden Dauer. Sie be förderte auf diesen Fahrten trotz der enormen Hitze 63 Personen, sämtlich Besucher der Bugra. * Der Ringerwettstreit im Kristallpalast brachte folgende Ergebnisse: Kutzsche wirft Bär in 22 Min. 30 Sek.; Massetti wirft Wetzel in 4 Min. 25 Sek.; Vuchheim wirft Petitjean in 11 Min.; Gcorgiewitsch und Schwarz ringen unentschieden. In l-oiprix. ISO »I Oder NA. ^l-li ü»s»- mio t«l>- l,mp,- f>Ior ton- l«ook- neii.lt f-or. nod- toisi «INK« a»lt»st»5l»«o >2. S lldt 7b-.S ÜO l I IZ. lM k Uks ltt.r -r20.t lll > N. 2 vk- 4-ri.ü 44 8 r kimoe-olo-ul-im« om >2. 2l-l- 8 ülltdst« simpi-oli-t: -z- 25.4. liztzl, t«mo«-i>l-t 4- >6.1. 8«gonm«-iz» «o t-ls-o om ^o,0t<ilm!>«- Telegraphischer Witterüngöbcricht vom 13. Juli. üev- Kall» l-n >«m sin«to!>r«»»'l-tili>l»», em M-si, Ol- M-IM MO ltia»o-8iui«o 8rll«»>vi!l4i- -släve-aelkol -i Is- deil-elil — m-sso LdU 8,0-100!) 720-I0U0 iOS Uonnlisim ploakem !>t. l-ldo-l- -i -i 4 -i li,d»«<illil, »i-lli«i!«s-ul I11I11 »dO-ütlc !-4I-Mi- 4tZ-Ib4. 4It-,SS0 »UO-ML tS4-Mh tri-i»io /St-tuüt- /4?.1^0 842-^24 124-0^4 'tlll-ZS- 8><l 8«i«kei>l>»ll Uz-qo»Nil«M »,0i>30 iirolmoaoosz Od-tooüorl l«» ijcnli«»»»« Sol lalr ü-ü »odlrtod bonlkolen OdotiUlotl - -i -i -1 - - - -l -l i-'ü -->8 i-ir ^20 -rioiUs- »uujzl-t l-isU«.'' 8-zqi, reli». rlo»«- llszo.-, Leo». Sl-io lsl-0e. «-inlidli miuNlill i-ik.u-s ltijen, rel>-, »io4«lill bsilsilil ds<lse«l. »i»05l-> i>r4z:<t, miulrwl Pt. -^llUill p-. 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